Guten Abend, liebe Zuseherinnen und Zuseher. Ich freue mich, Sie als Verantwortliche für das Projekt Explore wieder zu einer Live-Facebook-Veranstaltung begrüßen zu dürfen. Das Bildungszentrum Salzkammergut hat sich in Kooperation mit dem Freien Radio Salzkammergut und Comit zum Ziel gemacht, ins Salzkammergut interessante Themen in den Bereichen Bildung, Arbeit und Medien zu bringen. Leider ist uns das jetzt aktuell aufgrund der aktuellen Lage nicht ganz möglich, das wirklich in die Region zu bringen. Aber wir versuchen es einfach jetzt über so Online-Live-Veranstaltungen. Veranstaltungen. Heute freuen wir uns auf einen sehr spannenden Vortrag zu einem sehr aktuellen Thema und da freue ich mich schon jetzt mit mir im Bild, Herrn Martin Schenk, uns begrüßen zu dürfen. Hallo. Hallo, Martin. Als Sozialexperte, Menschenrechtsaktivist und auch stellvertretender Direktor der Diakonie Österreich tätig, kennen Sie, kennen ihn natürlich viele und natürlich auch nicht zu vernachlässigen der Aktivitäten im Bereich der Armutskonferenz, also ein sehr umfassender Bereich, der da mit betrachtet werden kann. Und heute freuen wir uns einfach auf einen Vortrag zu einem sehr aktuellen Thema, das uns aktuell alle betrifft. Ich glaube, jeden irgendwie bewegt und mit deren Auswirkungen wir tagtäglich zu tun haben. Nämlich der Corona-Krise, Pandemie und allen Auswirkungen. Und heute ein spezieller Augenmerk auf die psychosozialen Auswirkungen. Ja, ich freue mich schon sehr auf den Vortrag. Zur Information für alle, die das Ganze jetzt mitverfolgen. Jeder, der eine Frage, eine Anmerkung hat, bitte diese bei den Kommentaren oder im Chat anzuführen. bitte diese bei den Kommentaren oder im Chat anzuführen. Und wir werden dann im Anschluss noch Gelegenheit haben, das eine oder andere zu dem, die eine oder andere Frage zu beantworten gemeinsam. Danke Martin auch für die, dass du dich da zur Verfügung stellst. Ja, dann freuen wir uns, wie gesagt, auf den interessanten Einblicke in den nächsten Minuten. Und bitte. Vielen Dank. Ich habe mir vorgenommen, ich soll etwas erzählen zu Corona und die psychosozialen Folgen. Wir haben da jetzt schon einige Daten, auch Geschichten aus der eigenen Arbeit. Und ich möchte anfangen damit, um das einzuordnen, und da wird es dann auch ein bisschen stärker darum gehen in der nächsten 20 Minuten, halben Stunde, dass, wenn wir uns gesundheitliche und soziale Fragen anschauen und deren Auswirkungen, es gut ist, auf eine alte Tradition hinzuweisen und zu begründen, nämlich auf Brot und Rosen. Brot und Rosen ist eine alte Idee, zwei Dinge zusammenzudenken. Das Brot steht für das Materielle, für Existenzsicherung, für leistbare Wohnungen, für einen Job, von dem man leben kann, für Einkommen, das man hat. Und die Rosen stehen für das, was man auch zum Leben braucht, für Lebensmittel, die man aber nicht essen kann und trotzdem zum Leben braucht, wie Anerkennung, Freundschaften, Musik, Dinge, die einem wichtig sind. Und das Leben wird erst richtig farbig, tönend und schön, wenn beides zusammenkommt, Brot und Rosen. Es gibt ja zum einen die Geschichte in Europa der Elisabeth, die in Thüringen, als ihr verboten wurde, sie wollte den armen Leuten Brot bringen, was zum Essen, und das wurde ihr verboten und sie hat quasi das dann doch gemacht. Und als die Soldaten sie kontrolliert haben, hat sich wundersamerweise dieser Korb voller Brot in Rosen verwandelt. Und so ist sie quasi durch die Kontrolle gekommen und hat dann das Brot denen geben können, die gerade Hunger gehabt haben. Und das zweite der Brot und Rosen ist ein bisschen jünger, aus den Zeiten der Kämpfe von Arbeiter, Arbeiterinnen, von Frauen um einen gerechten Lohn. Da waren Näherinnen in Manhattan, in Philadelphia, in Massachusetts, für über 100 Jahre, die eben für Brot gekämpft haben, für einen ordentlichen Lohn, für das, was sie getan haben. Aber sie haben immer gesagt, wir kämpfen für Brot, wir wollen aber die Rosen dazu. Also auch das gute Leben. Und das macht beides aus, das Harte, das Materielle und das Weiche, das, was wir auch brauchen zum Leben, wie eben Freundschaften, Anerkennung, Nähe. Und das ist, glaube ich, nichts deutlicher geworden als jetzt in dieser Corona-Krise. Ich beginne mit einer Geschichte aus Steyr, aus Oberösterreich, wo wir frühe Hilfen betreiben. Frühe Hilfen heißt, wir unterstützen meistens Mütter mit ihren Babys im ersten Jahr, die einfach Schwierigkeiten haben, zusammenzukommen, aus tausenden Gründen, weil sie belastet sind, abgrund von eben auch Armut, ökonomischen Dingen, Streit oder Belastungen, Konflikten. Und sie, eine Frau, fragt uns da, was soll ich tun, wenn mein Kind krank ist? Was soll ich einkaufen? Was soll ich mit den offenen Rechnungen machen? Das Problem für sie ist auch, dass ihr Mann arbeitslos geworden ist. Ihr ehemaliger Mann, der Unterhalt zahlt. Und dass dann auch, wer jetzt weniger Geld hat, auch der Unterhalt natürlich geringer wird und sie noch weniger Geld im Monat zur Verfügung hat, als sie es schon vorher gehabt hat. Also relativ eng, sehr, sehr eng ist. Das zweite ist ein Bericht aus einer Jugendnotschlafstelle, jetzt in Villach, in Kärnten. Die Juno heißt sie, wo Jugendliche, die es auch schwer haben oder die halt niemanden haben, die sie unterstützt, zumindest ein paar Tage übernachten können. Man kümmert sich um sie. Aber es war so, dass während des Lockdowns und auch zwischen des Lockdowns wir eigentlich sehr viele hatten, die dort Unterstupf suchten. Sie haben viel gesagt, wir sind es zwar gewohnt, krisengewöhnt, aber das ist doch was ganz Besonderes und was ganz Neues für uns. Und auch da ist es um Probleme, Beziehungen, Ängste gegangen, um alles Mögliche. Jedenfalls, was aufgefallen ist, dass die Jugendlichen keine Bezugspersonen gehabt haben. Niemanden, mit denen sie reden konnten, keine Familie, keine Bezugspersonen, also einsam waren, allein waren, obwohl sie erst 18, 19, 20 sind. Zu der Einsamkeit möchte ich dann noch ein Stück näher drauf eingehen, als eine der psychosozialen Folgen und Auswirkungen, die wir gesehen haben. Noch beim Ökonomischen gesehen, wie ist Corona, wen trifft Corona am stärksten? Wir sehen, dass die Auswirkungen von Corona wesentlich stärker im unteren Einkommensdrittel sind. Zumindest das, was an Einkommensverlusten zu sehen ist. Auch im mittleren Einkommensbereich gibt es massive Einkommensverluste. Je geringer das Einkommen ist, desto weniger Homeoffice. Je höher das Einkommen ist, desto eher Homeoffice. Also die, die quasi durcharbeiten und immer gearbeitet haben, egal ob Lockdown oder nicht, sind die im unteren Einkommensegment. Und es ist kein Zufall, dass gerade Infektionen auch in den letzten Monaten, zumindest war es dann vom Sommer auch sehr stark, aber jetzt auch in den Postverteilerzentren, in den Schlachthöfen, bei Erntehelfern, bei Paketzustellern waren. Also dort, wo die Arbeiten unsicher sind, prekär sind, wo man nicht ausweichen kann auf das Homeoffice, wo beengtes Wohnen vorliegt, wo also die Familien dann in engeren, kleineren Wohnungen auf enger Quadratmeter leben, ungefähr 215.000 Kinder, die laut Statistik ausdrehen, beengten, überbelegten Verhältnisse in Österreich aufwachsen müssen. Und auch natürlich die Probleme dann haben, die es in der Schule gibt oder beim Lernen, wenn es so eng ist und wenn man gar keinen Platz hat, um sich zu konzentrieren. Was wir jetzt auch befürchten oder fürchten in den nächsten Monaten, auch vielleicht nächstes Jahr, ist, wie das mit den Insolvenzen sein wird, wie es mit den Überschuldungen, die ganzen Stundungen und dergleichen auslaufen und die Leute, die die Sachen zurückzahlen müssen, die jetzt noch gestundet wurden. Und wie das dann wird auch in den Schuldenberatungen. Das ist eine große Frage, die uns beschäftigt und auch große Sorgen macht. Zur Psychosozialen. Ich möchte auf drei, vier Bereiche eingehen. Von den Datenquellen heißt es, das sogenannte Corona-Pendel. Das klingt zu kompliziert. Das ist eine Untersuchung, Erhebung der Universität Wien, die seit Anfang der Corona-Krise regelmäßig Leute befragt. Und das zweite war eine Studie, die wir gemacht haben, wie heißt es, im Rahmen der Armutskonferenz, wo wir Armutsbetroffene und Leute mit geringen Einkommen und die, die jetzt auch durch Kurzarbeit oder durch Jobverlust ihre Arbeit verloren haben und die immer befragt, wie es ihnen geht, das erzähle ich dann auch noch, was da rausgekommen ist. Aber zu Beginn mit den psychosozialen Folgen zum Bereich Einsamkeit, Vertrauen, Schlaf und Warten. Ich beginne bei der Einsamkeit. Ein Zitat aus der Studie, aus dieser letzten Studie, Armutsgetroffene. Da war ein Fenster offen und eine Geigerin spielt, irrsinnig schön, also Mozart und Bach. Dann waren immer mehr Leute, sie wollte schon aufhören. Eine Freundin von mir hat gesagt, bitte, bitte nicht aufhören, bitte noch einmal spielen. Zu Hause ist alles still und zu Hause wartet niemand auf mich und zu Hause bin ich allein. Und sie hat dann doch gespielt und noch einmal spielen. Zu Hause ist alles still und zu Hause wartet niemand auf mich und zu Hause bin ich allein. Und sie hat dann doch gespielt und noch einmal gespielt. Also mir sind total die Tränen gekommen. Das erzählt eine Frau aus Graz. Sie spricht eben über die Corona-Zeit. Es war der erste Lockdown im Frühjahr. Sie lebt unter der Armutsgrenze und sie beschreibt das, was viele beschrieben haben, nämlich das Gefühl der Einsamkeit. Wenn wir dann in die Daten reinschauen, gibt es ein ganz interessantes Ergebnis, das sich dann auch noch durch andere Bereiche zieht, nämlich dass nicht am stärksten die über 65-Jährigen von Einsamkeit betroffen war. Das könnte man sich ja vorstellen, die alten Leute sitzen allein daheim und jetzt dürfen sie auch nicht raus. Die Kinder besuchen sie nicht. Die haben schon noch hohe Einsamkeit geäußert. Aber genauso stark und sogar ein bisschen stärker die jungen Erwachsenen zwischen 15 und 25. Und das zieht sich durch alle Umfragen. Ich habe da noch ein bisschen nachgeschaut, auch in anderen Ländern Europas war das so, dass die jungen Erwachsenen sehr viele Erlebnisse und Gefühle der Einsamkeit gehabt. Und bei der Einsamkeit ist wichtig, es geht immer darum, die Freiheit, also um die unfreiwillige Einsamkeit, nicht die, die man sich selber wählt, die man genießt, die man braucht, um zu sich zu kommen, sondern die, die unfreiwillig ist. Um diese Einsamkeit geht es hier. In den Niederlanden hat sich ein eigenes Wort entwickelt, nämlich Hauthunger. jedes Jahr. In den Niederlanden hat sich ein eigenes Wort entwickelt, nämlich Hauthunger. Die Leute haben Hauthunger, weil es bei der Frage der Nähe um die Körperlichkeit geht. Das ist zwar ganz nett, immer online und so, das ist besser als nichts. Und viele Dinge kann man auch ganz gut machen, aber trotzdem ist das, was uns gut tut und was Nähe wirklich auch bedeutet, ist die Körperlichkeit und nicht nur sozusagen die Online-Variante von Nähe. Wer hat sich am stärksten einsam gefühlt? Neben den jungen Leuten und den ganz Alten. Am stärksten Leute, die arbeitslos sind und die geringe Einkommen haben. Das ist nicht verwunderlich, aber die Daten sind da ziemlich deutlich. Das zweite ist der Schlaf. Da gibt es auch einen Zusammenhang. Je einsamer sich die Befragten fühlen, also wer sagt, ich bin voll einsam und kenne niemand und fühle mich getrennt von der Welt. Je einsamer jemand ist, desto schlechter schlafen sie oder schlaft man. Also Einsamkeit und Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen hängen direkt zusammen und sind in der Corona-Krise massiv gestiegen. Der Schlaf ist überhaupt ein sehr guter Seismograph und Anzeiger für Belastungen und ein guter Brückenkopf zwischen innen und außen. Der Schlaf ist auch kein Zufall, dass Sigmund Freud das Unbewusste in den Träumen im Schlaf entdeckt hat. Und auch da wieder, wer schlaft am schlechtesten in der Corona-Krise? Die Zahlen sind relativ gleich, auch jetzt mit dem zweiten Lockdown und sogar dazwischen, noch als Nachwirkung, wo eigentlich alles ein bisschen besser war im Sommer. Am schlechtesten schlafen Leute, die arbeitslos sind und geworden sind und Leute mit geringen Einkommen. Und auch hier wieder am schlechtesten schlafen neben nicht die über 65-Jährigen, sondern die 15- bis 25-Jährigen, wieder die jungen Erwachsenen. Das ist wirklich interessant, dass überall diese Gruppe als so verletzlich und vulnerabel herauskommt, obwohl sie eigentlich die Gruppe ist, die jung ist und stark ist und die Wälder erobern muss, aber vielleicht gerade deswegen, weil gerade in diesem Alter es darum geht, um Hauthunger, um Nähe, um die Wälder obern, um Beziehungen und gerade das quasi abgeschnitten ist und das besonders drückt, weil das ist quasi die Lebensphase, wo das die Entwicklungsvoraussetzungen, die Entwicklungsherausforderungen ist. Also Ericsson, falls Sie den kennen, Psychoanalytiker und Entwicklungspsychologe, hat so Entwicklungsherausforderungen definiert, je nach Alter und zwischen 15 und dann nach der Pubertät. Und im jungen Erwachsenenalter gibt es halt Dinge, die notwendig sind und die sind jetzt nicht möglich und vielleicht wirkt es deswegen psychosozial so stark auf diese Gruppe. Denn wenn wir dann auch weiterschauen auf die Frage von Depressionen und depressiven Verstimmungen, dann kommt wieder das Gleiche raus. Es sind diejenigen, die Einkommensprobleme haben, die Angst haben, ihre Zukunft nicht mehr finanzieren zu können, ökonomisch, und die jungen Erwachsenen zwischen 15 und 25. Die Älteren überhaupt nicht, interessanterweise da, fallen die über 65-Jährigen überhaupt nicht auf, dass sie erhöhte Depressionen oder depressive Erschöpfungen erleiden. Da gibt es noch eine Gruppe, die dazukommt, das sind die Alleinerzieherinnen, die auch massiv belastet sind und die auch hier bei depressiven Erscheinungen aufscheinen, weil sie einfach völlig überfordert waren, Homeoffice und die Kinder daheim und gleichzeitig den Alltag schupfen und der ganze Stress, der war für viele einfach zu viel. Schon im Normal, Normalität vor der Krise und in der Krise noch einmal viel deutlicher. Was auch interessant ist beim Schlaf, diese Corona Panel Studie, die ich am Anfang gesagt habe, wo ich einige Datenitiere, die wird europaweit gemacht und wenn man vergleicht Großbritannien zum Beispiel, ein Land, das wesentlich höhere Ungleichheit hat und einen wesentlich prekäreren, unsicheren Arbeitsmarkt zum Beispiel als es Österreich ist, wenn man es vergleicht, höherer Niedriglohnsektor zum Beispiel, geringeres arbeitsrechtliche Absicherung, besonders auch für die in der unteren Mitte, dann ist dort die Schlafqualität noch wesentlich schlechter als in Österreich. Das deutet für mich eben auf unterschiedliche sozioökonomische Realitäten und auf unterschiedlichen Arbeitsmarkt hin, wo ich frage, wie prekär, wie unsicher ist meine ökonomische Situation, wie tief falle ich bei Arbeitslosigkeit, wie tief falle ich bei einer Krise und je nachdem, welche Antwort ich mir darauf gebe, hat auch was zu tun, ob ich sicher und gut einschlafen kann, weil das Einschlafen ist etwas, wo man sich fallen lassen muss, wo man sicher sein muss, dass man geborgen ist und dass sozusagen nichts passiert, wenn man die Augen zumacht und sich sozusagen einmal aus dem bewussten Tag verabschiedet. Das Warten war das Letzte, was ich Ihnen angekündigt habe, zu den psychosozialen Folgen, die ich aus diesen Studien herausgezogen habe. Warum ist das Warten so wichtig? Maria Jahoda, eine große Sozialforscherin, die vielleicht kennen Sie, die Studie, die Arbeitslose in Marienthal schon vor fast 100 Jahren gemacht hat, wo sie die große Arbeitslosigkeit in der Zwischenkriegszeit ein Dorf südlich von Wien in Marienthal eben beobachtet hat und dort studiert hat, wie die Auswirkungen sind auf die Menschen. Also die Arbeitslosen dort, die immer weniger Schritte gemacht haben, immer weniger aktiv waren und über die Zeit sozusagen überhaupt ganz ihre Bewegung aufgegeben haben, weil es eben ein Warten war ohne Ziel. aus Flüchtlingslagern oder auch aus Situationen, wo man wartet, aber das Warten nie ein Ende zu nehmen scheint. Nämlich das Warten dort, wo es ein Ziel gibt, ist ja was Schönes. Im Advent, wenn man sozusagen auf ein Ziel wartet, dann ist das Warten im Gegenteil etwas Supriges, etwas, was Vorfreude, und Vorfreude ist ja die schönste Freude, gibt. Dann wird die Zeit kostbar und reich. Wenn ich aber kein Ziel und keine Erwartung habe, wenn ich arbeitslos bin, ohne Chancen, wenn ich alt und einsam allein bin, dann ist das Warten einer der schlimmsten Gefühle, die ich haben kann. Jetzt komme ich zu noch ein paar Ergebnisse aus der Studie, wo ich Ihnen zu Beginn die Geschichte mit der Geigerin erzählt habe, wo die aus dem Fenster schaut und sagt, bitte noch einmal spielen, weil es so schön ist und weil ich mich so einsam fühle. Was interessant war, was da rausgekommen ist, war, dass Leute, die an und unter der Armutsgrenze leben, sowohl die Leute, die gefährdet waren, also, die an und unter der Armutsgrenze leben, sowohl die Leute, die gefährdet waren, also auch die schon länger unter der Armutsgrenze leben, sowas wie soziale Fieberthermometer sind für uns, für die Gesellschaft, weil sie schon Dinge anzeigen, längst bevor wir alle, die vielleicht höhere Einkommen haben oder mittlere Einkommen haben, bevor wir das merken. Sie haben zum Beispiel schon ganz früh, das war im ersten Lockdown im März, ganz kleine Preissteigerungen bei Lebensmitteln bemerkt, das es gegeben hat, die vielen nicht aufgefallen sind, die aber für jemanden, der jeden Euro umdrehen muss, massiv sind. Das waren besonders Preissteigerungen auch bei Obst und Gemüse und bei anderen Dingen. Wir haben dann daraus geschlossen, dass eben Leute, die wenig Geld haben, kein Wunder, so ein geschärftes Sensorium aufweisen, um solche Dinge schon viel früher zu erkennen, als es andere tun. Und das Zweite, was ihnen schon aufgefallen ist, sind beginnende Beschämungs- und Spaltungstendenzen in der Gesellschaft. Es hat dann schnell geheißen, es gibt den Familienhert-TV oder diesen Her-TV für die unverschuldeten Notgeratenen, weil es ja so viel wie heißt, dass es auch schuldige Notgeratene heißt. Und das war für diejenigen, die halt auch aus verschiedenen Gründen nicht so viel haben, das Signal, dass sie jetzt den Schuldigen gestempelt werden, obwohl sie auch sozusagen nichts getan haben, außer schlechte Chancen zu haben. sozusagen nichts getan haben, außer schlechte Chancen zu haben. Und das ist deswegen wichtig, auch als Seismograf zu sehen, da sagen uns auch die Betroffenen, selbst aufpassen, weil es noch in jeder Pandemie der Menschheitsgeschichte die Frage nach den Schuldigen gegeben hat und die eine wesentliche Rolle für die Verarbeitung dieser Seuche immer gespielt hat. Und da haben immer Sozialranständige und Minderheiten das größte Risiko getragen, dass sie als Sündenböcke ausgewählt werden. Deswegen ist das auch ein wichtiger Hinweis, den wir da gefunden haben. Aufpassen, um Pandemien oder Seuchen mit Sündenböcken zu bekämpfen. Ein weiteres Ergebnis war, dass viele, die geringe Jobs haben, geringe Einkommen, eigentlich Jobs, geringe Einkommen, meistens auch Sozialleistungen, immer etwas dazu verdienen. Es gibt ja die Zuverdienstgrenze, die bei 460 Euro liegt, das ist nicht wenig und das ist völlig weggefallen bei den meisten. Von den Straßenzeitungsverkäufen, wo keiner mehr Straßenzeitung hat, bis zu kleinen Jobs, die plötzlich weg waren. Und das hat auch viel an den Rand gebracht, der Entfall dieser Zusatzverdienste oder dieser kleinen Zusatzeinkommen, die wichtig sind, um durch die Welt zu kommen. Was drei Dinge, die uns auch aufgefallen sind bei dieser Studie, die wir da gemacht haben. Wir haben da Leute in Fokusgruppen von Graz, Wien, Salzburg, Linz, Oberösterreich und Leute einfach gefragt, wie es ihnen geht von Leiharbeitern und Ich-AGs, von kleinen selbstständigen Künstlern, Leute, die Mindestsicherung beziehen, Alleinerziehende, Kinder, Reisegleiter waren dabei, eine Marktfahrerin und so weiter. Die haben gesprochen über ihr Leben in der Corona-Krise. Was man sieht, ist, dass die alte Normalität in der neuen umso mehr sichtbar wird. Es ist nicht so, dass da jetzt ganz neue Dinge ausbrechen, sondern das, was früher vielleicht unsichtbarer war, nicht so klar wie in dem Fall neue Dinge ausbrechen, sondern das, was früher vielleicht unsichtbarer war, nicht so klar wie in dem Fall schlechte Jobs oder nicht gut bezahlte oder nicht gut sozialversicherte oder unsichere Lebensverhältnisse jetzt in einem Prägenglas, in einem Fokus plötzlich sichtbarer werden in dieser Krise. Das ist deswegen, auch Einsamkeit hat es vorher gegeben und gibt es jetzt oder Depressionen hat es vorher gegeben und werden aber jetzt noch einmal unter einem anderen Blickwinkel sichtbar. Deswegen ist es wichtig, das zu sehen, weil wir dürfen deswegen auch nicht die Corona-Währen falsch. Wir dürfen deswegen nicht soziale Ungleichheiten, Ungerechtigkeiten, Armut, Covidisieren. Damit meine ich, was gegen soziale Ungleichheit oder soziale Probleme vor Corona geholfen hat, das hilft auch nach Corona. Wie eine gute Mindestsicherung ist besser als eine schlechte Sozialhilfe, verfügbare Therapien, leistbare Wohnen und gute Schulen für alle, helfen jetzt wie auch davor. Und was gegen die Schere zwischen Arm und Reich vorher geholfen hat, hilft auch jetzt gegen die Ungleichheit. Der britische Sozialwissenschaftler Tony Atkinson, leider schon gestorben, ein großer Ökonom und Sozialwissenschaftler, hat sich 40 Wirtschaftskrisen angeschaut seit dem Weltkrieg und hat herausgefunden, dass immer nachher die Ungleichheiten zwischen Arm und Reich und die soziale Schere größer geworden sind, aber nicht sofort und nicht mehr zeitverzögert. Das hat man auch bei der Finanzkrise gesehen, 2008, dass nicht sofort die Probleme entstanden sind, erst nach zwei, drei Jahren später, aber auch dann, als viele Staaten begonnen haben, Sparpakete, Kürzungspakete, Austeritätspakete zu schnüren und damit, wie meistens die unteren Mittelschichten viel stärker betroffen sind als der Rest der Bevölkerung. Das heißt, auch wie die Kosten dieser Krise verteilt werden, wird ganz stark darüber entscheiden, ob es mehr oder weniger Armut gibt, ob es mehr oder weniger soziale Unsicherheit gibt oder eben nicht. Das Letzte zum Schluss. Kommen wir noch einmal zur Rose. Brot und Rosen war ja der Ausgang. Ich möchte Ihnen noch von zwei, drei Leuten erzählen, die ich auch kenne aus meiner Arbeit. Ich habe es mir aufgeschrieben. Gerlinde zum Beispiel. Sie schlägt sich als Gebrauchskrafikerin durch, also als kleine Selbstständige, als Icher-G. Ihr dreijähriger Sohn leidet seit seiner Geburt einen schweren Asthma und braucht viel Zeit für die Betreuung. Das können Sie sich vorstellen. Das Einkommen ihrer Arbeit ist unregelmäßig. Einmal gibt es einen guten Auftrag, einmal keinen. Loch auf, Loch zu. Jetzt ist es besonders eingebrochen, das, was sie an Einkommen hat. Sie leistet außergewöhnliches, Gerlinde. Leisten kann sie sich aber nicht. Man muss ja auch Hilfe aus der Mindestsicherung beantragen. Sie wissen, das geht. Viele, die in der Mindestsicherung sind, haben gleichzeitig einen Job. Das nennt man Aufstocker oder man kann sozusagen beides miteinander kombinieren. Die zweite ist Maria. Sie sagt, es ist eigentlich unfassbar und es macht mich wütend. Maria hat zwei Kinder im Alter von 11 und 16 Jahren. Vor einigen Wochen musste sie in Kurzarbeit gehen, hat sie Arbeitgeber geschickt. Da zahlt man den Strom dann einen Monat später und die Heizung auch, weil es nicht anders geht. Marias Alltag war eben genau von diesem Problem als Alleinerzieherin geprägt, von Homeoffice. Und gleichzeitig hat sie Kurzarbeit, aber der Arbeitgeber trotzdem verlangt, dass sie was arbeitet. Gleichzeitig war das Kind daheim, Geld hat es auch weniger gegeben, also schwierige Lage. Und die dritte ist Aljona, sie arbeitet als Pflegehelferin. Sie hört zu, wäscht, verbindet, bringt das Essen, nimmt Blumen mit. Am Abend gibt es dann zu Hause noch den eigenen Haushalt. Warum erzähle ich das? Aljona, Gerlinde und Maria sind alle beachtliche Leistungsträgerinnen. Diese Krise macht deutlich, was die Arbeit von Pflegerinnen und Pflegenden, von Pädagogen, von Sozialarbeitern, von Hilfsorganisationen, von Reinigungskräften und Lebensmittelverkäuferinnen bedeutet. Die Krise macht auch sichtbar, was ein starker Sozialstaat und ein gutes Gesundheitssystem leisten und leisten können. Die Krise macht auch sichtbar, was ein starker Sozialstaat und ein gutes Gesundheitssystem leisten und leisten können. Die Krise deckt auf, dass wir hier sonst mit einem sehr eingeengten und verkürzten Leistungsbegriff operieren. Leistungsgerechtigkeit ist wichtig, total wichtig für das Funktionieren einer prosperierenden Gesellschaft, Aber man darf sie nicht mit Erfolg verwechseln. Auch nicht mit bezahlter Arbeit. Um die Mutter mit den Kindern, die sich mit drei prekären Minijobs abstrampelt, dreht sich es dann nämlich genauso wenig wie um den Hilfsarbeiter am Bau, den Mann im hundertsten missbezahlten Forschungsprojekt oder der Kindergärtnerin. Die Verantwortung ist groß, aber das Einkommen trotzdem klein. Gerlinde, Marie oder Aljona werden oft als sozial schwach bezeichnet. Das halte ich für eine Beleidigung, weil sozial schwach sind ja eigentlich diejenigen, die den Ärmeren eine andere Welt ermöglichen könnten, es aber nicht tun. Gerechtigkeit, und da komme ich wieder zur Rose zurück, die sich jetzt die Rose vorstellt, so eine Rose hat viele Blütenblätter und in diesem Bild wäre die Leistungsgerechtigkeit eines dieser vielen Blütenblätter. Das geht schon lang zurück aus der Sozialphilosophie. Aristoteles hat das schon beschrieben im alten Griechenland für über 2000 Jahre. Aber wenn Sie sich diese Rose vorstellen, dann hat sie eben viele Blüten und Gerechtigkeit ist eine Blume, die viele Blüten hat. Eben die Leistungsgerechtigkeit ist einer dieser Blüten, aber genauso wichtig ist die Verteilungsgerechtigkeit als Blütenblatt, die nach der Verteilung von Arm und Reich fragt. Oder als drittes Blütenblatt die Chancengerechtigkeit, die meine Möglichkeiten in den Blick nimmt. Oder als viertes Blütenblatt die Teilhabegerechtigkeit, die über Mitbestimmung entscheidet. Oder als viertes Blütenblatt die Teilhabegerechtigkeit, die über Mitbestimmung entscheidet. Oder das fünfte Blütenblatt die Verfahrensgerechtigkeit, die mit ausverhandelten Prozessen autoritäre Willkür zu verhindern versucht. Und das sechste Blütenblatt Anerkennungsgerechtigkeit, die der Beschämung entgegentritt. Und nicht zu vergessen, das wäre das siebte Blütenblatt, die Bedarfsgerechtigkeit. Also der Beschämung entgegentritt. Und nicht zu vergessen, das wäre das siebte Blütenblatt, die Bedarfsgerechtigkeit. Also die Frage, was jemand wirklich braucht, was ich und du wirklich benötigen. Mit einem Blütenblatt schaut unsere Blume nach gar nichts aus. Und ohne all die anderen Blütenblätter, oder erst mit allen anderen Blütenblättern, gewinnt sie ihre Schönheit und ihre Würde. Vielen Dank. Ja, auch von meiner Seite vielen Dank. Viele interessante Informationen sind dabei. Es sind jetzt dabei noch keine Fragen gekommen, aber was mir jetzt so gekommen ist, wir sind ja doch auch viel in Kontakt mit Personen, die da jetzt in unterschiedlicher Art und Weise betroffen sind von der ganzen Krise. Gibt es irgendwelche Vorschläge, wie man Personen, die da jetzt mit Schlafproblemen, Probleme mit Warten oder so haben, wie man denen vielleicht ein bisschen Hoffnung gibt oder Halt gibt? Oder gibt es da Ideen? Wie geht es ihr mit den Personen, die ihr begleitet, um? Ja, ich glaube, das kann man beim Brot und bei den Rosen wieder überlegen. Das eine ist, dass man die Belastungen reduziert, wo es geht. Das ist, weil das Brot, also weil die Existenzsicherung sich genauer anschaut. Da haben wir ein Riesenproblem, weil gerade in Österreich die neue schlechte Sozialhilfe eingeführt wird. Die alte Mindestsicherung wurde ja abgeschafft und die ist jetzt schon in Oberösterreich und Niederösterreich seit einigen Monaten in Kraft. Bis Ende des Jahres oder ab Anfang des nächsten Jahres wird es auch in anderen Bundesländern kommen. Und wir sehen jetzt schon, dass das ein Desaster ist dort, wo sie wirkt, nämlich in Oberösterreich und Niederösterreich und Leuten ihre Existenz eigentlich beraubt von Menschen mit Behinderungen, irrsinnige Probleme auch bei Alleinerzieherinnen, bei Leuten mit mehreren Kindern gibt es massive Kürzungen und gerade jetzt in der Krise brauchst du aber eigentlich eine gescheite Mindestsicherung, um die Notsituation durchzutauchen. Also wenn nicht wann, bräuchte man eine gescheite Mindestsicherung, wenn nicht jetzt und jetzt wird es gerade abgeschafft und noch die Schlechte eingeführt. Das ist ein Riesenproblem und dann muss man, wenn du mich fragst, was zu tun ist, ich glaube, dass wir uns da alle wehren müssen, nicht nur die Armen, die dann immer als Sündenböcke darstellen, sondern das kann ja, wie wir sehen, uns allen passieren. Es kann gar nicht so fern sein, wenn wir uns anschauen, welche Leute jetzt auch zu uns um Lebensmittel, Hilfe und dergleichen kommen. Das ist eine Frage, wo man wirklich nächstes Jahr genau hinschauen muss, dass wir diese schlechte Sozialhilfe wieder wegkriegen und zumindest eine halbwegs gescheite Mindestsicherung haben, die Leute nicht in den dunklen Keller fallen lässt. Weil ich meine, wenn ein Regenschirm nicht gegen den Regen nützt und wenn ein Bretterboden nicht nützt und gut ist, damit man nicht in den dunklen Keller fällt, was hilft das dann? Und das andere ist, dass es schon Möglichkeiten gäbe, besonders im unteren Bereich, über Hilfe in besonderen Lebenslagen, über Erhöhung der Familienzuschläge im Arbeitslosengeld, einiges zu machen, um den Leuten zu... Man kann das ja auch sozusagen zeitlich beschränkt machen, in der jetzigen Zeit, damit die Leute gar nichts mehr haben. Und das andere ist, wenn die Rosen... Da hat es schon einige Initiativen gegeben, ich weiß nicht, wie flächendeckend die waren, ich glaube nicht, aber doch einige mit so blauer T-Shirt, blauer Kaffees, Nachbarschaftshilfen, eben die frühen Hilfen, die ich erzählt habe, ganz am Anfang von der Frau, da war es so, dass da ganz viele zusammengeholfen haben, um auch Essenspakete, Windelpakete für diese Familien zu schnüren und die auch zu bringen. Da hat es schon viel Engagement auch gegeben von den Leuten. Da geht es jetzt ein bisschen alles erschöpft. Wir sind alle erschöpft, ich auch. Das war am Anfang stärker, aber jetzt sind viele sehr erschöpft. Ja, das wird auch die Frage sein, wie sich das auch weiterentwickelt, je länger das dann noch dauert, nehme ich mal an. Je länger diese Einschränkungen andauern, umso schwieriger wird es wahrscheinlich für viele Personen werden und viele Personengruppen. Ja, ja, voll. Und die Frage auch, wie reagiert dann irgendwann, wie reagiert, was ich vorhin gesagt habe, wie Atkinson sagt, dass die Probleme auf Zeit verzögert kommen müssen. Wirklich gut aufpassen, dass man es dann 2022, wenn vielleicht schon alles vorbei ist, dass dann nicht über eine falsche Wirtschafts- und Sozialpolitik, zum Beispiel Kürzungen, das höre ich ja jetzt schon, die Leute, die Spar-Pakete ausrufen, dass wir dann nicht erst recht in eine Krise rutschen, die aber dann besonders die unter Einkommensdrittel oder bis weit in die unteren Mittelschichten hinein die Leute droht. Ich glaube, da muss man echt aufmerksam sein. Nehmen wir mal an, ihr nutzt auch eure Kanäle und die diversen Entschädigungsträger, dass man da diese Vorsicht auch zumindest, ja zumindest Obacht gibt, vorsichtig ist. Eine Frage vom Facebook ist auch noch gekommen, ob es auch irgendeine Einschätzung gibt, ob die Obdachlosigkeit gestiegen ist? Nein, ist nicht gestiegen. Ich glaube, das hat damit zu tun, dass im Wesentlichen noch bisher es keine Kürzungen oder keine Verschärfungen gab. Auch die Stundungen bei den Mieten und dergleichen waren so, dass da jetzt doch niemand auf die Straße fliegt. Wir müssen echt schauen, wie das nächstes Jahr ist. Wie wird es weitergehen mit den Stundungen? Wir haben jetzt Linz, habe ich gesagt, im Ofenstüberl, die auch eine Wohnberatung machen, hat jeder zweite Heiz- und Mietrückstände und ist schon in der Ratenzahlung. Aber deswegen haben sie dann kein Geld für die Lebensmittel und kommen zu uns, um Essen zu holen, weil das Geld jetzt in die Ratenzahlungen geht. Also da entstehen Dynamiken, die ungut sind. Aber jetzt die Zahlen sind nicht mehr. die ungut sind. Aber jetzt die Zahlen sind nicht mehr. Anderes Thema war noch, ob es schon einen Eindruck gibt, ob sich vielleicht diese Sozialhilfe wieder zu einer besseren Grundsicherung aufgewertet werden könnte. Es geht auf jeden Fall. Wir haben zum Beispiel von der Armutskonferenz 19 Punkte für eine gute Mindestsicherung. Vorschläge, die man sofort umsetzen kann, die machen wir uns in Google, 19 Punkte für eine gute Mindestsicherung, die ganz konkrete Vorschläge sind, wie man eigentlich sozusagen diese schlechte Zeit für jetzt wieder eine Mindestsicherung umwandeln kann. Und man muss auch keine Angst haben, dass das dann die Propaganda ist, es kostet zu viel und so. Und das kann man sich nicht leisten. Wir haben die Ausgaben für die jetzige Mindestsicherung und Sozialhilfe sind weniger als ein Prozent der gesamten Sozialausgaben. Also das ist ein ganz minimaler Teil des gesamten Sozialbudgets, das wir da ausgeben, aber umso wichtiger. Also das ist einfach ein, ist auch eine Menschenrechtsfrage, eine soziale Grundrechtsfrage, dass wir einfach in einem modernen Staat, in einer Demokratie, in einer Zivilisation, den sowas wie ein existenzielles Minimum zusichern. Das ist ja auch ein Fortschritt oder eine Errungenschaft, eine zivilisatorische, hinter die man nicht zurückgehen sollte. Aber man muss es wieder auf das politische Tablett bringen und man muss es auch einfordern und kämpfen. Das war ja ersichtlich, wie schnell das geht. Und vielleicht auch, wie geht das? Ich meine, das ist eh recht voll mit den Sündenbrücken, das er erzählt hat in jeder Pandemie. Die Propaganda war natürlich, das sind die Ausländer und die Ausländer wie Eckhörner und die kriegen die Mindestsicherung und wenn wir das kürzen, dann sind die Ausländer gekürzt und es geht uns eh nichts an und hauptsächlich die Ausländer. Die Wahrheit ist aber, wenn wir jetzt die Zahlen und die Ergebnisse uns anschauen, Niederösterreich und in Oberösterreich, es trifft alle und es trifft besonders die hiesigen Menschen mit Behinderung, Familien mit Kindern, Leute mit chronischen Erkrankungen. Ich vergleiche das immer wie das ist der Schnee von Trickdieben. Der Trickdiebstahl funktioniert so, dass jemand einen ablenkt, damit der andere das Geldbörsel aus der Tasche ziehen kann. Und der Trickdieb in dem Fall ist, dass man halt Ausländer schreit, damit alle auf den Ausländer hinschauen und dann ziehen sie da aber das Geldtaschen aus der eigenen Tasche. Also das ist der Schmäh und das sieht man da nicht irgendwo besser als bei dieser Abschaffung der Mindestsicherung, wie sowas funktioniert. Das heißt aber, es ist jetzt einmal großartig davon auszugehen, dass uns da langfristig noch einige Themen für Studien, aber auch für konkrete Hilfe auf alle Fälle im Raum steht. im Raum steht. Ja, wie schätzt du da die politischen Verantwortlichen aktuell ein? Sind die da gesprächsbereit oder ist das eher oder sind die gerade nur mit der Pandemie beschäftigt und es ist noch kein Thema, wie man das danach nachzudenken? Ja, es ist ein bisschen das Problem, was ich gesagt habe, dass alles covidisiert wird, dass alles unter dem Corona auch jetzt im Sozialministerium und so eine Frage, es gibt ja zur Zeit auch wenig, man sieht wenig Sozialminister oder man sieht ja nicht nur den Gesundheitsminister, der ist aber auch Sozialminister zur Erinnerung und da sieht man wenig. Das halte ich schon für ein Problem, weil ich glaube, da müsste mehr geschehen und mehr passieren auch öffentlich. Das andere ist, dass es halt auch einen massiven Widerstand gibt bei dieser Mindestsicherung, irgendwas zu tun. Ich meine, es ist jetzt bei der Sozialhilfe, was zu tun ist, ist natürlich jetzt sehr frisch. Vielleicht passiert was, wenn jetzt die Folgen und die Auswirkungen sichtbar werden. Und soweit ich weiß, die Bundesländer sind überhaupt nicht begeistert. Also Niederösterreich war begeistert, die dortigen Regierungen, weil die haben das sehr schnell eingeführt. Alle anderen überhaupt nicht. Darum dauert es ja so lange. Sie hätten ja eigentlich müssen das Gesetz dieses Jahr läng schwarz, Salzburg, alle warten und sagen uns im Gespräch, dieses Gesetz braucht wie ein Grupp, aber auch Kärnten, Steiermark ist ein bisschen ambivalenter, also ich will Wien, so und so, weiß man gar nicht, ob die ein Gesetz machen, weil die das auch ein Desaster finden. Also es will eigentlich eh niemand, aber es gibt das halt. Ja, ich würde mal sagen, ich hoffe, dass wir mit dem heutigen Event doch auch einen Beitrag zu dieser öffentlichen Diskussion auch mitleisten und uns, ja, ich glaube, das Spannende ist, oder dass es gut ist, wenn man das auch immer wieder in Erinnerung ruft, was da für Themen sind. Ja, ein, es hat uns jetzt noch erreicht. Gibt es eine Einschätzung, mit welchen Problemen Jugendliche zu rechnen haben? Oder ist da irgendwas bei euch auch? Ja, schon. Also die Lehrplätze, das hat sich jetzt ein bisschen entspannt, das war im Sommer total arg. Also wir haben auch ein paar Schulen, wo noch so Jugendliche sind, die es schwer haben, die sich die Schule erbrochen haben oder auch Beeinträchtigungen haben, wo man nicht so leicht einen Job findet, die auch oft gar nicht der ganze Lehrer schafft, sondern ein Teillehrer, aber immerhin. Und das war urmüßig mit der Lehre, das ist jetzt ein bisschen besser, aber es gibt auch noch immer Probleme. Also Lehrstellen sind eine große Frage. Das zweite, Jugendarbeitslosigkeit, die ist ja massiv in die Höhe gegangen. Also da muss man auf jeden Fall was tun. Und auch mit, das ist dann eher Kinder, Jugendliche, das mit der Schule, also diese Probleme, das sind viele einfach jetzt echt nicht mitkommen und haben große Rückstände. Und da wird man auch einiges tun müssen. Ja, also für mich bleibt jetzt, dass vieles zu tun ist. Manches können wir beeinflussen, manches nicht. Aber auf jeden Fall würde ich sagen, herzlichen Dank für die Einblicke. Ja, auf jeden Fall, damit wir nicht so ohnmächtig auseinandergehen. Ich glaube auch, dass es viel zu tun gibt, dass man auch aufzeigen muss und aufstehen und die Dinge auf den Grund gehst und eh viele. Und dass es jedenfalls immer Alternativen gibt, das ist wichtig. Weil oft lassen uns ja, wenn man das alles anschaut und in Zeitungen liest und auch im Apparatauftritt oder im Internet schaut, dass wir die Dinge alternativlos und es gibt immer gut begründete, begründet müssen sie sein, gut begründete Möglichkeiten, Dinge zu verändern. Und ich finde, ich bin, ich habe es da immer mit dem, auch wenn die Dinge irgendwie nicht so gut ausschauen, dass man, dass es sich trotzdem auszahlt, irgendwie so ein starkes trotzdem zu sagen. Das war ein bisschen meine Erfahrung, dass sich das auszahlt, so ein starkes Trotzdem zu sagen. Das war ein bisschen meine Erfahrung, dass ich das auszahle. Aber allein ist nie gut. Immer gut, wenn man sich zusammentut. Allein schafft man sowas nie. Gerade wenn es schwierig ist. Aber so ein Trotzdem-Sagen mit anderen, vielleicht gelingt uns das. Wie gesagt, vielen, vielen Dank. Ich sage auch Trotzdem, dass wir wieder eine kleineische Anschläge und Schwierigkeiten gehabt haben. Danke für den Vortrag, für die interessanten Einblicke. Ich hoffe doch, dass auch bei den Zuseherinnen und Zusehern einiges hängen geblieben ist und möchte mich auch hiermit für das Dabeisein bedanken. auch hiermit für das Dabeisein bedanken. Wir werden in den nächsten, also auch im Jahr 2021 wieder ein paar so Veranstaltungen machen, beziehungsweise wird es auch einige Online-Workshops geben. Informationen dazu auf unserer Facebook-Seite oder auch bei explore-skgt.at Es bleibt mir nur noch mal Danke zu sagen für den Vortrag, aber auch allen, das Explore-Team und ich, wir möchten frohe Weihnachten und natürlich noch das Allerbeste für 2021 wünschen. Wo vielleicht das Jahr auch wieder einen besseren Start nimmt. Aber heute auf jeden Fall vielen Dank fürs Dabeisein und ich wünsche noch einen schönen Abend. Schönen Abend.