Als Verantwortliche für das Projekt Explore freue ich mich sehr, dich Hakan da begrüßen zu dürfen in diesem Format. Und dass wir einfach einmal neue Wege gehen und Sie sind etwas aufregender als wir uns gedacht haben, glaube ich. haben, glaube ich. Ja, wie jetzt einige der Zuseher mit Sicherheit wissen, ist, dass es ja Explore sich zum Ziel macht, sich mit verschiedenen Bildungsthemen, mit dem Thema Arbeit, aber auch mit dem Medienhandel auseinanderzusetzen. Medienhandel lernen wir gerade persönlich sehr genau und ich glaube schon, einige konnten speziell hier auf Facebook mitverfolgen, was wir im Bereich der Basisbildung alles machen, beziehungsweise welche Erfolge auch mit diesem Online-Lernen verbunden sind. Was wir jetzt heute machen möchten, ist, dass wir, wir möchten auch Bildung und gerade auch politische Bildung vermehrt in den Vordergrund rücken. Und da ist ein Thema eben, dass wir uns mit Vorträgen, die wir gerne in Salzgärmer gut holen wollten, jetzt machen wir das viral, dass wir uns die gerne anhören und auch darüber diskutieren möchten. hören und auch darüber diskutieren möchten. Lieber Hakan, ich vorzustellen ist jetzt im Bereich der Erwachsenenbildung schon fast nicht mehr notwendig. Ich denke, es kennen dich alle als Leiter der österreichischen Gesellschaft für politische Bildung. Du bist sehr engagiert auch im Training von Erwachsenenbildnerinnen. Ja, und da möchten wir dich gerne jetzt hier einladen, uns deine Erkenntnisse oder Gedanken zum Thema Politik und zum politischen Handeln in der heutigen Zeit vorzutragen. An die Personen, die uns jetzt noch immer zusehen, die die Geduld erwiesen haben, möchte ich sagen, bitte fragen Sie, stellen Sie Fragen im Chat. Wir werden, Hakan wird versuchen, diese zu beantworten und ich denke auch, wenn heute etwas unbeantwortet bleibt, wenn man sich das später anhört, werden wir eine Lösung finden, dass man das auch irgendwie nachher noch bespricht. Hakan, ich freue mich auf deinen Vortrag. Ja, vielen herzlichen Dank. Ich hoffe, dass man mich hört. Ja, vielen Dank für die wunderbare Einladung, die mich jetzt natürlich auch vor ganz neue Formate sozusagen stellt. Und damit ist das halt so ein allererstes Mal sozusagen auf Facebook. Der Titel Empörung, Verweigerung und Verzicht als neue Akte des Widerstands in der Gegenwart, das ist ein bisschen zu lang und ja, vielleicht sagt es auch auf den ersten Blick nicht allzu viel aus. sagt es auch auf den ersten Blick nicht allzu viel aus. Worum geht es mir? Ich bin, das hat Claudia schon gesagt, herzlichen Dank auch für diese Einführung. Ich bin in der politischen Erwachsenenbildung tätig und hier gibt es zwei sehr wesentliche Themen, eigentlich schon in der politischen Bildung, wahrscheinlich seit den 50er Jahren, 60er Jahren. wahrscheinlich seit den 50er-Jahren, 60er-Jahren. Der Umgang mit der Zeitgeschichte ist ein sehr wesentlicher Punkt, zumal politische Bildung in diesem Zusammenhang im Kontext des Postnationalsozialismus sozusagen großteils entstanden ist, sich formiert hat, auch inhaltlich. Wie gehen wir mit der Zeitgeschichte um? Was ist es? Wie verstehen wir das, was passiert ist? Und natürlich als eine sozusagen Verlängerung dieser Frage, wie gehen wir mit der Demokratie um oder wie geht die Gesellschaft sozusagen insgesamt mit der Demokratie um, mit der Rechtsstaatlichkeit, Gemeinwesen, mit den Menschenrechten und diesen Fragen. Das heißt, Themenbereiche, die Fragen aufwerfen nach der sogenannten Zivilgesellschaft, aber durchaus auch nach Zivilcourage, Opposition, Widerstand, Gesellschaftskritik, also all diese Dinge. Als politischer Bildner ist es mir wichtig, sozusagen den, wenn man so will, den politischen Puls der Zeit zu fühlen. Das ist vor allem auch deswegen wichtig, also sozusagen rein pragmatisch, um nicht eine altbackene Pädagogik zu bieten. Das heißt, ein bisschen mit der Zeit zu gehen, wobei ich damit nicht meine, dass man jetzt jede Art von Mode aufnehmen soll oder so. Nein, es geht darum, vor allem das zu verstehen, was in der Gesellschaft versteht und wie sich die Gesellschaft versteht. Marx hat ja in 1843, glaube ich, oder 1844 in einem Brief die kritische Philosophie und die kritische Theorie sehr schön umschrieben Die kritische Theorie, sehr schön umschrieben, als Selbstverständigung der Zeit über ihre Kämpfe und Wünsche im politischen Feld zu verstehen, aber auch die Selbstverständigung der Zeit darüber zu verstehen und daraus didaktische und inhaltliche Schlüsse für die Bildung, für die politische Bildung zu schließen. Deswegen habe ich mich jetzt für dieses Thema entschieden, als ich diese wunderbare Anfrage bekommen habe, einen Vortrag auf Facebook für Explore zu halten. Es gibt hier auch natürlich sehr, ja, man könnte sagen, fast schon akute Fragen, aktuelle Fragen, die Pandemie, in der wir uns befinden, der aktuelle Umgang mit Flucht, mit Asyl, ja, der wachsende Antisemitismus, die sogenannte globale autoritäre Wende, das sind lauter Fragen, die diese sozusagen anfänglich gestellte Frage oder diesen Titel gewissermaßen aktuell machen, glaube ich. Nämlich, wie gehen wir heute in dieser Gesellschaft mit diesen Dingen um? Was passiert? Welches Gegengewicht formiert sich? Vielleicht neben dem, was wir kennen, passiert da etwas Neues. In diesem Zusammenhang fallen mir einige Ereignisse auf, das ist so ein bisschen der Aufbau dieser Darstellung, in den postindustriellen Gesellschaften, also in den Gesellschaften, in denen wir leben, verlieren einige Bereiche, die eigentlich seit den, ja, also seit, also in dieser, sozusagen sozusagen nach vor allem nationalsozialistischen Zeit in Deutschland und Österreich vor allem, sehr wichtig waren, also so Bereiche wie politische Ökonomie, Eigentumsverhältnisse, Herrschaftsverhältnisse, Bereiche wie politische Ökonomie, Eigentumsverhältnisse, Herrschaftsverhältnisse, ja durchaus auch die Frage nach Identitäten, Machtfragen etc., die verlieren ein wenig als Schauplätze sozusagen politischer Kämpfe oder als Sektoren verlieren sie ein wenig womöglich ihre Bedeutung. Andere Bereiche werden zunehmend zu bevorzugten Sektoren politischer Widerstände. Das ist eine, wenn man so will, eine These oder Hypothese. Hypothese, zwei Formen widerständiger Handlung und Strategie werden sichtbar oder werden sozusagen als bevorzugte wiederum Handlungsformen oder Strategien sichtbar und ein ethisches Prinzip, wenn wir so wollen. Und auch die Frage, haben wir es nun mit einer Individualisierung der politischen Kämpfe, der kollektiven politischen Kämpfe zu tun? Das sind die Fragen, die ich hier behandeln möchte, über diese Begriffe, Konzepte, neuere Tendenzen. Man könnte auch von Megatrends reden, obwohl das im Moment eher das Feld des Politischen betrifft. Ein Megatrend wäre etwas mehr, also müsste sozusagen mehrere Systeme, Subsysteme betreffen. Dabei ist es wichtig, was ich hier präsentiere, es sind keine Studienergebnisse, es ist keine Forschung im klassischen Sinne, sondern es sind, wenn man so will, Beobachtungen. Zwar sehr intensive Beobachtungen, aber Beobachtungen sind Erfahrungen, Erfahrungswerte aus meinem politikdidaktischen Alltag, natürlich aus Büchern, neueren, aus Fachdebatten, ja, Projekten, weil bei uns in der österreichischen Gesellschaft politische Bildung werden Projekte eingereicht im Rahmen einer Ausschreibung jedes Jahr, politische Bildungsprojekte, welche Themen da behandelt werden, etc. und aus Diskussionen usw. Also ich will nicht ein fertiges Gebilde präsentieren, sondern eigentlich einige Erfahrungen, einige Beobachtungen teilen und vielleicht ergibt sich dann eine Diskussion daraus. Also das ist der Versuch hier. Ich fange mit den Begriffen Zivilcourage und Widerstand überhaupt einmal an. Vielleicht mit einer kleinen Anekdote diesbezüglich. Vor vielen Jahren saß ich auf einem Podium gesagt, was Zivilcourage alles sein kann. Sie sagte, sie sah von der Ferne, dass ein Mann seinen Hund angeschrien hat und ihm auch einen Tritt gegeben hat. Und dann sagte sie, ich habe sofort die Polizei angerufen. Und das ist sozusagen Zivilcourage-Handlung. sozusagen zivilcouragiertes Handeln. Ich war ein bisschen, wie soll ich sagen, ja, also nicht ganz paff, aber ein bisschen seltsam kam es mir vor, weil wir leben in einem Land mit 650.000 ungefähr Hunden in Haushalten. Also eine ziemlich verbreitete Liebe zu Hunden kann man schon Österreich attestieren. Und bei einer zugegebenermaßen Quälerei, gerade die Polizei anzurufen, war für sie Zivilcourage. Und ich habe auch gesehen, im Publikum gab es auch viel bestätigendes Kopfliegen. Da geht es mir natürlich nicht darum, dass man den Tritt einem Hund gegeben hat und nicht einem Menschen, sondern dass man da die Polizei anruft und das sozusagen als Zivilcourage beschrieben wird. Diese Auffassung unterscheidet sich auf jeden Fall, denke ich zumindest in Nuancen oder graduell, davon, was beispielsweise die Gruppe Weiße Rose mit einem Naziregime unternommen hatte oder das, was Oskar Schindler in derselben Zeit getan hat. Das sind beides Namen und deren Taten auch werden heute in allen Büchern mehr oder weniger über Zivilcourage und Widerstand als bekannteste Beispiele genannt, neben einigen anderen, wie zum Beispiel dem sogenannten Kreisauer Kreis etc. oder Hitler, eine Tat auf Hitler und so weiter. Also das heißt, es hat sich seither wohl einiges geändert in der Auffassung der Zivilcourage. Es spielen natürlich zwei sehr wesentliche Faktoren eine Rolle bei der Bewertung von Zivilcourage und auch Widerstand. Was ist Zivilcourage, was ist Widerstand? Das ist auch nichts Neues. Einerseits geht es natürlich um den historischen Kontext. In welchem Zusammenhang ist das entstanden, das Ganze? Was war da besonders? Warum war etwas zivilcouragiertes Handeln oder galt als solches? Das gilt aus der heutigen Sicht, wenn wir uns das anschauen historisch, als Zivilcourage. Und natürlich auch die jeweilige Form, wenn man so will, die Form der Macht. Also bei Bewertung von Zivilcourage und Widerstand sind erst zum Beispiel eine Relation zur Macht, wäre zum Beispiel zu bewerten, um zu sehen, gegen welche Macht sich Zivilcourage und Widerstand gestellt hat oder stellt. Darum war Zivilcourage, der im NS-Regime relativ rar war und deswegen sozusagen bei jedem Auftreten als Widerstand angesehen wurde, in den gefestigten Demokratien, sagen wir so, fast den Stellenwert des Alltäglichen heute. in Jerusalem, von der Banalität des Bösen gesprochen. In der Umkehrung dieser Wendung reden manche heute, zum Beispiel Manfred Wehlan in einem Text, von der Banalität des Guten, wenn es um die Zivilcourage geht. Also sozusagen heute ist Zivilcourage eine von allen Seiten beliebte Tugend, wenn man so will, von rechts, links, von Regierung, Opposition, Kirche, Medien etc. Es gibt einen weiteren Aspekt. Zivilcourage wird oft als Solidarität im Alltag umschrieben. Es wird auch gesagt, sie sei eine individuelle Tugend als solche, mit einem persönlichen Risiko verbunden. Es befindet sich nicht unbedingt immer eine Ideologie dahinter oder eine politische Theorie, durchaus aber moralische Überzeugungen. des Widerstands, keine Handlung sozusagen eines Kollektivs und auch nicht unbedingt institutionalisiert. Eine andere sozusagen Definition von Zivilcourage oder Umschreibung lautet auch deswegen demokratische Tugend der gegenseitigen Hilfe. Da fallen mir jetzt die schönen Zeilen von Berthold Brecht ein, aus seinem Badener Lehrstück vom Einverständnis. Es heißt dort, ein sehr seltsames Stück, ein Lehrstück, solange Gewalt herrscht, kann Hilfe verweigert werden. Wenn keine Gewalt mehr herrscht, ist keine Hilfe mehr nötig. Also sollt ihr nicht Hilfe verlangen, sondern die Gewalt spricht, dann meint er damit natürlich vor allem eine systematische Gewalt, also eine Gesellschaftsordnung, die Gewalt systematisch nach sich zieht und produziert, reproduziert, also das, was man als strukturelle Gewalt bezeichnet. Also wird hier in dem Text mehr oder weniger auch individuelle Handlung, also des Helfens, den Strukturen gegenübergestellt. Und das ist ein eigentlich sehr altes Thema. Also in gefestigten Demokratien entstand so diese Gegenüberstellung individuell oder strukturell. Zivilcourage, kollektiver Widerstand etc. Das ist eine alte Gegenüberstellung. Solche Gegenüberstellungen sind freilich immer problematisch. Sie beschwören künstliche Gegensätze, blenden alles, was dazwischen ist, einfach aus. Außerdem sind beide Pole natürlich immer mit Problemen verbunden. Ich kann darauf jetzt nicht im Detail eingehen, aber wie gesagt, historischer Kontext und die aktuelle Form der Macht sind hier wichtige Faktoren zum Verständnis von Zivilcourage und Widerstand. Näher darauf eingehen möchte ich auch nicht, aber die Machtform, wenn wir von dieser Machtform reden, die, mit der wir es heute vielleicht zu tun haben, wenn ich jetzt eher so in der Perspektive von Michel Foucault rede, ist es das, was er als Biomacht bezeichnet. Und diese Machtform scheint den Gegensatz zwischen Individuum und Struktur gewissermaßen obsolet zu machen. Also Biomacht ist keine, zumindest keine sichtbare, repressive, unterdrückende Macht. Je mehr Freiheiten sie ermöglicht, desto unwirksamer werden auch so die Widerstandsformen, die gegen sozusagen eine Machtform entstanden waren, die eigentlich vornehmlich unterdrückt hatte, nämlich eine andere Form von Macht. Deswegen ist es so, dass heute nicht nur klassische sozusagen Formen des Widerstands ins Leere laufen, sondern auch so Dinge wie Zivilcourage, Solidarität und andere Formen von bekannten Widerstandsformen sozusagen auch, verlieren ihre Bedeutung zu sehen. industriellen Gesellschaften also mit augenscheinlich sozusagen mit einer Verschiebung auch des Politischen zu tun. Und das hängt, glaube ich, auch mit diesen Widerstandsformen zusammen. Wie gesagt, bisher waren es vielleicht Ökonomie, Eigentumsverhältnisse, Ausbeutung, Herrschaft, Repression. Das waren immer so die wichtigsten Themen. Dann kamen die sogenannten neuen sozialen Bewegungen Mitte der 60er Jahre, 1960er Jahre. Es sind neue Differenzachsen entstanden, Identitätspolitik genannte Politik, die sich nicht nur um sozusagen um den Begriff und die Achse der Klasse organisiert hat, sondern es sind neue dazugekommen, wie Gender zum Beispiel, wie Hautfarbe oder eben Herkunft, Ethn zum Beispiel, wie Hautfarbe oder eben Herkunft, Ethnizität, wie man es genannt hat oder im Englischen als Race bezeichnet hat, aber auch Umweltpolitik etc. sind dazugekommen. Als nächster Schritt haben wir es dann zu tun gehabt mit, oder haben es immer noch, mit Queer-Theory und postkolonialer Theorie. Heute habe ich das Gefühl, dass wir es mit, ja, Bewegung möchte ich es noch nicht nennen, aber mit Leuten, Initiativen, Aktionen etc. zu tun haben, die allesamt sozusagen in diesem, also vor allem Queer-Theorie und postkolonialer Theorie geschult oder so, ja, oder das mitbekommen haben wahrscheinlich oder zu haben scheinen, aber sozusagen etwas anders aktive Bewegungen sind, die wie gesagt vielleicht keine Bewegungen sind. Auf jeden Fall auf anderen Gebieten. Ich glaube, dass in den letzten Jahren, sagen wir im letzten Jahrzehnt vor allem, sind drei Bereiche zunehmend zu bevorzugten Sektoren widerständiger Politik geworden. Das sind Konsum, Sprache und Umwelt. Passend dazu sind zwei Strategien und Handlungsweisen, könnte man sie auch nennen, in diesem Zusammenhang wichtig geworden, sichtbarer geworden oder spürbarer geworden. Ich möchte sie als Verweigerung und Empörung bezeichnen. Und sie haben sehr eng zu tun mit einem ethischen Prinzip oder einem moralischen Wert, wie wir es nennen wollen, nämlich mit dem Verzichten. Und verzichten. Eigentlich sind es Begriffe und Handlungen, die selbsterklärend sind. Also ich könnte da jetzt aufhören und sagen, ja, das ist es, was meinen Sie dazu oder was meint ihr dazu. Ich möchte Sie dennoch ein bisschen erörtern, damit es etwas klarer wird, was ich damit meine. Ich werde beispielhaft vielleicht auch ein bisschen karikierend oder ein bisschen zu schematisch verfahren, damit es in etwa holzschnittartig verständlich wird. Es geht zum Beispiel um die Verweigerung eines bestimmten Konsumstils. Also im Bereich des Konsums ist das der Fall. Man könnte sagen, das ist ein Konsumstil, ein Mainstream-Konsumstil. Das heißt, es wird viel konsumiert, es wird umweltfreundlich fast konsumiert, weil nicht umweltfreundlich produzierte Waren sind das, viel Fleisch beispielsweise, Waren, die bestimmte Konzerne groß machen, aber durchaus auch sehr sichtbare Ausbeutungsverhältnisse. Sichtbar machen nicht die Ausbeutung als solche, aber zum Beispiel Kinderarbeit oder Arbeit von Frauen, die sehr wenig verdienen dabei und so weiter. Also Arbeitsverhältnisse, das gilt aber auch für beispielsweise Online-Shops, also Handel oder Handelsketten zum Beispiel mit Monopolstellung usw. Also eine Form des Konsums, der hier abgelehnt wird. Also wird sozusagen die Verweigerung als sozusagen Verweigerung des Mainstream-Konsums praktiziert und die Alternative ist, ja, was weiß ich, nicht Autofahren, sondern Radfahren, nicht eben Fleisch essen, sondern Produkte oder sozusagen Produkte vom Fleisch sondern sich vegan zu ernähren, eben keine Dirty Fashion Produkte kaufen, sondern nur Kleidung, die nachhaltig und fair produziert ist und auch gehandelt wird. Interessant ist hier, die Handlungsalternative lautet nicht, nicht, gar nicht zu konsumieren oder nur wenig zu konsumieren. Es geht auch nicht darum, sozusagen den Konsum, wie es in den klassischen linken sozialen Bewegungen sozusagen betrachtet wurde, als Bestandteil einer bestimmten Produktionsweise zu sehen und diese, nämlich die kapitalistische Produktionsweise, durch eine andere zu ersetzen oder ersetzen zu wollen. Nämlich durch Abschaffung von Eigentum, Eigentumsverhältnisse verändern, verlagern, zum Beispiel für eine Umverteilung eintreten, also wie es vor allem eben mit den neuen sozialen Bewegungen dazu kam. Das wird zwar nicht ausgeschlossen in diesem jetzt neueren Verweigernden, aber nicht unbedingt weiterverfolgt. Konsum ist hier sozusagen Ort des politischen Handels und Konsumieren oder eben nicht Konsumieren, also Verweigerung des Konsums, ist die politische Verhandlung selbst. Das heißt, die dahinterstehende Idee lautet klarerweise, wenn der persönliche Konsum das System aufrechterhält, dann kann auch sozusagen persönliche Konsum das System aufrechterhält, dann kann auch persönliche Konsumverweigerung dieses System herausfordern. Wie gesagt, holzschnittartig Verweigerung im Bereich Konsum. Verweigerung im Bereich der Sprache, schauen wir uns das an. Es ist ein weiterer Schauplatz der neueren Politik, wenn ich das so sagen darf. Politische Korrektheit in einer besonderen Form ist vielleicht die politische Handlung der Verweigerung im Bereich der Sprache. In den alten sozialen Bewegungen, also sagen wir mal in einer klassischen Linken, in einer sozialistischen Linken, marxistisch-sozialistischen Linken etc., war Sprache vor allem ein Vehikel der, wenn wir so wollen, der Kulturhegemonie. Also sie war mehr oder weniger ein Mittel zum Zweck oder sie war vielleicht Ort von eigentlich kulturellen Kämpfen, Klassenkämpfen im Bereich der Kultur. Die neuen sozialen Bewegungen haben in der Sprache etwas Weiteres erblickt, nämlich mit einer neuen vielleicht auch Sprachtheorie, also die so neu vielleicht nicht war, aber politisiert wurde sozusagen, nämlich ein ausführender, performativer Aspekt wurde entdeckt oder in die Politik hineingebracht, nämlich es wurde gesagt, Sprache stellt nicht sozusagen die Welt, vor allem eben die Gesellschaft, nicht nur dar, sondern sie konstruiert durch die Darstellung diese Welt oder diese Gesellschaft über sie, über die sie sozusagen reden soll oder die sie darstellen soll. Darum galt es eben, soziale Konstruktionen sprachkritisch zu dekonstruieren und Wiederholung war hier eine sehr sprachpolitisch wirksame Strategie. Das ist sozusagen die klassische Überlegung der neuen sozialen Bewegungen im Zusammenhang mit der Sprache. In der Politik der Verweigerung, wenn wir es so nennen wollen, geht es nun nicht vornehmlich um diese Dekonstruktion, sondern es geht um eine persönliche Verweigerung. Es geht also weniger sozusagen um diesen strategischen Umgang damit, sondern es geht hier nämlich darum, vor allem eben sich zu weigern. diese verletzende, beleidigende oder diese altbackenen Begriffe, diese überholte Idiomatik, diese Wörter, die eine bestimmte Art von Eindeutigkeit signalisieren, nicht benutzt. Also durch korrektes Sprechen werde ich mir quasi als sprechende Person eine korrekte Welt schaffen, wenn man so will. Und das wäre zum Beispiel die Verweigerung im Bereich der Sprache. Auch im Bereich der Umwelt, das ist natürlich das zentrale Thema, das von den neuen sozialen Bewegungen übernommen wurde vielleicht heute, geht es ähnlich zu. Die klassische linke Auffassung besagte ja natürlich immer, dass Umwelt eigentlich das Umfeld des Sozialen war oder ist. Also, Entschuldigung. Der ausbeuterische Umgang mit der Umwelt wäre sozusagen, sei eine Verlängerung oder ein Nebenprodukt der kapitalistischen Industrialisierung und der Digitalisierung, sowie der Eigentumsverhältnisse. Mit den neuen sozialen Bewegungen ist auch die Umweltbewegung entstanden, wie eine Spur weiterging, Umwelt sozusagen selbst als Feld definiert hat, als Feld des Politischen auch und nicht nur als Nebenschauplatz oder als Effekt sozusagen. als Feld des Politischen auch und nicht nur als Nebenschauplatz oder als Effekt sozusagen. In der politischen Handlung des Verweigerns ist Umwelt etwas, was dadurch gefährdet ist, was ich verweigere. Nämlich Fahren, Fliegen, Ernährung, Konsum, Ausbeutung usw. Also nur verweigern hilft, wenn wir so wollen. Also der Akt des Verweigerns ist ein individuelles Nein-Sagen. Da es aber nicht ganz so ohne Konsumieren, Sprechen, ökologischen Fußabdruck hinterlassen und so weiter geht, muss man mit Alternativen arbeiten. Aber das sind jetzt nicht Alternativen, an denen man sozusagen groß arbeiten muss, sondern das Verweigern ist der Hauptakt, wenn wir so wollen. Also, wenn man so will, das ist die Verweigerung, wie ich sie verstehe, heute beobachte auch, wie gesagt, in vielen politischen widerständigen Handlungen. Die Empörung ist, wenn wir so wollen, ein bisschen poetisch ausgedrückt sozusagen, ist die aktionistische Schwester des Verweigerns. Verweigern ist vielleicht etwas längerfristig gedachter Widerstand, obwohl immer auch sozusagen momentan geschehend. Ja, wir empören uns nach allen Kräften. Der Buchtitel von Stefan Essel damals, Empört euch, wurde nicht von ungefähr zum Slogan der belegten 2010er Jahre, die ja auch sehr wichtig waren für diese Politik des Verweigerns. Michael Wolzer, der amerikanische, US-amerikanische Sozialphilosoph, sagte einst, Gesellschaftskritik ist weniger ein praktischer Abkömmling wissenschaftlichen Wissens, als vielmehr der gebildete Vetter der gemeinen Beschwerde. Man könnte das ein bisschen modifizieren und sagen, Empörung ist die Revolte des Alltags, wenn man so will. Immer wenn unbelehrbare, mächtige sozusagen oder deren Medien das gute Leben negieren oder problematisch machen, sozusagen durch Warenproduktion, durch Geschäftspraktiken, durch böse Worte, durch einen unfairen Lebensstil usw., folgt Empörung von Leuten, die das gute Leben wollen. Also Empörung zeigt sich dann auf jeden Fall einmal in den sozialen Medien, in Shitstorm, in Flashmob, aber durchaus auch in Demonstrationen, die aktionistisch inszeniert sind, meistens mit Fahnen-Elementen und natürlich auch weiteren subversiven Interventionen, eben vor allem in den sozialen Medien. Nun, ein solcher Modus des politischen Widerstands macht eine Handlungsweise vielleicht zum ethischen Prinzip, muss man sagen. Also hinter all dem steht etwas, was ich in einem Wort wiedergeben will, das ist der Verzicht. Was ich in einem Wort wiedergeben will, das ist der Verzicht. Verzicht ist, wenn wir so wollen, fast schon das strukturierende Prinzip dieser ganzen Verweigerung und Empörung. Ohne das Verzichten auf bestimmte Konsumgüter, auf verschwenderische, nicht nachhaltige Form des Reisens und sozusagen auf einen Verzicht auf einen großen ökologischen Fußabdruck, eine Form des Sprechens und somit sogar auf bestimmte Wörter, also man muss auf Wörter verzichten sozusagen, auf eine Form der Kleidung etc., würde weder Verweigerung noch Empörung möglich sein. Umgekehrt sind natürlich Verweigerung und Empörung die den Verzicht möglich machen. Also wenn wir so wollen, Verzicht ist der moralische Wert, der zu den Handlungen Verweigerung und Empörung führt und vice versa. Konsum, Sprache, Umwelt habe ich gemeint, diese Handlungsfelder gelten keineswegs als privat. Also die waren nie privat, sie sind umkämpfte öffentlicher Sektoren seit Anfang der neuen sozialen Bewegungen spätestens, also seit den 60er Jahren. Diese widerständigen Handlungen, die auf diesen Gebieten auch praktiziert werden, sind Bereiche, die als privat galten, in die Politik hinein zu reklamieren. Ein sehr bekanntes Beispiel dafür war natürlich der feministische Slogan, das Private ist politisch und ursprünglich eben das Persönliche ist politisch. Also auch natürlich unbezahlte Arbeit im Haushalt, die sogenannte häusliche Gewalt etc. sollte nicht als unsichtbar, privat etc. gelten, sondern sichtbar gemacht werden einerseits. Andererseits natürlich die Frage nach den Grenzen zwischen dem Privaten und dem Öffentlichen. Die jetzige Verschiebung des Politischen betrifft, glaube ich, weniger die Handlungsfelder oder den Rahmen des Politischen, sondern die Handlung selbst und deren Subjekte. Das heißt, der widerständige Akt liegt jetzt in der Handlung der Person. Also wir haben es sozusagen nicht mit der Politisierung des Privaten zu tun, sondern umgekehrt mit der Privatisierung des Politischen, wenn wir so wollen. Und da ist es auch wichtig, Empörung und Verweigerung mögen sich nicht gegen die Struktur selbst richten, sondern gegen deren Effekte, das mag stimmen. Sie sind aber dennoch aktuelle Formen des Widerstands, glaube ich. Und sie durchbrechen auch, und das ist ein letzter wichtiger Punkt für mich, und damit komme ich langsam noch zum Schluss, sie durchbrechen diesen Gegensatz zwischen Individual oder Individualität und Kollektivität. Verweigerung wird als Lebensstil praktiziert, sie ist aber nicht individuell. Insofern nicht, weil sie ein wiederholbarer Akt ist und somit ein Massenphänomen. Das gilt auch für Empörung. Also die beginnt vielleicht in den medialen Echokammern, aber führt zu Massenhandlungen. Und genau diese Art von individueller Beginn und eine gewisse Art von Gleichzeitigkeit, sozusagen nicht chronologisch gemeint, sondern im Sinne von Wiederholbarkeit und von einer großen Masse dann doch Tragbarkeit, wenn wir so wollen, macht daraus etwas. Und das heißt, es handelt sich um die, wenn wir so wollen, Form der Synchronie, die aus diesen individuellen Handlungen eine Massenhandlung macht. Also Verweigerung und Empörung bringen eine klassische Gleichung von Individuum versus Struktur durch einander. Der Aktionsmodus der Verweigerung und Empörung ist sozusagen die Synchronie, wieder wenn ich ein bisschen poetisch ausdrücke und damit komme ich zum Schluss, bin ich am Ende. Synchronie ist sozusagen ein bisschen so die Choreografie der jüngeren sozialen Bewegungen, wenn wir so wollen, die eigentlich keine Bewegungen sein wollen. Auf jeden Fall aber ist es so, das Hineintragen des Politischen in private Leben, die ja asynchron laufen, bringt eine neue politische Perspektive mit sich. Es bleibt zu beobachten, wenn ich wieder auf Michel Foucault zurückgehe, der meint eben, dass immer Macht und Widerstand aufeinander antworten, wenn wir so wollen. Wo es Macht gibt, gibt es auch Widerstand und umgekehrt. Es bleibt also zu beobachten, mit welchem strategischen Zug die Macht jetzt auf diesen Widerstand, der sich neu formiert, vielleicht reagieren wird. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Geduld und nochmal herzlichen Dank für die sehr freundliche Einladung. Man sollte auch noch den Ton einhalten. Herzlichen Dank, Hakan, für deine interessanten Ausführungen. Ja, ich denke, da gibt es jetzt ganz viel zum Nachdenken und es sind noch nicht sehr viele Fragen hier. Aber eine Frage hat mich erreicht, wie du denn die Sache siehst bezüglich der Verweigerung und dem Thema Sprache, wie man denn damit umgeht mit dem Thema Heimat, wenn einem dieses Wort eigentlich genommen wird und wir, weil es irgendwie anders besetzt ist, wie stehst du denn zu solchen, zu so einem Thema, das ist ja, wo man sagt, das ist ja eigentlich etwas, was tief in einem drinnen sitzt, wenn man von Heimat sprechen kann und auf einmal wird es politisch doch sehr einschlägig verwendet. Wie siehst du das? Ja, das ist eine natürlich sehr, sehr wichtige Frage. Also ich habe jetzt in der Darstellung versucht, nicht unbedingt eine Art Strategie vorzuschlagen. Ich habe nur versucht, etwas rein deskriptiv, rein beschreibend sozusagen darzulegen, nämlich ich beobachte etwas, was passiert. Es gibt da bezüglich dieser Dinge, wie gehe ich mit all dem um, was in der Gesellschaft passiert, Entschuldigung, was ich problematisch finde, immer verschiedene Optionen, verschiedene Strategien. Die eine Strategie ist vielleicht tatsächlich, wie zum Beispiel eben bei der Heimat, beim Heimatbegriff, das ist so tief verankert in Menschen. Die Leute suchen das, vielleicht ist es die Kindheit oder was auch immer. Vielleicht ist es das, was man eben auch als gewissermaßen Nostalgie bezeichnet, auch im griechischen eben Nostos. Das ist sozusagen so die eine Sache. Das heißt, aneignen, wieder versuchen, zurückzugewinnen, Begriffe nehmen, nicht, was weiß ich, den Rechten zu überlassen oder so. Das ist eine Strategie. Hier sehe ich eher etwas anderes am Werk und das ist nur das, was ich versucht habe zu beschreiben. Hier in dieser Perspektive ist alles, was sozusagen nicht dazu taugt, den Verzicht zu stärken, wird einfach verweigert. Es wird einfach fallen gelassen. Und ob jetzt diese oder jene Strategie gut ist oder schlecht ist, darüber möchte ich zumindest in diesem Zusammenhang nicht reden, weil ich eine Person bin sozusagen. Ich bin keine Bewegung noch irgendetwas. Und ich rede auch nicht im Namen einer solchen. Darum würde ich sagen, ja, es ist natürlich ein sehr wichtiger Punkt. Man bringt Bedeutungen, sozusagen lebensweltliche Zusammenhänge, die auch in der Sprache verankert sind, durch Abschaffung von Wörtern leider nicht aus der Welt. Das ist der Fall, da gebe ich auch der Fragestellten, Kollegen oder Kollegen, durchaus recht. Aber ich möchte jetzt sozusagen nicht sagen, was die Leute hier mit dem Verweigern tun. Falsch sein muss deswegen. Jetzt ist gerade auch noch etwas gekommen. Siehst du, dass soziale Medien bei der Umkehrung von politischen ins private eine Rolle spielen? Es ist immer sehr, sehr schwierig, da jetzt sozusagen Ursachen und Effekte voneinander zu trennen. Sie gehen auf jeden Fall parallel sozusagen. Das eine geht mit dem anderen einher. Das würde ich so sagen. Es ist auch kein Zufall, dass die stärkste Zeit, wenn wir so wollen, der sozialen Medien, nämlich Anfang der 2010er Jahre, auch in meinen Augen mit dieser verweigernden im Netz und so haben wir damals gesehen, wie der Begriff Web 2.0 aufgekommen ist und in dem Zusammenhang hat man ja von Social Software gesprochen sogar, also von Social Media war noch nicht die Rede gänzlich. und Media war noch nicht die Rede gänzlich. Aber so hat etwas begonnen und viele haben darin eine gewisse, wie soll man sagen, eine Hoffnung gesehen für ganz neue Bewegungen etc. Und dann kamen diese sogenannten, ja, also man könnte sie als, ich habe das zumindest auf jeden Fall einmal so bezeichnet, so eine Politik der Plätze sozusagen. Ja, also der sogenannte arabische Frühling, den man so nicht benennen soll, aber auch durchaus diese ganzen in Westen stattfindenden, was weiß ich, eben die Empörten, die Indignados und so weiter, also all diese Bewegungen, wie sie dann begonnen haben, da hat zum Beispiel Twitter eine sehr wichtige Rolle gespielt, eine sehr positive, eine sehr organisierende Rolle gespielt, aber irgendwie führen sie natürlich schon dazu, dass diese synchronisierende oder synchrone Handlung, die aber letztendlich individuell abläuft, auch mit ihnen zu tun hat. Nur, dass die Privatisierung des Politischen stattfindet, das ist, glaube ich, ein bisschen ein etwas, ja, fast älteres Phänomen, würde ich sagen. Wir reden ja sogar von einem neuen Biedermeier und so weiter. Dagegen gab es aber auch da und dort Texte. Das soll man doch lieber nicht so sagen, etc. Ja, aber die Privatisierung des Politischen ist, glaube ich, schon etwas länger im Gange. Hat sicherlich mit den Social Media aber eine Berührung. Ja, dann noch eine Anmerkung. Das Gefühl, dass sich in der aktuellen Corona-Situation ja doch einiges vermischt, so Empörung, Verweigerung. Wie kann man das bewerten? Wie siehst du das? Also auf jeden Fall ist etwas im Gange kann man das bewerten? Wie siehst du das? Also auf jeden Fall ist etwas im Gange und das habe ich sehr interessant gefunden, nämlich es war relativ leicht, interessanterweise gerade bei Leuten, die sich als fortschrittlich, als mit der Zeit gehend oder wie man sie nennen mag, als politisch auch auf der richtigen Seite gesehen haben und durchaus auch politisch definiert haben, dass gerade diese Leute sehr bereit waren, auf bestimmte Dinge zu verzichten, zum Beispiel auf ihre Rechte zu verzichten gewissermaßen, auf Dinge, die man als Menschenrechte auch bezeichnet hat, zumindest zeitweilig zu verzichten, um beispielsweise die verletzlicheren Gesellschaftsgruppen zu schützen. Das war interessant. Einerseits ist es eine sehr humane Form der Handlung und Bereitschaft. Andererseits hat sich zumindest in mir die Frage doch aufkeimen lassen, diese Bereitschaft. Andererseits hat sich zumindest in mir die Frage doch aufkeimen lassen, diese Bereitschaft. Tja, haben wir es doch mit einer Bereitschaft sozusagen zu tun, die bereit ist, eben tatsächlich den Autoritarismus vielleicht gerne wieder anzunehmen oder nicht. Also diese Frage hat sich so ein bisschen gestellt. Auch eine sehr, wie soll man sagen, sehr kontroverse Frage. Weil wenn man sieht, auf der anderen Seite gibt es sozusagen die, die heute von unseren Rechten reden, von Menschenrechten etc., stehen ganz obskure Figuren oder Gruppen und Verschwörungstheoretikerinnen. Durchaus Leute, die eine profunde Kritik auch anbringen, meiner Meinung nach, aber die sind wahrscheinlich dort eher in der Minderheit. Und es sind auch rechtsextreme Gruppierungen dort. Also das ist sehr eigenartig. Dieser Gegensatz, der sich neu formiert im Zusammenhang mit dem Corona, ist auch etwas, was wir vielleicht irgendwann mal verstehen werden, aber im Moment ist es sehr, sehr schwierig. Und es ist auch interessant, dass zum Beispiel mit dieser Krise auf diese Weise umgegangen wird, aber dort, wo bestimmte Menschenrechte fragwürdiger waren oder fragwürdig sozusagen beschnitten wurden, kam interessanterweise auch nicht unbedingt eine Solidaritätswelle. Und ich rede hier von der sogenannten Flüchtlingswelle. Das ist auch interessant, also zu schauen, wo Weil die wahrscheinlich eine bestimmte Form von Politik nach sich zieht. Ich weiß es nicht. Das ist noch eine Metapher für mich auch. So ein bisschen so abstrakt. Naja, da wird uns die Zukunft noch zeigen, was sich da zu bewerten ist. Ein Teilnehmer, ein Chatbezirkt, sieht sich auf die Empörung der Fridays for Future Bewegung und die wird ja da als recht erfolgreich angesehen, weil sie so authentisch wirkt und weil man das Gefühl hat, sie kann wirklich viel bewegen. Also ich glaube, das würde ja genau hineinpassen in das, was du jetzt alles erzählt hast. Durchaus. Also es ist tatsächlich auch so, dass diese Bewegungen erfolgreich sind und erfolgreich sein werden, glaube ich, auch in nächster Zeit. Zumal diese Bereitschaft auf Verzicht, ja, vielleicht ist es ja auch so eine Art Reaktion auf Wachstumswahn und Konsumwahn etc. Also dieses Gefühl, jetzt haben wir die Grenzen sozusagen der, wie soll man sagen, die uns das Leben schwer gemacht haben bis jetzt, vom Mittelalter bis heute vielleicht, endlich überwunden, jetzt können wir alles tun. Anything goes, aber auch in einem anderen Sinne sozusagen. Diese neue, auf Verzicht pochende Form der Gegenbewegung will das nicht haben, womöglich. Und das sieht man ja auch gerade bei Fridays for Future Bewegung, weil sie meinen, nur durch Verzicht können wir die Welt retten. Es gibt da auch, also undenks, jetzt gibt es ein neues Buch und so auf der besten Liste auch, ich weiß nicht mehr, wer die Autorin ist, aber sie wiederum behauptet, es geht darum, dass man, dass die neuen Bewegungen allesamt damit zu tun haben, Leben zu retten. Kann man sagen, ja, vielleicht. Also es gibt etwas, was wir wahrscheinlich, also mehrere Menschen versuchen zu verstehen, ein neuer Trend, eine neue Linie. Begriff oder mit Empörung und Verweigerung irgendwie festzumachen. Aber das sind wahrscheinlich Aspekte des Ganzen. Vielleicht wird man es besser beschreiben können. Ja, Hakan, ich glaube, wir haben jetzt die Postings abgearbeitet, sozusagen. Es ist eh ganz schön viel gekommen, für das, dass wir doch etwas holprig gestartet haben, nennen wir es einmal so. Ja, herzlichen Dank. Ich glaube, es waren sehr interessante Ideen und Gedanken dazu da. Und ich glaube, da wird uns in den nächsten Jahren und in der Zukunft noch einiges dazu erleben und erfahren. Herzlichen Dank noch einmal, dass du unserer Einladung gefolgt bist. Ich danke auch für die Einladung ganz, ganz herzlich und ich hoffe, dass daraus dann auch noch weiteres entsteht. Alles Gute für euer gutes Projekt auch. Dankeschön, danke vielmals. Ja, mir bleibt jetzt nur mehr allen zu danken fürs Zusehen. Und gleichzeitig möchte ich aber auch noch unseren nächsten Facebook-Live-Event ankündigen, nämlich es wird Martin Schenk von der Birkurni Österreich auch noch einen Vortrag in diesem Rahmen halten, nämlich am 16. Dezember wieder um 19.30 Uhr. Wir hoffen, dass wir dann ohne technische Schwierigkeiten starten können. Und in seinen Ausführungen wird es um Corona und die psychosozialen Auswirkungen gehen. Ja, herzlichen Dank nochmal und ich wünsche allen einen schönen Abend und gute Nacht. Wiedersehen.