Hallo Ramona Schneckenburger, unser Gast heute. Ich kenne deine Arbeiten jetzt irgendwie aus dem Netz, aber ich habe noch nie etwas im Original gesehen. Das ist jetzt praktisch meine Premiere. Ja, Wahnsinn, die sind ja so groß. Ist es groß? Ja, es gibt noch Die sind ja so groß. Ist es groß? Ja, es gibt noch größere Formate. Es gibt noch größere Formate, aber auch ganz viele kleinere. Was man jetzt sieht, was ich im Netz nicht gesehen habe, das ist jetzt einmal grundsätzlich auch die Oberfläche. Also das ist ja eine sehr malerische, strukturierte, gegliederte Oberfläche. Also das ist ja eine sehr malerische, strukturierte, gegliederte Oberfläche und dann gibt es einen Teil, der extrem fotografisch, realistisch ausgearbeitet ist. Also realistisch nicht, aber sehr genau ausgearbeitet ist und das andere bleibt sehr roh. Es schaut so aus, wie wenn das irgendwie so was von einem Nasenhorn hat, aber eigentlich auch eine Kuh sein könnte. Ja, du siehst verschiedene Tiere und das ist auch ganz richtig. Es ist eine Mischung aus einem Nashorn und einem Elefanten. Also am Ohr geht es in den Elefanten über. Eigentlich ziemlich da. Wenn man jetzt so hinschaut, dann sieht man sogar fast den Elefanten in das Reinschlüpfen. Also da ist zum Beispiel, da hört der Elefant auf, da geht das Nashorn weiter. Aber es ist ja eh als Verschmelzung gedacht, deshalb ist es ein neues Tier schon fast geworden. Das Bild heißt ja der Dickhäuter. Und deshalb habe ich es mitgebracht, weil es ist das erste Tier, wo ich die grundsätzliche Form des eigentlichen Tieres verlasse und wo ich wirklich mal zwei zusammenbringe. Und der Wunsch war schon länger mal da, aber es hat irgendwie nie so richtig funktioniert, weil mir dann doch dieses Tier in seiner ursprünglichen Form so wichtig war. Aber jetzt eben dieses Jahr bin ich viel am Tüfteln und in dem Bild ist einiges drin von dieser Tüfterlei. Und unter anderem eben, dass ich die Form verlassen konnte. Das ging aber auch nur mit zwei Tieren, die, wie der Titel schon sagt, diese dicke Haut haben. Also ich habe auch Experimente gemacht mit Vogel und Hase und sowas und das ging alles nicht für mich. Da habe ich mich schon zu sehr in die Natur eingreifend empfunden, aber bei dem ging es und es hat sogar für mich ein Mehr bedeutet an Tier. Also weil es mehr so dieser Wesensart entspricht. Also ich arbeite immer mit Fotos als Vorlage. Es geht aber nicht um Fotorealismus. Unter dieser weißen Schicht, verbirgt sich da noch was? Ist da etwas weggenommen? Oder wie baut sich so ein Bild jetzt rein von der Technik auf? Es ist ziemlich kompliziert, auch wenn es erstmal nur noch weiß aussieht. Weil es gab eine Phase in meinem Schaffen, wo ich wirklich nur die grundgrundierte Leinwand hatte und jetzt sind mir die Hintergründe ein bisschen abgegangen. Aber ich wollte nicht, dass der Hintergrund ein richtiger Raum ist im Sinne von Inhalt. Und das sind Strukturen, die sich ergeben. Also jetzt bei dem Bild ist jetzt nochmal was Neues dazugekommen und zwar, dass ich aus Asche, die ich gesammelt habe seit drei Jahren jetzt, am Anfang wusste ich noch überhaupt nicht, was mit dieser Asche wird. Aber jetzt mörser ich die und mache das Bild erst mal eben grundgrundiert weiß. Dann kommt eine Schicht Asche mit Bindemittel drauf. Und das sind eben diese Punkte, die man hier sieht. Also das, was da so durchscheint und auch das Grau, das hat mit dieser Asche, mit diesem braunen Asche zu tun. Und dann kommt eine Schicht Ölfarbe drüber und dann lege ich Papiere, also meistens Japanpapier, was ganz gut saugt, auf einer Seite drauf und zerknülle die ein bisschen und lasse das Öl aufsaugen und dann ziehe ich es ab. Also in dem Moment, da ist das Motiv noch gar nicht da, das ist alles nur Hintergrund. Und das ist für mich auch ein bisschen Freiheit, weil sobald ich einen Pinsel oder einen Stift in der Hand habe, werde ich konkret, wie man ja sieht. Also da ist auch noch Bleistift mit dabei. Aber dieser konkrete Teil, also dieser Tierformen oder dieses Tiergesicht, das ist vor der weißen Fläche oder nachher? Genau, danach. Das ist das Letzte. Also das andere ist erstmal als Hintergrund angelegt. Und auf diesen Hintergrund kommt dann die Figur. Und dann mache ich erstmal eine Zeichnung. Und dann kommen die Ölstellen. Also jetzt bei dem ist es sehr viel Öl in dem Gemalten. Sonst habe ich oft auch noch so Bleistiftstellen. Also da sieht man ganz klein ein bisschen den Bleistift. Dann arbeite ich in vielen, vielen Schichten diese Ölstellen aus. Und am Schluss kommt dann der Bleistift. Das Auge ist ein richtiges, herausgearbeitetes Zentrum. Auch mit den Linien, die da rundherum führen, wird das ja nochmal betont. Und du sagst, es ist bei deiner Arbeit immer sehr wichtig, dieses Auge. Ist das meistens auch ein Zentrum? Zentrum würde ich nicht sagen, aber sicher ein Ort des höchsten Kontrastes meistens. Also wo ist ja da auch so, also die Nase und das Auge, da ist so der höchste Kontrast. Also auch wenn es irgendwo oben im Eck ist, ist es da, wo du hinschaust. Also so geht es, mir geht es schon auch so, dass ich da jetzt, also bei dem sowieso, weil es ja auch so ein Strudel drumherum hat fast, also auch halt sehr wichtig, wie man ja auch sieht, wenn man wirklich nah rangeht, sind halt Strukturen. Aber da ist es auch wieder irritierend, weil wir haben da eben gesprochen vom Realismus oder realistische Darstellung und man sieht das beim Augen, das ist ja absolut unrealistisch, so ein Faltenwurf, oder? Das ist genau so. Es ist übertrieben, ich gebe es zu. Aber diese Falten, ich meine, so suche ich auch Motive aus, also Falten halt. Also weil das sind richtige, da sind Landschaften. Im Horn ist es nicht so, das ist wirklich meine Struktur, das ist wie so ein Netz, also da passiert dann etwas, was mehr ist. Also bei den meisten Stellen. Aber das Auge ist doch relativ, also diese ganzen Falten gibt es. Beim Horn habe ich den Eindruck, das hat irgendwie so was Schlangen-Schnecken-mäßiges. Ja, ist ein bisschen schleimig. Und es ist auch nicht das wirkliche Horn. Das Horn geht eigentlich noch viel weiter. Und es ist auch nicht die richtige Form. Deshalb siehst du eigentlich noch viel weiter. Und es ist auch nicht die richtige Form. Deshalb siehst du auch eine Kuh. Und ich habe am Anfang ein Schwein gesehen an dieser Schnauze. Aber das hat mir gefallen, dass da irgendwas Irritierendes ist. Und das ist jetzt auch eins der ersten Bilder, wo ich auch die Außenlinie verlasse. Früher war immer die Außenlinie, also man sieht hier, da gibt es eine Außenlinie. Und sonst, da war immer die Außenlinie, also man sieht hier, da gibt es eine Außenlinie. Und sonst, da gibt es vielleicht auch noch so eine Linie. Und das ist alles, da wo es so hell wird, ist alles, wo eigentlich die Figur noch weiter geht. Also auch da unten. Da wäre eigentlich noch so eine massive Backe. Aber das löst sich da auf. Da haben wir schon eine relativ reduzierte Farbpalette. Also eher so im Graubereichige-Bereich, Weiß. Hast du früher mehr Farbe verwendet oder waren die Sachen färbiger oder war immer diese eingeschränkte Farbpalette deine Bildsprache? Also ganz früher ja, da habe ich noch bunte Hintergründe gehabt. Die Figuren waren eigentlich fast immer so schwarz-weiß und ich bin keine Farbenfreundin. Also es ist wirklich so, mit Farben tue ich mir schwer. Ich mag das Entsättigend. Soll man Sessel tauschen? Ich glaube, die sind beide bunt, oder? Du musst immer auf den Bunkensessel schauen. Aber für mich sind ja da ganz viele Farben drin. Die sind echt so vermischt. Da ist Blau drin, da ist Rosa drin, da ist auch Rot drin. Aber es ist schon sehr entsättigend. Das ist mein Sehen und mein Weitergeben, dass die Farbe eher in den Hintergrund tritt und oft sogar gar nicht da ist, also schwarz-weiß. Ich habe immer dann die Frage nach der Arbeitsweise. Es gibt Künstler, Künstlerinnen, die arbeiten gleichzeitig an mehreren Bildern oder manche, die machen eines fertig und arbeiten da eine Woche dran oder länger. Wie ist es bei dir? An großen Bildern arbeite ich, also eigentlich arbeite ich immer an einem fertig. Es gibt es manchmal am Schluss, dass ich es ein bisschen noch stehen lasse und schon was Neues anfange. Und manchmal muss ich schon Hintergründe anfangen, weil das ja mit der Trocknungszeit so ist, dass ich dann so ein bisschen, aha, das kommt als nächstes. Aber so richtig an einem Bild arbeite ich, es kommt das eine, dann das nächste. Und ganz manchmal vielleicht so eine kleine Zeichnung dazwischen, aber nie, zwei Ölbilder habe ich nie nebeneinander. Also ich kann mir vorstellen, wenn in einer Ausstellung deine Bilder hängen, dass die Menschen da sehr fasziniert, also richtig hineingesogen werden. Das ist sicher ein schöner Moment, oder? Ja, also ganz unterschiedlich. Ich glaube, die schon mal kommen, weil normalerweise hat man ja so ein Bild auf der Einladung oder sie wissen schon ein bisschen was. Die schon, weil die Reproduktion natürlich in dem Fall dieser vielen Strukturen nicht ganz das hergibt, also was das Bild hergibt. dann auf einmal, das freut mich immer extrem. Und die sehen auch echt viel von sich selber in dem Ganzen. Also der eine heult bei dem einen Bild und der andere bei dem anderen. Und das hat wahrscheinlich mit dem Bild gar nicht so viel zu tun, weil ich habe beim Malen wahrscheinlich nicht geheult. Aber es ist so interessant, wenn die das dann so sagen, dass das eigentlich auch viel über sie einfach verrät, also wie sie sich verbinden. Gibt es schon eine Idee für so eine neue Kombination von mehreren Tieren? Ja, ich habe schon zwei in Warteschlange. Echt? Und ich bin echt gespannt, weil das ist jetzt wirklich was Neues. Es freut mich, dass es geht, weil ich würde es nicht machen, nur weil ich die Idee habe, ich will das machen, vom Gedanklichen her. Es muss visuell funktionieren. Und das ist echt ein Schritt weiter, auch zu sagen, nee, zum Beispiel habe ich gerade einen Truthahn, habe ich schon öfter mal gemalt, und einen Wollkopfgeier kombiniert, weil ich schon oft dachte, der Truthahn braucht mal einen anderen Körper, weil das Gesicht ist so mächtig und der Körper ist eigentlich eher dann die Persiflage davon und das hat funktioniert und das bin ich schon gespannt, wie das aussieht, wenn es dann auf der Leinwand ist. Ja, ich bin auch schon gespannt. Ich hoffe, ich sehe jetzt mehr im Original dann in Zukunft und vielen, vielen Dank fürs Kommen. Gerne. Und alles Gute. Dir auch. Obrigado.