Und wir bedanken uns natürlich bei den Unterstützern, die dieses Format hier möglich gemacht haben. Das ist das Land Oberösterreich, Integrationsstelle Oberösterreich, die Stadt Linz, das ÖGB, der Verband Konsilium Bosniakum, das Transportunternehmen Gebrüder THAK und Algo Point Software. Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt. Das hat Ludwig Wittgenstein gesagt und in dem Geist steht sozusagen diese Lesung auch schon seit Jahren. Es sollen interkulturelle Synergien im Linzer AutorInnenkreis geschaffen werden und Menschen aus verschiedenen Ländern mit verschiedenen Sprachen sollen eben diese gemeinsame Sprache finden und tiefe Gefühle zum Ausdruck bringen, die wir untereinander teilen können und eben auch einen regen Austausch haben können, auch wenn es jetzt online ist. Genau, das zeigt natürlich auch ein klares Zeichen für das friedliche Zusammenleben hier in Linz von Menschen von verschiedenen Kulturen, verschiedenen Sprachen. Und so stärkt es den Zusammenhalt. Das ist der Sinn dieser Lesung. Und ich glaube, was noch vielleicht zu erwähnen ist, die Lesung findet wie immer im Rahmen des Projektes der Linzer Woche der Vielfalt statt. Und ich würde sagen, wir fangen mal an mit der Musik. Und zwar haben wir wieder einmal mehr heute einen wunderbaren Musiker, der auch von meiner Uni, also wir gehen auf die gemeinsame Uni, der Bruckner Uni, Udo Antic, Akkordeonspieler, wurde 1994 in Belgrad geboren und erhielt dort auch die musikalische Grundausbildung. 1994 in Belgrad geboren und erhielt dort auch die musikalische Grundausbildung. Und seit 2010 ist er bei verschiedenen Projekten dabei, zum Beispiel am Nationaltheater in Belgrad. Und hat auch internationale Preise gewonnen in Slowenien, Kroatien, Bosnien, Montenegro und noch viel mehr. Im Jahr 2018 ist er allerdings mit dem Bachelor abgeschlossen und mit Auszeichnung tatsächlich sogar und jetzt seit Herbst 2018, ich weiß nicht, ob er schon fertig ist, aber hat er das Masterstudium Akkordeon angefangen und vielleicht noch dabei. Odoš nimmt uns jetzt wieder mit auf eine musikalische Reise um die Welt. Ich möchte zuerst, also danke für die Einladung, danke für die einladung danke für die frau also ich möchte alle herzlich begrüßen ja ich starte mit einem lied aus argentinien also meisten kennen das Lied schon, für manche die nicht kennen, das Lied heißt Bessa Me Mucho. Viel Spaß! Thank you. uh Thank you. © transcript Emily Beynon Thank you. © transcript Emily Beynon Thank you. so Super, vielen Dank, Uros. Und Danke. geflüchtet aus dem Krieg in Bosnien und hat in Linz an der JKU Soziologie studiert und arbeitet inzwischen als Pädagogin und schreibt gerne Geschichten. Vor drei Jahren hat sie auch die Linzer Lerntafel gegründet für sozial benachteiligte Kinder. Ein Applaus bitte für Hallo, danke Dame für die Einladung, danke Levent für die Einführung und ja, ich habe, der Dame zwingt mich immer wieder zu schreiben und ich habe wieder eine neue Geschichte und die lese ich heute zuerst im Bosnisch und dann auf Deutsch, auf Bosnisch zuerst, weil es meine Sprache ist, die in meinen Ohren besser I pesa lijez. Kantar života. Čudan je taj kantar života. Prije par dana dobijem isto pitanje od jedne učenice koje sam ja prije puno desetljeća postavila mome ocu. Zelao nije ni slutila da će dobiti isti odgovor kao i ja. Postoje neka pitanja na koje uvijek možete dati isti odgovor i makako to pitanje je bilo aktuelno ili se vam činilo aktuelno. Postoje i ljudi koji uvijek imaju mudar odgovor, odgovor o kome možete da razmišljate cijeli život. Veliki Arik Bala je rekao da inteligentan čovjek će uvijek uspjeti da se izvuče iz nezgodne situacije, a mudar neće nikad ne zapasti u tu situaciju. udar, neće nikad ne zapasti u tu situaciju. Na tom kantaru života je svaki dan jedan gram, godina kilogram. Osjećamo težinu godina, givita i opet se vraćamo uvijek rado. Onim danima kad smo bili lahki, mladi, vraćamo se mudrostima iz jedinstva. Zilal je djevojčica kurtskog porijekla, najbolji učenik u razredu i prije svega je ona jedna velika dobrica koja sve dijeli, za svakoga ima riječ utjehe i nikad se ne žali. Ne žali se nikad mama ne može da plati športvohe. Ne žali se nikad otac neredovno isplačiva alimentaciju i nikad je ne posjećiva. Ona je sretna jer je vidjela dugu, našla djetelju sa četiri lista i ljubledala leptira. Šta je za tebe najveće otkriće do sada? Upita me Zilal, gledajući me svojim lijepim tamnim očima. Laktove je naslonila na moj pisači stug i lice stavila u glanove. Zilal, ja znam da ćeš ti biti nezadovoljna mojim odgovorom. Zato je možda bolje da ti ništa ne kažem. Jer moj odgovor nije ono što ti možda očekuješ i treba će ti godina da shvatiš što sam htjela da ti kažem. Znam, reče Zilav, svi odgovori koji sam do sada dobila su tako dosadni. Većina kaže internet, hendij. Dobro, Zelal, odgovorit ću ti, ali nemoj pitati zašto. Tu ću ti objasniti boljom prilikom. Ogljedalo, rekla sam i zašutila. I zjela li je šutila? Par mjeseci kasnije počeli su upisi djece u gimnaziju Mitvorskule. Od prvog razreda mi je bilo jasno da je zjela li djete koji će pohađati u gimnaziju. Možda i Aleksandar koji ide sa njom u razred, Ali on često prepisiva od nje, nema prijatelja i uopšte nije omiljen među vršnjacima. Međutim, Zelal je upisala mitel šule, a Aleksandar gimnasiju. Bila sam frapirana, gledala sam u te potvrde u upisu i nisam vjerovala svojim očima. Ali zašto Zelal? Počela sam u te potvrde u upisu i nisam vjerovala svojim očima. Ali zašto zelal, počela sam Mucavić. Moj učitelj pričao sa mamom i oni su sada oboje mišljenja da je to najbolje za mene. Ja vjerujem mome učitelju, on me voli. On misli da je gimnazija skupa i da ja neću imat vremena za druženje, ću morat više da učim, jer mi Ljemački nije materni. On kaže da mogu da budem doktorica i poslije Mitlov šule. Pozvala sam majku na roditeljski i opisala je situaciju sa mojom čerkom u kojoj učitelji također nisu vjerovali i da je ipak maturirala i danas je inspektor u policiji. Svatila sam da i ona kao i Zelal imaju jedno ogromno povjerenje u učitelja i da ću teško naći argumente protiv njega. Pozvala sam učitelja. Nakon prvih par rečenica mi nije bilo jasno kako je dobio toliko ogromno povjerenje kod zela. Rekao mi je da sam mala hort pedagogin i da se ne miješamo u posao koji on dobro radi preko 30 godina. Progutala sam knidlu, skupila sam hrabrosti i rekla sam. sam hrabrosti i rekla sam. Onda ste sigurno i dijelom odgovorni zato da imamo političare, pravnike, ljekare koji nemaju ljudskosti. Onda ste vi odgovorni zato da nam je elita poput Aleksandra, naime, neomiljena. Ja sebe mogu pogledati ogledalo, a vi? Ja sebe mogu pogledati ogledalo, a vi? Završili smo razgovor. Par dana kasnije učitelj je lično upisao Zilalu gimnaziju. Zilal sam rekla da u životu neke ljude treba samo da gleda, a da se nikad ne ugleda. Ljudi su živa ogledala. Najvažnije je uvijek moći savjesno stati pred ogledalo i reći, baš si to dobro uradila. To je sva Bosniša vjezija. Jesi gledali što mi je to uvijek značilo? gleiche Geschichte nochmal auf Deutsch, damit es alle verstehen. So, die Waage des Lebens. Die Waage des Lebens ist seltsam. Vor ein paar Tagen bekam ich die gleiche Frage von einer Schülerin, die ich meinem Vater vor vielen Jahrzehnten gestellt hatte. vor vielen Jahrzehnten gestellt hatte. Selah hatte keine Ahnung, dass sie die gleiche Antwort wie ich bekommen würde. Es gibt einige Fragen, auf die es immer die gleiche Antwort gibt, unabhängig davon, wie relevant diese Frage für uns schien. Es gibt Menschen, die immer eine weise Antwort haben, eine Antwort, über die man sein ganzes Leben lang grübeln könnte. Der große Arik Bauer sagte, dass ein intelligenter Mann es immer schaffen wird, aus einer unangenehmen Situation herauszukommen. Und dass ein weiser Mann niemals in die Situation geraten wird. Auf diese Waage des Lebens spüren wir ein Gramm pro Tag, ein Kilogramm pro Jahr. Gramm pro Tag, ein Kilogramm pro Jahr. Wir spüren immer mehr Gewicht und wir kehren immer gerne zu jenem Tag zurück, als wir leicht und jung waren, kehren wir zur Weisheit der Kindheit zurück. Sinnal ist ein Mädchen kurdischer Herkunft, die beste Schülerin in der Klasse und vor allem ein großes gutes Mädchen, das alles teilt, ein Trostwort für alle hat und sich nie beschwert. Sie beschwert sich auch nicht, wenn ihre Mutter die Sportwoche nicht bezahlen kann. Sie beschwert sich nicht, dass ihr Vater unregelmäßig Unterhalt zahlt und sie nie besucht. Sie ist glücklich, weil sie einen Regenbogen gesehen, ein vierblätiges Kleber gefunden oder einen schönen Schmetterling gesehen hat. Was ist die bisher größte Entdeckung für dich? fragte mich Selah und sagte mich mit ihren dunklen Augen an. Sie legte ihre Erdbogen auf meinen Schreibtisch und stützte ihr Gesicht mit ihren Handflächen. Selah, ich weiß, dass du mit meiner Antwort unzufrieden sein wirst. Vielleicht ist es besser, dir nichts zu sagen, weil meine Antwort nicht deinen Erwartungen entspricht. Und du Jahre brauchen wirst, um zu verstehen, was ich dir sagen wollte. Ich weiß, sagt der Selah, alle Antworten, die ich bisher erhalten habe, sind so langweilig. Meistens sagen Internet, Handy, Fahrt. Okay, Selan, ich werde dir antworten, aber frag nicht warum. Ich werde es dir bei einer besseren Gelegenheit erklären. Spiegel, sagte ich und verstummte. Selan schwieg. Ich auch. Ein paar Monate später begann die Einschreibung der Kinder in eine höhere Schule. Vor der ersten Klasse an war mir klar, dass Selal ein Kind ist, das Gymnasium besuchen wird. Dass Selah ein Kind ist, das Gymnasium besuchen wird. Ich war mir bei Alexander nicht sicher, da er oft ausgeschlossen wird und so gut wie keine Freunde hat. Selah schwebt sich jedoch in die Mittelschule und Alexander in das Gymnasium ein. Ich war schockiert. Ich habe mir diese Einschreibungsbescheinigungen angesehen und konnte meinen Augen nicht trauen. Aber warum, Selah? Ich fange an zu stottern. Mein Lehrer hat mit meiner Mutter gesprochen und beide denken jetzt, dass es das Beste für mich sei. Ich vertraue meinem Lehrer. Er liebt mich. Er findet, dass das Gymnasium teuer ist und ich keine Zeit haben werde, um Kontakte zu knüpfen, weil ich mehr lernen muss, weil Deutsch nicht meine Muttersprache ist. Er sagt, dass ich auch nach der Mittelschule Ärztin werden kann. Ich bat die Mutter zu einem Elterngespräch und beschrieb ihr die Situation mit meiner Tochter. Die Lehrer glaubten ebenfalls an sie nicht. Sie hat doch maturiert und ist jetzt Polizeiinspektorin geworden. Mir würde klar, dass sowohl sie als auch Selah ein großes Vertrauen in ihren Lehrer haben und dass es mir schwerfallen wird, Argumente gegen ihn zu finden. Ich rief den Lehrer an. Nach den ersten paar Sätzen war mir nicht klar, wie er so viel Vertrauen von Selal bekam. Er sagte mir, dass ich nur eine kleine Hortpädagogin sei und dass ich mich nicht in seine Arbeit einmischen sollte, die er seit über 30 Jahren gut macht. sind sie mit Sicherheit dafür verantwortlich, dass Politiker, Anwälte, Ärzte keine Menschlichkeit haben. Dann sind sie dafür verantwortlich, dass die Elite wie Alexander bei uns unbeliebt ist. Ich kann mich im Spiegel anschauen und sie? Ein paar Tage später schrieb der Lehrer Silal persönlich in das Gymnasium ein. Silal sagte ich, dass man manche Menschen im Leben nur betrachten und niemals nachmachen sollte. Menschen sind lebende Spiegel. Das Wichtigste ist, immer gewissenhaft vor dem Spiegel stehen zu können und sagen, du hast es gut gemacht. Vielen Dank, Amra. kommen wir auch schon zur nächsten und zwar also da hat sich kathic sie ist 1988 in bosnien herzegowina geboren und hat es la vis stick und romanistik studiert und ist derzeit doktorantin der slavistik in wien seit über zehn jahren unterrichtet sie bosnisch kroatisch serbisch und französisch an verschiedenen schulen und hat das projekt ort kri Bosanski, Entdecke Bosnisch, Deskava Bosnien mitinitiiert und schreibt auch zum Beispiel Gedichtbände wie Dreikopfwelt zusammen mit zwei weiteren Autorinnen. Seit sie achtet, schreibt sie Poesie auf verschiedenen Sprachen, Tschechisch, Bosnisch, Französisch, Spanisch und Deutsch. Also freuen wir uns auf Azra ich werde heute drei gedichte von mir vorlesen eines ist aus meinem 2016 erschienen gedicht band gleich kopf welt auf Bosnisch Droglari Svijet. Zwei sind neu und werden im nächsten Jahr erscheinen, dem Buch mit dem Namen Wiedergeburt erscheinen. Ich lese zuerst auf Bosnisch vor und dann auf Deutsch. Zvuci ti shime. Putujem porzem im svijetom kao Nefertiti. Zlopatim kao najljuče kažnjeni jezuiti. Plovim u suzama kao hodočasnik nad svijetim domom. Žrtvujem se kao majka što vodi iskonsku borbu. I sacrifice myself as a mother who leads the fight against the outside world. I sing like a violin, a woman who plays. The songs of the silence. I travel in the underworld. How to not fall. Ich reise in der unterirdischen Welt wie Nefertiti. Ich darbe wie auf das härteste bestrafte Jesuiten. Ich schwimme in Tränen wie ein Pilger über dem heiligen Haus. Ich opfere mich auf wie eine Mutter, die uralte rechte verfügt ich schweige wie eine geige die Preporod. Preporod. Zbog ugašenog dnevnog leptirovog leta sad drugi leptir slijeta. Gašenjem jednog mita klati se nova legenda i historija. Zbog posijane kapi mržnje nastade okeane snošljivosti. A gle, majka naoružana strpljivoću stoji na tronu ljubavi i spasa, moleći da za mirisom novorođenjčeta svi uzdišu, da djeca postanu sidra za jučer i danas, a svaki porod da bude Preporod. Wieder geblubbt. Auf den Ruinen der alten Welt entstehen die Ruinen der neuen Welt. Wegen des vergangenen schmetterlings flattern fliegt nun ein anderes schmetterling herab durch das verschwinden eines mythos baumelt sich eine neue legende Durch das Sehen eines Tropfenhalses entstand ein Ozean der Unerträglichkeit. Aber sie, die Mutter bewaffnet mit Geduld, steht auf dem Thron der Liebe und Erlösung. Auf dem Thron der Liebe und Erlösung betend. Deswegen des Geruchs des Neugeborenen alle Seufzen. Das Kinderanker für gestern und heute werden. Und jede Geburt eine Wiedergeburt. A cold morning. A cold morning. A cold morning. A cold morning. A cold morning. A cold morning. A cold morning. A cold morning. A cold morning. A cold morning. A cold morning. A cold morning. A cold morning. A cold morning. i Kilamanđaru. Isti gnjev poskače u Vltavi i Dunavu. Mreža zamki iznenađenja u istu lađu uhode i preskaču sva jutra i noći da dođu do pitke vode. Vidim samo da isto platno je razapeto i na glatinskom četvrti I da snimci ljudskog daha su ubrzani ka smrti A sad znam da jutro isto svi će i u ovom gradu Da čovjek kroz tunel ide sneno ka padu Die besessene Herde rast auf dem Kilimanjaro wie auf dem Mont Blanc. Der selbe Zorn tobt in Moldau und Donau. Derselbe Zorn tobt in Mordau und Donau. Das Netz aus Intrigen und Überraschungen segelt mit derselben Yacht und überspringen alle Morgende und Nächte, um zur Tränke zu gelangen. Ich sehe nur dasselbe Leinentinen tuch auch über den kauf der latin gespannt ist und die aufnahmen menschlichen atems sich dem tode näher und jetzt verstehe ich, dass der Mensch schlaftrunken durch den Tunnel in den Abgrund wandelt, dass er morgen in dieser Stadt auf die gleiche Art anbricht. Vale, danke. Vielen lieben Dank, Azra. Vielen lieben Dank, Azra. Inzwischen ist sie verheiratet und arbeitet in einer Softwarefirma. Sie hat seit 2012 angefangen zu schreiben. Und ihre Romane Nikoraka Nasat und Niepotatame und Selena sind 2013, 2014 und 2017 in Belgrad unter ihrem Mädchennamen Alexandra Sanasubic erschienen. Und ein paar Jahre später kam dann die deutsche Version des ersten Buches und hieß Kein Schritt zurück. 2018 wurde ihr außerdem für den Text Die Schönheit der Dunkelheit in Wien der Exil-Literaturpreis verliehen. Freuen wir uns auf Alexandra Kalishek-Subic. Danke, Levent, hallo. Ja, man hört mich, man sieht mich, wenn irgendetwas ist, sagt es mir, weil ich lese direkt vom Monitor. Was ich heute lese für euch, ich habe mit Hilfe von Google, muss ich sagen, einen Teil von meinem dritten Buch übersetzt. Mein Mann hat da geholfen, Frelli. Und den Teil werde ich heute vorlesen, nur auf Deutsch. Und den Grund, wieso ich diesen Teil vielleicht nur zu erklären, wieso ich das ausgewählt habe, war einfach, weil mich, so wie alle anderen, diese Corona-Zeit fertig gemacht hat. Und ich habe gedacht, in diesem Teil geht es um die Spontanität, um die Liebe und Erotik. Und das ist etwas, was irgendwie in dieser Corona-Zeit total abhanden ist, sage ich jetzt, dass man spontan auf einem Café jemanden trifft. Deswegen habe ich gedacht, bringen wir etwas Positives. Ich hoffe, dass es euch gefällt. Dann fange ich an, bevor meine Zeit um ist. Marco, gibt es etwas Schöneres in dieser irdischen Welt als den Sonnenaufgang auf See? Wenn ich einen Ort zum Leben wählen könnte, würde ich für eine Küste plädieren, die abgelegen vom zivilisierten Leben ist. Ich würde jeden Tag den Aufgang beobachten und am Abend schauen, wie die Sonne hinter dem Meer verschwindet. Ich wäre weit entfernt von menschlichem Hass und noch weiter vom Neid, wenn man vor denen überhaupt noch irgendwo hin flüchten kann. Völlig von der Schönheit des Augenblicks bewöhnt, trinke ich meinen ersten Espresso im Café am Strand und lausche den Gesprächen alter Männer am Nebentisch. Sie haben es nicht eilig, die Morgenzeitung in der Hand, Zigaretten und Kaffee auf dem Tisch. Man könnte meinen, sie haben keine Sorgen oder sie reden nicht darüber. Stattdessen erkundigen sie sich über die Neuigkeiten und mit kleinen Scherzen grüßen sie Passanten. Mit Ausnahme einiger organisierter Gruppen sind keine Touristen im Ort. Die Urlaubszeit ist vorbei, sodass die lokale Bevölkerung nun die Gärten genießen kann, deren Tische bis vor kurzem für Touristen reserviert waren. In aller Ruhe und ohne Pläne für den Tag trinke ich meinen Kaffee und beobachte das Meer. Eine leichte Windbrise verteilt die Morgenfrische, während die Sonnenstrahlen wie ein Glasperlenspiel auf der Wasserfläche fliehen. Die Sonne, der Himmel, das Meer und der Wind folgen einem natürlichen Rhythmus, in welchem wir Menschen nur Beobachter sind. Als ich mich frage, wo Davor ist und ob wir uns heute noch treffen werden, fällt jemand des Schatten auf meinen Tisch. Zuerst vermute ich, dass es ein Kellner ist, aber langsam verstehe ich, dass sie jemanden mir anschließen möchte. Warum sitzt die Dame allein? fragt er mit einer sicheren Stimme. Da ich an spontane Begegnungen dieser Art nicht gewöhnt bin, erröte ich und ein ungeschicktes Lächeln setzte sich auf mein Gesicht. Ich denke, dass der Anfang des Gesprächs nicht gerade originell ist, aber ich möchte nicht gleich zu Beginn unserer Bekanntschaft unverschickt sein. Ehrlich gesagt gefällt mir das, was ich auf den ersten Blick sehe, und ich bin fast sicher, dass ich seine Gesellschaft genießen werde. Weisse, gesunde Zähne glitzern aus dem gebräunten Gesicht. Während er mich anspricht, suchen seine halb offenen Augen nach meinen, die zum Glück hinter einer riesigen Sonnenbrille versteckt sind. Ich erhole mich langsam vom anfänglichen Zustand der Überraschung und des Unbehagens und antworte schon etwas selbstbewusster. Weil es keine Kavalieren mehr gibt, die Sie zu einem Trink einladen. Das gibt's doch nicht. In diesem Ort sind wir alle Kavalier und Sie haben das Glück, den Größten von Ihnen zu treffen. Marco, das freut mich, sagt er und bittet mir seine Hand an. Selena, sage ich und bedeute ihm Platz zu nehmen. Ein schöner Name für noch schönere Frau, bemerkte er verführerisch. Während er sitzt, zittert der Stuhl näher an meinen heran, sodass ich für einen Moment von seinem frischen Duft überwältigt bin. Trotz der geringeren Entfernung, unsere Gesichter sicht er mir immer noch direkt in die Augen. Sein langes Haar ist zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und sein Gesicht schmücken ein paar ausdrucksstarke Falten. Ich bewege mich in die Ecke meines Stuhls, nehme eine Zigarette und versuche das Gefühl der Aufregung zu ignorieren, das eine Anwesenheit in mir hervorruft. Er wendet sich an den Kellner und diese kommt sofort an unseren Tisch. Dule, gib mir das Übliche und frag die Dame, was sie trinkt. und frage die Dame, was sie trinkt. Einen Wermut, sage ich gleichzeitig, erstaunt über das, was sie bestellt hatte. Ich glaube, mich zu erinnern, dass ich meinen letzten Wermut auf einer Party mit meinen Studentenkameraden getrunken habe. Ich war mir nicht mal sicher, ob sie das Getränk noch im Angebot haben. Marco gibt mir Feuer, und ich treffe seinen reizvollen Blick wieder. Ich wage es endlich, ihnänge anzuschauen und gleichzeitig weiß ich, dass ich die letzte Verbindung abbrechen werde, die mich vor dieser Reise an mein Leben gebunden hat. Mir ist bewusst, wohin das führt und ich bereue es nicht. Und ich bereue es nicht. Die Meeresbrise streichelt mich wie eine Satinschale auf den Schulter einer Bauchtänzerin, während der Blick von Markus' verträumten Augen auf mir pulsiert wie eine Welle, die zum Ufer getragen wird. Glücklicherweise kommt der Kellner mit den Getränken und ich komme zurück in die Realität. Ich nehme das Glas und bringe es zu meinen Lippen. Aber Marcos Hand hindert mich sanft daran. Nun, ich denke, wir sollten zuerst auf dieses wundervolle Treffen anstoßen, ermahnt er mich. Wohl, murmele ich kaum herbar. Wohl, sagt er und liß erst an meiner Hand los. Beim ersten Schluck fließt der bittersüße Geschmack von Wermut über meine Zunge und meinen Gaumen und erinnert mich an den einen längst vergessenen Geschmack von Jugend und Hoffnung. Wie schnell und unwiderruflich diese unbeschwerte Zeit verging. Wie weit weg scheint sie mir jetzt. Ich trinke schnell den Rest meines Getränks, stehe auf und lasse den Schlüssel zum Hotelzimmer auf dem Tisch liegen. Während ich mit den stolzen Schritten einer Frau weggehe, von der man den Eindruck bekommen könnte, dass das für sie eine Routine ist, glaube ich selber nicht, was ich getan habe. Ohne mich umzudrehen, entferne ich mich ein paar hundert Meter in Richtung des Marktplatzes, gehe um Katschis Denkmal herum und spaziere in eine der vielen mit Steinen geflasterten Gassen herunter. vielen mit Steinen gepflasterten Gassen herunter. Der Morgen in der Stadt ist großartig. Die Straßen sind voller Farbe und Düfte. Glück ist in jeder Ecke zu spüren und ein zufriedenes Lächeln schwebt auf meinem Gesicht. Mit schnellen Schritten heile ich ins Hotelzimmer, weil ich befürchte, dass die erwachten Gefühle aufhören werden. Aber sie hören nicht auf, sondern verstärken sich noch mehr. Am Eingang des Hotels bemerke ich kurz den erstaunten Blick von der Rezeption. Ich betrete das unverschlossene Zimmer und suche nach Marco. Plötzlich spüre ich seine warmen Hände auf meinen Nacken. Als er langsam mein Hemd auszieht und die freiliegenden Teile meines Rückens küsst, schließe ich die Augen und überlasse mich vollständig seinen Berührungen. Bei jedem neuen Kuss wird mein Körper von einem leichten Strom durchdrungen. Marcos Hände wissen gut, was ich will. Sie berühren mich ernsthaft und ohne Eile, ähnlich wie ein Künstler, der seine Skulptur formt. Seine sanften Berührungen kreuzen meine steifen Schultern und steigen über sie zu meinen Hüften hinab. Es ist gut, nichts zu tun, sondern sie nur einzulassen. Durch die steigenden Erregungsgefühle werde ich völlig von der Gegenwart abgelenkt. Mein nackter Körper landet auf der Bettwäsche und verschwindet unter Markus' muskulösem Körper. Das flackende Sonnenstrahlen an den Wänden des Raumes verschmilzt mit der Bewegung unserer Körper. Ich schließe meine Augen, während mein Körper von Vergnügen durchdrungen ist, das mit jedem neuen Moment zunimmt. Wenn das Glück im Moment unseres letzten Aktes gemalt werden könnte, wäre es eine Explosion der Regenbogenfarben auf dem Bild. Wenn das Glück beschrieben werden könnte, würde es mit der ersten Berührung von Markus' Händen auf meinen Nacken beginnen und mit einer Strähne seines entwirrten Haares auf meiner Brust enden. So, weiter mache ich nicht. Dankeschön. Dankeschön. Dankeschön, danke. Schöner Text. Ja, jetzt kommen wir wieder zu etwas Musik. Oroch, was hast du denn als nächstes für uns? Ja, also die nächste Komposition, was ich spielen werde, heißt Donauwellen. Das ist ein Walzer. Das ist die Komposition eines rumänischen Komponisten. Er wurde in Timisoara geboren. Er heißt Josip Ivanovic. Viel Spaß. so uh so hey um me Dankeschön. So, und jetzt kommen wir zu einer Autorin, die jünger ist als ich, mal zur Abwechslung. Und zwar Ida Leibitz-Eder wurde 1998 im Mühlviertel geboren und studiert Rechtswissenschaften und Psychologie an der Uni Wien. der Uni Wien. Seit 2015 kam ihr Debütroman Lotusblüten im Verlag Bibliothek der Provinz raus und sie schreibt außerdem Essays, Geschichten, Kurzgeschichten und aktuell auch ein Bilderbuch sowie einen Krimi. Viel Spaß mit Ida Leibitz-Eder. Dankeschön. Ja, ich schließe an meine Kollegin an und bringe euch auch ein bisschen in das Sommergefühl rein und starte gleich mit meiner Geschichte namens Perroquet. Das ist ein Cocktail, den man mischt mit Pastis und also das ist so ein Anisschnaps und Minzsirup. Und der hat dann eine, wenn man diesen Original-Vastisse aus Marseille nimmt, dann ist es ein wunderschönes Blau, das ein bisschen an die Côte d'Azur erinnert. Genau. Perroquet. Ich sah auf die Uhr. 18.52 Uhr. Hastig schlang ich den letzten Bissen des glänzenden Buttercroissants hinunter. Das letzte seiner Art. Auf den anstandslos leer gegessenen Tellern. Um sieben würde das Taxi vor der Haustür stehen. Um 20.55 ging der Flieger, um 20.11 wäre ich in Wien. Ich würde heimfahren, mich duschen, die Unterlagen vom Schreibtisch in den Koffer packen, schlafen, um zehn nach fünf aufstehen, erneut ein Taxi zum Flughafen nehmen und um sieben in der Maschine Richtung Moskau sitzen. Und es würde die ganze Zeit über zum kotzen Schwül draußen sein. Warum war mein Vater ausgerechnet in dieser Woche gestorben? Ich hielt inne und hatte das näherkommende Surren sich manifestierender Vorwürfe im Ohr. Wie kannst du nur sowas sagen? Zack, da waren sie. Ja scheiße, wie konnte ich nur? Das war mein Vater gewesen. Mein herzlicher, gütiger Vater, der meine wallenden Gemütsregungen und grotesken Aussetzer, die ich nebenbei von meiner Mutter hatte, mit der bedingungslosen Liebe eines großartigen Menschen abgefangen hatte. Ich hatte ihn vor seinem Tod Jahre nicht gesehen. 2016, zu seinem Geburtstag, hatte ich es das letzte Mal für nötig befunden, ihn in meinem Elternhaus in Frankreich zu besuchen. Wir waren still nebeneinander gesessen. Ich in Anzughose und Hemd, er in seinem alten Jogger. Er hatte gefragt, ob wir abends fischen gehen wollten und ich hatte abgelehnt, weil ich tags darauf ein Meeting in Nizza hatte, was der eigentliche Grund für meinen Frankreich-Aufenthalt war und was ich ihm damit ganz ungeniert offenbart hatte. Er hatte mich wohlwollend angelächelt, doch als er dann hart und unvermittelt an seiner Zigarette gezogen hatte, war ihm ein seufzender Lacher entfahren. Erst jetzt weiß ich, dass das das Geräusch der Enttäuschung ist. Enttäuschung, die so tief saß, dass die Worte sie nicht fassen konnten und die Zunge einfach ruhig blieb, um dieses alte Lungengewölbe machen zu lassen, aus dessen Kerker der Schmerz eines Herzens heilte, eines Herzens, das nun für immer verstummt in den Gebeinen eines toten Mannes lag, eines toten Mannes, der mein außerordentlicher Vater war. Ich ließ mich auf unsere Leder Couch sinken. Wie konnte ich an sowas überhaupt denken? Schwere drückte. Ich wischte mir mit den Händen über meine schweißnasse Stirn. Durch die große Fensterfront leuchtete das saftige Blaugrün der Bucht im reifenden Sonnenuntergang. Auf den Anrichten im Wohnzimmer standen die Überbleibsel der Trauerfeier. Ich wischte genervt ein paar Brösel vom alten Glastisch und blickte auf die zerknüllten lavendelfarbenen Servietten mit dem Abdrücken jener, die den Totenschmaus genutzt hatten, um sich mal wieder richtig satt zu essen. Mich verärgerte sowas. Er hätte darüber lachen können. Gewitzelt, dass die Gier vor der Sitte nicht Halt macht. Er hätte das alles viel zu erzwungen gefunden. Etwas mit mehr Schwung und großem Trara hätte er sich gewünscht. Etwas Einfaches, aber Knallendes. Wo die Leute tranken und bei den Liedern in der Kirche kräftig mitsingen konnten. Aber wir alle hatten nur gefressen und geschwiegen. Ich allen voran. So wie er konnte ich das gar nicht. Das war seine Kunst. Für mich abstrakte Kunst. Hoffentlich war er gegangen, ohne das zu begreifen. Ohne zu begreifen, dass sein Sohn neben all dem glorreichen Wissen doch die Erkenntnis fehlte. Die Erkenntnis, wem er dieses Wissen zu verdanken hatte, wessen Taten eigentlich beachtlich waren. Mein Vater war ein Lebenskünstler und ich nur ein Kultur-Banause. Aber was noch viel schmerzhafter war, war die Tatsache, dass selbst wenn er das in seinen letzten Stunden gewusst hätte, wenn sich die Enttäuschung manifestiert hätte und aus dem Brustkorb in sein Bewusstsein geglättert wäre, ach, er hätte mir mit jener Güte verziehen, mit der er mir jeden Fehler verziehen hatte. Jene Güte, mit der er durch die Welt ging und alles an ihr liebte. Und sie hatte ihn geliebt. Er war einem Schlaganfall erlegen und voran über in seine Influenz gefallen. Ein süßer Tod für einen echten Genießer. Das war seine Kunst. Er war ein echter Genießer, in dem wie er dachte und träumte, wie er lachte und die anderen mitriss. Ein Genießer, in dem wie er seinen Tag gestaltete, wie er ging und sich umsah, wie er morgens im Meer schwamm, tagsüber durch sein kleines Café tanzte und sich abends mit einem randvollen Glas Perroquet in seinen Sessel auf der Veranda niederließ, den Blick über die Weinreden gleitend und sich dann im türkisen Wellengang zu verlieren. Wenn er Zeit seines Lebens versucht hatte, mir etwas von sich mitzugeben, dann das, die unumschränkte Hingabe zur Welt an sich, die Kunst des Genießens. Doch ich hatte viel eher das robuste Temperament meiner Wiener Mutter, die mit ihrem Grant immer bekam, was sie wollte, kontinuierlich forderte und alles antrieb, unerbittlich, dem Besseren. Meine Mutter war fleißig und stolz gewesen und mein Vater liebte sie abgöttisch, unerklärlicherweise. Ich hatte nie so richtig verstanden, wie sich meine Eltern finden konnten. Ich hatte nie so richtig verstanden, wie sich meine Eltern finden konnten. Doch an einem kräftigen Apriltag im Jahr 1953 forderte mein Vater meine in der Ecke um die kaputten Schuhe weinende Mutter zum Tanz auf. Auf die patzige Frage, wie sie denn ohne Schuhe tanzen solle, zog mein Vater unbeirrt seine Hosenbeine hoch. Er war bereits barfuß. Sie tanzten die ganze Nacht. Er konnte sie mit seiner Kunst entwaffnen, obwohl sie manchmal so scharf schoss. Eines ihrer schärfsten Projektile traf er etwa zehn Jahren mich. Sie hatte mich gefragt, ob mir bewusst sei, dass ich mit jedem Mal, wo ich nach Rom und Reichtum hetzend in ihr kleines Paradies einfiel und mehr von dem verloren hatte, was mir mein Vater versucht hatte beizubringen, ich in meinem Rausch ein Stückchen aus ihm herausriss. Sie sagte, ich nahm von ihm, ohne zu verstehen, was er mir gab. Ich hatte sie unglaublich gehasst dafür und ihr vorgeworfen, dass sie doch immer schon genau gleich gewesen wäre, dass ihr noch nie etwas gut genug gewesen war und sie doch nicht so tun solle, als wäre glücklich zu sein eine ernsthafte Alternative. Sie hatte mich ganz nüchtern angesehen und gemeint, es ist auch keine Alternative, es ist das Ideal. Ich blickte auf die Uhr. Es war 20 nach sieben. Kurz hatte es mich. Kurz zuckten meine Beine und im ersten Moment, in dem meine motorischen Nerven wieder funkten, hochzuspringen und zur Tür zu eilen, in der Realität aufzukommen und von vorne loszuhetzen. Doch dann spürte ich mich, wie ich draußen im Sessel saß und dieses kalte Glas in der Hand hielt, das ich mir eben zu den Lippen geführt hatte. Dann sah ich das wässrige, kühle Türkis vor mir, sah, wie es sich in der Sonne herrlich spiegelte und in seinen erfrischendsten Pastellfarben mit dem Meer im Hintergrund verträumt verschwann. Und dann wusste ich nicht, wusste eben nicht, wie ich hierher gekommen war, ob ich mir selbst so eingeschenkt hatte oder ob das die Magie des Moments war, aber ich erkannte, dass es darum gar nicht ging. Dass man sich nie zu weit hinauslehnen sollte, aber manchmal zurück. Dass man nicht einfach geht, sondern spaziert. Sich nicht bewegt, sondern tanzt. Nicht steht, sondern verweilt. Dass man Perroquet nicht einfach trinkt, sondern genießt. Und ich genoss. Babyrosa Wolken, die sich dem kobaltblauen Himmel ergaben. Ein rauschendes Meer, das mit dem Felsen stimmig sang. Und zwei Eiswürfel, die mir im Sonnenlicht zuzwinkerten. Man braucht keine Schuhe, um zu tanzen. Dankeschön. Vielen lieben Dank. Und damit kommen wir zu Frau Renate Pärpfahl. Sie ist 1954 geboren und lebt in Linz und Munden, arbeitet als medizinisch-technische Laborantin und Heilmasseurin und hat ihre Matura hier an der Späte, wie sie gemacht, an der Kunsthochschule und der Kunstuni Linz Textiles Gestalten gelernt und arbeitete auch als Kunstmalerin in meinem Atelier. gelernt und arbeitete auch als Kunstmalerin in meinem Atelier. Außerdem als Fotografin ausgebildet, hat sie Ausstellungen gehabt und eine Regieassistenz bei ihrem Lebensgefährten Erich Langwiesner im Theater M23. Sie ist also Bühnenbildnerin, Kostümbildnerin, Maske-Souffleurin und macht Dokumentationen fotografisch und filmisch. Sie schreibt, seit sie 12 Jahre alt ist, Gedichte und Kurzgeschichten. Und davon hören wir jetzt was. Momentan hören wir sie noch nicht. Wir müssen den Ton... Ja, hallo. Ich habe zwei Texte vorbereitet. Die ersten habe ich zum Tag der Frau geschrieben und heißt Die Rose des Lebens. Weltweit, in allen Kulturkreisen, sind Gewalt gegen Frauen, deren Diskriminierung und sexuelle Übergriffe tägliche traurige Wahrheit. Genitalverstummelung an kleinen Mädchen, die Rose des Lebens, zerstückelt, zugenäht und zu ewigem Schmerz verurteilt. Mit diesem Leid, dieser Schuld, ist auch jedes neue Leben behaftet, das aus diesem geteinigten Schoß geboren wird. Frauen, wie Sklavinnen gehalten als Besitz in absoluter Abhängigkeit und ohne jeglichen Anspruch auf Recht und Selbstbestimmung. Der Umstand, als Mädchen geboren zu werden, genügt, um zum Tode verurteilt oder ausgesetzt und verkauft zu werden. Diesen Exzess passt bis zur Ausrottung der Frauen getrieben. Ein Kind Politik zur Reduzierung der Bevölkerung endete als Genozid am weiblichen Menschen. und Arbeit lässt sich oft nicht durchsetzen, denn sie könnte ja schwanger werden. Was für ein Makel, was für ein Paradoxon. Wann wird die Menschheit endlich begreifen, dass die Rose des Lebens nur dann ihren Fortbestand sichert, wenn sie geachtet und geliebt wird, nur wenn der Rolle der Frau in all ihren Facetten entsprechend Wertschätzung und Respekt entgegengebracht wird. Und mein zweiter Text beschäftigt sich mit Realität. beschäftigt sich mit Realität. Sanft schimmert die Abendsonne durch den dichten Blättervorhang. Üppig wuchert der wilde Wein, voll mit reifen, dunkelroten Beeren. Ein lauer Wind streichelt zarte Bewegungen in den Spätsommeragen. reichlich zarte Bewegungen in den Spätsommeragen. Erste Pastellfarben zeigen sich an den noch saftig grünen Blättern. Der Herbst kündigt sich an. Der Wandel der Natur in den Jahreszeiten ist eine stabile Realität. realität verlässlich wiederholen sich die gleichen rituale eben trost zuversicht und stabilität der trost für jedes dürre bunte blatt das apfel liegt in einer kleinen grünen knospe voller energie und Voller Energie und Leben schläft sie bis zum Weckruf des neuen Frühlings Bald ist Erntezeit, ein Flattern und Rupfen in den Blättern Bis die letzte süße Beere abgezucht ist Was, wenn die Vögel diesmal nicht kommen? Was, wenn diese Fülle an süßer Reife einfach unerkannt vertrocknet, ihre Kerne nicht hinausgetragen werden, um ihre Bestimmung zu erfüllen? Worin liegt der Sinn eines Lebens, wenn mich keiner mehr braucht? wenn mich keiner mehr braucht. Genügt es, einfach aus einer Knospe gewachsen zu sein, bis zur Schönheit der vollen Reife zu erblühen, um dann zu vertrocknen? Als Beweis dieser unbändigen, vielfältigen Energie für uns zum Begreifen der sichtbaren Realität alles Lebendigen, um uns zu erden und Halt zu finden in dieser schwindelerregenden Vielfalt an Realitäten, wo jeder einzelne Mensch als Zentrum seines eigenen Sonnensystems erscheint. Unzählige Parallelwelten drehen sich um ihren Mittelpunkt. Jede mit ihrer Bestimmung wie Musik, die meine Seele zum Klingen bringt. Musik, die mir vertraut ist, die meine Farben zum Leuchten bringt oder sie in grauen Nebel hüllt. Meine Wahrnehmung einer Begegnung ist wie eine Komposition der Symphonie meines Lebens. Jeder Mensch schwingt in seiner eigenen Symphonie. Rhythmus, Tonart und Instrumente fügen sich zu Wohlklang oder Disharmonie. Töne wachsen zusammen zu einem riesigen Orchester oder verstummen. Es gibt keine stabile Realität für alle in diesem unendlichen Raum der Klänge. Nichts Greifbare. Man kann nichts festhalten, nur den Augenblick wahrnehmen, realisieren, umgeben vom greifbaren Raum der physischen Körper der Natur. Faktischer Fixpunkt die Sonne. Jeden Morgen erscheint sie am Horizont und verzinkt jeden Abend im Nachthimmel. Jeder bleibt für sich und ist doch Teil eines großen Orchesters. Auch wenn wir noch so harmonisch gemeinsam musizieren, den Ton halten muss jeder ganz allein für sich. Immer wieder seinen eigenen Ton finden. Mitreißende Melodien voller Faszination und Leidenschaft ziehen dich in einen Strudel der Ekstase, diesen Sog völlig wehrlos ausgeliefert, genießen und mitschwingen. Gegen den Strom schwimmen geht nicht. Durchtauchen und auf den Wellen dieser ungreifbaren Energien reiten. Auch wenn ein großes Orchester eine Solostimme übertönt, ist sie präsent, ein Teil des Ganchmal ergibt sich das Gefühl, im falschen Film zu sein, am falschen Planeten, im falschen Orchester. Das ist nicht meine Stimmlage. Alles geht viel zu schnell, eine verkehrte Richtung. Unsicherheit, Angst und Einsamkeit bringen die Stimmen zum Verstummen. Ein Ort der Stille und Geborgenheit in der stabilen Natur erdet wieder. Beruhigt lässt Klarheit zu, bis wieder Musik im Herzen erklingt und meine Träume und Fantasien vorüberfließen. Und meine Träume und Fantasien vorüberfließen. Erdenergie erfüllt meinen Körper, lässt Realität zu und stabilisiert mich, um weiter zu komponieren. Jede mit ihrer Bestimmung, wie Musik, die meine Seele zum Klingen bringt. Musik, die mir vertraut ist, die meine Farben zum Leuchten bringt oder sie in grauen Nebel hängt. Meine Wahrnehmung einer Begegnung ist wie eine Komposition, der Symphonie meines Lebens. Jeder Mensch schwingt in seiner eigenen Symphonie. Rhythmus, Tonart und Instrumente fügen sich zu Wohlklang oder Disharmonie. Töne wachsen zusammen zu einem riesigen Orchester oder Verstorben. Dankeschön. So, und jetzt kommen wir zum nächsten Autor. Das ist Esri Rexha. Er ist 1964 in Kosovo geboren und hat dort die Journalistenschule abgeschlossen und danach noch Pädagogik an der Universität in Pristina studiert. Er hat den akademischen Lehrgang Deutsch als Zweitsprache an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich abgeschlossen und arbeitet seitdem auch als Muttersprachenlehrer für albanische Sprache in Linz. Er schreibt hauptsächlich Gedichte, einige davon hießen die Sammlung in Abendswind, Bleiben heute, die Nacht ohne Mond. Er schreibt aber auch wie zuletzt jetzt Sprachbücher, wie zum Beispiel im Februar diesen Jahres albanische Sprache, Das Licht des Wissens. Ich wünsche viel Spaß mit Isri Rexha. Auch bei Ihnen, wir müssten erstmal den Ton anschalten, damit wir Sie hören können. Wir können Sie leider noch nicht hören. Ja, jetzt. Ja. Das habe ich geschafft. Danke. ja jetzt geschafft danke aufgrund dass das publikum ist mehr deutsch und bosnisch und andere Ich werde ein Gedicht in Albanisch lesen und noch zwei Gedichte auch in Deutsch. Das bedeutet, drei Gedichte werde ich lesen heute. Zuerst lese ich ein Gedicht, das ich, glaube ich, 2012 geschrieben habe und in vielen Veranstaltungen habe ich das auch in Volkshäuser gelesen. në të një fillë e fërra shtaktungën, ka vete sa, i lindës infeksojzër gëtë e zë. Mërgjimtar jam. Unë jam ajë që të bërë rrugëve në Evro. Shkëtërën.... Ich glaube wir haben Isri verloren, kann das sein? Oder können die anderen? Ne, ne? Ihr hört alle nichts. Okay, dann würde ich sagen, vielleicht improvisieren wir an dieser Stelle. Oder? Bist du noch da, Isri? Bei dir ist der Ton wieder aus. Ja, jetzt hören wir dich, glaube ich, wieder. that other languages are calling me, and I have not been able to find a solution. I am here to sacrifice for my country, when someone is in need, I will help him. I will show him where he has to go, because Zebra is the best in the world. The immigrants are coming. I will show you a German version. They are coming to Europe through the border. Das bedeutet in Deutsch Version. Straßenwege, Mauern baue, ich binde Eisen auf die Brücke. Heilige Menschen, lerne sie und pflanze bunte Blumen. Sie befriedigend zu betrachten, mit Hingabe gieße ich sie. Und die Arbeit mag ich am liebsten. Wenn ich krank bin und mit Sehnsucht an den Frühling zu denken, an das Grün meines Landes, Weizelfeld, Obst, Gemüse und Mais, die Kirsche, die ich selbst gepflanzt habe, und die Erinnerung an meinen Fluss, den Wasserfall, den ich betrachte dann die gedanken an meinen großmutter zurückkehren die blieb mit sehnsucht nach den kindern den leben und nicht denn die sie an europa verloren hat im grant bin zu sprechen das andere mir zu hören, nicht Hass zu wecken. Ich hoffe mich für mein Land. Wenn jemand es beleidigt, ich sage, ich bin stolz auf seine Geschichte. Ich lobe es überall, wohin ich gehe, weil mein Herz dort am schönsten träumt. Ich habe nur zwei Gedichte und die werden wir in Deutsch lesen. Freunde sind wie die Strahlen der Sonne, wie Ehenken respektvoll mit Tränen in der angestreckten nacht und mit lachen am guten tag aber freunde kommen und gehen nur die vertrauen bleiben ein leben frau oder mann die frage nicht ob er reich oder gesund ist die armen die kranken schätze ich weiß nicht warum empfinden mitleid wie in einer zeitschrift wird sich an ihnen tränen fließen mir aus den augen wenn ihn die helfen kann nur die verständigen sind meine Mein Haus. Ich ging zurück zu meinem Land, als Fremder in meinem Haus. Es langweilte mich wie ein Weiße weiße wie die tränen in den augen mein haus wie krank etwas nur mehr wie lange willst du flüchtling sein und die würde angekühlt ein wenig auch verblasst. Ich werde einfach Fäßen anlegen. Morgens spaziere ich auf der Straße. Dort fühle ich mich eine süße Sprache und ein Freund, den ich kaum kannte, begrüßte mich mit hoher Stimme. Oh, wie viele Jahre sind vergangen. Im Stern die Falten sind vermehren. Kaum Erinnerungen für die Kindheit waren mir das Lied. Wie ein Spetterling, Blume zu Blume, mit dem Geruch wie ein Nektar, der ernährt. Auch die Pflanzen werden sich erfrischen, den Sehnsucht für das Heimat. Wenn ich zum nächsten Land zurückkomme, das ruhe in Meinung einfach zu fühlen, für das Besuch Berg zu Berge, als Reiseführer für andere zu sein. Danke, wie sehr schön, dass es alles wird. Danke, ja, danke schön. wie gesagt, das ist alles. Danke. Dankeschön. Und nun wieder zu etwas Musik. Wir freuen uns, was Odoj jetzt noch für uns hat. Die nächste Komposition ist ein sehr bekanntes italienisches Lied. Das Lied heißt Ciao Pelo! la mattina Una máquina de sacerdocio ha probado mi corazón. o partigiano guardami via per la ciao per la ciao per la ciao o partigiano guardami via che mi sei tornato o partigiano guardami via che pensi con me. me is Vielen lieben Dank, Urash. So, und jetzt kommt Damir. Wo ist Damir eigentlich? Ich seh ihn gar nicht. Ich hab kein Bild an. Damir, bist du sehe ihn gar nicht. Ich habe kein Bild an. Damir, bist du noch da? Ja. Ja, du bist da, oder? Ich stelle ihn erstmal vor, obwohl ihn alle schon kennen. Also, Damir Sarajevic ist 1975 in Belgrad geboren und in Bielina in Bosnien-Herzegowina aufgewachsen. Ende 1993 kam er als Kriegsflüchtling nach Österreich und hat Soziologie in Linz und Literatur in Sarajevo studiert. Er ist Obmann des Kultur- und Wirtschaftsnetzwerks ZZI in Linz und dafür gab es 2013 auch den Bürgerinnenpreis des Europäischen Parlaments. Er ist außerdem Mitglied des PEN-Clubs und des Autorinnenkreises in Linz. Er schreibt Gedichte, Essays und Sprüche in Bosnisch und Deutsch und die werden auch übersetzt auf Englisch und Türkisch. Er hat vier Gedichtbinde veröffentlicht und ist in mehreren Anthologien, die in Österreich, Bosnien-Herzegowina, Deutschland und Kroatien schon erschienen sind. Außerdem arbeitet er als Leiter des Instituts für interkulturelle Pädagogik der VHS Oberösterreich. Jetzt freuen wir uns auf Damir Saracevic. Wenn er da ist, kannst du uns hören, Damir, oder wir sehen dich nicht. Okay, das ist natürlich etwas schade. Ich versuche ihn mal anzurufen vielleicht ein moment you So, also damit hat es technische Probleme. Wir machen einfach weiter mit dem nächsten Autoren. Das ist Steffen Sokolow. Dr. Steffen Sokolow ist 1943 geboren in den USA in Detroit und ist Biologe und ehemaliger Universitätslektor, Journalist und Übersetzer und auch mit fremdsprachigen Pen-Clubs, außerdem der März-Künstler-Vereinigung und auch des Linzer Autor-Klubs. Bücher von ihm sind zum Beispiel Stevens Nightmares, erschienen am Resistenz-Verlag 2009 oder Sanft und Messerscharf am Freya-Verlag, erschienen in Linz 2011. Außerdem hat er 76 literarische Beiträge in fünf PenClub-Athologien, nämlich Rampe, Facetten, Kolik, Red Bulletin, Dom, Paradiesäpfel und noch einige mehr. Viele Sachbücher und ganz viele Beiträge geschrieben. Ich wünsche euch viel Spaß mit Steven Sokolow. Du sagst jetzt, dass ich lese. Ich lese mit meinem Lektor. Ja, ich lese. Ich lese mit meinem Lektor. Ja, ich lese mit meinem Lektor Walter Lanz. Wir wollten auch unser neuestes Buch zeigen, warum die Menschen sterblich sind, im Insults Verlag erschienen. Und die Satire, die wir lesen, ist aus diesem Buch. So, f aus diesem Buch. Fangen wir an. Polnisch lernen oder Sadomaso pur. Polnischen Wodka finde ich abscheulich. Aber heute, am 11. November, muss ich einige Gläser zu mir nehmen. Meine sonst so ruhige Frau Malgosia gerät in alkoholische Ekstase und trällerte immer wieder den Dombrovski-Marsch. Noch ist Polen nicht verloren, so lang wir leben. Du als Amerikaner wirst meine Leidenschaft nie verstehen, erklärte sie mit heiserer Stimme. Wir sind nun seit über 100 Jahren unabhängig. Erst seit 1918 können meine Landsleute echte Freude finden. Für mich ist die Welt der Zahlen normalerweise ein rotes tun aber die polnische zeitrechnung betrachte ich eher als schwarzes loch als tiefes mysterium wie kommt ihr auf 100 jahre freiheit und glückseligkeit wollte ich wissen sehen diehen dir etwa Hitler, Stalin oder Brezhnev zurück? Wie willst du unsere Geschichte verstehen, wenn du unsere Sprache nicht beherrschst, meinte Malgosia entwaffnend und triumphierend. Also machte ich mich ernsthaft daran, Polnisch zu lernen. Das konnte ja nicht zu schwer sein, schließlich sind 50 Millionen Menschen dieser Sprache mächtig. Noch nie habe ich mich so gründlich getäuscht. Schon geschrieben ist dieses slawische Idiom teuflisch kompliziert. Aber zumindest warten die Sätze geduldig auf dem Papier oder auf dem Bildschirm, bis man sie enträtselt hat. Gesprochen hört sie sich jedenfalls wie das leise Pfeifen eines köchelnden Teekessels an und verflüchtigt sich wie der aufsteigende Wasserdampf. Wie soll man jemals aus dieser akustischen Nebelsuppe Sinnvolles herausfiltern? Das geht ganz einfach, meinte mal Goscha. Du musst geduldig sein und hineinhorchen. Dann kommen die Worte von selbst zu dir. Ich machte mich also in dieser Klangwolke rheinisch und wurde dann Bauchgast. Tag und Nacht lief nämlich bei uns polnisches Fernsehen. Dabei fühlte ich mich außerordentlich behaglich, weil mich das Surren und Brummen der seltsamen Laute geradezu in Trance versetzte. Und siehe da! Nach einer gewissen Zeit geschah tatsächlich das Wunder. Ich konnte einzelne Vokabeln erkennen. Allerdings klangen viele sehr ähnlich und der Redefluss ergab für mich keinen Sinn. Er strömte sozusagen an mir vorbei. In Warschau musste ich Goscha einmal fragen, was hat dein Vater gegen werdende Mütter? Es stellte sich heraus, dass er, immer noch der überzeugte Anhänger des alten Regimes, nicht Frauen in anderen Umständen, sondern katholische Geistliche verachtete. Damals schüttelte ich vor Staunen den Kopf. Wieso verwendet ihr das gleiche Wort für Priester und Schwangere? Fragte ich verdutzt. Das sind ganz verschiedene Vokabeln, die überhaupt nichts ähnlich klingen. Goscha musste beide Begriffe mehrmals wiederholen, bis ich mir das geringfügig unterschiedliche Zischen der Anfangslaute einprägte. Mit der Zeit begann ich, meinen Schwiegervater zu verstehen. Manchmal erzählte er mir Unglaubliches, fast Surreales. Als wir an einem Ententeich neben seinem Haus vorbeispazierten, proklamierte er stolz. Hier entsteht der zweitgrößte Park Europas. Und das kam mir utopisch vor. Wird man alle Häuser ringsherum abreißen, wollte ich wissen. Und darauf bekam ich keine Antwort. Einige Tage später, als wir durch Warschau fuhren, stach mir ein hohes Gebäude mit eckigen Türmen und Zinnen ins Auge. Das ist unser Kultur- und Wissenschaftspalast, Stuart, erklärte er. Den haben uns die Russen geschenkt, diese Barbaren. Du warst doch Bürgermeister in der Kommunistenzeit, erwiderte ich. Die Russen waren deine Vorbilder, deine Kumpel, deine Brüder. Da ehrst du dich, Stuart. Es hat nie Kommunismus in Polen gegeben. Meine Partei nannte sich sozialdemokratisch. Das war und ist immer noch meine politische Überzeugung. Wir Polen hatten das beste System, das es jemals gegeben hat. Gosia hatte mich eindringlich davor gewarnt, mit meinem Schwiegervater über den Kommunismus zu diskutieren. Also wechselte ich das Thema. Und wie hast du die Hitlerzeit erlebt? Die Nazis haben doch Warschau dem Erdbogen gleich gemacht und sie wollten die Polen versklaven. Das war sicher nicht die große Freiheit, die du dir ersehnt hast. Nein, eigentlich nicht. Aber die Deutschen waren immerhin anständiger als die Russen. Und sie haben die Bolschewiken tüchtig bekämpft. In der Zwischenzeit habe ich mir auch die Meinung kirchentreuer und konservativer Polen eingeholt. Sie behaupten ebenfalls, dass ihr Land seit 100 Jahren frei ist. Auch wenn sie das ganz anders begründen. Über solche Diskrepanzen und Absurditäten rege ich mich nicht mehr auf. Ganz im Gegenteil, ich finde sie unterhaltsam. Und obwohl mir starke alkoholische Getränke überhaupt nicht munten, greife ich immer wieder zu Wodka. Mit diesem Zaubermittel gelingt es mir manchmal doch irgendwie, die märchenhafte polnische Auffassung von Geschichte zu verstehen. Geht nicht mehr. Auch technische Schwierigkeiten. Ja, okay, dann müssen wir es beenden. Marsch, Marsch von Browski. Wollten wir spielen. Danke. Aber okay. Sie kennen mich schon. Danke Ihnen beiden natürlich, Steven Stokolow und Walter Lanz. Schön gelassen. Jetzt komme ich. So. So. Jetzt komme ich. So, Daniel, willst du noch? Kann er mich hören? Ja. Schon. Okay, da hat irgendwas nicht gepasst, aber okay. Alles klar, das heißt ich lese wieder aus meinem rezept zur einheit der andersartigkeit das heißt ich schreibe es eigentlich dieses buch schon seit glaube ich vier oder fünf jahren und und so wie es aussieht werde ich werde ich in diesem jahr fertig sein das sind eigentlich meine reflexionen gedanken sprüche ja das heißt aus aus meinem sage ich mal interkulturellen und und mehrsprachigen Alltag. Das heißt, auch beruflich bin ich in ganz Oberösterreich unterwegs, in vielen Gemeinden, habe auch mit der Politik, mit Bildungseinrichtungen, mit der Verwaltung zu tun und darf auch vieles erleben. Und das prägt mich dann später. Und wie eine Kollegin von uns sagt, ich muss dann schreiben schreiben um zu überleben das heißt oder überhaupt später noch normal funktionieren zu können ja das heißt und dann beschäftigt beschäftigt oft sind das bestimmte themen oder begriffe die mich dann beschäftigt beschäftigen dann komme ich nach hause oder unterwegs wie auch immer aber das schaue ich mir das weil ich mag die etymologie ich schaue mir das, weil ich mag die Etymologie, ich schaue mir das immer dann etymologisch an, was bedeutet dieses Wort und in der deutschen Sprache, in der bosnischen, das heißt Bosnisch, Kroatisch, Serbisch haben eh die gleiche Etymologie, das heißt Bosnisch, Kroatisch, Serbisch. an denke darüber nach und dann entsteht ein eine reflektion ja das heißt ein spruch in dem sinne und schreibe ich immer streit zwei sprachig auf ja und manchmal ist das eigentlich die bosnische etymologie sage ich mal die dann ja das heißt ihren ausdruck in der deutschen sprache findet und umgekehrt manchmal ist es dann die deutsche etymologie die ihren ausdruck in der bosnischen sprache findet genau und genau das heißt ich habe genau ich habe heute erfahren von der stadt linz dass ich eigentlich für dieses buch oder konzept das buch ist noch nicht fertig aber wird bald fertig sein eigentlich den interkulturellen preis der stadt linz bekommen habe ja das habe ich heute erfahren ja heute habe ich die e mail kriegt von der stadt linz freue mich sehr und im september wird dann diese preisverleihung stattfinden und hoffe dann bis september dass das buch dann auch fertig sein wird genau und da sind da sind jetzt ein paar sprüche das heißt dass man einfach ein bisschen das gefühl bekommt und was es da geht zum beispiel ich habe mich mit dem thema oder mit dem begriff offenheit auseinandergesetzt ja und dann schaue ich nach okay was heißt offenheit auf deutsch das heißt offenheit offenbaren leuchten ja und auf bosnisch wie gesagt kroatisch serbisch heißt es dann otto rennerst und krieger sie hatte und dann entsteht ein spruch okay offenheit leuchtet und offenbart den weg zu wahren höhen das heißt offenheit leuchtet und offenbart den weg zu wahren höhen ort vor den ost j jodt riva putka ist ins kinderzimmer und das ist das heißt eigentlich befindet sich der spuk der spuk in der etymologie das heißt die sprache das heißt durch die sprache entdeckt das geheimnis genau oder oder zu beobachten dass die sagen interessant ja beherrschen kommt von dem wort herrschen ja und in der bosnischen kroatischen serbischen sprache ist das genauso sammler die wladys das bedeutet es ist jetzt bis in richtung politik herrschen sollte nur diejenigen die sich beherrschen können. Oder die Integration bzw. die Integrationspolitik. Das heißt das Wort Politik kommt von dem Wort Polis bzw. von dem wort polis beziehungsweise von davon von dem wort stadt ja und für mich heißt er hat es dann geheißen aha auch die integrationspolitik passiert in der stadt das heißt auf kommunale eben und das erlebe ich auch in meinem beruflichen alltag ja das eigentlich diese wahre integration eigentlich auf kommunale ebene nicht auf bundesebene nicht auf landesebene sondern auf kommunale ebene stattfindet und auch wirklich passiert und passieren kann und man sich auch eigentlich auf dieser Ebene auch funktionieren soll. Genau, das heißt, das Wort Integration an sich bedeutet, war auch eine Entdeckung für mich, Integration, die Wiederherstellung einer Einheit, beziehungsweise geistig aufrichten das wort integration bedeutet unter anderem geistig aufrichten ja und genau und dann entsteht ein spruch für die integration beziehungsweise die wiederherstellung einer einheit brauchen wir die geistige Auffrischung. Zur Integration bzw. zur Erneuerung der Einheit, brauchen wir eine duhovne Erfüllung. Genau, das heißt, und dann habe ich ein bisschen wieder über die Politik gedacht, ja, habe wahrscheinlich wieder Erfahrungenungen mit mit unseren politiker und politikerinnen politikerinnen gehabt und dann habe ich über die ehrlichkeit nachgedacht das heißt und und interessanterweise das heißt das wort ist genoss ehrlichkeit auf bosnisch kroatisch oder serbisch kommt von dem wort ist ja und genau dann entsteht ein spruch ehrlichkeit ist der funke für das licht guter politik ist der muster ist gerade das wird wo doppel politik zum beispiel dann über die gerechtigkeit ja recht und gerecht das geht auch auf bosnisch kroatisch und serbisch pra prawo prawe dann ja du hast recht wenn du gerecht bist bravissim akus sie prawe dann oder hass ja das wort hass auf deutsch bedeutet gefällt mir sehr kommt von dem Wort hässlich. Hass macht dich hässlich. Ganz einfach. Schöne deutsche Etymologie. Mržnja tečení ruzni. Aber das geht auch auf Bosnisch, Kroat viel weil das wort märz kommt von dem wort musik und kölner ja das heißt rost der rost und daneben mir und und lacht die ganze zeit Nein, sie mag doch nicht. Genau, das heißt, das Wort Kultur hören wir auch in diesem kontext sehr oft ja wie die kultur müssen wir verteidigen und wie wichtig die kultur ist und so weiter ja das wort kultur wissen wir kommt von dem wort pflege ja das bedeutet wenn du für deine kultur kämpfen willst dann sollst du sie pflegen aber sie wurde dieser so eine kultur und da znaš li da želiš da se vodi za svoju kulturu, onda je trebao snigovati. Amra je u spiglu bilo što je mi htio da počne, To sam sad puno rekao, jer, na primer, ogledalo, špigl, je od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe vrlo od tebe v blick auf den anderen ist der spiegel seines inneren zustandes 2 pro bett prima drüber und genau das ist dann haben wir wieder so setzte das mag der urs sehr genau das heißt weil das wort in der bosnischen kroatischen serbischen sprache das wort zu retten begegnung kommt von dem wort glück strecher ja und das heißt das treffen kann uns treffen für das glück brauchen wir die begegnung sagt namo je nach städte ist das red schon am treffer so ist oder das war auch für mich sehr spannend ja mich mit mit dem begriff freiheit auseinandergesetzt frei zu sein und und auf deutsch das heißt kommt geht das ungefähr so frei frei frei frei priat priate das heißt das wort frei auf deutsch kommt von dem slawischen wort prijat oder prijatel ja prijat heißt angenehm sein oder oder oder das heißt freundlich sein bzw prijatel bedeutet ein freund ja das heißt willst du frei sein dann musst du freunde haben und freundlich sein akkusch bittis lobo dann und am ura schimmert die pläne im bt priater das sagte sagt uns die etymologie genau oder die toleranz reden wir in diesem kontext sehr oft über die toleranz wie wichtig die toleranz ist und dann sind wir oft auch nicht trotzdem nicht tolerant ja und dann sind wir oft auch nicht trotzdem nicht tolerant ja und dann fragt man sich warum nicht ja und dann habe ich auch ein bisschen nachgeschaut was bedeutet eigentlich das wort toleranz und toleranz bedeutet du denn ja und es kommt von dem wort geduld das bedeutet aha die toleranz wirst du in dieeranz wirst du in Geduld finden. Toleranz, ja, und das ist das Problem. Das heißt, wir sind nicht tolerant, weil wir nicht geduldig sind. Genau, das heißt, und dann, was gibt es da noch Interessantes? es gibt da noch interessantes genau das heißt über den anderen der andere ist schwarz weil du ihn geschwärzt hast du gehst du nimmst die otter nie schwarz schmerzen und schwarz bedeutet unter anderem schmutz und unglück ja so die etymologie und genau und und da geht es natürlich um den rassismus weil die anderen sind schwarz wenn wir sie schwärzen ja sie sind nicht schwarz auch wenn sie dunkelhäutig sind ja sind sie nicht schwarz wie machen sie schwarz oder beziehungsweise und weiß bedeutet licht und leuchten ja und dann dann schreibe ich okay der andere muss nicht weiß sein um zu leuchten hinter jeder farbe befindet sich das licht nur die nemo rabicke bilder bisher ist das war kein ballen aber sie ist es wertlos und das stimmt ja auch ja ich habe auch medien design damals das heißt auch bei thomas duscher bauer gemacht das heißt die ausbildung bei unseren freund thomas duscher bauer und damals haben wir gelernt dass man so farben lehre gehabt und so weiter und haben wir gelernt dass eigentlich hinter jeder farbe eigentlich sich das licht befindet ja das heißt und und deswegen nicht nur hinter hinter der weißen farbe genau aufklärung auch sehr wichtig ja und genau die etymologie geht ungefähr so aufklären klar aufstrahlen und freundlich werden das heißt wir sind aufgeklärt ja wenn wir aufstrahlen und freundlich werden ja dass er nicht und ich lerne oft menschen kennen die sagen die für sich sagen ich bin aufgeklärt aber die sind eigentlich ganz unfreundlich und und und und haben auch keine ausstrahlung in dem sie keine positive aber sie sagen sie sind aufgeklärt ja und wie dieser aufgaben wollen sie auch die anderen menschen sogar ausgrenzen ja weil sie auch geklärt und die anderen irgendwie das nicht sind ja das heißt genau das heißt wenn du auf geklärt bist musste andere klares licht und die freundlichkeit in dir spüren akkus sie proziert jen druck im ora aus jetzt hat die chist aus wird wo adnost du denn ansonsten kann man nicht über die aufklären reden so die sprache ja genau oder zum beispiel aussieht die das ist jetzt wieder bks der themologie das heißt aussieht die city als er hat ja auch fühlen sich erinnern ja du wirst den anderen nicht fühlen können wenn du dich nicht erinnerst dass ihr aus einer familie stammt nicht schmutzig aussieht die druck auf der messe charge der potente ist eine politik ja wir sind doch alle nicht nur österreicher nicht nur europäer sondern auch alle Menschen. Genau. Eine Familie. Genau. Genau, zum Beispiel, oder auch sehr interessant, BKS-Etymologie, Achtung, Ehre. Den anderen zu achten, ist eine echte Ehre. Postovanie drugoga, je brava, c'est. Genau. Das ist jetzt die kleinste das hat sie sieht man dass das hat sie gekauft ja sie war einkaufen genau genau das heißt und dann noch ein bisschen was über richtung ja, weil das ist auch in der deutschen und in der BKS-Etymologie sehr ähnlich. Richtung, richtig, recht, gerecht. Pravats, ispravno, pravedan. Die Richtung wird richtig sein, wenn diejenigen, die urteilen, gerecht sind. wenn diejenigen, die urteilen, gerecht sind. Pravats cebiti is pravan, ako oni cui sude budu praven. Auch ein bisschen in Richtung Politik. Genau. Und das war es von meiner Seite. Dankeschön. Dankeschön. Da haben wir wieder den Einblick in die Etymologie. Immer wieder interessant. Und ja, jetzt dürfen wir ein letztes Mal noch Udo bei musizieren lauschen. Bitte, was hast du noch? Also ich werde zum Schluss mein Lieblingslied, also ein von mehreren meiner Lieblingslieder aus Bosnien vorspielen. Es heißt Raspolese Sultan. с постным форспиле с 1 по 10 is Shem el-Nara, Shefim el-Nabaza, Amar al-Ramaza Itho basi, Ibrahim al-Amar, Amar al-Ibrahim Omo'i babo suhda, Asuleyman al-Amar, Asuleyman al-Amar Amém. foreign foreign ПЕСНЯ Субтитры создавал DimaTorzok Danke schön. Wunderbar, Urgot. Danke dir. Dankeschön. bei meinem lieben Schauspielkollegen Levent. Ich hoffe, es wird alles wunderbar. Ich halte alle Daumen und bei allen Mitwirkenden herzlichst bedanken. Im Namen des Autorinnen und Autoren danke da mir für die Organisation des Ganzen. Ich bin ganz begeistert und freue mich sehr darüber, dass es so gut geklappt hat. Wunderbar. Herzlichen Dank und schönen Abend und schönes Wochenende an alle. Dankeschön. Ich wollte auch noch persönlich einen kleinen Guss rausschicken und einen kleinen Tipp geben in ganz schamloser Eigenwerbung und zwar wird das Landestheater Linz ja bald wieder öffnen und ich bin dann auch bald auf der Bühne zu sehen mit meinen Kollegen vom Studium. Ich schicke einfach mal den Link von dem Stück hier in den Chat, falls Sie sich dafür interessieren, wenn Sie gerne ins Theater gehen. Bald ist das wieder möglich und wir freuen uns sehr, für Sie auf der Bühne stehen zu dürfen. Das dürfen wir nämlich sehr lange nicht. Ansonsten bleibt mir nichts anderes zu sagen, außer vielen Dank für diesen inspirierenden Abend, für diesen Abend, der für das, was in Integration immer oft viel kontrovers besprochen wird, doch so simpel funktionieren kann. Was war das? Geistige, da hat es auch einen etymologischen Verbindung. Geistige Auffrischung. Geistige Auffrischung, genau. Das dürfte es sehr gut finden. Das haben wir heute, glaube ich, alle erlebt. Und ich wünsche Ihnen einen schönen Abend, danke