Herzlich Willkommen an diesem sommerlich heißen Montagnachmittag bei einer weiteren Ausgabe der Senderei der Stachel im Fleisch hier aus dem Studio von DorfTV in der Kunstuniversität Linz. Ja, wir blicken nach vorne. Am 26. September wird nicht nur in Oberösterreich der Landtag neu gewählt, nein, hier in der Landeshauptstadt Linz wird auch entschieden über die Zukunft und die Zusammensetzung des Linzer Stadtparlaments, des Gemeinderats und auch gewählt wird der Bürgermeister, die Bürgermeisterin, die ja quasi hier wiederum einer Direktwahl unterliegen. Spannende Angelegenheit, die allemal auch bei uns in der Politikredaktion die große Aufmerksamkeit verdient. Die Stadt Linz blickt ja durchaus auf bewegte politische Zeiten zurück, vor allem auch in den vergangenen sechs Jahren dieser Legislaturperiode. Man kann Linz sicherlich als eine lebenswerte Stadt bezeichnen, dennoch lässt sich nicht verhehlen. Hier gibt es eine ganze Menge Probleme, die politisch angegangen werden müssen, um ein paar Stichworte zu nennen. Die Klimakrise schlägt sich natürlich auch hier nieder. Linz hat tatsächlich ein veritables Verkehrs- und Mobilitätsproblem und nicht zuletzt beklagen viele Menschen, die hier in dieser Stadt leben, so etwas wie eine mangelnde Möglichkeit zur Bürgerbeteiligung. erleben so etwas wie eine mangelnde Möglichkeit zur Bürgerbeteiligung. Eine ganze Palette spannender Fragen, die sich im Zusammenhang mit der Linzer Gemeinderatswahl im September auftun. Und ich freue mich, dass ich dazu zwei Gäste bei mir im Studio begrüßen darf, die mit der Linzer Stadtpolitik tagtäglich sehr eng zu tun haben. Es sind meine beiden Kollegen aus den Redaktionen der oberösterreichischen Nachrichten. Gleich neben mir Reinhold Gruber, Lokalredakteur, Linzer Lokalredakteur der o Oberösterreichischen Nachrichten, sowie neben ihm sitzend, vielen natürlich auch bekannt hier bei DorfTV, Christian Diabel, der jetzt seit einiger Zeit schon Redaktionsleiter bei der Linzer Stadtrundschau. Ich freue mich, dass Sie sich beide heute trotz der Hitze Zeit genommen haben, hier bei uns im Studio zu sein, um dieses spannende Thema der Linzer Gemeinderatswahl gemeinsam mal zu erörtern und zu diskutieren. Herr Grube, ich beginne gleich mal mit Ihnen und möchte mal starten mit einem Blick zurück. Im September 2015 wurde auch in Linz gewählt, damals mit doch signifikanten Ergebnissen. Die regierende Sozialdemokratie unter Bürgermeister Klaus Luger ist abgerutscht, um 7 Prozentpunkte verloren hat auch die ÖVP. Wer natürlich gewonnen hat, das ist wenig verwunderlich angesichts des Trends des Herbsts 2015 mit dieser signifikanten Flüchtlingsbewegung, war die FPÖ. Seit her gibt es in Linz, die ja in Proporz regiert wird als Stadt, gibt es eine Allianz, ein Bündnis, eine Koalition aus SPÖ und FPÖ. Das hat damals schon auch über Linz hinaus für großes Murren und Unruhe gesorgt, weil damals noch bei der SPÖ doch man festhalten wollte am Reinheitsgebot, mit dem Freiheitlichen regiert man nicht. Klaus Luger hat es getan. Wenn man heute zurückblickt, was ist denn passiert? Hat sich dieses Entsetzen bewahrheitet? War das begründet oder ist dann letztendlich doch alles geändert in einem städtisch-urbanen politischen Business as usual? Da muss man wahrscheinlich zwei Dinge ein bisschen auseinanderhalten. Das eine ist natürlich die emotionale Komponente einer Zusammenarbeit zwischen SPÖ und FPÖ, die natürlich, würde ich sagen, bis heute nicht wirklich aufgearbeitet ist und immer noch viele, viele Fragen aufweist. Das andere war, das ist möglicherweise, und das zu wissen, möglicherweise der Hauptbeweggrund gewesen von Klaus Luger als Bürgermeister, sich eine Allianz zu sichern, mit der er eine respektable Mehrheit hat. Die Sozialdemokratie ist in der Stadt Linz immer gewohnt gewesen, im besten Fall mit absoluter Mehrheit zu regieren. Das heißt, sich nicht um Mehrheiten zu kümmern. Und ich glaube, dass das eine Möglichkeit war für ihn, zu sagen, in strategisch wichtigen Fragen habe ich auf alle Fälle eine Mehrheit. Wohl wissender, dass das Verhältnis zwischen der SPÖ und der ÖVP auch seit jeher oder seit Jahrzehnten eher ein, sagen wir mal so, verbesserungswürdiges ist. Und die Grünen waren noch zu wenig stark, um möglicherweise dort ein Koalitionspartner zu sein. Das heißt, ich würde sagen, im Nachhinein gesehen war nicht alles schlecht und nicht alles so furchtbar, wie es ist, weil auch die Politik, die vor allem der Markus Heiners die Konstante in diesem FPÖ-Team und in der FPÖ-Gradregierung gemacht hat, im Thema zum Beispiel Verkehr und Infrastruktur, nicht so auffällig, sage ich jetzt politisch besetzt war, wie man es vielleicht vermuten hätte können. Herr Diabel, Linz steht ja wie viele andere Städte auch in einer Konkurrenz zu anderen Städten, in einem sogenannten Städte-Wettbewerb. Die Stadt Linz legt immer wieder Wert auf das eigene Image. Da hat es ja auch im Laufe der vergangenen Jahrzehnte einen Wandel gegeben. Früher die Industriestadt, dann hat man das Branding gewechselt, sehr stark auf Kulturstadt, natürlich auch mit der Kulturstadt 2009. Jetzt wiederum legt die Stadt Linz großen Wert, so etwas wie Innovationsstadt zu werden. Mitten unter sagt man, man möchte ja auch Österreichs Second City sein. Was ist denn, wenn Sie zurückblickend tatsächlich jetzt so signifikant in Erinnerung geblieben, was die Stadt, die sich wandelt, tatsächlich in den vergangenen sechs Jahren sozusagen so an Bemerkenswerten hervorgebracht hat? Also ich glaube, dass gerade diese Zuschreibungen, die Selbstzuschreibungen wie Innovationshauptstadt oder auch Digitalisierungshauptstadt bis zu Klimahauptstadt, also kann man sich ja wieder alle paar Monate ein neues Ziel geboren und präsentiert, dass sie umsetzen möchte, um an diese Ziele zu kommen. Aber aus den letzten sechs Jahren besondere Innovationen oder besondere kreative Leistungen der Staatspolitik sind mir jetzt nicht erinnerlich. Aber was, um es nochmal anders zu drehen, was ist Ihnen denn erinnerlich? Was ist etwas, was sich noch auf lange Zeit in der Erinnerung festhaftet, wo man wirklich sagen kann, das steht für Linz der vergangenen sechs Jahre? Ich glaube, dass die Infrastrukturdiskussionen eigentlich die ganzen Jahre überschattet haben, im Positiven wie im Negativen, je nachdem, wie man es dann sieht. Linz rühmt sich jetzt der vielen Brückenbaustellen, die es gerade gibt. Also die Bypass-Brücken sind ja abgeschlossen. Die neue Eisenbahnbrücke wird noch rechtzeitig vor der Wahl fertiggestellt sein. Die Westring-Brücke ist zumindest begonnen. Also das ist so das nach außen sichtbarste Zeichen des Fortschritts in Linz, je nachdem, wie man zu den einzelnen Projekten dann steht. Und das wird ja auch weitlich ausgeschlachtet sozusagen. Herr Gruber, wenn sich in dieser Stadt was nach vorne entwickelt, wir haben die Brücken schon kurz genannt, das ist ja eigentlich eine Art Tragikomödie dieser Stadt, die so lange Jahre auf ausreichend Brücken gewartet hat, um überhaupt sozusagen Urfer, den Norden mit dem Süden der Stadt zu verbinden. Wenn etwas hier an Veränderung zu beobachten ist, in welchen Bereichen würden Sie das vorrangig festmachen? Ich meine, ich möchte jetzt nicht ausufern in Richtung, wir kriegen jetzt ein neues Stadion, sondern tatsächlich infrastrukturell, wo auch die Menschen auf Dauer was davon haben. Bis hin, wer darf denn im Hinblick jetzt auch auf die politischen Kräfte, die dann auch die Stadtregierung repräsentieren, wer darf das eigentlich für sich verbuchen? Also um bei der letzten Frage anzufangen, da wird es schon mal schwierig. Weil wenn man jetzt ganz ehrlich ist und das Thema der Brücken ist ja eins, das begleitet mich, ich bin jetzt 38 Jahre im Journalismus und ich lebe in dieser Stadt seit 57 Jahren und beobachte etwas, was ich bei der Verkehrspolitik nie in meinem Leben verstehen werde. Wir haben, und da bin ich voll beim Kollegen Diabel, wir haben einen Ankündigungspragmatismus in dieser Stadt, der schreit wirklich zum Himmel. Wir kündigen immer an, was wir alles machen und sechs Jahre später kommen wir drauf, wir haben es irgendwie nicht geschafft und dann probieren wir es halt wieder auf eine neue Art und Weise. Das heißt, gerade diese Verkehrsinfrastruktur, und das ist in einer Stadt wie Linz, die halt ein veritables Verkehrsproblem hat, das, was die Menschen am meisten stört und am meisten sehen. Das gilt sowohl für die, die einer pendeln, die jetzt keine Linzer sind, aber das ist halt einmal der Arbeitsplatz Linz, aber vor allem für die, die hier wohnen. Und diese Brückengeschichte muss man sich jetzt wirklich auf der Zunge zergehen lassen, dass die Eisenbahnbrücke, und das ist immer halt noch die unendliche Geschichte, einfach weggerissen wurde oder gesperrt wurde zuerst einmal, ohne dass man dafür einen Ersatz hat. Ich glaube, das gibt es. Ich bin in vielen Städten in Europa unterwegs gewesen und habe auch mit vielen Menschen gerederedet die mit mir hier besucht haben das versteht auch keiner wie man praktisch eine stadt am fluss sein kann und eigentlich dann in wahrheit aber geborene oder in dem fall eine befahrbare und natürlich die füße autobahnbrücke war befahrbar dass du nur zwei brücken hast in einer st wie Linz, die auch so nord-südmäßig miteinander verbunden ist. Das heißt, also im Verkehr sehe ich den einzigen Fortschritt darin, dass wir jetzt Brücken eröffnen. Na Gott sei Dank, muss ich sagen. Für das eine kann die Stadt Linz nichts, aber das war auch ein ASFINAG-Projekt, so ehrlich muss man auch sein. Da war der Wader-Punkt dahinter und bei der Eisenbahnbrücke hat es eh lang genug gedauert und jetzt strammeln wir halt Gott sei Dank dorthin, dass wir das noch kurz vor der Wahl eröffnen. Ist auch gut und wichtig, nur vielleicht ist es ja schon ein bisschen ein Vorgriff, wo wir es auch noch diskutieren werden. Nur wie schaut es denn rechts und links dieses Donauufers dann nachher aus? Also wie leite ich den Verkehr weiter? Das heißt, wenn wir jetzt reden, man ist Innovationshauptstadt und Klimahauptstadt und möglicherweise sind wir jetzt bald dann Brückenhauptstadt, dann ist es ja schon ein bisschen schwierig, weil das eine mit dem anderen zu tun hat. Und ich frage mich schon ganz ehrlich, und das meine ich auch nach sechs Jahren ehrlich, es ist auch vieles Gutes passiert, das will ich jetzt gar nicht abstreiten, aber diese großen Dinge, die großen Probleme, die gehen halt sehr langsam und sehr zäh. Und wir hängen halt immer noch irgendwie an Projekten, die irgendwie von ganz früher sind und die nicht mehr zu dem adäquat passen, wo wir heute hinmüssten. Das heißt, wir müssen viel mehr darüber reden, wie funktioniert Mobilität in der Stadt, wie funktioniert im Prinzip auch autolose Mobilität. Das ist in Gesprächen mit Politikern unter vier Augen werden sie dir immer irgendwann zustimmen, wenn du sagst, eigentlich geht es nur mit Restriktionen. Aber niemand kann das tun, weil wir immer noch autogetrieben sind. Und ich glaube, das ist ein Problem, das wir nicht nur im Verkehr haben werden, sondern das haben wir im Klima dann auch noch. Das heißt, es bleibt unterm Strich immer so ein bisschen, ja aber. Und wenn ich ernst nur sagen darf, weil ich glaube, wo wirklich was sehr Gutes passiert ist, aber das ist für die Öffentlichkeit halt nicht erkennbar im Sinne von Innovation und Kreativität, ist die Tabakfabrik. Ich weiß, die wird immer hergenommen als das Leuchtturmprojekt. Das ist aber so. Wer jemals auf der Parkfabrik war, vor allem in den letzten zehn Jahren, war ich von Anfang an eigentlich immer sehr oft unten. Und ich war die letzten Wochen wieder bei einem Hackathon unten. Und es ist schon unglaublich, wie viele kreative Leute dort mittlerweile arbeiten, was dort auch für eine Aufbruchsstimmung ist. Und jetzt zu sagen, Linz hätte keine Innova durch den Menschen, stimmt einfach nicht. Nur dafür kann, Anführungszeichen, die Politik wenig. Sie kann schon was dafür, weil sie dafür gesorgt hat, dass die Tabakfabrik nicht abgerissen worden ist und irgendein Wohnbauprojekt rausgeworden ist. Sondern dass man sich wirklich darauf geeinigt hat zu sagen, dort entwickeln wir etwas. Aber dort passiert sehr, sehr vieles und dort schauen auch sehr viele Menschen aus aller Welt hin. Ich glaube, da haben wir als Linzer ein bisschen immer mangelndes Selbstbewusstsein, dass das wirklich gut ist. Aber wie gesagt, die Probleme liegen ja ganz woanders, als ob wir jetzt kreativ sind oder viele Kreative haben oder nicht. Eine ganze Menge werden wir noch zur Sprache bringen. Herr Diabel, es gibt viele Möglichkeiten oder viele Ansatzpunkte, wenn man als Außenstehender eine Stadt verstehen lernen will. Eine Möglichkeit ist immer, wenn man sich den Bürgermeister näher ansieht. Und Klaus Luger ist ja jemand, der nicht nur damals sehr viel Protest auf sich gezogen hat, weil er dieses Bündnis eingegangen ist mit der FPÖ, die viele ja noch immer außerhalb des Verfassungsbogens vermuten. Dennoch, Klaus Luger ist ja auch jemand, der auch innerhalb seiner eigenen Partei immer wieder aneckt. Wie ist die Person, die politische Figur, der Stadtoberhaupt Klaus Luger jetzt sechs Jahre später in dieser Phase einzuordnen? Wie hat er seine Rolle angelegt? Wie hat er sich gemacht? Also ich glaube auf jeden Fall, dass Klaus Luger ein Privatiker ist in jeder Hinsicht. So auch die Koalitionsentscheidung für die FPÖ, ist eine Entscheidung, die aus seiner Sicht aufgegangen ist, das muss man ganz klar sagen. Also die breite Mehrheit, um große Projekte umzusetzen, um die Finanzen anzugehen, um die Stadtentwicklung voranzutreiben, die hat er bekommen und da hat es auch sozusagen einen konsensualen Weg gegeben mit der FPÖ. Ich glaube, dass auch das persönliche Verhältnis mit den Protagonisten in der FPÖ sehr gut ist nach wie vor und dass Klaus Luger, auch das kann man ihm positiv anschreiben, egal ist, was die Landes-SPÖ betrifft, was die Bundes-SPÖ betrifft. Man muss schon sagen, die Entscheidung war schon ein kleiner Präzedenzfall in so einer wichtigen Stadt wie Linz, damals diese Koalition zu bilden. Burgenland war erst später. Und bei jeder Diskussion, die die SPÖ auf Bundesebene umgetrieben hat, soll man, soll man nicht, soll man sich aus diesem strategischen Dilemma befreien, die Koalitionsoptionen aufmachen und so weiter? Wir kennen die Debatte. Bei jeder Diskussion ist das Beispiel Linz wieder erwähnt worden. Es hat schon Auswirkungen gehabt. Es war für die Partei sicher nicht leicht. Für Linz und für die SPÖ Linz und für Luga persönlich, glaube ich, ist das voll aufgegangen. Und dieser Pragmatismus, glaube ich, zieht sich durch seine ganze Regierungszeit, die ja durchaus eine sehr konfliktreiche war. Also im Gegensatz zum Vorgänger, der das Ganze auch durch seine Persönlichkeit eher konsensual angelegt hat, zumindest versucht hat, würde ich die bisherige Ära Luca doch als eine Zeit der Konflikte bezeichnen, was auch mit den Umständen zusammenhängt, mit den Mehrheitsverhältnissen im Gemeinderat, mit der Krise der Sozialdemokratie natürlich, aber auch mit der Flüchtlingskrise 2015, mit dem generellen politischen Umfeld, in dem man sich bewegt hat. Eine Krise, Herr Gruber, die auf alle Fälle stemmen musste, eine unerwartet große Krise war natürlich die Covid-19-Pandemie, die auch Linz mit voller Härte getroffen hat. Grundsätzlich ist es so, dass in Zeiten der Krise die Menschen den Herrschenden wieder näher rücken. Das ist ein Phänomen, das hat man ja auch alleine bei deutschen Bundestagswahlen in den letzten Monaten gesehen, dass hier eher sozusagen wieder das Vertrauen wächst, dass man sich gut aufgehoben fühlen will bei Regierenden, bei Bürgermeistern, Bürgermeisterinnen. Wie hat das Klaus Luger gemacht? Wie war das Krisenmanagement Ihrer Meinung nach in dieser Zeit? Haben die Linzerinnen und Linzer ein gutes Gefühl haben können, hier in dieser Stadt sozusagen sicher und durch die Krise zu kommen. Wie hat sich Bürgermeister Klaus Luger in dieser Phase geschlagen? Also ich würde mal sagen, dazu muss man mal sagen, Covid hat uns alle am rechten, linken, überhaupt Fuß auf dem falschen, auf alle Fälle erwischt. Es war ja wahrscheinlich, wenn wir das Rad der Zeit zurücktreten würden vor zwei Jahren und wir hätten, wir sitzen da und sagten, wir sitzen da und sagen, was könnte es sein, was sich im nächsten Jahr auf uns wirklich als größte Veränderung zubewegt, dann würde man sich als Letzte sagen, eine Pandemie. Das heißt, man muss da einfach aus diesem Schockmoment der ersten ein, zwei, drei Wochen, die eher jeder von uns gehabt hat, einmal ein bisschen ableiten. Dann würde ich sagen, nach diesem Schockmoment war das Krisenmanagement von Klaus Luger und insgesamt von der Stadt Linz, glaube ich, ein gutes. Also generell zu sagen. Wobei immer die Frage ist, nachher ist man immer gescheiter. Man weiß immer dann nachher besser, was man vielleicht machen hätte sollen oder nicht. Was auffällig war, und das ist eh schon angesprochen worden, ist halt natürlich im Klaus Luger seine Position auch gegenüber der Bundesregierung. Das heißt, dort hat halt dann praktisch Türkis Grün vorgegeben, was sein wird. Und der Klaus Luger hat sich halt sehr oft dann sehr vehement auf eine andere politische Seite geschlagen. Das heißt, es ist der Politiker Klaus Luger, der Praktiker, der Pragmatiker, der genau weiß, wie man im Prinzip auch als Bürgermeister andere Probleme zu lösen hat als als Bundeskanzler zum Beispiel. Ich würde aber sagen, insgesamt war das Krisenmanagement kein schlechtes. Es war die Kommunikation, finde ich, keine schlechte, weil auch mit sehr offenen Karten gespielt worden ist, was wir Journalisten nicht immer gewohnt sind, weil da kommt es meistens darauf an, dass wir zuerst das sind oder irgendeiner von uns eine Geschichte macht, die zuerst noch dementiert wird und dann heißt es, es stimmt ja doch. Es war das Krisenmanagement so gesehen in der Kommunikation schon sehr, sehr gut und es ist auch sehr offen gehandhabt worden. würde spannend sein sieht man daraus lernen weil was uns corona schon gelehrt hat insgesamt ist das zusammenrücken insgesamt näher und besser wäre als wir immer nur zwietracht zu sehen weil letztlich werden wir probleme nur gemeinsam lösen können schon alleine in der politik aufgrund der mehrheitsverhältnisse wenn man darf den Seitensprung noch schnell machen darf zum Franz Dobusch, der hat natürlich mit absoluter Mehrheit regieren können. Und ich kann mich erinnern an die Diskussionen vom Dobusché und vom Designcenter, da haben sie auch alle gefragt, wie geht denn das, dass der da eine Milliarde Schilling zwar damals, aber im Prinzip verbaut für ein Veranstaltungszentrum, von dem man sich heute noch manchmal oder manch einer sich die Frage stellt, brauchen wir das? Aber er war, das stimmt, leutseliger im Gefühl als der Klaus Luger. Nur der Klaus Luger ist auch ein leutseliger Mensch. Aber er hat, ich meine, ich kenne ihn jetzt doch viele, viele Jahre oder Jahrzehnte, und er hat oft so eine Wirkung nach außen, die ihn immer so ein bisschen härter erscheinen lässt. Also ich würde jetzt schon sagen, dass er generell schon sehr genau weiß, was er tut, dass er auch sehr genau weiß, wie man möglicherweise auch mit so einer Krise umgeht und dass er natürlich auch weiß, wie seine Partei funktioniert und wie die anderen Parteien funktionieren. Also insgesamt würde ich sagen, um die Antwort zu geben, war das Krisenmanagement insgesamt gut, weil letztlich muss man sagen, ist Linz relativ gut durch die Krise gekommen, auch mit den Zahlen, wo man sich so angeschaut hat, mit den Spitalbehandlungen usw. Also man kann nicht sagen, das war jetzt schlecht. Dass es in Details das eine oder andere gibt, was man besser machen hätte können, das wissen wir noch. Inwieweit, ich würde dem Krisenmanagement auch vom Bürgermeister ein gutes Zeugnis ausstellen, das sehe ich genauso. Ich würde aber auch die Stadtverwaltungsmagistrat da nur erwähnen. Also man hat schon das Gefühl gehabt, gerade in diesen ersten Wochen, wo man nicht genau gewusst hat, was ist jetzt eigentlich los und in welche Richtung geht das Ganze, wie schlimm wird das Ganze, hat man schon das Gefühl gehabt, dass der Krisenstab insgesamt die Dinge einigermaßen soweit möglich ist im Griff hat und dass die Verwaltung, anders als es vielleicht dann auf Bundesebene im Gesundheitsministerium den Eindruck haben hat können, dass die Verwaltung einigermaßen gut funktioniert und dass wir da wirklich gut aufgestellt waren. Beide. Inwieweit wird Klaus Luger seine Partei, die SPÖ oder vielleicht auch andere Kräfte in der Staatregierung darauf setzen können, dass sie davon profitieren, jetzt auch in der Wahlentscheidung? Oder anders gefragt, die Pandemie-Erfahrung der vielen Menschen, die hier leben, inwieweit wird das für die Wahlentscheidung ausschlaggebend sein? Also ich glaube, dass es zwei Aspekte hat. Nämlich einerseits ist es natürlich, kommt so eine Krise den Krisenmanagern zugute, also tut es die Opposition immer schwer. Also es wird sowohl dem Landeshauptmann Thomas Stelzer als auch dem Bürgermeister Klaus Luger in die Hände spielen. Und was beim Klaus Luger auch noch eine Rolle spielt, ist, er hat vor allem innerparteilich gestärkt. Also es gibt in so einer Krisensituation dieses Rally around the flag Phänomen, also die innerparteilichen Kritiker, die es zumindest hinter vorgehaltener Hand immer gegeben hat, gerade gegenüber Klaus Luger, die sind verstummt natürlich. Und da wird sich ja bis zur Wahl nichts mehr ändern, natürlich, logischerweise. Und insofern sitzt Klaus Luger fest im Sattel und alles andere als eine Wiederwahl wäre eine große Überraschung. Stimmt, gehe völlig d'accord. Also inhaltlich völlig d'accord. Und würde ich auch so sehen, dass es vielleicht auch gar keinen Pandemie-Gewinner braucht in Linz, weil da auch die Situation immer noch so ist. Es würde auch spannend sein, was passiert nach Klaus Lugers, wenn man zwar nicht vor der letzten Wahl, die er gesagt hat, schlägt, aber er sagt das auch ja offen, das wird seine letzte Funktionsberater sein. Und da ist ja spannend, wo ist denn die SPÖ der nächste Kronprinz, nachdem er einen schon einmal verloren hat, den man geglaubt hat, den kann man aufbauen. Mit dem Christian Forsterleitner sehe ich momentan weit und breit niemanden. Und du musst auch sagen, ganz ehrlich, wo sind die Konkurrenten im Moment? Ich will jetzt niemandem zu nahe treten, aber die große Konkurrenz in der Persönlichkeit und natürlich auch in der Amtsführung, die haben wir nicht vergessen, die sitzen halt auch lang, nur hat die SPÖ den Bürgermeister in der Stadt gestellt. Also ich glaube, dass er generell eine gute Voraussetzung hat und die Pandemie hat ihm da sicherlich geholfen, weil ein paar unangenehme Themen deswegen nicht zur Sprache gekommen sind, weil man halt über die Pandemie geredet hat. Über die Konkurrenz in den Parteien sprechen wir noch. Ich möchte noch auf Themen, die auch in diesem Wahlkampf sicherlich bestimmend sein, werden jetzt einmal das Augenmerk richten. Vielleicht beginnen wir mit Herrn Diabler. Also ich lebe ja noch nicht so lange in dieser Stadt und eine der ersten Dinge, die mir immer gesagt werden, wenn du diese Stadt kennenlernen willst, vor allem von ihrer Problemseite, dann fahr einmal mit dem Fahrrad durch diese Stadt. vor allem von ihrer Problemseite, dann fahr einmal mit dem Fahrrad durch diese Stadt. Diese Fahrradthematik ist sozusagen paradigmatisch für das Verkehrsproblem, das diese Stadt hat. Das ist auch, was Tageszeitungen füllt, ihre Blätter sind immer wieder voll mit diesen Themen, Mobilität, Verkehrsüberlastung, Stau auf der Nibelungenbrücke, Emissionswahnsinn und so weiter. Für jemanden, der die Stadt Linz nicht so genau kennt, wie lässt sich dieses Verkehrsproblem genau beschreiben? Also ich würde es vielleicht so auf den Punkt bringen, wenn man einmal durch die Stadt fährt, erlebt man es an jeder Ecke sozusagen das Problem. Grundsätzlich ist es so, dass die Stadt Linz mit dem Ausbau des Radverkehrs an die Grenzen insofern gestoßen ist, dass alles ausgebaut ist, was konfliktfrei ausbaufähig war. Das heißt, dass es so das Maximum aus rauszuholen ist, ohne jemanden anderen Raum wegzunehmen, Autos, Parkplätze und so weiter. Und diesen nächsten Schritt zu gehen, der unbedingt notwendig wäre, um ein wirklich modernes und zukunftsfettes Radverkehrsnetz zu bekommen, das diesen hohen Ansprüchen, die es auch in diesem Bereich wieder gibt, also Radfahrerhauptstadt habe ich glaube ich noch nicht gehört, aber es ist kurz davor, gerecht werden müsste man aber eingreifen. Man müsste den öffentlichen Raum bis zu einem gewissen Grad neu verteilen und da verschreckt die Politik zurück. Das liegt meiner Meinung nach schon sehr stark an der SPÖ, das muss man einfach sagen. Freizeitinstrument ist und auch nicht nur ein Mittel für grüne Bobos, um sich selbst zu verwirklichen, sondern wirklich eine Alternative sein kann, die man einfach fördern muss, wenn man vor allem in der Innenstadt den Modalsplit verändern will. Und wo es nicht nur um den Stau und die Autos geht, sondern das Rad hat ja nur Vorteile in Wirklichkeit. Und das zu erkennen ist ein langsamer Prozess. Die verbalen, also die Lippenbekenntnisse sind da. Jede Partei, also es ist konsensiert seit Jahren, dass der Radverkehr Zukunft haben muss und ausgebaut werden muss. Es gibt kaum eine Partei, die nicht Wahlkampffaktionen hat mit Gratisreparatur und so weiter. Nur wenn es dann darauf ankommt, wenn es dann darum geht, den Autos den Platz streitig zu machen, dann wird es schwierig, dann wird es kompliziert. Ist auch kompliziert, muss man ja auch zugeben. Aber alleine, dass man zulässt, dass eine Verkehrssituation wie die Nibelungenbrücke, die lebensgefährlich ist, dass die seit Jahrzehnten einfach besteht und dass da auch keine Lösung möglich ist, auch kompliziert, Brücke gehört nicht der Stadt und so weiter, keine Frage, aber trotzdem, letztlich bleibt über bei den Bürgern, dass sie tagtäglich über dieses Nadelöhr fahren müssen, dass man sich darüber quälen muss und es ist einfach nur ein unglaubliches Glück, dass da nicht öfter was passiert und dass da nicht gravierend was passiert. Also insofern ist der Radverkehr in Linz ein gutes Beispiel für große Ankündigungen, die es immer wieder gibt und in Wirklichkeit eine ganz schwache umsetzung also vor dem was eigentlich notwendig wäre und und es ist mit dem christian forsterleitner den der forschung angesprochen man ist das mögliche nachfolger der abhanden gekommen ist war eine wäre eine generation da gewesen die das verstanden hat also der selbst mit dem rad unterwegs ist und einen anderen zugang gehabt hätte, als die jetzt handelnden PolitikerInnen, gerade auf der roten Seite. Den Markus Hain muss man da an der Stelle schon erwähnen, weil der durchaus bemüht ist. Auch Grüne sprechen ihm das Bemühen gerade beim Rathema nicht ab. Er hat das Radfahrleihsystem jetzt realisiert. Es ist einfach jetzt da, darüber ist auch lange gesprochen worden. Er hat das eine oder andere Projekt auf Schiene gebracht, in der Industriezeile. Ist jetzt neben dem vielspurigen Ausbau zumindest ein Radweg, wenn es auch nur ein Stück ist. Er hat Radständer breit verteilt, den Linz oft auf Kosten von parkplätzen also da gibt es durchaus ein bemühen nur um der situation wirklich gerecht zu werden und im anspruch gerecht zu werden dass im einfach weit entfernt natürlich völlig richtig und völlig d'accord es geht immer nur punktuelle dinge bin dabei markus einheit ja da und dort Dinge verändert, indem er gesagt hat, okay ich nehme einen Parkplatz weg und mache dort einen Radlständer hin, wo er wenig Freunde gemacht hat. Aber was ich in Linz wirklich vermisse, und ich bin täglicher Radfahrer zwischen Urfa und der Redaktion auf der Promenade und ich fahre jeden Tag über diesen Wahnsinn Nibelungenbrücken und ich habe unzählige Gespräche mit allen Politikern geführt und habe gesagt, macht es mir sicher, ich verstehe jeden, der nicht fährt dort. Und das ist das Traurige, weil wenn man die letzten Wochen und Monate seit der Pandemie beobachtet hat, wie die Menschen umgestiegen sind, was wir eigentlich für ein tolles Netz hätten entlang der Donau mit entsprechenden Anbindungen dann über die Donau drüber. Natürlich haben wir Probleme in der Innenstadt, wo dann die Fußgängerzone kollidiert mit einer Straßenbahn, die es wahrscheinlich in keiner Stadt der Welt wirklich gibt, die auch mitten durchs Zentrum fährt, die Rauho-Fahrer, die Fußgänger und den Faktor Mensch, den man dabei nicht außer Acht lassen darf, der natürlich auch manches schwieriger macht in der Stadt Linz. Aber es ist einfach ein Wahnsinn. Ich kenne das nirgendwo her und ich war mal in Skandinavien und in Dänemark, wenn man sich das anschaut, nur wie dort, oder Holland, warum fahren in Holland so viele Leute mit dem Rau? Weil es viel sicherer ist, du hast deine eigene Fahrbahn sogar noch für die Richtung, wo du fährst. Bei uns fährst du permanent, erstens schreit dir dann immer einer sofort entgegen, wenn du in der Leon-Feldner-Straße, weil ich nicht über die Autobahnüberführung fahren will, weil ich dann nach links abbiegen muss und dann halt immer so falsche Seiten fahre. Das ist der erste Raufall, das sehe ich auch, aber das ist mal lieber, ich fahre da auf der falschen Seite als wir gar nicht. Und es gibt bei uns in Linz Radwege, die mitten auf der Straße enden. Und das ist einfach absurd. Und jetzt sind wir aber noch Leute, die uns wahrscheinlich aufgrund unserer Tätigkeiten sehr damit auseinandersetzen und die auch noch schauen, wo können ihre Wege sein. Aber das ist so punktuell gedacht, dass es immer diese ganz große Vision fehlt. Und Radverkehr propagieren heißt nicht nur, diesen Modalsplit zu ändern und zu sagen, wir hätten gern so einen Radfahrandteil wie in Salzburg, weil die haben das auch, das müssen sie mehr schaffen. Dann muss man sich mal nach Salzburg begeben und einmal anschauen, was die dort alles gemacht haben, wo kein Auto fährt, sondern dort fahren die Radfahrer und dort sind die Fußgänger. Und das ist wirklich das größte Problem, du musst die Dinge teilen. Bei uns, es gibt glaube ich selten wie in einer Stadt wie Linz so viele Sachen, wo auf einer Fahrbahn bis zu vier verschiedene Gruppen unterwegs sind. Also das hat sich dann wirklich verschlimmert mit den E-Scootern, wo du dann auch nicht mehr gewusst hast, wo fahren die. Also du hast dann praktisch das Auto, du hast das Fahrrad, du hast die Motorräder, du hast die E-Scooter, du hast den Fußgänger, Kinderwagenfahrer. Und du hast wahnsinnig viele Radwege direkt neben parkenden Autos. Das ist der Klassiker, der dir geht auf, wie im Kuttern einst und du liegst halt drüber. Das heißt, aus all diesen Dingen könnte man Linz sehr, sehr viel machen, wenn man es groß denkt. Aber da sind wir wieder beim Problem. Ich glaube, dieses Großdenken heißt da über eine Funktionsperiode hinaus. Und jetzt bin ich natürlich sehr bei, ich sage immer, die Zyklen sind sechs Jahre. Und in diesen sechs Jahren schauen wir, dass wir das hinbringen. Und bei allen Dingen, die zehn, zwölf Jahre dauern, hängt man. Wir fangen immer wieder nach sechs Jahren von vorne an. Das ist beim Radverkehr so. Was wirklich schade ist, weil ich glaube, es gibt wahnsinnig viele Leute, die rau fahren wollen. Und man sieht es jetzt, dass wahnsinnig viele Menschen in die Arbeit fahren. Dass dieses Arbeitsradeln oder dieses nicht mehr nur Freizeitradeln total im Zunehmen ist. Aber es muss halt ein bisschen entspannter und sicherer sein. Und das geht nur, indem man halt größer denkt und halt wirklich auch andere in den Platz wegnimmt. Und das ist nicht populär. Was ich so schade finde, ist, dass diese Angst vor der Rache der Autofahrer immer noch in der österreichischen Politik generell, aber in Linz besonders präsent zu sein scheint. Also, dass man gar nicht erkennt, dass man mit einem ambitionierten Programm Wahlen gewinnen kann. Und da gibt es ein Paradebeispiel und das ist sozusagen die letzte sozialdemokratische Führungspersönlichkeit in Frankreich, die Pariser Bürgermeisterin, die, wo auch am Anfang gesagt haben, die ist ja völlig verrückt. 70.000 Parkplätze auflassen, Straßen sperren für den Autoverkehr, Radwege for gesagt wurde, die ist ja völlig verrückt, die 70.000 Parkplätze auflassen, Straßen sperren für den Autoverkehr, Radwege forcieren und die ist fulminant wiedergewählt worden, zwei Jahre später und forciert das jetzt noch weiter. Also man kann mit so einem Programm Wahlen gewinnen, man muss sich nur zutrauen, man muss erstens einmal glaubhaft verkörpern, das fängt schon einmal an als Politikerpersönlichkeit und man muss den Mut haben, da den Leuten einfach einen reinen Wein einzuschenken, dass das so mit dem Auto verkehrt, Innenstadt nicht mehr geht. Und dass das so ausschauen könnte. Man muss eine Vision zeichnen, die jetzt über eine Punktation und einen großen Titel, der angestrebt wird, Radfahrerhauptstadt, hinausgeht. Und dieser Mut, der fehlt mir in Linz einfach, von allen Beteiligten. Ich greife den Gedanken auf, den der Herr Gruber gesagt hat, also Linz über eine Legislaturperiode hinaus größer denken, das hat ja eigentlich sehr viel mit dem Anspruch von Stadtentwicklung zu tun. Das ist ja auch eigentlich, seit ich hier lebe in Linz, immer wieder ein Reizthema. Stadtentwicklung, wer beteiligt sich daran, wer gibt die Parameter vor, unter welchen Gesichtspunkten wird eine Stadt entwickelt. Wir haben schon gesagt, eine urbane Gesellschaft braucht urbane Mobilitätskonzepte, das geht über Wahltage hinaus. Interessant ist auch, dass das nicht nur immer wieder ein Reizthema ist, sondern für meine Wahrnehmung sehr augenfällig, Linz auch ein sehr hohes Aufkommen von Bürgerinitiativen hat. Also an fast jeder Straßenecke bildet sich da eine Bürgerinitiative. Was ist denn das Problem mit der Stadtentwicklung? Eine Stadt muss bauen. Macht es Linz so vollkommen verkehrt und falsch, dass immer alle gleich im Protest aufschreien? Es gibt sehr wenig Zustimmung und sich immer gleich Bürgerinitiativen als Protestausdruck bilden. Was ist denn Ihre Wahrnehmung dazu? Also ich würde mal sagen, dass Stadtentwicklung per se immer Probleme machen wird, weil wir müssen bauen. Du brauchst für die Wohnbevölkerung Platz, du hast eine arbeitende Bevölkerung, die herein pendelt, du musst dir ja deswegen auch mal im Verkehr was überlegen. Aber dass das immer Probleme schaffen wird, das ist einmal logisch. Also die Bürgerinitiativen überraschen mich ja grundsätzlich nicht. Was mich überrascht ist, man kann sich das ja sparen, indem man halt Bürger viel mehr einbindet in die Prozesse, zumindest einmal auch nur verbal. Ich muss sie ja noch nicht mitbestimmen lassen, aber ich könnte sie ja mal informieren. Also es ist ja wirklich so, dass so viele Projekte einfach dann erst über die Medien zu den Menschen kommen und dann ist natürlich die erste Reaktion, okay, dagegen müssen wir uns wehren und wir machen eine Bürgerinitiative. Das Geheimnis liegt immer daran, in dem Miteinander reden. Das ist eine alte Weisheit. Am einfachsten ist, wenn man miteinander redet. Wenn man immer das Gefühl hat, man erfährt nur 10% von dem, was wirklich dahintersteckt, dann hat man immer das Gefühl, die wollen mir ja irgendwas verheimlichen und die wollen mir irgendwas aufs Auge drücken. Und du hast mittlerweile so eine stellvertretende Diskussion, das ist diese Hochhausdiskussion, um die geht es ja letztlich gar nicht mehr. Natürlich können wir jetzt vorzüglich darüber streiten, ob dieser Bruckner Tower schön ist oder nicht. Wir können vorzüglich darüber streiten, ob die Tabakfabrik diesen Tower braucht. Wir können das Tag und Nacht diskutieren. Schaut euch bitte an, was da entlang vom Hauptbahnhof in den letzten Jahren alles passiert ist. Das heißt, es stellt sich ja viel mehr die Frage, okay, wenn ich jetzt schon meine, ich muss in die Höhe bauen, wo ich das durchaus auch verstehe, Grund ist teuer und wenn ich irgendwie nur schaue, dass ich irgendwie das noch halbwegs ordentlich vermarkten kann, dann werde ich wahrscheinlich als Investor in die Höhe bauen müssen, weil das wird sich mit einer schönen Penthouse oder Reihenhausanlage nicht ausgehen. Aber, und das ist das Problem, die Stadt muss irgendwann auch sagen, wo wollen wir hin? Und du hast so das Gefühl, und das ist glaube ich das Problem, wo die Hochhausdiskussion so ein bisschen stellvertretend steht, du hast immer das Gefühl, jetzt bauen wir dort noch mal eins hin und da noch mal eins hin und du hast nicht das Gefühl, da entwickelt sich jetzt ein Stadtteil. Und das ist, wenn man die Tabakfabrik und dieses Projekt Neuland im Hoffen hernimmt, dann sind das immer so separierte Projekte gewesen und jetzt kommt man plötzlich drauf, na das wäre ja eigentlich die Möglichkeit, das zu verbinden. Und dazwischen ist aber der Schlachthof von dem, der auch ein Areal ist, das man herrlich machen könnte, aber keiner weiß, was passiert dort wieder. Das heißt, was wirklich fehlt, ist auch da wieder diese übergeordnete Planung, diese Möglichkeit zu haben, eine Stadt wirklich zu entwickeln und auch einmal wertfrei von allen Diskussionen und Gegenargumenten, die man gegen das eine wie das andere haben wird. Weil baut man dort jetzt Hausnummer Reihenhäuser hin und dann sagen sie, das ist nur für die Bonzen, nur für die Leute, die es leisten können. Macht man sozialen Wohnbau hin, heißt es sowieso, der und nicht wir am schönsten Platz. Das heißt, dass man mal hingeht und sagt, okay, da haben wir das vor, da möchte man das gerne machen. Und dann sind wir aber auch möglichst transparent, um auf diese Bürgerinitiativen zu fragen. Nämlich auch transparent im Sinne, dass ich das mit einer Bevölkerung gemeinsam machen muss. Es gibt zum Beispiel im Kaplanhofviertel, bei der Tabakfabrik war es ja auffällig, ja viele Menschen, die dort wohnen, die haben sich dort auch Wohnungen gekauft, in alten Häusern. Und die haben doch ein Anrecht, die sind dort hingegangen, im Gefühl, ich gehe in einen mir bekannten Stadtteil, der so und so ausschaut und plötzlich kommen dort 3000 neue Leute her oder 4000 Arbeitsplätze oder was auch immer. Das heißt, das macht etwas mit der Stadt. Und ich glaube, dass das halt einfach so ein Grundproblem ist, das auch wieder ein bisschen mehr in der politischen Ebene ist, weil ich glaube, auf der planerischen Ebene würde da schon mehr möglich sein. Aber da habe ich auch zu wenig Einblick, um zu sehen, was ist da wirklich los. Habe aber auch gehört, dass der Markus Hain, und das kann man auch mal lobend erwähnen, schon intern eine sehr gute Nachrede hat, indem man sagt, prüft das, schaut euch das an, mal zu schauen, was ist möglich. Und ich glaube, das ist auch so etwas, was schon dazu gehört, dass man ein bisschen eine Ermöglichung hat und nicht immer nur dagegen ist. Ich glaube, dass da ganz viele Themen jetzt drinstecken natürlich zu den Hochhäusern. Die sind aus meiner Sicht nicht per se das Problem, sondern man kann, wie du gesagt hast, sehr viel daran ablesen. Also ich glaube, dass sehr viele Linzer und Linzerinnen den Eindruck haben, dass die Stadtentwicklung sehr investorengetrieben passiert. Also dass dieser große Plan, von dem du gerade gesprochen hast, nicht so wirklich sich darstellt, zumindest nicht so vermittelt wird. Und dass man eher so Projekte, die kommen halt daher und man schaut es sich dann an und dann wird es eben genehmigt oder nicht oder ein bisschen nur verändert. Der Gestaltungsbeirat spielt eine gewisse Rolle, die städtebauliche Kommunikation spielt eine Rolle. Ich sage nicht, dass das so ist, ich glaube, dass das bei wenigen Projekten wirklich so ist, aber das ist der Eindruck, der entsteht und der hängt schon sehr viel mit der Kommunikation zusammen. Das ist mir das eine. Es hängt auch damit zusammen, wie es gibt einen 10-Punkte-Hochhausplan, es gibt, wie gesagt, die städtebauliche Kommission, die gewisse Vorgaben macht. Beim Trinity Tower jetzt zum Beispiel war eben die Vorgabe, dass kein Wohnbau passieren soll, hat ein paar Jahre sich verzögert, jetzt wird doch gebaut, eben ohne Wohnbau. Also ich glaube schon, dass da gerade unter dem Vize-Bürgermeister Hein einige Instrumente entwickelt worden sind, wie jetzt auch die Stadtstrategie, die letzte Woche vorgestellt worden ist. Nur, ich glaube, dass die Menschen nehmen es der Politik nicht ab, dass sie wirklich so steuernd eingreift, dass das öffentliche Wohl maximal berücksichtigt wird. oder höhere Häuser unter ganz klaren Vorgaben errichtet, in dem zum Beispiel ein gewisser Anteil, ich glaube 30 Prozent, an sozialen Wohnbau darin verwirklicht werden muss, indem man sich genau anschaut, was bringt so ein Haus, wenn es schon so ein hohes Haus baut, das einen gewissen Schatten wirft, das die Umgebung beeinträchtigt, was hat die Öffentlichkeit davon? Gibt es ein begehbares Dach? Muss da der Whirlpool von irgendjemandem drauf sein? Aber kann man das nicht als Vorgabe, wenn es eh so lukrativ ist, kann man das nicht als Vorgabe einführen, dass das zum Beispiel für die Öffentlichkeit zugänglich ist, ein Dachgarten, warum denn nicht? Da könnte mehr drin sein, habe ich so das Gefühl, ohne das jetzt genau zu wissen, aber ich stelle mir vor, dass das so lukrativ ist, so ein Hochhaus zu errichten wie den Buckner Tower, dass man da durchaus ein bisschen mehr verlangen kann als Öffentlichkeit. Und letztlich geht es dann darum, und da sind wir dann bei den Bürgerinitiativen, letztlich geht es dann darum, dass die Politik dann trotzdem die Entscheidung trifft und Partikularinteressen zurückweist, soweit es nicht lösbar ist. Und dieser Wildwuchs an Bürgerinitiativen, den ich grundsätzlich positiv sehe, und wir begleiten die ja zum Teil auch, oder setzen uns mit denen auseinander in der Stadtrundschau sehr breit, dass der schon auch damit zusammenhängt, dass die Möglichkeiten, eine Initiative zu gründen, dass es heutzutage viel schneller geht. Also mit den sozialen Medien, Facebook-Seite anlegen, ein paar Unterschriften sammeln, dann ist man schon eine Initiative. Und dann schreibt man eine Pressesendung und dann wird man gehört, zurecht gehört. Das heißt aber jetzt nicht, dass da jetzt immer dass die Projekte deswegen schlecht sind, die bekrittelt werden und dass das öffentliche Interesse auch immer dem der Anwohner zum Beispiel entspricht. Also ein gutes Beispiel ist die Gartengasse, wo jetzt gerade 50 Bäume sozusagen der erste Schritt der großen Linzer Baumpflanz- Offensive gesetzt wird, nämlich 50 Bäume gepflanzt werden. Und wer die Gartengasse kennt, der kann sich schon denken, warum er auf die kommt. Also der ist wirklich prädestiniert dafür, Bäume zu pflanzen, auch in diesem Ausmaß. Natürlich fallen 20 Parkplätze weg und wir waren beim Lokal-Augenschein dort und haben uns mit der eilig gegründeten Bürgerinitiative dort getroffen. Die haben uns das gezeigt und geschildert und auch die 50 Unterschriften. Und im Gespräch ist dann die Nachbarin von gegenüber gekommen und hat gemeint, was Bürgerinitiative, wieso bin ich nicht informiert worden, wieso bin ich nicht gefragt worden, ich bin für die Bäume, bitte mich je mehr, desto besser. Und ich habe ein Auto und ich parke halt ein bisschen, man findet schon einen Parkplatz in der Gegend, außerdem die Bäume sind wichtig. Auch da war es der Fall, dass da viel mehr Menschen als die 50, die unterschrieben haben und die 50 haben ein berechtigtes Interesse, mit denen muss man reden, da muss man vielleicht Lösungen finden, aber es gibt ganz viele andere, die das in derselben Klasse ganz anders sehen. Und darum müssen da die Medien auch ein bisschen aufpassen, da nehmen wir uns nicht aus, dass man das ganze Bild sich anschaut. Und die Gartengasse ist einfach ein gutes Beispiel. Ich muss jetzt auf die Zeit achten, Wir haben nämlich gar nicht mehr so viel davon auf unserer Uhr. Noch ist es nicht ganz für die Schlussrunde so weit, aber wir nähern uns ihr allmählich. Die gesellschaftliche Vielfalt, sozusagen die Heterogenität einer Stadtgesellschaft spiegelt sich kaum wo so wieder wie im Stadtbild selbst. Man braucht nur hier gehen, in die Landstraße, in die Parks, in die Gärten, wo auch immer. Für Linz ist signifikant, dass Linz immer wieder agiert über Repression und Verbote. Aktuell wieder mit dem Alkoholverbot im Volksgarten, das Bettelverbot früher auf den Straßen, bis hin auch der Verdrängung der Szene am Hessenplatz. Ist das etwas, wofür Linz sich einen, ich bezeichne es mal so, unrühmlichen Namen geschaffen hat, oder ist das ein bisschen auch der Trend der Zeit? Wo bleiben denn da auch die kritischen Stimmen der Opposition, sofern sie in dieser Stadt überhaupt zu erkennen sind? Wie stellt sich das dar? Weil letztendlich müssen Stimmen der Opposition, sofern sie in dieser Stadt überhaupt zu erkennen sind. Wie stellt sich das dar? Weil letztendlich müssen ja hier auch gewisse gesellschaftspolitische Konzepte erkennbar sein, wie ich eine Stadtgesellschaft gestalten will. Da geht es auch sehr viel um das Gefühl von Sicherheit, Herr Gruber. Um auch nochmal jetzt die Parteien ein bisschen näher zu beleuchten. Wie verhalten sich denn welche Parteien wie? Ja, ich meine, die Schwierigkeit ist natürlich dort, wo es Probleme gibt und wo es halt auch um die Sicherheit geht und dem Thema der Alkoholverbot in Parks ist ja das natürlich auch eine Frage der Sicherheit. Wobei diese stellvertretend im Prinzip ist es ein soziales Problem und das ist so, wie man keinen Obdachlosen sehen will in der Stadt, das kennt man auch überall auf der Welt und das würde man halt irgendwie verstecken, so ist es auch da so, dass dann im Prinzip schöne Parkanlagen halt auch dafür benutzt werden, dass auch problematischere Menschen, Anführungszeichen, das meine ich jetzt wirklich nicht abwertend, dort auch ihre Zeit vertreiben können. Das, was ich ein bisschen problematisch sehe, also einerseits was diese Verbote betrifft, ist, du löst ja das Problem nicht nicht du verschiebst es nur und das haben wir ja zeigen bei jeglichen alkoholverbot und in den hessenpark angefangen dann zieht die die kommune weiter das heißt es muss ein bisschen miteinander geben von verständlicherweise und berechtigten das ist dann wieder viele andere zum beispiel rund um den hessenpark wollen die ja nicht nur mit dem alkoholverbot ihre problem Probleme haben, sondern teilweise auch mit Leuten, die rasend durch die Gegend fahren. Auch das gibt es ja. Das heißt, du musst auf der einen Seite einer Stadt was tun, um diese Anrainer und diese Wohnbevölkerung auch zufriedenzustellen und gleichzeitig darfst du aber nicht vergessen, dass sich auch eine Stadt wie Linz, und das ist halt in jeder Kreislaufstadt so, auch um die Menschen kümmern muss, die ein bisschen vom Leben ausgespuckt wurden und das halt nicht so einfach haben. Das heißt, diese Kombination aus einer sozialarbeiterischen, aus so einem Zugang und auch einem möglichen härteren Umgehen, Anführungszeichen, mit der Sache, die ist erkennbar. Bei den Parteien ist es so, die FPÖ ist die Sicherheitspartei, die haben auch das Ressort, das heißt, der Sicherheitsstaatrat, so heißt der ja dann auch, Raml, hat den Ordnungsdienst da unter sich und damit im Prinzip auch immer so diese Legitimation, sobald es um irgendwas geht, das müssen wir kontrollieren. Es ist wie wenn irgendjemand sitzt und trinkt, dealt mit Drogen, keine Ahnung, schlagt irgendjemanden einen Sound, alles soll nicht passieren, aber dann kommt sofort der Ruf, das müssen wir stärker kontrollieren. Also bei der FPÖ ist ganz klar, ist die sicher. Bei der SPÖ bin ich mir manchmal nicht ganz sicher, die pendelt so zwischen, Verbote sind schon gut, weil irgendwie braucht man das nicht wirklich und gleichzeitig hätten wir aber doch noch sozial einmal irgendwann in unserem Parteinamen gehabt, also irgendwie ist das ganz schwierig. ÖVP ist eher auf der FPÖ-Linie, meiner Ansicht nach, und die Grünen sind halt auch traditionell und die tun sich wahrscheinlich da am schwierigsten zu sagen, es braucht auch gewisse Regeln. ist eher auf der FPÖ-Linie meiner Ansicht nach. Und die Grünen sind halt auch traditionell, und die sind wahrscheinlich da am schwierigsten zu sagen, es braucht auch gewisse Regeln. Also es wird auch nicht so funktionieren, dass man sagt, gib den Pax den Ärmeren und vertreib die Familien daraus. Also es ist ganz schwer, da irgendwie zu erkennen, wo die Richtung jetzt hingehen könnte. Also im Prinzip halte ich von persönlich gesprochen, vom Verboten wenig, weil sie, wie gesagt, das Problem nicht lösen, sondern davon lagern. Also ich bin natürlich anschließend, ich habe es auch kommentiert, eher kritisch. Das jüngste Verbot wie auch die vorangegangenen. Ich sehe schon, ich glaube auch, dass das eine pragmatische Lugerentscheidung war wieder. Also dass die SPÖ das jetzt halt probiert, beim Hessenpark, jetzt auch mit sozialarbeiterischen Maßnahmen. Es hat wirklich das ehrliche Bemühen gegeben, das will ich gar nicht absprechen, mit dem Bergschlüsselpark einen Teil des Problems zu lösen. Das war ja eigentlich keine schlechte Idee prinzipiell. Die Örtlichkeit war das Problem dann, aber die Gruppen ein trennen und uns und denen die die sonnenraum brauchen die dennoch dennoch zu geben möglichst konfliktfrei war guter ansatz der von der polizei und auch von sozialarbeit dann grundsätzlich unterstützt worden ist und dann auch mit von der fp mitgetragen worden ist es hat nicht funktioniert und irgendwann ist der punkt erreicht genauso was beim hessenpark genauso was beim bett wo hat man sich niemand zu helfen weiß unternehmen zum verbot verbot greift auch getrieben natürlich von der von der fpv von der övb die ja seit watzl schon so eine linie fort also lauer der politik in der stadt sieht sie durch diese lauer der-Politik von der SPÖ zu unterscheiden versucht, damit Stimmung zu machen. Also für mich ist das eine pragmatische Entscheidung von der SPÖ gewesen. Das Thema ist jetzt weg. Es wird wie beim Hessenberg funktionieren auf den ersten Blick. Es wird sich dann mit einem gewissen zeitlichen Abstand verlagern. Die Hoffnung ist bei denen, die das jetzt beschließen, vor allem bei der SPÖ, die das ein bisschen gegen ihre Grundwerte beschließt, die Hoffnung ist, dass sie das nicht auf einen neuen Platz konzentriert, weil es gar nicht mehr so einen großen gibt vielleicht, sondern halt auf zwei, drei Plätze verteilt und dann nicht mehr so auffällt und nicht mehr so viel Probleme bringt und so viele Diskussionen bringt und so negative Schlagzeilen bringt und so viel Munition für den politischen Gegner kurz vor der Wahl. Und so bleiben noch wenige Minuten. Ich möchte jetzt wirklich auf die Wahl blicken, bei der ja auch der Bürgermeister, die Bürgermeisterin direkt gewählt wird. Die Spitzenkandidaten und Spitzenkandidatinnen sind bereits bekannt. Klaus Luger muss mit Konkurrenz rechnen, Bernhard Bayer als Spitzenkandidat und Bürgermeisterkandidat für die ÖVP, Markus Hain für die FPÖ, Eva Schobesberger bei den Grünen, die Gerlinde Grün kandidiert wieder für die KPÖ, bei den anderen Parteien NEOS oder jetzt auch diese Abspaltung von Lorenz Potocznik mit Linz Plus. Ich habe ihn persönlich gefragt, er weiß es noch nicht. Ist da mit Überraschungen zu rechnen? Ist da zu erwarten, dass plötzlich Klaus Luger tatsächlich Angst haben muss, das Bürgermeisteramt zu verlieren? Oder ist das etwas, wo man davon ausgehen kann, gerade auch jetzt im Hinblick oder vor dem Hintergrund des Krisenmanagements, dass ja auch wieder sehr viel Zustimmung hervorgerufen hat, dass Klaus Luger sich durchaus in einem sicheren Sessel fühlen kann. Also grundsätzlich glaube ich, dass Klaus Luger sich relativ sicher sein kann. Ich meine sicher, die hundertprozentige Sicherheit gibt es ja nicht. Aber Klaus Luger kann sich relativ sicher sein, weil man auch in einer Zeit, und wir hoffen, dass sie ausklingt, die Krise, auch in einer Zeit der ausgelingenden Krise, immer wieder doch froh ist, wenn man Leute vorne stehen hat, die im Prinzip zumindest gewisse Macherqualitäten im positivsten Sinne des Wortes haben. Und es fällt, das habe ich ja anfangs schon einmal gesagt, ich glaube, es fällt wirklich an der Qualität der Herausforderer. Bei der FPÖ wird es spannend. Der Markus Hain hätte aufgrund, glaube ich,grund der Dinge, die er inhaltlich gemacht hat, durchaus Chancen gehabt. Er hat natürlich das Problem der Partei. Da weiß man auch nicht, wie weit wirkt sich das jetzt wirklich nur mehr aus. Ist Ibiza jetzt wirklich schon so weit vergessen, dass es nur mehr darum geht, wer jetzt gerade mit wem gechattet hat. Ich glaube aber nicht, dass Markus Hain auch nicht in der Direktrolle, eine wirklich relevante Chance hat. Und dasselbe wird jetzt spannend sein, kann Bernhard Bayer, hätte er wahrscheinlich vor einem Jahr gewählt, hätte ich gesagt, der Bernhard Bayer könnte ihm vielleicht gefährlich werden aufgrund der Situation mit der ÖVP auf Bundesebene. Mittlerweile ist der Bonus, wenn man so will, auch weg. Und Eva Schobis, es sind halt auch im Prinzip die handelnden Personen wieder die gleichen. Und ich glaube, von denen hat Klaus Luger wahrscheinlich die meiste Optik auch nach außen und auch das, wofür er steht, am glaubwürdigsten bis jetzt umgebracht. Also mich würde es sehr wundern, wenn der nächste Bürgermeister nicht Klaus Luger hat, was aber nicht heißt, dass er es im ersten Wahlgang schaffen wird. Das hat er das letzte Mal auch nicht. Also wir gehen eher von einer Stichwahl aus. Ich glaube schon, dass es eher eine Stichwahl werden wird. Also ich glaube auch auf jeden Fall, dass es im ersten wahlgang schaffen wird das letzte mal nicht also ich glaube dass er stichwort werden also ich glaube auf jeden fall dass er stichwort wird und das einzig denkbare szenario aus meiner sicht oder das zumindest theoretisch mögliche szenario ist das aus meiner sicht dass die eva schovesberg eine stichwort käme also wann die gewand in die stichwort kommt dann könnte es sein dass das das bürgerliche Lager sozusagen sie unterstützt und dass es dann so ein bisschen eine Anti-Lugar-Wahl wird und dass es dann vielleicht die Lugar nicht werden könnte, aber glauben tue ich das nicht. Also aus meiner Sicht sitzt er fest im Sattel und wird im Herbst wieder gewählt. Überrascht mich insofern, als ich persönlich eher den Eindruck hatte, dass die Grünen gar nicht so richtig Boden unter den Füßen kriegen, natürlich auch ein bisschen angesichts der Konkurrenz jener Kräfte, also Lorenz Potocznik habe ich schon als Person genannt, sehr umtriebige Politikfigur in dieser Stadt, Hans Dampf in allen Gassen, hat so seinen ganz eigenen Stil, ich nenne es gerne auch so diesen Hosentaschenpopulismus entwickelt, der überall sehr stark auch die Bürgernähe sucht und hier ja sicherlich auch in den Wässern der Grünen fischt. Aber wie ist denn das bei den Kleinen? Wie viele Chancen dürfen die sich ausrechnen? Jetzt meine Neos haben sich mal kurzzeitig aufgelöst. Da gibt es jetzt einen Spitzenkandidaten, den Herrn Redlhammer, den man in Linz kaum kennt. Werden die mit dem Bundesbonus punkten können oder werden es die ganz schwer haben, vor allem angesichts der eigens hervorgebrachten Konkurrenz durch Lorenz Potocz, nämlich seiner Liste Linz Plus? Wie ist denn das einzuordnen? Ganz schwierig. Also ganz schwierig. Ich glaube, dass sich die ganz kleinen Parteien letztlich keinen großen Gefallen haben. Also die NEOS haben de facto wirklich ein riesiges Problem. Sie haben praktisch ihre NEOS-Gemeinderatsfraktion, das war ja schon in den letzten drei, vier Jahren zu beobachten, war ja die skurrilste, die es überhaupt gibt. Du hast drei Mandatare, die teilweise, was jetzt einerseits wieder sehr lustig ist, wenn drei Mandatare einer Partei unterschiedlich stimmen, aber es hat ja schon gezeigt, wie wenig geschlossen der Felix Eippeltauer, der Lorenz Budocznik und Elisabeth Leitner-Rachtobler waren. So, dann kam diese ganze Geschichte, dass sie praktisch die NEOS sprengen in Linz, kommen jetzt, wie Sie richtig gesagt haben, mit dem Georg Redlhammer, mit einem völlig unbeschriebenen Blatt, der Herr Querensteiger, den wir Journalisten kennen, weil er ein Kollege war von uns, aber wird halt spannend sein, wie er das anlegt und vor allem wie die NEOS, der Grund, die ich grundsätzlich schon auf der Rechnung hatte, neben den Grünen als noch eine mögliche stärker werdende starke Oppositionskraft, wo mittlerweile, weiß ich nicht, was da passiert. Und beim Lorenz Podolschnyk wird es ganz insofern interessant, weil der Lorenz Podolschnyk hat natürlich in vielen Dingen ein gutes Gespür dafür, was die Leute gerne hören sehen. Er hat eine gute Bürgernähe, er weiß, wo eine Geschichte ist, aber er hat, finde ich, und das ist meine persönliche Meinung, ein großes Problem. Er ist nicht lösungsorientiert, er ist problemorientiert. Und er verbindet ihn mit seinen Forderungen in den Aussendungen und wenn du mit ihm redest, immer sofort etwas, was angriffig ist, was jetzt vielleicht einer gewissen Klientel gut gefällt, aber das immer in eine Richtung geht, dass es beleidigend wird für einen anderen. Und ich glaube, das ist nicht gut, wenn man diesen Politikstil prägt. Und spannend wird es sein, schafft er es, er als Figur, weil er ist eine Reizfigur, er hat Anhänger, aber er hat auch Leute, die ihn genauso ablehnen, weil sie sagen, wir brauchen jetzt keinen, der nur an sich selber denkt und diesen, wie heißt der, Taschenpopulismus, Rosentaschenpopulismus, sehr schönes Wort, macht. Also es wird spannend sein, wie weit das kommt. Und wehtun wird es die Grünen, das glaube ich auch, weil natürlich alles, was so ein bisschen in diesem Bürgerbereich ist, wie gesagt, spannend wird es sein, schaffen es die Neos überhaupt in den Gemeinderat? Das wird das zweite große Geschichtl sein. Und schafft es aber der Podocznik mit seiner Liste auch? Und wenn sie es beide schaffen, dann wird das natürlich, glaube ich, in erster Linie den Grünen wählen. Ich glaube, dass die Hürde ja nicht so groß ist und deswegen rechne ich schon damit, dass alle reinkommen irgendwie. Natürlich ist dieses große Projekt vom Lorenz Podocznik, in die Stadtregierung zu kommen, das zwar mutig formuliert war, aber nicht ganz unrealistisch war. Also mit einer intakten EOS-Gruppe plus die Bürgerinitiativen ein gewisses Momentum war zu spüren. Ich glaube nicht, dass er es jetzt geschafft hätte, aber er hätte doch eine deutliche Steigerung zusammengebracht. Das Projekt ist zerplatzt, also es ist ein Totalschaden für alle Beteiligten aus meiner Sicht und ich rechne damit, dass zwei, drei, vier Mandate sind schon möglich grundsätzlich. Ebenfalls bei den Neos, weil die ja auch wegen dem Namen einfach schon eine gewisse Anzahl von Stimmen bekommen werden. Der Kandidat kann nur eine Verlegenslösung gewesen sein, weil es ja notwendig war, eine zu finden. Wird man schauen, wie sich der in Linz etablieren kann. Seit der Wahl hat man jetzt nichts mehr gehört in dem Sinn. Insofern vielleicht ein kleiner Widerspruch. Ich glaube schon, dass das, was du nennst, die Problemorientierung, für mich ist die nicht ganz unschlüssig. Das hängt natürlich sehr mit der Persönlichkeit auch zusammen, keine Frage. Aber in einem politischen System wie unserem Gemeinderat, wo vier Parteien in der Stadtregierung vertreten sind und somit sie schwer tun, das ist ein Problem von Markus Hain, schwer tun, richtige Oppositionspolitik im klassischen Sinn zu machen, weil sie gleichzeitig Mitglied der Regierung sind und Regierungsämter begleiten. Ist es schon ein bisschen ein Entstehungsmerkmal, dass die Neos unter Podoczny gehabt haben, diese angriffige Linie, die die FPÖ oder auch die Grünen viel mehr ausleben könnten, wenn sie nicht in der Stadtregierung wären. So, ich muss in die Schlussrunde kommen. Ich weiß nicht, ob es Ihnen auch aufgefallen ist, nämlich jenes Thema, das 2015 auch bei der Linzer Gemeinderatswahl hauptausschlaggebend war, nämlich der Themenkomplex Zuwanderung, Flucht, Integration, sozusagen multiethnische Gesellschaft und deren Gestaltung. Das hat bis jetzt in unserer Diskussion in diesen 60 Minuten mit keiner Silbe bis jetzt Erwähnung gefunden. Das ist vielleicht ein bisschen bezeichnend, weil es so einfach auch nicht mehr so aktuell und emotional hochgekocht verhandelt wird. Aber dennoch, welches Thema wird denn Ihrer Meinung nach ausschlaggebend sein? Alle Rätseln werden wir wieder in den nächsten Wochen einem extremen Hitzesommer entgegensehen. Dann ist das Klimathema wieder ganz oben auf. Wenn dem nicht so ist, kann es sich ganz anders drehen. Die politische Themenlage ist oft sehr kurzlebig und oft sehr sozusagen von unvorhersehbaren externen Faktoren abhängig. Worauf setzen Sie? Was wird uns für jene, die sich kritisch auseinandersetzen werden mit diesem Gemeinderatswahlkampf, welche Themen werden uns vorrangig beschäftigen? Und ich bitte um knappe Antworten. Ich beginne mit Ihnen, hat der Christian Diabel der Schlusswort. Wenn wir es kurz machen, ich glaube Klima, Klima, Klima. Auch schon angesichts der Unwetter der letzten vergangenen Tage, wo du dann gesehen hast, es passieren einfach Dinge, die jetzt nicht mehr schon langsam wegzudiskutieren sind, auch für eine Generation, die jetzt schon Richtung 60 geht, wir haben es mittlerweile realisiert, das wird nicht so weitergehen und das merkt man ja auch, wenn man in der Stadt ist und der Verkehr gehört dazu. Also ich glaube, dass durch die Pandemie das Thema Migration, das Thema Zuwanderung ein bisschen hinter angehalten wird, das wird uns aber auch beschäftigen, weil man weiß ja, dass das Klima ja auch Klimaflüchtlinge weltweit produzieren wird. Aber ich glaube, für diesen Wahlkampf wird wahrscheinlich alles in Richtung Klima trotzdem auch in der Entscheidung gehen, wer hat die besseren Konzepte. Ich frage trotzdem nach, wo unterscheiden sich die Parteien in Linz? Da herrscht ja doch so viel Einigkeit mittlerweile, jetzt abgesehen davon, wie viel Autofahren man noch erlauben soll oder nicht. Wird da ausreichend Unterscheidbarkeit der Parteien produziert werden? Nein, wird nicht produziert werden. Es wird der Gleichklang sein wie bei Innovation, wie bei Verkehr. Wir wissen es eh alle, wir wollen, wir sind die Klimahauptstadt. Also ich kann mir nicht vorstellen, dass es eher der Gleichklang der Dinge ist. Es war notwendig, weil es braucht eh Lösungen und nicht nur Probleme. Also da muss man unterscheiden zwischen den Klimaanpassungsmaßnahmen, da gibt es die meisten Aussendungen, die wir zur Zeit kriegen, also von jeder, egal von welcher Partei, haben irgendwelche Klimathemen von Bäume, Pflanzen bis zu Begrünung und sonstigen, das ist immer das eine. Die Maßnahmen gegen die CO2-Produktion, also die andere Seite des Klimawandels, da wäre mehr Konflikt drin, weil da geht es sofort beim Verkehr natürlich. Ich glaube auch, dass das Klimathema dominieren wird, das ist gekommen, um zu bleiben, das ist überhaupt keine Frage. Auch Corona wird daran nichts ändern. Ob es wahlentscheidend wird, da bin ich mir nicht so sicher. Ich glaube schon, dass eine große Rolle spielt, diese Grundsatzfragen, die vor allem der Bürgermeister immer wieder aufgreift, wo wohnen wir, wie arbeiten wir nach der Digitalisierung? Wie entwickelt sich Linz weiter? Dass die schon eine große Rolle spielen werden. Gar nicht so sehr inhaltlich konkret, sondern wem traut die Bevölkerung das am meisten zu, diese Fragen zu lösen? Also was macht die Digitalisierung mit unseren Jobs? Wie kann man leistbares Wohnen in Linz wirklich breit ausrollen. Also da haben wir einfach große Baustellen. Und da glaube ich schon, dass der Klaus Luger gute Chancen hat, mit diesem Nimbus als Krisenmanager, die für viele beste Antwort, dazu stehen die beste Person, um das umzusetzen. Ja, spannende Aussichten. Wir werden ein kritisches Auge drauf werfen, wie bei DorfTV. In dem Sinne darf ich jetzt einen Schlusspunkt setzen. Vielen herzlichen Dank, Reinhold Gruber, Lokalredakteur der oberösterreichischen Nachrichten, Christian Diable, Redaktionsleiter der Linzer Stadtrundschau. War eine spannende Debatte. Es wird nicht die einzige sein, die uns hier im Vorfeld der Linzer Gemeinderatswahl beschäftigen wird. Richtig losgehen tut es dann ab Mitte September wieder. Da bleiben wir dann noch ein paar Tage Zeit zur Wahl. Ich darf Sie dann natürlich wieder sehr herzlich einladen. In diesem Sinne darf ich mich verabschieden für das Interesse. Sehr herzlich bedanken, trotz der Hitze an diesem Montagnachmittag. Und wie immer schließen mit dem Ersuchen. Bleiben Sie dem Sende Ihres Vertrauens, nämlich DorfTV auch weiterhin gewogen. In diesem Sinne noch einen schönen Tag. Bis bald und auf Wiedersehen.