Herzlich willkommen an diesem kühlregnerischen Dienstagnachmittag bei einer weiteren Ausgabe der Sendereihe Wassermeyer sucht den Notausgang hier aus dem Studio von DorfTV in der Kunstuniversität Linz. Ja, gerade heute wurde wieder eine Untersuchung der EU-Grundrechtsagentur veröffentlicht, derzufolge vor allem in Österreich sehr, sehr oft und eigentlich viel zu oft Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe polizeilich angehalten und wie es halt in Österreich heißt, ernst gehandelt werden. Das stimmt überein mit anderen Berichten, etwa der Rassismusstelle Zara, mit anderen Berichten, etwa der Rassismusstelle Zara, die alljährlich auch etwa die Übergriffe gegenüber Menschen mit anderer Hautfarbe oder auch aufgrund ihrer religiösen Bekenntnisse misst. Und da ist ebenfalls eine alarmierende Entwicklung festzustellen, die vor allem natürlich jetzt uns auch in der Gesellschaft alle fordert. Was aber ist zu tun und vor allem was tun die Betroffenen selbst? Das ist eine der Fragen, die uns heute beschäftigen wird im Rahmen meiner Gespräche zu Politik und Kultur in Krisenzeiten, wo ich mich freue, einen ganz besonderen Grast hier im Studio willkommen heißen zu können, nämlich Krasian Donner. Hallo. Wir kennen uns schon seit mittlerweile sieben Jahren. Ich werde dann noch kurz davon erzählen. Deshalb sind wir auch heute per Du. Das erlauben wir uns. Ich möchte, bevor wir so richtig einsteigen, Krasi, ein bisschen was von dir biografisch erzählen. Das ist ganz wichtig, damit wir auch kurz wissen, mit wem wir es jetzt in den folgenden 50 Minuten zu tun haben. Du bist in Wien geboren und auch in Wien aufgewachsen. Du hast Familie und familiäre Wurzeln in der heutigen Demokratischen Republik Kongo. Manche sagen auch kongolesische Wurzeln. Du studierst an der Wirtschaftsuniversität in Wien, Internationale Betriebswirtschaft und schreibst auch gerne. Du hast, so habe ich dich auch kennengelernt, 2013 einen Preis gewonnen, nämlich den Exil-Literaturpreis zum Thema Schreiben zwischen den Kulturen. Auch davon werden wir noch kurz dann sprechen. diaspora in österreich versteht sich als ein safe space für menschen mit afrikanischer migrationsbiografie und auch das ist gerade aktuell durchaus sehr wesentlich du bist co-leiterin im community team beim black voices volksbegehren abschließend möchte ich noch unterstreichen das wird auch im gespräch eine Rolle spielen, dass du insgesamt fünf Sprachen sprichst. Ich darf dir aufzählen, du sprichst Deutsch, Englisch, Französisch und Lingala und Kikongo, wobei du Kikongo, eine Sprache aus dem Kongo, als deine Muttersprache bezeichnest. Ja, spannende Sache. Ich freue mich, dass du heute hier bist. Danke für die Einladung. Im Grunde, Krasiak können wir dort fortsetzen, wo wir zuletzt eigentlich geändert haben. Wir sind vor sieben Jahren im Studio von Radio Orange in Wien gesessen. Damals waren wir beide als Studiegäste eingeladen. Da haben wir diskutiert zum Thema Identität und auch Differenzen. Da war es irgendwie spannend. Ich habe zu der Zeit in Kamerun gelebt, habe aber sozusagen österreichischen Hintergrund. Du lebst in Wien, bist hier aufgewachsen, hast sozusagen Hintergründe im Kongo, dem afrikanischen Kontinent. Und wir haben dann versucht, sozusagen über Identitäten zu reden, was uns das bedeutet. Und wir sind draufgekommen, dass wir eigentlich viel mehr Gemeinsamkeiten haben als das, was uns trennt. Und haben dann auch ergründet, dass eigentlich sehr viel die Gesellschaft dazu beiträgt, uns zu unterscheiden. Aber ich fange jetzt mal mit dir da an. Was hat sich seither für dich verändert in diesen sieben Jahren? Was bedeutet dir heute Identität? Ist das irgendwie anders für dich? Hast du andere neue Perspektiven? Wie nimmst du dich selber wahr? Es ist so, dass ich habe mich ja damals schon als afrikanische Frau eher gesehen als oder Mädchen, damals war ich ja noch ein Mädchen. Und heute ist es so, dass ich mich immer noch als afrikanische Frau sehen würde und ich würde sogar fast behaupten, dass es intensiver geworden ist, weil damals vor sieben Jahren war ich eben noch eher in so einer Phase der Selbstfindung. Also da habe ich noch geschaut, wo gehöre ich überhaupt hin. Ich meine, ich war schon auf einem relativ guten Weg und in einem guten Einklang mit mir selbst, aber ich habe jetzt den Eindruck, dass es jetzt stärker ist und meine Identität als afrikanische Frau, finde ich, hat sich nur verstärkt in den letzten Jahren. Auch wegen den ganzen Sachen, mit denen ich mich auseinandergesetzt habe, mit der Geschichte, afrikanischen Geschichte, habe ich mich vermehrt auseinandergesetzt und deswegen würde ich mich mehr als, vermehrt jetzt stärker als noch vor sieben Jahren als afrikanische Frau sehen. Identitätsmäßig spielt das für mich eine sehr große Rolle. Also afrikanisch sein, schwarz sein spielt für mich eine große Rolle. Und ja, also ich beschreibe mich als afrikanische Frau. Was ist für dich das Besondere am afrikanisch sein? Das kann ja so viel sein. Also es auf eine Hautfarbe zu reduzieren, das ist ja eigentlich sehr verwegen und greift viel zu kurz. Afrikanisch sein kann ja auch ein Lebensgefühl sein. Wir haben schon viel über Musik gesprochen, auch im Vorfeld dieser heutigen Sendung. Das kann es sein, es kann sein, dass man sich auch zu gewissen Sprachen sehr verbunden fühlt. Was ist es für dich genau? Afrikanisch sein. Afrikanisch sein, ich kann das gar nicht so in Worte fassen. Es ist auf jeden Fall etwas Positives für mich. Ich empfinde es als positiv und ich empfinde es immer stärker als positiv, wenn ich negative Afrika-Bilder im Fernsehen zum Beispiel sehe. Also es ist so, das klingt jetzt vielleicht kontrovers, aber es verstärkt sich das Gefühl in mir nur erst recht, wenn ich dann sehe, wie über den Kongo zum Beispiel berichtet wird. Der Kongo war jetzt ja wieder in den Nachrichten mit dem Vulkanausbruch im Osten und da wurde wieder berichtet, dass die Menschen geflüchtet sind und ihre Häuser verloren haben. Und das zwingt mich indirekt immer dazu, erst recht mich mit dem zu positionieren und mich als afrikanische Frau zu sehen. Und ja, für mich bedeutet das, afrikanisch sein, ich kann das nicht beschreiben, aber Positivität, Freude, Sprache, Musik, Kultur, eine große Community. Also einfach, ich weiß, dass wenn ich in einem anderen Land bin, egal ob in Afrika oder in Europa, ich habe eine große Community, die hinter mir steht, weil Afrikanischsein universell eigentlich geworden ist. universell eigentlich geworden ist oder beziehungsweise ist. Jetzt gibt es vermutlich in der afrikanischen Kolonialgeschichte kaum ein Land, das so sehr unterdrückt, gequält und auch ausgebeutet wurde, im Grunde bis heute, wie der Kongo, damals unter belgischer Kolonialherrschaft, also wirklich sehr, sehr brutal, völlig voller Menschenverachtung. Das wirkt bis heute nach. Wie spürst du das auch für dich? Das ist ja etwas, was ja nicht unbedingt leichter macht, auch selber positive Bilder zu entwickeln. Du lebst auch an der Schnittstelle der Kulturen. Du bist eine Schnittstelle zwischen afrikanischem Hintergrund und deiner Realität auch hier in Europa, in Österreich. Wie spielt das in deinem Leben eine Rolle? Spricht deine Familie darüber oder taucht das bei dir auf? Spürst du da sehr viel Unbehagen oder auch Hass, sehr viel Aggression? Oder hast du auch etwas Versöhnliches, wo du sagst, da gibt es sehr, sehr viele Ansätze, nämlich im Sinne auch dessen, was du angeregt hast, positive Bilder zu erzeugen? Ja, also wie am Anfang gesagt, für mich ist das, es bestärkt mich erst recht. Also immer, wenn ich diese Bilder sehe und dann, weil meine Familie zum Beispiel lebt zu 90 Prozent noch in der Demokratischen Republik Kongo und ich werde des Öfteren gefragt, ob es nicht gefährlich ist, wo sie leben. republik kongo und ich werde des öfteren gefragt ob es nicht gefährlich ist wo sie leben und ich ich kann ich kann das nicht bestätigen weil ich eine familie habe der es vergleichsweise gut geht ich weiß schon dass ich aus einer sehr privilegierten familie komme aber ich betone dann halt auch immer dass die demokratische republik kongo so groß ist wie westeuropa also natürlich gibt es krisengebiete aber es wenn im osten kongo jetzt was passiert dann ist es so wie wenn wir aus österreichischer sicht sehen als würde in paris etwas passieren also also für mich ist es dann erst recht wenn ich solche bilder sehe oder jemand so darüber redet ich versuche dem immer entgegenzuwirken mit dem positiven mit der positiven erfahrung die ich habe ja also es gibt natürlich auch positive bilder und es ich versuche das auch eben auch über die ado afrikanische diaspora österreich wenn wir zum beispiel so afrika kristus machen dass wir bewusst positive bilder von afrika darstellen und damit man einfach sieht, wie vielfältig und eben auch schön das ist. Weil Afrikanischsein wird meistens als etwas Negatives gesehen, aber ich empfinde es gar nicht so. Also man könnte mir nie einreden, dass etwas Afrikanisches etwas Negatives ist. Ich würde dich da bitten, das auch noch so zu schärfen, weil was genau meinst du unter negativ? Was wir erleben, ich habe es ja eingangs erwähnt, auch in Österreich, diese sehr stark ausgeprägten rassistischen Realitäten, das hat ja noch nicht zwingend mit Afrikanisch zu tun, das ist einfach sozusagen ein Rückschluss auf Hautfarbe, ist gleich Drogendealer oder ist gleich Prostitution, das heißt noch lange nicht, dass das sozusagen aus dem Afrikanischen herauszulesen ist. Kann, aber muss nicht. Das andere ist das, dass wir natürlich die Bilder, die uns über Jahrzehnte produziert wurden von, ich habe selber noch aus den 80er Jahren stark vor Augen, immer diese Hungerbäuche bei den Kindern, da fällt ein Reiskorn zu Boden, die Kinder streiten sich darum, alle von Fliegen übersät, diese großen Krisen, Elend und Verderben. Aber was ist für dich da auch ausschlaggebend? Wer ist es auch heute? Wir reden ja auch viel über Medien. Wer produziert für dich diese Bilder, die wir eigentlich ablehnen wollen? Wie sage ich das jetzt schön? Westliche Medien produzieren diese Bilder in meinen Augen. Also westliche Zeitungen, westliche Radiosendungen produzieren diese Bilder. Und das Erschreckende dabei ist, das sind meistens Menschen, mit denen wir im alltäglichen Leben zu tun haben. Und sie sehen dich und sagen dann, ah, okay, es ist vielleicht gar nicht so, wie wir es lesen, aber dann wird von diesen Menschen nur diese Art von Medien konsumiert beziehungsweise produziert. Und also ich würde westliche Medien da in die Verantwortung ziehen, weil es gibt genug, auch vor allem jetzt in unserer Social-Media-Zeit, genug Seiten auch, wo positive Bilder berichtet werden. Also wo es nicht nur um Armut geht, nicht nur um Ausbeutung oder ehemalige Kolonialzeit, sondern da geht es einfach um die positiven Bilder und Geschichten, die passieren. In der Demokratischen Republik Kongo zum Beispiel oder generell in Afrika. Wie kannst du selber ein Role Model sein für ein positives Bild? Ja, unter anderem mit der Atue, finde ich. Aber ich finde gleichzeitig so, es liegt nicht in der Verantwortung des Einzelnen, ein positives Bild für einen ganzen Kontinent oder ein ganzes Land zu sein. Aber ich möchte auf jeden Fall dazu beitragen, dass es positivere Bilder auch in der österreichischen Medialandschaft gibt zum Beispiel. Oder auch nur in meinem Freundeskreis, das ist mir auch ausreichend. Aber ich persönlich empfinde es schon als irgendwo meine Verantwortung, aber ich finde nicht, dass jede afrikanische beziehungsweise schwarze Person dafür in die Verantwortung gezogen werden müsste oder muss. Jetzt ist seit einiger Zeit so, und das ist ja sehr zu begrüßen, dass Black Lives Matter auch in Österreich angekommen ist. Ich darf verraten, dass du auch auf einer der großen Kundgebungen in Wien vor großem Publikum aufgetreten bist und du hast gesprochen. Ich habe die Rede von dir vorab erhalten. Da ist eines interessant, dass du relativ früh schon darauf hinweist, auch mitzuteilen oder auch das Bedürfnis kundtust, mitzuteilen, wer wir sind. Wer wir im Sinne von Black Lives Matter sind. Warum ist das notwendig? Es ist deswegen notwendig, weil, ich versuche es an einem Beispiel zu erklären, es gibt halt gewisse Räume, in denen keine schwarzen Menschen beziehungsweise Persons of Color, People of Color Zugang haben. Und in diesen Räumen sitzen einerseits weiße Menschen, die versuchen, dieses strukturelle Problem des Rassismus aufrechtzuerhalten. Und andererseits sitzen da weiße Menschen drinnen, die es nicht als notwendig empfinden, das Problem des Rassismus anzusprechen. Weil dann behauptet wird, sie sehen sowieso keine Hautfarbe. Und wenn solche Menschen gemeinsam in einem raum sitzen wird eben dann nicht darüber gesprochen weil auf der einen seite versuchen die menschen bewusst das system aufrecht zu halten und die andere menschen empfinden es als sowieso selbstverständlich dass alle menschen gleich sind und das problem dabei ist dass in diesen räumen eben entscheidungen getroffen werden die dann die mens beeinflussen, eben die schwarzen Menschen und die People of Color im Allgemeinen. Und durch die Tabuisierung beziehungsweise Nicht-Ansprechung dieses Problems wird Rassismus, kann Rassismus nicht gelöst werden. Und ich finde, Robin DiAngelo hat das ganz gut beschrieben in ihrem buch fragility das stoppen rc ist patterns must be more important than proving to others that we don't have them also das bedeutet es muss wichtiger sein aufzuhören also anti rassistisch zu sein in dem sinne und dagegen anzukämpfen gegen rassismus und das passiert nicht wenn es nicht angesprochen wird. Und in dem Sinne ist es halt wirklich gefährlich und deswegen muss das jemand ansprechen. Und ich finde nicht, dass es die, es sollte nicht die Aufgabe von schwarzen Menschen sein, das anzusprechen, dass wir schwarz sind. bei dieser Black Lives Matter Demo, beziehungsweise generell bei den Demos gewesen, dass wir das Gefühl hatten, dass ich das Gefühl hatte, dass wir erst einmal betonen müssen, hey, wir sind schwarz, beziehungsweise, aber wir sind trotzdem nur Menschen, so wie ihr. Und das ist das Traurige eigentlich daran. Es war vielleicht provokant oder für die Menschen vielleicht sogar unbedeutend. Sie haben sich gedacht, so ja, schwarz sein, wer sind wir? Das muss jetzt nicht unbedingt angesprochen werden, aber es muss genau deswegen angesprochen werden, weil es zu viel zu viele Menschen es als nicht notwendig empfinden. Eure Rede, ihr wart ja da gemeinsam im Rahmen dieser Kundgebung, ist ja so aufgeteilt in so verschiedene Topics. Und einer davon ist mir besonders ins Auge gestochen, der wird sich hier auch vor mir liegen, wo sozusagen ausgerufen wird, schwarz sein bedeutet Angst. Angst ist ja ein sehr gefährliches Motiv. Menschen, die in Angst leben, sind permanent unter Druck. Das bedeutet unglaublichen Stress. Das heißt, es ist auf alle Fälle eine ganz schlechte Voraussetzung, sozusagen auch mal innehalten zu können und zu sagen, jetzt lasse ich mir nichts mehr bieten, sondern jetzt gehe ich nach vorne und jetzt versuche ich zu kämpfen, um meine Situation zu verbessern. Wie kann das gelingen, wenn Menschen in Angst leben, die sozusagen ihre Umgebung aus rassistischen Gründen sehr stark bedrohlich, gefährlich, böse empfinden? Wie können die sozusagen darüber hinwegsteigen und zu kämpfen beginnen? darüber hinwegsteigen und zu kämpfen beginnen. Ist die Frage, was schwarze Menschen machen können, damit sie dem entgegenwirken können, dieser Angst? Es ist nicht die Aufgabe von schwarzen Menschen, dem entgegenzuwirken. Es sollte die Aufgabe von weißen Menschen sein, weil, wie auch immer wieder wiederholt wird, das Problem des Rassismus ist nicht unbedingt ein Problem von schwarzen Menschen, sondern ein Problem von weißen Menschen. Und deswegen ist das Kontroverse daran, dass die Angst zwar bei den schwarzen Menschen dann ausgelöst wird, aber sie sind nicht der Auslöser dieser Angst. Somit muss nicht ein schwarzer Mensch, es ist kontrovers und schwierig von einem schwarzen Menschen zu erwarten, gegen diese Angst anzukämpfen. Im Grunde genommen sind wir ja Menschen, die eigentlich viele Kämpfe führen müssen. Wir sind ja nicht nur schwarz oder of color oder weiß, sondern wir sind auch arm und reich. Wir sind auch Mann und Frau oder sozusagen überhaupt, was auch die geschlechtliche Orientierung betrifft, sozusagen in einem großen, weiten Feld, wo man ja auch um die Identität kämpfen muss. Wie weit ist das tatsächlich zielführend, wenn, und natürlich man kennt das aus der Menschheitsgeschichte, da haben sich immer Diasporas gebildet. Man kennt das aus der jüdischen Diaspora, natürlich auch in anderen Zusammenhängen. Auch ihr nennt eure Organisationsform afrikanische Diaspora in Österreich. Das ist ja etwas durchaus Defensives, dass man sagt, okay, man schafft sich selber einen Raum, wo wir unter uns sind. Das ist total notwendig, aber gelingt das dann auch entsprechend sozusagen Forderungen so auch nach außen zu tragen, an die Öffentlichkeit zu tragen, wie es ja dann etwa, und darüber werden wir später noch sprechen, auch mit diesem Volksbegehren ja passiert. wie es ja dann etwa, und darüber werden wir später noch sprechen, auch mit diesem Volksbegehren passiert. Die Notwendigkeit dieser Räume besteht halt nur, weil es eben diesen Rassismus gibt, der ausgelöst wird von einer gewissen Gruppe von Menschen. Und das Problem ist, wie ich eben vorhin schon angesprochen habe, dass es manche Menschen gibt, die zum Beispiel halt manche Menschen gibt, die das Problem nicht einmal ansehen können. Also sind diese Räume, in denen wir uns wiederfinden und treffen und offen darüber reden können, extrem notwendig und tragen eben dazu bei, dieser Angst im Gemeinsamen ein bisschen entgegenzuwirken. Also, es ist nicht so, dass jeder schwarze Mensch permanent in Angst lebt, aber es ist halt leider doch Teil unserer Lebensrealität. Und dadurch, dass das Teil unserer Lebensrealität ist, ist es halt auch notwendig, solche Räume zu schaffen, in denen solche Themen für uns einmal angegriffen werden können. Weil es passiert halt auch oft in der Realität, dass Leute ihre Identität quasi verstecken, indem sie eben ihre Haare glätten oder die Nase, ihr Make-up so tragen, dass die nase dem make up so tragen dass die nasen schläle aus oder generell die nase operieren lassen oder diese identität wird dann meistens versteckt und damit es nicht zu reibungen kommt und und um dem entgegenzuwirken werden halt solche räume erschaffen wie die ato zum beispiel also sogenannte safe space ist ja gemacht sie auch veranstaltungen kreis das dann einen eindruck vermitteln was macht sie da so ja genau also wir hatten erst gestern ein box training als stammtisch also da waren wir im stadtpark da haben wir gepackt und ja ich habe also noch nicht aber ich habe übungen gemacht und wir haben halt ebenso einmal im monat so stammtische bei denen wir uns treffen und die kann man frei organisieren da machen wir zum beispiel auch so afrika christus zum beispiel wie vorhin eben schon erwähnt und oder picknick gemacht mal oder völkerballturnier was auch immer also wir machen einfach gemeinsame aktivitäten um das zu zelebrieren was uns halt vereint also positiv bilder zu schaffen auch und auch um unsere Vielfalt zu zeigen. Aber es gibt halt eben auch so Events wie zum Beispiel Adore Presents. Da hatten wir letztes Jahr das sogenannte Adore Presents Voting Black. Da hatten wir Podiumsgäste, unter anderem Faika El Nagashi oder Mira Ingoso. Und da haben wir eben darüber geredet, was Politik für schwarze Menschen bedeutet, beziehungsweise Politik innerhalb, was die Politik für schwarze Menschen macht, beziehungsweise einzelne Politikerinnen in diesem Fall. nur Menschen mit afrikanischer Migrationsbiografie eingeladen sind. Einfach bewusst deswegen, weil wir eben diesen Raum schaffen möchten, in dem man einfach mal quasi diese Hüllen veranlassen kann und einfach zum Beispiel ich einfach nur Grasse sein kann und nicht zwingend diese afrikanische Grasse sein muss. Ich entscheide mich bewusst dafür, sie zu sein. Aber es gibt auch natürlich Menschen, die das nicht möchten und die das aber in ihrem Alltag immer machen müssen und sich jedes Mal als afrikanisch präsentieren oder vorstellen müssen. Deswegen gibt es die Stammtische, aber bei den Ado Präsenz sind auch Menschen ohne afrikanische Migrationsbiografie eingeladen. Vielleicht noch ganz kurz zur Erklärung, auch besseres Verständnis für unser Publikum. Nicht jeder hier in Linz oder Oberösterreich kennt Mireille Ngosso. Ich darf das ganz kurz sagen, Mireille Ngosso ist eine Ärztin, kommt auch aus dem Kongo, aus der Demokratischen Republik Kongo und ist Politikerin, nämlich neuerdings Gemeinderätin der SPÖ in Wien. Vorher war sie stellvertretende Bezirksvorsteherin im ersten Bezirk und auch eine Kämpferin natürlich für die Sache. Du hast dich jetzt nicht für die Gemeindepolitik entschieden, sondern du, das kann man ja durchaus verraten, oder das ist ja auch eingangs schon erwähnt worden, schreibst auch gerne. Du hast sozusagen die Textform gewählt, um dich auch auszudrücken. Ich habe jetzt ein bisschen was gelesen, auch im Vorfeld, kenne auch deine alte Arbeit, mit der du damals diesen Exil-Literaturpreis gewonnen hast, zwischen den Kulturen. Das ist ja zum einen sehr poetisch, zum anderen der aktuelle Text, wo du diesem Diplomaten begegnest, das kannst du dann erzählen, was du damit meinst, das ist eher so sehr realistisch, auch politisch konnotiert. Das hat relativ wenig Poesie, da spiegelst du eigentlich wieder, wie zum Teil widerwärtig auch so postkoloniale Attitüden noch überall anzutreffen sind, wo man sich eigentlich spöttisch lustig macht über den afrikanischen Kontinent als zuvor kolonisierten Raum und man dann halt dort irgendwie sagt, naja, egal, wenn es schlecht läuft, ist das Wetter schlecht, es sind die Franzosen schuld und wenn irgendwie, ich weiß nicht, wieder mal Geld der Korruption zum Opfer fällt, dann sind auch die Franzosen schuld. Wie schaffst du dieses Spannungsfeld hier tatsächlich auch in deinen unterschiedlichen Schreibstilen? Wo bist du dir selbst am authentischsten? Und was kannst du eigentlich damit bewirken? Ich fange mal an, wo ich mir selbst am authentischsten bin. Ich finde, ich bin am authentischsten, wenn ich auf Deutsch schreibe. Das ist das Einzige, was ich sagen kann. Aber theoretisch finde ich mich überall wieder. Also ich könnte genauso Fantasy schreiben wie auch eben Poesie oder eben so einen politisch konnotierten Text, weil Schreiben für mich einfach ein Ventil ist, einerseits um das zu verarbeiten, was in der Welt passiert, aber gleichzeitig auch etwas zu erschaffen, was es in der Welt zum Beispiel noch gar nicht gibt. Und genau, also der letzte aktuelle Text, eben der politisch konnotiert ist, wo ich eben mit diesen Diplomaten in diesem Raum war. Das ist eine reale Geschichte, das hast du überlebt. Das ist tatsächlich passiert, ja. Die habe ich auf Englisch verfasst, einfach, weil ich, um auch die zweite Frage zu beantworten, weil ich eben auch wollte, dass es mehr Leute erreichen kann, dieser Text. Weil mir geht es gar nicht darum, um eine konkrete Zahl, wie viele Menschen diesen Text auch wirklich dann lesen. Aber mir geht es darum, dass wenn das jemand lesen kann, dann möchte ich, dass es möglichst viele Leute lesen können. dann möchte ich, dass es möglichst viele Leute lesen können und auch vielleicht nachvollziehen können, wie es uns geht, uns wieder, also schwarz gelesene Personen zum Beispiel. Aber das heißt, dein Vertrauen in die Literatur ist sehr, sehr groß, weil du hättest ja auch andere künstlerische kreative Ausdrucksformen wählen können warum ist das so woher woher kommt eine stärke im schreiben das das kann ich nicht sagen ich meine ich habe meine stärken sind generell künstlerisch würde ich sagen weil ich mache auch viel musik aber es könnte sein dass das damit zu tun hat dass mein großvater schriftsteller war also mein großvater mütterlicherseits war er war nicht nur bürgermeister sondern war ihm auch autor und er hat ganz ganz viele bücher geschrieben und schon von klein auf hat meine mama mir immer gesagt so ich habe das von meinem großvater und ich soll ja nicht aufhören zu schreiben und es ist schon so dass ich manchmal phasen haben in denen ich einfach gar nicht schreibe entweder weil ich keine zeit habe oder weil ich keine motivation habe aber aber es ist wenn ich dann keine texte schreibe, schreibe ich trotzdem über meine Gefühle. Also wenn mir irgendetwas passiert, ich kann das erst wirklich verarbeiten, nachdem ich es niedergeschrieben habe. Das ist bei mir einfach so. Ich kann das gar nicht anders erklären. Manchmal bin ich selbst sogar überrascht. Manchmal sitze ich vor dem Laptop und denke mir so, ich schreibe jetzt was und dann sitze ich 20 Minuten und habe eine komplett weiße Seite und dann auf einmal plötzlich habe ich fünf Seiten geschrieben. Anfang des Jahres hat eine Geschichte die Welt durchaus bewegt, hat enorme Aufmerksamkeit gefunden und das war ja auch historisch einzigartig, denn bei der Inauguration des neuen US-Präsidenten Joe Biden hat die junge Lyrikerin Amanda Gorman die Möglichkeit erhalten, einen Text von ihr vorzutragen und das war natürlich auch von Joe Biden ganz bewusst ausgewählt im Sinne eines sehr persönlichen Bekenntnisses. Ja, wir wollen, dass diverse Amerika, weil nämlich Amanda Gordon schwarz ist. Und er hat damit auch zum Ausdruck gebracht, dass das, was vorangegangen ist unter Donald Trump, diese Spaltung der Gesellschaft, diese Entzweihung und auch dieser zunehmend staatlich werdende Rassismus, dass damit jetzt auch ein Schluss gemacht werden soll. Soweit, so gut. Das hat natürlich viele sehr beeindruckt. Aber dann ist in Folge einiges passiert, nämlich ein niederländischer Verlag wollte dann Arbeiten von Amanda Gorman auch ins Niederländische übersetzen und hat dafür eine Übersetzerin gewählt, Mareike Lukas-Reinefeld, eine Person, die selber nicht binär ist, sozusagen selber auch im Sinne von Identitätspolitik sozusagen selber sich auch klar positioniert. Und das hat in Folge heftige Entrüstung hervorgerufen, gerade auch bei anderen schwarzen Autorinnen und auch Übersetzerinnen, die gesagt haben, das darf überhaupt nicht sein, denn wenn jemand die Gedanken und die Lebenswelt und auch die Erfahrungswelt der schwarzen Lyrikerin Amanda Gorman übersetzen kann, da kommt es jetzt nicht so auf akademische Übersetzungskenntnisse an, sondern eher auf das Semantische, dann kann das eigentlich nur ein schwarzer Mensch sein. Das ist eine Diskussion, die ist bis heute nicht ausgestanden, hat sehr, sehr viel unangenehme Seiten auch hervorgerufen. Wie stehst denn du dazu oder diesem Gedanken gegenüber, dass wenn man hier sozusagen literarisches Gedankengut, Denken, Arbeiten von einer schwarzen Autorin sozusagen übersetzen will, dass das ausschließlich schwarze Menschen tun können? Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich damit noch nicht so viel auseinandergesetzt habe, aber was ich dazu sagen kann, ich lese auch, habe auch ganz viele Bücher von Chimamanda Ngozi Adichie gelesen zum Beispiel und sie ist eine nigerianische Schriftstellerin und da gab es auch schon oft diese Diskussion eben, dass wenn was übersetzt wird, wird oft darauf geschaut, dass etwas möglichst rein übersetzt wird und nicht, dass das Problem dabeietzt wird, wird oft darauf geschaut, dass etwas möglichst rein übersetzt wird. Und nicht, dass, das Problem dabei ist halt, dass viel verloren gehen kann auf der Strecke, wenn darauf geachtet wird, dass möglichst rein übersetzt, aber nicht das gesagt wird, was im Originaltext steht. Und in dem Sinne würde ich, kann ich schon nachvollziehen, dass das problematisch ist. Es gab auch schon die Möglichkeit, dass das mit Fußnoten zum Beispiel gelöst wird, weil zum Beispiel die Wörter People of Color, die können im Deutschen beziehungsweise werden, können im Deutschen nicht übersetzt werden, beziehungsweise werden oft als Farbiger, unter Anführungszeichen, übersetzt. Und das ist problematisch. Und man hat halt versucht, dass wenn Texte aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt werden, dass sie dann das Wort aber behalten, Person of Color, aber dann in der Fußzeile eben erklären, was das eben bedeutet, damit auch deutschsprachige Menschen das verstehen. Und in dem Sinne, ja, ich verstehe die Debatte durchaus. Ich verstehe sie. Aber ich höre daraus, dass du froh bist, dass es diese Debatte gibt. Auf jeden Fall. Also bei allem, was jetzt rund ums Thema Schwarzsein passiert, bin ich unglaublich dankbar, dass es endlich zu Debatten kommt, also dass darüber geredet wird, weil Probleme können immer nur dann gelöst werden, wenn darüber gesprochen wird. Jetzt habe ich mich vertieft in die Forderungen des Black Voice Volksbegehren, weil du sagst, es ist gut, wenn man sich damit beschäftigt, denn vorerst bleibt das ja noch so in durchaus sehr speziellen Bubbles, diese Debatte. Das ist sehr intellektuell, dann sind das teilweise aktivistische, soziale Bewegungen, dann ist das ein spezieller politisch-journalistischer Diskurs, der dann auch entsprechende mediale Räume hat. Auch wir bei DorfTV diskutieren das gerne, aber das bleibt natürlich schon auch bis zu einem gewissen Grad begrenzt. Ich habe bei euren Forderungen gesehen, das ist eines der interessanten Punkte, es sind alle interessant, aber das ist ganz besonders interessant, dass das Volksbegehren, über das du dann vielleicht auch noch ein bisschen was erzählst, fordert, dass die Reflexion von Schwarzsein auch in die Schule Eingang finden sollte. Dass das sozusagen auf breiter Basis das Bildungssystem erreicht, um da sozusagen auch wirklich sehr, sehr weitflächig das entsprechende Bewusstsein dafür zu schaffen. Vielleicht kannst du das, jetzt erst sagst du bitte noch was zum Volksbegehren selbst, seit wann es das gibt, auf welchem Status das ist, das ist ja noch nicht abgeschlossen, was deine Rolle dabei ist, beziehungsweise was kann es bewirken, gerade auch im Hinblick auf Schulen, ob das tatsächlich so ein probater Weg ist, tatsächlich das staatlich über das Bildungssystem zu verordnen, eine Auseinandersetzung über den Bewusstsein, was Schwarzsein eigentlich ist. Wo soll ich anfangen? Also auf jeden Fall kurz zum Black Voices Volksbegehren. Das gibt es seit letztem Jahr. Wir brauchen nämlich insgesamt 100.000 Unterzeichnungen, damit das Volksbegehren eben dem Nationalrat vorgelegt werden kann. Und das Allerwichtigste dabei ist, dass das Volksbegehren dazu beiträgt, dass darüber gesprochen wird. Dass es einfach nicht nur bei der Black Lives Matter Demo letztes Jahr bleibt, sondern dass kontinuierlich darüber geredet wird, dass wir ein Problem haben, ein grundlegendes strukturelles Problem. Und dadurch, dass es eben strukturell ist, kann es nur strukturell und institutionell gelöst werden. Und um das mit der Schule besser zu verstehen, kann ich ein Beispiel zum Beispiel nennen, ein persönliches. Als ich im Geschichteunterricht war, ich kann mich nicht erinnern, ob ich irgendwas über Afrika gelernt habe, außer ich kann mich erinnern, dass es vielleicht zwei Seiten gab, aber die wurden, soweit ich weiß, nicht angesprochen. Aber die wurden, soweit ich weiß, nicht angesprochen. Und von einem Bekannten weiß ich, dass zum Beispiel manche Menschen dazu gezwungen wurden, Passagen vorzulesen, wo gewisse Krankheiten, ich werde jetzt bewusst nicht sagen, welche Krankheit, mit dem afrikanischen Kontinent in Zusammenhang gebracht wurden. mit dem afrikanischen Kontinent in Zusammenhang gebracht wurden. Und wenn sowas schon in der Schule gelehrt wird, das bleibt nicht nur in den Köpfen der weißen Kinder, das bleibt auch in den Köpfen der schwarzen Kinder, die hier aufwachsen und sich bis zu einem gewissen Alter zum Beispiel vielleicht noch als Österreicher gesehen haben beziehungsweise sehen und dann aber lernen, dass sie als unter Anführungszeichen das Andere beziehungsweise das Negative gesehen werden. Und damit ist es halt einfach wirklich wichtig, dass auch in den Schulen angesetzt wird, dass über Schwarzsein gesprochen wird, weil es ist nun mal nicht so, dass es nur weiße Österreicherinnen gibt, sondern es gibt halt auch Schwarze. Und wir werden nicht weggehen. Und ein weiteres Beispiel ist zum Beispiel in der Medizin. gibt, sondern es gibt halt auch Schwarze. Und wir werden nicht weggehen. Und ein weiteres Beispiel ist zum Beispiel in der Medizin. Es gibt, ich kenne so viele Geschichten von Leuten, die zu fünf Hautärzten gehen müssen, bis ihnen gesagt wird, dass sie Neurodermitis haben, weil die Mediziner und Medizinerinnen einfach nicht wissen, dass gewisse Hautkrankheiten bei uns anders aussehen. Und wir sind Teil dieser Gesellschaft. Warum sind wir nicht auch Teil des Bildungssystems, beziehungsweise der, worüber gelernt wird? Also ja, deswegen ist es auf jeden Fall sehr wichtig. Ich selber habe mal die Erfahrung gemacht mit einem schwarzen Menschen. Er wollte einfach nur in ein Spital Blut abnehmen gehen. Die Ärztin war verzweifelt, die war nicht in der Lage eine Vene zu finden und die hat das dann aber auch eingestanden. Sie hat gesagt, wir sind nicht dazu ausgebildet. Wir haben immer nur sozusagen erprobt und geübt an weißen Armen und sind somit mit dieser Frage nicht so vertraut. Aber das ist natürlich ein ganz schwieriges Thema. Und ja, die Schule ist ja überhaupt herausgefordert, muss ja dieser Tage sehr viele Probleme lösen. Jetzt denke ich da mal an die Femizide. Und da weiß man auch, man muss schon sehr früh in der Prävention ansetzen und Männlichkeitsmuster zu hinterfragen. Da soll ja auch die Schule sehr viel dafür tun. Aber ich denke jetzt auch mal dran, das ist ja auch sehr entscheidend, eine Frage der Repräsentation. Jetzt gebe ich ehrlich zu, wir haben bei DorfTV, wo uns das Thema ein ganz, ganz großes Anliegen ist, jetzt auch nicht so spitzenmäßig repräsentiert Menschen, People of Color, schwarze Menschen, die sozusagen moderieren oder Sendungen gestalten. Aber natürlich bei anderen Medien, beim ORF, habe ich den Eindruck, das war schon mal besser, dass auch Menschen anderer Hautfarbe sozusagen vor der Kamera gesprochen haben. Was kann man denn da tun, damit das besser wird? Damit sozusagen das, was dann auch medial Menschen vor Augen haben, dass das auch mehr den Realitäten entsprechend abgebildet wird. Es gibt natürlich Experten und Expertinnen, die sich mehr mit diesem Thema auseinandergesetzt haben, dass das auch mehr den Realitäten entsprechend abgebildet wird. Es gibt natürlich Experten und Expertinnen, die sich mehr mit diesem Thema auseinandergesetzt haben, wie zum Beispiel die Vanessa Spambauer. Die kommt ja aus dem ORF. Genau, die kann sicher viel mehr dazu sagen als ich. Aber auf jeden Fall, was kann man dafür tun? Genau solche Sachen stehen eben im Black Voices Volksbegehren. Es müssen einfach Plätze geschaffen werden, beziehungsweise Räume geschaffen werden, in die schwarze Menschen auch eingeladen werden und einfach damit sie die Möglichkeit haben hineinzukommen. Weil vielen von uns werden die Türen einfach schon vor dem Bewerbungsgespräch verschlossen. Also man wird, wenn man die Lebensläufe hinschickt und man sieht das Bild, viele von uns werden gar nicht mehr angerufen oder sonst was oder überhaupt wahrgenommen, also sobald man das Bild sieht. Also das einzige was man, also beziehungsweise unter anderem Sachen, die man machen kann, sind Räume schaffen, Plätze schaffen, Arbeitsplätze schaffen. Genau, aber das kann man alles auf der Homepage auch des Black Voices for Expegierenden noch nachlesen. Zurückkommend zu dieser Identitätsfrage. Es gibt ja quasi viele Hütchen, die man sich aufsetzen kann. Du, für dich ist natürlich, du hast das jetzt auch sehr eindrücklich beschrieben, Schwarzsein ein wichtiger Faktor. Aber du bist doch noch immer, ich darf das bezeichnen, sehr jung. Ich darf dich als Jugendliche bezeichnen. Jugendliche sind spätestens seit der Corona-Pandemie und dem Lockdown wieder ein Thema, nämlich erneut wieder quasi aus einer problematisierenden Perspektive. Jugendliche werden heute erst die gesehen, die besonders verloren haben, auch im Lockdown sehr stark ihrer Perspektiven beraubt worden sind. Jetzt bist du eine junge Frau, hast sozusagen dein kreatives Programm. Wie hast denn du diesen Lockdown erlebt? Inwieweit hast du dann persönlich auch für dich Einschränkungen erlebt? Beziehungsweise wie bist du damit umgegangen? Ist dir zugute gekommen, dass du der digitalen Generation angehört hast, dass du es eh cool hattest im Zoom, Chat und sonst irgendwo? Ja, also auf jeden Fall, ich persönlich habe es als positiv empfunden, den Lockdown, muss ich sagen. Also ich hatte eben, dadurch, dass ich eben studiere, hatte ich eben das Glück, dass ich online weiter studieren konnte. Und ich habe das als sehr angenehm empfunden, weil ich eben auch neben der Arbeit, also neben dem Studium auch arbeite. spät gekommen was sonst bei mir öfters passiert und ja also ich habe das in dem sind ich habe schon mitbekommen dass junge menschen sich oft als spielball der politik gesehen haben aber ich habe das persönlich nicht so wahrgenommen ich muss ehrlich sagen also da ist der begriff der intersektionalität zu erwähnen dass ich als als schwarze frau eben einer mehrfach diskriminierung ausgesetzt bin aber der und noch dazu vielleicht als junger mensch aber ich habe jetzt diesen teil des jungseins nicht so als negativ während der pandemie empfunden bzw während des lockdowns sondern mehr da habe ich mehr auf den schwarzsein-Aspekt geschaut bei mir, weil für diesen Aspekt war es sehr positiv. Also ich persönlich habe es als positiv empfunden. Ich kann nicht für andere sprechen, aber ich persönlich fand das schon in dem Sinne als positiv. Weil du eingangs betont hast, dass dein Verständnis von Afrikanischen und Afrikanischsein sehr, sehr wichtig ist oder sehr schwer wiegt, ist mir eingefallen, dass natürlich, was man sozusagen durchaus auch dem Afrikanischen zuschreiben kann, ein sehr stark ausgeprägtes Traditionenverständnis. ein sehr stark ausgeprägtes Traditionenverständnis. Die Überlieferung, die Ahnen, die quasi nicht nur ihr Wissen weitergeben, sondern auch ihre Moral und ihre Konventionen weitergeben. Da spielt natürlich die Frage nach den Geschlechterrollen auch eine ganz große Rolle, weil per se in dem, was wir sozusagen als afrikanisches Brauchtum oder afrikanische Traditionen kennen, es sehr wohl diese Rollen auch der starken Frauen gibt. Das manifestiert sich beispielsweise in Westafrika, dass gerade auch die kommunalen Gerichte fast ausschließlich in weiblicher Hand sind, die Bezirksgerichte in Ghana beispielsweise, aber trotzdem diese Rollenstereotype noch stark vorhanden sind. Frau ist Mutter, Frau kocht. Wie ist dir das weitergegeben worden? Wie trägst du das in dir, beziehungsweise wie wühlt es in dir oder siehst du da gar nicht einen inneren Konflikt in dir? Ich komme aus einer Familie mit sehr, sehr starken Frauen. Also bei mir steht in der Familie keine Frau in der Küche. Somit empfinde ich das gar nicht so, dass es solche Rollen gibt. Ich kann von meiner Mama zum Beispiel das Beispiel nennen, solche rollen gibt ich kann von meiner mama zum beispiel das beispiel nennen dass sie nie in der küche stehen wollte sondern immer mitreden wollte wenn es um politik ging zum beispiel somit und mir wurde das nie so weiter getragen dass es solche geschlechter rollen gehen gibt ganz im gegenteil jetzt mit der ganzen literatur mit der ich mich beschäftigt habe habe ich schon stark mitbekommen bzw empfinde ich es so, dass das aus dem Westen eher gekommen ist nach Afrika, diese aufgeteilten Geschlechterrollen. Ich empfinde das gar nicht als afrikanisch, sondern als westlich und durch die Kolonialzeit eben ist das auch nach Afrika gekommen. Und es gibt ja auch diese Dörfer, die rein weiblich sind, beziehungsweise es gibt ganz viele matriarchale Dörfer in Afrika. Also ich empfinde, also ganz im Gegenteil, ich empfinde ein matriarchales Denken als afrikanisch und nicht standardisierte beziehungsweise traditionelle westliche Geschlechterrollen als afrikanisch. westliche Geschlechterrollen als afrikanisch. Ja, also ja. Aber wie kannst du das für dich im Leben hier anwenden oder in deinem Alltag? Siehst du das jetzt schon als ein feministisches Konzept, wo du sagst, ja, also das ist mein Kampf, also da kann ich viel einbringen, weil ich habe da sehr viel mitbekommen? Oder siehst du trotzdem auch für dich noch sehr, sehr viel Notwendigkeiten, quasi auch weiterhin kämpferisch als Frau zu agieren? Ich finde, ich persönlich entscheide, mich bewusst dazu, mich als Feministin zum Beispiel zu bezeichnen. Ich finde, wie gesagt, Feminismus als etwas auch Afrikanisches, auch wenn sich meine Tanten und meine Mama selbst würden sich nie als Feministinnen bezeichnen, aber ganz, ganz viel, was sie machen, ist durchaus feministisch. Und für mich persönlich steht der Kampf des Schwarzseins im Vordergrund. Ich empfinde mich schon als Feministin, aber eben durch Intersektionalität bin ich halt unterschiedlichen Facetten von Unterdrückung und diskriminierung ausgesetzt das heißt manchmal ist es halt schon so ein innerer kampf aber ich sehe ich bin bewusst zuerst schwarz bevor ich eine frau bin also das ist aber nur meine Einstellung. Das lässt sich nicht auf alle anderen Menschen übertragen. Ich habe es eingangs bei deiner Vorstellung oder der Vorstellung deiner Person ja angeführt, deine Mehrsprachigkeit. Das ist ja so ein bisschen ein Steckenpferd auch von dir. Wie kann man sich das vorstellen? Das ist ja gar nicht so einfach. Ich meine, fünf Sprachen, das ist ein starkes Stück. Ichche haben es schon schwer, eine Fremdsprache zusätzlich zu ihrer Muttersprache zu erlernen. Wie kannst du das für dich selber hegen und pflegen? gleichwertig oft und viel sprichst, aber wie kann man diese Vielsprachigkeit, die ja auch eine ganz große persönliche Stärke ausdrückt, tatsächlich sehen? Wie kannst du es für dich vorteilhaft anwenden oder einsetzen? Na ja, so ganz einfach lebenslauf schaut das immer ganz gut auch so kann ich zum beispiel einsetzen unter anderem aber ich kann auch zum beispiel ich habe den vorteil dass ich mich mit ganz ganz vielen menschen einfach unterhalten kann egal wo also sehr oft ich spreche zwei kongolesische sprachen und somit wenn ich in egal welchem land bin und ich einer kongolesischen community begegne weiß ich bin davon überzeugt dass ich mich mit dem mindestens einer person unterhalten kann und und das trägt halt auch dazu bei dass ich so einen großen zugang habe zu ganz, ganz unterschiedlichen Menschen. Und ich empfinde das als sehr, sehr positiv. Und es ist natürlich manchmal ein bisschen schwierig, weil man spricht eben nicht jeden Tag jede Sprache. Es ist schon so, dass meine Schwester und ich zum Beispiel, wir haben einfach einen Mix aus allen Sprachen sprechen, die wir sprechen können. Ich kann mich auch mit einer Person auf Französisch zum Beispiel unterhalten, aber manchmal ist es halt so, dass ich, wenn ich lange nicht mehr Französisch gesprochen habe, dass ich dann ein bisschen nachdenken muss, aber ich weiß, dass es da ist. Es ist wirklich ein großer Schatz, den mir meine Eltern mitgegeben haben auf meinem Weg. Das ist ja cool. Wir haben jetzt gar nicht mehr so viel Zeit auf unserer Uhr. Krass, jetzt noch meine Frage. Ich meine, du sprühst vor Energie, das ist nicht zu übersehen. Ich denke mal, du hast Ideen, Pläne, Vorhaben. Was kannst du uns da schon anvertrauen? Was hast du für dich selber dir so vorgenommen in naher Zukunft, mittlerer Zukunft? Was willst du jetzt noch bewegen? Wo willst du hin? Du hast gesagt, Musik ist dir neuerdings ein großes Anliegen. Können wir dich mal irgendwo hören, sehen auf einer Bühne? Was dürfen wir von dir erwarten? Also quasi, wo sehe ich mich in fünf Jahren? Also es ist so, dass ich, also Musik mache ich nicht erst neuerdings, ich mache schon Musik, seitdem ich zwölf bin, aber ich habe mich selber nie wirklich, ich möchte Musik machen und ich liebe Musik und ich brauche Musik tagtäglich, aber ich habe mich so noch nie in diesem Aspekt gesehen, aber ich bin seit neuestem auch als DJ tätig und das ist derzeit mein größtes Ziel, also dass ich da auf jeden Fall mal besser werde und schaue, wo mich der Weg hin bringt. Aber was auf jeden Fall noch kommen wird, ich habe noch ganz, ganz viele Texte und ganz, ganz viele Ideen. Welche Ideen, welche Themen kreisen deine Texte in Zukunft? Ganz unterschiedlich. Aber ich lege mich da auch nicht fest. Also wie gesagt, ich kann über alles schreiben. Aber derzeit schreibe ich sehr stark politisch. Das heißt, mit dir ist weiterhin zu rechnen? Auf jeden Fall. Das nenne ich mal ein Schlusswort. Vielen herzlichen Dank, Kassi Antonan. Danke schön. Wir sind nämlich tatsächlich am Ende der Sendezeit. Ja, schön, dass du da warst. Ein großes Dankeschön natürlich auch an die Zuseherinnen und Zuseher, die heute wieder mit Interesse dabei waren. Die nächste Ausgabe von Wassermeyer sucht den Notausgang kommt schon ganz bald, nämlich kommt am Dienstag, 1. Juni um 11 Uhr vormittags und dann natürlich auch in der Dorf-TV-Tag. Dann ist zu Gast die Künstlerin und Schriftstellerin Clara Charlotte Zeitz, die aus Leipzig nach Linz kommt. Sie wird bei mir im Studio sein. Freue mich, wenn Sie dann wieder dabei sind. In diesem Sinne darf ich mich verabschieden, wie immer auch mit dem Ersuchen. Bleiben Sie dem Sende Ihres Vertrauens, nämlich Dorf-TV auch weiterhin gewogen. In diesem Sinne noch einen schönen Nachmittag und auf Wiedersehen.