THERA FM, Teacher Education Radio Austria, das Studierendenradio der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich. Herzlich willkommen bei PHTV THERA FM, bei unserer ersten Mai-Sendung im Jahr 2021. Und wir haben ein spannendes Thema gewählt, nicht zuletzt auch aufgrund der vielen Diskussionen, die es derzeit gibt, einerseits bezüglich Gewalt an Frauen ausgegangen, waren ja da auch in Großbritannien große Demonstrationen, dass sozusagen Mädchen und Frauen nicht mehr die Möglichkeit haben, ohne Angst am Abend auf der Straße zu gehen und so weiter. Und wir von Terra FM, PHTV, haben uns gedacht, weil wir ja mit der Schule zu tun haben, hat nicht vielleicht auch die Schule etwas mit diesem Thema zu tun, mit Sex und die Schule, das ist unser heutiges Thema und ich freue mich sehr, dass ich da drei Expertinnen, Experten hier bei mir im Studio habe. ein Zufall, das ist nicht geplant, also zwei Raphaels, sozusagen einen jungen Raphael und einen noch auch sehr jungen, aber nicht ganz so jungen Raphael, so wie ich weiß, eigentlich seit gestern ein bisschen älteren Raphael. Also einerseits der junge Raphael ist Schüler, der NMS 27 hier in Linz und du bist glaube ich 13 Jahre alt, 15, okay, sorry. Ich meine, ich meine, heute ist man schon froh, wenn man sich jünger macht. Also da tut man das mal vorsichtshalber grundsätzlich. Und dann haben wir, dann auf der Seite von ihm haben wir den Raphael Oberhuber, also auch ein Raphael. Und der Raphael Oberhuber ist Kinderpsychologe und Experte auch in diesem Fall von der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich. Aber es ist nicht deine einzige Tätigkeit, aber du kannst vielleicht dann mehr noch dazu sagen. Hallo Raphael. Ja, hallo. Herzlichen Dank fürs Kommen ins Studio. Und wir haben die Leonie. Die Leonie ist auch von der, Leonie ist das richtig, oder? Ja. Habe ich richtig. Du bist auch von der Mittelschule 27, gell? Und glaube ich auch wahrscheinlich dann 15 Jahre. Ich bin 14 noch. 14 noch, okay gut. Wie man es macht, macht man es falsch. Die Dame mache ich älter und den Herrn mache ich jünger. Naja, gut. Auf jeden Fall freue ich mich sehr, dass ihr da seid. Und wir schauen gemeinsam eine Stunde lang, kann die Schule, macht die Schule da etwas, macht die Schule genug, kann die Schule was machen, soll sie was machen und so weiter. Und ich bin schon sehr gespannt, was ihr da dazu zu sagen habt. Wir mögen einmal beginnen. Ja, ich denke, ich fange da noch einmal an, weil damit ja die Brücke zu unseren jugendlichen Gästen gut schlagen kann. Wir haben uns im Vorfeld ja schon so ein bisschen unterhalten über Rollenbild von Mann, Rollenbild von Frau. Wie weit hat sich das verändert in den letzten Jahrzehnten, nämlich auch in den Köpfen der heutigen Jugendlichen. Vieles, was ihr abhängig von eurem Aufwachsen in der jeweiligen Kultur erfahren habt, hat ja euch geprägt, wie ihr euch einen gescheiten Mann vorstellt oder wie du als junger Mann glaubst, gut bei Mädels anzukommen. glaubst, gut bei Mädels anzukommen. Bei dir, Tetto, was erwarte ich mir von mir als junges Mädel, junge Frau, was zählt, damit ich mich mit meinem Ich, mit meinem Geschlecht gut identifizieren kann und das natürlich auch den Burschen irgendwie zu transportieren oder zu zeigen, beziehungsweise was macht den auch traurig oder stößt ab oder ist gar nicht geil. Und gibt es da etwas, was vielleicht auch die Erwachsenenwelt, sprich eure Lehrerinnen und Lehrer, unterstützend bringen können und sagen, okay, da helfen wir euch. Oder da helfen wir euch auch vielleicht manche Sichtweisen zu reflektieren, wie die Erwachsenen sagen, oder vielleicht auch zu verändern oder zu hinterfragen. Und da würde mich einfach interessieren, wie ihr wahrnehmt von euch selber, aber auch von euren Freunden und Freundinnen in der Schulkieren, wie ihr wahrnehmt, von euch selber, aber auch von euren Freunden und Freundinnen in der Schulklasse, wie setzt ihr euer Rollenbild als Burschen, als Männer, als Angehende? Vielleicht nur ganz kurz zum Setting, also wir sind alle getestet, genesen oder geimpft oder manches auch beides, nur damit das klar ist, ich glaube, es glaube ich hin und wieder eingeblendet. Also dass wir sozusagen dem Reglement auch entsprechen. Okay, also das ist alle geimpft oder mit Antikörpern versenkt oder genesen. Rollenbild nicht Covid-19, sondern Rollenbild Mann, Rollenbild Frau. Nimmst du das für dich wahr als 15-Jähriger und wie nimmst du es in deiner Schulklasse wahr? Ja, also grundsätzlich glaube ich, dass ich ein junger, ordentlicher Bub bin. bin. Und ja, ich sehe meine Rolle eigentlich wie ich sehe. Wie du es siehst? Ja, also ich glaube, dass ich persönlich nichts falsch mache. Und eigentlich ganz in Ordnung bin. So wie ich bin. Und ja. Wir haben jetzt sehr viele Leute draußen, die wissen nicht, wie du bist. Die kennen dich jetzt da 20 Sekunden oder so, oder 30. Das heißt, wie definierst du die? Wie bist du, wenn du das so sagst? Ja, ich glaube, dass ich selbst ich selbst bin. Manchmal lasse ich ein wenig den Macho aus, aber im Prinzip macht er das eigentlich nur unsympathisch, wenn man es genau nimmt. Also das ist jetzt gerade wichtig, Macho tust du manchmal ein bisschen aussagen. Muss man als heute 15-Jähriger, damit man glaubt, einen Eindruck bei den Mädels zu bekommen oder um in eine klasse Beziehung zu einem Mädel zu kommen, so den Macho außerhängen lassen. Ist das so auch die Grundmeinung bei euch Burschen jetzt oder hat sich da schon was verändert in den letzten Jahren? Nein, ich glaube grundsätzlich dass, wenn man liebes und nette Machos außerhängen lässt, dass das den Mädels persönlich mehr taugt, als wenn du es dir irgendwie auf wichtig tust. Okay, wie sehen das die Mädels? Ja, ich meine, Macho ist jetzt nicht wirklich super. Es ist schon besser, wenn er Liebe ist, freundlich zu dir ist. Ich glaube ja, vom Raffel, der akzeptiert Großes von Mädchen auch und hat jetzt nichts gegen sie. Ich meine, sicher, relativ viel lassen, oft im Macho hängen, aber ja, ein Großes. Du erlebst den Raphael gar nicht so als Macho, obwohl er sich selber... Ja, also sicher, manchmal schon. Ich meine, er geht jetzt seit fast vier Jahren in eine Klasse. Und manchmal merkt man schon, nur dass er Macho ist, aber meistens ist eigentlich alles okay und er ist relativ lieb zu uns. Man merkt schon, dass er nur ein Macho ist, aber meistens ist eigentlich alles okay und er ist relativ lieb zu uns. Ich würde mich jetzt interessieren, was ist für euch ein Macho? Weil vielleicht ist das für mich oder uns zwei ganz was anderes. Ich weiß es nicht. Was ist denn ein Macho? Ich glaube, wenn er immer angibt mit gewissen Sachen oder immer auf cool tut. Immer so, er hat so viele Frauen am Start, obwohl es gar nicht so stimmt. Und immer angibt mit gewissen Sachen, was eigentlich gar nicht so ist. Shit, das passiert mir auch noch, weil ich bin ja ein klassischer Macho. obwohl es gar nicht so stimmt und immer angeht mit gewissen Sachen, was eigentlich gar nicht so ist. Das passiert mir auch noch, weil ich bin ja klassischer Macho. Und wie seht ihr euch als Mädchen? Auch von der Gleichwertigkeit und von dem, dass ihr auch Burschen gefallen wollt, gehe ich doch einmal davon aus. Ich glaube, man macht sich damit selber, dass man Jungs gefällt, viel mehr Druck. Es gibt so viele Jungs oder eine in unserer Klasse, die was dann vorhelfen würde, die sagen so, ja, du bist eh voll schön, du bist eh wunderschön, mach dich selber nicht so viel Druck. Man wird mittlerweile relativ gut akzeptiert. Okay. Woher kommt dieser Druck bei euch jungen Mädels? Großes von Social Media. Also wirklich Insta-Videos. Okay. So von Fotos und so von dort? Ja, Fotos, Models und sehr viel bearbeitet ich wieder auch. Also das ist ja sehr interessant, weil eure Generation ja damit aufgewachsen ist und ihr Facebook oder Instagram ja immer Fotos gepostet seht von anderen, die sich immer sehr glücklich und stabil und erfolgreich darstellen. aber man hat dann selber den Eindruck, ja um Gottes willen, also mir geht es ja manchmal schlecht, ich gehöre da irgendwie nicht dazu oder ich bin da irgendwie, alle anderen sind glücklich, nur ich nicht. Ich glaube einfach, dass in Social Media oder auf Instagram relativ viel Positives gesagt wird. Es wird nicht alles vom Leben gesagt, nicht einfach nur das Positive oder die schönen Bilder, aber halt nicht, wenn Influencer traurig sind oder so, oder man nicht gut erscheint, es wird dann meistens gar nicht so viel gesagt und deswegen macht man sich einfach, glaube ich, viel mehr Druck, weil man das echte Leben nicht kennt. Da habt ihr einfach so viel Erwartungsdruck. Wären über solche Bereiche, wird über solche Bereiche bei euch in der Schule, hat einmal in irgendeiner sozialen Unterrichtsstunde oder so einmal darüber gesprochen oder ist Schule für euch immer nur Unterrichtsgegenstände, Maths, Deutsch, Englisch, Biologie und da diese Fachbereiche oder werden auch über so Dinge wie Beziehungen untereinander, Selbstbild, Selbstwert, Erwartungshaltung, Umgang mit Social Media? Ich glaube, Umgang mit Social Media oder Selbstbild ist eher im Hintergrund. Was bei uns sehr stark ist, dass die Lehrer uns wirklich fragen, was los ist oder so und uns sehr viel Tipps geben und wirklich uns großes unterstützen, sagen, dass wir uns darüber keine Gedanken machen müssen. Und manchmal ist es ja trotzdem nur im Unterricht dabei. Okay. Super. Sehst du das auch so? Sehr viel auch so, ja. Also da möchte ja jeder dann in die MS27 gehen, wenn da so engagierte Lehrer sind, die sich kümmern darum, wie es euch geht. In einer Schulklasse ist es ja auch so, dass man sich miteinander, dass man ja nicht nur sein eigenes Selbstbild hat, also jedes einzelne, sondern auch miteinander agiert, das haben wir gerade gesprochen, Mädels, Burschen, habt ihr da auch die Erfahrung, dass dann über die Beziehungen untereinander geredet wird? Ich meine, man muss ja nicht gleich verliebt sein ineinander. Man kann ja einfach einmal, wie du sagst, geht es vier Jahre miteinander in die Schule. Wie sind denn da Beziehungen? Gibt es auch manchmal Konflikte? Werden die besprochen, bearbeitet? Sicher gibt es immer wieder Schreitereien oder so. Aber Großes kann man eigentlich über alles untereinander reden. Es ist in so einer Klasse jetzt relativ in ein paar Gruppen aufgeteilt. Ich kann jetzt nur sagen, wie es für mich ist. Ich kann gut mit Leuten aus meiner Klasse reden, auch mit Jungs aus meiner Klasse reden, wenn irgendwas los ist oder so. Und die helfen eigentlich meistens schon weiter. Okay. Das heißt, ihr erlebt schon, dass da auch sowas wie gegenseitiger Respekt ist? Ja, auch manche schon. Ich meine, es gibt sicher immer wieder so Momente, wo einfach kein Respekt da ist und gewisse Leute, wo man einfach nicht so viel Respekt hat, aber meistens auch bei den meisten, ja. Jetzt könnte es ja auch sein, dass einige unserer Sendung zuhören oder zuschauen, die sich denken, die reden da von Eierspeisen und recht lieb, aber in Wirklichkeit bei uns geht das gar nicht so ab. Also Christian hat mir vorgestellt, dass ich klinischer Psychologe bin und ich bin oft mit Jugendlichen zusammen, die dann bei mir in der Praxis oder bei mir in der Klinik sind, denen es total schlecht geht, weil dieser Respekt oder dieses Rollenbild, von dem wir jetzt gerade gesprochen haben. Ich muss, Quint, einmal bei dir was tun, glaube ich, bei dem Mikrofon. Weil das Kabel da immer sich so ein bisschen verharschelt. Aber ich hoffe, man versteht mich. Ja, bitte. Nein, ich muss da ein bisschen näher kommen. Da müssen wir raus. Jetzt glaube ich, müsste es besser sein. Sorry. es besser sein. Sorry. Ja, also ich kenne viele Jugendliche in eurem Alter, denen es also nicht so gut geht, wie ihr das jetzt beschrieben habt. Und die also unter Konflikten oder unter Mobbing oder weniger Wertschätzung leiden. Und jetzt denke ich, sollte unsere Diskussion, weil ihr vertritt ja sozusagen eure Generation, also sagen, was könnte denn helfen, damit man diese gleichwertige Identifikation, Rolle von Mann, Frau in einer Schulklasse zum Beispiel, jeder für sich entwickeln kann oder gegenseitige Wertschätzung können Lehrerinnen, Lehrer da, Jugendliche unterstützen. Wie kann Schule helfen, dass auch zum Beispiel dieser Druck ein bisschen abgebaut wird. Ich meine, ich muss immer nur voll schön sein, ich muss immer nur voll sexy sein, ich muss voll intellektuell gut drauf sein, ich muss ein Macho sein, weil sonst habe ich keine Chance und sonst bin ich nichts wert, das abzubauen. Kann Schule da helfen oder hängt das eh nur von eurem Elternhaus ab oder von den Freunden? Nein, also ich denke persönlich, dass man sich selber mal gespüren muss und dass man im Prinzip halt so selbst weiß, wie man wirklich ist und davor können dann auch die anderen nicht helfen. Weil wenn du nicht weißt, wer du bist, dann... Ja, aber wer zeigt dir, wer du bist? Das musst du selber gespürt haben. Okay, und was ist, wenn es anderen nicht gespürt? Pech gehabt, oder? Ja, dann muss man an sich arbeiten. Okay, wie kann es dem Individuum gelingen, dann an sich zu arbeiten? Wann fängt denn meistens irgendjemand überhaupt zu arbeiten an sich an? Ich glaube, wenn man bereit dafür ist. Wann ist man bereit? Entschuldigung, ich habe Sie... Er ist einfach ein Psychologe. Ich muss einfach unterbieten. Wann ist man bereit dafür? Ich glaube, ich glaube, wenn du es einmal selber weißt, so richtig wer du bist. Aber wenn ich es noch nicht weiß. Wann fängst du richtig einmal sicher an, zum Lernen in Mathe? Dann, wenn ich weiß, wann es um etwas geht. Genau. Ja. Aber solange du diesen Punkt nicht hast, dass du nicht das Gefühl hast, es geht um etwas, dann lässt du es schleifen. Genau, dann lässt du es schleifen. Wenn du es schon einmal dreimal eingeflaggt hast, denkst du, jetzt muss ich aber wirklich etwas tun. Oder drei Minus. Ja. Und bei der Selbstfindung oder bei seiner Rollenfindung ist es natürlich auch so, wenn alles super lässig ist, dann sage ich nicht, ich muss jetzt ein bisschen reflektieren, ich muss mit meinem Freund ein bisschen das besser machen, sondern erst dann, wenn ich merke, es rennt überhaupt nicht gescheit bei mir, dann fange ich an zu hinterfragen. Warum das ist? Ne Mann, es wird bei den Mädels nicht anders sein. Ja, ich glaube wirklich, man muss erstmal sich selber bewusst sein, wer man ist. Und dann bringt sich das auch nicht, wenn irgendwer anders dir was sagt, wenn du einfach den Wert nicht kennst. Ja, ich weiß jetzt immer noch nicht ganz genau, was ein Macho ist, aber auf das komme ich dann nochmal zurück. Ich glaube, wir haben jetzt sozusagen schon die ersten 18 Minuten unserer Sendung. Es wird Zeit, ein bisschen Musik zu spielen. Die BR der Pädagogischen Hochschule wird sich freuen. Heute haben wir wirklich definitiv jugendliche Musik. Ich glaube, sie stammt vom Patrick, der draußen an der Technik ist. Pascal, der an der Technik ist, in diesem Moment auch sozusagen ein Dankeschön an die Technik draußen, Tietmar Enne, Pascal, seinen zweiten Namen weiß ich jetzt nicht, aber vielleicht sagt mir die Regie den auch noch geschwind, Malzner, also der Pascal Malzner ist am Bildmischen und vielen Dank auch an den Markus Auer, der uns heute unterstützt, weil wir letztes Mal ein bisschen technisch geschwommen sind. Also Musik mitgebracht von Pascal. On your table for your unrequited love I would be nothing without you holding me up Now I'm strong enough for both of us Both of us, both of us, both of us I am a giant, Stand up on my shoulders Tell me what truth seems I am a giant We'll be breaking boulders Underneath our feet I am, I am, I am, I am, I am, I am a giant I am, I am, I am, I am, I am, I am a giant Don't hide your emotions You can throw down your guard And feed from the notion That we can be who we are You taught me something Freedom is ours You taught me living is Togetherness I am a giant Standing up on my shoulders Tell me what you see I am a giant, stand up on my shoulders, tell me what you see I am a giant, we'll be breaking motors underneath our feet I am, I am, I am, I am, I am, I am a giant I am, I am, I am, I am, I am, I am the giant. I'm going to shake all the weight in the dirt under me. Yeah. I'm going to shake all the weight in the dirt under me. Yeah. I'm going to shake all the weight in the dirt. Yeah. I'm going to shake all the away in the dirt under me, yeah Gonna shake, throw it away in the dirt, yeah Gonna shake, throw it away in the dirt, yeah Gonna shake, throw it away in the dirt, yeah Gonna shake, throw it away in the dirt Thank you. Ich bin ein Traitor. Teacher Education Radio Austria, das Studierendenradio der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich. HTV, Terra FM, live aus dem Studio in der Huemastraße. Zu Gast bei mir sind zwei Raffaels und eine Leonie. Raphael Oberhuber, Kinderpsychologe und Lehrbeauftragter an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich. Der junge Raphael, Schüler in der Mittelschule 27 und bin der Raphael. Schülerin der Mittelschule 27 und die Leonie ebenfalls Schülerin der Mittelschule 27. Wir haben das Thema Sex in der Schule und ich möchte jetzt wirklich einmal genau wissen, was wirklich ein Macho ist, weil das habe ich jetzt immer noch nicht ganz kapiert. Ja, was ist ein wirklicher Macho? Einer, der halt seine Coolness so außerhängen lässt. So wie ich jetzt. Nein. Der halt, weiß ich nicht, so sie so deppert gibt einfach so, blöde Ausdrücke lässt, so du blöde Sau und so. Das ist einfach einer irgendwie, der so glaubt, der ist was Besseres. Eigentlich. Ja, der oft übertreibt mit gewissen Dingen und so, wo du wirklich denkst, das ist nicht mehr normal, das ist nicht mehr gescheit, was der macht. Und ich meine, das würde mich jetzt von dir aus interessieren, Leonie. Manchmal, und wahrscheinlich werde ich jetzt gesteinigt, also wenn das nicht glücklicherweise nicht auf einer Bühne ist, sondern ist das eben im Fernsehen und da kann ich nicht so leicht gesteinigt werden, manchmal habe ich den Eindruck, dass das den Mädchen schon imponiert. Ich weiß, das ist jetzt eine große Provokation ein bisschen, aber ist das ein Irrtum? Ich glaube, es ist immer unterschiedlich, wer es macht und wie man es macht. Meistens ist es nicht so, scheinbar, wenn es irgendein Bub macht, aber sicher gibt es ein paar Momente, wo man einfach merkt, dass es doch ganz cool sein kann, aber es ist relativ selten, also meistens ist es nicht schön. Ja, man muss ja, denke ich, da auch differenzieren, unterscheiden. Es gibt ja jemanden, der vielleicht eine starke Persönlichkeit hat und einfach ein bisschen was vorgibt, Struktur, und das imponiert einem ja dann. Blöd ist es nur, wenn der Macho, oder wenn ein Mensch sich über jemanden anderen erhebt und den anderen dabei abwertet. Also ich glaube, persönlich so, es gibt ja verschiedene Arten von Machos. Wenn du jetzt einen fetten BMW fährst und du fährst schnell, gefällt es den Mädels wahrscheinlich besser, als wenn du ein 13-jähriger Bub bist, der nicht ein Fahrrad hat. Da wird er glaube ich nicht so mächtig die Mädels haben. Jetzt weiß ich, was mein Problem ist. Ich bin jetzt ein 58-jähriger Mann und fahre immer noch mit dem Fahrrad und ohne BMW. Also damit hast du die Analyse. Raphael, von dir aus, was mich interessiert, es gibt ja den Begriff Sexualpädagogik. Und ich vermute mal, dass es Sexualpädagogik auch in der Schule geben soll. Das würde mich interessieren, wie gibt es das in der Schule, mal von deiner Warte aus gesehen, auch in der Ausbildung zum Beispiel und dann von euch, Leonie und ebenfalls Raphael? Also ich habe ja so ein paar Fragen an euch zuerst schon gestellt, so über Identifizierung, Rollenbild, Mann, Frau, auch um darauf hinzukommen, dann in unserem Gespräch, dass wenn wir über Sexualität, das heißt über unseren eigenen Körper, über unsere eigene männliche, weibliche Identität sprechen, aber auch über unsere Beziehung zueinander und auch über unsere eventuelle körperliche Beziehung zueinander, dass das etwas ganz Fundamentales in unser aller Sein ist und dass das eben sehr wohl in die Schule auch gehört. Meine Frage voran dir und wie weit kann denn da zum Beispiel Schule helfen bei der Rollenfindung? Zuerst muss man sich selber finden, aber man findet sich erst selber, Rollenfindung, sagt, naja, zuerst muss man sich selber finden, aber man findet zuerst selber, wenn ich dazu auch eine entsprechende Notwendigkeit und in meiner Entwicklung einfach da einen Fortschritt oder Bereitschaft dazu habe. Und das gehört natürlich alles in die Schule, natürlich auch über Sexualpraktiken, natürlich auch über Sexualpraktiken, natürlich auch über Wertschätzung zwischen den einzelnen Personen, natürlich auch über meine eigene Identifikation, meine eigene Rolle. Aber das ist eben neben Mathematik, neben Geschichte, neben Biologie, also all diesen Gegenständen, ein Teil, der in der Schule stattfinden soll, weil wir leben ja da zusammen und als Lehrer begleiten wir ja Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung und ich glaube, in unserem Vorgespräch hast du zuerst sehr schön gesagt, Leonie, naja, ich erzähle das eigentlich lieber oder bespreche das lieber mit einem Lehrer oder mit einer Lehrerin, als mit irgendeinem fremden Psychologen. Also das ist tatsächlich möglich in der Schule bei euch? Ja, also wir haben zum Glück relativ liebe Lehrer, die was auch sagen, wir können mit denen über alles reden. Und ich sehe es auch, wir kennen sie seit vier Jahren und sie waren großes von denen immer freundlich zu uns. Und jetzt reden wir lieber mit denen, wo wir wissen, dass wir uns vertrauen können und zum Glück auch nicht alles unsere Eltern weiterverzählen, wie dass wir mit irgendeinem fremden Mann oder so jetzt drüber reden. Ich meine, wir sehen unseren Lehrer auch fünf Tage in der Woche. Also ihr sprecht tatsächlich in der Schule auch über Sex. Faszinierend. Aber da muss ich einfach sagen, ein großes Lob an die Lehrerinnen und Lehrer der Schule, weil damit das überhaupt gelingen kann, braucht es vorher Beziehung. Also normalerweise rede ich nicht an den Lehrer, dass ich auf die Susi stehe. Also mich überrascht, das ist jetzt auch positiv. Und jetzt gehe ich noch einmal von dem, was ich vor der Pause gesagt habe, vor der Musikpause. Naja, es werden vielleicht auch etliche zuhören, die sagen, also mein Lehrer erzählt sicher nichts. Würde ich auch vermuten. Und dann ist eben schon wichtig, dass man oft externe Profis einlädt, wo es relativ auch anonym dann sein kann, über Sehnsüchte, Hoffnungen, Schwierigkeiten, Probleme zu sprechen. Weil mit einem Lehrer oder einer Lehrerin, die dann nächste Woche, jetzt habe ich ja über irgendeine Sexualpraktik geredet, und dann auf einmal soll ich jetzt wieder das Volumen von einer Pyramide ausrechnen oder irgendeine algebraische Struktur kennen oder einen Deutschaufsatz schreiben. Und die weiß genau, dass ich mit einer sehr intimen Sache Schwierigkeiten habe. Also da glaube ich, dass es schon wichtig ist, dass Schulen durchaus auch immer den Mut haben, externe Menschen auch hereinzuholen, wenn ich selber vielleicht nicht in der Lage bin, dieses Vertrauen zu allen Schülerinnen oder Schülern immer herstellen zu können, zu allen Schülerinnen und Schülern immer herstellen zu können, was ja ein No-Go ist. Ich kann ja nicht immer zu allen Menschen, auch nicht zu all meinen Schülerinnen und Schülern, so ein Vertrauen herstellen, dass da diese persönlichsten Dinge besprochen werden. Und Lehrerinnen und Lehrer sind keine Sexualpädagogen. Was aber schon wichtig ist, dass man in der Ausbildung gerade über diese Beziehungsfähigkeit zur Schülerin, die eigene Identität als Lehrerin und als Lehrer, das ist ja etwas, das man als Frau reflektiert haben muss und hoffentlich in einer Ausbildung oder auch in Fortbildungen machen muss, damit man diesen Dingen, die in einer Ausbildung oder auch in Fortbildungen machen muss, damit man diesen Dingen, die in einem Zusammensein von Jugendlichen oder von Kindern passiert, dass ich diesen auch gewachsen bin. Es ist ja eine wesentliche Zeit, Leonie und Raphael, in der ihr jetzt seid, rein vom Alter her. Das ist die Zeit, wo das alles beginnt. Also so richtig beginnt. Und da, wenn ich mich so zurückerinnere, bei mir, ich wurde da völlig alleingelassen. Völlig. Sowohl, muss man in dem Fall sagen, von meinen Eltern, die eigentlich das nicht geschafft hätten, auch aufgrund ihrer, ihrer Geschichte, als auch von der Schule. Also in der Schule, was es gegeben hat, war ein völlig losgelöster Biologieunterricht, der so losgelöst von dem war, was man eigentlich empfunden hat, dass man es fast nicht mehr verbinden hat, Kinder. Weil das war halt so dargestellt als völlig irgendwie, wie wenn man irgendwie sagt, wie sich ein Elefant ernährt oder ja oder so irgendwas aber hat wenig mit gefühlen zu tun total das ist fast sogar habe ich bewusst herausgelassen worden aber ich möchte trotzdem auf das wenn man das vorher schon besprochen haben auf das hinzuweisen also früher war halt das einfach hat man sexuell in der unterricht in der schulbiologie man hat die Geschlechtsteile der Frau und des Mannes gesprochen. Und dann haben wir halt im Hintergrund gelacht. Ja, und dann, was ist da? Und der Lehrer hat geschimpft, weil man dann da nicht aufpasst hat und die Geschlechtsteile nicht nennen konnte, was für die Tests oder für die Prüfung notwendig war. Andererseits heute sind wir in einer sehr offenen Gesellschaft und ihr habt die Chance oder auch die Gefahr, aber auf jeden Fall die Möglichkeit, in Google und im Internet alles anzuschauen, was nur irgendwie geht. Frag mich manchmal, sind wir wirklich in einem offenen Gesicht? Naja, ich habe es eh unter Anführungszeichen, das kann ich beim Sagen, sieht man es nicht, aber auch so gemeint. Und jetzt ist natürlich das, dass durch diese Botschaften, die ihr im Internet kriegt, ja eigentlich auch nicht die wahren Gefühle und nicht über die Identität einer Frau, eines Mannes berichtet wird, sondern da ist immer nur der Macho, der vorgibt, was Knall hat zu sein und die willige Frau, die einfach immer alles über sich ergehen lässt, was der Mann will, was ja überhaupt 2021 überhaupt nicht geht, aber was da trotzdem als Botschaft an euch auch weitergegeben wird. Und da ist mir, glaube ich, ganz wichtig, dass diese Illusionen, die da entwickelt werden durch Pornofilme, nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben. Und da glaube ich ist auch wiederum eine Gefahr, die eure Generation mehr hat als unsere Generation. Weil da sind wir zusammen geschimpft worden, weil wir ein Bravo-Heftl in der Pause auf einmal rausgeholt haben und da hat es in der Mitte ein halber-znockertes Mädel gegeben und das war das Schlimmste. Wenn dich da jemand bei der Gangaufsicht erwischt hat, dann hat es eine Klassenbucheintragung gegeben. Jetzt haben wir das an, dass jeder irgendwas anschauen kann und ist aber trotzdem emotional wieder von der Geschlechterrolle, von der eigenen Identität, von der Beziehung zueinander, wie du es ja zuerst gesagt hast, ich möchte gerne, dass für beide passt. Das kommt ja auch in den sozialen Medien oder wenig vor. Und das glaube ich, da ist schon wichtig, dass das in einer Schule von mir aus im Sexualunterricht auch stattfindet und manches Mal auch, dass die Schulen die Möglichkeit wahrnehmen extern, auch wenn du sagst, naja, das erzähle ich ja keinem Fremden, aber dass für jene, die den Zugang zwischen Lehrern und das Vertrauen zwischen Lehrern und Schülern nicht so herstellen können, dass es da auch die Möglichkeit gibt, mit Profis zu sprechen. Gibt es eigentlich auch Raum für andere Wege in der Sexualität? Weil wir reden jetzt schon sehr stark immer über diese Mann-Frau-Geschichte. Eigentlich liegen wir in einer Gesellschaft, die sich doch zumindest, ebenfalls vielleicht unter Anführungszeichen, im Radio müssen wir die Anführungszeichen immer dazu sagen, langsam mehr öffnet, gegenüber oder für Leute, die sagen, ich definiere mich sexuell anders. Wenn ich mich an meine Zeit im Impfviertel erinnere, das war lebensbedrohlich, falls das jemand gemacht hat. Falls ein Junge zum Beispiel gesagt hat, ich bin eigentlich homosexuell, dann war das, das hat einigen Leuten wirklich das Leben gekostet. Also die dann in den Selbstmord getrieben wurden durch massives Mobbing und so weiter. Gibt es da Raum für solche Gespräche in der Schule, dass es auch andere Formen gibt in der Sexualität und dass die eben auch okay sind? Wird das thematisiert oder ist das immer nur eher so verrucht? Also ich glaube, im Unterricht wird das eher weniger besprochen, auch wenn wir als Schulpädagoge mit der man über alles reden kann. Aber ich glaube, dass es genere es bei uns immer so ist, dass wir etwas gegen Schwule haben oder etwas gegen Lesben haben. Ich meine, ich akzeptiere es jetzt so, es ist deren Leben, wir können nichts daran ändern. Aber ich glaube, dass im Unterricht darüber gesprochen wird, ist eher weniger so. Aber würdest du sagen, dass ihr eine Atmosphäre habt, wo jemand das sagen könnte? Ja, eigentlich schon. Ja? Das ist beeindruckend. Ich glaube auch viel, dass das so mit diesem mit dem Geschlecht ein Trend ist. So seit 2020, 2021 irgendwie so, ich bin bi, das ist irgendwie so modern. Ja, so modern einfach so, dass du dich von der Menge abhippst. Du meinst also, dass es eher schon umgekehrt ist, dass das eher was Positives ist, sozusagen ein USB, ein Unique Selling? Ich glaube schon, dass das schon viel mehr akzeptiert wird, aber ich glaube einfach, dass das auch so ein Trend einfach ist. Dass es einfach immer mehr Leute so werden. Ich glaube, viele Leute wissen ja noch gar nicht so wirklich, von welchen Geschlechtet wirklich was sie wollen, oder sagen einfach so, ja, sie sagen es dann einfach. Es macht einen interessanter inzwischen, wenn man das sagt. Das ist sicherlich in manchen Bereichen prägend. Ich bin jetzt gerade am Nachdenken, finde ich das jetzt gut oder schlecht? Das ist jetzt gerade gar nicht ganz klar. Naja, man muss wiederum, und ich komme zu meiner ersten Frage, die sich alle Zuhörerinnen und Zuhörer und Zuseherinnen und Zuseher stellen können. Immer die eigene Identität. Der Traum von der gelungenen Geschlechtsidentität ist für uns alle voll wichtig. Und jetzt bin ich jemand, also das freut mich jetzt, weil ich das, all meine Studenten hören diesen Satz von Herrn Oberhuber. Bitte, der Traum von der gelungenen Geschlechtsidentität ist etwas ganz Wichtiges. 99,9% sind gerne ein Buhr wenn sie ein Bub sind, oder Mädchen, wenn sie gerne ein Mädchen sind. Aber ein geringer Prozentsatz hat damit Probleme. Und jeder Lehrer kriegt es irgendwann in seinem Lehrerleben bis zur Pension einmal mit. In der 3b oder in der 2a oder in der 6c gibt es Schülerinnen und Schüler, die können mit der eigenen Geschlechterrolle gar nicht umgehen. Und das ist heute zum Glück möglich, dass man das verändert. Und dass man diese Menschen auch begleitet. Also man muss kein Mädel bleiben. Du hast gesagt, ihr habt da eine Funktion in der Schule unter den Lehrerinnen und Lehrern. Wie hast du da gesagt? Schulpädagogik? Was macht die da genau? Wenn du quasi willst, kannst du gerne mit ihr über alles reden. Die geht dann mit ihr im Unterricht in einen extra Raum und redet quasi mit dir über deine Probleme und unterstützt dir aber relativ viele Sachen. Und das wird angenommen? Ja. Also wenn es dir, Leonie, jetzt total schlecht geht, dann tue ich es mir einfach nur spintisieren. Zum Beispiel, du käme es drauf, da war irgendwas ganz anders oder du kannst mit Gefühlen nicht umgehen oder irgendwas. Das wäre eine Person, zu der du echt gehen würdest? Ich glaube, das ist bei jedem unterschiedlich. Ich glaube, die erste Person, mit der er reden würde, wäre dann wirklich ein Lehrer oder so. Und dann irgendwann würde ich sicher mit ihr auch darüber reden, weil sie da wirklich weiterhelfen kann. Und ja, es machen auch ein paar Leute in unserer Schule. Die erste Person ist ein Lehrer, mit dem du darüber redest. Hä, ja. Für dich ist das nicht so, Raphael? Nein, ich würde zuerst einmal irgendwie mit Freunden oder mit meiner Mutter darüber reden. In der Schule jetzt. Also was ich schulisch betrifft, ich glaube das war einmal irgendwie mit mit Freunden oder mit meiner Mutter drüber reden In der Schule jetzt Also was jetzt schulisch betrifft, ich hätte jetzt geglaubt, das war jetzt so grundsätzlich Nein, das ist grundsätzlich Ja, grundsätzlich würde ich mal sicher mit Freunden drüber reden, aber wenn es mir in der Schule nicht gut geht oder so Ja, wenn es mir in der Schule nicht gut geht, würde ich auch mit den Lehrern drüber reden Wenn du in der Klasse sowas auftritt, zum Beispiel das Gefühl hast du wirst da von irgendwen komisch angeschaut oder sowas Ja, würde ich auch mit der Lehrerin. Sicher. Also ich hätte mir nicht gedacht, dass diese Sendung so eine Schule-Promotion-Tour wird. Echt. Positiv überrascht muss ich sagen. Also es ist ja schon schön, wenn man dann mitkriegt, dass sich manche Dinge offensichtlich zum Guten entwickeln. Ja, wir sollen glaube ich wieder mal ein bisschen Musik spielen. Weil wir spielen kaum Musik ich, wieder mal ein bisschen Musik spielen. Weil wir spielen kaum Musik, aber das ist ein gutes Zeichen. Dann haben wir viel zu sprechen. Feelings, once again, no one cares what you lost Oh, once again, no one cares about real life Once again, no one cares who you are You're the only one who knows You're the only one that can't get it You're the only one who knows You're the only one that can't get it So baby please save me. Before I go down, down, down, down Down, down, down, down Down, down, down, down Down, down, down, down Once again No one cares about feelings Feelings Once again No one cares what you lost Oh, once again No one cares about real life no one cares about real life Once again, no one cares who you are You're the only one who knows You're the only one that can hear it You're the only one who knows You're the only one that can hear it. You're the only one that knows. You're the only one that can hear it. So baby, please stay with me. Before I go down, down, down, down Down, down, down, down, down. Down, down, down, down. Down, down, down, down. Terra FM. Teacher Education Radio Austria. Das Studierendenradio der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich. Der HTV Terra FM über ein spannendes Thema, das uns irgendwie ja doch alle ziemlich in unserem Leben bewegt. Und wir schauen uns an, sozusagen, was das mit der Schule zu tun hat. Sex und die Schule. Wir haben es ein bisschen mit einem Fragezeichen versehen, eigentlich im Titel Sex und die Schule. Hat Sex in der Schule Platz? War ein bisschen auch so eine Grundüberlegung. Positiv sind wir überrascht jetzt, also zumindest ich, ich weiß nicht, wie es dir geht, Raffael, dass es offensichtlich in dieser Schule zumindest Platz gibt für diese Diskussionen, für diese Gespräche, für diese Entwicklungen. Ich denke mir ja manchmal, dass das, also wenn ich mich so zurückerinnere, in dieser Phase hat das ja so eine Bedeutung gehabt, das war definitiv wichtiger als Mathematik oder andere Dinge. Und es gibt ja auch in vielen anderen Kulturen Beispiele, dass dem viel mehr Raum gegeben wird in dieser Zeit. denke, die haben eigentlich in diesem jugendlichen Alter schon immer dann sehr bewusst sozusagen Zeiten drinnen gehabt, wo sie einfach auch andere Belastungen wegnommen haben von den jungen Menschen. Da, glaube ich, könnte man nur ein bisschen was tun. Da wäre noch Luft nach oben bei uns, weil wir gerade oft sagen wir mal, wir haben massive Richtungsentscheidungen im Alter von 10, im Alter von 14. Ich weiß nicht, wie du das siehst, Raphael? Ja, es ist richtig, dass es so ist, dass wir in einer leistungsorientierten Gesellschaft leben und wo von den Kindern ja von klein auf immer der Vergleich gezogen wird, auf immer der Vergleich gezogen wird, wie verhält sich denn die Normalbevölkerung von 6-Jährigen, von 10-Jährigen, von 14-Jährigen. Es wird auch immer getestet. Man muss schauen, wie geht die Karriere von jedem einzelnen Kind weiter. Und dabei haben wir ja diese ganz normale Entwicklung, dass wir unseren Intellekt, unsere Persönlichkeit, unseren Körper, dass sich der ja auch weiterentwickelt und dass uns das natürlich besonders bewegt, beschäftigt, interessiert und an 14-Jährigen interessiert, sei Geschlechtsreife, ich rede ja schon so abgruben da, aber es interessiert ja mehr als die Irregular Verbs. Zumindest nehmen wir das an, ich weiß nicht, vielleicht ist das nicht so viel. Ich stehe schon früher auf Irregular Verbs und nicht auf die Geschlechtsreife. Oder die Tensis oder was auch immer. Ich denke ja doch, oder? eigentlich ja doch, oder? Und die Schule, glaube ich, muss aber Raum für diese Entwicklungsbereiche schaffen, weil sonst bin ich durch die Schule einfach so abgehoben, nur im leistungsorientierten, intellektuellen Bereich. Und wenn du sagst, wenn du wahrnimmst, dass viele Jugendlichen dann halt einfach aus Coolness sagen, ich bin bi, weil halt einfach aus Coolness sagen, ich bin bi, weil ich dann vielleicht interessanter bin, dann schließe ich daraus, naja, schon wieder Leistungsorientierung, damit ich irgendwo es gelte, damit ich irgendwo Anerkennung kriege, damit ich irgendwo wichtig bin, ja, sage ich, ich bin bi. Aber wiederum komme ich zurück, Identifikation, eigene Identität entwickeln, meine eigene Rolle kennenlernen, mich als Bursch, als Mädchen, als junge Frau entwickeln dürfen, meine Bedürfnisse kennen, meine Sehnsüchte kennen, meine Stärken, meine Schwächen, meine sozialen Fähigkeiten kennenlernen und die wäre auch schön, wenn man das in einer Schulklasse auch bearbeiten kann und besprechen, neben den ganzen leistungsorientierten Bereichen, die Bildung auch von uns abverlangt. Und die zwei sagen ja eigentlich, dass das möglich ist. Ich meine, kann das dann auch sein? Kann man davor ausgehen, Raphael, dass Menschen, die sozusagen ihre Identität finden können in diesem Bereich, ihre sexuelle Identität finden können, die ihre Stärken und Schwächen kennen, die wissen, was sie wollen, was sie nicht wollen und das auch artikulieren können, dass solche Menschen einfach dann weniger anfällig sind für Gewaltaktivitäten oder solche Dinge. Ja, davon gehe ich aus. Und das ist etwas, was jetzt kann man natürlich sagen, das hängt von unseren Erfahrungen in der frühesten und frühen Kindheit ab, das hängt von unserer genetischen Disposition ab, das hängt von unserem Umfeld ab, von unserer Kultur, in der wir aufwachsen. Aber wenn wir schon in die Schule gehen, dann denke ich, gibt es da eine wichtige Möglichkeit, einfach Menschen in ihrer Identifikationsentwicklung zu begleiten. Es ist ja ein wichtiger Begegnungsraum. Das ist ganz viel Zeit, also Lebenszeit. Und das aktuell, das ist ja das große Problem, warum auch unsere Kinder- und Jugendpsychiatrien derzeit überall voll sind und wir entscheiden müssen, welche Kinder und Jugendlichen größten Nöten nehmen wir in der Klinik auf und welche nicht. Weil während dieser Corona-Zeit dieses normale Miteinander so schwer gefallen ist und damit auch die Reflexion, also nicht, wenn ich immer auf Instagram was posten kann oder nicht, wenn ich immer irgendwo meine Zoom-Meetings, MS-Teams-Meetings oder sonstige Big-Blue-Button- Computertreffen habe. Wichtig ist, dass man beieinander sitzt. Wichtig ist, dass man sich auch spüren kann, dass ich meinen eigenen Körper auch spüre. Und dass ich auch, ja, also wenn ich nur mehr ein Pornokanal bin, dann mache ich eigentlich keine wirkliche Erfahrung mit meinem eigenen Körper und auch nicht mit dem Körper von wem anderen. Und das ist jetzt einfach auf Sexualität bezogen, aber unser ganzes Sein ist natürlich heruntergefahren, gerade für Jugendliche. Wir zwei, Christian, haben durch die Corona-Krise nicht so ein Problem, aber die Jugendlichen, also mit 14, 15, 16, 17 im Homeoffice sein zu müssen, ist emotional hoffentlich nicht tödlich, aber für viele so, dass sie es nicht mehr aushalten. Und das muss man verstehen. Also in unserem Alter ist es kein Drama. Für Jugendliche also höchsten Respekt. Ist natürlich auch in unserem Alter unterschiedlich. Natürlich, auch das. Ich will jetzt nicht alle über 50-Jährigen sagen, sie haben es leicht, aber ich glaube, für viele ist es leichter als für Jugendliche. Wie seht ihr das? Ich glaube einfach, dass die meisten der Jugend einfach ausgehen wollen mit Freunden, sie treffen wollen, was erleben wollen und es funktioniert einfach wegen dem Lockdown nicht. Und es wird einfach nach der Zeit immer schwieriger und immer zarrer, nur daheim zu sitzen, keine Leute zu sehen, mit keinem Freund treffen, keine leichten Leute kennenlernen. Und alles über das Handy funktioniert auch nicht. Also, ja. Ich meine, diese, wenn Sie sozusagen, um wieder zum Thema Sexualität zurückzukommen, wenn Sie das so loslösen auf Computerbezirke. Ich meine, ich war jetzt total entsetzt, zum Beispiel über diese Meldung aus Deutschland. Ich weiß nicht, ob Sie gehört haben, dass da vorhin Kinderbornering aufgedeckt worden ist mit 400.000 Mitgliedern. Ich meine, 400.000, das sind doppelt so viele Einwohner wie Linz. Man stelle sich das vor. Was muss da in solchen Hirnen vor sich gehen. Irgendwer muss ja dann auch diese Videos machen. Also eine unglaubliche Loslösung von Gefühl, die da sein muss, damit es so etwas gibt. damit sowas gibt. Wir haben nur ein bisschen Zeit, glaube ich, für ein Musikstück, bevor wir dann sozusagen in die letzte Gesprächsrunde gehen. Pascal, kannst du uns noch ein bisschen was spielen? Das müssen wir jetzt vertrauen. Come and meet me while the lights are on I'll keep it secret Oh my my I'll keep it hush if we do something dumb tonight So many reasons Oh my my We should know better Not talk about sex but I don't wanna stop it No, no, no, if I'm being honest Whoa-oh-oh I've been thinking about you every night, every day I can tell your body feel the same, feel the same Put our hands in places we don't want them to know Come and meet me where the lights are low I've been thinking about you every night, every day I can tell your body feel the same, feel the same Put our hands in places we don't want them to know Come and meet me where the lights are low She said let's do this Oh my, my, hello, let's talk this Oh my, my, a little less talking, a little more lips on mine Let's get into it Oh my, my, I know I said let's not end up in bed But I don't wanna stop it, no, no, no If I'm being honest, whoa I've been thinking about you every night, every day I can tell your body feel the same, feel the same Put our hands in places we don't want them to know Come and meet me where the lights are low I've been thinking about you every night, every day I can tell your body feel the same, feel the same Put our hands in places we don't want them to know Come and meet me when it lasts so long... Musik...... Musik...... Musik...... Musik...... Musik... Radio der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich. Ja, letzte Gesprächsrunde bei unserer heutigen Sendung über Sex und die Schule. Wir haben jetzt kurz in der Musikpause ein bisschen gesprochen. Es gibt für mich schon noch ein paar offene Punkte. Leonie, was wäre der Wunsch? Wie kann Schule mehr dieses Thema behandeln, mehr hineinbringen, mehr beitragen? Ich glaube wirklich, dass es in der Schule einfach ist, dass du einfach nur großteils darüber redest, also so großermäutige Geschlechtsteile von Mann und Frau, aber wirklich über die gesprochen oder wirklich, was da eigentlich passiert, so wird gar nicht so viel drum geredet. Ja, ich glaube, es ist eher so, diese Oberfläche, die Grundfläche, aber so richtig ins Detail würde eigentlich nicht gehen. Ich meine, ein Teil ist ja privat. Das stimmt, stimmt schon alles, aber wie die Leonie ins Detail wird eigentlich nicht gehen. Ich meine, auch Teile sind privat. Das ist stimmt. Stimmt schon alles, aber wie die Leonie sagt, es wird eigentlich nur so an der Oberfläche geredet. So übers echte Leben wird gar nicht so geredet. Nein. Also da ist nur Luft nach oben doch? Ja, voll. Voll. Weil du trägst einfach so viel mehr mit, obwohl es in den ganzen Filmen einfach so gar nicht stimmt, obwohl es in echt einfach so kaum nicht ganz anders ist. Ja, wie Leonie sagt, in diesen ganzen Pornofilmen, das soll es immer so 110% und diese so, glaubt der Bub, ich muss auch so auf Hochleistung sein und wenn ich das nicht kann, bin ich nichts, bin ich kein Mann, weich, aber ich glaube, man sollte das machen, was man sich zutraut und wie es für beide passt. Man sollte auch den anderen respektieren können und wenn es nah ist, dann ist es nah. Wo wäre da am besten der Raum deiner Meinung nach Leonie in der Schule? Wo könnte man das unterbringen? In Biologie, ich meine, wir haben in der ersten, zweiten Klasse eine Solastunde gehabt, wo man über relativ viel geredet hat, aber auch nicht über das. Soll ich soziales Lernen?, das wäre, glaube ich, auch wichtig, wenn es so etwas wieder mehr gab, wo man wieder einmal so gemeinsam über alles redet. Ja, nicht so, wo du über Mathe oder Geografie oder Geschichte redest, sondern einfach so über Soziales. Ich glaube, es ist einfach so ein wenig so, bei der Klasse muss es die Leute interessieren. Es gibt immer die Leute, die lachen nur und die nehmen das Ganze nicht ernst und dann funktioniert das auch nicht, wenn zwei Leute es für wichtig empfinden und 22 andere interessiert es nicht. Ist das vielleicht eine Unsicherheit? Das Lachen ist natürlich eine Unsicherheit. Stimmt, es ist eine Unsicherheit, aber ich glaube, so macht der Unterricht dann auch nicht wirklich einen Sinn, wenn es zwei interessiert und 22 nicht. Die Lehrer, die gehen dann meistens wahrscheinlich auch den Weg des geringeren Widerstands und sagen, dann lassen wir es gleich, oder? Ja, genau. Ja, wenn nicht nur jeder lacht nicht so hart, dann interessiert es auch keinen. Ja, dann lassen sie es auch wieder. Habt ihr eine Idee, was man da tun könnte, oder hast du da Raffaelle eine Idee, was könnte man tun, dass das nicht so ist? Weil das finde ich ist schade, ne? Das ist eine verdane Chance eigentlich. Ich glaube, es ist wirklich irgendwas von reich, reife, ob man da viel tun kann, von den Lehrern her gesehen, ist eine gute Frage. Ja, ich würde es gut finden, wenn es so für die Leute ist, wirklich wichtig finden, wo die Lehrer glauben, dass sie reif genug sind, dass man für so einen eigenen Kurs quasi macht und die anderen so in der sollen dabei Mathe machen oder Deutsch. Auf einmal ist der Sexualkurs, bumm, früh, weil ich keine Mathe machen will. Dann hauch, glaube ich, jeder zu. Ich glaube, dass es schon natürlich auch im Geschick der Lehrerin, des Lehrers liegt, wenn Schüler dann über das Thema Lachen noch nicht. Das hat natürlich was mit einer Unsicherheit zu tun. Und als Lehrerinnen und Lehrer kann ich da die Schüler schon mit entsprechend gelungenem Auftreten seitens des pädagogischen Know-hows reinholen, denke ich. Du unterrichtest Psychologie an der pädagogischen Hochschule. Was können wir da tun, dass das funktioniert? Ich komme wieder zu meinen Anfangsfragen, auch mit der Identität der Lehrerin, des Lehrers zu tun. Wenn ich mir einfach über meine eigenen Stärken, über meine eigenen Grenzen bewusst bin, über meine eigene Identität, dann gelingt es mir auch, dass ich 14-jährige Jugendliche mit dem Thema Sexualität, eigenen Erfahrungen, Authentizität, da muss ich nicht als Lehrer meine eigenen sexuellen Praktiken mit meiner Frau bekannt geben. Ein schönes Schlusswort, Raphael, wir müssen nämlich aufhören. Wir haben nur noch drei Sekunden. Das war THRFNBHTV zum Thema Sex und die Schule. So, ab geht's. Wir haben nur noch drei Sekunden. Das war Terra FM, BH TV zum Thema Sex und die Schule. I dream my heart only without you I dream my heart only without you Thank you. Vielen Dank.