Herr Weinzittel, wir sitzen hier in Außertreffling in Ihrer schönen Werkstatt. Herzliches Grüß Gott! Grüß Gott, es freut mich, dass Sie Zeit gefunden haben. Wie kommen Sie eigentlich auf den Firmennamen Orchestrolard? Ja, Orchestrolard war an und für sich, habe ich diese Firma nicht gegründet. Diese Firma hat vor 20 Jahren ein Nachtrenker gegründet und der hat im Jahr 2008 entschlossen, dass er das nicht mehr weiterführt. Und da war einfach dieser Begriff Orchestral Art schon gesettet und ich wollte es einfach übernehmen dann. Und was verbindet jetzt eigentlich der Begriff? Es sind ja zwei Namen, Art wie Kunst und Orchester. Kunst und Orchester, ja. Und es ist im Wesentlichen, vielleicht ein bisschen überhöht, ein Teil, ein Aspekt von dem, was ich mache. Wir machen ja Musik in Papierform, weil eine Partitur ist ja nichts anderes als die gedruckte Musik. Der Komponist bringt mein Manuskript und meine Aufgabe ist es, dieses Stück, den Notensatz aufzubereiten, dass der fach- und sachgerecht 1a für den Musiker vorbereitet wird. Das heißt, da gibt es natürlich viele Sachen, die man beachten muss. Zunächst einmal muss der Notensatz fehlerfrei sein. Er muss grafisch in Ordnung sein. Der Notensatz muss gut leserlich sein. Da gibt es Dinge, die sehr interessant sind. Ist der Notensatz zum Beispiel zu eng, weiß man heute, dass der Musiker schneller zum Spielen anfängt. Ist er zu weit, wird das Tempo langsamer. Und da muss diese Aufbereitung des Notensatzes, ist schon eine sehr tricky Arbeit, würde ich mal sagen. Aber wenn man viel Liebe zum Notensatz entwickelt, und die braucht man zweifellos, um diese Arbeit machen zu können, dann macht das hier unheimlich viel Spaß. Ja, Sie sehen da hier einmal zwei verschiedene Arten von Partituren. Hier einmal eine Partitur im A3-Format von einem eigentlich 15-Minuten-Werk. So schaut das Ganze aus. Da wird ein Cover gemacht. Für jedes Stück ist ein Künstler engagiert, der macht ein Unikat für dieses jeweilige Werk. Das ist mir sehr wichtig, weil diese Aufbereitung des Notensatzes, es muss einfach stimmig sein. Die Liebe zur Musik und die Qualität muss sich durch das ganze Produkt durchziehen. Und im Notensatz ist die Detailgenauigkeit. Man muss wirklich genau schauen, sind die Crescenti ganz gleichmäßig, stimmen die Abstand der Takte. Und so schaut zum Beispiel eine Ausgabe aus für Blasorchester. Ein Stück mit einer kleineren Partitur, A4, die ist auch ein bisschen praxistauglicher. Das ist wieder die Partitur für den Dirigenten, wo alle Stimmen, von Piccolo bis zum Schlagzeug, das sind die einzelnen Stimmen. Das heißt, jeder Musiker bekommt, wenn der Dirigent dieses Stück spült, bekommt er dann, der Piccolo-Dist bekommt diese Note. Die erste Frutist, diese. Da ist der ganze Stimmensatz für jedes Instrument im Orchester vorhanden. Der Musikverein Engerwitzdorf ist sehr froh, dass wir den Walter Weinzierl haben, weil wenn wir irgendwelche Noten haben, ist er immer die richtige Person. Wir können einzelne Noten bei ihm bestellen und wir können ein ganzes Arrangement bei ihm bestellen und wir sind immer bei ihm sehr gut beraten, weil er einfach eine gute persönliche Note hat, die uns immer zum Gesicht steht. Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Musik Wenn ich Musik mir anhörche und ich bekomme eine Gänsehaut, dann ist das für mich ein unglückliches Zeichen, dass das die Sache Qualität hat. Und das kann bei einer Blascapöde passieren, genauso wie wenn ich mal vor der Straße Musik hören muss. Man spürt es, wenn es gut ist. Der Verlag Orchestral Art ist ein sehr innovativer Verlag. Er befasst sich nicht nur mit traditioneller Musik, sondern auch mit symphonischer Musik und gibt auch jungen Komponisten eine Chance. Bei ihm sind sehr viele junge Komponisten vertreten. Sie sehen, wir errichten gerade ein Probelokal. Dieses Probelokal wird uns von der Gemeinde Gallner Kirchen errichtet. Aber wir haben einen erklecklichen Teil selbst mit zu finanzieren. Wir haben 90.000blichen Teil selbst mit zu finanzieren. Wir haben 90.000 Euro aufzubringen. Aber für die Zukunft, wenn es uns dann finanziell besser geht, freuen wir uns sehr, wenn wir auf den Verlag Orchestral Art zurückgreifen dürfen. Mittlerweile habe ich 240 Werke im Programm, vom Marsch bis zu modernsten Kompositionen. Der einzige Fokus, den ich mir selbst auferlege, ist, dass es ganze Qualität hat. Also das ist das Wichtigste. Was erwarten Sie sich eigentlich von einer guten Musikkapelle? Das ist eine gute Frage. Wenn Sie mich so fragen, was mein erster Wunsch an die Musikkapellen wäre, würde ich antworten, antworte ich jetzt, mehr Mut. Mehr Mut, mehr Stücke zu spielen, die abseits des Mainstreams sind. Mehr Mut, von der Blasmusik, was jeder unter Blasmusik versteht, das abzulegen und innovativer zu werden. Für mich als Kapellmeister des musikfreien Katzdorf ist es natürlich sehr positiv, in der nahen Umgebung einen Notenverlag wie den vom Walter Weinzierl zu haben. Er steht immer mit Rat und Tat zur Seite und vom Sortiment her kann er sicherlich mit den großen Notenvorlagen bereits mithalten. Und nachdem ich den Walter schon sehr lange kenne, ist die Zusammenarbeit zwischen uns immer sehr unkompliziert und das macht das Leben als Kapellmeister um einiges einfacher, wenn man seine Noten unkompliziert und schnell von einem guten Bekannten besorgen kann. Weil ich diesen ganzen Prozess betrachte, vom erstmaligen Erhalt des Manuskripts bis zur fertigen Aufnahme durch eine Militärmusik, wie zum Beispiel die Militärmusik, dieses Betreuen des Werkes über ein halbes Jahr, die erste Woche, die intensive Auseinandersetzung mit dem Notensatz, bis zur Finalisierung in der YouTube-Aufnahme. Also dieses Betreuen ist eine derartige Freude, das Wachsen, Sehen eines solchen Werkes. Und ich muss sagen, ich möchte diese Jahre nicht mehr missen.