Hallo, schön, dass Sie bei unserem Gespräch zum Thema ungewöhnliches Empowerment zuschauen. Das Gespräch ist Teil von Fernsicht, Entwicklungspolitische Film- und Dialogabende, die sich zwischen dem 8. April und dem 7. Mai zu dem Schwerpunkt Afghanistan beschäftigen. Veranstaltet wird Fernsicht von Welthaus Linz, der Unterstützungsplattform der katholischen Kirche in Oberösterreich für Entwicklungszusammenarbeit. Und wir, das sind mein Moderatorenkollege Philipp Bruckmeier vom Institut für Orientalistik an der Universität Wien und ich, Martin Stöbich, Projektleiter von Fernsicht und Mitarbeiter von Welthaus Linz. Philipp ist heute auch in Fernsicht und aus seiner Office zugeschaltet. Ganz besonders freuen wir uns über unseren heutigen Gesprächspartner, über Andreas Schütze-Schützenberger. Andreas kennt fast jeder, der auf einem Skateboard steht oder gestanden ist. Er ist der Kopf von IOU Ramps, der ersten Adresse für Skateparks und Rampen aller Art. Rampen aller Art. Seit 1997 hat er mehr als 7.500 Rampen gebaut und mehr als 1.300 Projekte in mehr als 30 Ländern auf der ganzen Welt abgeschlossen. Unter anderem hat er für die NGO Skatistan die Rampen in Kabul und Masarj Reef designt und gebaut. In Skaterkreisen munkelt man, dass es wohl keinen halbwegs ambitionierteren Skater gibt, der nicht auf einer IOU-Ramp gefahren ist. Das Gespräch hätte eigentlich im Adlerkino in Haslach stattfinden sollen, wo du ja auch, Schütze, mit den Members vom Rollsport Oberen Mühlviertel die Rampe in deren Skaterpark gebaut hast. Die aktuellen Covid-19-Restriktionen führten allerdings dazu, dass wir den Talk vom Kinosaal ins Studio von DorfTV verlegen mussten. Umso mehr freut es uns, lieber Schütze, dass wir zumindest diesen Distance Talk halten können. Nachdem ich weiß, dass der alte, passionierte Skater Philipp sich sehr auf das Gespräch gefreut hat, möchte ich ihn gleich einladen, das gemeinsame Gespräch zu eröffnen. Philipp, schön, dass du auch dabei bist. Hallo Schützi, nach Basel. Hallo. Ja, ich freue mich, dass das Ganze stattfindet, auch wenn es ein bisschen in einem anderen Rahmen stattfindet als geplant. Dann beginne ich das gleich mal sozusagen ein bisschen von der anekdotischen Richtung her. Wenn man dich sieht in Skatistan, wie, wie du in Kabul in dieser Halle Rampen baust, dann habe ich die sofort vor mir gesehen, wie du da wahrscheinlich 1997 oder so ungefähr in Ried im Ingres die Rampen für die Skatepalle gebaut hast. Das heißt, das ist sozusagen der Schützi, wie man ihn von damals kennt. Auch sozusagen vom Rahmen her wirkt das Ganze ähnlich. Aber ich gehe einmal davon aus, dass das Erlebnis jetzt für dich in Kabul oder Masar-e-Scharif ein bisschen ein anderes war, als in Rieden im Inkreis oder irgendwo in Bayern beim Rampenbau. Die erste Frage wäre einmal, wie bist du überhaupt dazu gekommen? Ist Ketistan an dich herangetreten über Empfehlung oder wie ist das eigentlich gelaufen? 2008 landete eine E-Mail bei mir am Computer, die sagte, wir haben ein Rampenprojekt in Afghanistan, wir hätten gerne einen Skatepark. Ob wir in irgendeiner Weise da unterstützen möchten. Und die E-Mail ist nicht nur an mich gegangen, sondern an viele Rampenbauer, die halt so bekannt waren. Rampenbauer, die halt so bekannt waren. Im Endeffekt war der erste Gedanke bei mir, 2008 war wirklich noch Kriegsgebiet, jetzt sage ich, seid ihr eigentlich komplett verrückt, ihr braucht keinen Skatepark, ihr braucht einen Wasseranschluss, ihr braucht Straßen, ihr braucht Infrastruktur, aber ihr braucht keinen Skatepark. Das natürlich von der Denke, wie wir halt unsere Skateparks kennen, also sprich, Dorf, Stadt, gibt es einen Platz, sehr spannend geklungen. Dann die Idee, dann habe ich natürlich auch das Recherchieren angefangen. Ich habe gesagt, hey, wie viele Jugendliche gibt es denn da überhaupt? 70 Prozent unter 26, glaube ich, 2008. Und so war eigentlich so dieser Gedankengang. Und dann hast du gesagt, hey, eigentlich wäre das schon richtig cool. Ich unterstütze die. Dann habe ich den, dann habe ich gesagt, okay, ich unterstütze euch in was für einer Form auch immer. Also das war so das erste E-Mail. Und dann ging das so ein bisschen hin und her mit der Entwicklung und dann war es so, okay, wie soll das Ganze überhaupt aussehen? Was gibt es denn da überhaupt für eine Infrastruktur in Afghanistan? Ich kannte nur die Medien, ich kannte nur im Endeffekt das, was man halt so hört, aber ich wusste nicht, was für Material gibt es da, gibt es da Maschinen, was gibt es da für Stromanschluss, wie ist diese Infrastruktur überhaupt. Und ja, im Endeffekt hat der Oliver Perkovic mich 2009 besucht, im Frühjjahr 2009 ist er zu mir nach Passau gekommen, haben wir übrigens einen kleinen Aufstecher gemacht, das war einer der besten Winter schlechthin, sind wir kurz nach Haslach gefahren zum Snowmobil fahren, da war der Olli schon und auf jeden Fall haben wir dann am Abend im Endeffekt schon alles abgesprochen, okay er will eine Halle bauen, das soll im Innenbereich stattfinden, dass das natürlich sicher ist. Das war praktisch so gedacht, so eine Flugzeughangerhalle. Dann haben wir halt schon am ersten Abend eigentlich die komplette Planung gemacht. Und dann ist natürlich auch ein Punkt bei der Planung, wie geht man denn voraus? Was gibt es da für Infrastruktur? Also Boards kommen von Spenden. Einen Skateshop wird es da wahrscheinlich die nächsten zehn Jahre nicht geben. Wie ist der Ansatz, wie ist überhaupt die Entwicklung von den Jugendlichen, wie gut fahren die denn, was muss ich denn für einen Skatepark bauen und das waren eigentlich so diese Gedankengänge, die dann natürlich schon, wenn ich jetzt 30 Jahre Rampenbau, dann muss ich schon wieder anders denken anfangen. Ich sage, es muss eigentlich einen anderen Ansatz machen. Ich will, dass die Kinder Spaß haben, ich will, dass sie sich entwickeln und dass die halt einfach ein Fahrgefühl kriegen. Und wir haben dann im Endeffekt einen Skatepark entwickelt, der dann wirklich auf dieses Fahrgefühl zielt. Also sprich Wellen, schöne Rundungen etc., wo die halt wirklich das Fahrerlebnis hatten. Und dann gab es im Juli 2009 die erste Reise. Also da war praktisch das erste Mal Kabul. Und da war eigentlich nur, ich sage, ich war eine Woche da und wir haben im Endeffekt nur mal recherchiert, was gibt es für Materialien, was gibt es für Werkzeug. Auf jeden Fall war ich am ersten Tag da. Wir waren in jedem Werkzeugladen in Kabul. Olli und ich sind mit dem Motorrad da rumgefahren. Wir haben wirklich jeden Laden abgeklappert. Ich habe sogar ein Hilti-Center gefunden. Ich habe am ersten Tag das ganze Material gefunden, was wir braucht haben. Teilweise den Bushmarket, das ist so der Schwarzmarkt, wo die die ganzen Sachen zusammen klauen, vom Speerholz bis zur Hilti-Bohrmaschine. Ich habe eigentlich alles gefunden. Und am ersten Tag war schon fest, dass wir gesagt haben, hey, pass auf, wir bauen morgen eine Rampe. Wie? Ja, wir bauen morgen eine Rampe. Ich habe schon alles gefunden. Und dann haben wir im Gästehaus, wo diese Skatestown-Crew war, haben wir schon die erste Baby-Miniramp gebaut. Und das war dann schon so dieses erste gemeinsame Erlebnis zusammen. Da waren dann die Kids schon mal da und das war schon so dieser erste Vibe, der da eigentlich gekommen ist. Und dieses erste was so, ey wir können sowas stemmen und das war glaube ich schon so ein richtig guter Push. Und im Endeffekt war es dann, der eigentliche Bau der Skatehalle, war im Endeffekt ein paar Monate später und da haben wir halt dann im Endeffekt auch die Materialien organisiert und der Olli hat mich in der Zwischenzeit auch gefragt, was ich überhaupt will für diese Aktion. 2009 war das Kriegsgebiet und dann war für mich die Frage, was will ich denn überhaupt? Entweder ich begebe mich da in Gefahr, in ernste Gefahr, also da Verschleppungen tagtäglich etc. Das ist jetzt nicht so ein, da darf man nicht mit so Träumeraugen rangehen und sagen, okay, so ist die Realität, die fressen dich mit Haut und Haaren, wenn die das wollen oder können. Auf jeden Fall, ich habe gesagt, du pass auf, entweder will ich so viel, dass alles zu spät ist oder ich will nichts. Für Letzteres habe ich mich dann entschieden. Okay, ich will im Endeffekt, ich baue dir das umsonst, ich will nichts dafür haben, aber ich will die Kinder auf der Baustelle haben. Das ist meine Bedingung. Und da sind wir wieder bei Ried, was übrigens das erste Projekt ist, was ich jemals gemacht habe. Genau dieser Spirit ist, glaube ich, der wichtigste Punkt. Und so bizarr, wie es klingt, ich habe diesen Skatepark da gebaut, in dieser Halle, und ich habe manche Momente, die natürlich sehr, sehr skurril waren, aber dann auch der andere Seite, ich mache das Gleiche, wie ich es hier, wie ich es in Österreich, wie ich es in der Schweiz mache, wir machen das mit den Jugendlichen zusammen. Und die ersten Bayerisch-Lektionen haben die Kinder natürlich schnell gelernt und, was sagst du, so HBDR, oder der eine hat geheißen, der Weiß, das war so der Umtreiber, dann sagst du, der Weiß, mach keinen Scheiß, oder so Achmed Lachnett, solche sagst du, der Weiß, mach keinen Scheiß, oder so, Achmed, lach nicht, solche Sprüche haben es gleich gekonnt. Und im Endeffekt, dieser Vibe mit den Kids, das merkt man im Projekt heute noch an. Also das ist echt so ein Punkt, dass man mit so Kleinigkeiten wirklich Sachen verändern kann. Natürlich ist das ein Tropfen auf den heißen Stein, aber wo fängt man an? Bei den Kindern oder bei den Jugendlichen. Und das ist eigentlich so das, was ich mit heimgenommen habe. Also für mich persönlich ist Skatestown, diese Erfahrung, dass ich in dieses Land fahren oder reisen durfte, dreimal übrigens, das ist eine absolute Traumvorstellung. Also das war wirklich ein wunderbares Land, wunderbare Menschen, aber mit wunderbar vielen Problemen. Und da ist natürlich der Punkt, wo ist der Ansatz? Wie bewegt man was? Wie ändert man was? Wie geht man in die Köpfe? Und in die Köpfe muss man mit den Jungen rein. Die Alten werde ich nicht mehr umholen, die Jungen werde ich schon machen. Und ich habe ein paar so Beispiele, die mich wirklich so, ich war ja in diesen ganzen Märkten, gibt es ja diesen Stahlmarkt, da gibt es einen Holzmarkt und es waren schon Momente, ich weiß, der erste, der Holzhändler, da war so ein Alter in seinem Container und dann hat er seine Holzteile und seine Jungs haben ihm da geholfen und dann so ein turban träger und ich bin da rein und hab gesagt ey opa komm her ich brauche ein bisschen holz von dir mach das und das ich habe gesprochen mit ihm er hat auf fasi gesprochen und wir haben mal gesprochen und im endeffekt wir haben uns verstanden es war klar dass wir uns verstanden haben und gesagt ey pass auf und ich habe dir das holz bei ihm am. Tag gekauft mit Handschlag. Und ich muss nichts, der hat mir das geliefert. Ich muss nichts vorab zahlen. Es war klar, dass das eigentlich läuft. Und die Momente, und das ist halt das Schöne, wenn man in irgendeinem Land arbeitet, das ist natürlich das Schöne, man kriegt dieses Feeling zurück. Und das, was in Afghanistan immer noch sehr ausgeprägt ist, ist die Sprache mit den Augen, mit der Gestik. Also das da aus dem Herzen raus. Das ist das, was ich wirklich von dieser Reise ganz stark mitgenommen habe. Der Holzhändler hat genau gewusst, ich bin gerade ein Michel, ich will denen nichts Böses, ich kaufe das Holz für die Kinder. Und so ist das Geschäft da entstanden. Und irgendwo hat in Passau dann auch sogar diese, bei uns diese Passau-Zeitung das auch mitgekriegt. Und die haben einen Artikel gemacht und den gab es dann vier Tage später in der Online-Ausgabe. Und da war genau ein Foto drin, wo ich mit dem alten Herrn da gestanden bin, so Hand in Hand. Und ich sage, Olli, pass auf, wir müssen das Foto ausdrucken, wir müssen es dem bringen. Und das haben wir dann einen Tag später gemacht. Und das war zum Beispiel für mich so ein Punkt. Der hat sich gefreut, der hat sich gefreut, der ist aufgegangen. Da verändere ich im Endeffekt einen Menschen. Und im Endeffekt, dass ich sage, ich komme als Gast und als Helfer und ich habe irgendwie nicht die Nase oben und ich bin der, der alles besser weiß und ich habe die Leute gesehen, die Einkäufer mit Begleitern, Maschinengewehr, wir sind so hingegangen, wie wir wollten und mir hat das schon so ein bisschen zu denken gegeben. Wenn du als Gast kommst, wenn du es ehrlich meinst mit den Leuten, dann erreichst du viel mehr und ich merke es ja heute noch, ich habe heute noch Kontakt mit den ganzen Jungs, die mir da geholfen haben. Und das ist halt so ein Punkt, wo ich sage, das kann so verkehrt nicht sein. Und ich habe mir auch im Endeffekt so ein Ziel gesetzt damals, wenn diese Rampen fertig sind, wenn dieser Skatepark stehen muss, wie lange muss dieser Skatepark stehen, damit er für mich, damit meine Arbeit abbezahlt ist in Anführungszeichen. Und für mich war so, wenn zehn Kinder da drinnen ein Jahr lang fahren, ist für mich die Arbeit erledigt. Dann ist das für mich schon ein erfolgreiches Projekt. Es sind 3000 seit über zehn Jahren. Und das ist eigentlich so eine Geschichte, dass aus so einem Projekt dann noch fünf weitere entstehen. Also aus Afghanistan ein Projekt in Kambodscha, eins in Südafrika, jetzt demnächst im Jemen. Da muss man sagen, das ist unglaublich. Ich muss sagen, ich habe immer noch Gänsehaut, wenn ich über das Ding rede und über diesen Vibe. Und ich glaube, die Jungs in Skadistan machen das richtig gut, weil es vom Herzen ist, weil es für die Leute ist und nicht, weil ich irgendein Fördermittel kriege, sondern die setzen es auch rein und die schauen, dass das halt ein geschlossener Kreis ist und Afghanistan ist definitiv ein wunderbares Land. Ja, danke, das war ja eh schon sehr gut dargestellt, ich glaube, man kann sich gut einverzetten, weil ja Masar-e-Scharif kommt ja in Köln nicht mehr vor. Das heißt, das ist ein paar Jahre später gebaut worden. Da bist du dann sozusagen das dritte Mal angereist. Genau, genau, genau. Und in Masar-i-Scharif war dann im Endeffekt, war dann natürlich die Lernkurve schon groß. Also Kabul wusste man ja letztendlich schon, wie die Hallenstruktur sein soll. Wir haben zum Beispiel auch, Boden war ein Riesenthema. Also Kabul wusste man ja letztendlich schon, wie die Hallenstruktur sein soll. Wir haben zum Beispiel auch, Boden war ein Riesenthema. Also, die haben halt einen Betonboden da reingekippt und dann war immer Staub. Also, das war nicht durchgeklebt, das war immer ein Staubboden. Das war zum Beispiel so ein Riesenthema. Wie löst man denn das Problem? Auf jeden Fall bin ich mit Olli, das war damals noch in Kabul, wir sind da durchgefahren und fahren wir an den Märkten vorbei. Ich sage, ey, wir brauchen irgendeine Bodenfarbe, wir brauchen irgendwas, dass das nicht so staubt. Da kannst du nicht fahren da drinnen, das funktioniert nicht. Und dann fahren wir, gibt es eine Dinge, wo die ganzen Grabsteine gemacht werden, also Granit und Marmor und was weiß ich, die gibt es so in der Straße. Und dann fahren wir da hin und ich sage, ey, komm, wir fahren jetzt da zu den Granitleuten rein. Komm, ich will mir das erstmal anschauen, wie die ihre Granit, wie ihre Grabsteine bemalen und etc. Auf jeden Fall haben wir mit denen gesprochen, ich sage, pass auf, ich brauche von dir 800 Quadratmeter Marmorboden. Sag ich, was koste ich das? Ah, hin und her, 10 Dollar. In Kabul und im Masar-el-Scharif, die haben Marmorboden als Fahrbelag. Also, das wird sich jeder träumen, aber das ist da günstig, das war billiger als jede Fahrbahn, die haben Marmorboden. So, das war zum Beispiel was, was wir natürlich nach Masar-el-Scharif mitgenommen haben. Also, ich sage, pass auf, da kommt gleich dieser Marmorboden rein. Wir wissen ja die Preise schon. Und dann war natürlich auch der Ansatz, in Masar-el-Scharif war ja gar keine Infrastruktur. Also da kam Skatistan und es gab ja nicht so eine Vorgeschichte, dass Skatistan im Endeffekt sich da in Kabul entwickelt hat, in so einem Brunnen. Das war so ein ausgetrockneter Brunnen, der leicht rund war in Makrojan. Und da hat sich diese Szene und auch diese Idee entwickelt. Und das gab es in Masar-el-Sherif eben nicht. Und dann war halt der Ansatz, da war der Ansatz dann nochmal viel größer. Da sagst du, okay, wie schaffen wir das mit den Rampen, da einen Einstieg zu schaffen, einen Einstieg, der wirklich Spaß macht, aber natürlich dann auch so auf gewisse Zeiten Anspruch erweckt. Und dann haben wir halt da eine Spine-Miniramp gebaut mit Rollover, also im Endeffekt so eine Art Pumptrack in Anführungszeiten, dann eine Wall und das, was ich festgestellt habe, die Kinder, die sind richtig tough in Afghanistan. Also die sind tough ohne Ende und die lieben natürlich Challenges. Die lieben natürlich, wenn sie irgendwo hochfahren können, irgendwo, das ist denen, das macht denen richtig Spaß. Einfach nur so rauffahren, wieder runterfahren oder so. Und dann ist es okay, wir bauen denen eine Wolle. Wir haben eine fünf Meter hohe Wolle gebaut mit Schräge, dass die sagen, die können da bis zum Sankt Nimmerleins rauf fahren und wenn irgendwas schief geht, rutschen sie einfach runter. Das ist dann wie eine Rutsche. Auf jeden Fall, das war so eine gute Erfahrung oder im Endeffekt so ein guter Einstieg, dass die Schule da auch sehr, sehr erfolgreich ist. Also das ist nach wie vor, Masar ist super und es gibt ja gerade im Moment sogar das nächste Projekt in Bamian. Also neben der Buddha-Statue ist ja gerade der nächste Park am entstehen. Das ist dann noch das nächste Level. Und wir haben im Moment sogar auch noch ein Projekt, das heißt Skate ist dann in der Box. Das wird auch ein sehr spannendes Projekt, wo wir im Endeffekt einen Container umbauen, der aufklappbar ist und der dann verschiedene, ja, im Endeffekt wie so ein kleines Jugendzentrum da ist, wo man sagt, man kann eine Rampe reinbauen, man kann mal irgendwelche Container haben, wo du sagst, ich habe Internetverbindung, ich habe irgendwelche Bastelgeschichten etc. Also das sind so diese nächsten Schritte, wo ich da gerade ein bisschen am Rumtüfteln bin. Das macht sich gut an. Da habe ich eh die Janina von Skate ist dann auch gefragt, aber sie hat gar keine eindeutige Antwort darauf gegeben, weil das nicht wirklich ihr Bereich ist. Aber das heißt, du wirst da auch nach drei Jahren jetzt noch vorne dort wieder bauen oder wird das schon lokal geregelt? Das wird betoniert, das ist der erste Park der betoniert wird, also Beton kommt vor Ort und die haben im Endeffekt eine Crew organisiert, weil ich betoniere nicht so gerne und ich habe mittlerweile drei Kinder und auch ein Diktat von meiner Frau, also hat gesagt, hey, fahr vielleicht jetzt nicht unbedingt nach Afghanistan, wenn es nicht sein muss. Also ich sage, ich unterstütze die von der Berne, also sprich mit diesem Container und die kriegen eine mobile Miniramp von mir. Also so eine Baby-Miniramp, das kriegen die von mir und das ist mein Geschenk an die Jungs in Bamian. Großartig. Martin, du mal. Ja, Philipp, jetzt wollte ich dich kurz unterbrechen. Ich darf auch, weil es zuerst schon gefallen ist mit dem Weiß. Der Weiß hat ja, wie man im Film sieht, doch einigen Scheiß gebaut zu der Zeit. Und jetzt war meine Frage, weil es kommt dann trotzdem so aus, dass er zu dir gekommen ist und hat bei dir sehr viel gelernt, was den Rampenbau betrifft. Und seine größte Ambition war ja, dass er ja gesagt hat, er möchte einmal selber Rampen bauen. Jetzt bin ich natürlich ein wenig gespannt, was da rausgekommen ist aus seinen Ambitionen. Hast du da was mitgekriegt? Also Weiß hat uns in Masar-el-Scharif drei Jahre später sogar besucht. Also er war da natürlich dabei. Er ist von der Entwicklung, also er weiß, ist halt Ambition eher Taliban. Also es ist schwierig, es ist schwierig, liegt natürlich auch am Bildungsgrad, es ist natürlich auch, du sagst, es geht ums nackte Überleben und das ist immer so ein Punkt, dass man sich immer so romantisch vorstellt. Also ich kenne so, oh, die Flüchtlingscamp und das ist alles so romantisch und die armen Kinder, die armen Kinder, das sind richtig tapfe Kinder, da gibt es, die sind knallhart, die nehmen dich auseinander und da ist im Endeffekt Zuckerbrot und Peitsche das, was die brauchen. Die brauchen ganz klare Ansagen und eine ganz klare Führung und natürlich dann kulturell Erziehung und Schule. Das ist ein wichtiger Punkt. Und da sind wir jetzt wieder beim Weiß. Weiß hat keine Zeit zur Schule gehabt, der musste überleben. Die letzte Aktion, er war mit seinem Bruder Busfahrer. Also die haben Bustransfers gemacht. Rampen bauen tut er nicht. Aber der Mersa zum Beispiel, der auch in dem Video war, in dem Projekt, der ist nach wie vor sehr aktiv und dann gibt es den Nurzai, war im ersten Film gar nicht so aktiv, ist aber mittlerweile Skatelehrer, einer der besten Skater in Afghanistan, ein absolutes Vorbild, also wie gesagt, man hat die Jungs definitiv da. Aus manchen ist was geworden, aus manchen ist nichts geworden, aber das ist letztendlich auch das gleiche wie bei uns auch. Aber man merkt schon, das hat denen so Festigkeit gegeben. Und ich kann mich noch gut erinnern, wie der Weiß auch extra nach Masar-el-Scharif gekommen ist, wie er essen gegangen ist, was das für eine Energie war und wie wichtig diese Zeit eigentlich war für die, wo wir das gebaut haben. Da haben wir noch einen Punkt angesprochen, dass das ganz Wichtigste ist, dass ein Paar mit dieser Eigenermächtigung, dass sie selber in der Lage sind, dass sie ihr eigenes leben in town nehmen können und du hast gesagt die ist ganz wie dass die die jungs vor ort immer dabei sein dass du da mithelfen und das erlernen und und sozusagen am bezug zu dem kriegen was dann als endprodukt und da steht jetzt war aber nicht dass jetzt beim ersten teil von skatistan sieht man hauptsächlich Burschen. Letztes Jahr war auch der zweite Film, Learning to Skateboard for a Girl, wo hauptsächlich Mädels waren. Hast du da Mädels, die dich anpacken? Also gibt es da in die Richtung Erfahrungen? Also in beiden Bereichen, also sprich in Mazar und in Kabul, habe ich natürlich mit den Mädels, die waren natürlich da und haben auch mal Essen gemacht oder so, die waren da, die haben auch mal die Skateschule gemacht, aber da war also in Kabul war natürlich die Entwicklung nicht so weit, dass man die Mädels da drin gehabt. Und in Mazar war es letztendlich so, war es letztendlich so, dass auch die Jungs, die Crew, die schon bekannt war, da mitgeholfen hat, weil es war im Endeffekt noch keine Infrastruktur. Und ich glaube auch, dass die Mädels, dass die vom Kulturellen noch nicht so weit sind. Das dauert einfach noch. Also, dass die überhaupt Skateboard fahren dürfen, bis zwölf, das ist sowieso schon ein absolutes Novum. Dass das so eine Grauzone in Anführungszeichen ist, das ist absolut schön zu sehen. Und die Begeisterung von den Mädels, die ist unglaublich. angefangen haben, dann waren wir erst in Kabul einen Tag, dann haben die eine Skate-Vorführung gemacht für uns, also sprich eine Einladung und das war traumhaft. Also die Energie zu spüren, das war unglaublich und das wie gesagt, das dauert Generationen, weil ich sehe das ja, ich mache ja nach wie vor auch Rampenbau in Österreich, Bayern etc. und hier ist mittlerweile Skateboard, skatende Mädels salonfähig. Das ist ganz normal. Ich war in St. Pölten erst vor ein paar Wochen, wo ich eine große Mini-Ramp aufgebaut habe. Und da sind dann die ersten Mädels, die sind da. Die sind auf der Baustelle und da gibt es keinen. Das ist mal... Und ich glaube, das dauert in Afghanistan definitiv noch ein paar Jahre, wie es letztendlich bei uns natürlich auch gedauert hat. Es ist die Entwicklung, die in den langsamen Köpfen stattfindet. Und ja, ich würde es sehr, sehr begrüßen, wenn das so ist. Weil wenn ich mir das jetzt angucke, wie es bei uns ist und Brücke, ich glaube, da spreche ich dir auch aus der Seele. Wir kennen die Zeit noch vor 30 Jahren. Da waren die Mädels ehrlich gesagt auch nicht so gesehen auf dem Skatepark. Jetzt ist es normal und immer wenn ich mir den Bowl vor der Haustür anschaue und da habe ich jetzt so zwei Mädels, die kommen immer hin und die leben das voll, das freut mich. Da habe ich so ein Lachen drauf vor 30 Jahren, wie ich sage, was wollen die da ungefähr. Und das ist glaube ich halt auch ein Punkt, der jedem Kopf irgendwo stattfinden muss. Ja, da hast du völlig recht. Und eben, da braucht man ja nicht 30 Jahre zugeschaut, sondern das ist ja in Wirklichkeit eine Entwicklung der letzten 10 oder so richtig eigentlich der letzten 5 oder 6 Jahre, würde ich sagen. Genau. Dass sich das bei uns gedreht hat. Also insofern ist das, wenn wir jetzt über Afghanistan reden, eh nur beeindruckender. Und das war aber halt auch eben diese geniale Idee von Berkovic und der Crew, das einfach nicht als Sport, sondern als Spiel zu verkaufen, weil Spiel für Mädchen eben sehr wohl in Ordnung ist und Sport eben nicht. Genau. Und das in Verbindung mit dem Bildungsprojekt, wo dann einfach auch die Absolventinnen sozusagen dann wiederum als Lehrerinnen und so weiter tätig sind, als geht es dann. Das war einfach schon wirklich ein ausgezeichnetes Konzept einfach. Auch in diesem Kulturkreis und Land, wo sehr schwierige Ausgangspositionen sind, einfach gut funktioniert hat. Genau. Ich glaube auch, dass das natürlich der Punkt ist, dass natürlich, also dieses Projekt ist ja, der Olli ist im Endeffekt, hat seine Freundin besucht in Kabul und hat einen Skateboard dabei gehabt, hat diesen Brunnen entdeckt und das aus naiven Skaten, da fahre ich jetzt drinnen, ohne sich bewusst sein, was eigentlich da draus drin ist und der hat ja auch diese Begeisterung da gespürt, was er im Endeffekt, diese Begeisterung von den Jungen oder auch von den Alten zu sehen und zu spüren, was das, also das war dieses magische Board, das konnten die ja gar nicht glauben, dass man mit sowas in die Luft springen kann. Dieses Momentum, das hat ja eigentlich keiner gedacht. Und dass das eigentlich so ein super Tool ist und so eine Begeisterung da rausfällt. Und im Endeffekt, Olli denkt ja letztendlich, der hat nicht einfach gesagt, pass auf, was brauchen die Kinder, wie kann ich es ändern? Und ohne diesen NGO hintergedanken, weil das war der ja damals noch gar nicht, und da sagst du, wir machen das einfach. Und eigentlich aus diesem Gedanken heraus das zu entwickeln, hat es ja auch eine gewisse Natürlichkeit. Das ist, wenn ich hier zurückführe, ich habe in Ried angefangen, Rampen zu bauen, das mit den Leuten, aber das war jetzt nicht der Gedanke, du sagst, okay, ich muss die jetzt mit einbinden, das ist ein sozialer Effekt, sondern das war ja eigentlich klar, ich habe ja gar keine Helfer, ich brauche Leute, ich kann das gar nicht alleine. Und der Gedanke, dass du sagst, okay, das da, das war ja auch für mich zum Beispiel so ein Prozess, 25 Jahre später zu sagen, jetzt baue ich Betonanlagen und jetzt mache ich das da und habe dann Ausschreibungen und ein riesen Projekt und meine Frau sagt zu mir, warum bist du nur eigentlich so unglücklich? Ich sage, ich weiß es nicht. Mich nervt das Ganze da. Ein paar Tage später habe ich ein kleines Projekt bei mir um die Ecke, wo man genau wieder mit den Jugendlichen zusammen arbeitet und dann sagt meine Frau, ich glaube, ich weiß es, ich glaube, ich weiß es auch, ich mag die Arbeit mit den Kindern einfach und mit den Jugendlichen, genau die Energie zu spüren und dann sagst du, ja klar, das ist genau das, was ich machen will und das ist ja auch das, was ich heute noch mache und ich glaube, solange ich Rampen bauen werde und solange ich natürlich diese Akzeptanz und das rüberbringe, solange werde ich das machen, wenn ich das einmal nicht mehr habe, dass ich sage, das gibt mir nichts mehr ab und das bringt mir nichts mehr, dann muss ich meinen Job eh lassen. Also das ist so für mich mein Commitment und diese Leidenschaft oder das Miteinander, ich glaube, das ist der wichtigste Punkt. Mit meiner Firma bin ich ein Einzelkämpfer, aber ein Einzelkämpfer, der im Endeffekt immer zusammen mit Leuten baut und immer mit Leuten Energie mitgibt. Und das ist eigentlich scheißegal, wo es ist, ob das in Afghanistan ist, in Russland, irgendwo Kulturkreis, das macht eigentlich dann richtig Spaß. Da kann man Leute verändern und was Positives mitgeben. Das ist eigentlich für mich die größte Belohnung, die man haben kann. Ja, ist eine gute Sache, du sagst es. Willst du noch etwas fragen, Martin? Ja, wir haben ja in den letzten Gesprächen auch öfter das Thema gehabt mit dieser ethnischen Vielfalt in Afghanistan und das hätte mich dann schon interessiert. Hast du da irgendwie auch etwas gemerkt beim Bauen? War da ein wenig Konfliktpotenzial angegeben dadurch oder hast du die Erfahrung eigentlich nicht gemacht? Sagen wir so, auf der Baustelle, also man merkt natürlich alleine, also die Ethnien oder natürlich auch die soziale Herkunft. Das ist eigentlich schon so der Punkt. Das ist eigentlich so der entscheidende Punkt. Das merkt man auf der Baustelle, ist aber relativ gleich, da ist jeder gleich. Da ist mir das egal, ob der eine der Sohn vom Minister ist und der andere auf der Straße Kaugummis verkauft. Das ist mir relativ egal und da mache ich auch keinen Unterschied. Aber es ist natürlich schon ein großer Punkt und ich glaube, das ist natürlich die große Schwierigkeit, um ein Land wirklich zu verändern. Und ich sage es jetzt nochmal andersrum. Wie ich heimgekommen bin, dann sage ich, wie ist Afghanistan? Wie ist das Land denn überhaupt? Dann sage ich, vergiss das, was du in den Medien siehst. Stell dir das fünfte Jahrhundert mit dem Handy in der Hand vor. So ist Afghanistan. Die haben Lehmhäuser, da läuft die Kacke aus dem Haus raus, aber jeder hat ein Handy in der Hand fahren. So ist Afghanistan irgendwie. Die haben Lehmhäuser, da läuft die Kacke aus dem Haus raus, aber jeder hat ein Handy in der Hand. Das haben sie alle. Und im Endeffekt ist Bildung, Kultur, das sind die wichtigsten Punkte, um eine Gesellschaft zu verändern. Und Afghanistan, die Mission wird im September abgebracht, die UN, die ziehen sich alle zurück. Und die schwierigste Aufgabe, die wird jetzt erst sein. Und das Problem, Afghanistan stabil zu machen, ich habe das Gefühl, das Projekt wird scheitern. Ich habe leider das traurige Gefühl, ich habe das Gefühl, die Taliban werden wieder zurückerobern, das wird wieder in eine Bahn gelenkt, die nicht gut ist. Und da ist nicht die ethnische Herkunft. Da bin ich auch ganz trocken und ehrlich, da geht es nur um Kohle. Taliban, das ist denen scheißegal, was für eine Religion sie verkaufen, da geht es nur um Kohle. Taliban, das ist denen scheißegal, was für eine Religion sie verkaufen. Da geht es nur um Kohle und Macht. Mehr ist es nicht. Das muss man ganz ehrlich sagen. Und auch diese ganze Friedensmission von Amerika und EU muss ich bitterböse verurteilen. Das ist Kasperletheater, das überhaupt nichts gebracht hat. Viel Geld verschwindet. hat, viel Geld verschwindet und ich habe mal die Ehre gehabt, einen Leutnant kennenzulernen in Italien auf einer Baustelle, der ein ganz hoher General war und ich habe gesagt, du pass auf, sei mir nicht böse, aber das, was ihr da in Afghanistan macht, das bringt irgendwie überhaupt nichts. Und er hat ganz trocken zu mir gesagt, ach, weißt du, das ist ein Spielplatz für uns, da testen wir. Und das ist eigentlich traurig. Das ist eigentlich die traurige Note dran. Und ich sage, die wichtigste, also die ganze Entwicklungshilfe, diese NGOs, die Sachen zu ändern, also so ein Projekt wie Skatistan, das ist so wichtig. Und egal, ob das jetzt Skatistan ist oder eine andere Organisation, Bildung zu vermitteln und das Land von innen her zu verändern, das ist die wichtigste Aufgabe. Und das ist, wenn ich einen Alkoholiker nehme und sage, du pass auf, ich scheiße nicht zusammen und sage, trink kein Bier mehr, der wird es trinken. Ich rede ihm gut zu, egal. Wenn er das von innen nicht will, wird es nie funktionieren. Und das ist auch mit einem Land so. Und das ist die große Problematik, die ich in dem Land sehe. Das Land braucht im Endeffekt einen Führer. Der Führer, der ist auch wirklich gut mit denen meint. Der sagt, hey, ich will das Land aufbauen. Ich will die Leute, die aus Afghanistan geflogen sind, die einen guten Beruf haben und da gibt es genügend intelligente und gute Leute, die müssen im Endeffekt wieder zurück und die müssen das Land aufbauen. Aber klar wird da keiner zurückgehen, solange das da ein Land ist, wo ich mein Leben fürchten muss. Und da muss es eigentlich angefangen werden. Ja, jetzt können wir im Endeffekt das Ding noch vertiefen und weiterführen. Die haben ganz, ganz viele Aufgaben noch. Und das ist ein traumhaftes Land. Das ist ein wunderbares Land. Das hat in den, zur Hippie-Zeit in den 60er Jahren, war Kabul, das Paris von Zentralasien. Das ist heute ein Trümmerhaufen, wo alles zusammengemauert ist, wo du irgendwelche Panzer siehst und Raketen. Es ist schade, dass das so ändert und dass sich vor allem eine Gesellschaft in 50 Jahren so ändern kann. Die sind von einer guten Gesellschaft innerhalb von 50 Jahren komplett zurückkatapultiert worden, ins 5. Jahrhundert. Und das ist eigentlich das Traurige. Und ich muss sagen, bei uns braucht keiner die Nase hochheben und dass ich verbessere. Das geht bei uns auch. Das ist das Traurige. Und da ist dieser Zusammenhalt, und da sind wir auch wieder bei Bildung und Kultur, so ein wichtiger Punkt. Und wenn zum Beispiel ein Skateboard so ein kleiner Schlüssel ist, um im Endeffekt Kulturkreise zusammenzubringen, wo es dann scheißegal ist, was für einen ethnischen Hintergrund ich habe, dann ist es eigentlich ein traumhaftes Tool und das glaube ich, Philipp, wirst du im Endeffekt bestätigen, weil du bist auch Skater von der ersten Stunde, bei uns gab es nie irgendwie das, da war das scheißegal, ob einer grün-blau oder lila Anzug ist, ob einer aus Österreich ist oder aus Bayern oder egal was, hey, miteinander, wenn jeder sein Hobby geliebt hat, dann war das völlig egal und das ist, glaube ich, der entscheidende Punkt und ich glaube, das müssen wir langsam aufbauen, mit so Projekten wie Skatestan und da ist es auch nur ein kleines Beispiel, weil das ist ja auch, im Endeffekt ist es nur ein Minitropfen auf den heißen Stein. Aber das werden wir schaffen, die Köpfe zu verändern. Die sagen, hey, pass auf, ich muss Islam nicht meinen Wert aufdrücken. Der muss nicht, ich brauche kein McDonalds, der braucht das nicht. Wenn er es will, dann ist es kein Thema. Aber wenn ich sage, wenn ich das im positiven Sinne vorlebe, dann ist es, glaube ich, ein entscheidender Punkt und dann werde ich Sachen ändern. Aber ich habe einen guten Monolog abgeliefert wieder mal, oder? Ja, wunderbar. Aber du hast zum Glück nicht so schnell gerechnet, wie du es prognostiziert hast. Das heißt, man hat dem Monolog sogar noch folgen können. Wir müssen dann eh schon bald zum Ende kommen. Jetzt hätte ich dir aber trotzdem noch gern was gefragt, eher jetzt auch von deinem persönlichen Erleben her jetzt in Afghanistan. Kabul ist ja innerhalb von Afghanistan sicher jetzt irgendwie eine eigene Welt. Jetzt hätte mich noch kurz interessiert, wie anders war der Aufenthalt in Masar-i-Scharif? Masar-i-Scharif ist auch eine der größten Städte natürlich, nur in Afghanistan. Das heißt, man kann es jetzt nicht mit einer ländlichen Provinz vergleichen. Aber trotzdem glaube ich, ist es schon wieder eine ziemlich andere Welt als Kabul wahrscheinlich. Genau. Es ist natürlich eine ganz andere Welt, also landschaftlich natürlich viel weiter oben gelegen, traumhafte Landschaften, also wirklich traumhafte Landschaften, auch relativ sicher, also sprich, der Ministerpräsident damals hat das natürlich sehr unter Kontrolle gehabt, also es war ruhig, relativ safe, also da war jetzt nicht so ein Punkt, wo du sagst, jetzt muss ich aufpassen, dass ich irgendwo lang auf irgendeinem Platz bin. Das war, da hat man sich relativ locker bewegen können, auch reisen. Wir waren auch mal auf einem Pferderennen, wir haben mit Leuten geredet. Also das war natürlich ein ganz anderer Eindruck. Also ja, das ist, fahr von Haslach nach Wien, das ist auch eine andere Welt. Und so ist es halt auch ein bisschen vergleichbar. Wie gesagt, traumhaftes Land, sehr facettenreich, Kabul ist natürlich wunderbar gelegen, also komplett von dieser Bergwelt und wenn man dann die Chance hat, wir sind viel mit dem Motorrad rumgefahren und sind halt wirklich auch auf die Berge rauf und haben uns wirklich auch Kabul von oben angeschaut, aber natürlich jetzt bautänisch natürlich alles kaputt. Jeder hat sich eingezäunt, jeder hat eine riesen Mauer drum. Und dass das natürlich nicht schön ist, da brauchen wir glaube ich nicht rausreden. Da sind wir natürlich auch bei einem Punkt von der Gesellschaft. Also wenn ich mir jetzt vorstelle, ich möchte in einem Land leben, wo es nur mir gut geht, dann sind wir irgendwo traurig. Also es muss das Ziel sein, dass es der Allgemeinheit gut geht. Weil wenn es der Allgemeinheit gut geht, dann brauche ich keine Mauern, dann brauche ich keine Grenzen. Dann brauche ich auch nicht um mein Leben fürchten. Und das ist im Endeffekt so ein Teufelskreis. Und ich glaube, die zu durchbrechen, diese Mauern wegreißen und dann die im Kopf abbauen. Dann sage ich, hey, pass auf, schau, dass es deinem Nachbarn gut geht, dann wird es dir auch gut gehen. Schau, dass es deinem Nächsten gut geht. Das macht man ja in der Familie. Macht man das natürlich auch. Und das ist ja auch in Afghanistan sehr ausgebracht. Also sprich, die Familienehre oder die Familie ist ein wichtiger Punkt. Aber eigentlich müsst ihr es noch mal ein bisschen weiterdenken. Also sprich, auch an den Nächsten. Und da ist nämlich die Welt dann viel brutaler. Und das ist eigentlich so dieser Schritt. Und wie gesagt, ich wünsche dem Land alles, alles Gute und es verdient es auch nicht, dass es so gebeutelt worden ist. Und im Endeffekt ist es nur Macht, Macht um Rohstoffe, Macht um Drogen, etc. Genau um das geht es leider. Ja, zwar ein trauriges, aber trotzdem ein gutes Schlusswort, würde ich sagen. Ich übergebe es nur mal an Martin für das richtige Schlusswort und sage von meiner Seite gleich einmal danke. War super, dass wir uns so wieder einmal gesehen haben. Und ja, in der Ära der Lockerungen komme ich dann zum von dir erwähnten Pool vor deiner Halle. Sehr gerne. Weil ich bin ja trotzdem eher für den Beton, obwohl ich deine Holzarbeiten sehr zu schätzen habe. Du darfst vor der Haustür den Beton bauen. Wunderbar. Ja, dann sage ich danke, Philipp, für das Weitergeben und sage vor allem danke dir, Schützi, dass du dir Zeit genommen hast für unsere Gesprächheit. Es gab noch einiges zum Reden und zum Nachfragen, aber die Zeit läuft uns davon. Und ja, mich einfach auch nochmal darauf hinweisen, dass der Film Skatistan eben auch auf der Webseite von uns, auf dieser www.fern-at.de dann laufen wird. Da wird auch darauf verlinkt werden in den nächsten Tagen. Und es wird auch dieses Gespräch dann eben auf DorfTV zum Nachschauen sein und eben auch von der Webseite kann man dann auch auf DorfTV sozusagen auch den Blick gewinnen und das da dort verfolgen. Ja, wie gesagt, leider können wir nicht vor Ort sein und müssen es in dieser Art und Weise über die Leinwand bringen. Aber die Einladung steht natürlich, dass das gesamte Programm weiterhin verfolgt werden kann und dass man sich unterschiedliche Zugänge und unterschiedliche Pilze auf Garstern anschauen kann. Und ich kann nur einladen, von dem Gebrauch zu machen. Ich sage nochmal danke Schütze, danke Philipp für das tolle Gespräch und schönen Abend. you