Schönen guten Abend, sehr verehrte Damen und Herren, ich darf Sie sehr herzlich begrüßen heute bei unserer virtuellen Veranstaltung aus dem Medienkulturhaus. Herzlichen Dank für die Einladung an das Velios, das ja zehn Jahre feiert dieser Tage. Ein schöner Anlass heute über eine Sache zu plaudern, die sehr aktuell ist. Es geht um den Mars, es geht um wer lebt denn auf dem Mars, das ist unsere heutige Frage. Mein Name ist Klaus Buttinger, ich bin der Wissenschaftsredakteur der oberösterreichischen Nachrichten und ich freue mich ganz außerordentlich, heute Gernot Krömer bei uns begrüßen zu dürfen. Schönen guten Abend. Schönen guten Abend, danke für die Einladung. Herr Dr. Gernot Krömer ist Astrophysiker, er stammt aus St. Florian in Oberösterreich, er ist Direktor des österreichischen Weltraumforums Analog Astronaut, was das ist, werden wir nachher noch beplaudern und er ist Moderator der Sendung PM Wissen auf ServusTV. Da werden Sie ihn bestimmt kennen davon. Und Herr Dr. Gernot Krömer hat uns ein Input mitgebracht, einen kleinen Vortrag über die Situation momentan in der Weltraumfahrt über den Mars im Speziellen. Und ich bitte Sie, damit abzufahren. Dankeschön. Sie haben einfach mal Bilder mitgebracht, um ein bisschen einen Kontext zu ermitteln, was denn da alles auf dem Roten Planeten passiert, weil Sie aber schon mal in die ersten Bilder starten können. Sache ist, dass der Mars ein Planet ist, halb so groß wie die Erde, ist nicht nur ein Sehnsuchtort wie die letzten 30.000 Generationen Menschheitsgeschichte, sondern ein Ort zum Angreifen geworden. Ein Ort, der uns langsam Geschichten enthüllt, die von Welten sprechen, die einen eigenen Narrativ haben. Wenn man sich auf der Marsurfläche im nächsten Bild, da kommt einmal die Gesamtübersicht im nächsten Bild, anschaut, da merkt man, der Mars hat gewisse Ähnlichkeiten zum Mond und gewisse Ähnlichkeiten auch zur Erde. Man sieht die Polkappen, wie wir sie auch vor der Erde kennen, das ist zum Großteil Wassereis, ein bisschen mit einem Zuckerguss, sage ich immer, aus Kohlenstoffdioxid drüber, eine hauchdünne Marsatmosphäre, gerade einmal ein Prozent des irdischen Luftdrucks haben wir dort, wir haben so circa 10 Millibar ungefähr. Also die Atmosphäre, wie wir sagen, es ist gerade zu dicht, um sie zu ignorieren in der Raumfahrt, aber zu wenig, als dass sie nützlich wäre beim Abbremsen vom Raumschiff, wenn die schnell reinkommen. Man sieht aber auch Dinge, die einen Mond erinnern, wie zum Beispiel große Einschlagskrater, es gibt große Vulkansysteme. Also es ist eine Welt, die deutlich diversifizierter ist, als wir das noch vor 20 Jahren gesehen haben. Im nächsten Bild sehen wir dann, dass der Mars auch ein Planeter Superlative ist. Wir haben hier, zur Einstimmung einmal, den größten Berg des Sonnensystems, genauer gesagt ein Schildvulkan, das ist der Olympus Mons. Das Ding ist 600 Kilometer in der Breite, so groß wie Frankreich. Man sieht hier so die Umrisse von Deutschland hier rundum gelegt zum Vergleich. Und das Ding ist fast dreimal so hoch wie der Mount Everest. Wohlgemerkt auf einem Planeten, der gerade mal nur halb so groß ist wie die Erde, nur ein Drittel Anziehungskraft hat zum Beispiel. Also der Mars ist ein Planet der Superlative. Im nächsten Bild sieht man so ein bisschen genau diese Situation auf der Oberfläche. Und diese Bilder sind tatsächlich um die Welt gegangen, als Raumsonden seit insgesamt jetzt etwa 40 Jahren auf den Roten Planeten landen oder in Umlaufbahnen sind. Das ist ein Foto, schon ein bisschen älter ist es, ein paar Jahre her, von Curiosity, dem Mars Science Lab, dem Vorgänger des jetzt vor ca. 40 Tagen gelandeten Perseverance Rovers. Und wenn man sich diese Bilder anschaut, dann denkt man eher, das schaut aus wie beim letzten Ägyptenurlaub. So eine große, sandige Landschaft, aber je näher man hinschaut, vor allem da mit dem Auge eines Geologen, merkt man, da ist eine Geschichte dahinter, wo jeder Stein etwas zu erzählen hat. Was Sie hier sehen, ist der Rover Mast, der ähnlich, grundsätzlich ähnlich aufgebaut ist wie ein Perseverance, wo wir also jede Menge an Forschungsgeräten mit erbaut haben, von Kameras, Spektrometern mit dabei, der Möglichkeit Bodenproben mit einem Laser anzuschießen und dann die Dampfwolken zu vermessen, was da aufgeht. Also das ist wirklich ein fahrendes Labor, fast eine Tonne schwer, so groß wie ein Pkw und ist im Prinzip so der Bentley unter dem Mars-Robot. Und das Tolle ist, da gibt es ein zweites, inzwischen, wenn ich nachher zum Sprechen kommen werde, wo wir sehen, wir haben eigentlich fast eine Invasion vor der Erde. Also für alle Transformers-Fans da draußen, der Mars ist der einzige Planet, der im Augenblick nur von Robotern bewohnt wird, das ist wohl der Umlaufbahn, also auch auf der Oberfläche, und da circa alle zwei Jahre passt die Konstellation zwischen Erdbahn und Marsbahn gerade so, man sagt, jetzt ist es besonders effektiv, zu Mars zu fliegen, im Sinne von Treibstoffsparend. Wenn man das nächste Bild anschaut, genau, sieht man, also alle sprechen von Perseveranceance und das ist auch gut so, weil das Ding ist wirklich das mit Abstand leistungsfähigste Gerät auf der Oberfläche, aber nicht das einzige. Regionen gelandet ist, ein Seisometer, das unter anderem auch uns verstehen hilft, warum es hunderte von Marsbeben in den letzten zwei, drei Jahren gegeben hat. Kleine Beben würde man als Mensch kaum wahrnehmen, Gott sei Dank, wo auch in den Boden eingebohrt wird. Bohren auf anderen Himmelskörpern ist eine fast schon Black Magic, das ist eine sehr schwierige Tätigkeit auch. Und deswegen habe ich das Bild auch ausgewählt, weil InsideGuard vor knapp zwei Tagen in einen Notfallabschalten-Modus gehen hat müssen, weil so viel Sand inzwischen auf seinen Solarzellen abgelagert ist, dass er nicht mehr in der Lage ist, alle Geräte zu bedienen und man geht so in diesen Überlebensmodus, um die wichtigste Elektronik noch warm zu halten, um jetzt in die Überwinterung zu gehen. die wichtigste Elektronik noch warm zu halten, um jetzt in die Überwinterung zu gehen. Wenn wir ins nächste Bild reingehen, sieht man einen anderen Teil dieser Invasion vor der Erde. Die Kollegen von den Emiraten sind vor eineinhalb Monaten jetzt in die Marsumlaufbahn eingeschwenkt. Perseverance habe ich schon kurz angesprochen, sicher mit Abstand der Leistungsfähigste roh auf der Oberfläche, aber der wird bald einen Kollegen bekommen aus China, Tianwen 1, wird in den nächsten Wochen, die Chinesen lassen sich da nicht sehr in die Karten reinblicken, wann genau sie landen werden. Sie sagen, jetzt haben wir es gemacht. Die Amerikaner sind ein bisschen aggressiver in der Angewöhnungspolitik und werden auch auf der Oberfläche zum Beispiel Gioradas zum Einsatz bringen, werden auch in der Lage sein, die Mineralologie zu studieren und komplementär den Perseverance zu ergänzen. Zum nächsten Bild bitte. Also Perseverance hat ja einerseits eine ganze Suite an ganz exquisiter Forschungshaltung mit an Bord, unter anderem, man sieht es hier im Bild ein bisschen verloren, im Bild schon in der Weitwinkelaufnahme, das ist nicht ein Kompositbild, also es war kein Fotograf mit dabei, leider Gottes, der jetzt exklusiv für die OEN da das erste Foto gemacht hat, noch nicht, kommt vielleicht einmal. Aber man sieht hier den Ingenuity, das ist also ein Helikopter, der in der Lage ist, zum ersten Mal in der Technikgeschichte außerhalb der erde einen einen motor getriebenen flug zu machen übrigens was die wenigsten wissen die sowjets haben in der venus atmosphäre vor über 40 jahren einen ballon zeppelin hybrid fliegen lassen das war passiv das ist der erste power flight deswegen hat ingenuity übrigens auch ein kleines stofffleckerl mit dabei vom Flugzeug der Wright Brothers, vom ersten amerikanischen Erstflug auch. Da ist sehr viel Geschichte auch mit dabei. Der hätte schon starten sollen, vielleicht später auch ein bisschen drüber sprechen auch. Es gibt noch ein paar kleine technische Glitches halt, aber ich denke nächste Woche, übernächste Woche soll es dann, wenn alles gut geht, soweit sein, dass man dann das Ganze in HD wiederverfolgen kann. Also es passiert wirklich viel dort. Wenn wir zum nächsten Bild noch kommen. Das, was uns all diese Raumsonden in den letzten 20 Jahren gezeigt haben, ist, ja, der Mars ist jetzt eine kalte, trockene Wüste mit, ich sage einmal, gerade mal 10 Mikrometer abregendem Wasser in der Marsatmosphäre, aber das war nicht immer so. Das, was Sie hier sehen, ist eine künstlerische Darstellung eines Mars, wie wir uns vor circa dreieinhalb Milliarden Jahren vorgestellt haben, mit Ozeanen auf der Oberfläche. Also Langzeit, Ressourcen von Wasser, das heißt, es war eine dichtere Atmosphäre, es war Wärme auf der Marsatmosphäre, es hat auch ein effizientes, planetares, großes, starkes Magnetfeld auch ergeben, was sehr geschickt ist zum Schützen der Atmosphäre auch. Das hat er alles nicht mehr. Also der Mars hat uns ein bisschen vorgemacht, was schiefgehen kann in der Planeteneigentwicklung. Aber, und das ist für mich der Grund und genau dieses Bild zeige ich hier, der Mars hat ja ziemlich zeitlich mit der Erde gestartet, vor circa 4,6 Milliarden Jahren. Bis vor 3,5 Milliarden Jahren hatte er flüssiges Wasser auf der Oberfläche. Das heißt, der Mars hatte etwa viermal so lange Zeit, also flüssiges Wasser auf der Oberfläche zu haben, als das Leben auf der Erde gebraucht hat, um zu entstehen. Das heißt, die 1-Million-Dollar-Frage ist dementsprechend auch, was lebt da oben? Und damit sind wir schon mitten im Thema für heute. In der Diskussion. Ja, vielen herzlichen Dank für diesen Überblick, Herr Krömer. Das ist tatsächlich die Frage, was lebt dort oder was hat dort gelebt auf dem Mars? Das ist eine Frage, die die Menschheit umtreibt, seit es Fernrohre gibt und vielleicht sogar schon noch länger. Welche Antworten hat man darauf? Man weiß, es gibt höhere Methankonzentrationen, als man sich erwartet von so einem Planeten. Es gibt doch ein bisschen Atmosphäre und es gab vor ein paar Jahren die Diskussion über in Mars Meteoriten eingeschlossene Strukturen, die eventuell auf Bakterien hindeuten können oder so. Kann man jetzt schon sagen, es gab oder es gibt Leben auf dem Mars oder ist die Frage immer noch offen? Also die Antwort ist nach wie vor, wir wissen es nicht. Muss man ganz klar sagen, wir haben noch keine Evidenzen gefunden in diese Richtung, wir haben noch keine Biomarker-Moleküle gefunden, aber das ist ein bisschen wie bei der Fernsehserie CSI. Es ist ein Pastelstück an Informationen, das wir seit Jahrzehnten zusammentragen. Und je mehr wir über den Mars lernen, umso mehr Details finden wir, die prinzipiell für die Entstehung von Leben, wenn man sagt, conducive sind, also im Sinne von ermöglichen könnten. Es kann keiner sagen, ob nicht eines Tages ein Astronaut auf dem Mars eine versteinerte Blume finden würde. Das wäre der Checkpoint sowas. Wir sind ein bisschen bescheidener in der Astrobiologie, also es wäre schon für uns, sagen wir mal, dass das Rote in der Zielscheibe drinnen, wenn man sagt, man würde Bakterienfragmente finden, ein Zellenwandfragment oder ein Bruchstück einer DNA zum Beispiel, aber so weit sind wir auch noch nicht. Weil die große Frage ist, an welcher Stelle stelle ich denn welche Art von Frage. Alleine schon Ihre Frage, ob es Leben gegeben hat, benötigt ein gutes Verständnis, was ist denn Leben überhaupt? Ich gebe Ihnen ein Beispiel, Herr Bottinger. Würden Sie Folgendes sagen, Leben ist gekennzeichnet durch Stoffwechsel, die Fähigkeit zu mutieren zum Beispiel und was kann man noch dazu machen? und was kann man noch dazu machen? Dann machen wir nur die beiden Kriterien. Das klingt doch mal nach Leben. Ein Stein macht sowas nicht. Ja, ja. Wenn ich das sage. Ja, ja. Gibt es natürlich die Grenzzone, die wir gerade jetzt in der Pandemie haben, der Virus. Ist das ein Leben, ist das noch eines? Zum Beispiel, ganz genau. Aber allein nach dieser Motivation zu sagen, ich habe einen Stoffwechsel, weil ein Virus hat ja, wenn er so lange nicht gebraucht ist, würde auch bedeuten, dass eine Kerzenflamme Leben ist. Hat einen Stoffwechsel, frisst Sauerstoff und gibt CO2 ab, im weitesten Sinne. Kann auch die Erbeformation weitergeben, sprich einen anderen Tocht anzünden. Jetzt ist es nicht eine Milchmärchenrechnung, aber die Frage, was Leben ist, ist tatsächlich keine triviale. Und das ist auch das Schöne an der Raumfahrt, sie zwingen uns, diese scheinbar trivialen Fragen genau zu formulieren und genau zu sagen, wonach suche ich. Unser jetziges Mantra ist, folge dem Wasser. Wir wissen auf der Erde, dort wo Wasser ist, ist auch Leben, egal ob es im Regentropfen oder in der Wolke ist, gibt es auch Bakterien, oder 3000 Meter in einer Goldmini in Südafrika. Und auf dem Mars gab es ja nicht wenig Wasser. Also würde man diese Eisflächen an den Polen schmelzen, man könnte den ganzen Mars bedecken und das auch relativ hoch. Die kleinen Wettersysteme, es gibt Wetterkapriolen, wo es schneit auf dem Mars. Es gibt die Polarkappen mit viel Wassereis, wo auch bei dem hohen Salzgehalt des Bodens auch flüssiges Wasser weit unter den Gefrierpunkt möglich ist. Der Mars hat Durchschnittstemperatur von circa minus 60, minus 70 Grad, ich weiß nicht, wo man ist. Das heißt, da würde man sagen, es ist gefroren, da kann kein Leben sein. Nein, ist eben nicht. Im Porenraum kann man dort durchaus mit ein paar physikalischen Tricks auch noch flüssiges Wasser haben. Und dann kommt dazu, und jetzt ist es wirklich spannend. Wir kennen noch dazu, und jetzt ist es wirklich spannend, wir kennen noch dazu, Mechanismen ist erlauben, von einem Himmelskörper zum anderen Material zu übertragen, wie zum Beispiel durch sehr flache Meteoriteneinschläge. Und wir können genauso, wenn ich am Traunsee stehe und einen flachen Storn immer drüberplatteln tue, einen Storn platteln tue, es tut so gut, im Österreich wieder mal reden zu dürfen, dann kann ich praktisch Material, in dem Fall Wasserertropfen, abspringen. Und das geht auch bei Planeten. Das heißt, ich kann lebenstragende Oberflächenmaterialien durch flache Meteoriteneinschläge rausspatzen. Was zur Frage führt, war das Leben zuerst auf dem Mars und wurde das Leben vom Mars eventuell oder frühformend auf die Erde gebracht oder was sogar umgekehrt ist. Darüber streiten sich ja noch die weiseren Geister. Aber wenn wir uns noch mal zu diesem Meteoriten hinkonzentrieren, der wurde dann gespalten unter entsprechend guten Bedingungen und dann hat reingeschaut und die Wissenschaft ist sich nicht hundertprozentig sicher. Sind das jetzt Strukturen versteinert, Frühformen von Bakterien oder ähnliches? Genau, also Sie sprechen ganz an speziellen Meteoriten, an den LNHILS 84001, der ist 1984 in der Arktis gefunden worden. Wir wissen, es ist ein Marsmeteorit, also wir wissen von ein paar wenigen Dutzend Kilogramm, ein bisschen mehr als ein paar Dutzend Kilogramm an Maßgeschehen auf der Erde, das können wir aufgrund der Isotopensignatur sagen, das ist wie ein chemischer Personalausweis für Planeten. Und da hat man drauf in den elektronenmikroskopischen Untersuchungen so Würmchen-ähnliche Strukturen gefunden, die im Bereich von 500 Nanometer groß waren, wo die Mikrobiologen gesagt haben, das geht ja gar nicht auf so kleinen Raumen, überhaupt einen Metabolismus, einen Stoffwechsel unterzubringen, bis sie angefangen haben, in der Größenordnung zu suchen und tatsächlich auch Bakterien gefunden haben, die das können. Der Knackpunkt war aber, dass diese Strukturen, wie wir heute, der Konsens eigentlich, dürfte sich möglicherweise auch um Artefakte von der Elektronenmikroskopie handeln. Man ist wirklich an der Grenze technisch nachmachbar. Man hat es nie geschafft, wirklich die Überbleibsel von Zellwänden zu finden. Also ich glaube, wenn ich nach den geringsten Spuren von dem auf dem Mars suchen würde, dann würde ich es nicht nach einem Ammonitenabdruck suchen, sondern eher nach molekularen Spuren. Benzolringe, irgendwas, was nach einem Chlorophyll ausschauen tut oder so. Methan. Methan, Stichwort. Wir haben Methan. Anteile von 5 Teilen pro Billion, parts per billion. Das heißt, das was ist, lässt sich da schon einen Rückschluss ziehen auf Leben eventuell? Oder gibt es andere Mechanismen, die das Methan, dieses Gas in die Atmosphäre bringen? Genau, das ist die Frage. Also vielleicht kommt es zum Verstehen für die Zuschauer auch. Methan ist ein sehr kurzlebiges Gas, halbwerts seit ca. 400 Jahre. Das heißt, wenn ich jetzt Methan aus einer Marsatmosphäre messe, muss es jetzt gerade, geologisch gesehen, jetzt gerade produziert worden sein. Wir können Meteoritanstieg sowas machen können, wir können ein paar geologische Prozesse sowas machen können. Es gibt vor allem auch biologische Prozesse von Methan-produzierten Bakterien in Kuhmägen, was man bei uns auf der Erde kennt oder in der sibirischen Tundra und so weiter. Das Witzige war, dass man diese Messungen sowohl spektroskopisch von der Erde aus machen können hat, aber auch in situ und da geringe Mengen gefunden hat. Und da nicht ganz, also medritischer Ursprung ist praktisch auszuschließen, da ist nichts da, was jung genug ist. nicht ganz, also medritischer Ursprung ist praktisch auszuschließen, da ist nichts da, was jung genug ist. Natürlich könnte es auch biologisch sein, aber die Augenblicke, wir sind da sehr vorsichtig und ein bisschen konservativ, dann werden wir zu früh Feuer schreien. Es gibt so einen biologischen Prozess, Serpentinisierung, der Methangas unter bestimmten Bedingungen auch freisetzen kann und vielleicht gast so irgendwas aus tiefen Feldspalten heraus. Wissen wird man es dann, wenn wir zum ersten Mal mit ausreichender Qualität die Isotopensegnote anschauen können und den Kohlenstoff 12 und den Kohlenstoff 14 unterscheiden können. Das ist noch nicht gut genug möglich. Da sind die Messungsmittel noch nicht gut genug dafür, weil wir wissen in der Biologie, dass gewisse Isotope bevorzugt werden. Wenn wir diesen Beweis antreten können, dann haben wir eine, wie man so schön sagt, eine Smoking Gun Evidenz, der Rauch, ein Goldbeweis. Gut, hoffen wir, dass die Maschinen, die momentan auf dem Mars sind oder um ihn herumschwirren, hier uns vielleicht weiterbringen in der Erkenntnis. Wir haben im Vorfeld gesprochen, wie viele Maschinen stehen denn da oben mittlerweile? Wie viel menschliche Hardware hat sich denn auf dem Mars schon angesammelt im Laufe der Jahre? Also es sind inzwischen ungefähr 10 Tonnen auf der Mars-Oberfläche. Der Großteil davon war nie geplant, dass er funktioniert, so wie Wiedereintrittskapseln oder Landefallschirme zum Beispiel. Jetzt aktiv haben wir, die Platzhirsche sind die beiden Rover Perseverance und Curiosity. Und ich bilde auch die Chinesen noch dazu. Europa wird bald folgen mit dem Franklin Rover noch dazu. Das wird hoffentlich, wenn alles gut geht, übernächstes Jahr passieren. Der Knackpunkt ist das, wir haben eine richtige Invasion in der Umlaufbahn. Es sind ein halbes Dutzend an Raumschiffen unterwegs, zum Teil seit über 15 Jahren. Auch der europäische Mars Express zum Beispiel liefert ein grandioses Bildmaterial. Die Highrise-Kamera an Bord vom Mars Reconnaissance Arbeiter bietet Bilder mit weniger als zum Teil besser als 60 Zentimeter Auflösung. Man könnte einen winkelnden Astronauten gerade noch erkennen. Das ist ja fast so gut wie ein Spionagesatellit. Ja, absolut. Und dann in Tirol auf der Oberfläche halt. Das ist eine Invasion von der Erde. Weil Sie gesagt haben, wenn alles gut geht, wird wieder ein europäischer Rover landen. Es war schon die Landung von Perseverance, dem amerikanischen Rover, dem jüngsten, faszinierend. Vielleicht können Sie uns kurz schildern, welche technischen Schritte hier notwendig waren, um in dieser dünnen Atmosphäre mit dieser schwächeren Anziehungskraft so ein Ding von einer Tonne eigentlich landen zu können. Es war faszinierend zuzuschauen. Ich muss Ihnen ehrlich sagen, wie ich zum ersten Mal die Labortests gesehen habe, mit diesem Sky Green, weil die erzählen, was es ist, als ich mir gedacht habe, das funktioniert nie. Also das war so ein filigranes Trommeln. Also was braucht man von das? Man muss sich vorstellen, es gibt diese berühmten sieben Minuten des Terrors. Das ist also eine Phase, wo man von der Erde nichts machen kann, weil die Distanz des Mars bedingt, dass wir nicht in die Echtzeit eingreifen können. Sprich, alle Entscheidungen muss das Raumschiff selber machen, vor Ort halt. Jetzt kommt das Ding mit 32-facher Schallgeschwindigkeit rein, spürt zum ersten Mal die Marsatmosphäre oben, das Hitzeschild wird so heiß wie die Oberfläche der Sonne, wird bald einmal abgesprengt, Dragshot, Hauptshot. Alleine das Öffnen eines Fallschirms in Überschallgeschwindigkeit ist etwas, was wir auf der Erde besser nicht machen dort. Und dort ist die einzige Möglichkeit zu bremsen halt. Dann kommt das Ding runter, in ca. 1 km Höhe wird das Skycrane freigesetzt. Das ist im Prinzip ein Rahmen mit vier Haupt- und ein paar kleinere Triebwerke drauf. Und das schwebt dann ein paar zehn Meter über der Oberfläche und lässt dann an Seilen den Rover runter, weil sonst würde die Reflexion der Ausstoß der Gase den Rover kaputt machen und auch die Gegend dort ein bisschen verwüsten. Und dann werden die Seile gekappt, das Ding kommt Wheels first, die Räder zuerst auf die Oberfläche, Skycrane fliegt weg und crasht irgendwo. Alleine, damit das in dieser Reihenfolge passiert, muss auf die Millisekunde genau, muss insgesamt, ich glaube es waren 84 Sprengmechanismen gewesen sein, die autonom gezündet haben. Wenn einer nicht funktioniert, ist die ganze Mission weg. Und wenn das Ding auf einem Halberts, auf einem Stein, auf einem großen Felsbrocken landet und umkippt, war es das auch. Das heißt, man muss sehr viele Entscheidungen autonom treffen lassen. Ich kann Ihnen versichern, wir sind alle, nicht nur die Kollegen am JPL, mit sehr kurzgekauten Fingertägeln vor dem Monitor gesessen. Kann ich mir vorstellen. Das war auch für den Laien sehr faszinierend anzusehen, was es da an Bildern gegeben hat. Ich möchte noch einen kurzen Hinweis machen an unsere Zuseher an den Endgeräten. Bitte beteiligen Sie sich durchaus an unserer Diskussion. Verwenden Sie die Chatfunktion. Unsere Regie Boris Schuld, danke sehr an dieser Stelle, wird uns das übermitteln und wir können dann darauf eingehen. Also kommen Sie über die Chatfunktion in unser Gespräch. Kurz noch, bevor wir dann in die Zukunft gehen wollen und dann schauen Mars, Menschen auf dem Mars und so weiter, noch die Geschichte mit dieser Drohne, mit diesem Helikopter Ingenuity. Da haben ja Österreicher daran mitgearbeitet, das werden Sie uns sicherlich auch erzählen können. Und der sollte ja schon in die dünne Luft gehen, ist es aber nicht, es gibt Probleme. Was ist da los? Ja, also es gibt, sagen wir mal Problemchen, nicht wirklich Probleme oder Herausforderungen. Also die Sache ist die, dieser Helikopter arbeitet an einer Grenzest technisch machbar. Aufgrund der dünnen Luft müssen die Rotorgeschwindigkeiten recht hoch sein, etwa so der Zehnfache von einem normalen Helikopter. Es sind eh schon recht große, satte Säbel, was da oben mitgesteuert werden. Und das Ganze braucht viel Energie, das muss man über Solarzellen gewinnen. Das ist so oben so ein kleiner Pilzkopf drauf, wo dann über den ganzen Tag aufgeladen wird. Und wir werden kaum einen Flug haben, der länger als 90 Sekunden dauert. Also der erste Flug wird einmal so circa 30 Meter rauf runter gehen und das war's. Dann wird mal tagelang nichts gemacht. Man möchte optimale Bedingungen haben für so einen Start, also dass wir das Wetter beurteilen, also dass da der Perseverance Rover ist, Tower und Wetterstation und Kameramann gleichzeitig in eine einnehmen und wenn da irgendeine Windböe kommt, wird vorher schon abgebrochen werden. Jetzt muss man ja verstehen, dieser Helikopter war jetzt über ungefähr knapp 200 Tage in der Transferphase durch den Weltraum durch. Hat einen Höllenritt einer Landung hinter sich und jetzt muss alles wie am Glöckl funktionieren. Und was, das heißt, es gibt eine Serie von Checkouts, wo man sagt, funktioniert das alles, man dreht den Rotor mal langsamer, ab wieder schneller und beim schneller drehen ist man draufgekommen, bevor man wirklich abheben wird, dass hier, es war eine Watchdog-Kollision, das heißt ein Software-Element hat gesagt, da ist ein Timeout zu einem Zeitpunkt, wo keiner sein sollte. Das dürfte ein Software-Problem sein, man ist jetzt gerade dabei, die neue Software hochzuladen. Wir können over the air, wobei air sehr weit gefasst ist, updaten auch. Das ist ganz toll, die Dinger werden besser im Laufe der Zeit auch. Das wird bald am Ende auch gemacht sein, wenn die Ambionics-Software hochgeladen ist und dann werden wir einen neuen Versuch machen. Also hoffentlich nächste Woche, spätestens übernächste Woche halte ich für plausibel. Und wenn er fliegt, dann ist ein Stückchen Rot-Weiß-Rot auch mit dabei. Nämlich? Nämlich, am Mars gibt es ja kein GPS zum Orientieren. Und deswegen hat ein Team von der, am JPL gemeinsam mit Kollegen von der Alpenadria Universität in Klagenfurt die Avionik dazu entwickelt, dass man eine Kamera, die schaut nach unten und die kann sich aufgrund der Bodenunebenheiten, der minimalen Schattierungswechsel, da Kieselsteinchen, da ein bisschen Sand und so, sich orientgrund der Bodenunebenheiten, der minimalen Schattierungswechsel, da ein Kieselsteinchen, da ein bisschen Sand und so, sich orientieren dann. Und diese Algorithmik ist deutlich schwieriger, als wir von der Erde gewohnt sind, weil der Marsrelief homogen ist. Und das ist von den Kollegen von Rundwurst Team, von Stefan Weiß und Kollegen Brommer, entwickelt worden. Genau, also denen halten wir da ganz feste Daumen. Die Kollegin Aschauer aus dem Innenviertel stammend, hat die Testläufe dieses Roboters am GPL, am Laboratorium für die NASA durchgeführt. Also ich glaube ein Jahr hat man allein an den Tests in Vakuumkammern gearbeitet. Auch das eine tolle Sache. Vakuumkammern gearbeitet. Auch das ist eine tolle Sache. So, jetzt schauen wir aber in die Zukunft. Herr Krömer, es gibt ja Leute auf diesem Planeten, die glauben, dass man schon in wenigen Jahren auf dem Roten Planeten landen wird, als Mensch. Elon Musk ist einer von diesen. Wie hoch ist denn wirklich die Chance, dass wir Menschen auf diesem Planeten bringen? Falls es sie gibt, wie lange wird das noch dauern? Und vielleicht reden wir dann auch noch über die Herausforderungen, die es da gibt. Ich glaube, sie sind eine unendliche Wahrheit. Genau. Also ich glaube, nach den besten plausiblen Schätzungen, die wir in unserer Branche haben, was so der Konsens ist, reden wir von den nächsten 20 bis 30 Jahren. Das heißt aber auch, dass derjenige Mensch, der den ersten Schritt auf den roten Planeten setzt, der bereits jetzt geboren ist und vielleicht jetzt gerade zuschaut, wer weiß, und dann im Herbst ins Velios kommt und dort inspiriert wird, Raumfahrttechnik zu studieren. Das wäre so mein Check-Port, mein persönlicher. Also, wenn du da draußen bist, bitte probieren. Ich glaube, dass Leute wie Elon Musk eine ganz wesentliche Rolle spielen. Sie sind groß im Ankündigen und nicht alles, was angekündigt wird, wird auch ganz eins zu eins umgesetzt. Das sehen wir auch bei seinen Autos und genauso auch bei anderen Themen. Aber sie treiben die großen Raumfahrtagenturen vor sich her. Das muss man ganz ehrlich sagen. Wenn man vor 10, 15 Jahren auch gesagt hätte, dass einmal ein Starship existiert, das also wirklich große Nutztaste in Umlaufbahnen und damit auch zum Mars bringen kann, privat finanziert, natürlich nach NASA-Aufträgen auch mit dabei, dann hätte jeder ausgelacht halt. Das ist auch wirklich die Macht von heutzutage. Die großen Aerospace Primes haben wirklich einen Heidenrespekt vor SpaceX auch. Und er will wirklich zu Mars, aus welchen Gründen auch immer, das sei es dahingestellt halt, und hat die technologischen Ressourcen, er hat die finanziellen Ressourcen halt. Es wird sicher auch viel noch an rechtlichen Herausforderungen geben dahinter, aber es ist nicht die Frage von ob, sondern von wann. Ich glaube nicht, dass 2024 klein wird, dazu bin ich zu lange in dem Geschäft, zu wissen, was da alles noch schief gehen kann bis dahin, aber es wird in unserer Lebenszeit sein. Und das ist, glaube ich, das Faszinierende. Wir sind die erste Generation nach 30.000 Generationen Menschheitsgeschichte, die technologische Lage ist, diesen Schritt zu machen, die wahrscheinlich größte Reise unserer Generation. die technologische Lage ist, diesen Schritt zu machen, die wahrscheinlich größte Reise unserer Generation. Und wenn dann die ersten Menschen dort sind, diesen Augenblick habe ich mir oft schon visualisiert, auch in meiner Karriere, weil ich auch persönlich einen Bezug dazu habe, auch diesen ersten Schritt zu machen und dann einen Spruch für die Geschichtsbücher von mir abzusetzen halt. Aber dann diesen Augenblick des Reflektierens zu haben, zu sagen, wow, wir als Menschen stehen jetzt auf dem Mars. Was hat alles in unserer Geschichte richtig laufen müssen, mit ein derartiger Sprung, technologisch, wissenschaftlich, gesellschaftlich überhaupt möglich ist. Und das wird, glaube ich, auch bei uns auf der Erde einiges an Schwingungen mit sich bringen, an Wellen schlagen, auf der Erde einiges an Schwingungen mit sich bringen, an Wellen schlagen, weil wir dann die erste Generation sein werden, die also auf nicht nur einem Himmelskörper leben wird. Um es abzuschließen noch kurz, unsere Enkelkinder, wenn sie in der Welt aufwachsen, wenn sie auf Nacht zum Neumond hochschauen, werden sie oben nicht den dunklen Neumond sehen, nur alleine, sondern vielleicht ein paar kleine Pünktchen oben von den menschlichen Außenposten oder oben von permanenten Stationen auf der Mondoberfläche. Das ist dort auch schon Lichtverschmutzung. Ja, aber es wird ein Zeichen dafür sein, wir sind dort. Wir haben es geschafft. Naja, klar, der Mensch ist eine explorative Spezies. Wir können, glaube ich, gar nicht anders. Aber ich frage mich jetzt schon manchmal, ob man nicht, bevor wir aufbrechen in die neue Welt, unser Raumschiff hier in Ordnung bringen. Wir stehen vor Herausforderungen wie Klimawandel und so weiter, Verlust der Biodiversität. Da frage ich mich dann oft, ob das nicht ein bisschen zu hoch gegriffen ist. Aber es schließt sich ja nicht aus. Es ist ja nicht die Wahl von entweder das eine oder das andere, sondern im Gegenteil, die Raumfahrt hat uns ja auch geholfen zu verstehen, wie unser Raumschiff funktioniert. Wenn man zum Beispiel in die Erdbucht hineingeht und sagt, wir können Klimaforschung machen. Oder ein anderes Beispiel. In der Zeit von jemandem wie einem Carl Sagan, der an der Venus geforscht hat, hat man herausgefunden, wow, so viel CO2 in der Venus, deswegen ist sie furchtbar heiß, heißer als der Merker, der weiter bei der Sonne ist nachher. Und man hat irgendwann mal gesagt, ein bisschen CO2 in der Atmosphäre auch, kann das einen Effekt haben? Das heißt, wenn jemand fragt, wozu braucht man Venus-Atmosphärenforschung, Die ganze Treibhaus-Debatt hat wissenschaftlich mit der Venus begonnen eigentlich. Also ich denke, wir sehen hier einen Prozess, den wir auch schon bei allen großen früheren historischen Reisen gesehen haben. Also da gibt es historische Parallelen auch dazu. Eine ganze Menge. Ich erinnere mich in der Filmgeschichte an einen Moment, wie ein Mensch auf den Marsboden tritt ohne Marsanzug, einfach so in diese Atmosphäre. Total Recall Arnold Schwarzenegger. Sie kennen sich das, das war der Signature-Shot mit hervorquellenden Augen und keine Luft kriegend. Ich glaube, so kann man sich es ja nicht vorstellen tatsächlich, oder? Genau, das ist richtig. Auf der anderen Seite, was der Film schon richtig gemacht hat, ohne Raumanzug ist er auf dem Mars sehr schnell sehr tot. Deswegen brauchen wir, genauso wie wir uns unter Wasser bewegen, entsprechende Technik, um das Leben zu ermöglichen. Sprich, man braucht ein komplettes Raumschiff zum Anziehen in Form von Raumanzug mit dabei. Können wir es kurz noch einmal durchdecklen? Wir haben einen Luftdruck von? Circa 10 Millibar, also 1% des Luftdrucks entspricht dem Luftdruck in 30 Kilometer Höhe. Genau, wir haben eine Temperatur von minus 70 Grad Celsius, wir haben eine erhöhte Strahlungsrate, was für Langzeitfolgen sehr ein Problem sein könnte. Wir haben einen ganz feinen Staub, das klingt jetzt lästig, aber das kann tatsächlich ein Problem machen, der ist elektrostatisch aufgelassen und hat auch manche toxische Eigenschaften dahinter, ist hoch abrasiv. Also der Staub ist natürlich ein Feind des Astronauten. Genau, und jetzt kommen wir ein bisschen zu dem, was Sie machen und was Sie analoge Raumfahrt oder analoge Raumforschung nennen. Bitte das dann zu erklären. Aber Sie beschäftigen sich hauptsächlich mit Raumanzügen, deren Testung und zwar auf der Erde. Das müssen Sie ein bisschen erklären. Also was wir tun, Analogforschung bedeutet in Analogie zu den eigentlichen Flügen in 20, 30 Jahren, müssen wir jetzt bereits Technologien, Materialien, Arbeitsabläufe entwickeln und testen, damit wir auf dem Mars keine großen Überraschungen haben. Wir entwickeln Sachen im Labor, wie einen Raumanzug zum Beispiel, und sagen, so könnte es vielleicht funktionieren. Wir testen dann unter sehr strengen Bedingungen, bei minus 110 Grad Celsius in der Kältekammer drinnen. Wir machen Blitzentladungen mit 6 Megawolt von der Tesla-Spule drauf. Tesla-Spule gibt es übrigens auch im Velios, auch immer zum Anschauen. Da hat man zum Beispiel Respekt davor, wenn eine Blitzentladung auf den Rhein geht. Und nehmen dann den Raumanzug und setzen ihn in möglichst Maß ähnliche Umgebungen auf der Erde. Wir waren vor drei Jahren im Oman, wir sind heute im Oktober mit unserer nächsten großen Expedition in Israel, in der Negev-Wüste, mit hochinternationalen Projekten auch mit dabei, wo wir diese Abläufe in einem Monat lang trainieren oder durchtesten einmal. Und jeden Fehler, was wir machen, machen wir im nächsten Monat hoffentlich niemals. Wir haben dieses Mantra von fail fast, fail cheap, aber man hat eine hohe Lernkurve. Das heißt, Sie machen nicht einfach nur Spaziergänge sozusagen in der Wüste. Wir machen Tests und Experimente so, wie wir sie auf dem Mars erwarten würden. Sprich, wir machen geologische Probenentnahme, wir machen Infrastrukturaufbau, dass wir eine WLAN-Richtfunkstrecke haben. Wir suchen nach Wasserspuren, wir machen mineralogische Untersuchungen, wir machen auch medizinische Tests, wo es einfach um Leistungsfähigkeit geht. Einfach um die reale Expedition möglichst genau vorwegzunehmen und keine Überraschungen vor Ort zu bekommen. Weil der nächste Baumarkt zum Ersatzmaterial einkaufen ist, 380 Kilometer entfernt. Sie haben gesagt, Sie haben auch ein Commission-Zentrum, also ein Steuern-Control, die ist in Innsbruck und die steuert diese Vorgänge dann in der Wüste, damit man auch diese Zeitverzögerung machen kann und, und, und. Aber was mich natürlich interessiert ist, back to basic, wer schneidet Ihnen denn das? Wer stellt denn diese Raumanzüge her? Es ist ja nicht der erste, Sie machen diese schon länger. Es gibt auch schon eine Generation dieser Raumanzüge. Ich glaube, die ersten waren 50 Kilo schwer. Genau, sind die jetzt auch noch, leider noch. Das Ding wäre nicht leichter, das ist schlimm. Genau. Aber wer produziert das? Genau, also wir haben da einen ganzen Cluster an Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, einen Großteil Universitärerbereich, natürlich vom Maschinenbau angefangen halt, aber auch Fachhochschulen, wir haben auch HTLs mit dabei, wie mal HTL Brauner, wenn wir einen Oberösterreichbezug haben wollen. HTL Brauner hat sich bei uns extrem toll engagiert und die Leute sind wirklich also dass das kinder das ist ein wahnsinn das sind ganz tolle schülerinnen und schüler wir haben genauso leute braucht die sich mit mit näharbeiten beschäftigen können da meine modefachschule in tirol mit mit an bord gebracht über lange zeilen weg die schülerinnen und schüler so weit gebracht haben dass sie praktisch für den raum und sogar näharbeiten machen können also ist ein stück gewer im Endeffekt von einem Ding, wo keiner genau weiß, wie das optimalerweise ausschaut. Wir haben alle die Erfahrungen von den Apollo-Missionen der Mondlandung vor inzwischen 50 Jahren. Aber Mond ist nicht Mars. Also ein Mondraumanzug wieder auf Mars, ich würde ihm vielleicht eine Woche geben, bevor er kaputt ist. Also die Anfragen sind ganz anders. Und da müssen wir einfach viel lernen. Und Gott sei Dank gibt es auf der Erde Wüsten, die gewisse Eigenschaften Stück für Stück vom Mars widerspiegeln können, wie die Kohlengrößenverteilung, die Mineralologie, die elektrostatische Verhältnisse und so weiter, wo wir dann Stückerlwerkweise uns den richtigen zusammenzimmern. Also man lernt, die richtigen Fragen zu stellen überhaupt. Okay. Apropos Fragen. Fragen gibt es ja. ich möchte nur einmal kurz ganz frech sein. Was kratzt es die Nase, wenn ein paar Österreicher Sand spielen in Israel? Sie arbeiten zusammen, nehme ich an, mit diesen Forschungseinrichtungen. Die Ländergrenzen verschwimmen da ein bisschen. Also ich sage immer, Österreich ist Weltraumform, heißen wir aus historischen Gründen heraus, wir haben Kolleginnen und Kollegen aus 20 Nationen bei uns inzwischen, also unsere offizielle Arbeitssprache im ÖWF ist BE, Broken English. Okay, alles klar. Gut, also hier wird international geforscht. So, wir haben ein paar Fragen, glaube ich, Herr Regisseur, teilen Sie uns diese mit oder teilen Sie uns eine Frage mit? Hallo, ja. Sehr gerne. Wir haben eine sehr sympathische Frage von Tobi, zehn Jahre alt und Tobi fragt uns, frage mich, was denn auf dem Mars erwartet wird, warum wollen wir denn dahin? Oh wow, tolle Frage, tolle Frage. Darf ich gleich? Bitte sehr. Also der Mars ist ein Ort, an dem wir möglicherweise die Frage nach der Einzigartigkeit vom Leben und Kostens beantworten können. Das ist unser bester Kandidat, um nach Lebensspuren zu suchen. Wir sind die erste Generation, die das kann. Dann gibt es natürlich auch viele andere wissenschaftliche Fragestellungen, oder auch die Frage nach Bodenschätzen. Und irgendwann einmal werden die ganzen Außenposten, die wir in den nächsten Jahrzehnten erwarten werden, auch zu kleinen Siedlungen heranwachsen, genauso wie man es vor 300 Jahren in den USA gehabt hat, die haben es noch gar nicht in den USA gehalten haben damals, bis hin zu kleinen Städten. Das heißt, irgendwann, nachdem jetzt auch Männer und Frauen gemeinsam dort sein werden, irgendwann wird es vielleicht auch mal Kinder auf dem Mars geben und für die ist es dann die Heimat. Da sind wir die Außerirdischen für diese Leute zum Beispiel. Also ich glaube, der erste Schritt wird wissenschaftsgeleitet sein, auf der Suche nach Lebensspuren. Man wird immer mehr Infrastruktur dort aufbauen, genauso wie jetzt in der Antarktis, wo es auch permanente Stationen gibt. Man sagt, wie ist es so kalt, warum will man dort dorthin und das gilt auch für den mars letzten endes und eines tages wird der mars genauso ein teil unserer welt sein wie heute wie heutzutage die usa genauso teil der westlichen welt sind obwohl es noch ein sehnsuchtwort vor 400 jahren waren. warum? weil wir neugierig sind. ich glaube das sollte sollte man zugeben. Wir sind eine Spezies, die erforscht. Die beste Begründung, warum wir sowas machen überhaupt, hat Sir Greg Mallory gemacht, der Erstbesteiger von Everest. Und der hat gefragt, warum tut man sich das an, why climb the highest mountains? Und er hat gesagt, because it's there. Because it's there. Because we can. Es ist interessant. Es gibt ja jetzt diese Überlegungen, sozusagen den Mond als Sprungbrett zum Mars zu verwenden. Es wird dort eine Raumstation geben, die im Mondorbit sich aufhalten soll und dort die Transfer zum Mond erleichtern soll, dass man künftig dort regelmäßiger hinkommt. Es gibt Überlegungen, wie kann man dort Bodenschätze bekommen, aufschließen, um Wasser zu bekommen und, und, und. Wie weit sehen Sie denn da den Zeithorizont für solche, das wird die erste Station sein, vor Mars nehme ich an, eine bewohnbare Mondstation? Also die nächsten Mondexpeditionen in der NASA, was geplant sind über das Artemis-Programm, das sind so wiederkehrende kurze Ausflüge von ein paar Wochen, dann ein paar Monate in die Linie mit niemandem dort, wieder ein paar Wochen dort und so zyklisch austauschend halt. Das wird sich dann irgendwann einmal verdichten. Ich würde mal sagen, so Ende der 30er Jahre ist durchaus plausibel, dass man dann wirklich permanente Stationen hat, permanente Stationen hat, internationale Stationen halt, aber auch, ich glaube, wenn wir auf einmal Mond sehen, weil es gibt ein paar so diese Prime Estates, die besonders interessanten Orte auf der Mondoberfläche wie der Südpol, wo es Wassereis gibt halt, wo es wahrscheinlich auch schon ein paar nationale Befindlichkeiten gibt. Wer ist denn der Erste in dem Goldrausch halt? Ja, das war schon zu lesen. Und da spielen ein paar neue Spieler mit, die wir vor zehn Jahren noch gar nicht so am Radar gehabt haben, wie China, Indien. Ich habe da kürzlich gelesen, dass da eventuell Luxemburg eine Rolle spielen wird, weil dort sozusagen die rechtliche Zentrale sich befindet, um überhaupt Grundstücke auf dem Mond oder was auch immer, Erlaubnis überhaupt zur Exploration zu bekommen. Also rechtszentral ist vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck. Luxemburg hat eine Vision, dass das Schürfrecht im Weltraum ein unglaublich spannendes wirtschaftliches Thema sein könnte. Das geht nicht nur am Mond, das geht auch in Bastrien und so weiter. Luxemburg, muss ich mir vorstellen, ist ein Land doppelt so groß wie Graz, von der Einwohnerzahl auch her. Die haben schon 24, 25 Satelliten gestartet, also unter luxemburgischer Flagge, Österreich drei oder vier. Warum? Warum die und nicht wir in Österreich auch? Luxemburg hat hier eine, auch von der politischen Seite her, eine unglaubliche Vision auf die Beine gestellt und das nicht zum ersten Mal übrigens. Luxemburg hat in den 80er Jahren angefangen zu überlegen, irgendwann werden mit Telekom-Satelliten ein Mordstrom geschäft werden. Und das ist der Grund, warum ein großer Kommunikationskonzern, SAS zum Beispiel, in Luxemburg angesiedelt ist und nicht in Österreich. Wir sehen es leider Gottes auch bei anderen Firmen auch, man sagt, Isar Aerospace ist eine deutsche Start-up Firma, die also eigene Trägerraketen bauen möchte, mit sehr starker politischer Unterstützung, österreichische CEO, warum haben wir die nicht in Österreich? Wir werden die Frage, glaube ich, von hier aus nicht beantworten können. Aber die dürfen Sie stellen. Aber natürlich, zuerst nur die Frage, gibt es noch was aus dem Chat? Dann bitte ich, die Frage zu stellen. Würden Trainings im Himalaya Sinn machen? Dünne Luft, weniger Luftdruck, eisige Temperaturen? Nein, es kommt immer davon, was möchte ich testen. Wenn es prima darum geht, niedrigen Luftdruck zu haben und niedrige Temperaturen, da kann ich auch in eine Klimakammer reingehen und habe nicht so einen Aufwand wie eine Himalaya-Expedition. Das gilt dann auch für Antarktis-Expeditionen. Im Prinzip, wenn ich auf 3000 Meter Höhe oben bin am antarktischen Festland, dann hat man auch da sehr wilde Bedingungen. Wir stückeln es uns zusammen. Manche Sachen kann man im Labor bequem machen, manche Sachen muss ich im Sand machen. Und wenn ich in der Wüste im Februar in Marokko bin, in Nord-Sahara, habe ich auch meine Minusgrade. Also wir schauen uns die Sandinteraktion eher im Freien an, während hingegen zum Beispiel die Polartik mit Wärmeerhaltung und sowas, damit gehen wir besser in die Kryokammer rein, weil minus 110 Grad gibt es auf der Erde Gott sei Dank nicht wirklich. Wie weit hat sich denn die Pandemie zurückgeworfen in ihrer Analog-Raumfahrt-Mission? Wir hätten ursprünglich diese Israel-Simulation, aber die 20, der Name sagt es schon, Ende 2020 haben, sondern wir haben immer ein Jahr verschieben müssen. Wobei ich sage, für die Simulation selber ist die Pandemie eigentlich ein Überhauptproblem. Weil unsere Anokasauten sind in einer Station drin, haben gefilterte Luft, die atmen nicht mehr dieselbe Luft als wir anderen. Die Herausforderungen sind eher, dass wir in der Bodenkontrolle einfach so viele internationale Partner mit dabei haben und da die Reisefreiheit möglich wäre, das haben wir verschieben müssen. Wir sind es aber gewöhnt, sehr verteilt zu arbeiten und, Fun Fact, das haben unsere Psychologen gesagt auch, sehr viele von den Herausforderungen, die wir erlebt haben in der Pandemie, was Quarantäne betrifft, die Einschränkungen, wo jedem schon ein bisschen die Decke auf den Kopf gefallen ist und man darf noch immer nicht draußen. der Station drinnen und da haben wir sie sehr genau verstehen gelernt und viele der Tipps und Tricks, die wir in der Logforschung entwickelt haben, die sind hier wieder eingeflossen in den Empfehlungen der Psychologen für unseren Alltag in der Covid-Situation. Das heißt, diese Art von Forschung hat schon das erste Spin-off gebracht, bevor wir den ersten Schritt auf Maß gemacht haben. Zu den Spin-offs kommen wir noch, aber lassen wir noch eine Frage zu, bitte. Willi Kebare fragt, inwieweit ist Terraforming ein Thema für den Mars? Gibt es bereits Überlegungen darüber oder wird das als Utopie gesehen? Tolle Frage. Das ist tatsächlich ein Thema bei uns, aber nicht für die nächsten paar Jahre, sondern wir reden hier von Prozessen, die wahrscheinlich über Jahrhunderte laufen. Vielleicht erklären wir kurz einmal den Begriff Terraforming. Also Terraforming ist der Prozess, wo ich aus einer lebensfeindlichen Welt wie dem Mars einen lebensfreundlichen Ort mache, wo ich dann ohne Raum und Zug spazieren gehen kann. Der Knackpunkt ist der, wir machen bereits auf der Erde Terraforming, aber nicht sehr erfolgreich. Das muss man ja sagen. Also man muss sehr vorsichtig sein. Aber der Mars ist tatsächlich so eine Art Gedankenexperiment. Was müsste man denn machen, um eine globale Durchschnittstemperatur um 50 Grad anzuheben? Zum Beispiel gibt es tatsächlich Konzepte, manche sind ein bisschen wütend, wie Serien von Atombomben zünden, das ist nicht ganz das meine, muss ich sagen, aber zum Beispiel das Abschmelzen der Polkappen, in dem Fall würde es ja Sinn machen, so brutal das klingt, um zum Beispiel mehr Feuchtigkeit in die Luft zu bringen, um zum Beispiel wieder das Abregen zu ermöglichen. Das wäre eine interessante Gedankenexperienz im Computermodell drinnen halt. Wirklich das praktisch zu machen, da sind wir technologisch noch sehr weit davon entfernt, das werden wir beide wahrscheinlich nicht mehr erleben. Warum hat sich denn die Atmosphäre, die ja früher dichter war, glaube ich, auf dem Mars, warum hat sich denn die verflüchtigt? Das Problem war, der Mars ist ja kleiner wie die Erde. Das heißt, auch der Kern war kleiner. Das heißt, er ist um einige schneller ausgekühlt als auf der Erde. Und damit ist der Dynamo versagt, der das Magnetfeld antreibt. Auf der Erde haben wir einen Dynamo, weil der Erdkern sich über dem Erdmantel um circa einen Zentimeter pro Jahr differenziell dreht und das triggert das Magnetfeld. Das hat der Mars verloren. Wenn das Magnetfeld weg ist, dann kann der Sonnenwind, der beständige Lang-, also ein beständiger Strom von Teilchen von der Sonne, wie kleine Nagetiere an der Marsatmosphäre was abknappern. Der Mars verliert, während wir hier reden, Herr Buttinger, die Tiere an der Marsatmosphäre etwas abknappern. Der Mars verliert, während wir hier reden, Herr Buttinger, verliert der Mars pro Sekunde circa zwei Liter Atmosphäre, um das über geologische Zeitraum hinweg halt. Und das heißt, deswegen ist es kälter geworden, der Atmosphärendruck ist gesenkt worden, deswegen hat auch die UV-Strahlung das Oberflächenwasser kaputt machen können halt, ist in den Weltraum zum großen Weg gegangen. Ein Teil davon ist in Permafrost verschwunden halt, aber die Seen waren weg. Das heißt, wir brauchen einen riesen Dynamo auf dem Mars. Das war auch schon eine Idee, aber das ist dann wirklich schon im Augenblick noch eher in Science-Fiction-Büchern zu finden. Okay, also da ist noch weit hin, bis wir so etwas überlegen. Auf der Erde sollten wir da ein bisschen schneller sein. Marsforschung, dahin ging die Frage ja auch schon von unserem jungen Hörer vorhin oder Seher, das soll auch irgendwo ein bisschen einen Nutzen haben für die Leute hier auf der Erde. Gibt es so etwas wie Spin-offs, Sie haben es schon kurz angedeutet, das wir von der Maßforschung haben, als Otto Normalverbraucher und als Susi Normalverbraucher. Gibt es schon etwas, was wir jetzt haben, man spricht beim Mond immer von der Teflonpfanne, die es sonst nicht gegeben hätte, etc. Also Urban Legend. Genau, also Urban Legend. Aber es gibt dort doch einige Dinge, die aus der Mondforschung hängen geblieben sind in unserer Gesellschaft. Beim Mars sind wir da auch schon auf den Weg. Gibt es da schon einen Spin-Off oder welchen Spin-Off erwarten wir uns? Also Spin-Offs gibt es schon und wird es auch weiterhin geben. Man muss sich vorstellen, man ist sehr weit weg. Das heißt, die Kommunikationsinfrastruktur muss sehr, sehr ausgefuchst sein, damit ich fehlertolerant große Datenmengen übertragen kann. Das ist was für die ITler zum Beispiel. Oder aber auch, wenn wir Menschen oben haben, werden Dinge wie flüssiges Wasser extrem wertvoll. Also Recycling, Wiederaufbereitungsanlagen sind da sicher, wo es Spin-Offs geben wird. Da gibt es jetzt schon Firmen, die mit Geld verdienen, auch schon übrigens. Man muss ein bisschen vorsichtig sein. Spin-Offs sind ein Zuckerl in der Raumfahrt, aber nicht der Marsraumfahrt, immer auch den Bürger gibt für neutrale politische Zusammenarbeit. Länder, die auf der internationalen Raumstation zusammenarbeiten, führen nicht Krieg gegeneinander. Das sind doch 84 Nationen inzwischen. Das heißt, Raumfahrt bringt das Beste im Menschen auch zu Tagehalt. Die beste Technologie für Forschungszwecke, für Neugierde und weniger, wir erobern. Das Wort mag ich überhaupt nicht eigentlich. Sondern wir erschließen eine neue Welt, sehr behutsam. Wir müssen auch vorsichtig sein, weil was ist, wenn auf dem Mars tatsächlich ein Leben entstanden wäre? Was ist, wenn in irgendeiner Marshöhle vielleicht noch etwas Bakterien überlebt hätte? Da müssen wir sehr vorsichtig und verantwortungsvoll damit umgehen, damit wir nicht unabsichtlich da mit dem Stiefel auf die letzte Marsblume draufsteigen. Und das würde mir sehr wehtun. Sie sagen, die Forschung vereint sozusagen die Menschheit und verhindert möglicherweise Kriege. Jetzt haben wir in der Antarktis das gehabt, viele Jahre. Mittlerweile gibt es Ausbeutungsstrukturen einzelner Länder, die da eher eine Gegenrichtung zeigen. Wir haben es vorhin gesagt, beim Mond ähnliche Tendenzen. Bisher war man vereint in der Erforschung. Jetzt gibt es verschiedene Länder, die versuchen dort die Reklames auch abzustecken. Das könnte ja beim Mars genauso treuen. Das wird auch passieren. Ich glaube, wir können uns nicht davon loslösen, wie unsere Gesellschaft strukturiert ist. Ich glaube, es wäre eine Utopie zu sagen, wir werden konfliktfrei ab jetzt leben. Das hat auf der Erde schon mehrmals nicht funktioniert. Aber wir können zumindest in der Zeit, wo wir leben, mit den Instrumenten, die wir haben, eine Kultur schaffen, in der Werte, wie zum Beispiel die Erhaltung von einer Umwelt, deutlich mehr Stellenwert haben, als in einer anderen Zeit. Und da sehe ich es auch als Aufgabe, auch junge Menschen, die zu uns kommen, zu sagen, pass auf, das, was wir tun, da hängen auch Menschenleben dran, also seid bitte vorsichtig und verantwortungsvoll mit dem Raumanzugsdesign. Aber bitte denkt auch daran, wir wollen dort diese, für mich ist der Ausdruck so toll, wie es in der Apollo-Aufgabe gesagt hat, diese Magnificent Desolation, diese unglaubliche, beeindruckende Weite des Landes auch bewahren und nicht alles zubetonieren. Okay, Ihr Wort in Gottes Ohr, falls es den gibt. So, bitte noch eine Frage. ein paar hängen zusammen. Bitte. Ich lese einen Zusammenhang vor. Wie würde man auf dem Mars heizen und dämmen? Wie würde man sich auf dem Weg zum Mars und am Mars vor der tödlichen Strahlung schützen? Und ich glaube, es gibt auch noch eine, wie das auf dem Mars dem Mensch jemals möglich werden, richtig auf dem Mars zu wohnen, Häuser zu besitzen und ähnliches? Also überhaupt, das ist eine Frage nach dem Leben auf dem Mars. Bitte. Fangen wir mit der einfachsten Frage an, wie es mit Heizen und Dämmen geht, genauso wie auf der Erde. Also Heizen ist das geringe Problem, das größte Problem ist Kühlen. Das klingt ein bisschen komisch, bei minus 70 Grad Celsius, aber wenn der Leo Ludwig hier sitzen würde, dann würde er uns sagen, es gibt verschiedene Möglichkeiten an Wärmeübertragung, über Strahlung, über Konvektion und Materialkontakt zum Beispiel halt, nur die Marsatmosphäre ist so dünn, dass sie bei minus 70 Grad kaum wärmelos werden würde, sprich ein Astronaut, der joggen geht, würde bei minus 70 Grad überhitzen. Strahlung ist wieder ein anderes Thema. Wir wissen inzwischen, wie hoch die Strahlungsrate ist. Wir wissen, dass wir prinzipiell Abschirmungen mit einplanen müssen. Aber das habe ich ja sinngemäß auch, wenn ich in Österreich ein Haus bauen würde, dann muss ich auch ein Dach bauen, damit es nicht reinregnen wird. Und sinngemäß, wenn man die Physik dahinter gut versteht, weiß ich, welche Materialien wie dick gemacht werden müssen, damit ich dementsprechend abgeschirmt bin. Und damit sind wir auch schon beim Hausbau oder bei normalen Lebensumständen. Ja, wir haben ein Drittel Erdanziehungskraft, sprich es gibt ein klares Oben und Unten. Die Muskeln werden vielleicht bei den Beinen ein bisschen schwächer werden halt, das ist nett, man kann mit einer Hand Klimmzüge machen ohne Training auf dem Mars. Der Mars tut uns den riesengroßen Gefallen, dass er fast so schnell rotiert wie die Erde. Also Mars dauert circa ein bisschen mehr als 24,5 Stunden. Also auch unser Biorhythmus könnte praktisch übernommen werden bis hin zu Gewerkschaftsregelungen und Arbeitszeitregelungen könnte man fast komplett übernehmen und noch eine halbe Stunde Kaffeepause dazu einführen, wird der Mars zulassen. Also man würde ein Leben führen können, das sehr an die Erde erinnert, wenn der technische Aufwand dementsprechend hoch betrieben wird. Der technische Aufwand, der ist es dann natürlich. Jetzt gibt es aber noch, und Sie haben es vorhin ganz kurz angesprochen, auch den psychologischen Aufwand. Und wenn Sie nach ein paar Tagen oder Wochen in der Wüste Probleme kriegen, hier menschlich zu interagieren, dann muss man sich die Probleme mal hochrechnen für eine Raumfahrt, für vielleicht einen Aufenthalt dort und dann will man die ersten Menschen natürlich auch wieder zurückbekommen, außer sie sind suizidal veranlagt. Was wird denn da unternommen, um die Psyche von Raumfahrerinnen und Raumfahrern auf so eine Reise vorzubereiten? Sehr viel. Also es fängt schon an mit der Selektion, dass man Leute nimmt, die auch einmal Langeweile ertragen können, die auch eine Monotonie ertragen können. Leute, die auf einem Segel gehören, drei Wochen auf hoher See, gut zusammenpassen. Leute, die U-Boot-Besatzung erstellen zum Beispiel. Das sind sehr viele Parallelitäten. Das Zweite ist, wir sind in der psychologischen Diagnostik seit dem Schattenzeitalter massiv vorangekommen. Wir können jetzt schon früh Warninstrumente einführen und sagen, pass auf, da entsteht vielleicht ein Konflikt, obwohl es die Person selber noch gar nicht merkt. Wir haben bei uns im Romanzen-Sprech ein Experiment gehabt von der TU Graz, wo wir die Funksprüche und die Gespräche aufgezeichnet haben, wo eine künstliche Intelligenz aus dem Tonfall schon lernen sollte, wie sehr der Stress auch dahinter ist. Und dann haben wir Interventionsmöglichkeiten. Also es gibt viele Techniken, die wir in unserer Ausbildung lernen, damit wir mit der Monotonie zurechtkommen auch und mit dem Lagerkoller. Es gibt die Möglichkeit auch die Verbindungen zur Erde aufzuhalten, auch wenn es mit Zeitversögerung ist. Aber ich sage mal ein Tagebuch für einen daheim gebliebenen Sohn oder Tochter zu schreiben, ist etwas, was auch ein bisschen ein Ventil ist natürlich. Und dann gibt es so ganz simple Tricks, die jeder aus Bundesheerzeiten vielleicht noch kennt, ohne Manf kein Kampf, ab und zu mal eine gute Mahlzeit, die Möglichkeit mit Virtual Reality, einmal auch ein bisschen Eskapismus zu pflegen, einmal über eine grüne Wiese zu gehen virtuell. Also wir haben schon viele Techniken inzwischen mit dabei, dass ich sagen würde, der Mensch ist ja nicht das schwächste Glied, sondern vielleicht sogar ein stärkeres Glied, als wir uns gedacht haben. Okay. Gibt es noch Fragen vom Chatbereich? Einige. Bitte. Vielleicht noch zuerst einer zum Mars, bevor wir zum Grundsätzlicheren kommen. Wie könnte man selbst eingeschlepptes Leben von Leben auf dem Mars unterscheiden? Eine Frage. Ja, genau. Gute Frage. Wir wissen ja nicht, wie das marsianische Leben ausschaut. Das wissen wir auch nicht, wie die Unterschiede sind. Das sind so kleine grüne Männchen. Ja, genau. Ganz genau. Wenn wir eine Zelle finden oder ein DNA-Bruchstück, ja, wenn das vor der Erde vor 3,5 Milliarden Jahren eingeschleppt worden ist, wie soll es unterscheiden? Das ist tatsächlich eine Herausforderung. Die Philosophie, mit der wir arbeiten, das ist auch in meiner Nische, also mein Fachgebiet auch, also danke für die Frage, ist, dass wir eine künstliche Kontamination einführen. Sprich, wir dann bei den Gerätschaften, die wir mitbringen, dann wir kleine künstliche Teilchen wieder einführen im Bereich von ein paar großen Mikrometer. Da steht groß drauf, made on earth. Und wenn wir diese Teilchen wieder, das ist überspitzt formuliert, das sind also Nanopartikel, wenn wir diese Teilchen in den Bodenproben, die wir untersuchen, wiederfinden, wissen wir ja, die ist wahrscheinlich kontaminiert halt. Das ist immer der erste Schritt halt. Und der zweite ist, dass wir immer schauen, gibtfinden, wissen wir ja, die ist wahrscheinlich kontaminiert. Das ist immer der erste Schritt. Und der zweite ist, dass wir immer schauen, gibt es irgendwelche minimalen Abweichungen in der Isotopensignatur, in den Metabolismen und zum Beispiel in den Stoffwechselprozessen, wo wir sagen, das kennen wir von der Erde eigentlich nicht. Oder wir haben es noch nicht auf der Erde entdeckt. Also, was wir auch noch machen ist, bevor wir irgendein Raumschiff zum Mars schicken, das ist jetzt auch beim Perseverance der Fall gewesen, wird einmal genau angeschaut, welche Bakterien leben da drauf beim Start. Die verändern sich ein bisschen zwar, aber grundsätzlich weiß man, welche Stämme mitfliegen und wenn man dann jetzt einmal einen Streptokokken Organismus finden würde, weiß man, der wird wahrscheinlich aus dem Labor sein, wo das Ding zusammengebaut worden ist. Und mutiert wahrscheinlich während der Reise durch die kosmische Strahlung und in sieben Jahrtausenden haben wir dann ein King Kong oder sonst was. Wer weiß. Also wir wissen, dass die Mutationsraten von kleinzelligen Organismen höher sind als auf der Erde. Das hat Becomes of Reasons. Wir wissen auch, dass bei größeren Organismen wie Menschen zum Beispiel die Immunantwort geschwächt ist. Also wir sind da ein bisschen ins Hintertreffen im Kampf um unseren ständigen Krieg in die Bakterien, muss man jetzt ehrlich sagen. Aber wir beginnen langsam diese Mikrobiomentwicklungen zu verstehen, auch dank österreichischer Forschung. Wir haben also die Christiane Meusler-Eichinger von der TU Graz, Entschuldigung, von der Mediunigraz, die ganz federführend international auch mit dabei, die uns helfen zu verstehen, wie das Mikrobiom sich auf der Raumstation entwickelt zum Beispiel. Wie die Virulenz steigt oder auch nicht. Was ja nicht uninteressant ist, weil was da auf den Marsstationen von Skylab bis zur ISS da rumlebt mittlerweile, das ist ja lustig. Wir haben weniger Angst vor den nackten Faustkämpfen mit den kleinen grünen Männchen, als vor einem blöden Fußbild. Oder einer Bronchitis, die ich nicht beherrschen kann. Gut. Nächste Frage bitte, Herr Regisseur. Die nächste Frage, zweimal dreht es sich um die Finanzierung. Die erste Frage ist von Wolfgang Pertl. Wer finanziert Ihre Tätigkeiten und Ihre Kollegen und wer darf die Erkenntnisse nützen? Und die zweite Frage ist grundsätzlicher. Auf der Erde verhungern tausende Menschen, die mit einem Bruchteil der Kosten einer Mars-Mission ernährt werden könnten. Sind diese Kosten notwendig, um nicht ein humanitärer Wahnsinn dafür Geld auszugeben? Kommen wir zur ersten Frage von Herrn Bertl. Die Finanzierung selber ist im Augenblick eine Mischfinanzierung, weil es ja Grundlagenforschung noch ist. Also wo es auch das BINOS dann gibt, ich garantiere, dass Sie heute schon eine ganze Serie von Weltraumtechnologien verwendet haben, ohne es zu wissen. Ich habe ein GPS hergefunden heute zum Beispiel. Das heißt, wir haben eine Mischung aus Grundlagenforschungsfinanzierung, wir haben sehr viele freiwillige Mitarbeiter, weil freiwillig ein bisschen breit gestreut ist, wie auch gesagt, ist ein Masterstudent, der seine Arbeit schreiben muss, ist auch ein freiwilliger, er hat sich sehr ausgesucht, sozusagen auch. Und wir haben viele Industriepartnerschaften, wo zum Beispiel auch Industrie-Sponsoring mit dahinter ist und sagt, er möchte Gerätschaften resilienter machen, möchte sie verbessern auch und das wieder zurückhalten. Zur zweiten Frage, die ist eine sehr berechtigte Frage, weil wir gehen ja auch mit Steuergeldern um, was braucht man das Ganze überhaupt? Punkt eins einmal ist, ich widerspreche Ihnen, wenn wir keine Raumfahrt betreiben würden, wären deswegen nicht alle Menschen satt. Man muss ein bisschen aufpassen, wenn man mit dem Äpfel- mit Birne vergleichen anfängt halt, aber wenn ich sage einmal, der zweite Irakkrieg, wenn der drei Monate weniger lang gedauert hätte, hätten wir eine vergoldete Mars-Expedition gehabt halt. Das heißt, ist es nicht so, dass wenn ich Raumfahrtgelder wegnehme, dass die automatischen Erhöhungsprogramme reinfallen. Im Gegenteil sogar, wir retten Menschenleben mit der Raumfahrt. Also wenn ich eine Erntevorhersage im Sub-Sahara-Bereich machen kann, aufgrund von Satellitendaten, weil da eine Dürre in den nächsten zwei Jahren zu erwarten ist, dann kann ich mich besser darauf vorbereiten, als wenn es eine Überraschung ist, die für jeden gekommen ist. Man muss sich vorstellen, die bemannte Raumfahrt, inklusive der Mars-Raumfahrt, macht vielleicht 90 Prozent der Sichtbarkeit aus, warum wir es hier sprechen, aber von der Finanzierung her sind es aber wenige Prozent der gesamten Raumfahrtbudgets. Die meisten Raumfahrtbudgets gehen in den Bereich hinein, Erdbeobachtungen, im Bereich Telekommunikation, industrielle Anwendungen für uns hier auf der Erde. Und mit diesen paar Prozent Extragelder, die wir dann für die Mars-Raumfahrt einsetzen, werden genau diese Technologien stimuliert, die in den Rest der Raumfahrt oder auch in erdangewandten Nutzungen wieder zum Einsatz kommen. Also das ist wohl investiert für jeden Euro, was wir reinstecken, dass wir mehr als einen Euro Benefit rausbringen. Das haben übrigens auch Länder, wie zum Beispiel Indien, die bei Gott andere Probleme hätten als Raumfahrt, erkannt, weil sie wissen, mit diesen Hochtechnologien, die sie da sehr stark stimulieren, in der Raumfahrt, wir werden in den nächsten Jahren die ersten indischen Astronauten auch sehen, stimulieren sie die Wirtschaft und das Forschungs- und Entwicklungssystem im eigenen Land. Und das ist der einzige Weg aus der Krise raus. Denn Leute vom Hunger zu verhindern, das Hunger von Menschen zu verhindern, ist nicht unbedingt immer nur ein Stück Brot zu geben. Es heißt auch Bildung, Bildung, Bildung. Es ist ja auch mit dem neuen Chef der ESA, der Europäischen Raumfahrtorganisation, Josef Aschbacher, ein Österreicher an der Spitze erstmals dieser Agentur. Und auch er argumentiert mit der Erdbeobachtung, die sehr, sehr wertvoll ist für sämtliche Agenten, die es so gibt, von der Landwirtschaft bis hin zur Klimaforschung. etwas Gutes für diesen Planeten zu machen. Das kaufe ich ihm auch ab. Und auf der anderen Seite, gerade wenn man dieses Argument hört, und es ist ein durchaus plakatives, dass man hinterfragen muss und bearbeiten muss, dann muss man sich immer anschauen, wie ist das Verhältnis am Rüstungsetat, zum Beispiel der Vereinigten Staaten oder China oder was auch immer, das sind Summen, gegenüber dem sozusagen die Hungerbekämpfung auf diesem Planeten auch verschwinden würde. Ich stelle ein bisschen in Zahlen zu gießen noch, der typische Österreicher gibt pro Jahr das Äquivalent von einem Fastfood-Menü und einer Cola dazu aus. Das gesamte österreichische Raumfahrtbudget sind 65 Millionen Euro im Jahr, das entspricht ein paar hundert Meter Autobahnneubau, also man muss es ein bisschen kir die Kirche auch im Dorf lassen, dass wir damit jetzt nicht die Welt retten werden halt. Aber umgekehrt ist es für jeden selbstverständlich, bei den Abendnachrichten im ORF ein Satellitenbild halt vom Wetter am nächsten Tag zu bekommen. Also Raumfahrt ist integraler Bestandteil unserer Alltagsinfrastruktur geworden halt. Bis hin zum Synchronisieren von Datenpaketen beim Bankomaten, wenn ich Geld abheben tue. Ja, alles klar. Gibt es noch Fragen? Bitte. Nehmen wir an, ein Mensch lebt viele Jahre auf dem Mars und seine Muskeln sind dadurch verkümmert. Also das macht jetzt keinen ganzen Satz. Aber ja, sind nach vielen Jahren auf dem Mars die Muskeln des Menschen verkümmert? Verändert, sagen wir mal so. Unsere Muskeln bilden sich dort aus, wo wir sie brauchen. In der Schwerlosigkeit sind Füße ziemlich sinnlos, außer als Haltegeräte, um irgendwo sich festzuhalten. Die Muskeln wachsen dann bei den Armen. Also ich sage mal, der Sergei Krickerleff hat habe es dir gesagt, ist ein bekannter Kosmonaut, ein Freund von mir, der hat gesagt, der ideale Kosmonaut oder Astronaut schaut so aus, sechs Hände, keine Beine. Und bei Mars wird es ein bisschen moderater sein. Aber wir sehen tatsächlich, wir würden ein paar physiologische moderate Änderungen sehen, die würden sich auch wieder zurückbilden, wenn wir wieder auf der Erde sind. Genauso, wenn ich bettlägerig bin, habe ich auch dann schwächere Füße. Haben wir auch gesehen von den Raumfahrern, die zur ISS gefahren sind, also die Veränderung in den Muskeln. Aber es haben sich dort auch massive Veränderungen ergeben, auch der Knochenstruktur. Es ist nicht so, dass nur die Muskeln weniger werden, obwohl die am Rad und Trainer gestanden sind. Sie haben also trainiert unter Erdbedingungen, aber da der Knochen nicht mehr genutzt wurde aufgrund der Schwerhaut, hat sich auch die innere Struktur des Knochens zum Negativen verändert. Das ist auch ein netter Spin-off übrigens gewesen, ganz am Rande, dass man, wenn man vor 40 Jahren sich am Fuß gebrochen hat, hat man gleich mal gesagt, Bett, Ruhe, ohne bewegen, zusammenwachsen lassen, wenn du lang, gemütlich. Und da hat es ein Experiment auf der Raumstation Mia gegeben, damals noch zu Sowjetzeiten, ein bisschen ein Horre-Experiment für mich gewesen, wie darüber gelesen hat, da haben die Kosmonauten einen Schuh getragen, wo auf einer Seite ein kleiner Klopfmechanismus war, wo so in circa Minuten oder Sekundentakt oder sowas entlang des Schienbeins einen kleinen Impuls gegeben hat, wie ein Anklopfen da. Auf der anderen Seite nicht. Und am Ende von der Mission hat man die Knochendichte vermessen und gemerkt, hoppla, dort wo der minimale Klopfer war, ist sie deutlich dichter. Und dann haben wir gesagt, Moment einmal, aha, das Knochenwachstum wird durch Belastung angeregt. Und das kann man sehr gut steuern auch. Und heutzutage sagt man, ja, schon kurze Zeit immobilisieren durch den Gips, aber möglichst bald wieder minimal belasten, damit die Osteogenese, die Neubildung von Knochengewebe wieder stimuliert wird. Jetzt möchte ich nochmal zu dem Punkt hin der bemannten Raumfahrt. Sie haben gesagt, das macht nur einen sehr, sehr geringen Teil der ganzen Raumfahrtagenda aus auf diesem Planeten. Agenda aus auf diesem Planeten. Jetzt stellt sich die Frage, warum brauche ich denn eigentlich Menschen auf dem Mars zu diesem Zeitpunkt? Wenn ich sage, in den nächsten 30 Jahren, dann ist das nice to have vielleicht für PR oder für einen Quantensprung unter Anführungszeichen der Forschungsentwicklung. Aber tatsächlich brauche ich es nicht. Ich brauche dort oben Roboter, ich bräuchte viele Maschinen, die ein Habitat vorbereiten, damit man dort Menschen sinnvoll auch unterbringen kann. Aber in 30 Jahren, das ist ja ein Husanstück, wenn wir ehrlich sind, oder? Das kommt da heran wofür. Roboter können viel machen, das ist der Grund, warum sie jetzt oben sind auch dazu. Menschen können mehr machen. Ich möchte Steve Squires zitieren, der Kollege ist der Projektwissenschaftler von den beiden genialen Mars-Robotern Spirit und Opportunity, der gesagt hat, nach zehn Jahren, was Opportunity gemacht hat, war eine grandiose Mission, eine technische Meisterleistung, das, was Opportunity in den ersten knapp zehn Jahren oder so seine Mission zustande gebracht hat, an Messdaten zu erfassen, hätte ein trainierter Geologe in zwei, drei Wochen gehabt. Der Unterschied ist der, ist dass wir als Menschen in der Entscheidungsprozesse, welche Steine wir auswählen, einen sehr, sehr komplexen kognitiven Prozess im Hintergrund haben. Die kann ich zum Teil auf der Erde auslagern und sagen, ich habe ein schönes Bild und sage, der steuert interessiert mich. Aber es ist, das sagen uns auch Feldbiologen, das sehen wir auch in unseren Daten auch, wenn wir in die Missionen bei uns denken auch, diese Art und Weise, wie ein Forscher, der jahrzehntelange Berufserfahrung hat, der vielleicht nicht einmal genau weiß, was für Prozesse da im Hintergrund ablaufen, eine Entscheidung trifft, der ist einem Roboter auch lange Zeit überlegen. Weil ein Roboter sucht nach Dingen, die wir ihm beauftragen zu suchen. Da kann man viel machen mit künstlicher Intelligenz, mit Machine Learning und so weiter. Aber die Frage zu beantworten, das ist aber komisch. Das kann ein Roboter nicht. Also dieses vorformulierte, also dieses Ur, bevor es zum Wissen wird überhaupt halt. Und da sehen wir, wenn wir komplexe Forschung auf den Mars machen möchten, nicht nur einen Roboter, sondern zehn Roboter halt, dann braucht man auch ein bisschen Erwartungskapazität auch dahinter. Dann braucht man so eine versatile Unterstützungsinfrastruktur, braucht man auch ein bisschen Erwartungskapazität auch dahinter. Braucht man so versatile Unterstützungsinfrastruktur, dann kann ich gerne Menschen hinschicken. Und das ist der Knackpunkt, worum der Mensch sehr viel Sinn macht. Die Debatte, ob wir Menschen oder Roboter zum Mars schicken, die ist old school 20. Jahrhundert. Wir sagen Menschen und Roboter, weil sie ihre Distinktivität haben. Die Frage ist dann nur, wann die Menschen, da denke ich mir oft, dass man jetzt aus PR-Gründen vielleicht den Mensch vorzieht, statt die Roboter einfach ihre Arbeit machen zu lassen, die die menschliche Ankunft besser vorbereiten könnten. Kein Argument, das ist die Wahl, die wir treffen. Okay, alles klar. So, jetzt frage ich nochmal die Regie, ob es Fragen gibt. Okay, alles klar. So, jetzt frage ich nochmal die Regie, ob es Fragen gibt. Ja, es gibt zu dem Thema der Sinnhaftigkeit von Maßnahmen und Missionen noch eine Nachfrage von der gleichen Person, von Wolfgang M. Was hat die Wetterbeobachtung der Erde mit dem Mars zu tun? Ist das nicht ein bisschen weit weg? Und die zweite Frage, die noch offen ist, ist, warum kann der Mensch von Mars eigentlich nicht mehr zurück auf die Erde kommen? Also zurückkommen soll er ja. Also das ist für die erste Mission auch gedacht, dass wir keine Einwegmissionen machen. Das ist keine Mayflower, oder? Genau, das ist noch nicht der Wok halt. Konkret, was hat die... Wobei man dazu sagen muss, Entschuldigung, wenn ich unterbreche, aber Elon Musk und ich glaube auch seine Freundin haben gesagt, sie würde den One-Way-Trip nehmen, oder? Nein, die beiden... Also ja, das war schnell dahingesagt, glaube ich auch. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Sie einen Satz zu Ende durchgedacht haben. Was hat die Wetterforschung auf der Erde mit dem Mars zu tun? Da gibt es Zusammenhänge, wenn man auf diese eine Nischenfrage eingehen möchte auch. Mars hat genauso auch Wettersysteme, auch vereinfachte Wettersysteme und wir haben ein paar Prozesse in der Meteorologie verstanden, indem wir komparative Planetologie betrieben haben, um zum Beispiel Wettersysteme auf dem Mars zu verstehen, weil sie ein bisschen einfacher laufen als auf der komplexen Erde und geholfen auf der Erde Wetter besser zu verstehen halt. Also ich glaube die Frage nach Grundlagenforschung, wo was bringen dort, ist einmal sehr gefährlich, weil ich denke, bei der Erfindung des elektrischen Stroms hat noch keiner an ein Glühwein gedacht. Aber wir sehen trotzdem auch jetzt schon Spin-offs, wo Zusammenhänge sind. Also man kann das nicht entkoppeln. Bevor ich jetzt eine Frage noch zu der Grundlagenforschung und auch dem Herunterkommen der Wissenschaft aus dem Elfenbeinturm stellen möchte, frage ich noch, können wir die Fragen aus dem Chat abarbeiten auf die Schnelle? Das wäre so die letzte Frage noch, bevor wir dann auch zum Ende unserer Diskussion kommen. Es ist nur eine Frage offen und eine schöne Abtusfrage. Wo sind Sie die Raumfahrt in 100 Jahren? Eine kurze, aber intensive Frage. Permanente Mondbasen bis hin zu Mondstädten, permanente Außenposten auf dem Mars, die ersten experimentellen Vorstöße in die Eiswelten des Jupiter und des Saturn, eine weltraumgestützte Infrastruktur, die im Alltag uns, in unserem Alltagsleben, total unterstützt hat, weit über die Navigation hinausgehend. Technologien, die für die Raumfahrt entwickelt worden sind und jeder Küche, in jedem Büro ihre Anwendung gefunden haben. Also Raumfahrt wird noch in Zukunft uns deutlich mehr begleiten, als das für die letzten 10, 20 Jahren der Fall gewesen ist. Was müssen wir heute tun, um vielleicht diese Dinge besser allgemein verständlich unters Volk zu bringen? Ich glaube, das ist wichtig. Was tun, um die Wissenschaft aus dem Elfenbeinturm zu holen? Welche Möglichkeiten sehen Sie? Sie sind selbst Präsenter einer populärwissenschaftlichen Sendung, die hier ihre Meriten verdient. Aber was kann generell noch darüber hinaus geschehen? Also Also es gibt verschiedene Ansatzpunkte. Das eine ist, ich glaube, man muss Wissenschaft angreifbar machen. Das meine ich wirklich im Sinne des Wortes, dass man experimentelle Orte zur Verfügung stellt, wo vielleicht unter Anleitung, das macht es ein bisschen schneller und effizienter auch, Leute herangeführt werden. Jedes Kind, das neu geboren ist, ist ein geborener Wissenschaftler. Mit Experimentieren, mit Ausloten, Grenzen ausprobieren, Grenzüberschreitungen machen halt. Wo ich sage, wir tun gut daran, das in einem Kind auch zu kultivieren und nicht durch Stillsitzen jetzt irgendwo heraus zu prügeln. Ich glaube, dass in jeder Schulklasse in Österreich, in jeder Klasse, diese ein, zwei, drei junge Menschen sitzen, die sich vielleicht gar nicht so jetzt herauskehren möchten und sagen, ich wäre jetzt der große Wissenschaftler, die ein bisschen das Nerdige mit dabei haben, das klassische Klischee, dicke Brille und so nach dem Motto. Und genau die möchte ich ermutigen und sagen, es ist voll okay, ein Nerd zu sein. Es ist toll, weil genau diese Leute unsere Gesellschaft voranbringen halt. Sucht euch Gleichgesinnte, sucht Orte, wo ihr diese Lust am Forschen ausleben könntet. Geht jeden Samstag nach wie vor in euer Science Center eurer Wahl und tobt euch aus. Und dann sehen wir uns 15 Jahre später hoffentlich auf der Uni wieder, wenn ihr dann Plaintologie bei mir studiert. Das heißt, wir brauchen diese Mittler, diese Rollenbilder auf der einen Seite, Menschen, die aus Fleisch und Blut sind, die nicht über dem großen Teich drüben ihre Karriere gemacht haben, sondern die irgendwo an der Uni Linz oder der Fachschule Steyr halt ihre Ausbildung genossen haben. Männer wie Frauen, das ist eine ganz wichtige Herausforderung für uns, dass wir auch die Gender Balance da im Auge behalten und sagen, das ist für jeden. Es gibt nicht den Wissenschaftler, die Wissenschaftlerin. Und dann sucht euch bitte Leute, wo es euch dranhängt und ein Mentoring auch bekommt. Und inzwischen haben wir in Österreich auch schon Infrastrukturen, die es ermöglichen. Es gibt ganz tolle Science Center von Dornbirn bis ins Burgenland. Wir können das Velios hier erwähnen. auch immer als österreichisches Weltraumforum ein Partner im WELIOS auch drinnen, wo ich sage, es braucht diese Orte, diese Kathedralen des Neugierigsein-Dürfens und auch unter kontrollierten Bedingungen etwas kaputt machen. Dann kann ich Grenzen erfassen halt. Also so gesehen sind Science Center wie das WELIOS ein Katalysator für die nächste Generation von Wissenschaftlern. Die Kathedralen des Neugierigmachens. Mit dieser schönen Metapher möchte ich die heutige Diskussion beschließen und darf mich ganz, ganz herzlich bedanken bei den Teilnehmern. Das sind vor allen Dingen die Kolleginnen und Kollegen vom Velios, das Team vom Velios, das Team vom Medienkulturhaus, vom Studio 17 und ganz, ganz herzlichen Dank lieber Dr. Krömer, dass Sie heute hier haben. Jetzt würde ich brandender Applaus einsetzen. Das Wenige war umso intensiver. Herzlichen Dank. Ich danke. On the Mars. On the Mars. Thank you. you