Vielen Dank. Was ist das Empowerment? Ein dankbares Grüß Gott, dass Sie sich zu unserem Gespräch zum Thema Empowerment Ungewöhnliches zugeschaltet haben. Das Gespräch ist Teil von Fernsicht, den Entwicklungspolitischen Film- und Dialogabenden, die sich zwischen 8. April und 7. Mai 2021 mit dem Schwerpunktland Afghanistan auseinandersetzen. Veranstaltet wird Fernsicht vom Welthaus Linz, der Unterstützungsplattform der katholischen Kirche in Oberösterreich für Entwicklungszusammenarbeit und Mission. Mit diesem Hintergrund dürfen wir Sie bei uns im Studio ganz herzlich begrüßen. Wir, das sind mein Moderatorenkollege Philipp Bugmeier vom Institut für Orientalistik der Universität Wien und ich, Martin Stöbig, Projektleiter von Fernsicht und Mitarbeiter von WelthausLinks. Ganz besonders freuen wir uns über unsere heutige Gesprächspartnerin Janina Miketa. Janina Miketa arbeitet seit mehr als zwei Jahren als Development Managerin bei Skatistan, eine Entwicklungsorganisation, die sich unter anderem in Afghanistan mit Sport- und Bildungsprogrammen für Kinder und Jugendliche anbietet. Janina ist dort für die Zusammenarbeit mit institutionellen Unterstützern verantwortlich. Davor arbeitete sie bei verschiedenen NGOs in Deutschland, England und Südafrika in den Bereichen Friedenshilfe, Geflüchtetenhilfe, Jugendhilfe und Communityentwicklung. Das heutige Gespräch hätte eigentlich im Kinosaal des Movement den Link stattfinden sollen, aber die aktuellen Covid-19-Restriktionen führten nun dazu, dass wir den Beitrag vom Kinosaal in den digitalen Bereich verschieben mussten. Digitaler Bereich, das heißt bei uns in diesem Fall auf DorfTV, denen wir gerne einen Dank aussprechen, dass wir in dieses Studio ausweichen durften. Ja, etwas anders als geplant, aber umso herzlicher begrüßen wir dich, lieber Janina, und schön, dass wir dich über diesen Distance Talk zu uns ins Studio holen können. Schön, dass du da bist. Nach dieser Einleitung möchte ich nun gleich mit dem Gespräch beginnen. Janina, schade, dass wir uns nicht im Studio, also im Kinosaal treffen können und mit mehr Publikum diese Diskussion gestalten dürfen. Aber ich habe es im Eingang schon gesagt, du bist Mitarbeiterin von Skatistan und an dem heutigen Tag hätten wir diesen Filmbeitrag Learning to Skate in a Warzone if you're a girl gemeinsam angesehen und nachher die Diskussion gestartet. Möchte ich trotzdem kurz einmal darum bitten, uns vielleicht einmal ein bisschen zu erklären, um was es bei Skatistan eigentlich geht, dass wir ein bisschen einen Eindruck kriegen. Woraus ist diese Organisation entstanden oder was war die Grundidee dahinter? Wenn du uns da vielleicht ein klein wenig einführen könntest. Gerne, danke erstmal für die Einladung. Ich freue mich, dass es trotzdem auf diese Weise geklappt hat. Skatestan ist so entstanden, dass 2007 der Oliver Perkovic, der Gründer der Organisation, nach Afghanistan gereist ist, weil seine damalige Freundin dort gearbeitet hat und er auch auf der Suche nach einem Job war. Und weil er selbst Skateboarder ist, hatte er seine Skateboards dabei, zwei, drei Stück, die Stadt durch Kabul geskatet, wie man es eben so macht als Skateboarder, wenn man irgendwo neu ankommt und hat dort die Straßen ausprobiert, ist in leeren Runden geskateboardet und es ging super schnell, dass ganz viele Kids kamen und interessiert waren, was hat er gemacht und das auch ausprobieren wollten, weil es Skateboarden so an sich in Afghanistan zu der Zeit nicht gab. Hier hat Olli und seine Freunde ziemlich schnell angefangen, Skateboard-Unterricht für die Kids anzubieten. Und das Spannende war, dass es nicht nur Jungs waren, sondern vor allen Dingen auch Mädchen. Weil Skateboard nicht als Sport in Afghanistan bekannt war, gab es auch keine Regeln oder sozialen Normen, die das den Mädchen jetzt verboten hätte. Und deswegen sind Mädchen und Jungs zusammen durch Kabul geskated. Und deswegen sind Mädchen und Jungs zusammen durch Kabul geskated. Und es ist schnell klar, dass es eine einzigartige und innovative Art ist, Skateboarden auch in Bildung reinzubringen. In Afghanistan gehen über 3,5 Millionen Kinder nicht zur Schule. Die meisten sind Mädchen und die Idee war dann eben, das Skateboarden und Bildung miteinander zu verbinden. Und mittlerweile ist die Organisation seit 2007, jetzt zwei sogenannte Skateschulen in Afghanistan, einen in Kambodscha, einen in Südafrika. Reichen so jährlich über 3.700 Kinder mit den Skateboard- und Bildungsprogrammen. Und da magst du uns kurz vielleicht noch das Ziel des Projekts erklären? Also das ist schon ein bisschen angekündigt, aber es ist auf mehrere Komponenten aufgebaut. Also es ist ja nicht nur jetzt Skateboard-Schule, es ist eben auch ein Bildungsprojekt und wo zielt ihr nicht mehr ab, auf was zielt ihr ab dabei? Also auf beides, auf Skateboarden und wir bieten auch andere Sportarten an und auf Bildung und das Ziel ist einfach, durch das Skateboarden und die Bildungsprogramme Kinder dazu zu befähigen, dass sie ihr Potenzial voll ausschöpfen können. Weil das ist nicht immer unbedingt gegeben. Die Kinder, mit denen wir arbeiten, leben in Situationen, die oft sehr schwierig sind, ob es jetzt Kinderarbeit ist oder ob die Gewalt erfahren. Das sind teilweise sehr schwierige Situationen, in denen wir leben. Und wir finden einfach, dass jedes Kind das Recht auf Bildung hat, dass aber auch jedes Kind das Recht auf Spaß hat. Und wir wollen deswegen auch einfach sogenannte Safe Spaces bieten, in denen Kinder verschiedenen Bildungsprogrammen nachgehen können, aber eben auch Spaß haben können, mit Spaß lernen können und spielen können, Sport machen können, weil wir einfach finden, dass jedes Kind das Recht dazu hat. Ist es in so einem geschlossenen Umfeld oder wie kann man sich das vorstellen? Ist es wie bei uns so ein Schulgebäude, das vielleicht umzäunt ist oder eingesichert oder wie dürfen wir das vorstellen? Das geht ganz gut in die Richtung. Was wir Skateschulen nennen, sind immer ein Skatepark, also wirklich ein Skatepark, der auch zum Skaten gebaut ist, der verschiedene Hindernisse hat. der da nichts verloren hat, aber auch Safe Spaces, dass die Kinder in einem Umfeld lernen können, dass sie fördert, wo sie positiv bestärkt werden, wo sie neugierig sein können, wo sie einfach Mittel zur Verfügung haben, ob es jetzt eine Bibliothek ist oder Computer oder verschiedene Sportarten ausüben können und so spielen können und lernen können in diesen Skateschulen. Das ist dann ja auch im Grunde so ein bisschen was wie ein Projekt der Entwicklungszusammenarbeit, was ich da so raushöre. Und ist das dann, seid ihr da irgendwie auch staatlich subventioniert, gefördert oder wie ist diese Basisstruktur? staatlich subventioniert gefördert oder wie ist diese Basisstruktur? Seid ihr als NGO da tätig vor Ort? Also wir sind sowohl in Berlin als GGMBH gemeldet, in den Ländern vor Ort auch immer als Organisation ganz normal angemeldet, als Nichtregierungsorganisation und die Finanzierung setzt sich ganz unterschiedlich zusammen. Wir versuchen, dass wir da recht breit aufgestellt sind, dass wir nicht von einer Quelle abhängig sind. Das geht über Privatspenden und Unternehmensspenden, aber auch, wie du schon gesagt hast, über die Finanzierung durch verschiedene institutionelle Geldgeber, zum Beispiel durch verschiedene Regierungen, die Entwicklungshilfe oder Botschaften vor Ort, aber auch Stiftungen. Also wir versuchen da ein recht breites Feld abzudecken, damit die Finanzierung auch immer gesichert ist. Gut, jetzt habe ich so ein bisschen den Rahmen gezeichnet. Jetzt möchte ich gerne Philipp einmal einladen, in unserem Gespräch teilz fällt eigentlich sozusagen der Besucher von Skatistan? Weil in den beiden Filmen sieht man doch auch sozusagen Kinder aus verschiedenen Altersgruppen, aber es geht jetzt sozusagen nicht genau hervor, ab welchem Alter bis zu welchem Alter das läuft. Also die Kinder, die zu Skatistanern gehen können, sind zwischen 5 und 17 Jahren alt. 5 ist so die Grenze, weil da macht es auch wirklich erst Sinn, in Programmen zusammenzuarbeiten, bestimmte Themen zu behandeln. Auch für bestimmte Sportarten muss man einfach ein gewisses Alter haben, weil, ja, kennt man ja. Und bis 17 beziehungsweise bis sie 18 werden. Und in dem Alter gibt es dann auch verschiedene Raufen. Also es sind nicht alle zusammen, es ist einfach altersmäßig getrennt. In Afghanistan auch oft nach Geschlechtern. Also Mädchen, Jungen ab einem gewissen Alter, dass die das eben nicht zusammen machen, sondern getrennt. Das ist wieder so dieses Thema Safe Spaces auch. dass die das eben nicht zusammen machen, sondern getrennt. Das ist wieder so dieses Thema Safe Spaces auch. Ganz generell im Alter von fünf bis 17, die dann an verschiedenen Programmen teilnehmen können. Die Älteren machen dann ein bisschen andere Themen als die jüngeren Kinder. Aber genau, das ist die Altersgruppe, mit der wir arbeiten. Die Bildungsprogramme selbst, in die bekommt man natürlich auch in den Dokumentarfilmen ein bisschen Einblick, aber das heißt, die sind sozusagen ein Zusatzangebot zum normalen Schulbesuch oder zielen auf ganz bestimmte Kompetenzen ab. Wie kann man sich das vorstellen? ganz bestimmte Kompetenzen ab. Wie kann man sich das vorstellen? Also es gibt insgesamt fünf verschiedene Programme, die alle irgendwo einen Bildungsaspekt haben. Ich picke jetzt einfach mal heraus, Back to School, das ist das Programm, das man auch in der Dokumentation sieht. Das ist ein einjähriges Programm, in das Kinder gehen können, die aktuell nicht zur Schule gehen, aus welchen Gründen auch immer, weil sie ihren Eltern helfen müssen oder weil sie vielleicht intern vertrieben worden sind und nicht mehr die Schule besuchen können, den Anschluss verloren haben. Die können dann in diesem einen Jahr verschiedene Klassen quasi aufholen. Also das ist dann richtiger Schulunterricht an der Skateschule, machen auch ihre Prüfungen und können nach diesem Jahr wieder in der regulären Schule angemeldet werden und finden so wieder den Anschluss an die ganz formelle Bildung, an die ganz formelle Schulbildung. Das ist zum Beispiel das Skate & Create Programm. Das ist dann wirklich eine Stunde Skateboardunterricht und eine Stunde informelle Bildung, die auf Kunst basiert, wo es eher um kreatives Denken geht, um verschiedene Dinge auszuprobieren, also eher so ein informeller, niedrigschwelliger Zugang zu Bildung. einen Computer zu benutzen. Also einfach versuchen, den Kindern Bildung auf verschiedene Art und Weise erfahrbar zu machen. Und diese anderen Programme sind dann oft zusätzlich, diese Nachmittags zum Beispiel, wie ein Nachmittagsklub, Hausaufgabenhilfe und so weiter. Also ein sehr gemischtes Programm eigentlich. Wie kommen überhaupt die Kinder und Jugendlichen zu Skatistan? Manche kommen tatsächlich aus Interesse vorbei. Ganz oft, gerade in Afghanistan, ist es aber auch so, dass unsere Mitarbeiterinnen vor Ort in die verschiedenen Gemeinden gehen, aus denen jetzt zum Beispiel noch keine Kinder kommen, mit Skateboards, mit Helmen und Schonern und die Programme quasi dahin bringen. Und die Kids können Skateboarden ausprobieren, die Mitarbeiterinnen vor Ort sprechen mit den Eltern, sprechen mit der Gemeinde vor Ort, erzählen, was wir machen und laden Kinder dann ein, sich für die Programme anzumelden. Also wir sind da auch sehr aktiv und gehen in die Gemeinden und erzählen, was wir machen und versuchen, dass sich mehr Kinder dafür interessieren und dann auch zu der Skateschule kommen. Was wir besonders fördern wollen, bieten wir dann auch einen Abholdienst an. Also die werden auch mit Bussen, wir haben verschiedene Kleinbusse abgeholt und wieder nach Hause gefahren, dass einfach der Zugang gewährleistet ist und es quasi so einfach wie möglich gemacht wird, auch an diesem Programm teilzunehmen. Ganz kurz einhacken. Das heißt, das Ganze ist aber mehr wirklich auf Kabul, auf die Hauptstadt bezogen. Genau, in Afghanistan haben wir aktuell zwei Skateschulen, eine in Kabul und eine in Masar-i-Scharif. mehr auf die auf wirklich auf karl auf die hauptstadt bezogen genau in afghanistan haben wir aktuell zwei skate schulen eine in kabul und einen masai sharif das ist nördlich in afghanistan und diesen sommer eröffnen wir unsere dritte skate schule in afghanistan in bamian in zentral afghanistan aber nur um dieses tag flöten es richtig verstehe, das heißt, diese Kinder oder diese Jugendlichen, die jetzt an den Programmen teilnehmen, die sind aber auch alle aus Kabul oder Masar-Shrif? Ja. Also es ist keine Möglichkeit, dass es irgendwie aus einer ländlichen Region kommt und dann für einige Zeit bei euch ist? was in der ländlichen Region kommt und dann für einige Zeit bei euch ist. Nein, es ist tatsächlich so, dass es eben eher im Alltag integriert ist, also dass man jede Woche nachmittags, dienstags zum Beispiel in Getting Created geht oder welches Programm man auch besucht und das ist dann schon sehr lokal, weil wir allein von der Größe auch bei uns immer versuchen, sehr qualitativ hochwertige Programme anzubieten. Und es ist dann einfach wirklich auf die Skateschule konzentriert, weil dort auch die Materialien sind, weil dort die Mitarbeiterinnen vor Ort sind. Genau, also jeweils in den Städten, in denen wir vor Ort sind. Genau, also jeweils in den Städten, in denen wir vor Ort sind. Und die Mitarbeiterinnen vor Ort, sind das Afghaninnen und Afghanen? Genau. Ja, also das ist auch ganz bewusst so, dass alle unsere Mitarbeiterinnen vor Ort in den jeweiligen Ländern nur aus diesen Ländern sind. Also wir haben kein internationales Personal an den Skateschulen, weil es ist uns auch wichtig, dass das von, zum Beispiel jetzt in Afghanistan, von den Afghanen für den Afghanen ist und nicht diese internationale Idee der Entwicklungshilfe dahinter steckt, sondern es ging von Anfang an eigentlich darum, was wollen die Kinder. Es geht auch heute ganz oft darum, wir haben zwar unsere Programme, aber wir kriegen ganz viel Feedback von den Kindern und Jugendlichen, was die gerne machen wollen, was sie gerne lernen wollen, was sie gerne ausprobieren wollen und das versuchen wir dann auch immer so in dem Programm umzusetzen. Wie viele Leute arbeiten ungefähr für Skatistan aktuell in Afghanistan? Afghanistan sind es ungefähr, ich schätze im Moment 30, also weltweit sind wir 85 auf alle Länder verteilt und so um den Dreh würde ich schätzen. Und wie ist die Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen? Also in den Filmen wirkt es ja so, als hätte es zumindest von Anfang an gleich einmal ganz gute Unterstützung, auch vom, ich glaube, der Sportminister ist es, der da prominentere Rolle spielt und so weiter gegeben hat. Wie ist es? Und Unterrichtsministerium, gibt es vielleicht auch eine Zusammenarbeit? Also funktioniert das relativ gut, trotz der Tatsache, dass Afghanistan natürlich sehr hoch oben im Korruptionsindex bis heute rangiert? im Korruptionsindex bis heute rangiert? Also ich würde sagen, wir haben wirklich über die Jahre hinweg sehr gute Beziehungen aufgebaut, gerade auch zum Bildungsministerium, was auch ganz wichtig ist, weil wir auch wirklich formelle Bildung anbieten. Das muss also auch vom Bildungsministerium natürlich bewilligt sein, dass wir diese Programme anbieten und haben auch im Land viele Partnerorganisationen, also von der Regierungsseite, aber auch wir arbeiten viel mit Schulen zusammen, mit anderen NGOs vor Ort, mit Partnerorganisationen, wo wir auch Programme bei denen machen oder wo die Kinder für Programme zu uns schicken. Also da ist auch viel Austausch da und das ist, denke ich, auch ganz wichtig, weil man auch so wiederum mehr Kinder erreicht. Sind bei den Leuten, die jetzt bei Skatistan arbeiten, jetzt schon relativ viele, nennen wir es mal, Absolventen und Absolventinnen dabei? und Absolventinnen dabei? Ja, wir haben tatsächlich einige. Das Schöne ist wirklich, dass gerade die Älteren, also die Jugendlichen in einem unserer Programme Youth Leadership auch Fähigkeiten lernen oder sich aneignen, um erstens in den anderen Kursen auszuhelfen mit den jüngeren Kindern, mit den kleineren. Und wir haben tatsächlich einige Mitarbeiterinnen, die selbst als Teilnehmer dabei waren und jetzt teilweise auch schon mehrere Jahre in Kabul und Masar-i-Scharif arbeiten als Lehrer oder als Programmbeteiligte. Und das ist auch sehr spannend, diese Entwicklung zu sehen. Ja, das ist natürlich erfreulich. Noch eine andere praktische Frage. Skateboard, wie ich aus Erfahrung weiß, ist ja jetzt nicht so ungefährlich. Wenn wir uns jetzt den Kontext vorstellen, okay, das sind Kinder aus Familien, deren Eltern offensichtlich die Bildung der Kinder sehr wohl ein Anliegen ist. Sonst könnten sie Skatistan nicht besuchen. Die aber auf der anderen Seite zum Teil nicht mehr in der Schule waren, weil sie eben sozusagen vielleicht schon teilweise die Familie ernähren mussten durch Straßenverkauf oder was auch immer. verkauf oder was auch immer das heißt wenn sich das kind in skatistan verletzt dann fällt ja auch als arbeitskraft aus abgesehen davon dass natürlich das medizin und sozialsystem oder gesundheit und sozialsystem in afghanistan ein bisschen anderes ist als in österreich oder deutschland Inwieweit ist es manchmal ein Problem oder gibt es zum Glück nicht so viele Verletzte? Also du sagst ja schon ganz richtig, Skateboarding ist jetzt nicht der aller ungefährlichste Sport. Man lernt vor allen Dingen durchs hinfallen beim Skateboarden, das ist leider so, wobei das natürlich auch eine ganz ganz wichtige lektion ist das hinfallen und das wieder aufstehen ganz generell achten wir schon sehr darauf dass die kinder natürlich entsprechend auch ausgerüstet sind ja gefunden schon kurz erwähnt helme schon das ist das standardprogramm und es gibt natürlich auch in den kursen immer eine anleitung also wir stellen ihn nicht aufs geld und sagen, macht ihr mal, sondern es baut sich vom Kleinen auf. Natürlich fällt man trotzdem, es gibt auch mal Verletzungen. Alle unsere Mitarbeiterinnen und auch die Youth Leaders, also die älteren Kinder, die aushelfen, haben auch Erste-Hilfe-Kurse besucht und kennen sich da aus und können, wenn doch mal was passiert, meistens auch schnell helfen. Natürlich kann es vorkommen, dass es auch mal eine größere Verletzung gibt. Wenn das so sein sollte, unterstützen wir auch die Eltern mit den Kosten, wenn es wirklich einen Krankenhausaufenthalt oder so geben sollte. Das kam in der Vergangenheit vor, wirklich sehr, sehr selten. Aber da sind wir dann auch natürlich beteiligt. Auch da gibt es Unterstützung. Das wäre dann, wenn wir sozusagen da noch bei dem dabei bleiben, beim Skateboard-Thema im engeren Sinne. Gibt es auch signifikante Unterstützung jetzt von der Skateboard-Thema im engeren Sinne. Gibt es auch signifikante Unterstützung jetzt von der Skateboard-Industrie für das Projekt oder ist es gar nicht so ausgeprägt? Es gibt auf jeden Fall ein Interesse von verschiedenen Sportfirmen, die uns unterstützen oder die mit Sachspenden uns unterstützen. Wir schicken natürlich auch Skateboards, Bearings, alles, was man braucht, zu den Skateschulen. Also da ist auf jeden Fall ein Interesse da und Unterstützung auch von privat vielen Skateboardern, weil es einfach, denke ich, ein cooles Projekt ist, wenn man selbst die Erfahrung hat, selbst gerne Skateboardern, weil es einfach, denke ich, ein cooles Projekt ist, wenn man selbst die Erfahrung hat, selbst gerne skateboarte. Und da ist schon Unterstützung da, auch von einigen Profi-Skateboardern in der Vergangenheit und auch aktuell. Also da ist schon in der Skateboard-Szene, ist da, denke ich, schon ein ganz großes Interesse da an der Organisation. Aber so wie man auch in dem ersten Film sieht, wo da ein paar amerikanische Pro Skater auf Besuch und auch niederländische Skateboarderinnen auf Besuch in Afghanistan waren, ist es eher etwas, was nur in der Frühzeit stattgefunden hat oder passiert es auch jetzt noch manchmal oder gibt es internationale freiwillige die zeitweilig am projekt mitarbeiten also freiwillige vor ort internationale freiwillige vor ort nicht mehr das war in der vergangenheit so das machen wir aber nicht mehr aus den gründen nicht forschung genannt habe dass wir einfach einfach möchten, dass die Projekte lokale Projekte sind und nicht von internationalen, also von Menschen, die eben nicht aus Afghanistan sind, unterstützt werden und auch die Freiwilligen vor Ort sind dann eben auch afghanische Jugendliche zum Beispiel. Also das machen wir mittlerweile nicht mehr. Es gibt immer die Möglichkeit, in unserem Berliner Büro mitzuhelfen oder mitzuarbeiten als Praktikanten. Die Möglichkeit gibt es. Und ansonst. Aber es ist schon ein Abwägen. Es kann nicht einfach jeder dorthin kommen aufgrund der Sicherheitslage. Das ist auf jeden Fall ein Thema. Da würde ich gerne mit nachhaken. Wenn du gerade diese Veränderung ein bisschen angesprochen hast, hat sich auch diese Zielsetzung vom Anfang bis zur Gegenwart ein bisschen verändert? Ist da so eine Art Evolution innerhalb des Projektes auch passiert? Programmatisch bestimmt, weil es natürlich auch sich das Projekt wahnsinnig vergrößert hat seit der Anfangszeit, wo wir einfach jetzt Möglichkeiten haben, mehr Programme anzubieten, mehr Leute ja auch vor Ort mitarbeiten können. Ansonsten denke ich, die Grundidee, Skateboarding und Bildung zu verbinden und diese Safe Spaces anzubieten, egal was jetzt außenrum passiert, das würde ich sagen, ist gleich geblieben. Das ist immer noch das Ziel. Unabhängig von der Lage ist das einfach nach wie vor. Ich möchte gleich noch mal anhaken. Das Thema Peacebuilding haben wir ja mal diskutiert. Ist das bei euch auch ein zentrales Element? Findet sich das auch in diesen Programmen wieder? Geht es doch darum, Kinder aus unterschiedlichen Ethnien und Gesellschaftsschichten zusammenzubringen? Auf jeden Fall. Also ich denke, in der Hinsicht geht es auf jeden Fall viel um Prävention, wie du gerade gesagt hast, viele Ethnien. Kinder mit verschiedenen sozioökonomischen Hintergründen kommen dort zusammen. Das war von Anfang an so schon in dem ersten Brunnen, wo die zusammen geskated sind. Und ich denke, der Ansatz, dass Vorurteile abbauen, Barrieren abbauen, die vielleicht schon bestehen, wo man aber relativ früh mit Kindern ja schon arbeiten kann,fach dadurch, dass die zusammen Sport machen, zusammen im Klassenraum sitzen, ist schon gar nicht diese Identifikation mit verschiedenen Faktoren so stark vielleicht gegeben und da ist schon dieser präventive Ansatz zum Peacebuilding auf jeden Fall da. Von den Teilnehmerinnenzahlen, hat sich da was verändert oder habt ihr da so eine Kapazität, die sie von Anfang an gesagt hat, diese wollen wir einhalten, über diese Größe wollen wir gar nicht hinauskommen? in Kabul 120 Kinder. Mittlerweile erreichen wir in Afghanistan über 1600 Kinder. Mit der neuen Skateschule in Bamian werden es noch mal mehr. Wir haben natürlich ein Limit, weil die Skateschule nur eine bestimmte Kapazität hat. Wir können nur eine bestimmte Anzahl an Kursen jeden Tag anbieten und deswegen werden sich die Zahlen dort auch einpendeln. Also um den Dreh 1600, jetzt kommen vielleicht noch mal 800 durch Bamian dazu, aber in dem Rahmen wird sich das auch einpendeln, weil dann sind einfach die räumlichen Gegebenheiten begrenzt in der Hinsicht. Können Sie so die Abgänge weiter verfolgen? Setzt Sie dann in einen Austausch noch oder verliert sich dann diese Beziehung mit den Kindern oder Jugendlichen? Das ist ganz spannend, dass du das sagst. Es war in der Vergangenheit teilweise wirklich so, dass die mit 17 oder wenn sie dann 18 werden, eben aus dem Programm raus sind und man eigentlich gar nicht weiß, was passiert jetzt. raus sind und man eigentlich gar nicht weiß, was passiert jetzt. Wir hatten jetzt letztes Jahr ein Pilotprojekt, wo wir verschiedene Alumni kontaktiert haben, also alle, zu denen wir noch irgendwie einen Kontakt hatten und dort jetzt auch ein Programm aufbauen, dass die sowohl zur Skateschule kommen können und die den Skatepark benutzen können, dass wir aber auch einfach nachfragen, was habt ihr denn davon mitgenommen, hat euch das wirklich was gebracht, wenn ja, was hat euch weitergeholfen und wir da einfach Geschichten sammeln und schauen, was mit den Jugendlichen von damals passiert ist und wir haben wirklich schon ganz tolle Geschichten auch gehört und Und es ist für uns auch schön zu sehen, in welche Richtung das für die jungen Menschen, die wir jetzt sind, geht. Möchtest du uns da vielleicht kurz ein, zwei Beispiele sagen, was du da so in Erfahrung bringen konntest? Ja, eine Geschichte war zum Beispiel, dass eine Mitarbeiterin von uns in Kabul im Krankenhaus war zu einer Routineuntersuchung. Und ihr wurde Blut abgenommen. Und sie hat die Krankenschwester angeschaut und die Krankenschwester hat sie angeschaut. Und dann haben sie beide festgestellt, dass sie sich kennen und dass sie eben früher in dem Programm war. Dass die bei uns dieses Back-to-School-Programm gemacht hat, wo sie wieder in die normale Schule dann angemeldet wurde und tatsächlich auch ihren Schulabschluss gemacht hat und jetzt eben Krankenschwester ist und auch ihre Hebammenausbildung macht. Und das ist natürlich eine super Erfolgsstory. Ob das alles nur mit Skatestern zusammenhängt, können wir natürlich nicht nachweisen. Aber es ist einfach schön zu sehen, dass es diese Geschichten gibt von einem Mädchen, das nicht mehr zur Schule gegangen ist. dass es diese Geschichten gibt von einem Mädchen, das nicht mehr zur Schule gegangen ist. Das ist für uns wirklich ein ganz großer Erfolg, so eine Geschichte dann zu hören. Ich habe letztes Mal eben einen Gast gehabt, einen Gesprächspartner, die Masuma Regel, die uns erzählt, dass eben auch aus ihren Programmen sehr viele dann auch in politischen ämtern also auch sehr stark an dieser zum teil auch in den friedensverhandlungen teilnehmen und und und also in unterschiedlichsten bereichen meinungsbildend auch wirken habt ihr auch solche erfahrungen gemacht dass die diese dieses empowerment ist bei euch passiert auch zu einer Ermächtigung geführt hat, dass sie sich auch besser auf die Beine stellen, auch für sich selbst besser sorgen, beziehungsweise auch ihre eigenen Anliegen artikulieren können und das auch besser einbringen. Ich habe tatsächlich Geschichten gehabt von einem anderen ehemaligen Skatestern-Teilnehmer, der seine eigene Organisation gegründet hat, wird nicht jedes Kind des Skatestan verlässt, eine eigene NGO gründen. Das ist auch gar nicht der Sinn der Sache. Aber ich denke schon, dass der Gedanke, dass durch die Vermittlung von verschiedenen Lebenskompetenzen, ob es jetzt Selbstwahrnehmung ist oder kreatives Denken oder einfach sich seinen Fähigkeiten bewusst werden, dass Kinder und Jugendliche empowered sind, das in ihre Familie mitzunehmen, das in ihre Gemeinde mitzunehmen und letztendlich auch in der Zivilgesellschaft einen Unterschied zu machen in ihrer Heimat. Ich denke, das ist schon ein Grundgedanke, der auf jeden Fall auch in den Programmen da ist. Und was man sich natürlich auch wünscht, dass diese Entwicklung dann weitergetragen wird. Ich hätte nur eine Frage zum lokalen Know-how, das da entsteht. Also der Skatepark in Kabul und ich glaube auch noch in Masar-e-Scharif ist ja noch von IOU-Ramps gebaut worden. Aber Bamiyan machen auch schon ausschließlich lokale Leute den Skateparkbau? Den Skateparkbau an sich, das ist eine, also soweit ich weiß, findet es in der Kooperation statt. Ich bin jetzt da auf dem Gebiet nicht die Expertin bei uns. mit ihrem Know-how kommt, aber auch dann mit unseren Mitarbeitern vor Ort das zusammen durchführt. Aber man braucht anscheinend, um einen Skatepark zu bauen, schon ein gewisses Know-how. Und das haben wir uns dann auch von extern dazu geholt. Definitiv. Es hätte mich jetzt eher überrascht, aber es wäre vorstellbar gewesen, dass mittlerweile sozusagen der dritte Park jetzt auch schon in erster Linie zumindest mit lokalem Know-how gebaut wird, weil das sieht man ja auch zumindest in dem ersten Film ganz gut, dass ja doch der Schütze eigentlich gleich die Kinder sehr stark mit eingebunden hat, auch in den Rampenbau. Und ich vermute, das wird auch dort so sein. Wir haben auch schon seit 2019 in Bamian Programme am Laufen, eben noch nicht in der Skateschule, die wird gerade erst fertiggestellt, aber in verschiedenen öffentlichen Parks und in verschiedenen Schulen, die uns Räume zur Verfügung gestellt haben. Also das sind schon Kinder vor Ort, die an dem Programm teilnehmen seit über einem Jahr und ich bin mir sicher, dass da eine Beteiligung stattfindet. Das ist gut. Ja, ich meine, was die Langzeitperspektive der Teilnehmer betrifft, ist es sicher die wichtigere Komponente, was aus ihnen sozusagen generell wird, wie wir vorgesprochen haben. Trotzdem fände ich auch interessant, ob man schon weiß, ob die Jugendlichen auch danach sozusagen der Sache des Skateboardfahrens noch verbunden bleiben, zumindest zum Teil, weil es ist ja auch bei uns so, dass der Prozentsatz von Jugendlichen, die Skateboard fahren, die dann sozusagen auch skateboardend wirklich erwachsen werden, ja relativ gering ist. Da würde man ja annehmen, dass sozusagen diese Diskrepanz in Afghanistan vermutlich noch ausgeprägter ist. Ich denke, die Zusprache, dass das neue Programm für die quasi schon ausgeschiedenen jungen Menschen den Skatepark wieder zu benutzen, die Freude war groß. Also ich glaube, dass da schon vor Ort sich die jungen Menschen wirklich gefreut haben, dass das wieder möglich ist, gerade so einen Park eben zu benutzen, weil das sonst nicht unbedingt möglich ist. das sonst nicht unbedingt möglich ist. Das ist natürlich essentiell. Das ist dann sehr erfreulich, dass die Parks auch den ehemaligen zur Verfügung stehen. Außerhalb gibt es wahrscheinlich keine Parks, oder? Nicht, dass ich wüsste. Ich kann es jetzt auch nicht hundertprozentig sagen, aber zumindest ist mir jetzt nicht bekannt. Ich w ich müsste auch nichts also ich glaube nicht dass außer und den skate ist dann tags noch noch wachs gibt ja man sieht ja die meisten der diese parade die durch kabul zieht also es kann ja auch sein dass das team wie so-Skaten oder so. Das ist schon, ja. Ja, ich glaube, wir sollten dann eh schon mit Blick auf die Uhr zum Ende kommen leider. Gibt es noch was von deiner Seite, das du den Zuschauern gerne mitteilen möchtest? Ja, ich freue mich, dass die Dokumentation einfach den Mädchen in Afghanistan die Möglichkeit gegeben hat, ihre Geschichte aus ihrer Sicht zu erzählen und es für die Zuschauer einfach möglich ist, ein anderes Bild präsentiert zu bekommen und positive Geschichten zu hören, was nicht immer gegeben ist, wenn es um Afghanistan geht. Herzlichen Dank Janina. Danke, dass du uns so ausführlich über euer Projekt erzählt hast. Ich möchte jetzt an dieser Stelle dann gleich auch wieder darauf hinweisen, dass wir, wie ich schon eingangs gesagt habe, den Film und das Gespräch gerne im Kino geführt hätten, und dass uns das aber leider nicht möglich geworden ist. Ich möchte jetzt aber alle Zuschauer einladen, den Film eben über unsere Webseite www.fern-sicht.at anzusehen. Da wird ein Link freigeschaltet für einige Zeit, wo man diese Dokumentationen auch nachsehen kann. Und möchte in diesem Sinne auch dazu einladen, auch alle weiteren Programme und Veranstaltungstage dort sich anzusehen und zu prüfen, ob etwas Interessantes im Programm enthalten ist, das man sich gerne auch nochmal anschauen möchte. Und die Hoffnung stirbt zuletzt, haben wir schon eingangs gesagt. Somit hoffen wir, dass wir zumindest die letzten Veranstaltungstage im Kino mit Live-Publikum veranstalten dürfen und nicht immer in Richtung Internet oder online ausweichen müssen. Ich sage zum Abschluss noch einmal Danke für die Teilnahme Janina, danke für dieses tolle Gespräch, danke dir Philipp für die Begleitung in der Moderation und wir freuen uns darauf, wenn wir euch eben wie gesagt entweder im Internet oder an einem Planstattungsort begrüßen dürfen. In diesem Sinn noch einen schönen Abend. you