Herzlich Willkommen an diesem frühsommerlich warmen Dienstagnachmittag bei einer weiteren Ausgabe der Sendereihe der Stachel im Fleisch hier aus dem Studio von DorfTV in der Kunstuniversität Linz. ist auf dem Titelblatt des diesbezüglichen Strategiepapiers Oberösterreich 2030 zu lesen, das im Frühjahr 2018 mit Zustimmung aller im oberösterreichischen Landesparlament vertretenen Parteien beschlossen wurde. Doch diese Eintracht kann trotz alledem nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch hierzulande in kaum einem Ressort ideologische Differenzen doch so sehr sichtbar werden, wie immer wieder auch in frauenpolitischen Belangen. Zu ersten Konflikten in den vergangenen Jahren ist es gekommen, dann schon im Jahr 2017, als mit dem Budgetbeschluss die Nachmittagskinderbetreuung wieder vergebührt wurde. Da hat es auch dann heftige Kritik, Proteste und Reaktionen gegeben. Aber nicht das alleine, es gibt ja Trennlinien, Differenzen gibt es auch immer wieder in anderen Bereichen, etwa in der Frage der ökonomischen Situation von Frauen, Einkommen von Frauen, die Ungleichheit, der ökonomischen Situation von Frauen, Einkommen von Frauen, die Ungleichheit, aber natürlich auch in Frage der Maßnahmen gegen drohende Altersarmut von Frauen und überhaupt natürlich auch die Beschäftigungsfrage. Um dieser Thematik näher auf den Grund zu gehen, habe ich heute zwei Gäste zu mir ins Studio eingeladen, die ich jetzt hier sehr herzlich begrüßen darf. Es ist nämlich gleich mal zu rechts an meiner Seite Cornelia Pöttinger, Landesobfrau der Frauen in der Oberösterreichischen Volkspartei. Herzlich willkommen und neben mir sitzend das sozialdemokratische Pendant Renate Heitz, Landesvorsitzende der SPÖ Frauen in Oberösterreich. Ja, beiden ein herzliches Willkommen. Ich freue mich, dass wir heute mal wieder zur Frauenpolitik diskutieren können in Oberösterreich und da natürlich vor allem auch in der Frage, welche Perspektiven haben Frauen in Oberösterreich. Das Ganze natürlich auch vor dem Hintergrund der bevorstehenden Landtagswahl am 26. September, wo ja, wie es generell so ist, Frauen die Stimmenmehrheit haben, weil Frauen natürlich in der Gesellschaft überhaupt die Mehrheit repräsentieren. Ja, Frau Pöttinger, ich beginne gleich mal mit Ihnen. Ich denke, es macht Sinn, eingangs einer solchen Diskussion mal ein bisschen auch das Frauenbild abzuklopfen. Ich habe schon von ideologischen Differenzen auch der Parteien gesprochen. Wenn immer wieder auch im Zusammenhang mit der österreichischen Volkspartei, auch der oberösterreichischen Volkspartei von Frauen die Rede ist, da gibt es immer wieder dieses Bild von starken Frauen. Das kann man verschiedenartig lesen, das kann einerseits eine Zielsetzung sein, kann aber auch natürlich sowas sein wie ein Frauenbild. Ich stelle mir eigentlich schon lange die Frage, wenn dieses Bild der starken Frauen so betont wird, man kennt das etwa bei Männern so nicht. Was ist denn eigentlich mit jenen Frauen, die gemeinhin jetzt im Sinne von Leistungsträgerinnen jetzt gar nicht so sehr als starke Frauen wahrgenommen werden, sondern die sich oft am Rande auch der Gesellschaft befinden, die sich oft in Notlagen befinden? Im Laufe des vergangenen Jahres mit der Covid-19-Pandemie haben wir sehr, sehr viele Heldinnen gefeiert. Kaum ist das jetzt auch wieder abgeklungen, sind Problemstellungen, Fragestellungen vieler Frauen auch wieder so im Blickfeld verschwunden. Was hat es mit dem Frauenbild Ihrer Oberösterreichischen Volkspartei auf sich? Also zuerst einmal vielen Dank für die Einladung hier ins DörfTV. Ich bin das erste Mal ja da. Ja und ein gutes Thema, starke Frauen, starkes Land. Meiner Meinung nach sind alle Frauen, haben eine wunderbare Stärke, die beweisen sich tagtäglich, wie Sie ja schon angesprochen haben, im Privatleben, im Familienleben, im Berufsleben, dann sehen sie sich selber leider oft nicht so. Wir sehen uns oft als das schwache Geschlecht, so werden wir sozialisiert oft noch. Das war auch bei mir noch so, wo ich noch relativ jung bin, oder ich glaube noch nicht so alt zu sein. Und wir müssen, oder ich sehe es als meinen Auftrag auch, als Obfrau der Frauen, Frauen sichtbar zu machen, dass man Frauen selbstbewusst sein, sie dürfen sich selbstbewusst darstellen. Jede Frau hat ihre eigene Lebensrealität und jede Lebensrealität ist in Ordnung und gut, so wie sie ist. Ich mag das nicht, wenn wer sagt, ich bin nur Hausfrau. Also das ist nicht nur, die leisten wahnsinnig viel und haben irrsinnig viel Stärke in sich, auch in diesem Tun. Oder wenn eine Frau sagt, ich bin nur, ich arbeite nur in einer Firma. Also die leisten tagtäglich so Großartiges. Und ich finde, gerade daher gebührt das, dass man sagt, wir haben starke Frauen im ganzen Land. Und unser Land zeichnet sich durch das aus. Frau Heitz, diesen Ball spiele ich doch gleich mal gerne an Sie weiter, weil aus dem Munde von Frau Pöttinger klingt das jetzt ein bisschen so, ich fasse es jetzt sehr knapp zusammen. Wären Frauen ein bisschen selbstbewusster und hätten sie mehr Sichtbarkeit, wäre die Problematik eigentlich erledigt und wir könnten die Diskussion schon heute schließen. Das wäre schön so. Ja, auch von meiner Seite ein herzliches Willkommen und danke für die Einladung. Der Titel der starken Frauen im starken Land macht mir eigentlich auch ein bisschen Kopf zerbrechen. Es spielt eben viel mit diesem Roll. Dann sind quasi die Frauen die besseren Männer oder zumindest genauso wie die Männer. Und dann ist das Problem der Gleichberechtigung beseitigt. Mir wäre es lieber, wir würden nicht die Frauen ändern oder den Frauen einreden, sie müssen sich ändern, sondern das System, in dem das Ganze passiert. Weder Männer noch Frauen sind wirklich immer stark. Das geht nicht. So eine Gesellschaft haben wir nicht. Und es muss auch die Schwachen geben und geben dürfen und um die haben wir uns genauso zu kümmern, wie um die, die von Haus aus vielleicht schon stark sind oder stark gemacht wurden. den Frauen quasi einzureden in diesem System, das ja meistens, sei es in der Politik, sei es in der Wirtschaft, von Männern für Männer gemacht worden ist. Sollen sie jetzt die Frauen quasi einbringen in dieses männliche System, einfinden und da drinnen stark werden? Da wäre es mir lieber, wir gehen eventuell überhaupt ein anderes System an. Wir versuchen, die Gesellschaft so zu leben, dass es unabhängig ist, begibt sich jetzt in eine Pause. Das ist für mich auch so ein lange ungelöstes Problem schon. Politische Mandatare, sei es von Bundespolitik bis hinunter auf Gemeindeebene, können nicht in Karenz gehen. Das ist ein System, das von Männern für Männer geschaffen worden ist und sieht einfach nicht vor, dass jemand ein Kind kriegt und dann ausfällt. Ich sehe es ehrlich gesagt nicht ganz ein, dass dann ein paar Monate halt irgendein anderer Minister oder ein anderer Landesrat oder wer auch immer die Arbeit einer Bundesministerin übernimmt. Also wenn ich mir anschaue, was die Frau Rab wahrscheinlich bislang für einen Terminkalender hatte oder was die alles zu bewältigen hatte und das macht halt dann geschwind irgendwer anderer mit. Also ist aus meiner Sicht ein absolut unrechtfertigbarer Zustand und wir sollten eigentlich, und das wäre vielleicht auch der Aufruf an die Frau Ministerin Raab, weil sie als Frauenministerin vielleicht auch die Kompetenzen dazu hätte, das System so zu ändern, dass es auch für Frauen passt. Frau Pöttinger, die Frauenressorts sowohl auf Landesebene hier in Oberösterreich als auch auf Bundesebene, die Frau Heitz hat es schon angesprochen, sind in ÖVP-Hand, wie angesprochen bei Susanne Raab im Bund, bei Christine Haberlander in der oberösterreichischen Landesregierung. Beide Frauen sind nicht dafür bekannt, dass sie leidenschaftlich von sich behaupten, Feministinnen zu sein. Das ist eher ein ganz schwieriges Thema, das sie gelegentlich sogar ein bisschen von sich behaupten, Feministinnen zu sein. Das ist eher ein ganz schwieriges Thema, das sie gelegentlich sogar ein bisschen von sich weisen. Dennoch die Frage, wie viel Anteil braucht man eigentlich an Feminismus, also wie viel feministischen Anteil braucht man, um tatsächlich Frauenpolitik machen zu können? Also ich glaube, dass Frauenpolitik ein so weit gefächertes Spektrum hat und sich in so vielen Facetten wiederfindet, dass ich mir die Frage nicht stelle, wie viel Feminismus brauche ich dafür, sondern wie viel Hausverstand brauche ich dafür und wo sind die Baustellen für das Ganze und wie viel Leidenschaft bringe ich für das mit, für diese Tätigkeit. Ja, wir haben sicher andere Auffassungen, also wie die SPÖ, das ist ja auch kein Geheimnis, das wissen wir auch, aber ich bin auch wirklich der Meinung, dass unsere Meinung einfach auch die sinnvollere ist, weil sonst wäre ich nicht in meiner Partei. unsere Bundesministerin Susanne Rabern, unsere Landeshauptmann-Stilvertreterin Christine Haberlander, denn sie machen Politik mit Hausverstand, sie machen Politik für Frauen, aber schließen die Männer dabei nicht aus. Es bringt ja nichts, wenn wir die Männer bekämpfen in dieser Sache. Man muss ja ein Stück weit auch Verständnis erfahren, um Dinge ändern zu können. Wir sind 50 Prozent Anteil der Bevölkerung und wir wollen Mitsprache, wir wollen sie 50 Prozent und wir wollen nicht mehr und nicht weniger, wir wollen Gleichbehandlung und Gleichberechtigung. Also ich sehe mich auch nicht als männerbekämpfende Feministin. Ich sehe mich dafür, dass ich dafür kämpfe, dass wir unsere Rechte bekommen, wie sie uns zustehen und dass wir in der Politik die Rahmenbedingungen zu machen haben, dass für jede Frau, und da muss ich widersprechen zuerst, weil wir sagen ja nicht, die einen sind stark, die anderen sind schwach, oder jede Frau hat ihre Lebensrealität, jede Frau hat ihr Lebensmodell und jede Frau ist gut so, wie sie ist. Und wir haben nicht diese Durchschnittsfrau mit 1,2 Kindern, die zur Hälfte geschieden ist. Wir haben junge Frauen, wir haben Studentinnen, wir haben kinderlose Frauen, wir haben Familien. Da gibt es wirklich so eine Fülle an Frauen, für die wir verantwortlich sind. Und Frauenpolitik ist zum Beispiel für mich nicht nur Vereinbarkeit Familie und Beruf. Das geht in jedes Spektrum rein. Wollen Sie gleich reagieren? Jawohl, als leidenschaftliche Feministin muss ich da gleich. Mir tut es ein bisschen leid, wie der Feminismus in gewisser Weise einleiten. Hätte es nicht Feministinnen gegeben, würden wir beide heute nicht hier sitzen und über Politik reden dürfen. Vor 150 Jahren war das ein No-Go, das hat man den Frauen nicht zugetraut, das war unweiblich. So etwas macht man nicht. Und wenn es dann nicht mutige Frauen gegeben hätte, die dafür eingetreten wären, dass dieser Schritt in unserer Gesellschaft notwendig ist, ja, wären wir wahrscheinlich heute noch alle zwei mit Langerick irgendwo in einer Küche und würden uns dort nicht rausbewegen dürfen. und würden uns dort nicht rausbewegen dürfen. Feministinnen sind auch nicht per se Männerhasserinnen. Das möchte ich jetzt auch vielleicht noch richtigstellen. Wir haben genauso die Männer im Blickpunkt als die, die wir für Sachen der Gleichberechtigung mit ins Boot holen müssen. Wir wollen eine Gesellschaft, in der es für alle gemeinsam besser wird. Und da ist, glaube ich, dieses Bild von den männerhassenden Feministinnen eins, das ich so nicht sehe. Ich kenne viele Feministinnen. Ich bin in der Szene, glaube ich, gut unterwegs und ich kenne wirklich kaum jemanden, der da sagt, ich hasse die Männer, ich kann mit denen nichts anfangen. Also die brauchen wir als Verbündete, wir wollen an einer Gesellschaft arbeiten, die es für alle gemeinsam besser macht. Und so haben wir das gemeinsame Ziel. Und ich glaube, da trennt uns nämlich auch gar nicht so viel. Wir wollen nämlich, dass es für alle passt. Also, wenn ich da kurz replizieren darf. Und ich glaube, wir haben nämlich sehr viel gemeinsam. Also vielleicht, wir haben ein paar unterschiedliche Ansätze, aber dieses, dass wir alle gemeinsam dafür brauchen, dass daraus etwas Gutes entstehen kann, das eint uns. Und ich glaube, was uns auch eint, ist, dass wir sagen, es braucht auch Frauen, die sich drüber trauen, dafür einzustehen, dass sich etwas ändert. Also wir brauchen sie in allen Ebenen. Wir brauchen sie in der Gemeinde. Wir brauchen sie auf Bezirksebene. Wir brauchen sie auf Landesebene. Wir brauchen sie in allen gesellschaftspolitischen Funktionen, wir brauchen sie in den Kammern, denn überall haben wir Mitsprache. Und überall gibt es frauenpolitische Themen, sogar Verkehr kann ein frauenpolitisches Thema sein, wie wir das anders sehen werden, wie jeder Mann das sehen wird. Und darum ist es wichtig. Und ich glaube, was uns auch eint, ist, dass wir gemeinsam versuchen, Frauen zu motivieren, dass sie sich trauen, diesen Schritt nach vorne zu gehen, um das auch zu machen. Ich möchte mit einem kurzen Beispiel beginnen. Ich bin in die Politik gekommen, weil ich ein Kind gekriegt habe, oder ich habe dann ein zweites auch gekriegt, also ich habe zwei Kinder, zwei Töchter und ich war mit der Kinderbetreuungssituation in meiner Gemeinde nicht ganz so zufrieden, wie ich mir das gewünscht hätte. Es hat einfach keine Krabbelstube gegeben. Jetzt habe ich angerufen und habe zum Bürgermeister gesagt, ich möchte gerne mitarbeiten. Ich bin aber sicher eher die Ausnahme. Das passiert nicht oft, dass Frauen anrufen und sagen, ich möchte das jetzt machen. Die Frauen unterstützen großartig im Hintergrund. Da sind sie nämlich starke Frauen. Die halten bei jedem Feierabendfest alles hoch im Hintergrund. Aber dass sie den Schritt noch vorwagen, da braucht es noch viel mehr an Vorbildwirkung auch und ich glaube, das sind auch wir zwei und das gibt es ganz viele Frauen, das ist auch unsere Landeshauptmann-Stellvertreterin oder auch die Landesrätin Gerstorff, das sind großartige Vorbilder für Frauen und ich glaube, das eint uns, dass wir beide dafür da sind, Frauen zu motivieren, diesen Schritt zu gehen und mitzusprechen auf allen Ebenen. Nur so kann es gemeinsam gehen. Frau Heitz, schauen wir uns die Realitäten jetzt ein bisschen genauer an. Es liegen jetzt sechs Jahre Legislaturperiode schon fast hinter uns dieser aktuellen oberösterreichischen Landesregierung mit einer schwarz-blauen Mehrheit, Ende 2015 eben gebildet aus ÖVP und FPÖ. Schon damals haben viele Frauenorganisationen die Hände über den Kopf zusammengeschlagen, haben gewarnt, was da jetzt auf die Frauen zukommt. Jetzt, sechs Jahre später, haben wir die Möglichkeit, da auch mal Bilanz zu ziehen. Zu welcher Bilanz kommen denn Sie zu sechs Jahren Frauenpolitik in Oberösterreich unter dem Paradigma von ÖVP und FPÖ. Im Jahr 2015 hat diese Legislaturperiode ja mit einem, möchte ich fast sagen, frauenpolitischen Tiefpunkt begonnen. Es hat sich eine Landesregierung gebildet, in der keine einzige Frau vertreten war. Neun Mitglieder, natürlich aus verschiedenen Parteien, aber es war nicht eine einzige Partei dabei, die eine Frau entsendet hat. Inklusive Ihrer SPÖ? Ja, ganz genau. Aber die SPÖ war es dann, die im Jahr 2016 durch den Führungswechsel für die erste Frau in dieser Regierung gesorgt hat. Die Birgit Gerstorfer hat dann übernommen und 2017 die nächste aus frauenpolitischer Sicht erfreuliche Wende mit der Landeshauptmann-Stellvertreterin Haberlander. Ich habe die Initiative damals, die sich gebildet hat, ohne uns viel Spaß, damals mit Interesse verfolgt, weil ich mir auch gedacht habe, es ist eigentlich für das Jahr 2017, das vorher schon angesprochen worden ist, wo verschiedene Einsparungsschritte gemacht wurden, wo etliche zu Lasten der Frauen gingen. Nachmittagsgebühren. Ich habe selten eine politische Maßnahme erlebt, die so einen Rattenschwanz an negativen Auswirkungen für alle möglichen Beteiligten hatte. Das einzige, was man wirklich diesen Kindergartengebühren quasi zugutehalten kann, ist, dass sie dem Budget dienlich sind. Zwar dem Budget des Herrn Landeshauptmann. Es haben die Gemeinden drauf gezahlt. Die haben seit dieser Reform viel höhere Beiträge für die Kindergärten zu leisten. Es haben die Eltern drauf gezahlt, eben weil sie diese Gebühren zu tragen haben. Viele Frauen kenne ich, die aufgrund dieser Nachmittagsgebühren ihre Arbeitszeiten dann verändert haben, meist dahingehend, dass sie kürzer arbeiten, was dann natürlich wieder zu Einkommensverlusten aktuell und in weiterer Folge bis hin zu Verlusten in der Pension reicht. Die Kindernachteile, ich habe es vor allem bei Kindern aus dem migrantischen Bereich erlebt, die dann vielfach am Nachmittag nicht mehr in den Kindergarten gehen konnten, weil es sich die Eltern nicht leisten können und dadurch zum Beispiel die Zeit, die sie brauchen, um gut Deutsch zu lernen, diese Expositionszeit verkürzt war und man das in ihren Fortschritten beim Deutscherlernen auch feststellen konnte. Also es gab da dermaßen viele Nachteile, die, glaube ich, wenn man jetzt frauenpolitische Bilanz ziehen soll, da ganz schwer auf der negativen Seite zu verbuchen sind. 2017 gab es dann auch Kürzungen bei etlichen Frauenvereinen. Ich kann mich erinnern, dass bei 52, bei Mais und anderen die Mittel gekürzt wurden. Jetzt einmal frauenpolitisch gesehen nicht sonderlich erfreulich, genauso im Hinblick auf die Gewaltschutzeinrichtungen, die es bei uns in Oberösterreich gibt. Einwohner einen Frauenhausplatz geben soll in unserem Bundesland. Das wären bei uns, glaube ich, 148 Frauenhausplätze, die vorhanden sein müssten. Und aktuell gibt es 41. Es stimmt, das ist das Ressort von der Landesrätin Birgit Gerstorfer. Aber die kann sich auch nur in dem Rahmen bewegen, als ihr Budgetmittel zur Verfügung stehen. Und die haben halt leider nicht ausgereicht, um da einen größeren Ausbau zu ermöglichen. Frau Plöttinger, ich vermute es stark, Sie werden widersprechen. Zu welcher Bilanz kommen denn Sie im Hinblick der vergangenen sechs Jahre? Ich bin der Meinung, dass wir eine sehr gute Bilanz sogar ziehen können. Ja, es gibt sicher auch noch Luft nach oben, aber ich möchte da ganz kurz noch replizieren auf einige Dinge. Ich hoffe, ich habe mir das jetzt nicht mitgeschrieben, sonst müsste man es dann noch einmal sagen. Erstens glaube ich, dass eine Kinderbetreuung oder die Nachmittagsbetreuung nicht nur Frauenthemen sind. Ich glaube, dass es sehr wohl die Männer auch betrifft. Also ich kann nicht immer sagen, reine Kinderbetreuung oder was die Kinder betrifftung nicht nur Frauenthemen sind. Ich glaube, dass es sehr wohl die Männer auch betrifft. Also ich kann nicht immer sagen, reine Kinderbetreuung oder was die Kinder betrifft, sind nur Frauenthemen. Nein, es sind auch die Papas, die sich da einbringen dürfen. Wir haben ja nicht ausgemacht, wir unterbrechen uns nicht, sondern wir dürfen ausreden. Und darum glaube ich, dass das nicht nur Frauenpolitik heißt, sondern das ist Familienpolitik. Und das Zweite ist, am Vormittag ist, also man kann dazu stehen, wie man will. Ich kann das auch nachvollziehen, dass man da keine große Freude hat damit. Aber wie du auch schon richtig gesagt hast, es ist auch eine Budgetsache. Und man muss auch als Regierung schauen, was habe ich zur Verfügung, wohin kann ich es geben. Und es ist ein sozial gestaffelter Nachmittagsbeitrag geworden, für die, die weniger verdienen, die zahlen maximal 42 Euro im Monat für eine hochqualitative Betreuung bei unseren Kindergärten. Und ich weiß, wovon ich rede, ich bin selber gelernter Elementarpädagogin. Und da wird richtig gute Arbeit geleistet, wisst ihr wahrscheinlich auch recht geben wirst. Und von 42 Euro im Monat für so eine qualitativ hochwertige Betreuung, das finde ich, das ist sozial gestaffelt, was ja eigentlich euch in den Händen spielt, weil ihr sagt, die, die was mehr verdienen, müssen mehr hergeben. Das macht man dann auch mit Höchstbeiträgen 110 Euro für die, die was mehr verdienen. Nur in Linz, glaube ich, ist der Höchstbeitrag gedeckelt mit 57 Euro, komischerweise. Das trifft dann auch die Mehrverdienenden, die weniger zahlen. Aber das ist ein anderes Thema und Linz ist, glaube ich, rot. Das heißt, ich glaube, man kann da wirklich davon sprechen, dass wir die Kinderbetreuung ausgebaut haben. Wir haben in den letzten drei Jahren die Grabbelstubenplätze, also 115 Plätze mehr verdoppelt. Jetzt muss ich nachschauen. 115 Gruppen sind dazugekommen in der unter dreijährigen Betreuung. Wir gehen davon aus, dass wir schauen, wo ist der Bedarf, wo muss man hinschauen und dann wird das auch dort eingesetzt, wo es notwendig ist. Wir werden nicht mit dem, und das macht die ÖVP nicht mit dem Gießkern im Prinzip drüber streuen über ganzes Land. Wurscht, ob es jetzt in Hintertupfing gebraucht wird und in Obertupfing nicht, sondern wir schauen auch, in Hintertupfing brauchen wir drei Krabbelstubengruppen, dann werden dort welche gebaut und in einem anderen Ort vielleicht weniger oder wie auch immer oder manchmal schließen sich ja Firmen zusammen und ich bin ein großer Fan davon, dass man auch sparsam arbeitet. Weil wenn ich daheim Lebensmittel einkaufen gehe und ich habe nur 30 Euro für Lebensmittel, kann ich auch nicht mehr einkaufen. Also das ist so, wenn man ein Budget zur Verfügung hat. Und ich glaube, der Ausbau spricht für sich. Also wir haben ausgebaut, es wird kontinuierlich weiter ausgebaut und da haben wir auch noch was zu tun. Aber ich glaube, dass da jeder mitwachsen muss. Das ist das eine. Dann haben wir noch das Thema gehabt, da haben wir hast du viel angesprochen, Frauenberatungsstellen sind in Mittel gekürzt worden. Ist man neu, bin stellvertretende Vorsitzende von einer Frauenberatungsstelle Bertha in Kirchdorf, da sind uns keine Mittel gekürzt worden. Du hast andere aufgesucht, aber... Das sind Frauenvereine. Also da, und wir haben in jedem Bezirk mindestens eine Frauenberatungsstelle. Wir haben 22 Frauenberatungsstellen in ganz Oberösterreich, die großartige Arbeit leisten. Wir haben Übergangswohnungen, wo wir durchwegs noch Luft nach oben haben. Genauso wie die Frauenhäuser, die von dir angesprochen sind. Da bin ich wieder ganz d'accord. Frauenhäuser gehen ganz dringend mehr her. Aber meiner Meinung nach kann sich das nicht nur auf Frauenhausebene abspülen, denn, und das sagt mir auch meine Erfahrung als stellvertretende Vorsitzende von dieser Frauenberatungsstelle, da ist ja schon ein gewisses Gewaltpotenzial da. Also wenn man in ein Frauenhaus flüchtet, dann ist die Gewalt schon massiv. Aber es haben ja viele Frauen zu Hause die Not, dass sie nicht mehr da bleiben können, weil psychische Gewalt da ist, weil man einfach das nicht mehr aushält, dieses Zusammenleben und trotzdem weg muss. Und da ist aber ein Frauenhaus und die richtige Anlaufstelle, das wären die Übergangswohnungen und da ist meiner Meinung nach noch viel Spielraum. Also wir haben jetzt da in meinem Bezirk zwei überparteilich gemeinsam mit deiner Bezirksvorsitzenden auch gegründet, um Frauen da eine Lösung zu geben und nicht zu vergessen, auch da wieder, Gewalt ist ja auch nicht, Gewalt an Frauen darf nicht nur ein Frauenthema sein. Wir müssen das schon auch bei der Prävention aussetzen und bei der Täterprävention und da noch was reinstecken. Zum Gewaltthema kommen wir ohnehin ein bisschen später nochmal. Ein wichtiges Thema, dem ich auf alle Fälle entsprechend Raum geben will. Ich möchte jetzt nochmal ganz kurz auf die sozioökonomische Situation von Frauen zu sprechen kommen, denn diese Frage der Kinderbetreuung, der Verfügbarkeit und auch sozusagen sehr niedrigschwelliger Kinderbetreuung ist natürlich etwas, das natürlich auch sehr in einem engen Zusammenhang steht mit der Erwerbstätigkeit vieler Frauen. mit der Erwerbstätigkeit vieler Frauen. Ich habe noch immer Zahlen im Kopf, die sind jetzt schon etwas älter, ich fürchte fast, da hat sich nichts gebessert, dass alleine im Bundesland Oberösterreich mehr als 80 Prozent der Frauen, der erwerbstätigen Frauen Teilzeit beschäftigt sind. Was schon jetzt ganz klar darauf hinweist, diesen Frauen droht in Wahrheit bittere Altersarmut. Wenn nicht jetzt sofort und ganz schnell gegengesteuert wird, bei vielen ist da ohnehin nicht mehr sehr viel zu machen. Das ist ein Thema, das uns natürlich alle dringend interessieren soll. Jetzt umgemünzt Frau Heitz in konkrete Forderungen. Natürlich ist das nicht etwas, was ausschließlich auf der Ebene des Landes behandelt und gelöst werden kann, aber dennoch, es gibt hier Möglichkeiten, auch Anreize in Richtung Wirtschaft, Unternehmen zu setzen, eben entsprechende Infrastruktur, sei es von Krabbelstuben angefangen bis andere Betreuungseinrichtungen. Was fällt Ihnen dazu ein als SPÖ-Frauen? Was wollen Sie pushen, dass hier auch tatsächlich in der Politik, wer immer dann regiert, in welcher Konstellation und Zusammensetzung auch immer, das dann umzusetzen hat? damit Frauen wirklich auch Vollzeit arbeiten können, braucht es Kinderbetreuung, die so einen Vollzeitarbeitsplatz auch möglich macht. Das hat die Arbeiterkammer jährlich erhoben und auch heuer im März wieder. Ich habe mir jetzt im Vorfeld dieser Diskussion die Daten dort noch einmal angeschaut. Da sind wir in Oberösterreich bei den Kinderbetreuungsplätzen für die unter Dreijährigen Schlusslicht in ganz Österreich. Also wir haben mit Abstand die wenigsten Kinderbetreuungsplätze für unter Dreijährige, die auch eine Vollzeiterwerbstätigkeit möglich machen. Und bei den drei- bis sechsjährigen sind wir vorletzter. Da ist glaube ich gerade noch Vordelberg oder irgend so jemand ist noch hinter uns und das ist einmal eine erste Voraussetzung, die die Frauen brauchen, um längere Zeit auch erwerbstätig sein zu können und Vollzeit erwerbstätig sein zu können. Der nächste Schritt, den sich die SPÖ und nicht nur die SPÖ-Frauen, sondern auch die gesamte Partei wünscht, ist eine generelle Arbeitszeitverkürzung. Also wenn sowohl Männer als auch Frauen weniger lang arbeiten müssen, haben sie auch mehr Zeit zur Verfügung, um sich der unbezahlten Tätigkeiten widmen zu können, unter die zum Beispiel auch die Betreuung der eigenen Kinder fehlt. Sprechen wir da von der 35-Stunden-Woche beispielsweise? Naja, also wir haben es in unserer Landesfrauenkonferenz sogar noch weitergeführt und da in unserem Leitantrag die Forderung nach der 30-Stunden-Woche drinnen. Also das ist auch in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit und sich verändernder Umstände in der Arbeitswelt, die die Digitalisierung zum Beispiel mit sich bringt, die so manchen den Job kosten könnte oder wird, für mich ein Thema, das wir dringend diskutieren müssen. Was den Frauen auch noch hilft in ihrer sozioökonomischen Situation, ist eine Diskussion der Bewertung typisch weiblicher Arbeit in unserer Gesellschaft. Wir gehen momentan davon aus, dass alles, was irgendwie mit Technik zu tun hat, das ist uns viel wert. Da wird viel bezahlt, auch für diejenigen Menschen, die da drinnen tätig sind. Und das, was sich vielfach mit Menschen beschäftigt, sei es die Pflege, die Kinderbetreuung, die Bildung. Da, wo viele Frauen tätig sind, verdient man eklatant weniger. Und das ist auch die Frage, die wir uns, glaube ich, jetzt im Hinblick auf das, was wir in Corona-Zeiten erlebt haben, nämlich die Erkenntnis, wie systemrelevant diese typisch weiblichen Arbeiten eigentlich sind, diese typisch weiblichen Arbeiten eigentlich sind, dass wir da dranbleiben müssen und dass da die Forderung nach besserer Bezahlung jetzt ganz lautstark erhoben werden muss. Frau Plöttinger, was ist Ihr Plan? Ich glaube, dass wir... Ich möchte davor ausschicken, ich bin nicht per se gegen die Teilzeit. Ich finde es völlig in Ordnung, wenn sich eine Frau für die Teilzeit entscheidet, weil sie sagt, ich möchte eine gewisse Zeit meines Lebens mit meinem Kind, was ich oft mit meinen Kindern auf die Welt bringe, eine Zeit verbringen und vielleicht nicht Vollzeiterwerbstätig sein. Ich finde das auch völlig in Ordnung. Es muss nur jeder Frau bewusst sein, was das heißt. Also ich glaube, man muss da wirklich informieren, informieren, informieren. Was heißt das, wenn ich weniger arbeiten gehe in der Teilzeit? Wir haben vier Jahre Anrechnung für die Pension aus dem Fluffwasser, also pro Kind. Ich würde ja noch die Forderung weiter stecken für jedes Kind, wenn es sich überschneit, dass man trotzdem vier Jahre pro Kind bekommt. Also das war eine gute Geschichte. Ich glaube, dass das automatisierte Pensionssplitting ein ganz wesentlicher Beitrag sein muss zu dem Ganzen, wenn sich eine Familie entscheidet, dass die Frau zu Hause bleibt in Teilzeit, dass der Mann mit ihrer Pension, was er da in dieser Zeit einarbeiten kann, ihr zur Hälfte abgibt, weil es ja eine Familienentscheidung ist wieder. Ich glaube, dass es um Einkommenstransparenz geht. Also es muss, so wie in den skandinavischen Ländern, einfach offengelegt werden, ob die Frauen eh nicht weniger verdienen wie die Männer und nicht umgekehrt, dass die Frau beweisen muss, ich kriege ja weniger. Und da bin ich wieder vor, ich bin die Renate, die sogenannten Frauenberufe, Handel, Pflege, Gesundheitsberufe, ich sehe das überhaupt nicht, dass Arbeit an Menschen weniger bezahlt wird als Arbeit an Maschinen. Also das ist so eine wertvolle Arbeit, die unsere Kolleginnen und Kollegen draußen leisten. Und es kann nicht die einzige Antwort, ist eine wichtige Antwort, aber es kann nicht die einzige Antwort sein, dass ich sage, Mädchen in die Technik. Ja, es gehört dazu, aber wir brauchen auch Männer in Pflegeberufe, also Mailing Care, da gibt es ja auch schon europaweit Initiativen dazu, was das Lohnniveau bei diesen Berufen heben würde, weil sie die Männer viel stärker organisieren und mit den gewerkschaftlichen Kollektivvertragsverhandlungen dann diese Berufe auch in Tee bringen würden. Die Entlohnungsthematik an und für sich würde ich dort lassen, wo sie hingehört, nämlich in die kollektivvertragliche Entlohnungspolitik. Da sind wir in Österreich äußerst erfolgreich mit einer Abdeckung von 97,6 Prozent Kollektivvertrag. Ich bin kein Fan des gesetzlichen Mindestlohn-Sarifs, das wäre eine ganz andere Thematik, glaube ich, aber spannend damit sich auseinanderzusetzen. Ich glaube, das muss die Gewerkschaft weiter verhandeln, alles was die Entlohnung an und für sich angeht. Aber wir müssen schauen, bringen wir doch Burschen in Pflegeberufe, bringen wir die Burschen auch in die Gesundheitsberufe. Ganz, ganz wertvoll war das und es hat einen ganz positiven Nebeneffekt. Die Gewalt an Frauen würde nämlich, und das ist ja auch schon bewiesen, sinken. In diesen Ländern, wo Männer vermehrt in diesen Berufen tätig sind, steigt dort das Lohnniveau. Und ich habe automatisch schon durch dieses Man in Care auch einen Gewaltschutz präventiv. Also das hat nur Vorteile. Sind wir gleich beim Gewaltschutz, bei der Verbindung sozusagen der sozialen Situation hin zu Prävention, sozusagen der sozialen Situation hin zu Prävention, was den doch sehr, sehr beunruhigenden Anstieg auch mitunter auch sehr tödlicher Gewalt betrifft. Wo sehen denn Sie jetzt auch als Vertreterin der SPÖ-Frauen die notwendigen Hebel oder die geeigneten Hebel, wo man ansetzen sollte? oder die geeigneten Hebel, wo man ansetzen sollte. Gewalt an Frauen, die Cornelia hat es vorher schon erwähnt, ist jetzt nicht in erster Linie eben ein Frauenproblem, sondern auch ein Männerproblem. Also das müssen wir unbedingt thematisieren. Und genauso wie wir im Zusammenhang mit Gewaltschutz eben fordern, dass die Frauenberatungsstellen, Frauenhäuser und Gewaltschutzzentren ausgebaut werden müssen, braucht es aus meiner Sicht auch einen Ausbau der Männerberatungsstellen, beziehungsweise einen Wandel im Männerbild, das den Männern vielleicht auch ermöglicht, sich einzugestehen, dass sie Hilfe brauchen, den Männern vielleicht auch ermöglicht, sich einzugestehen, dass sie Hilfe brauchen, dass das kein Zeichen von Schwäche ist, sondern dass das vernünftig ist, wenn man erkennt, ich habe jetzt meine Grenzen erreicht, ich weiß nicht mehr weiter, wo dann eben viele zu Gewalt neigen und diesen Hilfebedarf dann eben in einer Männerberatungsstelle zum Beispiel lösen können. Gewaltschutz ist aber auch etwas, was glaube ich in der Bildung schon ganz, ganz früh beginnen muss, beginnend im Kindergarten, in den Schulen. Es muss den Kindern von Anfang an beigebracht werden, dass Gewalt keine Lösung ist, den Kindern von Anfang an beigebracht werden, dass Gewalt keine Lösung ist, dass man Konflikte anders lösen kann, Konfliktlösung über Worte passieren kann, über gewaltfreie Kommunikation und dadurch ist für mich der Gewaltschutz in gewisser Weise auch ein Bildungsthema. Frau Pöttinger, als ich so in meiner Jugend, in meiner frühen Jugend begonnen habe, mich selbst zu politisieren, habe ich einen Spruch aufgegriffen, der mich bis heute noch begleitet. Das ist natürlich aus feministischer Provenienz, aber das führt mich unweigerlich zur Frage der Quote. Weil Sie ja auch zuvor sehr deutlich hervorgestrichen haben, zwei Frauen, die die Frauenressource im Land und auch auf Bundesebene leiten, die seien Garantinnen dafür, dass für Frauen Gutes geschieht. Ich habe da so meine Skepsis, dass nur wenn Frauen Frauenpolitik machen, per se schon alles gut wird. Es ist eben auch eine Frage der gesellschaftspolitischen Analyse, der Zugänge, der Perspektiven. Aber wie stehen denn Sie dazu, dass man versucht, wo auch immer das auf Landesebene möglich ist, wahrscheinlich in den landeseigenen öffentlichen Einrichtungen, wirklich konsequent darauf zu achten, dass gerade in Führungspositionen Frauen sozusagen auch die gleichen Chancen haben, Spitzenpositionen einzunehmen wie Männer, um tatsächlich hier, das ist natürlich kein Prozess, der von einem Tag auf den anderen gleich unglaubliche Früchte trägt, aber so doch auch zu einem Umdenk- und Bewusstsein-Wertungsprozess beiträgen kann? Ich muss ja offen gestehen, ich habe bei der Quote früher ganz anders gedacht. Also ich war immer eine Quotengegnerin. Ich habe das auch in einem Radiointerview dann kundgetan warum wieso weshalb weil ich einfach in der gewerkschaft das mitgekriegt habe da gibt es diese quoten und dass das ganz ganz schwierig ist dass man oft funktionen besetzen kann aufgrund dieser quoten obwohl die quoten da nicht 50 50 sind sondern aufgrund des betriebes wie da die frauen und männer anteil vergeben ist und das macht es oft sehr schwer. Das wirst du vielleicht, ich weiß jetzt nicht, wie es bei der Union ist, bei der GPA ist das oft so. Mittlerweile ist es aber meiner Meinung nach schon notwendig, dass man über Quoten spricht und dass man zumindest mit einem Motivationsfaktor, wie man es jetzt auch gemacht hat, dass gewisse Clubförderungen stattfinden, wenn ich eine gewisse Quote erreiche, Sinn macht. Das heißt ja nicht, dass die also die Frauen, die da drinnen tätig sind, es liegt ja immer daran, wen habe ich da, wie ich zuerst gesagt habe, wir haben die Landeshauptmann-Stellvertreterin Christina Haberl und das liegt an ihrer Person, weil ich sie kenne und weil ich weiß, wie ihr Herz für die Politik brennt, dass ich weiß, sie ist ein Garant dafür. Das muss nicht unbedingt bei jeder Frau so sein, aber auch nicht bei jedem Mann so sein. Also es hängt immer an den handelnden Personen. Aber ich glaube, dass eine freiwillige Quote mittlerweile zumindest schon mal mit so einem Anreizsystem eine sehr gute Geschichte wäre. Auch mit einer verpflichtenden Quote habe ich immer noch so ein bisschen mein Problem. Weil ich glaube einfach, es ist so in den besten Personen prinzipiell dort sein. Und das werden Frauen genauso wie Männer sein, aber man darf ruhig noch ein bisschen dazu motivieren, dass Frauen in diese Funktionen kommen. Und wir haben uns zum Beispiel 2015 mit dem Landeshauptmann außer Dienst Bühringer, er hat gesagt, in den landesnahen Organisationen soll eine Aufsichtsratsquote für Frauen von 40 Prozent sein und die hat es auch eingehalten. Also ich bin schon ein Fan davon, dass man darüber nachdenkt, dass man sich freiwillig sowas setzt und schaut, dass man das auch so propagiert. Also ich bin ja davon überzeugt, dass es nicht so schwer sein kann, 40 Prozent Frauen zu finden. Ich merke es auch immer wieder bei meiner persönlichen Einladungspolitik zu Sendungen. Es ist eine unglaublich reichende Zahl Frauen zu finden, die unglaublich kompetent sind, die sehr, sehr viel Wissen und Expertise mitbringen. Also daran kann es ja nicht scheitern. Aber wo liegen denn Ihre Forderungen im Blick auf die Quote? Meine Forderungen? Also ich bin seit 30 Jahren Landesbedienstete und in der Gewerkschaft öffentlicher Dienst, falls du es zuerst angesprochen hast. Aber auch da haben wir viele Frauen und es ist kein Problem, die Quoten zu erreichen. Im Landesdienst sind wir jetzt beschäftigt mit der wirkungsorientierten Verwaltung. Wir denken unser Handeln immer im Hinblick auf, welche Wirkung wollen wir mit unserer Arbeit erzielen und suchen dann den besseren Weg. Und da muss ich der Quote wirklich das Wort reden. Mit ihr erreichen wir die Wirkung, dass mehr Frauen in Positionen kommen. kommen und ja, es ist zwar oft ein Streitpunkt, keine Frage, keine Organisation, die verpflichtende Quoten hat, schafft das immer konfliktfrei, aber es zahlt sich aus und ich bin in manche Position, glaube ich, auch schon gekommen, weil man halt nur eine Frau gebraucht hat. War halt quasi dann eine Quotenfrau, aber habe deswegen nicht den Eindruck, dass man deswegen schlechter arbeitet, weil man der Quote wegen wo hingekommen ist. Also, nö, ich bin eine Anhängerin. Frau Pöttinger, kommen wir noch mal ganz kurz zurück zur Susanne Raab. Und zwar im Sinne, dass sie ja durchaus auch als eine Symbolfigur gesehen werden kann in der Zusammenführung zweier sehr wichtiger Ressorts, nämlich Frauen und eben Integration. Jetzt beobachten wir in den vergangenen Jahren vor allem auch mit dem sehr stark anwachsenden Erfolg rechtspopulistischer Parteien Bewegungen, die ja eigentlich keineswegs eine progressive Linie verfolgen im Hinblick auf die Frauen, aber sie haben die Frau entdeckt, vor allem wenn es darum geht, dass die Frau vor einem Kopftuch oder vor vermeintlicher Verhüllung zu schützen. Das ist ja auch etwas, was im Zusammenhang auch mit der Frau im Islam auch in ihrer Partei gelegentlich auftaucht. Frau Heitz hat es schon angesprochen, auch dass man bei Frauenpolitik ja zunehmend auch das migrantische Spektrum jener Menschen, die zu uns zugewandert sind oder geflüchtet sind, auch stärker ins Auge fassen muss, vor allem auch aufgrund der kulturellen Hintergründe. Da kann man jetzt nicht so monolinear einfach immer alles über einen Kamm scheren. Da gibt es eben sehr, sehr vielfältige Frauen mit unterschiedlichen Problemstellungen. sehr, sehr vielfältige Frauen mit unterschiedlichen Problemstellungen. Wie stehen denn Sie als ÖVP-Frau zu den Frauen in unserer migrantischen Gesellschaft? Respektieren Sie oder sehen Sie da auch besondere Bedürfnisse? Wie wollen Sie diesen besonderen Bedürfnissen auch gerecht werden? Also auch da muss ich sagen, ich sehe die Frau als Individuum und jede Kultur hat da auch ihre Berechtigung, wobei ich persönlich, und das ist meine persönliche Meinung schon, also wenn man das Frausein nur verhüllen muss und das nicht ausleben darf, und da rede ich von einer Ganzkörperverschleierung, das tut mir fast ein bisschen weh als Europäerin einfach auch. Aber ich denke mir, ja wichtig ist die Inklusion. Es ist wichtig, dass man sich mit den Werten von dem Herkunftsland einmal beschäftigt. Das aber auch, wenn sie bei uns leben wollen, wenn man migrieren will, sich mit unseren Werten und unserer Kultur auseinandersetzen will, dass man die Sprache lernen soll, wie du das zuerst da angesprochen hast. Ich finde, das ist ein ganz wichtiger Bestandteil auch für die ganze Familie, für gelungene Integration und jeder, der sich integrieren will, ist da herzlich willkommen. Frau Heitz, ist das etwas, was sich mit Ihren Ansichten deckt? Ich kenne sogar Feministinnen mit Kopftuch. Also ich habe im Bereich der Migrantinnen wirklich schon beeindruckende Frauen auch kennenlernen dürfen, die mir schon das Bild vermittelt haben, sie tragen ihr Kopftuch nicht, weil die Männer in ihrer Gesellschaft ihnen das quasi vorschreiben, weil die Männer in ihrer Gesellschaft ihnen das quasi vorschreiben, sondern weil das ihrer religiösen Überzeugung entspricht und weil dieses Stück Stoff ihre Verbindung zu Gott darstellt. Das war für mich etwas absolut Nachvollziehbares. Und ich denke, jede Frau, die das freiwillig so sieht und freiwillig so trägt, gehört respektiert und soll das bitte auch so machen dürfen. Bekleidungsvorschriften sind etwas, wo ich generell ein bisschen ein Problem habe damit. Also der Mensch sollte da so frei wie nur irgend möglich agieren dürfen. Aber ich glaube, da sind wir uns auch einig, wenn sie es freiwillig machen, gern machen und nicht dazu gezwungen werden. Und das ist für mich einfach der Knackpunkt. Frau Pöttinger, wir haben jetzt gar nicht mehr so viel Zeit auf unserer Uhr. Die Diskussionszeit schreitet voran. Wir müssen allmählich in eine Schlussrunde kommen und das führt mich wieder zum Eingangsthema, zur Fragestellung, auch im Titel dieser Sendung, welche Perspektiven haben Frauen in Oberösterreich, vor allem dann auch nach der Wahl im September dieses Jahres. Ich habe jetzt wieder vor mir liegen dieses besagte Frauenstrategiepapier Oberösterreich 2030 Frauen leben in Oberösterreich. Ein sehr umfangreiches Konvolut. Ich habe jetzt keine Möglichkeit daraus zu zitieren, aber vielleicht können Sie versuchen noch mal auch aus Ihrer Perspektive, ich weiß ja nicht, wer das Frauenressort tatsächlich nach der Wahl begleiten wird, aber es trägt jetzt mal auch sehr stark die Handschrift des Ressorts von Christine Haberlander. Die Parteien haben sich dazu committed, verpflichtet, das auch umzusetzen. Wo sind denn Ihrer Meinung nach jetzt auch die Schwerpunkte, die es im Auge zu behalten gilt, wo auch Maßnahmen erforderlich sind für Frauen in diesem Bundesland mit diesem fairen Ziel 2030? Also es hat gerade eine Evaluierung gegeben von der Frauenstrategie und da ist ja hervorgehoben worden, auch von quer durch alle Fraktionen in den Clubs, die gute Zusammenarbeit auf frauenpolitischer Ebene. Und ich glaube einmal, das zeichnet uns Frauen da aus, wir können nämlich sehr gut zusammenarbeiten. Aber davon hat eine Frau, die am Existenzprinzip umlebt, nichts. Das ist richtig. Sie wird auch etwas davon haben. Ja, aber das ist der Kurzfrist, ich würde das so nicht machen lassen. Wenn nämlich alle einen am Strand ziehen, dann kann man schneller etwas erreichen. Und das ist, glaube ich, schon das, um was es geht. Wir haben die Schwerpunkte, die gesetzt sind und das Papier von der Evaluierung zeigt es ganz deutlich, dass sehr viel passiert ist. Wir sind das Land der Möglichkeiten. Wir bauen die Kinderbetreuung weiter aus. Die Gewaltprävention, die wirkt. Da haben wir unterschiedlichste Angebote gesetzt. Also, man von Online-Beratung über die telefonische Beratung, über die Frauenberatungsstellen, da passiert durchwegs was. Also ich glaube, wir sind da wirklich auf einem guten Weg, er wird noch dauern. Leider wird das nicht alles umgesetzt werden innerhalb von ein paar Monaten, was Frauen von 150 Jahren begonnen haben. Wir haben noch ein Stück Weg vor uns, aber ich bin sehr optimistisch vor allem jetzt da die Wirtschaft in Oberösterreich, die boomt wie nie zuvor. Wir haben Arbeitsplätze in Massen und ich glaube, das ist eine große Chance für die Frauen, dort auch Fuß zu fassen in diesen Arbeitsbereichen. Ich glaube, im Gegensatz zu dir, Renate, glaube ich, dass die Digitalisierung auch noch viel mehr Arbeitsplätze schaffen wird, vielleicht in anderen Bereichen, aber sie werden kommen. Und summa summarum blicke ich da sehr positiv in die Zukunft vor, eben auch für unsere Jungen. Da sind Frauen vertreten. Wir haben aktuell pro Lehrsuchende oder Suchenden haben wir drei freie Lehrstellen. Also ich glaube, wir sind in Oberösterreich wirklich auf einem guten Weg. Frau Heitz, ich lege jetzt da noch einen Schäuferl nach. Wenn ich mich an Sie wende, die SPÖ in Oberösterreich steht ja auch in der Frauenpolitik vor einer kniffligen Herausforderung, denn Oberösterreich ist gemeinhin bekannt als ein durchaus sehr wertekonservatives Bundesland. Und da sind wir auch wieder beim Frauenbild, beim allgemeinen Rollenverständnis gegenüber Frauen. Wie wollen Sie das eigentlich schaffen, hier sehr progressive, sehr emanzipatorische, selbstermächtigende Forderungen sozusagen zu lancieren, in der Politik umzusetzen, gegenüber einer Öffentlichkeit, den Menschen, wo viele Frauen eigentlich selber noch sehr stark verinnerlicht haben, diese konservativen Rollenverständnisse. Die Frau Pötting hat es ja schon angedeutet, es gibt wirklich sehr, sehr viele Frauen, die sich mit Teilzeitbeschäftigung zufrieden geben, weil sie sich eigentlich selbst bei der Familie verorten. Die SPÖ hat im April beim Landesparteirat ein Regierungsprogramm schon verabschiedet, in dem der Frauenpolitik ganz, ganz großer Raum gewidmet wird. Darauf bin ich einigermaßen stolz. Und da drinnen, glaube ich, finden die Frauen, auch wenn sie etwas konservativerer Denkart sein sollten, glaube ich, Ansätze, die Ihnen zeigen, dass die forts bei uns in Österreich leider immer noch gibt, was das Gehalt anbelangt, das ist ja wirklich scheinbar eines der bestgehütetsten Dinge, die es nur geben kann, die müssen wir auflösen. Da gibt es in Island tolle Vorbilder, wenn wir uns das einmal anschauen und in unserem Breiten umsetzen, profitieren wir ganz sicher. Ganzjährig, gratis und ganztägig. Ganz genau, Entschuldigung, jetzt fällt mir das dritte Ding, Adjektiv will man nicht einfangen, die Dreiecke ist genau. Die ermöglicht Familien, stressfreier durch den Alltag zu kommen. Wir brauchen Schulen, die ein ganztägiges Angebot zur Verfügung stellen. Ich selber bin ja von 1980 bis 1984 in einen Schulversuch, Ganztagsschule in Haidt gegangen. Und ich bin echt erstaunt, dass wir es jetzt eineinhalb Generationen später eigentlich noch immer nicht geschafft haben, dieses positive Modell. Und ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin furchtbar gern in diese Schule gegangen. Das hat mir gefallen und das hat einen Stress aus unserer Familie genommen, weil wenn ich heimgekommen bin, habe ich nichts mehr lernen müssen. habe ich nichts mehr lernen müssen. Diese Dinge, glaube ich, müssen wir den Frauen vermitteln, dass sie uns als Gesellschaft gesamt helfen und dass wir dann so auch starke Frauen oder vielleicht ein starkes Bundesland zusammenbringen. Irgendwie habe ich bei Ihnen gerade einen Widerspruch gesehen. Werden Sie ganz schnell los? Danke für die Möglichkeit. Ich bleibe dabei, die Wahlfreiheit ist für mich die oberste Prämisse überhaupt, die Wahlfreiheit für jede Frau. Und wenn ich schon her, Ganztagsschule und da verstehe ich ja vermutlich eher die verschränkte wie die geblockte Form als Forderung, die ist mir da zu starr. Weil ich möchte als Mutter, wenn die Schule Mittag endet und ich bin vielleicht eh schon daheim, auch die Zeit mit meinem Kind verbringen dürfen und nicht mein Kind bis 16 in der Schule lassen müssen beim Freizeitteil. Und darum, ich bin halt ein Riesenfan persönlich vom Hort. Da habe ich mehr Flexibilität. Wenn ich als Krankenschwester tätig bin, habe ich unterschiedliche Dienste, das kann ich mir mit dem Hort ausmachen. Wenn ich dann Nachmittagsbetreuung brauche und wenn nicht, da ist mir diese Ganztagsschule einfach zu starr. Vor allem die verschränkte Form, wo ich dann überhaupt keine Möglichkeit mehr habe, mehr Zeit mit meinem Kind zu verbringen. Aber ja, dass Angebote geschaffen werden müssen, also wir haben die schulische Tagesbetreuung in geblockter Form, wo ich mir zumindest selber aussuchen darf, gebe ich mein Kind in Betreuung am Nachmittag oder nicht und wo das nicht ein Klassenbeschluss ist, dem kann ich noch halbwegs was abgewinnen. Ein bisschen flexibler wäre mir oft lieber, weil es eben auf diese flexiblen Berufe und ich bin Betriebsratsvorsitzende von einem großen sozialen Unternehmen, wo oft sehr flexibel gearbeitet wird, auf das wird dort keine Rücksicht genommen. Und das fand ich halt gescheit. Und darum finde ich Tagesmütter großartig, die so Randseiten abdecken können oder Leihomers. Also wir haben wirklich ein großes Repertoire, die das machen können. Ich bleibe noch ganz kurz bei Ihnen, denn uns allen, glaube ich, ist noch in Erinnerung die Regierungsbildung unserer aktuellen Bundesregierung aus ÖVP und Grünen. Das war ja bei den Verhandlungen doch durchaus einhellig, versöhnlich, übereinstimmend. In einer Frage hat es tatsächlich Zoff gegeben, die Grünen wollten unbedingt das Frauenressort, die ÖVP hat ihnen abgeluchst, weil die ÖVP ebenfalls sehr darauf bestanden hat. Jetzt übertrage ich das mal sozusagen auf allfällige Regierungsverhandlungen nach der Landtagswahl. Wie sehr wird die ÖVP, wie weit werden Sie Druck machen, dass die ÖVP sozusagen auch weiterhin auf das Frauenressort in der Landesregierung beharren wird? Nachdem die Landeshauptmannstürvertreterin Christine Haberland als Frauenlandesrätin enorm gute Arbeit leistet und in der Materie richtig gut drinnen ist, werde ich mich sehr dafür einsetzen, dass das Referat in unseren Händen bleibt. Frau Heitz, im Grunde kann man die Frage so an Sie weitergeben. Man hat ja als Christine Haberland angetgetreten ist und das Ressort übernommen hat, hat man ja gar nicht genau gewusst, wer jetzt wirklich dafür zuständig ist. Ist es Birgit Gerstdorfer im Sozialressort oder ist das geteilt? Man wusste es nicht so genau, bis das dann, glaube ich, der Landesdienst da eine Klarheit erzielen konnte. Wie sehr ist Ihnen das Ressort tatsächlich wert, so sehr dafür zu kämpfen, dass es sozusagen dem sozialdemokratischen Machtanteil in der oberösterreichischen Proporzregierung zugerechnet wird? als sie als Landesrätin angetreten ist, das Frauenressort noch mitbekommen und hat das, glaube ich, mit viel Leidenschaft auch ausgefüllt, diese Funktion. Es war ihre Initiative, dass diese Frauenstrategie, die wir heute schon mehrfach genannt haben, erarbeitet worden ist. Die Frau Haberlander hat es dann quasi finalisiert. Also Frauenpolitik ist etwas, was in der SPÖ durchaus einen hohen Stellenwert hat. Und ich kann mir vorstellen, nachdem wir jetzt quasi auch mit einem Regierungsprogramm in die Wahl gehen, wo, ich habe es erwähnt, das Frauenkapitel einen großen Raum einnimmt, das auch in den Regierungsverhandlungen durchaus darauf gedrängt wird, das Frauenressort wieder zurück in SPÖ-Hände zu geben. Wie erfolgreich wir sein werden, wird wahrscheinlich auch der Ausgang der Wahl mitbestimmen. Ja, dann komme ich zu einer Schlussrunde. Frau Böttinger, ich beginne mit Ihnen. Dann hat Frau Heitz das Schlusswort. Es ist ja heute nicht meine erste Frauenpolitik-Diskussion, auch nicht vor laufender Kamera, sondern ich mache das so in wiederholten Male. Und ich werde schon seit Jahren von Frauenpolitikerinnen, die gar nicht mehr politisch aktiv sind, aber auch von Frauenpolitischen Aktivistinnen immer wieder darauf angesprochen, wenn du wirklich was erreichen willst, dann musst du eigentlich zur Frauenpolitik mit Männern diskutieren. Jetzt mache ich das sozusagen in der Abschlussrunde zu einem Gedankenspiel, wen würden Sie mir empfehlen, welche Männer mit denen ich eigentlich Frauenpolitik diskutieren sollte, damit politisch tatsächlich mal ordentlich was weitergeht? Also ich denke mal, Sie können auch mit unserem Landeshauptmann Thomas Stelzer da eine sehr gute Diskussion führen, weil er hinter allen Dingen, die ich heute erwähnt habe, zu 100 Prozent stehen wird. Wir sind uns da einig, er war mein Mentor, mit dem ich ein Frauen-Mentoring-Programm, habe ich mir ihn als Mentor damals ausgesucht. Ich denke, wir können von allen lernen, auch gegenseitig lernen. Und er steht genauso hinter diesem Programm der ÖVP als Mann für die Frauenpolitik, wie die Christine Haberlander als zuständige Frauenlandesrätin. Frau Heizl, Sie haben das Schlusswort. Ich habe es im Titel genannt, Politik in Männerhand. Mit welchen Männern sollte ich darüber reden, dass sich das ganz schnell ändert? Naja, ich glaube, dass man vor allem die Männer der konservativen Seite überzeugen müsste in einer Diskussion, damit sie mit den anderen am Strang ziehen. Also ich würde Ihnen vielleicht sogar den Herrn Heimbuchner empfehlen, da einmal einzuladen. Vielleicht schaffen Sie es. Ihnen würde ich es zutrauen. Ich hätte jetzt auch noch eventuell an Bundeskanzler Sebastian Kurz gedacht. Ich weiß nicht, ob er schon mal den Gedanken an Frauenpolitik verschwendet hat, aber es ist ein Versuch wert. Ich darf mich bei Ihnen beiden sehr herzlich bedanken, dass Sie heute hier waren. Cornelia Böttinger, Renate Heitz, jeweils Vorsitzende Obfrau ihrer Frauenorganisation der ÖVP, der oberösterreichischen ÖVP und der oberösterreichischen SPÖ. Ja, vielen Dank natürlich auch an diesem heißen Frühsommertag den Zuseherinnen und Zusehern von DorfTV, die wieder mit Interesse dabei waren. Die nächste Ausgabe von der Stachel im Fleisch gibt es schon sehr bald, nämlich am Montag, dem 28. Juni um 16 Uhr wieder hier aus dem Studio von DorfTV in der Kunstuni Linz. Da wird nachgeholt, jene Sendung, die vergangene Woche kurzfristig abgesagt werden musste, nämlich die Diskussion zur Gemeinderatswahl am 26. September in Linz. Zu Gast sind dann bei mir Christian Diabel, Redaktionsleiter der Linzer Rundschau, sowie Reinhold Gruber, Linzer Lokalredakteur der oberösterreichischen Nachrichten. In diesem Sinne darf ich schließen, wie immer mit dem Ersuchen. Bleiben Sie dem Sende Ihres Vertrauens, nämlich DorfTV, auch weiterhin gewogen. In diesem Sinne noch einen schönen Nachmittag. Auf Wiedersehen und bis bald.