1, 2, 3, 4, 5. 1, 2, Test. 1, 2, 3, 1, 2, 3. Passt da dann? Wir reden drinnen zuerst was und dann sagst du los. Dann siehst du, ob es drinnen auch funktioniert. Müssen wir wieder ganz von vorne anfangen? Dann wissen wir dann, wann es los ist. Bis rein! Wir setzen uns jetzt da hin. Du sitzt da drüben. Wir fangen irgendwie sofort zum Reden über die Bilder an. Die Vorstellung macht man später. Ja, passt. Ist gut. Monochromes, blaues Bild mit zwei hellen Lichtstreifen. Kann das Bild einen Titel? Das Bild kommt aus der neuen Serie, an der ich seit einem Jahr ungefähr arbeite. Die Serie habe ich mit Liminals bezeichnet. Du kannst übersetzen so das Schwellenbereich. Das ist nicht ganz zuordnenbar. Also es kommt eigentlich der Begriff aus der Psychologie mehr. Zum Beispiel ein liminaler Zustand ist Pubertät. Du bist kein Kind mehr oder auch kein Erwachsener, aber du hast gerade so eine Übergangsphase, die sich aber nicht abgrenzen lässt. Du kannst nicht den einen Tag ausmachen und den anderen Tag von Anfang und Ende. Darum heißt die Serie auch so, weil diese Farbübergänge so fließend sind und keine kleinen Grenzen haben. Die Künstlerin, die mir gegenüber sitzt, ist Adelheid Rometshofer, malt wunderbare monochrome Bilder, meist in Blau. Es gibt eine Phase, glaube ich, da sind warme Farbtöne, aber das ist sehr reduziert und wir sprechen da gerade über ein ganz neues Werk. Deine Bilder sind meist quadratisch oder dem Quadrat angenehm. Leicht aus dem Quadrat immer, ja genau. Leicht aus dem Quadrat. Und ich durfte ja diesen Arbeitsprozess einmal verfolgen, der ist sehr intensiv. Vielleicht kannst du den kurz erklären vom Ahrweg. Vom Ahrweg, ganz vom Ahrweg. Das fängt wirklich bei null an,, nämlich, dass ich Keilrahmen nehme, die ich selber zusammenstecke, mit Leinen bespann, grundiere, also das ist alleine dieser Prozess, der dauert, der geht ja dann schon über Tage, weil man ja dazwischen Druckenzeiten hat, also bis das jetzt einmal eine leere Leinwand vor mir ist, ist schon irrsinnig viel passiert jetzt und da baue ich auch schon einen Bezug auf eigentlich. Das wäre jetzt die Frage gewesen, hat das jetzt eine spezielle Funktion oder ist das einfach weißt du, diese kommerziellen Rahmen, die sehr glatt sind von der Oberfläche an, nicht so gerne magst? Genau, das ist der Grund. Also ich kann mir allein nicht bei der Grundierung, schon die Grundierung so einstellen, sage ich jetzt einfach einmal, dass die Saugfähigkeit dann für meine Zwecke passt. Die Grundierung ist ja auch wieder sehr speziell. Wie baut sich die auf? Die Grundierung ist eigentlich nicht speziell, sondern die besteht einfach aus einem Leim. Also das ist das Bindemittel, aus einem Pigment. Das ist in dem Fall bei mir, also ich mache weiße Grundierungen und Kreide, das ist das Füllmittel, also das sind die drei Dinge und ein bisschen Leinöl kommt nur dabei, um das Ganze geschmeidiger zu halten. Wichtig ist bei den Bildern wahrscheinlich, dass die Oberfläche sehr konstant, sehr gleichmäßig ist, dass keine Abweichungen sind. Ja, obwohl ich verwende Leinen und das Leinen hat ja schon eine Struktur in sich und da gibt es natürlich auch hin und wieder so kleine Unregelmäßigkeiten. Die finde ich aber spannend. Sonst müsste ich einen Stoff verwenden, der ganz glatt ist, aber ich finde gerade diese ganz leichten Unregelmäßigkeiten und Erhebungen, die das Leinen von Naturhaus hat, weil es eben eine grobe Faser ist, das finde ich spannend. Das stört mich nicht. Was mich aber mehr stört, ist dann, was ich eigentlich wirklich nicht haben möchte, dass man Pinselstriche und Pinselstrukturen von Maltprozess sieht. Also die sind eigentlich kaum zu sehen. Jetzt haben wir die Leinwand bespannt, aber jetzt geht es los mit der Farbe. Wie geht es da weiter? Genau, jetzt geht es mit der Farbe los und die sind eigentlich kaum zu sehen. Jetzt haben wir die Leinwand bespannt, aber jetzt geht es los dann mit der Farbe. Genau, jetzt geht es mit der Farbe los und die sind mehrere Schichten an Ölfarben. Ich male eigentlich ausschließlich mit Ölfarben und dann lege ich mal sozusagen den Grundton fest in der ersten Schicht. Das geht jetzt eher mehr ins hellere das Bild oder eher mehr ins dunklere oder so wie da jetzt in letzter Zeit mag ich starke Kontraste sehr gern. Also das wird in der ersten Schicht sozusagen entschieden. Aber willst du da nur mit Blautönen oder sind da andere Farben? Nein, da sind andere Farben. Auch bei der Sicht, ich weiß jetzt nicht, ob man das bei dem Licht erkennen kann, aber da sind auch durchaus Rottöne drinnen, Gelbtöne drinnen, die sich dann durch das Schichten übereinander liegen, je nach Lichteinfall dann zum Erkennen sind oder zum Durchscheinen anfangen. Wie viele Schichten stellt man sich da vor? Meistens sind es drei bis vier, fünf Schichten. Mehr eher nicht. Diese wunderbaren blau schaschierten Bilder in verschiedenen Variationen, wir haben da noch ein zweites, das wir dann zum Vergleich herzeigen können. Die haben ja eigentlich eine lange Entwicklung und Geschichte. Das ist ja nicht von heute auf morgen gekommen, sondern das hat sich richtig konstant entwickelt. Kannst du den Weg kurz beschreiben? Ja, das ist wirklich ein Prozess gewesen, der von einem Initialerlebnis eigentlich ausgegangen ist und sich halt dann jetzt in den letzten Jahren oder fast schon Jahrzehnte, kann man sagen, weiterentwickelt hat. Dieses Erlebnis war eigentlich, ich am Wasser sitzend und auch mit ein bisschen so einem verklärten, fast neuen Kastlblick, dann schaue ich auf die Wasseroberfläche und ich habe zu der Zeit noch gegenständlich gearbeitet, auch teilweise vor der Natur eben, und sehe so diese, was sich da im Wasser eigentlich vor mir alles abspielt, also dass da unterschiedliche Ebenen, Raumebenen, sich eigentlich darlegen vor mir, nämlich einerseits das, was auf der Wasseroberfläche ist, anderer, was auf der Wasseroberfläche ist, andererseits das, was unter der Wasseroberfläche ist, sei es jetzt irgendwelche Segräser oder Tiere oder was auch immer, Sterne, und dann auch noch was über dem Wasser ist, also die Reflexion, die Wolken, die Bäume, die rundherum stehen, und da habe ich dann gemerkt, das sind ja so viele Ebenen übereinandergelegt, die ja eigentlich gleichzeitig total schwierig sind. Also da muss man irgendwie so vom Schauen her auch ganz anders sich verhalten, dass ich mich jetzt nicht nur auf einer Ebene konzentriere, sondern alles gleichzeitig wahrnehme. Und das war dann für mich der Grund, dass ich gesagt habe, okay, das ist eigentlich das Spannende, diese mehrschichtigen Ebenen gleichzeitig wahrnehmen zu können, das war dann der Anstoß und der Auslöser für meine jetzige Malerei. Du stehst ja da in einer kunsthistorischen Dimension mit zwei ganz berühmten Malern. Glaubst du, du weißt das ja, wenn ich meine? Nein, sagen wir es nochmal. Im Blau, da wirst du oft darauf angesprochen. Was ich auch sehr spannend finde, dass man immer so irgendwie Referenz sucht zu Bildern, die eigentlich gar nicht notwendig ist. Also der eine ist der Yves Klein, der Blau als seine Farbe definiert hat. Warum nicht? Kann ich gut verstehen. als seine Farbe definiert hat. Ja, warum nicht? Also ich finde das... Kann ich gut verstehen. Das ist eine wunderbare Farbe, die wir sehen, wie wir angezogen sind und wir auch sehr viele Blautöne schauen. Statistisch gesehen ist die Blau von den meisten Leuten auf der Welt die Lieblingsfarbe. Also ich weiß jetzt nicht die Prozent genau, das habe ich vergessen, aber Blau kommt mir ja auch deswegen so entgegen, weil ja ich eigentlich mit meinen Bildern mich halt ja Ruhe ausstrahlen. Nennst ungern Meditationsbilder, also Kontemplation ist mir lieber. Und da ist natürlich Blau, eignet sich da alleine von der Farbcharaktereigenschaft sehr gut dafür. Das Spannende an deiner Arbeit, wenn ich mir das erlauben darf, ist, dass eigentlich du in einem speziellen, überschaubaren Spektrum arbeitest von der Ausformung her, aber trotzdem jedes Bild eine unglaubliche Eigenständigkeit und eine große Aura mit sich bringt. Das ist ja das, was deine Intention im Grunde ist. Natürlich, wenn man das andere Bild einmal zum Vergleich nach vorne gibt, warte, ich mache das schon. Da hat man sich gar nicht angreifen, fast heilig. Nein, nein, nein. Also das ist eigentlich untypisch hell im Grunde, oder? Stimmt das? Ja, es gibt eher mehr dunklere, das stimmt schon. Ich habe mir einfach gedacht, ich nehme ein helles mit, einfach auch im Vergleich. Also da ist man da jetzt, wo man ein dunkles hat und ein helles, dass man auch sieht, es gibt einfach unterschiedliche Arbeiten. Und es gibt auch dunkle, die dann sozusagen mehr in der Mitte hell sind. Also sozusagen das Positive und Negative von dem, was da jetzt ist. Aber das Spektrum ist groß. Wie reagieren die Besucher und Besucherinnen deiner Ausstellungen auf die Bilder? Eben genauso, wie du willst, dass sie sich wirklich verinnerlichen? Teilweise. Manche können gar nichts damit anfangen, ist auch okay, natürlich. Und dann kommen schon die unterschiedlichsten Feedbacks und Rückmeldungen. Manche versuchen drinnen etwas zu erkennen, etwas Gegenständliches. Ob es jetzt der Horizont ist, Wolken, Hymne, Stimmung und solche Sachen. Und das ist auch total okay für mich, weil ich gebe deswegen absichtlich keine Titel den Arbeiten, um jetzt nicht irgendwas vorzugeben dem Besucher. Wenn ich jetzt sage, das ist jetzt Abendstimmung Nummer 5 oder so, dann gebe ich schon etwas vor, was ich aber eigentlich nicht möchte. Der Betrachter, die Betrachterin sollen total frei und ohne einen vorgegebenen Filter von mir das Bild anschauen können. Was mich jetzt interessiert, ich glaube, du hast jetzt schon wirklich eine große Anzahl dieser Arbeiten hergestellt in den letzten Jahren. hergestellt in den letzten Jahren. Wie ist da der Prozess? Hast du da so eine spezielle Idee und denkst dir, ich möchte jetzt da mit der Form, mit der inneren Form, weiter nach innen gehen? Das sind Variationen. Oder entsteht das beim Malen? Nein, das habe ich eigentlich immer schon vorher im Kopf. Gibt es da Skizzen dazu? Teilweise, ja. So kleine Ölskizzen? Nein, einfach nur grafisch linear mit einem Stift. Mit Farbbezeichnungen, wo ich dann die Farben hinmache. Also das gibt es dann schon teilweise. Gibt es manchmal den Drang, einmal andere Farbspektren zu erobern? Versuche ich manchmal, aber lustigerweise doch auch immer wieder zurück zu den anderen Farben. Also wo ich zum Beispiel immer wieder versuche, ist Gelb. Aber da kann ich nicht dabei bleiben. Warum auch immer, das weiß ich nicht. Aber das sind so, da fühle ich mich nicht wohl. Und da gefällt mir dann auch das Ergebnis nicht. Das wird dann nachher wieder ad acta gelegt. Was ist der bevorzugte Blauton? Ich verwende keinen Blauton rein, es ist bei mir alles gemischt. Also Ultramarinblau, Kobaltblau, Preußischblau, Indigoblau. Also das wird aber ganz, ganz selten, dass ein Blauton ungemischt irgendwo eingesetzt wird. Also die werden untereinander auch noch zusätzlich vermischt. Glaubst du, dass deine Bilder eine bestimmte Größe benötigen oder funktionieren die im Kleinformat auch? Also es gibt von bis, also es gibt auch kleinformatige Arbeiten, die funktionieren, denke ich, genauso. Die sind aber dann im Quadrat. Also da funktioniert für mich das Quadrat besser. Also so mit 30x30 oder 50x50, 60x60, das ist eher im Kleinformat. Am liebsten und am wohlsten fühle ich mich so im Mittelformat, eben wie da, diese Größe. Das ist 100x120. 100x90 immer so leicht aus dem Quadrat. Und es gibt auch einige ganz Großformatige. Dann wünsche ich dir alles Gute für diese wunderbaren Bilder und hoffe, dass noch viele folgen. Danke fürs Kommen. Herzlichen Dank. Danke für die Einladung.