Ministrale Laptopform. Kurz als Frisur denken, Raab als Quote verfuss, Notenblümel als Laptop formatieren, die ÖVP als Funkloch begreifen. Hat die Bestandsaufnahmestatus COVID-19 Nr. 41 vom 8. März 2021 schon begonnen? Ja, das Gedicht hat schon begonnen. Es wird bereits unnatürlich gesprochen. Corona ist sehr sinnlich. Corona ist sehr Nasen und Ohren zentriert, Baby, Elefanten und kurz. Die Masken hängen an den Ohren, egal wo sie geboren und verpackt wurden. Die Teststäbchen stecken in der Nase, egal ob selbst eingeführt oder in der Teststraße. Die Augen tränen, weil endlich Frühlingsvorboten Sonnen strahlen. Der Mund hat zu zu sein, weil Corona-Kommunikativ ja schon genug schief ging. Zu tasten gibt's nichts, kein Tastkino, geschweige denn ein richtiges Kino, Theater, eine Kneipe oder sonstige Literaturstädte weit und breit. Nichts zu tasten, nichts zu impfen, sehr wohl, aber zu testen, testen, testen im Norden, Süden, Osten, Westen. Und der sechste Corona-Sinn ist die Netzkompatibilität, die Netzverträglichkeit, die Netzverbandelung, das Spinnen von persönlichen Netzen, das Einspinnen von ein paar wenigen Personen, Mikronetze von der Bühne, dem Mikro und der weiten Welt in die Küche. Bin vom Reisebeten zum Spaziergänger mutiert, vom Wortvertreter zum Gemüsedealer, vom Sprachinstallateur zum Schnitzelklopfer, vom Satzverleger zum Sauerteigling. Bin nicht mehr allzeit schlagfertig. Bin nur mehr fertig. Bin allenfalls in Auflaufform, in Grieß- und Kramauflaufform. Mir fehlt die Weitläufigkeit, das Neue, der Auslauf, die Stadt, die Welt, die Freiheit. Nein, Corona ist nicht sehr sinnlich. Nach einem Jahr ist alles sinnentleert. Ich fühle mich auch leer. Ich brauche wieder Input und zwar nicht in Form von Pressekonferenzen. Ich will wieder überrascht werden und zwar abseits von Systemrelevanz und Covid. Ich will wieder was tun müssen. Alle haben doch gerade zu tun. Ein Simulationsmodellersteller muss seine Eintöpfe im Bad verstecken. Eine Virologin muss ihre Blumenampel im Augenaufschlag verblinken, der Finanzminister muss seinen Laptop seiner Frau im Kinderwagen auf einen Spaziergang mitgeben, eine Friseurin muss ihre Playstation an der Leine führen, ein Straßenkehrer muss seine Harfe in den Schnürschuhschaft einknüpfen, der Ex-Innenminister muss sich auf Demonstrationen von Rechtsextremen mit seinen Gleichgesinnten verschwören. Ein Homeoffice-Homie muss seinen Paragleiter im Returnfinger haben. Eine Railjet-Schaffnerin muss ihre Boccia-Kugeln im Schlüsselbein lagern. Ein Maskenhersteller muss eine Importware von Schwarzarbeiterinnen in Dreckslöchern auffrisieren lassen. Ein führender Hygiene-Austria-Manager muss seine Dreckwäsche ordnungswidrig zurechtbügeln. Österreich muss das brave Ferne vor Arlberg zum Testballon mit Segen der Ampelkommission und das böse Schwarz zu Forschungszone machen. Hermagor muss sich als das Wiener Neustadt Kärntens verstehen. So viel muss, so viel machen, so viel so viel verstörung so wenig verstehen ich hätte bitte gerne wieder etwas mehr endstörung thematische freiheit ich fühle mich so corona geknibbelt so in beuge hafter wöchentlichen ereignisse ich will wieder loslassen können dürfen ich will hegel als sandwich anrichten lady die als strickbulle vergesst, Lionel Messi als Frettchen verzollen, Hildegard von Bingen als Silofuttertum verländlichen, Angela Merkel als Purzelbaum pflanzen, Beyoncé als Einradschreiben, Gott als Generalschlüssel flexen, Hans Orsulitsch als einen Boxerhund verbleblechkuchen, Verlebkuchen, Verschreiben allen. Fällt dir nichts allgemein Verständlicheres ein? Doch, ich will mich nicht allen verschreiben, ich will mich wieder verschreiben dürfen. Ich will mich wieder verschreiben und aufführen können, wollen, dürfen, fleht Markus Köhle in der Bestandsaufnahme Status COVID-19 Nummer 41 am 8. März 2021. Bis zur nächsten Woche.