Hallo, ich begrüße unsere Zuseherinnen und Zuseher in unserem fast fertigen neuen Fernsehstudio, Studio 17. Zu Gast heute ist Arno Jungreipmayer, 53, Welser Künstler, gelernter Goldschmied, seit vielen Jahren Freund des Hauses und in einigen Ausstellungen vertreten. Hallo Arno. Hallo Günther, freut mich sehr, dass ich da sein darf. Wie nennst du das? Ikonenserie ist so jetzt einmal die erste Idee. Ikonen. Ikonen, ja. Ikonen, Ikonen, genau. Haben so einen Bilderrahmenartigen Optik. Und eben die neueste Idee ist jetzt, dass ich eben befreundete Künstler einlade, mit mir da praktisch zu verschmelzen. Du machst es aber leicht dann direkt. Du musst die Rahmen und die anderen müssen halten. Genau, ja. Und es passt jetzt auch gut in die Zeit, dass man einfach da wirklich ganz eng zusammenrückt. Das gefällt mir eigentlich recht gut. Und dann auch noch auf einem Quadratmeter hängt. Das passt für mich in die Zeit, dass man da wirklich ganz eng zusammenrückt. Das gefällt mir eigentlich recht gut und dann auch noch auf 1m² hängt. Das passt für mich jetzt recht gut. Das heißt, die Sachen, die drinnen sind, sind von anderen... Die sind von mir, die zwei. Also die sind jetzt von mir. Und der Hund ist der Stefan Glas aus Mattighofen. Also der Rahmen ist jetzt auch ein Teil des Ganzen und nicht nur irgendwie so die Präsentationsform? Oder wie siehst du das? Ja genau, es sind eigentlich zwei Objekte. Ich kann den Rahmen jetzt leer genauso aufhängen. Dann passt das genauso. Also es muss nichts drin sein. Aber wie würdest du das jemandem erklären, der so den Zugang zur Kunst sucht und du hängst so ein Rahmenobjekt auf, wie würdest du das dann erklären, wenn du das versuchst? Und er sagt, was soll das? Da gibt es gar nicht viel zu erklären. Es ist einfach jetzt ein Objekt, aber wenn es vielleicht jetzt einen Rahmen-Style oder Optik hat, da muss ja nichts drin sein. Also das ist ein Objekt wie jedes andere. Du hast eine Vorliebe für... Weil der Rahmen eh total viele Details hat, wenn man jetzt genau schaut. Ist es dann nicht schade, wenn dann ein Bild von jemand anderem drinnen ist? Nein, das finde ich eigentlich gar nicht. Also das muss auch korrespondieren. Genau, ja. Also ich habe auch irrsinnig lange einmal da bei dem Bild. Es ist total lustig, wie ich reingekommen bin, ist mir gleich der gelbe Tisch einmal ins Auge gestochen. Nämlich, ich habe nämlich fast mit dem Geld, ich ich glaube, das ist ein Choral-Zinkgelb, könnte das auch sein, habe ich nämlich am Anfang experimentiert mit dem Bild. Also am meisten... Bei der Rahmenfarbe jetzt? Ja, genau, also wie mache ich den Rahmen? Mache ich ihn in Farbe, mache ich ihn eher reduziert, wie auch immer. Und das ist eigentlich auch das, was mich an der Arbeit reizt, da eine Spannung reinzubringen. Es ist nämlich nicht einfach, wenn man so eng beieinander ist, dass das dann stimmig ist. Das habe ich genau mit dem Gelb am Anfang gemacht. Das heißt, in dem Fall der Künstler, Glasner hast du gesagt? Stefan Glas. Stefan Glas liefert ein Bild, wo er glaubt, dass du eine Affinität dazu hast? Nein, es war so, ich habe ihn angerufen, ich wollte ihn sowieso im Atelier schon mal besuchen, weil mir seine Sachen unglaublich gut gefallen und er auch ein Riesentalent ist, finde ich. Und da habe ich ihm einfach die Idee einmal unterbreitet und er hat gesagt, such dir drei aus, oder zwei, was du willst und die habe ich mir dann ausgesucht. Genau, und dann hat mir das mitgenommen. In dem Fall sieht man eindeutig, das dürfte so ein Wolf sein. Ja, also ich habe mir mitgenommen, er macht ja ganz viel mit so Tier-Menschen-Mischungen seine Sucht. Ich meine, das ist jetzt ein reines Tier, aber er hat das auch oft zu den Menschen gestaltet. Und ich habe mir mitgenommen den Hund, dann habe ich einen Pavian und einen Frauenkopf. Genau. Ich nehme den Hund, dann habe ich einen Pavian und einen Frauenkopf. Wolf, würde ich sagen, oder? Ja. Versuchen wir uns das Bild ein bisschen anzuschauen. Ich meine, es ist ein Wolf, ein Hund mit aufgerissenem Maul und dann so einem sattelartigen roten Teil am Rücken mit einem Schwanz, der dann eigentlich rundum geht, dann nach vorn. Ich glaube, es hat ja den Titel, ich weiß nicht, der Hund, der sich den Schwanz beißt, das weiß ich nicht genau. Auf alle Fälle, dieses Schwanzbeißen hat er im Titel drinnen, weil er hat fast immer einen Titel bei seinen Arbeiten. Was für mich jetzt, wenn ich das jetzt das erste Mal sehe, sehr spannend ist, das ist eigentlich so vom Maul her eine Bestie und unten ist es so niedlich wie ein Pony oder ein kleiner Hund. Und die riesen Zungen und die großen Zähne. Und der spielt auch da recht schön mit den Grundfarben Rot, Blau und Grün. Gelb gefällt mir. Ja, das war jetzt die Voraussetzung. Das Gelb war dann zu viel für den Rahmen wahrscheinlich. Wie war es dann zu viel? Da habe ich so alte Furniere, die sind so ganz spröde Furniere, und die habe ich immer so längs draufgelegt einmal und habe dann immer gewisse Farbpunkte gesetzt, also in Rosa und in gelb. Und es war nicht schlecht, aber es waren mir dann trotzdem zu viele. Aber was passiert jetzt mit dem, wen gehört das eigentlich jetzt? Und der Prozess ist ja, also den Prozess möchte ich noch ganz klar erklären. Ich komme dann in die extreme Ratlosigkeit rein und auch in eine so eine Betriebsblindheit, dass ich einfach nicht mehr sagen kann, ob es gut oder schlecht ist. Das ist ein Zustand, der eigentlich elendig ist. Aber halt dazu gehört zu diesem Ding. Und dann muss ich es wieder ein paar Tage weglegen, weil dann auch Nagelschwirren und alles mögliche. Die Rahmen jetzt, die du dazu machst. Ja genau. Und dann mache ich einfach einmal den Grundrahmen fertig. Also das ist ja dann mit Leinen tapeziert. Also die waren einfach einmal Holzfarben. Und dann habe ich einfach die, da sind immer Nägel drunter, dann habe ich einfach die Latten draufgenagelt und dann war der springende Punkt, ich arbeite dafür so mit, dass das Material darunter wieder reagiert. Also ich setze einen Akzent, aber das Material macht das dann für mich. Und das war dann der Punkt, wo ich mir gedacht habe, ich habe eh die Nägel schon drinnen, dass ich weiter passe. Die dann praktisch rausrosten. Ja genau, ich tapeziere das dann mit Leinen. Das wird dann noch ein bisschen behandelt, dass das rostig wird und das Leinen saugt praktisch den Rost dann an und zeichnet das ab. Das war eigentlich dann die Idee dafür. Was ich eigentlich immer schon gemacht habe. Und dieses Bild ist eh dasselbe? Ist es nachher oder vorher entstanden? Nein, vorher. Und das Bild ist nachher oder vorher entstanden? Vorher. Vorher. Nur die Idee mit diesen Zeichen am Leinen habe ich da noch nicht gehabt. Genau. Aber ich wollte nur diesen Prozess erklären. Diese Annäherung ist ja das, was mich so interessiert daran. Also bis das dann stimmig ist. Wenn ich mir jetzt die Listen anschaue, die ich am Anfang vorgelesen habe, mit was du dich beschäftigst, geht es eigentlich dir ganz wichtig ums Material und meistens auch um ein gefundenes Material. Also die Arbeit mit einer bestehenden Struktur oder Struktur, die sich verändert. Ja und auch die Reaktionen vom Material. Das Material reagiert ja in irgendeiner Form. Und das kann ich wie mit einer Marionette ein bisschen steuern. Es ist ein bisschen eine Ungewissheit immer drinnen, weil es wird trotzdem, es wird jeder Punkt anders. In Summe gleich, aber es ist trotzdem jeder anders. Der eine fährt mehr auseinander oder nicht und dieses Spiel, das interessiert mich sehr. Dort sind es halt Klammerl. Ja genau, das sind auch wieder verrostete Klammerl. Genau, die halt auch unter dem Leinen sind und das Leinen nimmt das dann auf und zeichnet das dann. Und das Leinen wird mit einem Tapetenkleber aufgeklebt? Ja, das wird mit einem Holzleim auftapiziert. Aber im Grunde wird es so etwas wie eine Malerei dann? Ja genau. Wobei Malerei ohne Pinsel ist jetzt da so eine eigene Sparte, eine Objektsparte. Ja, das ist bei mir eigentlich immer so, dass das dann eigentlich wie ein Bild ist, aber nicht gemalt ist. Was ist das eigentlich da? Also, da ist ja immer ein Radius drauf, das ist von der Kreissäge, das Holz ist auf einer Kreissäge geschnitten worden, wo das Blatt ein Spül hat. Und durch dieses Spül sind immer diese Fahrer drinnen. Und da gibt es dann Gegenfahrer? Ja, gibt es auch. Weiß ich auch nicht, wieso genau. Aber das ist auch gefundenes Material? Genau, das ist auch spanisches Holz. Das ist dann auch wieder überlackiert und auch mit Epoxy behandelt. Da sind auch wieder ein paar Schichten drauf. Aber man sieht halt immer noch die kreissägen Abdrücke. Aber Epoxy ist jetzt ein Material, das immer wieder vorkommt? Ja, Epoxy arbeite ich ganz viel. Auch durch das, dass das irgendwie so konserviert ausschaut? Ja, genau. Das ist eigentlich eine Partei, die von den Langboards kommt. Das ist auch total schön, weil, also, wenn ich die Langboots nicht gemacht hätte, gäbe es die Teile jetzt gar nicht. Weil ich ja da diese Erfahrung in das andere wieder mit einnehme. Und das ist eigentlich dann auch so ein wahnsinnig schöner Prozess. Ganz naiv gefragt, total interessiert, was ist das, wie würdest du das erklären dann? Oder würdest du sagen, ja das ist... Da bin ich sehr kurz angebunden, weil ich das gar nicht so mag. Ich sag dann meistens, ich bau einfach ein neues Objekt. Und recht viel mehr sag ich dann meistens gar nicht.