... Musik... Geschätzte Damen und Herren, ich begrüße Sie aufs Allerherzlichste zum heutigen Nachmittag, hier live aus dem DorfTV-Studio Linz. Das DorfTV-Studio hat coronabedingt immer wieder wandelbare Spielorte und heute sind wir in der Domgasse 1, ein wunderbar schönes Gebäude mit einem wunderbar schönen Senderaum für ein ganz besonderes Setting heute. Das Thema lautet Lockdown mind up. Zur Frage, steht Kreativität im Lockdown still? Ich habe mir dafür eine Runde ausgewählt, die verschiedene Sparten des Kunst- und Kulturlebens vertritt. Und gemeinsam werden wir durch die aktuellen Fragen meandern. Wir werden auch durch Fragen von Kulturpolitik meandern und wir werden uns in Felder hineinbegeben, wo wir versuchen, auch der Kreativität im Lockdown auf die Spur zu kommen. Mein Name ist Karin Wagner und ich starte mit der Vorstellung meiner Runde und ich starte mit den Damen. Liebe Christine, als erste Dame begrüße ich dich hier. Christine Schmidhofer-Reuter. Sie studierte Philosophie, Germanistik und Soziologie und promovierte 2002. Von 2001 bis 2003 war sie Mitglied der österreichischen Historiker- und Historikerinnenkommission. Sie schreibt auch Lyrik und Prosa und ist Mitglied der IG Autoren, Autorinnen und des Literaturkreises hier in Linz. Ganz bedeutend neben ihren zahlreichen Publikationen führt sie auch einen eigenen Verlag, den Nina Reuter Verlag. Und wenn man Christine Reuter kennenlernt oder mit ihr zu tun hat, dann kann man gar nicht umhin, mit ihr über Hedda Wagner zu sprechen. Und das Thema Hedda Wagner war auch jenes, das uns beide zusammengebracht hat, eine sehr wunderbare Biografie über diese Linzer Sozialdemokratin, Journalistin, Musikerin, Musikpädagogin. Und ich freue mich sehr, liebe Christine, dass nach ganz langer Zeit, als du bei mir zu Gast warst bei einer Sendung hier auf Dorf TV, dass ich dich hier wieder begrüßen darf. Herzlich willkommen. Danke dir Karin. Freut mich auch sehr und vor allem, wie sich dann so die Kreise auch schließen, dass Hungsweise wenn man das im Internet recherchiert, dann stößt man auf die Bezeichnung Austrian Guides. Und sie hat aber auch eine interessante Biografie, die es absolut wert ist, sie auch zu nennen. Sie studierte an der Universität in Kansas mit Masters in Germanistik. Sie war dort auch Assistentin. Und in Österreich war sie lange Zeit als Volksschullehrerin tätig. Was jetzt ihre Profession als Fremdenführerin anbelangt, hier setzt sie Schwerpunkte auf Kunst, Literatur, Musik. Und innerhalb der Literatur ist sie spezialisiert auf Dichterinnen, die unter dem Nationalsozialismus verbannt wurden. Hier spielte auch Hedda Wagner eine Rolle und das ist auch der Grund, warum Ilse und Christine einander kennen. Liebe Ilse, herzlich willkommen. Danke. Ja, danke schön. Ich freue mich wirklich, dass ich in dieser illustren Runde bin. Ja, illustrer ist sie schon. Ich komme nämlich jetzt zum ersten illustren Mann hier in der Runde. Erich Josef Langwiesner, Schauspieler, Regisseur seines Zeichens, ausgebildet am Salzburger Mozarteum. Er arbeitete unter anderem bei den Salzburger Festspielen in Bad Hersfeld und am Musiktheater Gelsenkirchen. Darauf folgten Engagements ans Stadttheater Oldenburg, an den städtischen Bühnen Osnabrück etwa wirkte er, am Stadttheater Mainz und am Stadttheater Aachen. In Aachen gründete er das Theater K, an dem er regelmäßig auch Regie führte. 1997 war er Mitbegründer des Theaters M23 an der Johannes Kepler Universität hier in Linz und ist dort auch ständig als Regisseur tätig gewesen oder tätig. Buchveröffentlichungen auch, Kinderbücher und Lyrik. tätig. Buchveröffentlichungen auch, Kinderbücher und Lyrik. Und seit August 1987 ist Erich Josef Langwiesner festes Ensemblemitglied am Linzer Landestheater und so kennen wir ihn hier auch. Lieber Erich, herzlich willkommen. Herzlichen Dank für die Einladung, ich freue mich hier zu sein. Wunderbar. An meiner rechten Seite Christoph Blitt, seines Zeichens Dramaturg am Musiktheater hier in Linz. Christoph Blitt studierte Theaterwissenschaft, Musikwissenschaft und evangelische Theologie. 1996-97 war er Mitarbeiter am Forschungsinstitut für Musiktheater der Universität in Bayreuth. Gastdramaturgien und Regiearbeiten führten ihn an wirklich beinahe unzählige Orte, wie ich der Biografie entnommen habe. Und von 2004 bis 2010 war er Dramaturg für Musiktheater an der Theater- und Orchester GmbH Neubrandenburg Neustrelitz. Dann sechs Spielzeiten als leitender Musikdramaturg an das Mainfranken Theater Würzburg berufen und ganz, ganz wichtig, mit der Spielzeit 2016-17 tritt er in derselben Funktion ein Engagement am Landestheater Linz an. Zahlreiche Veröffentlichungen, hier vor allem zur Opern- und Ballettgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Christoph und ich, wir kennen einander über eine Schiene, die mit meiner Profession als Musikhistorikerin zu tun hat. Eine Schiene, die mit meiner Profession als Musikhistorikerin zu tun hat. In deiner Tätigkeit in Würzburg hattest du einen Formatlaufen unter dem Schlagwort Oper am Klavier. Das haben wir auch mit nach Linz genommen. Und du hast dich damals um das Zeiselsingspiel Leons und Lena angenommen und hast mich damals kontaktiert als Zeisel-Biografin. Genau. Und du hattest dann eine fantastische Hand dafür, besagte Oper nach Linz zu holen und hast dann die europäische Erstaufführung von Erich Zeisels Leonce und Lena in Szene setzen können. Und das war dann die Gelegenheit, wo wir einander auch persönlich kennengelernt haben. Und ich freue mich außerordentlich, lieber Christoph, dass du heute hier bei mir bist. Herzlich willkommen. Danke, auch ich freue mich natürlich. Wunderbar. Ich starte jetzt einmal eine erste Runde, die so eine Bestandsaufnahme sein soll. Eine Bestandsaufnahme dahingehend, wie hat sich die Corona-Situation, die Corona-Krise, die Situation der Lockdowns in eurem speziellen Tätigkeitsfeld ausgewirkt? Wie hat sich das für euch arbeitstechnisch, Wie hat sich das für euch arbeitstechnisch, auch persönlich bemerkbar und fühlbar gemacht? Ich gebe die Frage an den Erich. Ich sage jetzt nicht, die Doofen haben das Glück. Nach 50 Jahren intensiven Theaterleben bin ich in den völlig unverdienten Ruhestand gegangen. Habe ich mich selber geschickt. Ich habe mir gedacht, ich brauche erstens einmal eine Ecke, wo ich mich in mich zurückziehen kann. Habe die Schriftstellerei vorher schon, lange schon vorher entdeckt. Das war ein Reifugium, wo ich mich zurückziehen konnte. Die andere vom Theater ziehe ich mich noch gar nicht zurück. Wenn ich etwas zum Spielen kriege, dann spiele ich es. Aber in diesen Zeiten etwas zu spielen, zu bekommen, ist schon eine Katastrophe oder fast nicht möglich. Also da kommen wir dann auf die gesamtpolitische Situation in Österreich zu sprechen, wie man da mit Kunst und Kultur umgeht, aber darüber später bestimmt. Aber wie sich das jetzt auf die Kreativität auswirkt, ja, man tut mal alle auf höchstem Niveau, das ist eh klar. Das können wir recht gut hier in Österreich bei uns. hier in Österreich bei uns. Aber ich sage es mal vom Bauchgefühl her, man ist so total schaumgebremst. Man weiß nicht, in welchen Wattepack der Mann reingefallen ist. Man weiß nicht, ist das jetzt nur eine Wahrheit oder ist das eine böse Geschichte, die da irgendwer mit einem spielt? Man fühlt sich immer mehr fremdbestimmt und das wirkt sich schon auf die Kreativität schwer aus. Also muss ich sagen, man muss sich dann wirklich zusammenreißen, zu sagen, okay, da liegt mein Blog oder mein Stift oder mein Dings und daneben der Kalender, wo dann wieder abgesagt wird, abgesagt, abgesagt, grüß Gott, Dankeschön, kannst warten aufs nächste Jahr oder auch nicht. Aber wie gesagt, wenn es Leute gibt, die gibt es jede Menge, die existenziell davon so abhängig sind, natürlich, klarerweise, dann kann ich nur sagen, es ist ein Wahnsinn. Wie können die dann noch kreativ arbeiten? Das ist eine Frage, die ich mir jeden Tag in der Früh stelle und sage, gut, ich habe meinen Kaffee, mir geht es gut und ich kann wenigstens ein bisschen was tun und wenn ich im Zweifelsfall, hänge ich mir ein Gedicht auf die Garagentür oder sonst irgendwas. Verstehst? Oder ich habe das Glück, eine wunderbare Verlegerin mit ihr gefunden zu haben und so weiter. Und da tauschen wir uns aus und sagen, du weißt was und das hältst du davon und so weiter. Das geht ja alles noch, aber bei Leuten, die dann gar nichts mehr machen können. Aber dazu erzähle ich später noch eine Geschichte, die ist wirklich der mehr machen können. Aber dazu erzähle ich später noch eine Geschichte, die ist wirklich der absolute Wahnsinn. Unbedingt. Der Zeitpunkt vor ungefähr einem Jahr, März 2020, welche Produktionen wären denn für dich da gerade anstehend gewesen? Ich hätte auf der Donau, auf der wunderbar neu restaurierten MS... Elisabeth? Ja, na egal. Eines dieser großen Schiffe hätte ich Herrn Karl spielen sollen, den ich im Repertoire habe und den ich immer sehr gern gespielt habe und so. Irgendwo ist es immer, weil Herr Korl vorstellte, dass es zwischenrein ausgegangen ist. Und dann habe ich den Chef von dieser Gesellschaft kennengelernt, weil der, ich habe ein Zwei-Personen-Stück in Salzburg gespielt, und der hat das gesehen durch Zufall, weil er den Schauspieler haben wollte, der das in Hamburg gespielt hat. Und hat sich aber mich angeschaut. Und da sind wir ins Reden gekommen und er sagt, das können wir auch machen. Und das wollten wir auch spielen und es ist alles die Donau runtergegangen. Wirklich, es war, mit der armen Frau, die das managt, mit der telefoniere ich alle 14 Tage und sage, spielen wir, spielen wir nicht, können wir was tun, wir wissen es nicht, wir wissen es nicht, wir wissen es nicht, wir wissen es nicht. Und so weiter. Also es hat ganz gnadenlose Auswirkungen. Ich hätte, wie gesagt, dieses Zwei-Personen-Stück spielen sollen. Ich hätte den Herrn Karl spielen sollen. Ich hätte eine ganze Reihe, weil ich ja eben gesagt, von der ältesten Literatenvereinigung von Oberösterreich und Linz der Obmann bin. Wir hätten jede Menge Lesungen machen können, sollen, müssen, dürfen. Ist alles nicht möglich gewesen. Es ist alles... Und du sitzt dann dort und sagst, boah, und dann kommen so Sachen dazu, wo man sagt, wie gibt es das bitte? Also unser ehrenwertes Stifterhaus, ja, mit der Frau Dr. Pinter verstehe ich mich wunderbar, das ist eine ganz tolle Frau. Ich hatte jetzt für den 11. Februar, Valentin, die erste Lesung dieses Jahres ausgemacht gehabt. Ich habe dann angerufen und gesagt, wie schaut es denn aus? Da sagt Herr Langwiesner, wir dürfen nicht, wir können nicht. Ich habe sie angerufen und gefragt, wie schaut es denn aus? Sie sagt, Herr Langwiesner, wir dürfen nicht, wir können nicht. Ich sage, unter was fällt denn dann dieses Stifterhaus? Wo wird denn das in der gesamtpolitischen, im Geschehen eingereiht? Sie sagt, Sie lachen es jetzt nicht, wir werden unter Tourismus eingereiht. Ich sage, wie bitte? Also das Stifterhaus fällt unter Tourismus, das muss man sich einmal vorstellen, darum dürfen die nicht aufmachen. Du kannst bei Lesungen, du kriegst 50 Leute, wir sehen ja nicht die Bank, die 1200 Leute hineinbringt bei einer Lesung, wenn der Schauspieler liest. Das ist passiert, habe ich selber erlebt. Da sitzen 50 Leute und die kann man wunderbar schön verteilen und es gibt Sicherheitskonzepte und weiß der Geier, also an einen Cluster nicht zu denken. Nur, man fragt sich dann, Stifterhaus, ehrenwertes Literaturhaus in Oberösterreich, eines der besten, schönsten, auch wunderbare Zusammenarbeit mit den Leuten, die dürfen nicht, weil es unter Tourismus fallen, versteht das irgendeiner? Da sind wir natürlich jetzt schon mitten in der Problematik der Vorgaben, die einen Zickzack-Kurs in gewisser Hinsicht auch beschreiben. Dass man zu reagieren hat, da sind wir uns ja alle einig. Und da ist ja jeder auch absolut willens dafür und dazu. Das ist ja keine Diskussion. Die Schwierigkeit des Nichtwissens, wie Perspektiven sind, die Schwierigkeit dessen, wann überhaupt jetzt zu Kunst und Kultur Vorschläge kommen, ein Konzept kommt, das ist das, was uns betrifft und das, was natürlich da sehr schwierig an uns allen nagt. Vielen Dank, Erich. Ich komme auf jeden Fall auf das noch hinzu, dass du angekündigt hast, dass du uns auf jeden Fall erzählen willst. Das habe ich mir notiert, wird nicht vergessen. Ilse, wie ist es mit der Tätigkeit als Fremdenführerin? Die steht still auch? Die steht still, aber einige Vorbereitungen. Ich denke, durch alle Jahre war immer so rund um den 21. Februar ein großer Auftakt, der Welttag der Fremdenführer. Und da war halt wirklich, das war so ein Brainstorm, da haben wir Ideen ausgetauscht. Brainstorm, da haben wir Ideen ausgetauscht. Und letztes Jahr habe ich den Lothar Schultes eingeladen gehabt und er hat dann im Schloss eine Rede gehalten über sein herrliches Linz-Buch. Und das war immer so eine ganz besondere Zeit. Diesmal ist es natürlich ganz flach gefallen. Und viele Fortbildungen, die schon geplant waren, die dann über das Jahr wirken sollen, die sind ständig wieder abgesagt worden. Also die waren, das erste war mal im November, dann war es im Februar, dann war es im März. Und ja, es ist alles, es ist so Stop-Go, Stop-Go. Es ist, man bereitet sich auf etwas vor und dann ist es wieder weg. Und ja, dieses Schaumgebremste. Und natürlich als Fremdenführer möchte man ja mit Leuten zusammen sein. Zugegebenermaßen ist das nicht die absolute Hochsaison für die Fremdenführer. Also Februar, März, da ist meistens halt nichts los, außer eben der Welttag. Und dann hat aber schon immer die Linz-Aktion begonnen mit den Schülern. Und da hat die Silke Hochreiter ganz toll geplant, was wir da jetzt neu machen. Und wir kommen nicht einmal zusammen, um das anzuschauen. Jetzt haben wir ein Notprogramm für Mai und Juni. Da stürzen sich aber die Schulen drauf. Und so ist das ziemlich unbefriedigend. Und natürlich habe ich jede Menge Bücher daheim. Weil ich muss sagen, so richtig freut mich jetzt auch, wo das Archiv wieder offen ist und die Bücherei, das Hingehen nicht. Das ist eine ganz andere Atmosphäre mit dieser kurzen Zeitspanne im Archiv. Manchmal wollte ich ein halbes Stundenrad sein, manchmal stundenlang. Und jetzt bin ich da wirklich eingeteilt. Ich muss auch genau sagen, was ich will, schon von vornherein, dass es nicht unbedingt schlecht ist, aber ja, also ich habe jede Menge Nacharbeit. Und die mache ich auch. Schön brav. Danke. Christine, wie schaut es im Verlag aus? Und ich möchte auch ein bisschen auf das fokussieren, was denn vielleicht Möglichkeiten wäre, diese Situation über neue Formate, neue Gedanken auszugleichen. Vielleicht kannst du da auch ein bisschen schon Bezug nehmen, wenn dir da was auf der Zunge liegt. Beim Verlag war das schon interessant, weil da verschiedene Phasen waren, also bezogen jetzt auf die verschiedenen Lockdowns. Also das hat sich verändert. Den ersten habe ich ja als absolut unwirklich erlebt. Also da bin ich mir vorgekommen wie in einem Film. Ich dachte immer, das gibt es eigentlich nicht. Wie an dem Sonntag, wo eben verkündet wurde, es ist ein Lockdown, bin ich mit meinem Partner von Deutschland nach Haus gefahren, die Donau entlang. Und wir haben gesagt, das glauben wir einfach nicht, das gibt es einfach nicht. Und dann war es aber so und es war die ganze Zeit so unwirklich. Vom Verlag her sind damals noch einige Aufträge offen gewesen. Lesungen natürlich wurden alle abgesagt. Was schlimm war, doch die Leipziger Buchmesse, wo ich auch eben dann eine Lesung gehabt hätte. Und ja, das war alles natürlich auch sehr, sehr kurzfristig, eine Woche oder zwei vor der Messe. oder zwei vor der Messe. Dann, also es ist auch beim Verlag so, im Frühling und im Herbst ist das meiste los. Es war dann der Welttag des Buches auch abgesagt, auch ein wichtiger Termin, Bibliothekastagung abgesagt. Und ich habe dann beschlossen, bis Sommer mache ich überhaupt keine Lesungen mehr. Weil immer dieses Hin und Her, das ist einfach für einen Verlag unmöglich. Man muss eine Location finden und Verträge abschließen und das kann man nicht einfach irgendwie, da hängen einfach zu viele Personen mit drinnen. Aber es waren eben noch einige Aufträge offen. Aber es ist halt auch schade, wenn man das dann nicht präsentieren kann. Also ein Buch braucht einen Abschluss in Form einer Präsentation. Und das ist dann beim Erich, er hat ein Gedichtband bei mir herausgebracht. Das ist sich genau ausgegangen zwischen den Lockdowns. War genau. Ja. War genau. Und so die Möglichkeit jetzt von Online-Ebenen, die habt ihr getestet? Also ich habe sehr viel gemacht online. Ich habe jeden Tag ein Buch angeboten, also so vorgestellt. Reisen im Kopf war das Motto. Dann haben wir doch einige Kurzfilmchen gemacht, so Kurzlesungen im Internet, war auch der Erich dabei, und andere, also das war, ja, weil es ist halt so, ich habe festgestellt, wegen dem kauft keiner ein Buch. Es wird registriert, es fällt auf, aber es kauft keiner ein Buch. Es wird registriert, es fällt auf, aber es kauft keiner ein Buch wegen dem. Als Verlag muss ich aber davon leben, dass jemand etwas kauft. Und das ist schwierig dann. Das ist die Frage, wer überhaupt kauft heute überhaupt wirklich noch mehr ein Buch. Das ist eine ganz wichtige Frage. Eigentlich eine paradoxe Situation, weil man sollte ja annehmen, dass genau während der Lockdown-Zeit die Leute mehr Zeit zum Lesen haben. Das war aber genau nicht so. Die ganze Buchbranche, es ist allen schlecht gegangen. Also irgendwie für mich unlogisch, aber es war so. Und ja, also ich habe ja zum Glück jetzt noch andere Bereiche als den Verlag. Ich habe mich dann, was war dann wieder für dieses Projekt gut? Ich konnte mich dann wieder mehr mit meiner Forschungsarbeit über Heta Wagner, also die Fortsetzung, auseinandersetzen. Und ohne Lockdown vermute ich, dass ich da einfach mir weniger Zeit genommen hätte. Und das war dann wieder das Gute. Also es hat alles immer zwei Seiten. Das ist richtig, weil ich denke schon jetzt auch in unserer Situation ist man, wenn ich sage jetzt unsere Situation, meine ich Kunst- und Kulturbereich, ist man einfach auch so wie generell gefordert, eben nach neuen Systematiken, nach neuen Formaten zu schauen, außer zu halten, zu improvisieren, möglichst in Spontanität zu sein und möglichst die eigenen positiven Antriebe an den Sachen dran zu bleiben, nicht versiegen zu lassen. Das ist schon etwas, das uns auch alle einfach ausmacht. Es ist insofern auch interessant, weil in dieser Forschungsarbeit geht es um das vergessene Werk von Hedda Wagner, und zwar aus den Jahren 1938 bis 1945, wo sie Schreibverbot hatte. Das heißt, es ist auch eine Situation, wo Kreativität gefragt war. Jetzt war das irgendwie für mich selbst auch spannend, so eine irgendwie in, ich sage jetzt einmal nicht gleichen Situation, aber doch eine vergleichbare Situation, selbst zu spüren. Wobei du da natürlich gerade als Historikerin erst recht die Bewusstheit dafür gehabt hast, wir haben jetzt die berechtigte Situation des Lockdowns aufgrund eines extrem gefährlichen Virus. Die andere Situation war, im Nationalsozialismus unverbannt zu sein. Die Historikerin hat ja da eine ganz, ganz klare Trennung darüber gelaufen. Okay, danke sehr. Christoph, Landestheater Linz. Lockdown, kein Lockdown, Premiere, nicht Premiere. Wie geht es euch? Ja, unterschiedlich. Also es war natürlich im Frühjahr, war es schon mal schwierig, weil man so von 100 auf 0 quasi runtergefahren wurde und da ja erstmal gar nichts möglich war. Und man saß ja ein bisschen da wie das Kaninchen vor der Schlange, weil man wusste auch nicht, was passiert hier jetzt eigentlich gerade, was passiert mit diesem Virus. Man sieht das natürlich alles ein. Und man wusste aber auch nicht, das ist ein Problem, was sich jetzt durch diese ganzen Lockdowns in verschiedenen Abstufungen zieht, wie geht's weiter? Also, weil man war natürlich, oder sagen wir, gerade das Theater und speziell dann nochmal Musiktheater ist natürlich die, quasi war auf einmal die gefährlichste Kunstgattungivitätsschub ausgelöst, weil man sich gefragt hat, wie geht es weiter? Man wusste es zwar nicht, aber man dachte, okay, kleine Geschichten vor wenig Publikum oder Publikum mit Abstand. Und das Theater hat ganz verschiedene, unterschiedliche Formate entwickelt, die dann alle nicht realisiert wurden. Aber das hat erst mal über diesen ersten Lockdown drüber geholfen. Dann war ja im Sommer hat ja Salzburg die Vorreiterrolle übernommen und da konnten wir uns als Theater ja auch dranhängen dann für den Herbst. Und da haben wir ja, es wurden Sicherheitskonzepte entwickelt für das Publikum, für unsere Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne. Und das hat erstmal auch gut, oder es hat gut funktioniert bis jetzt zum nächsten Lockdown. Und da ist es ja jetzt anders, weil im Unterschied zum ersten Lockdown dürfen, Schrägstrich sollen wir ja arbeiten. Wir dürfen auch keine Vorstellung machen, das heißt es wurde geprobt. Aber es ist natürlich die Frage wofür? Also weil wenn da die Perspektive fehlt, verändert sich das ganze System Theater. Weil man macht zwar natürlich diese alltägliche Probenarbeit, aber die ist ja immer auf ein Ziel gerichtet. Und wenn das jetzt dieses Ziel auf einmal wegbricht, das ist ja eine ganz, ganz merkwürdige Geschichte. Man saß in diesen Generalproben und es war wirklich ist es ein ganz merkwürdiges Gefühl, weil man weiß, die Generalprobe ist ja sozusagen das Ende einer Spannungskurve oder sozusagen das Ende einer Probenphase. Und dann geht ja die Energie nochmal ganz nach oben. Und das ist so wie ein coitus interruptus. Ich wüsste nicht, wie ich das machen sollte. Dass ich sage, ich probe jetzt und dann habe ich eine Generalprobe und dann ist gar nichts mehr oder ist irgendwas. Oder was passiert dann mit mir? Was passiert mit mir und meiner Rolle? Wie bin ich damit umgegangen? Ich wüsste nicht, was ich tun soll. Wir sind da wirklich, genau wie du richtig sagst, vollkommen genau auf den Punkt gestrickt, dass wir sagen, am 16.11. ist Premiere um 20 Uhr, da stehst du hundertprozentig auf der Matte. Und genau das ist das Problem. Du kannst sowas, das ist auch schizophren, das Ganze. Das ist total schizophren. Weil wir wollen auf der einen Seite irgendwelche Sicherheiten, klar, ihr habt Planungsverpflichtungen und was weiß ich alles. Wir wollen Sicherheiten auf der einen Seite und auf der anderen Seite geht gar nichts mit Sicherheit. Du kannst keine Sicherheit mehr unterbringen irgendwo. Und das scheint aber den Leuten irgendwo gar nicht bewusst zu sein. Und es scheint ihnen aber manchmal, denke ich mir oft, ziemlich wurscht zu sein. Und da haben wir keine Lobby. Da kriegen wir keinen Fuß auf die Erde, ganz klar. Das erscheint mir ein triftiges Argument zu sein, dass man wirklich das Gefühl hat, dass die Lobby fehlt. Ich habe ja nichts gegen Schieffahrrer und ich habe nichts gegen Friseure und was weiß ich. Das ist ja das Problem, dass durch dieses Agieren dann so eine Lagerbildung entsteht, von deren wir ja ohnehin auch nicht Freund oder Freundin sind. Braucht nicht. Also das ist ja nochmal kontraproduktiv, dass man alles mit einem angeblich zusammenhängt. Sondern ich glaube, jeder hat die solidarität mit dem anderen ja aber trotzdem ist ja ein theater was anderes als ein friseurbetrieb natürlich oder ja oder das stifterhaus ist was anderes als als als ein filmbad Theater fallt ihr doch auch nicht unter Tourismus, entschuldige. Nein, das ist ja immer, es wurde gesagt, wir sind auf einer Ebene, glaube ich, mit Paintballhallen und ich weiß nicht, ob Laufhäuser auch in diese Kategorie fallen. Also es wird dann manchmal ganz absurd. Wobei, das möchte ich bei allem, was ich hier jetzt sozusagen aus der Perspektive eines Beschäftigten des Landestheaters sage, es geht uns insofern noch gut, dass wir unser Geld bekommen. Weil die ganzen Freischaffenden, die haben natürlich nochmal, da kommen ja noch die ganzen wirtschaftlichen Probleme und die Existenzsorgen dazu, die wir erstmal nicht haben. Trotzdem ist Theater oder Kunst machen ja mehr als nur diese wirtschaftliche Komponente, die natürlich existenziell werden kann in dem Moment. Aber trotzdem trifft es. Da kann ich was dazu sagen, weil bei mir war natürlich so, durch den Verlag, wenn dann nichts reinkommt, du kannst ein Geschäftslokal nicht leisten. Wie soll das gehen? Also ich habe dann das Geschäftslokal aufgelassen. Das war, muss ich sagen, sehr entgegenkommend von dem Vermieter. Und ja, ich habe das dann in den Privatbereich verlagert, weil dann einfach die Kosten zu hoch werden. Und natürlich, ich habe dann sehr viel Förderungen angesucht und so weiter, aber das dauert natürlich auch, bis das kommt. Es ist auch nicht sicher, ob was kommt. Und das ist eigentlich dann schon eine unsichere Situation. Und das behindert auch die Kreativität. Das muss man ganz klar sagen. unsichere Situation und das behindert auch die Kreativität. Das muss man ganz klar sagen. Das war die Ausgangsfrage eigentlich. Wie geht das Ganze mit... Da kommen wir schon noch hin, aber es scheint mir wichtig, irgendwie so eine Bestandsaufnahme aufzubauen. Und es ist mir auch ganz wichtig, dass jetzt das schon gefallen ist, dass wir alle in einer trotzdem gesegneten Position uns befinden und dass es ein Unterschied ist, ob das jetzt große Bühnen sind oder ob das kleine Bühnen sind, dass es ein Unterschied ist, ob das ein großer Veranstalter ist oder ob das ein kleiner Kulturverein ist, die da noch einmal schlechter dastehen. Ich kenne inzwischen beide Seiten. Ja, ja. Ich möchte noch bei dir bleiben, lieber Christoph. Das Theater ist ja Kommunikationskunst und Kultur einfach. Ein Schauspieler braucht sein Publikum und eine Schauspielerin braucht ihr Publikum. Wie stehst du zu der Idee oder zu dem, was man jetzt auch immer öfter wahrnimmt, des Streamings von Aufführungen und das dann unter das Publikum zu bringen? Also ich sehe das ein bisschen zwiespältig. Also zum einen ist das eben nicht Theater, sowohl sozusagen für den Spielenden, wenn er sozusagen nur für die Kamera spielt, als auch für die Betrachtenden, die halt vor ihrem Bildschirm sitzen. als auch für die Betrachtenden, die halt vor ihrem Bildschirm sitzen. Weil Theater ist ja viel mehr als sozusagen zu sehen und zu hören, was da inszeniert wurde. Sondern es geht ja auch um das gesellschaftliche Ereignis. Es geht auch um das gemeinsame Erleben einer Vorstellung. Und das fällt da ja alles weg. Und es ist natürlich so, am Anfang dachte man, ja, das müssten wir auch tun. Und wir haben geguckt, erst mal sozusagen aus der Not heraus, was gibt es schon an produziertem Material. Wir haben ja dann auch das Musical Der Hase mit den Bernstein-Augen etwa gestreamt oder nochmal zugänglich gemacht. Aber man muss natürlich auch sehen, man begibt sich da in eine ganz andere Liga auch, weil es ist ja auf einmal alles verfügbar. Das heißt, man konkurriert auf einmal mit der Wiener Staatsoper und mit der Metropolitan Opera, die da natürlich ganz andere Erfahrungswerte haben, ganz andere technischen Möglichkeiten. So, und dann ist die Frage, wie sinnvoll ist das? Weil eigentlich ist ja unsere Aufgabe oder so, wie wir es sehen, für das Publikum hier in Lehnz und Oberösterreich zu spielen. Und natürlich kann man das auch sich auf dem Bildschirm angucken. Aber wie gesagt, es ist nicht dasselbe. Und es ist nicht das, auch energetisch nicht das, wofür unsere Darstellerinnen und Darsteller auf der Bühne stehen. Ich gehe auch gerne ins Open-Air-Kino manchmal und schaue meine Opernaufführung wirklich auf der Riesenleinwand gerne an. Finde ich völlig interessant, klar. Aber ersetzen tut das nie und nimmer eine Theateraufführung. Weil wenn dem Kollegen wirklich der Löffel runterfällt, Interessant, klar, aber ersetzen tut das nie und nimmer eine Theateraufführung. Weil wenn dem Kollegen wirklich der Löffel runterfällt, dann ist er ihm einmal runtergefallen. Das wird nie mehr wieder passieren oder was auch immer da alles passieren kann. Und der Atem einer Theateraufführung ist, entweder er ist gut und er funktioniert und es flasht alles und es ist toll oder eben nicht. Kann mit Streamen einfach nicht passieren. Das kommt nicht rüber. Da ist ein Medium dazwischen. Das ist bei den Lesungen genauso. Das lebt auch von dem Austausch, von den Gesprächen danach ganz wichtig. Also wir haben Sehnsucht nach unserem Publikum und zwar ganz ganz ganz große. So wie ich als als jetzt freier Schauspieler, als Schriftsteller und so weiter. Eine Lesung ohne Publikum ist, ich habe Filme gemacht um Bücher vorzustellen und so weiter und so weiter. Aber das ist alles nett und schön und lustig und die Machart ist auch spannend mitunter manchmal, aber das Publikum ersetzt uns wahrlich, wahrlich nicht. Das heißt, es ist ohnehin ganz klar, es geht um zwei Schienen. Die eine Schiene ist der Existenz dessen, dass man finanziell jetzt Probleme hat, Probleme bekommt in unserer Situation sicherlich nicht, dass wir gefährdet werden. Das ist das eine. Und das andere, das ist die künstlerische Passion, die im Herzen liegt und im Herzen brennt. auch trennen muss. Weil es ist ja trotzdem auch, wenn man sagen muss, wenn wir hier sitzen, auch Jammern auf hohem Niveau, weil wir eben keine existenziellen Probleme haben. Und nichtsdestoweniger ist es trotzdem wichtig, das zu diskutieren und durchzufühlen und durchzusprechen. Ilse, gibt es, hat es jetzt in deiner Situation etwas gegeben, wo ihr verschärft oder vermehrt versucht habt, über Online-Medien da etwas abzufangen? Gibt es da Projekte, wie man jetzt irgendwie durch die Stadt oder durch sonst irgendwo führen kann, über ein Online-Medium? Ja, wir haben uns ziemlich gut vernetzt und Geschichten ausgetauscht, so untereinander. Und jetzt bin ich gerade eingeladen worden zu einem virtuellen Gang durch Wien. Und den werde ich mir schon anschauen. Ich selber sehe in mir nicht die Möglichkeiten, dass ich da wirklich konkurrieren kann. Da müsste ich also ganz toll technisch aufrüsten. Und das ist doch wieder ganz etwas anderes als das, was man sich so vorgenommen hat, geplant hat, der Austausch mit dem Publikum. Aber so sind wir natürlich schon vernetzt. Und ich bin ja Gott sei Dank nicht in der Lage, ich kenne einige, die wirklich nur davon leben und denen geht es wirklich nicht gut. Und ich habe ja doch etwas Rückhalt. nicht gut. Und ich habe doch etwas Rückhalt. das ist wirklich ein ganz anderes Medium als der Umgang mit dem Publikum. Jetzt möchte ich noch auf einen Begriff kommen, den man einfach in dieser Hinsicht immer wieder hört. Der Systemrelevanz. Christoph und dann Erich. Oder gleich Erich. Nein, nein, nein. Christoph und dann Erich. Oder gleich Erich. Nein, nein, nein, Christoph, bitte, bitte. Also natürlich, das, was dieser Begriff umschreibt, ist natürlich gegeben. Das heißt, in Zeiten einer Pandemie ist natürlich das Gesundheitswesen, stehen die an vorderster Front. Und das ist auch wichtig. Aber dieser Begriff System, trotzdem ist das der falsche Begriff, finde ich, weil systemrelevant, gerade das Kunst und Kultur sieht sich ja eigentlich immer als systemrelevant oder ist es auch, weil hier ja Fragen diskutiert werden, die nicht in den Nachrichten oder in Talkshows, außer dieser hier, thematisiert werden oder in Zeitungen, sondern das ist sozusagen ein Humus, der für eine Gesellschaft extrem wichtig ist. Und dass das jetzt so gar nicht gesehen wird und dass dann noch so ein Begriff ins Spiel gebracht wird, wie eben systemrelevant, wo ganz klar suggeriert wird, wie im System relevant, wo ganz klar suggeriert wird, ihr gehört da nicht dazu. Das schmerzt schon ein bisschen. Wie gesagt, die Dinge, die dahinterstehen, das stimmt natürlich schon auch, aber man wird natürlich auch sehr auf sich selbst zurückgeworfen, weil wenn man auf einmal die Möglichkeit genommen bekommt, das zu sagen, was es einem zu sagen bringt, dann ist man ja wirklich wie abgeschnitten oder ich weiß nicht wie. Ich bin da ein bisschen radikaler als du. Solange man bei den Verantwortlichen nicht kapiert, dass Kunst und Kultur wirklich systemrelevant ist, darf wirklich der Beiß die Maus den Faden nicht haben. Wir haben unser ganzes Kulturgut basiert auf diesen Dingen. Unsere ganze Entwicklung historisch, basiert auf diesen kulturgeschichtlichen wichtigen Entwicklungen. Und wenn man heute nicht kapiert, dass Kunst und Kultur systemrelevant, nicht nur wegen der Umwegrentabilität bitte, sondern auch existenziell wichtig und ich meine es so, wie der Thomas Bernhard eben auch gesagt hat, jedes Wort eine Anklage und so weiter, diesen berühmten Satz von ihm. Solange sie es nicht kapieren, zäumen wir das Pferd von der falschen Seite auf. Ein ganz banales Beispiel. Ich habe die Abdeckplane für mein Moped gebraucht, gehe ins Geschäft, natürlich, das sind zwei verkäufer drin standen das geschäft war leer kein mensch drin klar ein motorzubehör geschäft und da hinten liegt abdeckplane könnten sie mir die bitte holen möchte man sagte die darf ich Ihnen nicht verkaufen. Sag ich, warum nicht? Sagt er, da habe ich eine Liste von systemrelevanten Dingen, die darf ich verkaufen und die anderen nicht. Sag ich, es ist kein Mensch hier, ich bleibe auch am Eingang stehen. Gehen Sie hin, holen Sie mir das, da haben Sie 20 Euro oder was das Ding kostet. Sagt er, das darf ich nicht, weil es nicht systemrelevant ist. Was ist denn für Sie dann systemrelevant? Wenn ich in einer Birndl fahre, wenn ich einen Scheibenwischer brauche, das darf ich Ihnen verkaufen. Viel blöder geht es eigentlich nicht mehr. Was ist denn dann systemrelevant? Bitte, was ist das dann? Ich war fassungslos. Verstehst du, das macht mich fertig. Wobei, da sind wir uns ja auch alle klar, es braucht Regeln und es braucht eine Systematik. Aber natürlich. Völlig klar. Was uns nur fehlt, das ist, dass es ein Reglement und eine Systematik gibt, die die Kunst und die Kultur so behandelt und so versorgt, dass eine... Das ist ja das Lebenswichtigste erkennt. Richtig, richtig, ja. Erkennen, allein ist ja erkennen. Und ja, also die Lockdown-Situation jetzt bis Ostern. Christoph, ihr geht es davon aus, dass ihr ab Ostern dann volles Programm wieder fahrt? Das ist ja auch so absurd. Wir haben ja darüber gesprochen, wir kriegen unser Geld vom Land oder von der Politik. Das ist ja auch wunderbar. Und natürlich, wenn die Politik sagt, ab Datum X wird wieder geöffnet, heißt das für uns natürlich, dass wir eigentlich öffnen müssen. Weil natürlich, wir kriegen ja unser Geld nicht sozusagen, dass wir halt, wenn wir die Möglichkeit haben, dann nicht spielen. Was natürlich das Absurde ist, dass immer relativ kurzfristig Daten genannt werden, wo man schon, wenn das Datum ausgesprochen wird, weiß, das wird so nicht kommen, aber man muss so tun, als könnten wir da aufmachen. Also es hieß ja erst dann Mitte November, dann hieß es irgendwie 6. oder 7. Jänner und dann rückte das immer mehr nach hinten, wo wir auch irgendwie, unsere Disponentin ist schon schier am verzweifeln, weil sie jetzt die 8. Jahresdispo machen muss und wo man dann halt einfach gucken muss, Unsere Disponentin ist schon schier am Verzweifeln, weil sie jetzt die achte Jahresdispo machen muss. Und wo man dann halt einfach gucken muss, wie geht man mit diesen Vorgaben um? Und ab welchem Punkt sagt man, jetzt setzen wir mal ein frühstmögliches Datum, weil wir können einfach nicht mehr anders. Weil es kann ja auch nicht so ein riesiger Betrieb wie dieses Landestheater hier, speziell auch das Musiktheater, das kann ja nicht von heute auf morgen hochgefahren werden. Und auch diese absurde Situation, dass wir eben, wir produzieren jetzt Stücke, Stücke, Stücke, haben einen Stau an Premieren. Die Generalproben waren irgendwie vor drei Monaten. Das kann natürlich auch nicht dann wieder von heute auf morgen hochgefahren werden. Und auch da das kann natürlich auch nicht dann wieder von heute auf morgen hochgefahren werden. Auch da ist das natürlich auch, vielleicht sind es Details, aber auch da fehlt ein Bewusstsein bei der Politik für diese immer wieder geforderte Planungssicherheit. Natürlich ist mir auch klar, dass die Politik nicht sagen kann, dann und dann ist das Virus zu Ende. Aber das ist halt, dass die Politik nicht sagen kann, dann und dann ist das Virus zu Ende. Aber das ist halt, dass sie wissen, dass man einen Vorlauf braucht und dass der Wille zwar da ist und dass man aber auch mal vielleicht die Expertise einholt. Aber das ist auch fürs Publikum so, bitte. Ich meine, du kannst nicht sagen, ich mache jetzt das Theater auf und dann sitzen plötzlich wieder 1500 Leute da drinnen. Das geht ja auch nicht. Da muss ich ja wirklich den Verantwortlichen, den letzten Intendanten, die ich alle gekannt habe, unter denen ich auch gearbeitet habe, sagen, die haben da eine Aufbauarbeit geleistet, die sensationell war. Und bis zum neuen Musiktheater hin, das ist ja grandios. Und die ersten zwei, drei Spielzeiten war die Hütte ja brechend voll immer. Das ist ja klar. Aber wenn die mal weg sind, das dauert wieder so lang, bis das wieder hinaufgearbeitet wird. Und das geht nicht von heute auf morgen. Das ist ganz klar. Das geht nicht von heute auf morgen. Und so wird es in vielen Bereichen sein. Ob in der Literatur und so weiter. Du hast recht. Ich frage mal im Umkreis, wer kauft denn heute einen Burg? Sag ich, du, ich habe gerade eines dabei, willst du eines haben? Dann haben wir Glück gehabt oder auch nicht. Das heißt, es müsste ganz klar darum geben, dass Spezialisten, Spezialistinnen noch dezidierter mit den Politikverantwortlichen sprechen würden, dass eine andere Kommunikation hier passieren würde und dass die Vorgaben und das Reglement viel realitätsbezogener auf den Kunst- und Kulturbetrieb abgestimmt werden müsste. Ich war dabei unten in der Blackbox, wie Frau Lunacek damals noch ihre ersten Gehversuche gemacht hat, die sowieso das Knie gebrochen haben dann, weil sie kannte sich, aber ich habe ihr drei Fragen gestellt, die konnte sie partout nicht beantworten, ganz einfache, real kulturpolitische Fragen, die spielen jetzt hier auch keine Rolle, aber die haben keine Ahnung, was sich da überhaupt abspielt. Die wissen wirklich. Okay, Stifterhaus, Tourismus, Laufhäuser, Theater, Schausteller. Was bist du für ein Beruf? Schausteller. Genau, was ist so drin ist. Dafür kämpfe ich dann 50 Jahre lang. Und es ist, wenn ich das noch sagen darf, es ist natürlich auch die Frage, wenn man sagt, ab da und da darf wieder geöffnet werden, müssen ja auch die Bedingungen klar sein. Weil es ist ja ein Unterschied, wenn ich weiß, ich darf vor 50 Leuten spielen, dann werde ich keine große Wagner-Oper spielen können. Und auch das muss man der Politik oder auch das muss die Politik oder dafür ein Gespür bekommen. Das ist natürlich, dass man nicht sagen kann, wir fahren da jetzt groß auf und dürfen aber nur vor 30 Leuten spielen, dass sich das da nicht rentiert, aber dass das auch kein böser Wille ist, sondern dass es einfach eine Güterabwägung ist. Und auch da fehlt oft das Bewusstsein. Wir sind ja zu allem bereit, aber die Bedingungen müssen klar sein. Absolut. Das ist ja auch etwas, was ich sehr bewundert habe das letzte Jahr, dass die Veranstalter und die Häuser so eine Flexibilität und so einen Kooperationswillen haben und so tolle Sicherheitskonzepte in kürzester Zeit herausgeschubst haben und dass das wirklich hervorragende Arbeit auch ist, wo ich mir immer gewünscht habe, hoffentlich wird das auch gesehen und wird das auch an entsprechenden Stellen wahrgenommen werden. Offensichtlich, ja. Offensichtlich, ja. Ich habe in den letzten drei, vier Wochen das Wort Theater nicht mehr von offizieller Seite gehört. Muss ich ehrlich sagen. Ich habe es nicht gehört. Ich versuche jetzt ein bisschen die Kurve zu kratzen, in das, dass wir schauen. Das ist wichtig, dass wir genau das hier ansprechen. Ist mir ganz, ganz bedeutend. Und deine Geschichte vergesse ich nicht, lieber Erich. Genau das hier ansprechen, ist mir ganz, ganz bedeutend. Und deine Geschichte vergesse ich nicht, lieber Erich. Aber dass wir versuchen, so vielleicht Ausbuchtungen auszuleuchten, die eine nicht vorher geahnte Begehung eines Weges zutage gebracht haben, die Möglichkeiten zutage gebracht hatten, die man jetzt auf die Lockdown-Situation zurückführen kann und die vielleicht etwas Positives oder auch einen künstlerischen Output gebracht haben. Schmeiße ich jetzt einmal so in die Runde, wenn jemand was dazu sagt. Ja, also das ist ja durchaus sogar so, dass man auch Stichwort Kreativität, dieser Satz, das haben wir schon immer so gemacht, der ja eigentlich der Tod jeder Kreativität ist, aber der einem immer begegnet, also auch im Schaffen, der gilt ja auf einmal nicht. Dass man halt wirklich nochmal auf Null zurückgesetzt ist und jetzt alles neu denken muss. Das kann ja durchaus, das ist zwar paradox, aber dann auch ein sehr anregender Prozess sein. Gibt es da etwas Konkretes zu erzählen aus deiner Erfahrung? Nö, so konkret erstmal noch nicht, weil auch da hängt es natürlich mit der Perspektive zusammen. auch da hängt es natürlich mit der Perspektive zusammen. Weil im Moment gehen wir davon aus, Ostern und dann vielleicht wieder irgendwie ein ansatzweise normaler Spielbetrieb mit den schon erprobten Sicherheitskonzepten. Und auch die nächste Spielzeit wird erstmal ganz normal geplant. Aber so im Hinterkopf hat man natürlich immer auch Ideen, was man machen könnte, wenn es anders kommen sollte. Also wenn so die ganz großen Geschichten noch nicht möglich sind. Aber ich glaube auch, dass sich auch der Blick wieder auf gewisse Dinge verändert dadurch. Also dass Dinge, die man als gegeben oder ganz normal hinnimmt, man auf einmal ganz neu auch sieht. die man als gegeben oder ganz normal hinnimmt, man auf einmal ganz neu auch sieht. Also eine Produktion, die wir ja jetzt im Musiktheater bis zur Generalprobe gebracht haben, war von Bellini, Capoletti e Montechi, also Romeo und Julia. Weil zum Beispiel das Phänomen der Nähe, da kriegt man im Moment ja sowieso, also man ist ja schon so konditioniert, dass einen das ein bisschen unwohl macht. Aber wenn man das dann auf einmal mit den getesteten Darstellerinnen, natürlich getestet, sieht, kriegt man auch da auf einmal wieder ein ganz neues Gefühl für oder man sieht auch, irgendwie ist es auf einmal wieder auch gefährlich und natürlich ist das aber auch eine gefährdete Beziehung, das heißt, der Blick wird ein anderer oder vielleicht sogar ein unverstellterer nochmal auf die Dinge. Ein anderer wird es auf jeden Fall. Ein anderer wird es und es wird ein bisschen selektiver. Und weil du sagst, diese Freiräume, ich habe das so erlebt, dass man einfach irgendwo befreit ist von vielen Terminen und dadurch ist das Ganze ein bisschen spielerischer eigentlich. Also gerade beim ersten Lockdown war es ja ein wunderschöner Frühling mit vielen Spaziergängen, was ja auch wieder die Kreativität anregt und so. Und ich habe damals auch da einen Text darüber geschrieben, wie ich das erlebt habe und wie eben diese Familien, die sonst auch durch Arbeitsprozesse natürlich nicht so oft beisammen sind, gehen spazieren. Und es ist einfach eine irgendwie aufgelockertere Stimmung. Ja, und das ist natürlich auch wieder ein Pool, wo man Ideen und Kreativität schöpfen kann. Aber es ist natürlich dann, wenn das länger dauert, man braucht dann doch einen Austausch. Man braucht irgendwo dann auch ein Datum, wo man das dann jemandem präsentieren kann, weil sonst, wie du sagst, arbeitet man irgendwie ins Leere hinein und das ist so wie bei Sisyphus, wenn man sich das jetzt vorstellen kann, mit dem Stein, also man fängt immer von vorne wieder an und es gibt kein Ende aus dem und normalerweise ist das ja dann der Erscheinungstermin oder die Aufführung, die Lesung. Und das fällt halt leider weg. Wobei es ist natürlich schon interessant. Wir sind so sehr gewohnt, eine Deadline zu haben, auf Termin zu arbeiten. Das macht uns ja so in der Gesellschaft als letztlich oft sehr getriebene. Ja, aber auch gleichzeitig, wenn ich unterbrechen darf. Das ist ein positiver Stress ja auch. Und unter dem kann man ja unglaublich kreativ werden. Das muss man ja wirklich sagen. Am Tag, am Abend vor der Lesung schreibe ich sicher noch ein Gedicht. Also so, das löst ja dann auch wieder was aus. Und so wird das so eine gewisse Faulheit, eine gewisse Trägheit, weil du denkst dann, naja, wenn ich die Rechnung jetzt heute nicht zahle, ist es auch nicht so schlimm, die arbeiten ja eh nicht wirklich. Ist egal, keiner beschwert sich. Oder machst du das halt morgen. Und das ist schon irgendwie was, was ein bisschen das Tempo ein bisschen drosselt. Der Output wird nicht mehr dadurch. Ich finde das ganz interessant zu beobachten. Es war auch interessant für mich, das an mir selber zu beobachten. Diese Terminlosigkeit, ich habe das sehr genossen. Ich habe das sehr genossen. Gleichzeitig haben mir natürlich viele Dinge gefehlt. Gleichzeitig weiß ich aber, das ist kein Dauerzustand. Und ich hatte ja das Glück, ich unterrichte an der Musikuniversität, wir konnten halb online unterrichten und halb präsenzunterrichten. Das heißt, ich war jetzt nicht ganz hinausgeschmissen aus meinem beruflichen Gefüge. Und ich fand die Zeit, gerade vor einem Jahr, den Frühling, ich fand das sehr interessant. Sehr, sehr interessant. Absolut. Im Frühling war das noch absolut interessant. Der Winter war schon wieder eine andere Geschichte. Ich glaube, es ist diese Balance zwischen neuen kreativen Freiräumen, aber auch Motivation, die aber auch von außen dann letztendlich kommt, eben vom Termin, den es auf einmal nicht vom Premierentermin, auch von der Wertschätzung von der Politik, die man im Moment so nicht spürt. Und das macht es dann manchmal schwer oder es bremst es dann wieder aus. spürt und das macht es dann manchmal schwer oder es bremst es dann wieder aus. Aber ich habe dem Geheimrat jetzt ganz leise hineingesagt, im Tale grünet Hoffnungsglück. Aber ich muss dazu schon sagen, wenn ich auch in dieser Situation jetzt hier, wie es ist, nicht wirklich auch eine Grund-Ur-Hoffnung hätte, dass wir neue Wege gehen müssen, das ist klar. Dass wir neue Formate, neue, wenn ich einen neuen Text schreibe, muss ich eine ganz neue Situation erfinden. Aber die muss ich dann auch irgendwo leben. Leben, ja. Kunst leben und so. Dann, wenn ich diese Hoffnung nicht hätte, dann schwimme ich nach Ebensee. Darf ich jetzt mal Geschichte erzählen? Ja, gerne. Weil du hast recht, das ist alles richtig. Ja, man auf höchstem Niveau und so weiter und so weiter. Und die Situation ist sowohl politisch als auch eher desaströs, um das höflich zu sagen. Ich bin zu ihr in den Verlag gegangen, durch die Hofgasse. Und da sitzt ein Mädchen, ziemlich verwildert, und streitet mit einem jungen Mann. Da denke ich mir, Gott, mische ich mich nicht ein, gehe zu ihr, erledige unsere Geschichten, gehe ihr zurück, sitzt sie allein da, völlig in sich gesunken und da sehe ich, liegt ein Farbkasten neben ihr mit penibelst aufgeschlichteten Farbstiften und so weiter. Da denke ich mir, das passt aber überhaupt nicht zu dir. Hey du, malst du? Wer lässt fragen? Malst du? Ja. Hast du was da? Sie zeigt dir unter ihrem Mantel da ein Bild heraus. Sowas Tolles habe ich ganz, ganz, ganz selten gesehen. Und ich habe gesagt, das ist super, was machst du mit dem? Verkaufst du das oder wie? Was ist mit dir los? Er sagt, ich lebe schon seit 20 Jahren auf der Straße. Ich sage, hoppala, und da malst du so? Mein Interesse ist immer größer geworden. Und habe ich gesagt, was willst du denn für das Bild? Was gibst du mir denn? Sag ich, nein, du musst handeln. Das ist dein Bild, das ist dein Geschäft. Okay. Na ja, hat sie gesagt, 40 Euro oder was. Aha, handeln kann sie. Das ist ja toll. Und ich habe ihr das Bild dann abgekauft. Hängt auch brav bei mir in der Küche. Weil es mich immer an etwas erinnert. Die hat mir dann ihre Geschichte erzählt. Die war so glücklich, dass ihr jemandem mal zugehört hat. Ich habe sie leider nie mehr wieder gesehen. Der Fischnaller hat zufällig noch drei bücher von ihr hängen dem muss der abo abkauft haben und ich denke an die frau so oft weil immer denkt wir reden jetzt hier so ja die wird in das soziale netz nie mehr integriert werden die wird dann nie mehr an fuß auf die auf die erde kriegen waren die ich freue ich bete zu allen Göttern, dass sie diesen Winter überlebt hat. Die ist bestimmt irgendwo auf der Straße gewesen und vielleicht hat sie noch ein, zwei Bilder gemalt. Bitte. Das sind Probleme. Das sind echte Probleme. Das sind Leute, und da gibt es nicht einen, da gibt es einen ganzen Haufen davon inzwischen. Und diese Spanne, da können wir leicht sagen, okay, das beflügelt unsere Kreativität. Da können wir kurz sagen, super, sitze ich in meinem warmen Ofen und schreibe ein Buch oder was auch immer. Oder mache Doktorarbeit, egal was auch immer. Aber auf das will ich schon einmal ganz, ganz wichtig eingehen, weil die geht mir so oft wirklich ans Herz und denke mir, jetzt habe ich mit der vielleicht eine halbe Stunde in der Hofgasse mit ihr konferiert, habe sie nie mehr wieder gesehen, ich habe sie immer versucht zu suchen, ist mir nicht gelungen. Es war ganz, ganz, ganz eigenartig. Okay, ich freue mich, wenn der Herr Hinterhäuser wieder spielen kann. Ich freue mich, wenn jedes Theater aufmacht, ich freue mich, wenn der Herr Hinterhäuser wieder spielen kann. Ich freue mich, wenn jedes Theater aufmacht. Ich freue mich, wenn ich wieder spielen darf. Und da merke ich erst eigentlich, was ich für Glück gehabt habe in meinem ganzen Leben diesbezüglich. Das hat viel mit Glück auch zu tun. Und mehr will ich dazu eigentlich gar nicht sagen. Und dass es die Hoffnung ist, die uns immer wieder beflügelt und motiviert und zu irgendwas anreizt und dann sagt, okay, da machen wir einen Termin. Das ist wichtig. Da machen wir einen Termin. So möchte ich mit denen gerne über Heider Wagener nachdenken. Auch theatermäßig. Weil das ist dann mein Urmetier. Aber über das reden wir bestimmt nochmal. Herr Wagner. Also über das Statement, das du jetzt gebracht hast, liebe Erich, bin ich sehr, sehr froh. Und das sehen wir alle so. Ich hoffe, ich habe den Zuhörer. Nein, das sehen wir alle so, wie wir hier da sitzen. Weil mich das auch sehr, sehr beschäftigt hat, wie viele Menschen wirklich in existenzielle Not geraten sind durch diese Krise. Das ist wie ein Vergrößerungsglas auf die Gesellschaft und denjenigen, denen es schlechter geht, geht es noch schlechter. viel, viel, viel Sorgen bereitet. Und das ist mir auch klar, so wie wir da sitzen. Nichtsdestoweniger ist es, und das wissen wir auch alle, notwendig, dass wir die Problematiken, die uns betreffen in unserer Situation hier, auch durchdiskutieren und dass man ja das andere nie aus dem Auge und aus dem Blick verliert. Da bin ich dir sehr dankbar um das Statement. Ich möchte jetzt die Ilse noch ein bisschen nach ihren Dingen fragen. Und zwar auch, wie ihr beiden einander kennengelernt habt, weil das bringt mich dann definitiv zu Hedda Wagner. Und das hat ja auch mit deinem Projekt zu tun, das du in der Lockdown-Zeit ein bisschen intensiviert hast. Ilse? gegeben, bedeutende. Von denen weiß man wirklich viel zu wenig. Und dadurch, dass ich dann auch in Jette Heil und Heather Wagner näher studiert habe, bin ich natürlich, da war kein Weg an der Christine vorbei. Und ich habe sie damals angerufen und seitdem sind wir in Verbindung, weil da laufen die Wege zusammen bei diesen Frauen, die. Das haben wir dann öfter so gemacht mit der ganzen Gruppe in dem Verlag und dort war dann sozusagen eine kleine Pause mit Heta Wagner oder Henriette Heil oder ich weiß nicht, Frauenbildung, Mädchenbildung haben wir dann auch noch einmal gehabt bei mir im Verlag. Und da habe ich ein bisschen was erzählt und dann ist die Gruppe wieder weitergegangen. So hat sich eigentlich unsere Beziehung entwickelt. Und wenn man natürlich eine literarische Führung gibt und ich gehe da zu den verschiedenen Häusern, zu den verschiedenen Wirkungsstätten und man ist ja mit Wetter und Wind ausgeliefert. Das ist die letzte Führung, die ich gehabt habe. Und da muss ich wirklich die Touristinformation sehr loben. Die hat diese Themenführungen auch wirklich unterstützt. Und da war es wirklich der schrecklichste Tag. Es war, glaube ich, September, ein kalter Wind und geregnet hat es. Erstens einmal, dass man überhaupt jemanden hervorlockt für ganz unbekannte Frauen, ist schon schwierig. Da gehört noch viel mehr Ideen, wie man das machen kann. Aber dann haben wir uns sofort in den Verlag geflüchtet. Das war natürlich lebenswichtig. Eine Situation werde ich nie vergessen. Du hast dich bei mir angesagt, sozusagen mit, weiß nicht, zehn Personen oder so. Ich habe den Termin vergessen, habe einen Kunden bei mir sitzen gehabt, haben einen Vertrag verhandelt. Ilse ruft an und sagt, ja, ich komme jetzt dann, wir sind 15 Personen, so in 10 Minuten sind wir dann da. Jetzt habe ich den Herrn da schnellstens hinaus komplementiert, habe ruckzuck die Kloppsessel aufgestellt, das irgendwie halbwegs hergerichtet für die Gäste. Es ist sie ganz ha haar scharf ausgegangen. Und du Christina hast jetzt ein neues Buchprojekt zu Heta Wagner vor, das ich in der letzten Zeit generiert habe. Ich bin schon drinnen, ja genau. Das war auch irgendwie durch unsere Gespräche, dann für mich war ja so, Heta Wagner hat mich so lange begleitet, dass ich irgendwann gedacht habe, ja mit dem Verlag, jetzt ist es dann einmal vorbei mit Heta Wagner. Aber die Ilse hat mich da wieder sehr motiviert, da irgendwie weiterzumachen. Ich habe dann veranlasst, dass das Buch von mir von 2004 neu gedruckt wird. Also das ist jetzt wieder verfügbar beim Studienverlag, weil das war schon vergriffen. Und wollte ursprünglich nur ein Werk von der Heta Wagner herausbringen, also ein unveröffentlichtes heimatkundliches Werk, Geschichte der Straßennamen. Bin dann von den Straßennamen auch wieder durch einen Zufall mit dem Klavierhaus Merter auf die Idee mit den Opern gekommen, weil es gibt ja zwei Opern, die nicht veröffentlicht wurden aus der NS-Zeit. die nicht veröffentlicht wurden aus der NS-Zeit. Da habe ich aber schon begonnen mit dem Schreiben und Recherchieren und habe dann jetzt im Lockdown, das war dann wieder kreativer, positiver Input, habe ich jetzt das Ganze noch einmal umstrukturiert und es geht jetzt wirklich um das vergessene Werk, also sowohl die Opern als auch die Straßennamen und auch Roman, Gedicht und Lied. Ich habe jetzt auch im Zuge ein bisschen gedanklicher Vorbereitung für die Situation. Das Werkverzeichnis noch einmal angeschaut von Heta Wagner. Und da ist ja sehr, sehr interessant das Spiel vom letzten Krieg. Proletarier Kunstwerk 1924 im vollbesetzten Kolosseum, höchst erfolgreich aufgeführt hier in Linz. Das wäre was einmal fürs Landestheater, Musiktheater. Gibt es da Gespräche? Es gibt Gespräche, ja. Auch über andere Projekte. Weil das liegt mir sehr am Herzen. Gerade dieses Spiel vom letzten Krieg. Ich habe mich ja auch ein bisschen mit Täter Wagner beschäftigt anlässlich eines Textes, den ich mal geschrieben habe. War auch im Linzer Stadtarchiv damals und habe die Partituren durchgesehen mich ja auch ein bisschen mit Täter Wagner beschäftigt, anlässlich eines Textes, den ich mal geschrieben habe, war auch im Linzer Stadtarchiv damals und habe die Partituren durchgesehen und dachte mir, gerade bei dem, das wäre etwas. Also es gibt Gespräche. Ich werde den Christoph bearbeiten. Und den Herrn Schneider auch. sehr ermutigend war. Ich habe dann vom Nationalfonds für Opfer durch den Nationalsozialismus von der Republik Österreich eine Förderung bekommen und auch die Stadt Linz, Land Oberösterreich. Also das ist dann schon eine Wertschätzung und zeigt, dass das Projekt auch von der Politik wohlwollend aufgenommen wird, sozusagen. Gerade die Stadt Linz. Sehr gut. Erich, eine Frage an dich, weil du gesagt hast, du schreibst und im Lockdown schreibst schon oder schreibst nicht. Wie schaut das aus? Schon, gell? Sie hat mir wieder ein Ei gelegt und zwar ein solches hat man kalender geschenkt da steht drauf einfach mal machen könnte ja unglaublich werden ich habe das wörtlich genommen habe gesagt wenn du mir schon so eine vorlage gibt es dann kriegst du jeden tag da ein gedicht hinein geschrieben ich habe es bis jetzt geschafft, jeden Tag. Aber es ist nicht so einfach, als man glaubt. Aber ich habe dann auch noch mein anderes schönes großes Buch. Aber ich habe mich leider, Gott sei Dank, der Lyrik verschrieben. Ich mache dann immer gelegentlich Ausflüge in Kurzprosa und so weiter. Zum Roman habe ich es, weiß Gott, nicht geschafft. Ich weiß nicht, wie die das zusammenbringen, solche Riesendinge systematisch zu ordnen und dann den einen Block in den anderen übergehen. Das sind ja Genies, die das können. Von dem bin ich weit entfernt. Das ist jetzt Quatsch. Aber was auch die andere Seite der künstlerischen Äußerung betrifft, ich habe angefangen mit 14 Jahren Lieder zu singen bei einer alten Dame, einer alten Musiklehrerin. Die hat mich gleich in den Schumann und den Schubert reingejagt. Da bin ich erst mal völlig baff gewesen, dass es so tolle Musik gibt überhaupt. Und wie wir heute wissen, ist Liedgesang eines der schwierigsten Dinge, die es überhaupt gibt. Also das ist die absolute Topform des Gesangs. Und so stellen wir das auch mit der Lyrik vor. Die Topform des literarischen Ausdrucks ist für mich die Lyrik. Ja, das trifft auch auf Hedda Wagner zu. Ja, genau. Also dieses Lied und Lyrik geht ja beieinander über und man kann nicht genau sagen, ist das Lied im Vordergrund, die Komposition oder der Text. Das kann man nicht unterscheiden. Wo ich sage, aha, das würde mich reizen, auch zu inszenieren oder mich damit dramaturgisch zu beschäftigen und so weiter und so weiter. Das ist ja eine Frage des Managements, wie man es zusammen bastelt. Wie überhaupt das so interessant ist bei Hedda Wagner, dass sie so viele Komponenten in sich vereint. Das Politische, so vehement, so modern auch dabei. So vehement, so modern auch dabei. Diese lyrische Ader, die schrift antiken Sprachen wie Hebräisch, Latein, Griechisch, Sanskrit. Also sie konnte Literatur in Original Sanskrit lesen. Das kommt bei ihr dazu und natürlich die vielen wissenschaftlichen und also heimatkundlichen historischen Sachen, die sie geschrieben hat und wo sie auch recherchiert hat, über Burgen und Schlösser in Österreich zum Beispiel, in Oberösterreich hat es Schwerpunkt. Und eine ganz skurrile, aber aus der Zeit nachvollziehbare Interessensfeld bei ihr war die Parapsychologie. Parapsychologische Phänomene, sie hat da eine Sammlung gehabt, wo ihr Menschen geschrieben haben und diese Phänomene erzählt haben. Was, ihr Medium? Nein, aber sie hat mit einem Berliner Nervenarzt da kommuniziert. Der hat so eine Zeitschrift herausgegeben und da sind auch regelmäßig Artikel von ihr erschienen. Und sie hat sich mit ihm auch über die Phänomene ausgetauscht. Also es gibt auch schon so eine bisschen, wie soll ich sagen, psychologische Seite bei ihr. Und das hängt auch aber ganz sicher mit den Kindheitserfahrungen zusammen an der Landesirrenanstalt Niedernhardt. Wo der Vater beschäftigt war damals. ihren Anstalt Niedern hat. Wo der Vater beschäftigt war damals. Der Vater war dort ein Hausarzt, hatte aber, also formal Hausarzt, war aber de facto ein Oberarzt. Aufgrund der politischen Gesinnung konnte er in einer schwarzen Institution nicht Oberarzt werden. Ilse, du wolltest vorhin was sagen, gell? Ja, ich habe mir gedacht, also Linz hat diese Frau und weiß eigentlich nichts von ihr. Und was ich mir so wünschen würde, wäre wenigstens ein Raum, der vielleicht in Wechselausstellung diese vielseitigkeit von ihr anspricht so dass man da auch hinein gehen kann und das auch wirklich schätzen lernen kann und dass das auch bekannter wird das ist so ein passelstück was einfach fehlt in der stadtgeschichte wie es mit ihr dann weiter arbeitet mit dir nämlich dass du solche wünsche hast kannst du konkreter sagen gibt es da schon ansprechpartner natürlich ganz traurig dass der auf der verlag raum nicht mehr ist der wahl und da habe ich dann auch, wir haben dann auch gemeinsam Sachen herrichten können, sodass auch ihre Schriften, dass die Leute ein bisschen stöbern können. Aber es ist eine derartige Vielseitigkeit und was sie geschrieben hat, war immer so toll recherchiert. Also ein derartiger Geist, also großartig. Und das gehört einfach gefeiert. Ich meine, wenn jetzt auch das Musiktheater das so sieht, die Christine Reuter sowieso, der Erich Langwiesner auch und die Ilse Scheuer auch und wenn man da an einigen Institutionen auch noch ein Feuer entfachen kann, beziehungsweise wenn das nicht eh schon entfacht ist, das gehört sich wirklich, dass man die Dame einfach ordentlich hier verortet und hier platziert und zugänglich macht. Da ist ja Lenz wirklich fern und voll. Oder es gibt sehr viele solche Schicksale, wo man sagt, ey, völlig vergessen. Wie ich auf diesen Nachlass gestoßen bin, ich habe ja damals ein Dissertationsthema gesucht. Da konnte ich das fast nicht glauben, dass es über sie keine Publikation gibt. Und 1950 ist sie verstorben. Das ist ja noch nicht so lange aus. Da kann man nur hoffen, dass das vielleicht wir etwas bewirken oder dass generell sich etwas tut. Ich möchte jetzt noch, weil ich muss ein bisschen auf die Sendezeit schauen, wenn wir so um aktuelle Projekte sprechen, die jetzt ganz dezidiert aus der Covid-Krise entstammt sind, möchte ich euch ein sehr schönes Buch zeigen und vielleicht auch noch eine Diskussion anstoßen. Das Buch titelt, und ich zeige es auch in die Kamera, Wien pur, sind Fotografien von Lukas Beck. Ich gebe es durch, man kann das schauen. Sind Fotografien von Lukas Beck, ein Wiener Fotograf, der an und für sich, was heißt spezialisiert, aber spezialisiert ist auf porträts er stellt in den meisten fällen seiner fotografien menschen da künstler künstlerinnen also viele instrumentalisten leute in verschiedenen kultur kunst und kultur branchen aber nicht nur und er hat natürlich auch jetzt mit kobe-Situation von einem Tag auf den anderen seine Betätigung verloren, weil einfach die Menschen nicht mehr jetzt für die Konzertsituation fotografiert werden etc. Wien eingetaucht und hat ganz ganz tolle Szenerien für die Bilder da aufgemacht. Es sind zum Teil Gebäude, prominente Gebäude, nicht prominente Gebäude, zum Teil mit Personen, wenn man das Glück gehabt hat und man hat Personen gesehen. Und es läuft jetzt gerade in Wien eine Ausstellung in der Galerie Lukas Feichtinger in der Seilerstätte in Wien, die bis 27. Februar noch offen ist. Also das ist etwas, das ganz eindeutig aus dieser Situation erwachsen ist. Und hier ist auch signifikant, dass die Art des Fotografierens sich geändert hat einfach. Und die auf die neue Situation bezug genommen hat ein sehr sehr schönes projekt das habe ich mitgenommen wollte ich euch zu wollte ich euch zeigen lukas beck genau christoph gibt es etwas was die wenn es jetzt so das letzte Jahr Revue passieren lässt, das dir so markant erscheint, dass du dir denkst, das ist jetzt noch wert in die Runde zu bringen als Erzählung? Vielleicht etwas auch, wie es den Leuten, die bei euch beschäftigt sind, geht, wie Reaktionen auf strategien waren die sind natürlich sehr unterschiedlich also weil am theater trefft natürlich gerne auch starke individuen aufeinander und ich habe ja vorhin schon angedeutet dass natürlich theaterspielen singen ein instrument spielen ein Instrument spielen, im Moment gefährlich ist, im wahrsten Sinne des Wortes. Und das ist natürlich auch ein Punkt, damit muss man erstmal auch neu umgehen lernen. Also wie ist es, auf der Bühne zu stehen und dein Partner spuckt dich an, weil das einfach entsteht beim Singen oder beim lauten Sprechen oder artikulierten Sprechen. Und natürlich gibt es da auch ein Sicherheitskonzept. Und auch das ist ja total verrückt. Ich meine, das Landestheater hat eine Krankenschwester eingestellt, die für die Testung zuständig ist. Und am Anfang, ich meine, da ist ja, das muss man jetzt mal, wir haben auf die Politik geschimpft, was die Teststrategie angeht, ist Österreich ja wirklich ein Vorreiter, gerade wenn man jetzt auch nach Deutschland guckt. Aber das war am Anfang ja auch noch ganz überhaupt, es gab die Labore, die sehr viel Geld für einen Test genommen haben, wo das Theater dann wiederum sehr viel Geld in die Hand nehmen musste, um überhaupt Probe daran beteiligt ist. Das ist schon, wie gesagt, da gibt es die ganz unterschiedlichsten Befindlichkeiten von ganz entspannt bis wirklich angsthabend so. Aber für alle ist die Erfahrung ja neu und keiner weiß, oder diese Fragen oder diese vollkommene Unsicherheit, in die wir alle jetzt auf einmal geworfen sind, wie geht man damit um? Was macht man mit einem Schauspieler, einer Schauspielerin, die sagt, ich bin damit jetzt emotional quasi überfordert, aber trotzdem arbeiten muss. Und wie ist deine Reaktion gewesen auf das Freitesten, das ja jetzt nicht mehr im Gespräch ist, aber wohl im Gespräch war? Also damals, als das aufkam, standen ja sofort ganz viele Fragezeichen im Raum. Weil wer sollen die Theater freitesten? Also sollen die die Tests machen? Was macht man mit jemandem, der eine Karte hat, aber keinen Test hat? Also da war ja ganz viel umgeklärt. Natürlich ist auch in dieser Situation, man kann nicht alles bis ins kleinste Moment vorher planen. Aber gerade so eine Sache, das war jetzt irgendwie, glaube ich, nicht so wirklich durchdacht. Ich meine, man sieht jetzt im Moment, Stichwort Friseure, dass das irgendwie als Motivation anscheinend schon auch ausreicht und dass jetzt ja auch genug eigentlich Testmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Aber natürlich macht es die Hürde nochmal größer, wenn man jetzt sagt, man kann wieder ins Theater gehen, aber man muss einen Test haben. Wenn man jetzt sagt, man kann wieder ins Theater gehen, aber man muss einen Test haben. Und das ist auch, wie Erich ja auch gesagt hat, die Leute müssen ja auch erstmal wieder kommen, wenn wir spielen dürfen. Und natürlich haben die Leute auch Angst zum Teil. weil das natürlich nicht zulässig war. Aber es war sozusagen von der prozentualen Platzausnutzung, war es ungefähr so wie vor dem Lockdown. Ja, es waren natürlich weniger Plätze, aber es war sozusagen, die Auslastung war ungefähr die gleiche. Dass man sagt, ein Teil des Publikums fällt weg, weil es denen zu unsicher ist. Was erstmal erfreulich war, aber man sieht es ja auch an einem selbst. Wir können uns ja einmal fragen, würden wir jetzt in ein Theater gehen? Da darfst du mich nicht fragen. Lieber heute als morgen. Das ist ja schön. Und das sind alles so Unsicherheiten, die dann noch mitschwingen. Aber ich glaube, besser erstmal was ausprobieren, jemand hat Angst, ins Theater zu gehen, dann frage ich mich, hat er dann keine Angst, wenn er in den Supermarkt geht zum Beispiel? Weil da bin ich ja genauso mit Menschen in Kontakt, oft sogar mit sehr vielen. Ich denke, das war sicher mal ein Prozess, dass man mit dem Ganzen umgeht, dass das auch in das Bewusstsein einmal kommt, wie gefährlich ist das, wie verhalte ich mich gegenüber jemand Fremdem. Das Testangebot spielt da sicher auch eine ganz große Rolle. Ich denke, wir haben da jetzt wirklich sehr gute Ausstattung und das ist sehr unkompliziert. Also verstehen kann ich nicht nachvollziehen, dass jemand dieses Angebot jetzt nicht in Anspruch nimmt. Also ich denke mal, es ist wirklich das Einfachste und das Sicherste, auch einen Test zu machen. Naja, die Frage stellt sich halt, ob man zwangsverpflichtet zu etwas wird, was man jetzt nicht machen möchte. Das ist halt wie so in vielerlei Hinsicht all dieser Diskussion ein Punkt. Hätte man sonst die Pest besiegt? Ich sage nur, das sind die ganz großen Epidemien, die man in den Griff gekriegt hat, die es ja auch gegeben hat, vor dieser jetzigen. Aber jetzt auf die Tests zu sprechen zu kommen, die Impfung ist ja wieder etwas anderes. Ich denke mal, ab dem Zeitpunkt, wo man jemanden anderen gefährdet oder jemanden anstecken kann, ist es schon naheliegend, dass man sagt, ja okay, du kannst kommen, aber nur getestet. Das ist ja auch so, wenn man jetzt ins Ausland reist, in manchen Ländern war es so, man kann nur mit einem positiven oder negativen Test einreisen. Und das hinterfragt ja auch niemand. Das war nur bei uns so eine Riesendiskussion, wie das mit dem Contact Tracing war. Bei uns in Österreich, jeder regt sich auf, die Gastwirte und was weiß ich, wegen dem Datenschutz hin und her. Ich war in Italien im Sommer, da war das überhaupt kein Problem. Das sind jetzt verschiedene Aspekte. Aber mich hat es interessiert, was der Theatermensch zum Freitesten sagt, das halt auch als mögliche Strategie in Aussicht gestellt worden war. Ich glaube, wahrscheinlich wird das auch wieder ein Thema werden, wenn wir wieder aufbären dürfen. Aber es ist immer eine Frage der Ausformung sozusagen. Wie komplex ist es? Weil natürlich sollten die Schwellen, also der Theaterbesuch sollte sicher wie möglich sein, aber auch die Schwellen so niedrig wie möglich. Das ist ein gutes Schlussstatement von dir, lieber Christoph. Das halte ich mir als Schlussstatement von dir. Von euch kriege ich auch noch eins, aber das halte ich mir von dir. Vielen herzlichen jetzt oder wir in solchen Situationen, wo es eben anders ist wie normal, spürt man das ja ganz besonders. ganz besonders. Und ich denke, wir lernen, damit umzugehen. Und es wird dann, wir werden Strategien entwickeln, wie man damit leben kann, bin ich zuversichtlich. Sehr gut, danke. Erich? Ja, wie gesagt, die Hoffnung stirbt zuletzt, das ist klar. Ich bin ein alter Rosenkavalier-Fan. Die Zeit, sie ist ein Sonderpartie. Wir müssen mit der Zeit neu umgehen lernen. Das heißt aber auch, wir müssen mit uns neu umgehen lernen. Mit unseren Ausdrucksmitteln, mit unseren Möglichkeiten und so weiter. Hannes Wader. Ich hatte mir doch so viel vorgenommen. Vielleicht wäre doch, vielleicht wäre doch manches dabei herausgekommen. Aber jetzt denke ich wohl besser daran, wie ich mir noch, wie ich mir noch einen guten Abgang verschaffen kann. So, ein musikalischer Beitrag. Aber klar, die Hoffnung stirbt zuletzt. Vielen herzlichen Dank, Erich. Bitte. Ilse. Ich möchte diese Brücke schaffen zu diesem Buch mit dem Wien pur, weil das eben diese leere Stadt zeigt. Und ich war sehr viel auch in Salzburg. Und ich muss schon sagen, meine Verwandten, die freuen sich einfach, Salzburg einmal ohne Touristen zu sehen. Und ich als doch eben Tourismus-Tätig habe dieses zweischneidige Herz. Ich finde es auch einmal schön, das einmal einfach so zu sehen. Andererseits fehlt mir das und ich denke, ich hoffe in der Zukunft auf qualitätsvolle Führungen und auf eine Balance, die wirklich auch sehr stimmig ist. ist. Sehr gut, wunderbar, danke. Ich danke euch Vieren alle sehr. Ich wünsche mir für uns, dass wir aus der Situation auch positive Dinge ziehen können, dass wir die Dinge, mit denen wir nicht einverstanden sind, die von Politik wegen unserer Meinung nach nicht gut gelöst sind, dass die besser werden. Vielleicht können wir einen Beitrag dazu leisten, indem man präsent ist, indem man sich artikuliert, indem man das Wort erhebt, indem man selber Ideen bringt oder Anregungen, das wünsche ich mir. Und dass die Kunst und Kultur nie ihre Blüten verlieren möge und das wird auch nicht der Fall sein. Und dass das Musiktheater einen guten Weg weiterfindet, wenn wir schauen, wie es nach Ostern ist. Dass der Verlag Nina Reuter, obwohl die Leute weniger lesen, trotzdem gute Zahlen schreibt und gute Bücher herausbringt. Dass Herr Erich-Josef Nangenwiesner seine Texte schreibt, aber auch bald wieder auf die Bühne kommt. Hoffentlich. In Kontakt mit dem Publikum. Das wäre mir ganz wichtig. Und dass Ilse Scheier bald wieder schöne Führungen machen wird können und die Menschen mit interessanten Dingen und vor allem jetzt mit Dichterinnen, die im Nationalsozialismus vertrieben, verfähnt wurden, informiert und dadurch auch eine Bereicherung darstellt. Das wünsche ich euch und mir auch. Geschätzte Damen und Herren, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Bleiben Sie der Kunst und Kultur gut gewogen oder sind Sie der Kunst und Kultur noch mehr gewogen als bis daher? Oder machen Sie es, wie Sie es bis immer gemacht haben? Ich danke DorfTV sehr für die Gelegenheit, hier in diesem wunderbaren Raum die Sendung zu bespielen und wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.