Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer von DorfTV und liebe Zuhörerinnen und Zuhörer des Freien Radios Freistaat, ich darf Sie ganz herzlich begrüßen zur Januar-Ausgabe von Im Blickpunkt Soziales und Bildung. Wir nehmen heute auf am 19. Januar. Das ist vielleicht kein ganz markanter Tag, aber doch im Prinzip schon. Nicht morgen wird Joe Biden angelobt, aber das ist nicht unser Thema heute. Ich freue mich, einen Special Guest heute zu haben. Auch in dem Sinne, dass wir ein bisschen ein Porträt von dir gestalten wollen, Josef. Wir kennen uns seit 30 Jahren. Also mein Gast ist Magister Josef Scharinger, zurzeit noch Vorstandsvorsitzender des Diakoniewerks Gallen-Neukirchen und in vielen anderen Funktionen auch im Rahmen von Diakonie tätig. Ja, ich möchte mal anfangen, Josef. Du hast eine, um dich vorzustellen, du hast eine ungewöhnliche Berufsbiografie. Nicht, wenn ihr heute manchmal so Biografien junger Leute seht, dann haben die meistens schon fünf Auslandsaufenthalte hinter sich und haben so und so viele Ausbildungen sind aber erst 32. Du bist dem Dienstgeber Diakoniewerk jetzt 44 Jahre treu geblieben. Du hast aber ursprünglich eine andere Ausbildung. Vielleicht fangen wir mal damit an. Du kommst aus dem Handel. Ja, ich komme aus dem Handel. Das ist richtig. Modehandel kurzfristig. Ich hatte schon zwei Vordienstgeber, aber sehr kurz. Und später noch eine kurze Karriere auf einer Bank, auf einer Sparkasse. jungen Jahren habe ich mich so mit der Sinnfrage beschäftigt. Und als irgendwann dann doch auch die Frage entstanden, mache ich das Bundesheer oder Zivildienst, ich war einer der ganz frühen Zivildiener Österreichs, das war glaube ich der zweite Turnus, und ich habe mich ganz klar damals für den Zivildienst entschieden und das war eigentlich der Umstiegsprozess. Das heißt, ich wollte nicht bleiben in irgendeinem kaufmännischen Beruf, auch wenn ich die Handelsschule gemacht habe, sondern wollte umsteigen, wollte etwas für Menschen tun. Ein Motiv, das ich gut kenne aus meiner Personalarbeit, aus meiner späteren. Also sehr einfach, ich wollte etwas für Menschen tun. Und behinderte Menschen sind mir irgendwie vertraut geworden, theoretisch, praktisch gar nicht, über den Zivildienst, den ich beim Roten Kreuz gemacht habe, nicht beim Diakoniewerk, da war alles besetzt sozusagen. Dann war ich Sanitäter, aber das war der Entscheidungspunkt, in die soziale Arbeit zu gehen, in der Behindertenarbeit zu beginnen. Und mit dem 1.11.1976 bin ich dann ins Diakoniewerk gekommen und dann sozusagen hängen geblieben. Ich kann es ja heute erst reflektieren, dass das eigentlich eine der Lebensentscheidungen war. Und du hast ja zunächst einmal gar keine einschlägige Berufsausbildung eigentlich gehabt für das Diakoniewerk. Das ist richtig damals damals war die überzeugung die motivation in ein grundsätzliches bereitschaft in diese arbeit zu gehen eigentlich die voraussetzung es war die bildungsarbeit erst am anfang das ist ganz langsam wurde die fachlichkeit danach gezogen hochgezogen. Heute ist das kaum denkbar, das ist ganz klar. Damals ja, fast ein halbes Jahrhundert aus, das war die Frühzeit der fachlichen Entwicklung und daher war das auch möglich. Ich habe mich dann auch weitergebildet, habe eine sozialpädagogische Ausbildung gemacht, Erzieherausbildung und entsprechende Seminare, um hier auch das Rüstzeug, das reflektorische und fachliche Rüstzeug zu bekommen. Also das Diakoniewerk war damals nicht, heute sprechen wir davon, wenn wir vom Diakoniewerk sprechen, von einer riesigen eigentlich Unternehmensstruktur mit über 100 Standorten in Österreich mittlerweile. 200. 200 Standorte. Wahnsinn. Und 4.000 Mitarbeiter etwa, nicht so in dem Dreh. Als du damals begannst, dürfte es noch etwas kleiner ausgesehen haben. Ja, ich vermute, es wird so bei 400 Diensten immer gelegen sein. Mit Großraum Gallnöck-Hirchen, da zählt man Linz-Gossiger-Gerweiße dazu. Also sozusagen der oberösterreichische Schwerpunkt natürlich, aber schon mit Satelliten woanders. Also Diakoniewerk hatte in seiner Gründungsentwicklung und danach Standorte in Salzburg und in der Steiermark schon gehabt. Also diese drei Bundesländer waren sehr frühzeitig vom Diakoniewerk aus da. Zum Standort Salzburg kommen wir dann ja noch im Laufe deiner weiteren Entwicklung, weil das kann man schon sagen, was du dann gemacht hast im Diakoniewerk bis heute ist, ich würde fast sagen, sicher eine einzigartige Entwicklung. Das hat es so vermutlich vorher nie gegeben. Jemand, der über 44 Jahre mehr oder weniger vom Basismitarbeiter bis zum Vorstandschef sich hinauf entwickelt, aber im Grunde genommen ist diese lange Zeit ja auch dadurch gekennzeichnet gewesen, dass du sehr unterschiedliche Aufgaben wahrgenommen hast. Du hast ja dann, das ist ja auch ein ganz markanter Punkt gewesen, du warst der erste Betriebsratsvorsitzende des Diakoniewerks. Wann war das? Naja, das war 1980, die Wahlen. Wir haben damals, es gab immer wieder sehr engagierte Mitarbeitergruppen, das muss man schon sagen. Und es war auch die Zeit in den 70er Jahren, wo sehr viel Aufbruch da war, sehr viel Öffnung. Und natürlich war das ungewöhnlich der Gedanke. Es war in quasi kirchlichen, kirchennahen Einrichtungen ja nicht unbedingt üblich. Und auch wenn man nach Deutschland schaut, da gibt es einen sogenannten dritten Weg, wo man gesagt hat, man braucht die Gewerkschaft nicht und so weiter. Das macht man selber in eigenen Verbänden. Haben wir uns damals gemeinsam, das war ja gar nicht widersprüchlich, aber diskutiert, entschieden, doch ganz normal einen Betriebsrat zu bilden, der einfach das Gegenüber zum Arbeitgeber ist, hier auch sozusagen hier schon ein bisschen vorgedacht, die Entwicklung, dass eine so große Organisation ja immer mehr Rahmen braucht, auch Unternehmen wird, und dass es hier auch eine entsprechende Vertretung braucht. Und das war die Aufbauarbeit eines Betriebsrats. Das war ja sehr unbekannt aus anderen Betrieben, aber nicht im Sozialen. Und das war schon eine sehr spannende Entwicklung. Ich glaube auch eine sehr konstruktive, wenn ich mir das bis heute anschaue. War eine sehr spannende Zeit, ja. Aber für mich nur gut zwei Jahre, dieser Aufbau. Ja, wir haben das ja ein bisschen vorbesprochen, was wir heute miteinander tun, aber jetzt so im Gespräch fällt mir wieder auf, du hast tatsächlich viel entwickelt. Du standst an vielen Anfängen letztendlich auch, weil das Nächste, was dann kam, nach dem Betriebsrat, war der Aufbau der Personalabteilung im Diakoniewerk. Natürlich hängt das, da gab es schon Zusammenhänge. So mit dieser gesamten arbeitsrechtlichen Befassung ist natürlich der Weg auch in diese Thematik durchaus naheliegend. War aber doch ein, ja, es war ein tolles Angebot, das ich bekommen habe, muss ich schon sagen. War nicht ganz einfach, weil ich ein bisschen sozusagen quasi wie ein Seitenwechsler galt, nicht? Vom Betriebsrat hin auf die Dienstgeberseite. Wobei da eines dazu kommt, dass natürlich im sozialen Bereich das mit der Dienstgebereigenschaft wichtig ist oder auch mit den Gegensätzen zwischen Dienstnehmer, Dienstgeber, auch Gewerkschaften, Unternehmen. Aber das Kapitalinteresse ist ein anderes. Wir sind in einer Non-Profit-Welt. Und da fällt dieses massive Argument oder auch ein Entzweierungspunkt des Kapitalinteresses weg. Ich glaube, das ist etwas, was mich übrigens auch so sehr gehalten hat in der Branche und wo ich so ein begeisterter Befürworter bin der Non-Profit-Welt, die es ja nicht in ganz Europa gibt. Wir sind zum Teil ja fast wie unbekannt im Vergleich auch zu europäischen Ländern, weil wir einen sehr starken Non-Profit-Sektor haben. Ja, und das war dann sozusagen eine Entwicklung, Personalarbeit, das war für mich sehr wichtig und interessant und konnte eigentlich damit mitwirken an einer Professionalisierung der beruflichen Qualität, auch der Menschen, welchen Weg sie nehmen, beratend, auswählend, begleitend, war, glaube ich, ein sehr, sehr wichtiger Teil. In der Zeitphase haben wir uns auch kennengelernt. Da kam ich ins Diakoniewerk. Und du gingst aber dann schon wieder den nächsten Schritt, nämlich Richtung Salzburg, und hast eigentlich das damals doch, man kann sagen, Vorzeigeprojekt, das Diakoniezentrum Salzburg entwickelt, das ja sehr vielfältig eigentlich strukturiert war, nicht? Krankenhausbereich, Senioren, Wohnbereich, Schule, Kirche, ich glaube mobile Betreuung war zeitweilig dann auch dabei. Ja, ja, haben wir kooperiert und dann übernommen. Genau, ja. Und mit ständigen Veränderungen natürlich auch, nicht? Ich glaube das war doch sehr fordernde Zeit. Noch dazu, weil du ja eine Zeit lang dann auch von Gallen-Neukirchen nach Salzburg gependelt bist immer wieder. Es war sicher eine der anstrengendsten Zeiten, weil es wirklich um einen Aufbau von was Neuem gegangen ist. Aus einem Kernbetrieb Krankenhaus heraus in die soziale Arbeitsfelder und das in einer Spange eines, wir haben es damals ja genannt, Diakoniezentrum Salzburg. Du hast die Arbeitsfelder schon angeführt, wir haben Bildungsarbeit, Behindertenarbeit gibt es mittlerweile schon, haben wir damals schon angeleiert. Und insofern auch ein Stück weit Beispiel geben für das Diakoniewerk für später, weil dieser Schritt war eigentlich aus dem Diakoniewerk aus der erste, zu sagen, wir machen in einem anderen Bundesland auch eine Erweiterung. Wir gehen hier in die sozialen Arbeitsfelder rein. Wir erweitern hier. Das heißt, neben dem Großraum, sage ich jetzt einmal, Gallen-Kirchen, Linz, hier doch auch an anderen Orten in die Breite zu gehen. Das war eine große Herausforderung. Es war ein bisschen Vorbildwirkung für die weitere Entwicklung. Ich glaube, dass es aus heutiger Sicht, sage ich, war das sehr, sehr wichtig, weil es, denke ich, gelungen ist, Arbeit gut weiter zu entwickeln, auch soziale Arbeit in den verschiedensten Anforderungen zu etablieren. Die Nachfrage war groß und wenn Gutes geschieht und aus einem guten Hintergrund heraus, dann geht es doch auch darum, finde ich, das Gute zu vermehren. Also nicht zu begrenzen, sondern im Sinne durchaus eines positiven Wachstums hier auch einen Akzent zu setzen. Wobei man gerade an Salzburg, aber auch an Schlagming könnte man es sehen, ja auch bemerken kann, dass die Dynamik im Bereich Pflege und Betreuung eigentlich gesellschaftlich in den vergangenen 20, 25 Jahren eine enorme gewesen ist. Mit immer wieder wechselnden Konzepten auch. Und Co-Trägern, das hat ja doch relativ viel Aufwand auch nebenher bedeutet. Man sagt nicht, wir bauen da jetzt ein Krankenhaus fertig und das steht 50 Jahre. Sondern so ist es heute ja nicht mehr. wir bauen da jetzt ein Krankenhaus fertig und das steht 50 Jahre. So ist es heute ja nicht mehr. Gebe da völlig recht. Da waren natürlich Konzepte da, die man fachlich entwickeln wollte. Und gleichzeitig, wenn man mit einem Konzept fertig war, musste man das nächste eigentlich schon angehen und überdenken und sagen, was tun wir beim nächsten Mal. Also wenn ich schaue, zu meiner Beginnzeit waren die noch die Behindertenheime, die ohnehin schon in Gruppen gegliedert waren, das war sozusagen der Fortschritt von der Großinstitution in die kleinere Institution. Das Altenheim war ein Fortschritt, später die Hausgemeinschaften. Wir haben in Salzburg damals begonnen und heute führen wir es an mehreren Stellen in Österreich, die Tageszentren für Senioren. Also wir brauchen sozusagen auch in Zukunft, glaube ich, eine große Bereitschaft, auf die Menschen zu hören, auf ihre Lebensräume zu schauen und dann die Angebote an dieser Linie entlang auch zu entwickeln. Und das ist etwas, was wir auch lernen müssen, weil es natürlich manchmal einfacher wäre, in gewohnten Positionen zu fahren. Ist sicherer. Aber die Frage ist, was dient dem Menschen mehr? Das muss die Kernfrage bleiben. Also auch jede Institution, die so wie Diakoniewerk aus einem positiven Motiv heraus, der der Nächstenliebe heraus arbeitet, muss ich immer wieder die Frage stellen, bin ich beim Menschen oder mehr bei der Organisation? Und wenn ich es so zurückblicke im Betrachter auf heute hin, sage ich, wir waren wahrscheinlich einmal deutlich paternalistischer und haben gewusst, was gut ist und notwendig ist. Es hat auch wahrscheinlich in der Zeit gebraucht. Aber so, wie du bereits beschrieben hast, das bleibt nicht stehen. Mancher Wandel, denke ich, hat sich auch beschleunigt. Und da gilt es schon auch mitzuhalten. Nicht, weil man das Tempo mithalten will, sondern weil menschliche Bedürfnisse sich auch verändern. Non-Profit-Organisationen sind ja auch Teile der Gesellschaft, nicht? Und die Gesellschaft entwickelt sich auch massiv weiter, nicht? Relativ stark in unserem Falle, denke ich, auf jeden Fall in einer Spur Richtung Individualismus. Ja, absolut. Und das bedeutet, dass Menschen halt ganz andere Ansprüche auch zum Beispiel ans Alter stellen, nicht? Wie will ich alt werden? Wir kommen darauf aber dann vielleicht noch mal im zweiten Teil zurück. Aber vielleicht noch, um deinen weiteren Werdegang zu vervollständigen. Du hast es im Vorgespräch genannt, meine Rückkehr. Also nach Gallen-Neukirchen. Als du dann sozusagen, wann war das genau, dass du in den Vorstand gegangen bist dann? Da gab es den ersten Schritt eigentlich 2003 bereits. Damals war aber vereinbart, dass wir eine durchaus mehrjährige Übergangsphase machen. Das war eine ziemlich mühsame Zeit, muss ich schon sagen. Da war ich noch in Salzburg und mit der Aufgabe, hier eine Nachfolge entsprechend zu gestalten, hier das auch zu sichern. Und gleichzeitig bin ich im Vorstand mit eingestiegen. Und seit 2007, würde ich sagen, war ich dann vollständig in meiner Stelle im Vorstand. Stelle dann im Vorstand. Und das hat sich dann noch einmal verändert nach dem Weggang der ersten Nachfolgerin nach Gerhard Gäbler, der dich ja auch gerufen hat und ich denke, der sicherlich auch ja, der hat ja ganz, ganz viel Vertrauen einfach in dich gehabt, um dir all diese Entwicklungsmöglichkeiten auch zu ermöglichen. Und dann bist du sozusagen Vorstandsvorsitzender geworden als erster Nicht-Theologe, was ja im Grunde genommen für das Diakoniewerk auch eine Art Traditionsbruch war zunächst einmal. Eigentlich soll immer ein Theologe Vorstandsvorsitzender sein. Mit dir hat das erstmals gewechselt. Also wieder ein Stück weit Neubeginn, das ist richtig. Ich glaube, es war eine wichtige reflexive Zeit, in der wir auch damals mit meinen Kollegen auch tätig waren und hat zu einer neuen Position, eine neue Bestimmung geführt. Da geht es nicht um Abwertung von Funktionen oder Personen oder Bezeichnungen, sondern um das richtige Einbetten vielleicht auch. Ich würde es auch aus heutiger Sicht so betrachten, dass die Grundmotivation, die diakonische Grundmotivation und auch diese Grundkenntnis, theologische Grundkenntnis, und dass ein Theologe im Vorstand weiter vertreten sein muss, auch von den Statuten, völlig richtig ist. Das ist wichtig und richtig. Aber wer hier dann welche Rollen einnimmt, das ist nicht mehr ganz so wichtig. Das gehört auch zur Entwicklung der Zeit. Da kann man auch in die Unternehmensentwicklungen reinschauen. Wichtig ist, ein gutes Team zu haben, ein gutes Miteinander, keine Vorbedingungen zu schaffen, dass einer immer zählt. Wir haben ja ein sehr starkes Teamverständnis, auch aufeinander angewiesen sein als Kollegialorgan. Ich glaube, dass da auch etwas gut gelungen ist. Also im Grunde war es aus heutiger Sicht eine Transformation. Und ich denke, es ist gelungen. Vergessen haben wir natürlich jetzt, dass du nebenbei auch verschiedenste Ausbildungen gemacht hast. Du hast dann Betriebswirtschaft studiert, später Krankenhausmanagement, um dich auch jeweils sozusagen fit zu machen für die Aufgabenfelder, die du übernommen hast. Und das hast du natürlich auch alles nebenberuflich getan. Dass du Vater von vier Kindern bist. Auch nebenberuflich. Also man kann schon sagen, ein volles und erfülltes Leben bis hierher. Wenn man mal einfach diese berufliche Seite, Also man kann schon sagen, ein volles und erfülltes Leben bis hierher. Wenn man mal einfach diese berufliche Seite, ich denke, das ist, glaube ich, nicht falsch zu sagen, dass für dich die berufliche Seite deines Lebens einen ganz, ganz hohen Stellenwert hatte immer, oder? Ja. Und du bist ja auch in der Diakonie Österreich. Ja, ich bin Vizepräsident und in mehreren Funktionen tätig. Und auch innerhalb der Diakonie Österreich einige, Entwicklungsschritte gemacht, wo ich sehr stark beteiligt war, gemeinsam mit dem Diakonischen Rat. Und ja, ich glaube, da war durch die lange Zugehörigkeit und durch die Grundmotivation und Ausrichtung natürlich auch ein tolles und verantwortungsvolles Mitwirken, muss ich schon sagen. Ja, die Chance hat aber auch nicht jeder. Eben. Also da muss man schon sagen, es gehört auch Bereitschaft dazu. Es müssen die Chancen da sein. Manchmal auch das Glück. Es ist ja auch nicht alles so gewesen, dass ich da alles geplant hätte. Ganz im Gegenteil, ich habe keinen einzigen meiner Schritte geplant. Da ist mir was zugefallen und dann gilt es eben entsprechend auszufüllen. Das ist, glaube ich, das Entscheidende und die Entwicklungsbereitschaft zu haben. Das gilt in jeder Arbeit, in der sozialen Arbeit aber genauso oder in der Gesundheitsarbeit. Ich kann nicht irgendwo hingehen, eine Ausbildung machen und sagen und jetzt bin ich fertig und da bin ich und jetzt bleibe ich da für 20 Jahre. Ich glaube, das ist vorbei. Und wenn es um Entwicklung geht, wenn es um Berufslaufbahnen geht, glaube ich, wenn man da hinschaut, gibt es immer wieder Menschen, die hier ihre kleinen Brüche haben, durchaus im positiven Sinn. Ich habe aus der Personalarbeit jetzt jetzt ist mir das sehr gut bewusst geworden, aber sehr gerne Umsteiger beraten. Wenn ich daran denke, einige Personen von mir, die ganz tolle Berufslaufbahnen gemacht haben mit Umstiegen, die zum Beispiel aus der Industrie zu uns gekommen sind oder aus dem Gewerbe. Ich glaube, maßgebend ist, jetzt auch dich sehend, 30 Jahre verfolgend, auch natürlich eine gewisse charakterliche Eignung. Ich glaube, dass du innerhalb des Diakoniewerks eine ausgesprochen hohe Akzeptanz bei den Mitarbeitern stets hattest, auch in Salzburg, soweit man das dann hört. Und auf der anderen Seite sicherlich auch so etwas wie eine gediegene Wertebasis, die dieses diakonische Denken und Handeln auch als Person repräsentieren kann. Und darüber wollen wir, denke ich, im zweiten Teil jetzt ein bisschen ins Gespräch kommen. Du gehst jetzt in zwei Monaten in Pension, wenn man dich lässt. Du gehst jetzt in zwei Monaten in Pension, wenn man dich lässt. Vielleicht wirst du festgehalten. Insofern passt es vielleicht, wenn wir jetzt das Lied spielen von Cat Stevens, Morning Has Broken. Es kommt ein neuer Morgen und neue Entwicklungsmöglichkeiten. Ich warte auf den neuen Tag. Ja. The first morning Blackbird has spoken Like the first bird Praise for the singing Praise for the morning Praise for them springing Fresh from the wild. Sweet the rain's new fall, sunlit from heaven. Sunlit from heaven Like the first dewfall On the first grass Praise for the sweetness Of the wet garden Sprung in completeness Where His feet pass. Mine is the sunlight, mine is the morning, born of the one light, Eden's all played. Praise every morning God's recreation Of the new day Morning has broken Like the first morning Blackbird has spoken Like the first bird Praise for the singing Praise for the singing Praise for the morning Praise for them springing Fresh from the world Josef, ja, also, morning has broken. Ich möchte jetzt ein bisschen auf eine andere Ebene unseres Gesprächs übergehen. Man könnte sagen, so ein bisschen die Innenseite. Die Innenseite deines Tuns, deiner Entwicklung. Ich stelle mir vor, wenn man an vielen unterschiedlichen Stellen auch tätig war und für viele unterschiedliche Bereiche zuständig und verantwortlich, nicht als Chef noch dazu. Da gibt es ja unter Umständen auch beschwerliche Phasen, herausfordernde Phasen. Man muss unter Umständen Leute kündigen. Das sind ja unangenehme Dinge teilweise auch. Und so die Frage wäre für mich, was hat dich in diesen beinahe viereinhalb Jahrzehnten, gibt es so eine Grundmotivation, wo du sagst, das hat mich getragen, das hat mich in dieser Zeit gehalten oder das habe ich im Laufe der Zeit gelernt, ist mir zugewachsen oder so. Wo ist so die innere Verwurzelung bei dir? Ja, mir ist aufgefallen bei der Einleitung deiner Frage, dass man natürlich nach einer langen Zeit ganz gerne die Mühsal vergisst. Die ist manchmal wirklich da. Da braucht man gar nichts beschönigen und die Konflikte und das ist manchmal nicht leicht. Aber was trägt? Das ist eine entscheidende Frage, immer gewesen auch bei mir. Entscheidende Frage immer gewesen, auch bei mir. Ich denke mir, es ist schon so, und das hat mich im Diakoniewerk und in der Diakonie, glaube ich, dann letztlich getragen, ist vom Grundauftrag her die Nächstenliebe. Das heißt, unser Auftrag, für Menschen da zu sein, Nächstenliebe anzuwenden. Nicht nur im Gebet, sage ich jetzt, und kontemplativ, was auch wichtig ist. Aber für mich war immer das Entscheidende, das spürbar zu machen, das zu spüren. Das formulieren übrigens dann auch Menschen. Bei euch spürt man etwas. Das ist ja nicht zu messen, aber es ist zu spüren. Und das ist eine Dimension im Leben, die unglaublich wichtig ist. Und ich glaube, dass das mich gehalten hat, immer die Ausrichtung, wozu sind wir da, auf die Menschen hin, dass es ein Liebesgebot gibt, sage ich, das ist für mich das Stärkste überhaupt, das Dreifachgebot der Liebe. Wer immer der Gott sein mag, muss man sehr, sehr, glaube ich, spirituell sein, sehr offen sein, ganz wichtig in der Grundhaltung. Der Nächste und ich selbst, also auch ich muss mit dem klarkommen, ich muss auch mich mögen mit all meinen Schattenseiten und den Stärken. Das waren für mich schon im Wesentlichen die Parameter. Unterschiedlich ausgeformt. Aber auch daran zu arbeiten. Und das braucht Übung übrigens. Es ist zu wenig, ab und zu daran zu denken und zu sagen, ich bin eh Nächstenliebend. Sondern das braucht Übung. So wie anderes auch Übung braucht und Schärfung, braucht auch dieser Umgang mit sich selber und mit den anderen Übung. Und getragen, das ist vielleicht noch so ein Punkt, der manchmal durchaus mühsam sein kann, getragen von einem Geist der Liebe. Das wirkt jetzt fast ein bisschen altbacken, möglicherweise, was ich da sage. Aber ich glaube, dass diese Liebe zu den Menschen etwas ist, was wir wirklich dringend brauchen. Du hast damit keine Erfolgsgarantie. Aber das Lieben, das Dienen, das Nichtherrschenwollen, die Freiheit zu haben, etwas zu tun und gleichzeitig verantworten zu müssen, zu dürfen, das ist in einer guten Beziehung zu den Menschen, also das war tragend. Ich meine, das Diakoniewerk selber steht ja auch da in einer langen Tradition. Im Grunde die Diakonissen, man würde heute wahrscheinlich viele ihrer Methodiken infrage stellen, aber wahrscheinlich konnten sie zu ihrer Zeit auch gar nicht anders. Aber im Grunde genommen ist der Grundgedanke des Dienens, Diakonie heißt Dienen, also wir dienen sozusagen dem Menschen, den Menschen, gerade in seiner Not, gerade in seiner Gebrechlichkeit, sind für ihn da und verstehen das sozusagen auch als Auftrag in vieler Hinsicht. Aber mich interessiert nur ein bisschen das, was du gesagt hast, Josef, üben. Man muss das auch üben, die Selbstliebe üben, auch die Bereitschaft, offen zu sein für die anderen. Wie kannst du das nur ein bisschen konkretisieren, wie du das übst oder geübt hast? Dass man diese Dimensionen des Spirituellen, auch des Fokussierens mit einem wertvollen Blick auf Menschen, das hat immer Platz. wertvollen Blick auf Menschen, das hat immer Platz. Ich habe mir es angewöhnt, schon ganz früh auch in Besprechungen immer wieder zu sagen, was heißt denn das für die Menschen? Warum reden wir darüber? Weil Dienstbesprechungen oft klassisch einfach drüberfahren, organisatorisch sind, finanziell oder sonst was. Alles ist wichtig, aber auf der Strecke bleibt das Eigentliche. Das immer zu integrieren. Also der Blick auf den Menschen, den immer hereinzunehmen, auch in die Abläufe. Dass man auch Pausen zulässt, Pausen macht. Des Nachdenkens, des Innehaltens. Da gibt es ja schöne Methodiken. Für manche ist es vielleicht das Gebet, das kurze Gebet. Das Gebet geht mehr und mehr verloren, glaube ich, aus der Tradition sicherlich heraus, weil da wenig weitergegeben wird. Aber es gibt spirituelle, meditative Praktiken. Diakoniewerk hat sehr früh sich diesen Strömungen geöffnet. Da darf auch von woanders her Methoden kommen, die das Christliche gar nicht in Frage stellen, her, dürfen Methoden kommen, die das Christliche gar nicht in Frage stellen, aber das Eigentliche zum Kern hin Entwicklende fördert. Zu mir selbst als Person, zum Anderen und am buberschen Sinn, am Du, zum Ich werdend, also das Nachdenken darüber, das zu üben, auch zu lesen darüber und eigene Formen, ob das der Meditation, des Gebets oder der Achtsamkeit sind. Ich glaube, das ist wichtig, würde ich auch wirklich jedem empfehlen. Und je höher die Führungskraft steigt, umso mehr würde ich das empfehlen. Mehr üben, mehr nachdenken, weniger Lust am Herrschen. Das sind ja teilweise oft ganz einfache dinge nicht ich erinnere mit der tig na tan der berühmte buddhist hat immer gesagt wenn du viel beschäftigt bist dann atmet dreimal durch den telefonhörer abtippst also damit präsent bist nicht wirklich da bist das sind ja oft ganz ganz elementare einfache dinge. Aber man muss sie integrieren. Man darf sich dann nicht hetzen lassen, letztendlich. Und da schließt sich auch vielleicht ein Bogen aus dem Gespräch. Du hast den Diakonisten angesprochen. Deren Art, da waren viele Praktiken drinnen, auch des Übens, der Möglichkeiten. Und dass wir das auch transformieren können. Ich glaube, in dieser Nachfolge wird auch etwas, ja, ich glaube, was zu liefern haben. Wir sollen hier Angebote machen, machen sie auch, im Diakoniewerk. Aber jeder für sich muss trotzdem seinen Weg lernen. Seinen Weg der eigenen Entwicklung und Transzendenz. Das bringt mich noch einmal ein bisschen zurück zu der Frage, ja, was ist Gott für wen? Ist er was? Ich erinnere mich noch, früher hieß es immer das evangelische Diakoniewerk und ich fand das grundsätzlich richtig, dass wir irgendwann das evangelisch nicht mehr so in den Mittelpunkt gerückt haben, sondern das Diakoniewerk. Nicht allein schon dem Umstand geschuldet, dass zumindest damals 80 Prozent unserer Mitarbeiterinnen katholisch waren oder sind, wahrscheinlich noch immer zum hohen Teil. Mittlerweile gibt es muslimische Mitarbeiter. Es gibt sicher Mitarbeiter, die sagen, eigentlich mit Religiosität fange ich gar nicht so viel an. Die brauchen dann wieder was anderes. Also das heißt, es ist ein hohes Maß an, ich sage es auch, spiritueller Toleranz notwendig, auf der einen Seite, aber gleichzeitig so, dass man diese Themen nicht ausspart. Man sagt, reden wir gar nicht mehr darüber, weil das könnte konfliktrechtig sein. Oder wir tun wem weh. Sondern die Art und Weise, wie wir darüber reden, jetzt haben wir ja im Diakoniewerk das Thema Spirit in den letzten Jahren verstärkt aufgenommen. Und ich glaube, das ist gut, das wieder bewusst in den Mittelpunkt zu stellen. Ich glaube, dass dieser Aspekt, ich nenne es einmal den Glaubens- oder diakonischen Aspekt, Dieser Aspekt, ich nenne es einmal den Glaubens- oder Diakonischen Aspekt, der braucht durchaus seine Prominenz im Sinne auf sanften Pfoten sozusagen. Und es ist vielleicht nicht ganz einfach zu verstehen, aber für mich heißt es, ein evangelisches Diakoniewerk mit einem evangelischen Profil muss offen sein. Also sozusagen die Integrationsfähigkeit ist der Schlüsselpunkt. Und das muss gelingen. Das mag widersprüchlich sein. Und da muss man immer aufpassen. Also Überzeugung, ja, klar, Ausgangspunkt, klar, richtungsweisend, alles das, aber nie exkludierend. Ich greife auch auf einen unserer Paradeethiker zurück, der gesagt hat, je mehr du beginnst, Profil herauszuarbeiten, umso mehr grinst du ab. Da muss man wirklich aufpassen. Das heißt, wir wollen offen sein, wir wollen alle Menschen einladen im Grunde. Und da brauchen wir die Demut, jemanden anders sein zu lassen, ohne seine eigene Position aufzugeben. Das ist im Grunde die spannende Auseinandersetzung und die sollten wir aushalten. Für einfach ist es ja so, wenn man nur ein Buch schreiben würde und sagen würde, da steht es drinnen und so sehen wir. Das wäre ein bisschen zu einfach. Ja, ich meine, das bringt mich ein bisschen schon in die Richtung unseres dritten Teils jetzt auch. Nämlich mit der Frage, welche Rolle würdest du hier für die, ich sage es nochmal, wirklich christlich-karitativ-diakonisch orientierten Non-Profit-Organisationen sehen. Es gibt ja auch Non-Profit-Organisationen, die keinen spirituellen Background haben. Ich erinnere mich, wir haben ja oft im Diakoniewerk darüber diskutiert, was ist denn das Proprium jetzt einer an der Stelle sich christlich verstehenden Organisation. Also hat das, ich will nur mal fragen, eine gesellschaftliche Relevanz aus deiner Sicht, dass es diesen Schwerpunkt gibt? Ich glaube, wir haben eine ungeheure Relevanz, diese Organisationen und diese Motive. Soziologisch gesprochen hätte ich gesagt, wir sind ja intermediäre Organisationen. Wir transportieren etwas, was die Gesellschaft, die Menschen brauchen. Und da gibt es eine Gemeinschaft, sage ich jetzt mal sehr bewusst, die versucht etwas zu leben und ausstrahlt in die Gesellschaft wieder rein. Ich glaube, dass das eine ganz wesentliche Funktion ist, weil ja so viele Bindungsverluste entstehen. Reck wird es bezeichnet es auch in Soziologie als Gesellschaft der Singularitäten, in der wir leben. Und dorthin geht es ja. Und was biete ich aber an? Das heißt ja nicht, dass ich nicht Gemeinschaft haben will, brauche, sondern Formen entwickeln muss oder Zugänge entwickeln muss, wo das möglich ist, wo Menschen dennoch vielleicht so etwas finden wie Orientierung, vielleicht Werteauseinandersetzung, vielleicht Hoffnung. Es geht auch um oft sehr hoffnungslose Zustände. Man kann auch nicht ausblenden, dass das Soziale immer nur auf die Zukunft ausgerichtet ist und sozusagen erfolgreich ist. Das Wort braucht man da gar nicht verwenden, es geht ja auch um den Tod schlichtweg, dass der nicht ausgeblendet wird, wenn wir uns heute mit alten Menschen beschäftigen, mit Hochaltrigen, Impfphase jetzt. Selbstverständlich haben wir da auch eine Funktion, indem wir auch einen verantwortlichen Umgang zeigen mit den Menschen und auch den Tod nicht ausblenden. Der gehört zum Leben dazu. Und auch das zu lernen oder da einen Rahmen zu haben, ein Wertegerüst zu haben, ich glaube, das sind ganz wichtige Funktionen, wo wir auch als Diakonie, als Diakoniewerk vermittelt tätig sein können. Weil die Menschen ja weniger in die Kirche gehen, sie lernen des Wandels weniger. Da gibt es ja eine sehr unbelegte Situation, wo Hilfe gebraucht wird. Alles, was du sagst, wird jetzt im Grunde genommen auch durch die Covid-19-Krise zugespitzt. Ja, zugespitzt. Diese Themen. Wir kommen darauf im dritten Teil dann noch einmal zurück. Einen Satz, den du im Vorgespräch gesagt hast, den möchte ich schon aufgreifen du hast gesagt jeder mensch hat eine spirituelle achse ja jeder mensch hat eine das finde einen guten satz ja aber man muss ihn vielleicht auch noch mit zwei drei anderen setzen erklären ich glaube manche leute würden das möglicherweise abstreiten spiritualität interessiert mich nicht. Andere würden sagen, mit Kirche fange ich nichts mehr an, aber ich bin ein spiritueller Mensch. Das ist schon ein breites Spektrum von Selbstverständnissen, mit denen wir heute an der Stelle konfrontiert sind. Ich glaube, dass jeder Mensch die spirituelle Achse hat. Manchmal ist sie verdeckt, ist nicht erkennbar. Man merkt das schon bei Kindern, wenn man dort nur ganz kurz hinschaut. Kinder stellen ganz früh die Fragen nach der Existenz, nach dem Tod, haben Ängste und so weiter. Manche verdrängen es mehr oder weniger oder drücken es nicht so aus. Die Frage nach dem Sinn, nach dem Dasein, nach dem So-Sein, das kennzeichnet uns doch als Menschen. Für manche ist es ein Unglück und der Tod das Versagen schlechthin. Wenn ich an die Existenzialisten denke, dann ist das Unglück des Menschen schlechthin. Das kann man auch anders betrachten. Und da kommen dann sicherlich Dinge ins Spiel, wo man sagen kann, dieses Spirituelle ist ja eine Akzeptanz dessen, dass ich etwas beitrage zum Leben, ich bringe etwas hinein in die Gesellschaft und das möglicherweise in einen Bezug, den ich nicht verstehe. Für manche sind es dann Naturbeschreibungen oder sonst was. Und ich würde einmal alles zulassen. Und wenn ich grundsätzlich alles zulasse, dann würde ich eben schon sagen, es gibt keinen nicht-spirituellen Menschen, ohne da etwas vereinnahmen zu wollen. Denn ich stehe jedem zu, ein Stück weit über sich zu reflektieren und sich in Bezüge zu setzen. Und dass man mit dem Latein irgendwann, was die materielle Welt betrifft, doch am Ende kommt, ins tiefere Nachdenken. Und dieses tiefere Nachdenken ist aus meiner Sicht bereits ein spiritueller Akt. Und das sollten wir, glaube ich, könnten wir fördern und nicht ausblenden. Ich denke auch in manchen therapeutischen Entwicklungen, glaube ich, könnten wir fördern und nicht ausblenden. Ich denke auch in manchen therapeutischen Entwicklungen, Richtungen, die es gibt, dort wo das Spirituelle, ob man es religiös oder wie man es bezeichnen kann, ist einmal völlig egal. Aber dort, wo das Spirituelle ausgeblendet wird, wird eine Lebensdimension ausgeblendet für mich. Kann ich nur bestätigen. Ja, jetzt haben wir diesen zweiten Teil, Grundsätze und Erkenntnisse, denke ich, haben wir jetzt einmal so halbwegs umrissen. Jetzt spielen wir Musik und zwar von Leonard Cohen. Und du hast dieses Lied ganz besonders gewünscht, dass wir es einspielen. Vielleicht kannst du vorher noch ein Wort dazu sagen, warum? Es ist eins seiner letzten Lieder, die er gemacht hat, bevor er verstorben ist. Und er hat es eigentlich im Grunde bereits im Angesicht des nahenden Todes gemacht und zeigt wahrscheinlich seine immerwährende Zerrissenheit zwischen den schrecklichen Anforderungen, die die Welt bringt, zwischen der Gottesfrage, die immer wieder gestellt wird, wo Menschen sagen, wie kannst du das zulassen, lieber Gott? Wenn es dich gibt, dann mache ich es noch dunkler, stürze uns noch mehr ins Chaos. Und im Refrain sagt er aber dann, ich bin bereit, mein Herr. Gut, also wir hören wieder musik If you are the dealer, I'm out of the game. If you are the healer, means I'm broken and lame. If thine is the glory, then mine must be the shame. You want it darker? We kill the flame. Magnified, sanctified, be thy holy name Vilified, crucified, in the human frame A million candles burning for the help that never came You want it darker And it darker Heenene heenene I'm ready my lord There's a lover in the story But the story's still the same. There's a lullaby for suffering and a paradox to blame. But it's written in the scriptures and it's not some idle claim. You want it darker? We kill the flame. They're lining up the prisoners and the guards who've taken aim I struggled with some demons, they were middle class and tame I didn't know I had permission to murder and to maim You want it darker? You want it darker? Ineni, Ineni I'm ready my lord Magnified, sanctified, be thy holy name Lilified, crucified, in the human frame A million candles burning for the love that never came You want it darker, we kill the flame A million candles burning for the love that never came You want it darker, we kill the flame If you are the dealer, let me out of the game If you are the healer, I'm broken and lame If thine is the glory, mine must be the shame You want it darker Ineni, ineni Ineni, ineni I'm ready, my lord Ineni Inari Inari Inari Inari Indah ini Ja, Josef, jetzt letzter Schritt, den wir noch machen können bei begrenzter Zeit. Wir waren jetzt in der Innenseite, deiner Innenseite, nicht? Das motiviert dich. Und jetzt gehen wir wieder in die äußere Welt zurück und fragen einmal, welche Rolle, würdest du sagen, spielt Diakonie heute oder in den vergangenen Jahren, so wie du es erlebt hast, im politischen Kontext? Muss sie kämpfen? Kämpft sie? Sind die Dinge gut? Sind wir ausreichend versorgt? Ich erinnere mich an viele Gespräche mit Schülern, nicht im Ausbildungsbereich, die gerade in den letzten Jahren immer wieder gesagt haben, ja, es bleibt nichts mehr anderes übrig als Warmsaat, Zauber, nicht und so Dinge. Also aufgrund der Besetzung, nicht in vielen Gruppierungen, also gibt es da einen Handlungsbedarf oder ist das einseitig gesehen? Ich glaube schon, dass hier ein Spannungsfeld vorhanden ist. Wahrscheinlich würde das alte Birgit Gerstloff bestätigen. Was bedeutet das, wie gehen wir damit um? Wir haben ja innerhalb der Diakonie die Diakonie Österreich und die Sprecherin dafür ist die Maria Katharina Moser. Aber wie äußert sich jetzt das Diakoniewerk, wie äußerst du dich als Vorstandsvorsitzender in diesem Spannungsfeld? Ja, das Spannungsfeld wird es immer geben und bleibt. Und da kann ich auch sagen, aus dem Rückblick heraus, das gab es immer. Und viele Dinge, und das ist natürlich der Vorteil, wenn man so eine lange Entwicklung mitbekommt und dann später auch mitgestalten kann, so gut es geht, ist, dass man hier manchmal ein bisschen gelassener wird. Und dass man auch die guten Dinge sieht. Wir haben ja eine gewaltige Entwicklungsarbeit hinter uns in der Behindertenhilfe, in der Altenhilfe, auch in der Gesundheitsarbeit an bestimmten Punkten, in der Bildungsarbeit letztlich. Hier gab es viel Aufbruch und die Budgets sind auch gestiegen. Nur in der damaligen Zeit haben wir das genauso als druckvoll erlebt, haben gesagt, das geht nicht mehr. Also sozusagen diese Spannung bleibt. Dass in den letzten Jahren manches Mal dann Sparbudgets angezogen wurden. Das war für uns schon auch neu, wo wir uns zu Wort melden mussten und sagen, so geht das nicht. Hier geht es an die Qualität der Arbeit heran. Das führt man mit so sehr harten Auseinandersetzungen, die wir aber nicht im Außenbereich so sehr tragen. Du hast hingewiesen auf die Funktion der Diakonie Österreich, wo wir gesagt haben, das bleibt der Sprachrohr für uns nach außen auf der Österreich-Ebene und weist genau darauf hin. Und das macht die Frau Moser jetzt hervorragend, das hat Herr Akalufka vorher schon gemacht. Und in den Bundesländern bzw. in den diakonischen Werken haben wir in erster Linie Verhandlungen zu führen. Das ist etwas, was ja für die Non-Profit-Organisation die Hauptstärke ist. Sich für die Menschen einzusetzen, für die wir ja da sind, die sich uns anvertrauen und wo wir in Verhandlungen, sozusagen im gesellschaftlichen Prozess, den Anteil haben wollen, wo wir sagen, das wird es brauchen. Und das ist ein ewiges Ringen, da ist man nie fertig. Da gibt es Menschen, die meinen, man muss lauter schreien. Durch Schreien gibt es kein Geld zuerst einmal, sondern durch das Versuchen, das in eine neue Relation zu bringen, auch Veränderungen durchzuführen. Ich glaube, wir kommen aus dem Spannungsfeld nie heraus. Das ist eine zentrale Aufgabe von Leitungen, aber auch von Betriebsräten, mit denen wir ja oft konfrontativ, aber sehr gut auch agieren. Kollektivvertragsverhandlungen, alles das gibt es. Und da sind wir dann doch auch Organisationen wie viele andere, wo wir uns in diesem gesellschaftlichen Rahmen bewegen. Ja, das ist so. Das ist Aufgabe, das müssen wir gut bewältigen und ich glaube, dass das auch in der Form so weitergehen wird. Wir müssen immer wachsam sein, immer wachsam, dass man nicht etwas angreift, wo man vielleicht etwas nicht mehr braucht. Die viel größeren Gefahren wären ja Bewertungen, Umwertungen. Was braucht es denn da noch? Ich habe vor kurzem ein Gespräch geführt, wo mir ein Vertrauter gesagt hat, naja, wenn ich so jetzt schaue mit den Impfungen, dass die 85- und 90-Jährigen noch geimpft werden, macht das einen Sinn. Ist das gescheit? Bitte, das tun wir nicht umwerten, neu bewerten. Jedes Menschenleben, das darf ich sozusagen nicht beginnen. Das, glaube ich, ist eine der größeren Gefahren, dass wir so eigenartige Bewertungen abgleiten. Das darf uns nicht passieren. Wir müssen schon etwas Gemeinsames, einen Zusammenhalt, kein Ausspielen, keine priorisierten Gruppen schaffen. Ja, ich glaube, das wird ein großes Thema werden. Ja, da wäre der Eindruck jetzt, jetzt kommen wir mal auf die aktuelle Situation mit Covid-19 zurück. Ich habe den Eindruck, dass an der Stelle jetzt auch solche Bewertungen sich verschärfen könnten. dass an der Stelle jetzt auch solche Bewertungen sich verschärfen könnten. Also wer kriegt es wann und ich will auch. Es gibt jetzt ja schon die Leute, die sich da hinein manövrieren, damit sie möglichst rasch eine Impfung haben. Wie würdest du das jetzt, ich denke gerade in Bezug, du hast die alten Menschen angesprochen, wie würdest du da das Spannungsfeld beurteilen? Teilweise bekamen sie keinen Besuch mehr, sind völlig abgeschottet worden. Nicht einmal in der Sterbephase dürfte jemand zu ihnen. Ich denke, das ist ja ein ganz gewaltiges Spannungsfeld. Ich denke, das ist ja ein ganz gewaltiges Spannungsfeld. Wir haben es ja mal genannt, das Spannungsfeld zwischen Schutz oder Sicherheit und Freiheit bzw. Risiko. Die Fakten schauen so aus, mindestens ein Drittel der an Covid-19 Verstorbenen sind Leute in Altenheimen. Was würde das bedeuten für eine künftige Arbeit auch mit alten Menschen oder mit Bewertungen, die wir in der Gesellschaft treffen? Ist das zumutbar? Ich erinnere mich, Maria Katharina Mose hat da mal was sehr Gutes auch dazu gesagt. Das ist nicht zumutbar, dass man Menschen in dieser Altersphase völlig allein lässt und total abschottet. Ich glaube, das ist ein extrem wichtiges Thema. Und an sich ist diese Krankheit und der Umgang damit ja wirklich eine gewaltige Zumutung. Also wirklich ganz breit für Menschen. Und ich bin begeistert, wie viel zum Teil Kreativität und Engagement auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Situationen schaffen, ob in der Behindertenarbeit. Das darf man nicht vergessen, was es dort auch heißt. Mit Maske und Beschränkung gewaltig. Bei den Pflegeheimen ist es dann ja noch plakativer beinahe, aber auch im Krankenhaus. Das ist wirklich eine große Zumutung. Man muss alle Register ziehen und Gott sei Dank gelingt auch vieles, um hier diese Einschränkungen auch vertaubar zu machen. Es gibt schon ein ganz klares Handlungsleitbild bei uns, dass wir natürlich die Gesetze einhalten müssen, aber darüber hinaus alles tun müssen, damit die menschlichen Beziehungen möglich bleiben. Das ist manchmal ein Grenzgang. Und ich danke allen, die die Grenzgänge wagen und bitte sie auch, diese Grenzgänge weiterzumachen. Weil es wirklich nicht zumutbar ist, einen alten, vielleicht sterbenden Menschen alleine zu lassen. Das kommt ja überhaupt nicht in Frage. Und die Gefahr ist, einen alten, vielleicht sterbenden Menschen alleine zu lassen. Das kommt ja überhaupt nicht in Frage. Und die Gefahr ist, dass man dann ausspielt, die Sicherheit. Das ist das Risiko, wir müssen das sichern. Wenn ich gesichert sterbe, ich weiß nicht, ob der Tod ein besserer ist. Also ich finde, da wird weiter zu diskutieren sein. Ich finde, da wird weiter zu diskutieren sein. Und wenn man jetzt eine gleiche Entscheidungsfähigkeit herstellen wollte, zwischen alten Menschen, die zu Hause leben, wie betreut immer, oder Menschen, die in Einrichtungen leben, Pflegeeinrichtungen, sind ja die einen sehr gefährdet. Ein Drittel der Sterbefälle kommt von dort. Warum leben die nicht zu Hause? Warum leben die nicht in Formen, wo sie weniger gefährdet sind? Das könnte ja auch ein Denkansatz sein. Dem möchte ich schon noch folgen und vielleicht auch später noch folgen. Da kann man doch hinterfragen, ob diese Form, wo ich ja dann vielleicht gar nicht mehr entscheiden darf, die beste ist. Da müssen ja wir im gesellschaftlichen Sinn und alle Akteure, auch der sozialen Arbeit, unsere Formen hinterfragen. Wenn Menschen, die zu Hause leben, betreut, entscheiden können, in welches Risiko sie sich begeben. Das darf ich nicht in der Pflegeeinrichtung. Da kriege ich viele Vorschriften und der Träger kriegt Vorschriften. Ich glaube, es ist so etwas angesagt wie Klaus Dörner, ein sehr von mir geschätzter und ich glaube, du kennst ihn auch schon lange, Sozialpsychiater, gesagt hat, heimfrei müssen wir werden. Heimfrei ins neue Jahrhundert hat er gemeint, die 2000er Jahre. Wir könnten es ein bisschen operationalisieren in Österreich und sagen, also wirklich als sozialpolitische Erkenntnis oder Maßnahme, heimfrei ab 2040. Wir werden vielleicht CO2-neutral ab 2030. Ich weiß nicht, man macht ja so gerne solche Ziele, oder? Dann tut man auch was hoffentlich und schaut dafür. Also in dem Sinne, glaube ich, ist eine kritische Reflexion notwendig für das, was wir eigentlich Menschen anbieten an Hilfen. Noch dazu, wo es ja mehr oder weniger, kann man sagen, grundsätzlich jeden von uns auch treffen kann. Wie schaut unsere letzte Lebensphase aus? Und das ist ja auch ein Bereich, wo Politik sich öffnen muss. Wir versuchen ja sehr daran zu arbeiten, auch mit ganz kleinen Erfolgen. Dass wir einfach Lösungen, die wir in den 80ern ungefähr erfunden haben, hier weiter und weiter entwickeln, ein bisschen herumschnipseln dran, aber das so belassen und nicht Rücksicht nehmen auf die gesellschaftliche Entwicklung, bei der wir schon waren. Dass es einen stationären Bereich gibt oder eine mobile Hilfe, rauskranken, Pflege, Essen auf Rädern, ist eh alles gut und wichtig. Er hat seinen Platz und seine Zeit. Aber warum kann das nicht flexibler sein? Wir haben das Modell SYNC, Seniorenarbeit innovativ gestalten, auch als Methode ins Leben gerufen, erfunden, warten darauf, auf ein wirklich Modellprojekt, dass wir sagen, es gibt Bedürfnisse und die wollen wir im jeweiligen Sozialraum, wo der Mensch lebt, abdecken durch spezifische Hilfeangebote. Und da wird die Nachbarschaft viel stärker einbezogen, das Lebensumfeld und dann jene Professionalität, die es braucht, um dem Menschen die Hilfe zukommen zu lassen. Also der Fokus dreht sich um, der Steuermann, die Steuerfrau ist die Person selbst. Oder mit Hilfestellung. Und die Angebote werden erstellt. Und nicht umgekehrt, wir haben Angebot A bis F und da sucht sich das aus oder da werdet ihr nach Bescheid eingeordnet. Aber auf der anderen Seite auch wieder die Einbindung in ein nachbarschaftliches Gefüge, in eine Art von Gemeinschaft, die der Isolation, die ja ansonsten auch droht, entgegenwirken kann. Extrem wichtiger Faktor, dass es ja zwei Dinge sind. Dass es nicht nur um die Person geht in ihrer Befindlichkeit, sondern in der sozialen Einbettung. Das ist ein ganz entscheidender Faktor. Und da müssen wir schon wirklich anstrengend unternehmen, dass da auch etwas gelingt. Wir haben ja mit einem, wenn ich darauf verweisen darf, mit einem Ansatz hier in Oberösterreich, mit der guten Nachbarschaft, eine Aktion, wo aufgrund der Covid-Situation, der relativ starken dann auch schon Isolierung von Menschen, Hilfen gefordert wurden, sagen, ja, ich muss einkaufen gehen, kann nicht, trau mich nicht, was immer. Und in dieser Aktion Gute Nachbarschaft, wo wir auch den Menschenrechtspreis dafür bekommen haben, was uns erfreut, wir Menschen etwas zukommen lassen durch Freiwillige. Ich war begeistert, 1500 Freiwillige in kürzester Zeit. Tolle Leistung. Wir könnten jetzt noch gut weiterreden, Josef, aber ich sehe da die Uhr und die gibt uns eine Grenze vor. Ich danke dir ganz herzlich für dieses interessante Gespräch. Ich habe schon gesagt, wir werden dann in drei, vier Monaten, werden wir es weiterführen. Wenn du neue Perspektiven für dich entwickelst und so. Ja, das könnte ja noch interessant sein, nicht? Als Unternehmensberater oder so. Rosenzüchten werde ich. Rosenzüchten wirst du nicht. Ja, also ich danke dir ganz herzlich und danke den Mitarbeitern hier von DorfTV für das Setting und die Betreuung.