Herzlich willkommen an diesem winterlich trüben Dienstagabend bei einer neuen Ausgabe der Sendereihe der Stachel im Fleisch hier aus dem Studio von DorfTV im sogenannten Wohnzimmer der Abteilung Zeitbasierte Medien in der Kunstuniversität Linz. Ja, wir erinnern uns an das Frühjahr 2019, hier vor allem an die Ibiza-Affäre und dem damit verbundenen Total-Crash der damals schwarz-blauen Bundesregierung. Und vor allem die FPÖ ringt seither und vor allem nach dem Rücktritt, dem wenig ehrenvollen Rücktritt von damaligen Parteivorsitzenden Heinz-Christian Strache, um eine neue Linie. Aus diesem Grunde wurde ja auch schon sehr früh ein parteiinterner Erneuerungsprozess in Gang gesetzt, der aber innerhalb der Partei so scheint, dass bis heute auch nicht ganz unwidersprochen bleibt. Sehr interessant ist seit geraumer Zeit zu beobachten, dass vor allem zwei Führungsfiguren, nämlich Norbert Hofer, Bundesparteivorsitzender der Partei und auch Herbert Kickl als Klubobachten, dass vor allem zwei Führungsfiguren, nämlich Norbert Hofer, Bundesparteivorsitzender der Partei und auch Herbert Kickl als Klubobmann, die öffentliche Aufmerksamkeit als sehr unterschiedliche Typen und damit verbundenen Politikstilen dominieren. In den kommenden 60 Minuten der Politikgespräche mit Vorwärtsdrang interessiert uns aber vor allem, wie sich diese schwierige Stimmung mit den vielen Differenzen, den Schwierigkeiten, vor allem auch jetzt im Hinblick auf die bevorstehenden Gemeinderatswahlen und Landtagswahl im September 2021 in Oberösterreich niederschlägt. Und ich freue mich deshalb sehr, zwei Gäste bei mir willkommen heißen zu dürfen, die mit der FPÖ sehr eng verbunden sind. Ich fange gleich an. Rechts neben mir, Stefanie Hoffmann. Sie ist Parteiobfrau, Stellvertreterin in der FPÖ-Bezirksgruppe Rohrbach. Ich hoffe, dass ich das richtig gesagt habe. So wie neben mir sitzend, vielen ja sehr bekannt. Andreas Rabl, Bürgermeister der Stadt Wels, FPÖ-Bürgermeister der Stadt Wels, ist ja damals erstmals eine FPÖ-geführte Statutarstadt sozusagen auch in die Hände der FPÖ gekommen und er ist maßgeblich beteiligt eben an diesem Erneuerungsprozess und dem wollen wir uns ja auch dann sehr intensiv widmen. Herr Bürgermeister Rabl, ich beginne auch gleich mal bei Ihnen. Sie sind ja auch schon seit einiger Zeit politischer Beobachter und beobachten zwangsläufig die eigene Partei, die FPÖ, in einer sehr wechselhaften Geschichte. Um jetzt in diesen Tagen ein sehr geläufiges Wort zu gebrauchen, welche Mutation Ihrer Partei war Ihnen in den vergangenen Jahren eigentlich am sympathischsten? Welche Mutation Ihrer Partei war Ihnen in den vergangenen Jahren eigentlich am sympathischsten? Also danke sehr einmal herzlich für die Einladung zu dieser hoffentlich spannenden Diskussion. Ich hoffe, ich bin nicht nur politischer Beobachter. Ich sehe mich schon als politischen Akteur. Beobachten alleine wäre doch ein bisschen sehr wenig. Und ich kann nicht feststellen, dass die FPÖ sich jetzt in verschiedene Mutationen einteilen ließe. Wir haben eine sehr stringente Themenführung seit sehr, sehr vielen Jahren. Die letzte Mutation, die ich kenne und die nur aus den Geschichtsbüchern, war jene von Steger zu Jörg Haider, der dieser Partei tatsächlich einen komplett anderen Stempel aufgedruckt hat. Vielleicht eine davor noch von der VDU zur FPÖ. Aber das ist schon so weit zurück, da gibt es kaum mehr Überlebende. Insofern, die Mutationen, die ich jetzt kenne, sind schon viele Jahre alt. In letzter Zeit kann ich keine feststellen. Da werden wir auf jeden Fall noch nachfragen. Frau Hoffmann, ich habe Sie zuvor gefragt, wann Sie in die Politik eingestiegen sind. Sie haben ja gesagt, Sie sind so richtig aktiv geworden im Jahr 2012, also drei Jahre vor der oberösterreichischen Landtagswahl. Zu diesem Zeitpunkt war die FPÖ Land auf, Land ab sehr erfolgreich, vor allem mit jeder Menge Erfolgen in Wahlen, in Bundeswahlen, als auch Landtags- und Gemeinderatswahlen. als auch Landtags- und Gemeinderatswahlen. Das hat sich geändert seit 2019. Ich denke da jetzt gerade auch an die letzte Wien-Wahl im Oktober 2019. Da hat die FPÖ immerhin mehr als zwei Drittel verloren. Wie viel Freude macht Ihnen die FPÖ heute noch? Ja, die FPÖ hat sich ja nicht verändert. Natürlich ist es jetzt ein Unterschied, wenn man Verteilaktionen macht oder Hausbesuche, ist es natürlich ein Unterschied im Vergleich zu 2013. Die Stimmung in der Wählerschaft ist jetzt aber nicht schlechter geworden. Im Gegenteil, man holt sich das Vertrauen wieder zurück. Und jetzt stehen ja die Landtagswahlen in Oberösterreich auf dem Programm und die Gemeinderatswahlen. Da spielt jetzt weniger die Bundespolitik eine Rolle und da können wir ja Erfolge vorweisen und darum wird es auch gehen bei den Wahlen im Herbst. Recherchen. Das ist, warum eigentlich genau Sie gemeinsam mit dem oberösterreichischen Landesparteivorsitzenden Manfred Heimbuchner betraut wurden, diesen Erneuerungsprozess maßgeblich in Angriff zu nehmen, zu steuern, zu konzipieren und durchzuführen. Woran liegt das? Was traut man Ihnen zu? Ich glaube, es gibt einmal ein schon seit vielen Jahrzehnten bestehendes Vertrauensverhältnis zwischen Norbert Hofer und mir und ein ähnlich gutes Verhältnis gibt es auch zwischen Manfred Heimbuchner und Norbert Hofer. Und wir haben uns in vielen Diskussionen in den letzten Jahren darüber unterhalten, was fehlt dieser Partei? Wo haben wir unsere Stärken? Wie können wir die Stärken noch besser vermarkten und auch weiter stärken? Wo gibt es Schwächen, die auszugleichen sind, vor allem in der Kommunikation? Wie kommuniziert man richtig? Und welche Themen sind interessant, wo man sich zusätzliche Kernkompetenzen aufbauen sollte und auch kann? Und ich glaube, dass diese Beauftragung des Modernisierungsprozesses an das Team und da war ja nicht ich alleine beteiligt, sondern auch viele andere Landesparteiobleute, dass das der Grund war, weil man gesehen hat, da gibt es Engagement und da gibt es auch frische neue Ideen. Und im Jänner haben wir vorigen Jahres dieses Konzept tatsächlich auch beschlossen. Dank haben wir allerdings Corona und seither kommt mir vor, gibt es überhaupt nicht mehr ein einziges Thema und das heißt Corona in allen Facetten, egal ob Impfstrategie oder Immunität, alles mögliche, wird diskutiert, aber die Politik besteht bekanntlich aus vielen weiteren Themen und die kommen auch wieder hervor, wenn Corona vorbei ist. Ich habe gar nicht vor allzu langer Zeit gelesen, dass die FPÖ froh sein sollte über Corona. Das dient ihr jetzt als geeigneter Rettungsring, aber auch darüber werden wir noch kurz sprechen. Gerne. Frau Hoffmann, wie haben Sie sich eigentlich bisher in diesen Erneuerungs- oder Modernisierungsprozess oder Zukunftsentwicklungsprozess der FPÖ eingebracht? Mit welchen Ideen sind Sie darauf zugegangen? Naja, bei uns ist es so in den letzten Jahren, dass ich als junge Funktionärin eigentlich schon die Chance hatte, zweimal auch zu kandidieren bei einer Nationalratswahl als Bezirksspitzenkandidatin. Also meine Bezirksparteiobfrau, die Ulrike Wall, sitzt ja im Landtag und legt da eigentlich sehr großen Wert darauf, dass auch Junge nachkommen, dass auch Junge die Chance bekommen. Das sehe ich schon als großen Vorteil. Das heißt, wenn man sich engagiert und einbringt, bekommt man in der FPÖ auch die Chance, etwas weiterzubringen. Herr Rabl, ich hatte zuvor in Ihrem letzten Statement immer den Eindruck, als würden Sie sprechen von dieser Erneuerungsnotwendigkeit fast wie die Einsicht in einen natürlichen Prozess. Das war es natürlich nicht. Es war ein unglaublich harter Bruch, offensichtlich notwendig, dass die FPÖ sich selbst bei der Nase genommen hat, gesagt hat, auch für viele überraschend, trotz der Vorfälle, dass man sagt, okay, jetzt wollen wir plötzlich mit einem Heinz-Christian Strache und der Politik oder des Umgangs, mit dem wollen wir einfach überhaupt nichts mehr zu tun haben. Wir müssen jetzt ganz was Neues aufs Paket setzen. Können Sie trotzdem jetzt mal nochmal wirklich auch zurück an die Wurzeln dieses Frühjahrs 2019 nochmal sagen, was war es auch, was Sie damals bewegt hat? Wo musste sich für Sie jetzt in diesem Moment tatsächlich was ändern, das Sie jetzt auch in die Gegenwart tragen? Das hat sehr technisch geklungen, wie Sie es zuvor beschrieben haben. Das ist wie so ein Management-Lehrgang. Da lernt man das halt so, da muss man das und das und in diesem Knöpfchen drehen. Wie war es tatsächlich, wie beschreiben Sie es heute mit ein bisschen mehr Einsicht in diese tatsächlichen Verhältnisse? Ich glaube, man muss einmal ganz generell, wenn man den Ausgangspunkt von Ibiza nimmt, zwei Dinge unterscheiden. Das erste ist die Verantwortlichkeit, die persönliche Verantwortlichkeit des Bundesparteiobmanns, des damaligen Heinz-Christian Strache und von Joschiko Denus und das daraus resultierende Verhalten mit den Konsequenzen, die dann zu tragen waren. Und das Zweite ist die inhaltliche Auseinandersetzung mit der FPÖ. Für mich war völlig klar, als ich das Video gesehen habe, dass es nur eine Konsequenz geben kann und die heißt Rücktritt für HC Strache, weil das, was dort gesagt und gesprochen worden ist, auch aus meiner Sicht inakzeptabel ist. Sie sind ja auch Jurist, da haben Sie vielleicht auch ein zweites Herz in Ihrer Brust. Wobei, juristisch betrachtet, bin ich nach wie vor der Meinung, dass es strafrechtlich nicht relevant ist, was dort gesagt worden ist. Deswegen werden die Verfahren bisher zumindest auch eingestellt. Da gibt es ja dann erst späte Ereignisse, die aufgekommen sind im Zuge der Nationalratswahlen, die für mich wesentlich stichhaltiger sind. Aber unabhängig davon ist das eine von dem anderen zu trennen. Und die inhaltliche Auseinandersetzung mit der Partei resultiert aus meiner Sicht daraus, dass es einen neuen Obmann gibt und ein neuer Obmann auch neue Schwerpunkte setzen will. Das ist per se auch nichts Ungewöhnliches, das haben wir unter HC Strache auch gehabt, da hat Norbert Hofer nämlich das neue Parteiprogramm der FPÖ geschrieben, wie wir wissen und viele vorige Male auch schon unter Steger war es übrigens Jörg Haider, der dieses Parteiprogramm geschrieben hat. Also insofern, da gibt es schon eine gewisse Kontinuität und da überlegt man sich halt, sind wir in allen Fragen noch richtig positioniert, in der sozialen Frage, in der Familienfrage, auch in der Integrations-Migrationsfrage. Was sind denn die Schwerpunkte? Wo wollen wir uns positionieren? Wo haben wir vielleicht blinde Flecken, die wir ausgleichen möchten? Und dieser Auftrag ist daher ergangen. Modernisierungsprozess, sondern ich verknüpfe ihn eher mit der Übernahme einer neuen Obmannschaft durch Norbert Hofer, der dann gesagt hat, wir müssen uns inhaltlich neu positionieren und das ist jetzt eigentlich der Punkt. Die Konsequenz aus den personellen Entscheidungen, das heißt Absetzung von HC Strache, diese Gruppe hat eigentlich Manfred Heimbuch mit seiner Compliance-Gruppe, also zu überlegen, welche Wohlverhaltensregeln kann ich aus der Wirtschaft übernehmen in die Politik und welche Erwartungshaltungen habe ich an meine Funktionäre? Wie sollen sich die zukünftig verhalten? Und da sind wir durchaus einzigartig in Österreich, gibt es das gar nicht, in Europa kenne ich es auch nicht. Das heißt, so eine Compliance in Parteien einzuführen, das halte ich für eine großartige Idee. Es kommt dann natürlich darauf an, wie sie umgesetzt wird, was dann genau drinsteht, welche Verhaltensregeln das sind, aber prinzipiell völlig richtig, es gibt aus meiner Sicht keinen Lebensbereich mehr im öffentlichen Leben, der nicht voll transparent sein sollte, weil es erstens die Kontrolle erleichtert und zweitens auch jedem die Möglichkeit gibt, Sachverhalte zu überprüfen und zu sagen, wird da anständig gearbeitet, geht es hier mit rechten Dingen zu. Und das ist aus meiner Sicht ein richtiger Zugang. Vorbild könnte ja durchaus Skandinavien sein, die ja sehr, sehr weit schon sind bei diesen ganzen Regelungen. Das geht auch so weit, dass ich sage, was ist das Amtsgeheimnis? Brauchen wir das wirklich, wenn es nicht um personengeschützte Daten gibt? Aus meiner Sicht kann man da wirklich Reformschritte setzen, die auch uns gut tun. Aber erstaunlicherweise, so haben meine Recherchen ergeben, wollen ca. 30% ihrer Funktionärinnen und Funktionäre, die da angesprochen sind, ihren Vorstellungen von Compliance ganz und gar nicht folgen. Also es sind ja nicht meine Vorstellungen von Compliance, wie gesagt, das ist die Gruppe von Manfred Heimbuchner. Ich teile diese Vorstellungen aber naturgemäß und ich kann mir auch gar nicht vorstellen, dass die Funktionäre das nicht wollen, weil die sind bisher nur im Präsidium und im Bundesparteivorstand besprochen worden. Das heißt, die Funktionäre kennen diese Vorschriften noch gar nicht. Insofern glaube ich, dass die Recherchen hier ihrerseits nicht stimmen, weil da müsste man schon eine Abstimmung einmal dazu gemacht haben oder zumindest einmal eine Umfrage. Beides ist mir nicht bekannt. Eine Abstimmung hat es sicher nicht gegeben, das weiß ich. Umfragen werden sehr viele gemacht. Ich glaube aber nicht, dass gerade zu dem Thema eine vorliegt. Ich weiß also nicht, woher diese Zahl kommt. Ich habe es den gängigen Medien entnommen und habe in weiterer Folge keinerlei Richtigstellung gefunden ihrerseits. Aber egal, Frau Hofmann, es war mir wichtig, auch Sie einzuladen, weil ich denke, gerade in dieser Diskussion ist es sehr, sehr wichtig, die Stimme der Basis zu hören, der Menschen auch vor Ort und auch im ländlichen Raum, wie etwa im Mühlviertel. Und da interessiert mich sehr, Sie werden ja sehr viel in den vergangenen Jahren im Gespräch gewesen sein. Vor allem auch mit jenen Menschen, von denen Sie wissen, dass Sie die FPÖ wählen oder vielleicht Sie gewählt haben. Wie haben diese Menschen das wahrgenommen? Diese jetzt auch von der Parteispitze als notwendig befundenen Veränderungen? Haben das die Menschen mitgetragen? Ist das jetzt das, was vorgegeben wurde, gerade auch von Norbert Hofer, Ihre FPÖ, die Sie so wollen. Welche Erfahrungen machen Sie da? Ja, also meine Heimatgemeinde Klaff am Hofficht ist ja bei uns im Bezirk Gorbach die Blaue Hochburg seit 2013. Ich bin da viel bei Hausbesuchen unterwegs, weil bei uns gibt es jetzt keine Möglichkeiten, große Verteilaktionen zu machen. Das heißt, man ist wirklich von Haus zu Haus unterwegs. Natürlich auch bei Stammwählern, das weiß man ja schon in den letzten Jahren, wo die Kernwähler sozusagen daheim sind. Da gibt es natürlich auch volle Unterstützung für Norbert Hofer. Bei der Bundespräsidentenwahl hat ihn ja fast jeder zweite Österreicher gewählt. Und bei den Wahlen gibt es auch Unterstützung. Also ich hätte nichts Gegenteiliges gehört. Versteht ihr es richtig, dass das, was da in Ibiza vorgefallen ist und was dann in weiterer Konsequenz auch die FPÖ verändern wollte oder musste, dass das jetzt gar nicht so sehr regional bei Ihnen vor Ort sozusagen so, das hat man zwar im Fernsehen beobachtet, das hat man sich angeschaut, hat man sich mit aufgeregt oder keine Ahnung, aber dass das jetzt irgendwie Konsequenzen haben könnte auf Ihre Bezirksgruppe, die Themen, die Sie diskutieren, dass das einfach ein ganz anderer Kosmos ist. Natürlich wurde auch das Ibiza-Thema diskutiert. Natürlich waren die Wähler auch schockiert. Die haben jahrelang HC Strache gewählt. Aber es war dann der völlige richtige Schritt, den Rücktritt zu setzen. Und Norbert Hofer ist auf jeden Fall der richtige Mann als Bundesparteiobmann. Da gibt es auch Unterstützung bei den Kernwählern. Herr Rabl, auch das habe ich den gängigen Medien entnommen. Die FPÖ setzt sich bei der diesjährigen Landtagswahl zum Ziel. 20 plus 2015 lag die FPÖ. Das war damals wirklich österreichischer Rekord, erstmals über 30 Prozent in Oberösterreich, wenige Wochen später dann auch in Wien. Warum setzen Sie Ihre Erwartungen, Ihre Marke so niedrig an? Also prinzipiell muss man mal sagen, dass die Prognosen über den Ausgang einer Wahl immer schwierig sind. Sie betreffen die Zukunft und ersetzen eigentlich nur den Zufall durch den Irrtum, wie wir wissen. Das heißt, das ist eine Zahl, die sich aus Meinungsumfragen ergibt und eine Momentanaufnahme. Allerdings muss man halt sagen, es ist ja trotzdem sehr viel passiert, auch in der Zwischenzeit. Es hat natürlich bei den Wählern Enttäuschung gegeben über das, was in der Vergangenheit passiert ist. Da ist Ibiza ja nur eins dieser Ereignisse. Und Vertrauen zurückzugewinnen, das kostet und braucht Zeit auf der einen Seite und kostet viel Überzeugungskraft auch. Und die Ereignisse sind ja noch nicht so lange her. Früher 2019 ist ja nicht einmal zwei Jahre, Ibiza eineinhalb. Und diese Zeit haben wir bisher nicht gehabt. Das, was uns bleibt ist für diese restliche Zeit bis zum Wahltag, dass wir die Leistungen, die in Oberösterreich erbracht worden sind, einmal in den Mittelpunkt drücken und sagen, hier hat es eine schwarz-blaue Koalition gegeben, die eine sehr freiheitliche Handschrift trägt in ganz vielen Bereichen und wo in Oberösterreich viel weiter gegangen ist in Bereichen Wirtschaft, Wohnbau, Sicherheit, Infrastruktur und so weiter, was vorher nicht so gelungen ist. Nur als Beispiel, der Infrastruktur-Landesrat Steinkellner hat die Durchbindung geschafft bei der Linzer Stadtbahn, das ist vorher 30 Jahre lang nicht passiert. Also großartige Leistungen, die auch freiheitliche Handschriften tragen. Und da sieht man, wenn wir an der Regierung sind, dann kann das auch sehr gut funktionieren. Dann gibt es auch Stabilität, die es vielleicht mit anderen Partnern in dieser Form nicht gegeben hätte. Und das ist jetzt auch der Fokus. Wir müssen zeigen, was haben wir schon geleistet und müssen auf der anderen Seite darstellen, wie schauen unsere Visionen für die Zukunft aus. Und da gibt es ja durchaus viel, was wir herzeigen können und was präsentieren können. Frau Hoffmann, auch Sie müssen heuer Wahlen bestreiten. Sie kennen sozusagen Ihre Umgebung sehr gut, die Menschen, die dann auch zur Wahl gehen sollten. zur Wahl gehen sollten. Was geht in Ihrem Kopf um? Welche Themen wollen Sie sozusagen vorschlagen? Mit welchen Themen wollen Sie in den Wahlkampf gehen? Ich frage das auch deshalb, weil natürlich wir alle wissen, das ist mehrfach belegt, dass gerade in den vergangenen Jahrzehnten, muss man sagen, die FPÖ natürlich groß geworden ist mit einem zentralen Thema. Das ist sozusagen die Abwehr von Zuwanderung, Flucht, Migration. Naja, das ist immer, wenn man die FPÖ auf dieses Thema reduziert, die FPÖ hat ein breites Themenspektrum. Da ist das Thema Sicherheit, speziell im ländlichen Raum haben wir natürlich auch viele Themen, wenn es beispielsweise darum geht, die ärztliche Versorgung in den Gemeinden sicherzustellen, den Verkehr auszubauen. Da gibt es natürlich im speziellen Mühlviertel, da wo ich herkomme, viel zu tun. Da ist auch viel weiter gegangen. Wenn ich jetzt hernehme, der Landesrat Steinkellner, der sich dafür eingesetzt hat, dass die Nebenbahnen erhalten bleiben, speziell bei uns im Mühlviertel die Mühlkreisbahn, wo ja auch eine Anbindung an den Hauptbahnhof geplant ist, oder der Westring beispielsweise. Also die FPÖ hat ja da ein großes Spektrum an Themen. Ja, aber das könnten auch sehr sozialdemokratische Themen sein, Nebenbahnen und so weiter, Infrastruktur, könnten auch sehr SPÖ-orientierte Themen sein. Ja, aber es ist auch im Sicherheitsbereich, wo ich jetzt Landesrat Klinger übernommen habe, oder auch im Bereich von Landeshauptmann, Stellvertreter Heimbuchner, im Wohnbauresor einiges weitergegangen. Also diese Erfolge kann man ja vorweisen und damit wird man auch in die Wahl gehen. Ich habe auch eine Gemeinderatswahl, die ich zu schlagen habe, sozusagen. Wir sind jetzt zweitstärkste Fraktion im Gemeinderat. Da war es nicht ganz so einfach mit der Allmacht der ÖVP, aber da gibt es auch einige Themen, die wir sozusagen im Hinblick auf Themen, die wir durchbringen konnten. die wir durchbringen konnten. Herr Rabl, ich erinnere mich noch allzu gut, Sie sicher auch. Früher, vor allem in der Ära Jörg Heiders, war immer davon die Rede, dass Jörg Heider mit seiner FPÖ, die er sehr stark geprägt hat, vor allem deshalb Erfolg hatte, weil er wahrgenommen wurde, wie es damals hieß, der Hecht im Karpfenteich. wie es damals hieß, der Hecht im Karpfenteich. Das war eine Rolle auch der FPÖ, die ihr zu Erfolg verholfen hat. Immer so an die Kippe gerät das Ganze und dann auch im Scheitern, wenn die FPÖ regiert. Das kann man jetzt natürlich nicht so ganzheitlich verallgemeinern, aber es fällt halt auf, vor allem wenn man sich die vergangenen Jahrzehnte in der Entwicklung der Bundesregierungen angesehen hat. Wie viel Staatstragendes möchten Sie von der FPÖ und wie viel Hecht im Karpfenteich steckt in Ihnen? Also zum Ersten, was den Hecht im Karpfenteich betrifft, so würde ich das bejahen für die Ära Haider zwischen 86 und 95 ungefähr. Ab dann hat es eine Wandlung in der Partei gegeben hin zu einer Regierungspartei. Und wir dürfen nicht vergessen, dass die Regierung 99 doch auch gehalten hat bis 2006 unter Jörg Haider, nämlich damals dann fortgeführt auch mit dem BZÖ. Das heißt also, hier der Partei oder Jörg Haider diese Regierungsverantwortlichkeit abzusprechen, das halte ich geschichtlich und historisch für unrichtig. Immerhin war er ja auch Landeshauptmann sehr, sehr viele Jahre und auch dort hat er regiert. Das heißt, es gibt aus meiner Sicht durchaus sehr viele Beispiele, übrigens auch welche, wo die FPÖ nicht durch einen Migrationswahlkampf zum Sieg gefunden hat. Auch hier Jörg Haider genannt, der Kinderscheck, wie wir wissen, heute das auch umgesetzt bundesweit, war ja einer seiner Wahlkampfthemen. Ich glaube, es war 1994 oder 1995 in Kärnten, mit dem er die Landtagswahl haushoch gewonnen hat. Also ganz viele Dinge, wo das auch anders ist. Ich glaube, dieses, wenn ich jetzt zu mir kommen darf, diese Frage Hecht im Karpfen, der ich auf der einen Seite oder Regierungsverantwortlichkeit, das ist eine Frage der Position. Wenn man in der Opposition ist, hat man aus meiner Sicht auch die staatsbürgerliche Verantwortlichkeit, die Regierung zu kontrollieren. Und das bedeutet einfach, Kritik an Maßnahmen zu üben, von denen man der Überzeugung ist, dass sie nicht richtig sind und besser gehen. Das habe ich in Wels genauso gemacht. Da habe ich auch den Altbürgermeister massiv kritisiert, weil er ganz viel einfach nicht hingehaut hat oder weil einfach nicht viel nicht in ordnung war wenn man dann selbst in eine regierungsposition kommt das kann man am besten bei den grünen sehen dann passt man sich auch an einem gewissen establishment auch an weil es da regeln gibt immer noch einhalten muss und wenn man einfach nicht nur immer schreien kann sondern auch erwartet wird dass man konkret etwas umsetzt blödes sollte wenn das nicht gelingt mit einem koien kann, sondern auch erwartet wird, dass man konkret etwas umsetzt. Blöd ist halt, wenn das nicht gelingt mit einem Koalitionspartner wie der ÖVP, wie man das derzeit ja auch feststellen kann, nicht nur bei der Abschiebethematik, sondern auch in ganz vielen anderen Bereichen. Jetzt Westbahn für mich ein klassisches Beispiel, wo Gewässler im Stich gelassen wird von Blümel, der kein Geld hergibt und die Westbahn ausdünnt. Also all das sind Dinge, die Erwartungshaltungen bei der Bevölkerung wecken, wo man sagt, jetzt seid ihr in der Regierung, jetzt setzt mal um das, was ihr gesagt habt. Und wenn dann das nicht kommt, dann gibt es die Enttäuschung. Aber deswegen haben die Grünen sich ja auch entfernen müssen von dieser Hecht im Karpfenteich-Geschichte nur auf der anderen politischen Seite, nämlich auf der linken politischen Seite. Wir haben das heute rechtskonservativ gemacht, auch damals schon. Deswegen, es ist eine Frage der Rolle, in der ich mich gerade befinde. Ich glaube, ich fühle mich jetzt persönlich nicht mehr als Hecht im Kapfen, da ich als Bürgermeister, weil wen soll ich da fressen? Da müsste ich mich ja selbst anknappern. Also insofern ist es eine Frage, welche Position man gerade hat. Frau Hoffmann, um jetzt doch auf diese Dualität in der FPÖ zu sprechen zu kommen, auf der einen Seite Norbert Hofer und sein Politikstil und dann der viel umstrittene Herbert Kickl in seiner Rolle als FPÖ-Klubobmann im Parlament. Inwieweit interessiert Sie das in der Regionalgruppe, in der Bezirksgruppe überhaupt, was sich da im Parlament und auf Bundesebene abspielt innerhalb der FPÖ? Naja, grundsätzlich verfolgt man die Bundespolitik schon. Jetzt als Basisfunktionär ist man schon interessiert, was auch im Nationalrat gesprochen wird. Es ist jetzt so, die FPÖ ist in der Opposition, da ist es auch die Aufgabe, Missstände aufzuzeigen. Das kann ein Klubobmann einer Oppositionspartei durchaus mit schärferen Tönen machen. Der Norbert Hofer ist Nationalratspräsident. Dass der natürlich anders auftritt als ein Klubobmann, ist durchaus legitim. Aber man verfolgt das durchaus. Naja, da geht es ja nicht nur um den Stil, dass sozusagen er als dritter Nationalratspräsident in einer sehr hohen Position der Republik ganz anders agieren muss als ein Klubobmann. Das ist schon klar, aber das unterscheidet sich ja teilweise wahrsträubend auch in den Positionen. Der eine sagt, ich bin selbstverständlich bereit, mich gegen Covid-19 impfen zu lassen und der andere sagt, alle, die sich impfen lassen, die haben irgendein Problem. Ich habe jetzt die Frau Hoffmann gefragt. Aber korrigieren, es ist trotzdem falsch. Ob sich jemand impfen lassen möchte oder nicht, ist jedem seine persönliche Meinung. trotzdem falsch. Naja, ob sich jemand impfen lassen möchte oder nicht, ist jedem seine persönliche Meinung. Wir treten gegen einen Impfzwang auf und wenn jetzt ein Norbert Hofer sagt, er möchte sich impfen lassen und ein Herbig Kickler möchte sich nicht impfen lassen, da kann jeder seine Meinung dazu haben. Aber in wem sehen Sie dann sozusagen tatsächlich die Führungsverantwortung? Ich meine, das sind zwei starke Führungspersönlichkeiten auf unterschiedlicher Ebene, auch auf unterschiedlichen Positionen innerhalb der Parteihierarchie. Aber wir wissen natürlich, dass Herbert Kickl ein unglaublich gewichtiges Wort zu sagen hat innerhalb der FPÖ. Ja, er ist jetzt Klubobmann und Norbert Hof ist unser Bundesparteiobmann, hinter dem die FPÖ auch steht. Er ist mit einem großartigen Ergebnis zum Bundesparteiobmann gewählt worden. Herr Rabl, Sie wollten zuvor schon widersprechen. Nein, ich wollte nur ein Zitat richtigstellen, wo wir nicht gleich widersprechen, sagen einfach, die Richtigstellung, an der liegt es mir, es gibt kein derartiges Kickelzitat. Und es gibt für mich auch keinen Widerspruch, weil die Impffrage keine ideologisch-parteipolitische Frage ist, sondern eine höchstpersönliche. Und es gibt Bereiche, wo Leute sagen, ich lasse mich impfen, aus allen Parteien übrigens. Und es gibt Leute, die sagen, ich warte noch ab oder ich lasse mich nicht gleich impfen. Und das widerspiegelt auch typischerweise den Bevölkerungsschnitt. Wir wissen ja, dass sich 30, 40 Prozent derzeit impfen lassen wollen. 20 sagen, ich lasse mich sicher nicht impfen und die anderen sagen, ich warte mal ab. Also wir sind, was das betrifft, ein guter Querschnitt der Bevölkerung. Und ich sehe da deswegen auch keinen inhaltlichen Widerspruch. Das ist doch sehr weit hergeholt, weil das ist genauso, als würde ich sagen, ich lasse mich Grippe impfen oder nicht und dann heißt es nur, weil du das sagst und der andere sagt, das habe ich jetzt eine Spaltung in der Partei. Also wir wollen da schon am Boden bleiben. Das ist es jedenfalls nicht, was die inhaltlichen Differenzen ausmacht. Aber momentan gibt es auf Macht- und Durchsetzungsebene keinerlei Ansätze, dass irgendjemand einen Impfzwang durchsetzen will. Es gibt vielleicht die Diskussion, Impfzwang ja oder nein. Das ist oft sehr wissenschaftlich in der Medizinerkreisen geführt, aber es gibt keinerlei auf Macht- und Regierungsebene einen Plan, das auch tatsächlich zu beschließen. Sehr wohl aber gibt es Kampagnen auch ihrer FPÖ und der Impfzwang AT oder was auch immer, wo dann natürlich schon auch Stimmung gemacht wird gegen einen Impfzwang, den es überhaupt nicht gibt. Das ist ja Fehlinformation. Das sehe ich nicht so. Und zwar deswegen nicht, weil der Sinn eines Volksbegehrens ist ja auch eine Bewusstseinsbildung. Das heißt, ich möchte mit diesem Volksbegehren ein Thema, von dem ich befürchte, dass es in der nächsten Zeit entschieden wird, aufbereiten und die Bevölkerung darüber informieren, dass das ein Problem und eine Gefahr sein kann. Und der Impfzwang ist schon etwas, was diskutiert wird. Wir wissen, es hat sowohl Schützenhöfer als auch Stelzer gesagt, dann soll es eine verpflichtende Impfung geben. Also ganz so aus der politischen Diskussion ist es aus meiner Sicht nicht draußen. Und wir haben ja auch gesehen, dass es geheißen hat, es gibt keinen Testzwang. Allerdings, wenn ich das über die Hintertüre einführe, nämlich mit dem mittelbaren Testzwang, nur als Beispiel in den Schulen, wenn sich Schüler derzeit nicht testen lassen, dann dürfen sie die Schule nicht besuchen. Das heißt, ich habe jetzt die Schulpflicht auf der einen Seite und die Testpflicht auf der anderen Seite und die Testpflicht wiegt derzeit mehr als die Schulpflicht. Das sind also schon Dinge, wo ich sage, da heißt es nicht direkt, du musst dich jetzt testen lassen, aber die Konsequenz ist so stark, dass es fast keine Alternative dazu gibt, wenn mir die Bildung der Kinder am Herzen liegt. Und da sieht man auch, es ist durchaus berechtigt, dieses Thema Impfzwang in den Mittelpunkt einer politischen Debatte zu rücken. Weil einerseits gibt es sehr wohl auch politische Kreise, die sagen, wir fordern das. Und auf der anderen Seite gibt es da hohe menschen- und verfassungsrechtliche Probleme mit diesem Thema. Weshalb ich sage, ich bin sehr einverstanden, dass die FPÖ dieses Thema aufgegriffen hat, berechtigt aufgegriffen hat. Und wir werden schauen, in zwei, drei Monaten, ob das noch immer so ganz weit weg von der politischen Diskussion ist oder ob wir dann gerade mittendrin sind. Werde ich ebenfalls sehr interessiert und aufmerksam beobachten. Frau Hoffmann, nochmals einige Schritte zurück. Sie sind eine junge Politikerin und haben irgendwann mal in Ihrem Leben die Entscheidung getroffen, die FPÖ sollte es sein. Das hätte ja nicht zwingend so kommen müssen. Es gibt ja keinen Zwang, keinen FPÖ-Wahlzwang, sondern Sie hätten ja zwischen verschiedenen Parteien wählen können. Was ist es denn, was die FPÖ für Sie so interessant macht? Als Frau auch. Ich möchte auch noch mal ganz kurz Ihre Rolle als Frau da mit reintragen. Ja, grundsätzlich bei mir persönlich war die FPÖ immer präsent. Mein Vater war jahrelang der einzige Gemeinderat in meiner Gemeinde. Das heißt, man hat da schon früh mitgeholfen, verteilen oder auch plakatieren. Ich habe dann selbst die Aufgabe bekommen, in der Schule ein Referat über die FPÖ zu halten mit einer Gruppe, habe dann persönlich Kontakt hergestellt mit der Partei, habe mir Unterlagen liefern lassen, das hat binnen zwei Tagen super funktioniert, hatte gleich einen Brief der Bezirksparteiobfrau dabei, wo auch drinnen stand, sie möchte mich gerne persönlich kennen lernen. Das heißt, das war sofort da, dass man auf einer Ebene ist. Das heißt, Politiker haben mir nicht das Gefühl gegeben, sie sind jetzt höher gestellt, sondern das war auf einer Ebene. Man ist auf die Bürger zugegangen und ich habe mich auch mit dem Programm damals natürlich in Vorbereitung auf das Referat auseinandergesetzt. Das hat mich eigentlich von Anfang an beeindruckt, dass man die Österreicher in den Fokus rückt, dass man auf die Probleme der Menschen eingeht. auf die Probleme der Menschen eingeht und weil sie das Thema Frau angesprochen haben. Ich finde, die FPÖ greift die wirklichen Frauenthemen auf, sprich gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Das ist mir wichtiger als irgendwelche Sachen zu gendern oder das Binnen-I. Und welche Programmpunkte waren es darüber hinaus? Ich möchte mich wirklich dafür interessieren, die Sie da so angesprochen haben, vor allem auch aus einer jugendlichen, jungen Perspektive. Welchen Gesellschaftsentwurf hat die FPÖ für Sie sozusagen niedergeschrieben, dass Sie gesagt haben, diesem Entwurf möchte ich folgen? Ja, das waren viele Themenpunkte. Das war beispielsweise Heimat, Traditionen, was bei unserem Mühlviertel natürlich sehr präsent ist, das Thema. Oder auch das Thema Sicherheit. Das Thema Österreich zuerst war damals auch sehr präsent. Also da gab es viele Themenpunkte oder auch speziell Familie, dass man sich für Steuersenkungen einsetzt. Also da könnte ich noch einige Punkte aufzählen. Herr Rabl, wie kann man überhaupt als FPÖ-Bürgermeister einer Stadt wie Wales eine blaue Handschrift auftragen? Ja, ich glaube, das ist mir ganz gut gelungen mit den Themen, die wir gesetzt haben, auch in Wales. Das beginnt bei einem Wertekatalog in Kindergärten, wo der europäische Wertekanon in den Mittelpunkt gestellt wird, bei Sprachförderung für all jene, die nicht ausreichend Deutsch sprechen, bis hin zu einer Reform des Magistrats, einer Strukturreform. Budgetüberschüsse, wir sind die einzige Stadt, die eine Bestnote beim Budget hat, überhaupt, bei der Bonität. Andere Städte schaffen das ja nicht. Also ich glaube, wir haben herausragendes geleistet, auch Traditionen hochleben lassen, Maibaum setzen, wichtige Wirtschaftsimpulse, Arbeitsplätze geschaffen. Also ich kann Ihnen da so viel aufzählen für Wales, da werde ich heute nicht mehr fertig. Da würden wir unsere Sendezeit überschreiten. Wir würden wahrscheinlich auch die Sendezeit überschreiten. Noch näher zu ergründen, was jetzt tatsächlich daran freiheitlich ist, weil das könnte man, das sind fast, das klingt ebenfalls wie Management-Konzepte, könnte man viele andere Parteien auch übertragen, zu modernisieren, europäischer Wertekanon. Es gibt auch andere Parteien, die sind zutiefst Europa bekennend. Aber sei es mal dahingestellt, sie werden sich wieder in diesem Jahr auch sozusagen einer Wahlauseinandersetzung stellen müssen. Wiederum im Wettbewerb mit anderen Parteien, die, wie gesagt, die FPÖ hat jetzt auch schon in der Großwetterlage gesehen, schon bessere Zeiten erlebt vor Ibiza. Auf welche Themen wollen Sie setzen, dass die Menschen auch tatsächlich in diesem Spirit der FPÖ, mit der sie ja immer erfolgreich war, tatsächlich auch erreichen können? Weil eine Magistratsreform vermutlich ist irgendwann mal abgeschlossen. Sie werden nicht eine weitere Periode anstreben, also nochmal die Magistratsreform und dann nochmal. Was sind die gesellschaftlichen Themen, die Sie ins Treffen führen wollen? Wo wollen Sie da sozusagen Ihre FPÖ auch auf kommunaler Ebene sozusagen fokussieren? Vielleicht darf ich ein Thema, das typisch freiheitlich ist, ergänzen, weil da waren wir die einzigen in Wels, die das auch noch als Bürgermeisterpartei und schon als Bürgermeisterpartei verlangt haben. Wir haben ja die Überlegungen des Innenministeriums gehabt, dass wir ein Asylaufnahmezentrum in Wels bekommen. Da waren wir massiv dagegen, haben das bekämpft, auch beim Verfassungsgerichtshof. Gewonnen ist es eine Polizeischule. Das ist also zum Beispiel etwas typisch Freiheitliches, dass wir gesagt haben, wir haben lieber eine Polizeischule als ein Altschulzentrum. Was die Themen des Wahlkampfs sind, da muss man eins vorausschicken. Die Kommunalpolitik ist sehr viel weniger ideologisch als die Bundes- oder Landespolitik. Das liegt schlichtweg darin, dass wir keine Gesetzgebungskompetenz haben, sondern die Gesetze und die Rahmen, die uns vorgegeben werden, umzusetzen sind. Und dabei hat man, gerade wenn man einen größeren Wähleranteil hat und mit 44 Prozent den Wählern, haben wir einen großen Wähleranteil als FPÖ, die Interessen aller zu berücksichtigen. Und das ist auch das Credo für mich als Bürgermeister. Ich bin angetreten, ein Bürgermeister für alle zu sein, auch keine Gruppe dabei auszuschließen, Ich bin angetreten, ein Bürgermeister für alle zu sein, auch keine Gruppe dabei auszuschließen, auch wenn sie politisch vielleicht anders denkt und habe versucht, einen Konsensstil in die Politik zu bringen, wo ich alle ein Parteien, die vielleicht weiter weg von uns sind, auch ideologisch. Aber zu guter Letzt geht es ja um die Lösung für die Bürger. Und da können alle gute Ideen haben und ich bin für jede Idee dankbar, wenn sie dem Bürger etwas bringt. Was den Wahlkampf selbst betrifft und welche Themen das sein werden, das sind Themen, die man in ganz vielen anderen Städten auch findet. Nur als Beispiel die Schaffung zusätzlicher S-Bahn-Stationen an der Westbahn. Da könnten Sie völlig zu Recht sagen, das könnte auch ein Grüner verlangen. Ja, wenn es ein vernünftiger Grüner ist, könnte er es auch verlangen. Aber es kann auch ein vernünftiger Freiheitlicher verlangen, weil es für die Leute gut ist, für die Bürger, die dort wohnen, ist es sinnvoll. Und wenn mir jetzt wer erklärt, was an dieser Maßnahme ideologisch ist, das kann ich selbst nicht erkennen, weil das hat weder mit rechts und links was zu tun, es hat einfach damit zu tun, ist es notwendig, ja oder nein. Also ein sehr pragmatischer politischer Ansatz, der hier Platz greift oder die Verschönerung des Kaiser-Josef-Platzes. Wissens, da kann ich jetzt darüber reden, ist ein österreichischer Granit oder ein chinesischer und kann ich mir das überhaupt aussuchen nach dem europäischen Vergabegesetz. Darüber kann ich diskutieren und das könnte noch ideologisch sein, aber Tatsache ist, ich kann es mir nicht aussuchen und Tatsache ist, die Verschönerung des Platzes hat nichts mit politischer Ideologie zu tun, sondern eine Entscheidung für die Menschen da zu sein und wieder zu sagen, brauchen wir das jetzt, wem bringt das, wem nützt das was und da müssen wir unsere Erfolge feiern und das ist auch für mich wichtig als Politiker, ich bin doch kein Befehlsempfänger aus irgendeiner Parteizentrale in Wien oder woher auch immer, sondern ich kann durchaus selber denken und wir haben auch als Stadt Wales ein Selbstbewusstsein zu sagen, wir sind stolz auf diese Stadt und wir wollen diese Stadt möglichst positiv in der Entwicklung begleiten. Und jeder, der ein Stück des Weges mitgeht, der ist willkommen, egal aus welchem Lager er kommt, weil es geht hier um die Sache und nicht um parteipolitische Spielchen, davon halte ich wenig. Frau Hoffmann, vor einigen Jahren hat Landeshauptmann-Stellvertreter, FPÖ-Landesparteifolz-Vizepräsident Manfred Heimbuchner sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass ein gewisser Narrensaum in der FPÖ nichts verloren hat. Haben Sie verstanden, was er damit gemeint hat? Ich bin jetzt hier als Basisfunktionärin und jetzt nicht als Landespolitikerin. Er hat die FPÖ generell gemeint. Das möchte ich jetzt nicht kommentieren. Wollen Sie das kommentieren? Sie wurden öfter schon gefragt. Also ich kann es natürlich kommentieren. Ich weiß auch, was Manfred Heimbuchner damit gemeint hat. Es hat in der Partei immer wieder Aussagen gegeben, die fernab von Gut und Böse waren. Und mit denen man sich auch zu Regierungszeiten auseinandersetzen musste, aus meiner Sicht unnötig auseinandersetzen musste, weil diese FPÖ aus meiner Sicht ein klares Bekenntnis abgegeben hat zu gewissen Entscheidungen in der Politik und zu gewissen Haltungen und Werten. Und es hat ganz am Anfang schon immer eine klare Abgrenzung zu jeder Art des Extremismus oder Radikalismus gegeben. Und das hat Manfred Heimbuchner auch mit dieser Aussage gemeint. Und zur Aussage stehe ich auch zu 100 Prozent. Weil wenn man Haltung hat und Werte hat, dann muss man halt sagen, es gibt eine demokratische Republik Österreich. Das sagt eigentlich eh schon alles. Und die Grundwerte, die in dieser Republik vertreten werden, zu der wollen wir uns auch bekennen. Darauf leisten wir uns ein Eid. Und das soll auch in unserer politischen Arbeit sich wiederfinden. Aber man muss auch dazu sagen, diesen Nahensaugen gibt es annähernd in jeder Partei in irgendeine Richtung. Egal ob jetzt klerikal-monarchistisch oder linksextrem, da fallen mir viele Beispiele auch in anderen ein. Das heißt, ich würde mir dieses klare Bekenntnis zur Republik Österreich und den Grundwerten auch von allen anderen Parteien in dieser Form wünschen, so wie wir es als FPÖ schon abgegeben haben. Mir ist jetzt aufgefallen, dass sie ganz und gar nicht beim Namen genannt hat, das was unter dem Narrensaum gemeinend verstanden wird, nämlich die vielen rechtsextremen Elemente auch innerhalb der FPÖ, demokratiefeindlich und im Umgang mit der eigenen Vergangenheit äußerst unsensibel. Es fällt auf, dass hier auch das, was sie jetzt sehr selbstverständlich dargestellt hat, innerhalb der FPÖ oder auch außerhalb auf jede Menge kognitive Dissonanzen stößt, weil sie haben jetzt mal erklärt, das habe ich ebenfalls meinen Recherchen entnommen, dass sie Identitäre inren Parteien nicht sehen wollen, es sei denn, Sie haben sich geläutert und bekennen sich zu den Grundsätzen der FPÖ. Ihr neuer Bundesgeneralsekretär Michael Schnedlitz sieht bei Identitären überhaupt keine Probleme. Die können sehr wohl Platz finden innerhalb der FPÖ. Was ist jetzt Sache? Also das waren jetzt zwei Fragen, ich versuche sie nacheinander zu beantworten. Erstens, wenn es darum geht, Dinge konkret beim Namen zu nennen und zu schauen, ob sie tatsächlich rechtsextrem sind, dann muss man aus meiner Sicht schon vorsichtig sein, weil da muss man sich immer mit der Rechtsextremismus-Definition auseinandersetzen. Und diese Definition setzt doch immer voraus, dass es eine Gewaltbereitschaft oder Gewalt in der Umsetzung dieser Schritte gibt. Und gerade das gibt es in der FPÖ nicht, weil ich kenne keinen Funktionär, der sich tatsächlich zur Gewalt bekennt oder gewaltbereit ist. Also das ist für mich immer ein ganz wichtiger Schritt auch in der Abgrenzung. Der zweite Schritt, was die Identitären betrifft, da gibt es ganz klare Parteibeschlüsse. Sowohl in der oberösterreichischen Landespartei haben wir schon vor vielen Jahren einen diesbezüglichen Beschluss gefasst und gesagt, jeder, der Funktionär bei den Identitären ist, kann nicht Mitglied in der FPÖ sein, weil das ja auch ausdrückt eine Geisteshaltung, die nicht unsere ist. Und das ist auch das, was Manfred Heimbuchner mit den Namensaum gemeint hat. Also diese Abgrenzung ist aus meiner Sicht eine richtige und wichtige Abgrenzung, die wir auch vollzogen haben. Das, was ich nach wie vor sage, ist, nur weil jemand einmal vor Jahren bei den Identitären war und das einmal unterstützt hat, kann sich der ja trotzdem ändern. Sonst wäre es ja auch nicht möglich, dass in anderen Parteien immer wieder Leute andocken, die halt vorher bei einer anderen Partei waren. Man kann sich ändern, man kann sich läutern, man kann auch klüger werden in der Politik. Insofern ist es auch zulässig zu sagen, ich komme jetzt zur FPÖ, ich möchte mit dem nichts mehr zu tun haben. Kategorisch das alles auszuschließen, halte ich für demokratiepolitisch auch höchst bedenklich. Ich glaube auch, wir würden in der FPÖ einen Grünen aufnehmen, der sich bekennt jetzt zur FPÖ und den grünen Prinzipien abschwört. Also auch das ist ja zulässig, wie wir wissen. Das halte ich für fast ausgeschlossen, dass es mal so weit kommt. Ja, haben wir schon Beispiele, keine Sorge. Ich weiß, dieser Corona-Demonstrant Martin Rutter, der hat ja auch jede Menge Stationen durchlaufen, aber den möchte ich jetzt eigentlich nicht als repräsentativ heranziehen. Frau Hoffmann, Sie gehen in die Wahl, der Wahlkampf wird auch für Sie bald mal beginnen. Wer ist denn für Sie der größte politische Gegner und warum? Naja, der größte politische Gegner ist natürlich in meiner Gemeinde die ÖVP. Die hält 12 von 19 Mandaten. Da geht es natürlich einmal darum, dass die absolute Mehrheit, dass wir das brechen können, weil dann auch mehr Spielraum im Gemeinderat natürlich da ist. Weil jetzt ist es so, wenn die ÖVP nicht dabei ist, da kann man noch so eine gute Idee haben, selbst wenn sie die SPÖ unterstützt, findet keine Mehrheit. Das ist natürlich der große Punkt bei uns. Und wenn Sie morgen etwa Manfred Heimbuchner anrufen würde und Sie fragt, wie soll ich es denn anlegen auf der Landeswahlebene, welche Tipps würden Sie ihm geben? Der Manfred Heimbuchner ist gut beraten, ich glaube, der braucht keine Tipps aus dem Viertel. Also der hört sich nicht um an der Basis, was dort so gedacht wird und was man ihm eventuell in den Stammbuch schreiben möchte. Wir sind gut vernetzt innerhalb der Partei. Das heißt, vom Basisfunktionär zum Landesparteiobmann, da ist eine gute Kommunikation gegeben. Es ist auch gut, wenn es jetzt Bürger sind, die auf uns zukommen mit einem Problem. Das kann man weitergeben an den Bezirk oder direkt in ein Landesbüro. Also das ist bei uns wirklich eine Linie. Es wird mit einer Zunge gesprochen. Bei anderen Parteien ist man sich oft nicht ganz so sicher. Wenn man die ÖVP im Gemeinderat hört, weiß man oft nicht, ob die auch wissen, dass die ÖVP im Land das mitbeschlossen hat. Bei uns ist das eine Linie. Herr Rabl, wen werden Sie für Ihren Wahlkampf nach Wales einladen? Norbert Hofer oder Herbert Kickl? Wahlkampf nach Wels einladen? Norbert Hofer oder Herbert Kickl? Beide. Beide sind ja beide wichtige Repräsentanten der FPÖ. Ich bezweifle nur, dass beide kommen können, weil der oberösterreichische Wahlkampf ja intensiver wird und es gibt ja nicht nur Wels, sondern auch viele andere Städte und Gemeinden, die sich wünschen, dass Spitzenfunktionäre auftreten. Insofern einladen werde ich beide, ob sie kommen, man bleibt dahingestellt jetzt haben sie mir aber nicht damit nicht eigentlich das interesse beantwortet wenn sie lieber haben wollten das haben sie auch nicht gefragt ja sie haben gefragt ich einladen möchte das habe ich ganz klar beantwortet also werde ich werde beide einladen und wenn ich gefragt wenn ich lieber haben möchte insgesamt dann kommt wieder darauf an wofür. Also wenn wir ein großes Fest machen, etwa im Bereich des Welser Volksfests, dann weiß ich, dass Kickl das Zelt zum Rocken bringen wird. Und das ist ja auch wichtig für die Stimmung. Norbert Hofer spricht hier eine andere Sprache und da gibt es auch einen anderen Rahmen. Das heißt, man muss schauen, wofür welcher Anlass passt. Aber ich glaube, ich kann mir das nicht aussuchen. Das heißt, man muss schauen, wofür welcher Anlass passt. Aber ich glaube, ich kann mir das nicht aussuchen. Würden Sie ihm vorher mitteilen, wo Sie persönlich für diesen rhetorischen Rock'n'Roll von Herbert Kickl im Welser Festzelt die rote Linie sehen möchten? Ich glaube, Herbert Kickl weiß ganz genau, wo diese rote Linie ist. Er hat sie aus meiner Sicht auch nicht überschritten. Er hat pointiert formuliert, ja, das stimmt. Aber auch da sind wir nicht alleine in Österreich, die das machen. Das hat es ja schon öfter gegeben. Und gerade Herbert Kickl hat sich ja als Innenminister viel anhören müssen. Ich erinnere nur an das Zitat vom Lukas Kaiser, der gesagt hat, Österreich ist eine Nation und hat einen scheiß Innenminister Kickl. Das ist ja auch nicht gerade die feine englische Art, derartige Aussagen zu tätigen. Das heißt, Herbert Kickl weiß genau, was er kommuniziert und wie er kommuniziert. Und gerade in der Corona-Krise, das, was jetzt in der Vergangenheit, die letzten drei, vier Wochen da gesagt worden ist, da habe ich nichts auszusetzen. Frau Hoffmann, auch in Oberösterreich ist es so und es wird auch in diesem Wahlkampf oder in der Wahl oder vor der Wahl so sein, dass sich vor allem junge Menschen sehr, sehr stark für das Thema Klimaschutz interessieren werden. Was tun die Parteien für den Klimaschutz? Ich frage jetzt bewusst Sie als sozusagen Jungpolitikerin, was werden denn Sie den jungen Menschen, die vielleicht mit 16 zum ersten Mal zur Wahl gehen, sagen, was die FPÖ zum Klimaschutz, und da muss sich sehr radikal und sehr bald was verändern, beitragen wird. Ja, Klimaschutz, Heimatschutz, Umweltschutz, das liegt der FPÖ natürlich auch am Herzen. Da gibt es viele Themenschwerpunkte, aber ich glaube, dass jetzt der Jugend mehr das Corona-Thema unter den Nägeln brennt als der Klimaschutz. Es könnte aber so sein, dass ganz so sehr, wie es jetzt uns sozusagen dominiert, das auch sehr schnell wieder abeppen und enden kann. Viele sagen, es wäre durchaus möglich im Sommer und dann geht der Wahlkampf in die Intensivphase. Dann brauchen sie einen Plan B. dann brauchen sie einen Plan B. Naja, aber wenn ich mir die Zahlen ansehe, im Juli 2020 waren es 10.300 Jugendliche in Oberösterreich, die entweder lehrstellensuchend, arbeitslos oder in Schulung waren. Dann haben wir, glaube ich, andere Themen oder andere Probleme als der Klimaschutz. Weil das Homeschooling, was jetzt ja ein großes Thema ist, der Ausbildungsrückstand, den können die Jugendlichen oft ein Leben lang nicht mehr aufholen. Und wer stellt einen Lehrling ein, der nicht richtig lesen, rechnen oder schreiben kann? Da wird man ansetzen müssen. Da sind viele Fragen offen, ja. Herr Rabl, die FPÖ, und das sieht man ja jetzt schon in gewissen Zügen auch in Oberösterreich, will sich ja irgendwie, das hat man das Gefühl, mit der ÖVP nicht so ganz verscherzen. Diese Option, dass die ÖVP doch auch wieder die FPÖ für eine Regierungsallianz wählt, das ist ja noch da. Das wird sich auch rechnerisch auf alle Fälle ausgehen. Aber gleichzeitig muss man natürlich auch oppositionelle Töne anschlagen. gehen, aber gleichzeitig muss man natürlich auch oppositionelle Töne anschlagen. Was raten Sie, wie soll die FPÖ daran gehen, doch mehr auf die ÖVP und Landeshauptmannstelle zu eindögeln oder weiterhin sich sozusagen ein bisschen mit Kreide umgeben und sanftere Wege gehen? Also die letzten sechs Jahre oder fünfeinhalb waren ja geprägt von einer sehr guten Kooperation zwischen der ÖVP und der FPÖ auf Landesebene, übrigens auch zwischen der FPÖ und der ÖVP auf Stadtebene. Sehr konstruktiv, es ist viel weitergegangen und es bringt auch nichts, jetzt sechs Monate vor der Wahl schon wechselseitig mit dem Löffel auf den Topf zu schlagen und den anderen irgendwie in Unruhe und Furcht zu versetzen, sondern man soll immer auf die gemeinsamen Erfolge verweisen. Immerhin ist es eine Leistungsbilanz, die sich auch sehen lassen kann von beiden Seiten. Und ich halte es überhaupt nicht für nötig, jetzt den anderen Partner schlecht zu machen, weil immerhin sind die trotzdem in einer Koalition und haben auch viel voneinander profitiert und viel umgesetzt. Das heißt, ich würde mir erwarten, dass man jetzt die Arbeit fortsetzt. Der Bürger hat ja gewählt, damit gearbeitet wird. Und ein halbes Jahr vor der Wahl jetzt schon anzufangen mit wechselseitigen Beschuldigungen, davon halte ich eher wenig. Und man wird dann einen intensiven Wahlkampf führen. Aber man kann ja unabhängig davon, von persönlichen Beleidigungen und von massiven Attacken, einfach einmal darauf hinweisen, was funktioniert denn gut und was könnten wir anders oder besser machen. Das heißt, das Darstellen einer Alternative und das Darstellen der Werte, für die wir stehen, und das sind nun einmal Heimat, Sicherheit, Leistung, das sind zum Teil auch andere Werte als die, für die die ÖVP steht. Wenn ich das den Wählern begreiflich machen kann, dann ist schon viel gewonnen und dann hat er eine seriöse Wahlmöglichkeit. Dann kann er auch seriös sagen, mir ist das Thema Heimat wichtiger, findet bei der ÖVP nicht diese Beachtung, deswegen wähle ich lieber FPÖ. Also ich finde, ein attraktives Angebot zu geben hat auch seinen Wert und ich würde ja diese Richtung einschlagen in der Strategie, als ständig nur darüber nachzudecken, wie kann ich dem anderen das Hackel ins Kreuz hauen. Das hat keinem was gebracht. Frau Hoffmann, es taucht immer wieder die Idee auf, sozusagen diesen Streit um die Führungsrolle oder diesen Disput damit ein Ende zu setzen, indem man sagt, wir machen doch ganz einfach den Manfred Heimbuchner zum Bundesparteivorsitzenden. Ist das eine Idee, die Ihnen gefällt? Er wäre dann weg aus Oberösterreich. Er wäre sicher ein guter Bundesparteiobmann, aber wir brauchen ihn noch in Oberösterreich. Diese Frage stellt sich ja nicht, ob Sie ihn brauchen in Oberösterreich, sondern ob er vielleicht als dritte Lösung der bessere Bundesparteivorsitzende wäre. Wir brauchen ihn in Oberösterreich und da haben wir noch viel vor und deswegen ist das kein Thema. Herr Rabl, welche Gespräche führen Sie diesbezüglich mit Ihrem Landesparteivorsitzenden? Bezüglich der Obmannschaft? Ja. Ich glaube, wir haben einen gewählten Obmann, Norbert Hofer. Und der Diskussionsbedarf ist daher aus meiner Sicht überhaupt nicht gegeben. Manfred Heimbuchner konzentriert sich voll auf den Wahlkampf jetzt in Oberösterreich. Hier gilt es, ein starkes Ergebnis zu verteidigen. Wir haben vorher schon gesprochen, wir liegen bei 20 Prozent mit einem durchaus großen Aufholpotenzial, das wir gerade jetzt auch nützen können, weil die Regierung einfach eine schlechte Performance liefert. Und diese Chance wollen wir doch wohl nützen. Also sich in Obmann-Diskussionen zu verstricken, da mache ich nur den politischen Gegner eine Freude oder den Journalisten. Beides ist nicht das primäre Ziel eines FPÖ-Politikers. Insofern sage ich, für mich ist völlig klar, Manfred hat die Aufgabe, jetzt den Wahlkampf in Oberösterreich anzuführen, die Wahlkampflokomotive zu sein. Das kann er, er fühlt sich bei den Leuten wohl. Wir wissen, was da alles weitergehen kann. Er verbreitet eine Dynamik und Motivation. Beides ist für einen Wahlkampf extrem wichtig. Und Norbert Hofer macht einen tollen Job als Bundesparteiobmann. Das sagen auch die Umfragen inzwischen übrigens. Wir sind ja gestiegen von 16 auf 18 Prozent. Wir waren schon auf 13. Da sieht man, wir holen auf. Die Zufriedenheit mit uns steigt wieder. Die Vertrauenskrise ist zum Teil überwunden. Und es gibt keinen Grund für Pessimismus oder auch keinen Grund, Asche übers Haupt zu streuen, vor lauter Selbstmitleid. Nein, vorwärts und auf. Also ich sehe schon, Sie haben schon die Marketingkonzepte fixfertig ausgearbeitet. Sprechen alles in Rosarot, alles Leihwand, wie man in Wien sagen würde. Richtig, alles Leihwand. Vorwärts geht's. Wir haben jetzt nicht mehr ganz so viel Zeit auf der Uhr. Frau Hoffmann, das ist mir jetzt auch noch wichtig, das frage ich ganz bewusst auch Sie. Zeit auf der Uhr. Frau Hoffmann, das ist mir jetzt auch noch wichtig, das frage ich ganz bewusst auch Sie. Das ist ja kein Geheimnis. Wir beobachten allüberall, in Österreich, aber auch darüber hinaus, doch, dass viele Menschen das Vertrauen verlieren. Also sukzessive verlieren in die Politik, in die Vertrauenswürdigkeit auch von Politikerinnen und Politikern, aber auch gegenüber Medien. Jetzt haben wir gar nicht die Zeit, da jetzt eine große Ursachenanalyse anzustellen, aber was können Sie persönlich als junge Regionalpolitikerin tun, um dieses Vertrauen, und da geht es jetzt nicht zwingend um Parteifarben, dieses Vertrauen auch ein Stück weit wieder mehr herzustellen? Ja, ich merke das auch in meiner Gemeinde, wo natürlich dann gesagt wird, im Gemeinderat, da wird sowieso nur gestritten, das ist sozusagen das kleine Parlament. Ganz wesentlich ist, dass man konstruktiv und sachlich zusammenarbeitet. Da steht nicht die Parteipolitik im Vordergrund, sondern die Bevölkerung. Was ist gut für die Menschen in meinem Ort oder was ist gut für die Menschen in meinem Ort? Oder was ist gut für die Menschen in meinem Bundesland? Und ich glaube, ganz wesentlich ist auch ein Punkt, dass man das, was man vor der Wahl gesagt hat, auch nach der Wahl umsetzt. Weil wenn man das natürlich nicht macht und Wahlversprechen bricht, geht das Vertrauen der Menschen in die Politik natürlich verloren. Herr Rabl, ich kenne jetzt keine Umfragen, vermute aber mal, dass bei der Bürgermeisterdirektwahl die Absolute sich für Sie nicht ganz ausgeht. Wen wünschen Sie sich denn in die Stichwahl? Ich teile Ihre Vermutung nicht. Falls es dem nicht so wäre, wen wünschen Sie sich als Gegner in der Stichwahl? Ja, aus meiner Sicht gibt es ja keinen Wunsch gegen das, entscheidet bekanntlich der Wähler, wenn er mir in die Stichwahl schickt. Die wahrscheinlichste Variante ist, dass Petra Wimmer in die Stichwahl kommt. Sie ist Kandidatin der SPÖ und die SPÖ ist ja trotzdem in Wales nach 70 Jahren Alleinherrschaft nach wie vor eine Macht. Also man braucht nicht glauben, dass sie jetzt verschwunden ist. Es geht zwar auch der SPÖ im Vergleich nicht sonderlich gut, aber trotzdem, wenn es zu einer Stichwahl kommt, ist die wahrscheinlichste Variante sicher Petra Wimmer. Aber das Ziel liegt trotzdem darin, dass wir sagen, ich hoffe, wir haben die Bürger überzeugt, dass die Alternative Rabl als Bürgermeister die beste für Wels ist. Frau Hoffmann, Umfragen hin oder her, es deutet im Augenblick alles darauf hin, dass auf Landigkeit mit der FPÖ? Wenn diese Niederlagen sich häufen und so weiter, wie lange würden Sie diese Talsohle mit der FPÖ durchschreiten? Naja, jetzt starten wir dann einmal in den Wahlkampf. Und wir haben ein sehr gutes Ergebnis gehabt 2015 in meiner Gemeinde bei der Landtagswahl. 40 Prozent, das heißt, das war der erste blaue Fleck sozusagen im Mühlviertel. der Landtagswahl 40 Prozent. Das heißt, das war der erste blaue Fleck sozusagen im Mühlviertel. Schmerzgrenze abgerechnet wird am Wahltag und bis dahin kämpfen wir mit Verteilaktionen und Hausbesuchen um jede Wählerstimmung. Sie glauben, dass all diese Vorkommnisse im Frühjahr 2019, sozusagen der Rücktritt von Heinz-Christian Strache, der doch auch viele Fans hinter sich wusste, dass das alles beim Wählerverhalten in Ihrer Gemeinde keine Rolle spielen wird. Ich bin jetzt kein Hellseher. Ich weiß nicht, wie sich das auswirken kann oder wird. Wir werden natürlich versuchen, bestmöglich die Wähler von unserem Programm zu überzeugen. Herr Rabl, wir haben jetzt noch knapp fünf Minuten auf unserer Uhr. Ich habe mir noch vorgenommen, in Kurzverschluss Ihnen auch nochmal eine persönliche Frage zu stellen. Heute wäre der 90. Geburtstag von Thomas Bernhard. Wie gedenken Sie seiner Person als FPÖ-Politiker? Ich bin ein großer Fan von Thomas Bernhard. Er hat unglaublich gute Sachen geschrieben. Gott sei Dank. Im Holz zum Beispiel. Ganz herausragend. Was mir an ihm am besten gefällt, ist dieses ständige Kranteln. Also diese ständige negative Sicht auf die Dinge bei gleichzeitig einer scharfen Analyse der Zustände. Und wenn man den Briefwechsel, den er mit seinem Verleger geführt hat, kennt, dann kann man auch ein bisschen fühlen, wie Thomas Bernhard als Persönlichkeit war, um seine Existenz ringend, diese ständige Unzufriedenheit, dieser ständige Kampf auch mit der eigenen Umgebung, auch die Auseinandersetzung mit Wien und Salzburg, die er beide gleichermaßen gehasst und geliebt hat. Also Thomas Bernhardt ein fantastischer Schriftsteller, einer der größten, die aus meiner Sicht Österreich hervorgebracht hat. Schade, dass er so früh gestorben ist, erstens. Und zweitens, immer wieder der Griff zum Buch von Thomas Bernhardt, ein guter Griff. Aber inspiriert, FPÖ-Politiker zu werden, hat er sich nicht. Inspiriert, FPÖ-Politiker zu werden, hat er mich nicht. Das ist definitiv so, weil in die FPÖ bin ich eingetreten, glaube ich, mit 17 und da hat mich Thomas Bernhardt noch nicht in diesem Ausmaß interessiert. Ich kann aber mit großer Gewissheit sagen, nach einigen Büchern, die ich von ihm gelesen habe, er hätte mich auch nicht inspiriert, SPÖ oder ÖVP Politiker zu werden, weil ich weiß, dass er von dieser Bundesregierung damals im Rahmen der Großen Koalition genau gar nichts gehalten hat. dass er von dieser Bundesregierung damals im Rahmen der Großen Koalition genau gar nichts gehalten hat. Er hat sie auch gehasst wie die Pest. Insofern ist Thomas Berndt halt ein Weltkrantler auf alles, auch was parteipolitische Sachen betrifft. Alles klar. Also ich bin mir nicht sicher, ob andere in Ihrer Partei diese Wertschätzung, die Sie jetzt sehr leidenschaftlich vorgetragen haben, auch wirklich teilen wird. Aber mal sehen. Frau Hoffmann, wir müssen zum Ende kommen. Es ist so, wie es im September dann bei der Landtagswahl oder auch bei verschiedenen Gemeinderatswahlen ausgehen wird. Wenn Sie jetzt nochmal versuchen, sozusagen für sich die FPÖ in Ihrem eigenen Leben einen Ort zu geben, wohin soll sich diese FPÖ mit Ihnen entwickeln? Also wenn Sie in Ihre persönliche Zukunft schauen, vielleicht in 10, 20 Jahren, wo wird dann diese FPÖ in Ihrem Leben stehen? Wenn ich es jetzt als Gemeindepolitikerin sehe, dann denke ich mir, wir waren einmal eine rote Gemeinde, jetzt sind wir eine schwarze Gemeinde. Es spricht nichts dagegen, wie die Stadt Wels eine blaue Gemeinde zu werden. Und wann soll es soweit sein? Da gibt es jetzt keine zeitlichen Vorgaben. Wir werden bei jeder Gemeinderatswahl darum kämpfen und das liegt an dem Wähler. Okay, wir werden sehen, spätestens am 26. September dieses Jahres hier in Oberösterreich, wenn Gemeinderats- und Landtagswahlen stattfinden. Spannend dann auch in Wels zu beobachten. Die FPÖ hat die Aufgabe, den ersten FPÖ-Bürgermeister in einer Stadtoaststadt zu verteidigen. Das wird uns sicherlich bei DorfTV im Politikprogramm auch weiterhin sehr rege interessieren und beschäftigen. Somit darf ich mich bei Ihnen sehr herzlich bedanken, denn wir sind am Ende der Sendezeit. Vielen Dank, Stefanie Hoffmann, FPÖ-Bezirksgruppe Rohrbach, sowie Andreas Rabl, FPÖ-Bürgermeister der Stadt Wels hier in Oberösterreich. Eine spannende Diskussion, die wir auf alle Fälle weiterführen werden. Wir haben ja auch im Programm von DorfTV einen besonderen Schwerpunkt jetzt für die Wahlen dieses Jahres. In diesem Sinne darf ich mich auch bei den Zuseherinnen und Zusehern von DorfTV sehr herzlich bedanken, vor allem wieder für das Interesse. Die nächste Ausgabe ist schon fix eingeplant, nämlich genau kommende Woche, am Dienstag dem 16. Februar wieder um 17.30 Uhr hier aus diesem Studio. Dann sind zwei Nationalratsabgeordnete bei mir zu Gast, nämlich Felix Eippeldauer von den Neos sowie Ralf Schalmeiner von den Grünen und es geht um das Thema Abschiebung von Kindern. Welchen Wertehaltungen folgen politische Parteien tatsächlich? Spannende Debatte. Schalten Sie wieder ein. In diesem Sinne darf ich mich verabschieden und darf wie immer mit dem Ersuchen schließen. Bleiben Sie dem Sender Ihres Vertrauens, nämlich DorfTV, auch weiterhin gewogen. Vielen Dank. Einen schönen Abend noch.