HÅRTÅR Ich bin beim Zuschauen schon fast ein bisschen erschöpft gewesen, weil ich die Stunts von Basta Kitten so mitverfolgt habe. Also ich habe immer hin und her geschaut zwischen dem Klavierspiel, dann habe ich mir kurz vorgestellt, wenn ich das machen müsste, ich kann ja wirklich nicht einmal irgendein Klavier spielen, dann habe ich mir wieder die Stunts angeschaut. Ich bin jetzt auf einen positiven Ort total fertig. Also bist du soweit jetzt schon erholt, dass wir das Gespräch schauen? Ich fange ohnehin das Gespräch an, dass ich dir vorstelle, du bist schon verkabelt. Es gibt noch wo ein Mikro. Das ist nicht Sinn von einer Demokratie, dass nur ich rede. Das schneiden wir aber schon raus. So, also meine lieben beiden Gäste, herzlich willkommen zum abschließenden Gespräch, Christian Bucher und Gerhard Gruber. Willkommen noch einmal. Ich darf dich ganz kurz noch einmal vorstellen. Vorstellen ist jetzt blöd. Also ein kurzes Porträt nachreichen von dir. Du bist, glaube ich, wirklich der erste Vertreter des Genres Stummfilmmusik oder Filmmusik überhaupt in Österreich. Du wirst jetzt sagen, das stimmt nicht in deiner Bescheidenheit. Ich sage es jetzt und es stimmt sicher. Ich glaube, dass er der einzige Musiker, den er davon lebt, also der ausschließlich Stundchen-Dienst ist. Und es gibt weltweit auch wirklich ganz wenige. Aber zusammen mit Österreich ist das Ganze, was man einsetzt für Stummfilme, ist wenig gegenüber anderen Ländern. Also Italien hat ein riesengroßes Festival, in Bordenone, Frankreich, Deutschland hat in Bonn ein jährliches. Also bei uns ist das eher dumm. Das ist angenehm, weil das war gleich meine nächste Frage gewesen, eben noch so einer Art Stummfilm-Vertonungsszene. Ich möchte aber noch vorher schon noch etwas zu dir sagen. Die wunderbare, berühmte Schriftstellerin Ilse Eichinger, schmerzlich vermisst, hat einen schönen Text über dich geschrieben, der auf deiner Homepage www.filmmusik.at, dringende Nachleseempfehlung, ein Satz daraus, ich kann den jetzt so gut nachvollziehen, weil ich das jetzt erst gesehen habe, was du machst. Er macht jeden Film erst möglich und ihn zugleich unnötig. Das stimmt so nicht, also unnötig ist der Film nicht geworden. Das ist ja nicht fair. Nein, weil die Musik, die du dazu machst, du nennst das zwar einen Liebesakt, habe ich nachgelesen, aber gleichzeitig ist das Spiel für sich auch schon so viel wert. Es ist ja so, ich schaue einen Film zu, wie jeder Zuschauer, nur dass meine Finger was tun dabei. Und es ist mein Glück, dass ich nicht nachdenken muss. Ah, das war schon wieder die nächste Frage, wie geht das überhaupt? Das ist, kommt auch irgendwo im Text vor, wenn man zu viel verrät, dann zerstört man es. Also ich meine, ich habe nichts zuört man es. Also ich meine, ich habe nichts zu verraten. Ich kann nicht sagen, was es ist. Ich lasse mich einfach hineinfallen und das war vom ersten Augenblick so, dass ich mich hineinfallen habe lassen in einen Stummfilm. Das hat eine Geschichte, weil ich als Kind Stummfilme irrsinnig gern gesehen habe. Für mich war das die Rettung. Also ich habe immer gesagt, das ist das Fenster in die Freiheit. Ich war im Internat, da versteht man, was ein Fenster in die Freiheit ist. Also wir haben manchmal Stummfilme gehabt und eben der General, das ist ja einer meiner Herzensfilme, weil eben die Subversivität und das, was sich alles dahinter versteckt, in dem Lustigen. Und auch die Könnerschaft. Ich meine jetzt nicht nur Distanz, sondern eigentlich alles, was uns eigentlich bewegt. Vor allem die Menschen, die etwas schwächer sind und das war man eben im Internat, einfach mutig geworden sind durch solche Leute wie Pastor Kieten, speziell Pastor Kieten. Weil dieses ernste Gesicht, das war das Gesicht des Alltags im Internat und irgendwie, aber was dahinter sich da versteckt hat, das war eigentlich etwas, was wir in unseren Köpfen oder ich auf jeden Fall in meinem Kopf wirken lassen können. Das heißt, mich gedanklich irgendwo frei zu machen von dem ganzen Druck, der in den 60er Jahren in einem Internet geherrscht hat. Also eigentlich war es für mich eine Möglichkeit des inneren Rückzugs. Und gleichzeitig ist auch deswegen die Improvisation für dich so wichtig, weil sie diese Form von Freiheit bedeutet. Absolut, ja. Ich tue ja nichts anderes als, wie wenn jemand dort sitzen würde. Es tun übrigens manchmal all die Leute, ältere Leute, nichts gegen Ältere natürlich, aber die reden gerne. Die tun dasselbe, wie ich sie begleiten und so, ja jetzt hat er, und so. Nein, wir oben da. Manchmal spielt er sehr leise und wenn irgendwas im Publikum sehr stark wird, dann sage ich, nein, jetzt müssen wir ein bisschen leise sein, sonst muss ich Sie auch noch mit begleiten. Aber im Grunde passiert genau das. Oder meine Finger erzählen das, was ich eigentlich sehe. Und da gibt es ja die äußere Bewegung und die innere Bewegung. Also die innere Bewegung ist die Emotion, das was rauskommt an dem, was wir mitfühlen mit diesen Leuten. Ob wir sagen, das ist aber ein Depp da, weil er gegen einen Basta Kitten vorgeht und der hat verraten und der macht das und so. Also wir erleben das mit und meine Finger werden das eigentlich automatisch übertragen. Also ich habe eigentlich nicht viel Arbeit, ich muss nur meinen Körper zur Verfügung stellen oder meine Finger. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so einfach ist, aber ich stelle mir Musik immer sehr schwierig vor. Ich muss mir das so vorstellen, weil sonst wird es hart. Das heißt aber, ich bin ja schon total stolz, dass ich jetzt nach 12 Jahren der selbstständigen Schreibarbeit halbwegs blind tippen kann. Also das ist das Niveau, auf dem ich agiere. Du bist jetzt seit 32 Jahren Stummfilmmusiker. Da kann ich mir schon vorstellen, dass es wirklich stimmt, dass das ein bisschen eine Automatisierung ist. Ja, also man muss sehr aufpassen. Das ist ja so, die größte Angst, die ein Improvisator hat, ist, dass er sich wiederholt. Man will immer frisch sein, immer neu sein. Wenn man älter wird, jetzt bin ich 69, da kommt auch ein großer Dankgedanke von, ich spreche Vergessenheit. Nicht nur, dass ich, wenn ich einen Film öfter im Fernsehen sehe, sage das Fernsehen, den habe ich schon einmal gesehen und ich kann mich nicht erinnern. Ich kann mir jeden Film öfter anschauen, weil ich den wieder vergesse. Das geht aber mir auch schon so. Und eigentlich ist es aber ähnlich da, dass ich froh bin, ich will mir gar nicht merken, was ich gespielt habe. Ich würde es wieder vergessen, damit es immer neu und frisch ist. Das ist eigentlich mein Wunsch. Du hast ein Repertoire von 600 Filmen? Ja, inzwischen sind es wahrscheinlich so 650. Ja, inzwischen sind es wahrscheinlich so 650. Und das Filmrepertoire, das Sie wirklich zum Vertonen anbietet, hast du gesagt, zu der Corpus, das sind ca. 2000? Von dem, was der große, wichtige Corpus ist. Und da gibt es wieder wichtigere und nicht so wichtige, oder bekannte und nicht so bekannte. Und die Improvisation ging ja so weit, dass man dir angenommen, du hättest jetzt einen Stummfilm noch nie gesehen, es taucht irgendein apokryphes Werk von Pastor Kitten auf, du kennst die aber auch, wie du gesagt hast, wie der Pavlovsche Hund hinsitzen und dann fangen die Finger zu laufen an. Ich glaube schon, ja. Ich meine, es ist so, dass ja, es gibt ein Gesetz im Film, wo man sagt, Ton vor Bild. Das heißt, die Musik soll nie nachhängen. Das ist natürlich relativ schwierig, wenn man Filme kennt. Aber ich habe jahrelang Filme begleitet, ohne dass ich sie vorher gesehen habe. Und das ist eine gute Schule. Passiert ist es deswegen, weil heute nimmst du eine DVD oder du gehst auf YouTube oder irgendwo und hast die Filme. Das war früher nicht möglich. Also hat das gar nicht sein können. Und ich habe, es dürfte 92 oder so, also die Filmtage, die österreichischen waren einmal hier in Wels. Und da habe ich eine Dokumentation begleitet und das ist ein gutes Beispiel. Also es ist ein Bild, dann ist Schnitt und dann sieht man nur wahrscheinlich den Stadtplatz, kein Mensch, nichts. Gottes Willen, was passiert, was mache ich? Ich fange an. Und im nächsten Augenblick kommt die Blasmusikkapelle ums Eck, gewonnen. Also es ist auch Glück dabei, aber es ist, ich würde es auf eine andere Richtung irgendwie sagen, es ist schon etwas Intuitives auch. Man muss die Lockerheit und Freiheit haben einerseits und andererseits eine riesige Konzentration. Es gibt ja auch irgendein Werk, Sehen in der Kunst des Bogenschissens, da sagt man, man müsste eigentlich blind ins Schwarze treffen. man müsste eigentlich blind ins Schwarze treffen. So irgendwie. Also wenn man die richtige momentane Situation in sich hat, dann trifft man immer ins Schwarze, wäre gemeint. Also es ist der Hinweis für mich darauf, einfach so konzentriert zu sein, wie möglich und so locker, wie es notwendig ist, dass man einfach alles aufnehmen kann. Sobald man einen Strohhalm hat und denkt, damals habe ich das gespült oder so, dann ist schon vorbei. Dann stimmt es nicht mehr. Also du bist dann wirklich im Flow, wie es so neumodern heißt? Ich wünsche es mir. Mir ist es nicht immer hundertprozentig. Ich habe gemerkt, es hat sehr viel mit Atmung zu tun. Wenn ich also spüre, die Finger, die fangen sich zum Drehen an, so wie bei der Lokomotiv. Gibt es auch manchmal, da hat es immer so eine schöne Szene gegeben, wo die im Lokomotiven wegfährt, das ist höchstwahrscheinlich natürlich absichtlich, oder? Und dann hast du die Finger genau im richtigen Tempo auch über die Tasten bewegt. Hoffentlich. Das O-Tannenbaum, das war auf jeden Fall... Das hat sein müssen, weil wir stehen knapp vor dem weihnachtlichen Lockdown. Das ist auf jeden Fall auch eine sehr schöne... Ich möchte dich auch so gerne ins Gespräch hereinhalten. Ich meine, natürlich bist du so schon eine Zierde, aber das muss auch nicht sein. Eine schweigende Zierde. Euch verbindet schon auch eine längere Geschichte. Also ihr habt immer wieder zusammengearbeitet. Wir haben heute einmal geredet darüber und dann drauf gekommen, dass das wahrscheinlich in den 90er Jahren, Anfang der 90er Jahre, das erste Mal gewesen ist, dass wir miteinander eine Veranstaltung geplant gehabt haben. Und die Veranstaltung heute, die ist ja relativ spontan. Das heißt, am Donnerstag vorige Woche bin ich da herinnen gesessen und ihr habt da im Studio 17 ich weiß jetzt gar nicht was, ich habe es nur unten im Büro gehört. Schlagzeug und Boss und was weiß ich was. Black Dog Kubik. Genau. Und ich sage dann zum André, du, die Ruh gehört, Schlagzeug und Boss und was weiß ich was. Ich glaube, war das zurück. Black Dog Kubik. Genau. Und ich sage dann zum André, du, das ist mein Mitgeschäftsführer vom Programmkino, ich sage, wir hätten da eigentlich heuer einmal vorgehabt, dass wir mit Gerhard Gruber was machen. Und dann durch die Corona-Geschichten und so weiter, haben wir uns irgendwie nicht mehr getraut, etwas Größeres zu planen. Machen wir es einfach. Was wir, sagt er. Ja, das machen wir da herum im Studio. Und dann haben wir halt ein bisschen heruntelefoniert und du hast Mails geschrieben nach Paris. Die anderen haben sich eigentlich bis jetzt noch nicht gemeldet bei mir. Die wollten kein Geschäft machen. Die wollten kein Geschäft machen. Die sagen ja nicht, wer sie sind. Also Mail nach Paris war wegen der Filmrechte. Wegen der Filmrechte, das ist ja nicht ganz so einfach, dass man... Sehr zärtlich machst du das übrigens, Flo....dass man die Filmrechte dann... Das schneiden wir auch raus. Nein, das lassen wir drinnen, weil das so schön ist. Ja, nur für Natur, ich meine, das ist Technik. Sieht es besser? Ja, hervorragend. Genau, also Paris hat nicht geklappt. Ein paar Mal herumtelefoniert und ein paar Mal Mails geschrieben und dann haben wir gesagt, okay, das geht ja aus. Die haben wir dann auch noch erwischt, irgendwann nach dem Frühstück, Dominika. Ja, jetzt habe ich nicht damit gerechnet, dass ich wieder ins Spiel kommen werde. Tatsächlich war es so. So um 13 Uhr. Diese Spitze von der Regie habe ich gehört und ich werde Sie nicht wiederholen, um 13 Uhr bin ich schon mindestens eine Stunde auf. Frechheit. Also eine spontane Aktion. Man kann manches überwältigen, aber diese Sachen scheinen mir sehr gut zu funktionieren. Also spontane Ideen in die Welt zu setzen. Ja, es funktioniert halt da drinnen auch super. in die Welt zu setzen. Ja, es funktioniert halt da drinnen auch super. Durch die Leute vom MKH. Du gehst einen Steg rauf und sagst, das kommt mir nicht und dann sagt nicht jeder irgendwie, naja, aber wir, und wie können wir denn das? Ja, machen wir halt. Schauen wir, dass wir es zusammenbringen. Das ist tatsächlich eine sehr gute Eigenschaft an WÖS. Ich muss jetzt ganz offen sein, manchmal, wenn ich außerhalb zu Menschen sage, dass ich sehr viel in WÖS arbeite, dann haben die so einen Gesichtsausdruck. Vor allem in Wien. Also sie haben sowieso diesen Bundesländer-Gesichtsausdruck. Und ich bin mittlerweile eine große Befürworterin von WÖS, weil es wirklich alles relativ spontan und unbürokratisch geht. Also dieses, wir wollten schon anrufen, na super, diese Mentalität, die kenne ich an Wels nicht. Das finde ich sehr gut. Aber dass wir sich jetzt nicht verzetteln. Wir wollten halt einfach nur im Gespräch bleiben als Kino. Nachdem wir jetzt vorher drei Monate geschlossen gehabt haben und jetzt wieder zwei Monate geschlossen haben, haben wir gesagt, okay, wir möchten aufzeigen, dass es uns noch gibt. Das Welser Programm Kino, es gibt es noch, es ist ein schönes Lebenszeichen, aber sagen wir mal, wie geht es jetzt dem Programm Kino, also was sind jetzt genau die Aussichten, wann dürft ihr es wieder aufmachen? Laut jetzigen Stand 7. Jänner, glaube ich, wieder. Ich hoffe, dass das so passt. Das normale Kinoprogramm liegt in der Schublade. Wie wir mit den Mitarbeitern und Kurzarbeiter und so weiter, das müssen wir jetzt in den nächsten Wochen entscheiden, was wir da tun. Aber was sagt beim Programm? Jetzt sind ja sehr viele Filme nicht gezeigt worden, das heißt, du machst dann beim Tag, beim 3. November quasi, setzt dann wieder an und zeigst einfach das, was... Das, was eigentlich vorher gestartet ist und was möglicherweise in der Zwischenzeit dazukommt und neu startet. Es ist aber schon ein unglaublich mühsames Jahr, weil ja die Filme machen, oder die paar Filme, die wirklich fertig sind und gezeigt werden, es wird ja wieder alles nach hinten verschoben. Ja, es ist auf mehreren Ebenen ein bisschen mühsam. Erstens kannst du nichts im Voraus planen. In der Zeit von Juli bis September, wo wir spielen haben können, Also wir haben schon Ende Mai angefangen. Im Juli haben dann die ganzen kommerziellen Kinos wieder angefangen. Haben sich die mangels anderer Filme im Prinzip dasselbe gespielt wie wir. Das war auch nicht unbedingt ganz einfach. Aber wir haben im Juni war es eigentlich ganz gut, vergleichbar zu den Vorjahresjunis. Also Juni ist immer so der Sommeranfang, da ist es eher, sobald es schön ist, gehen relativ wenig Leute ins Kino. Juli, August, September war ganz schwach, Oktober war total super wieder. Na ja, und wie es ganz super war, haben sie gedacht, okay, jetzt geht es aufwärts, so wie die Kurven beim Corona. Aber wir sind halt dann auf einen Tag auf den anderen und wieder auf null gesetzt worden. Leider. Ich glaube, dass die Bewohner von Wels, die Bewohnerinnen, wissen, was am 7. Jänner zu tun ist. Ab 7. Jänner, die Adresse ist bekannt vom Programmkino, Bollheimer Straße 17. Ja. Jetzt holen alle ihre Kalender, ihre leeren Kalender und sagen Kino, Programmkino Wels. Ja, ist irgendwas geplant mit Gerhard Gruber? Sollen wir vielleicht jetzt irgendwas gleich erfinden, was wir mit ihm machen, jetzt wo wir ihn schon da haben? Ja. Wäre das eigentlich, genau, das hat mich eh interessiert. Also ich weiß natürlich, Stummfilm ist Stummfilm, der ist auch entsprechend gemacht, aufgrund der technischen Möglichkeiten. Aber gibt es Filme, wo man den Ton weglassen könnte, Zeitgenössische Filme und du spielst dazu? Ist das vorstellbar? Naja, es ist natürlich der Anteil am Dialog im Film sehr, sehr groß im Tonfilm. Weil der Tonfilm ja von dem irgendwie, man sagt im Englischen auch die Talkies. Bruce Willis Film wahrscheinlich mit Explosionen. Also mit viel Action und so, könnte man machen. Ich meine, es gibt auch Leute, die Fußballspiele begleiten. Das geht alles. Wirklich? Ja, ja. Also ich meine, das ist kein Problem. Alles, was Spannung erzeugt oder wo einfach viel Emotion drin ist. Das heißt, große Amplituden sozusagen machen natürlich es leichter. Aber es gibt auch zum Beispiel japanische Sturmfilme, die haben einen ganz anderen Duktus wie amerikanische oder europäische oder der deutsche Film ist wieder anders. Also die Filme sind in sich alle sehr unterschiedlich und man kann dann entsprechend Musik anlegen dazu, aber es ist nicht jeder Film gut geeignet. Also bei manchen, auch Stummfilmen, gibt es einige, wo man sich ziemlich durchquellen muss. Man muss sich vorstellen, das Tempo der damaligen Filme war viel langsamer. Wenn man eine Reise damals gezeigt hat, dann hat man die Ausgangstür gezeigt, dann sperrt man zu, dann tragen sie die Taschen in der Hingarne, dann reitet die Kutsche weg, dann reiten sie 30 Meter durch den Park und dann weg und wenn sie weg sind, dann ist Schnitt. Heutzutage sperrt man zu und Schnitt, weil alles andere kennt man. Und übrigens, der General hat leider, es war ein Flop damals, heute gehört er zu den wichtigsten Filmen überhaupt, aller Filme zusammen, und damals, die haben das Pech gehabt, der Film ist mit 24 Bilder pro Sekunde, also was jetzt unsere normale 35 mm Geschwindigkeit ist, blöderweise mit 16 Bilder pro Sekunde gezeigt worden. Das ist natürlich nicht zum Aushalten, weil die ganze Spannung verloren geht. Das macht zwischen 16 und 24, das ist ein Drittel praktisch und das hat auch dazu beigetragen, dass dem Film das den Kopf gekostet hat. Okay, ja das ist, ich habe mir das jetzt gerade versucht vorzustellen in dem entsprechenden Tempo, das, nein, das funktioniert nicht. Nein, es ist, es funktioniert nicht. Also ich war wirklich, ich überlege gerade, ob ich ihn schon jemals gesehen habe, aber ich war einfach wieder total begeistert von Buster Keatons Virtuosität, also diese, die Körperkunst. Ich habe als Kind bis jetzt immer so gerne diese chinesischen Kung-Fu-Filme angeschaut. Bruce Lee, Jackie Chan, der ja in der Tradition eigentlich auch steht. Also diese Superstanz mit Klamauk verbunden. Ich war ja wirklich begeistert mit dem entsprechenden Tempo. Ja, die haben das alles selber. Ob das jetzt Harold Lloyd war, der leider schon ganz vergessen oder ziemlich vergessen ist. Chaplin und Laurel und Harry Waney, aber die Spezialisteninstanz waren natürlich Harold Lloyd und Buster Keaton. Und es gibt eine Szene, die war mörderisch, die ist sehr unauffällig, relativ, das ist die, wo er da auf, ich weiß jetzt den Spezialausdruck nicht, wo er da auf dem Radl sitzt und die Lokomotiv dann rein fährt, ziemlich am Anfang. Und das ist lebensgefährlich gewesen. Also wenn der das Tempo falsch erwischt hätte und anders angefahren wäre, dann wäre er tot gewesen. Also bei dem ersten Stunt, ich habe mir nur gedacht, das ist einer von denen, die ich vielleicht noch geschafft hätte. Nein, also ich meine vielleicht nervlich nicht einmal, wenn es uns... War total gefährlich. Also es gibt oft Szenen, eine Szene war, das war auch, darum freut es mich, dass ich Improvisator bin, und der Buster Keaton war auch großer Improvisator. Es hat kein Drehbuch für die Filme gegeben. Erst später ist er gezwungen worden, weil da ist er, hat ein anderer, er ist dann zu MGM gekommen, er hat seine Autonomie verloren durch diesen Flop, weil er das ganze Geld gekostet hat. Aber vorher, da hat es keine Sachen gegeben, ausgemacht. Man hat am Vortag besprochen, welche Szene am nächsten Tag gedreht wird und dann ist losgegangen. Und sie haben manchmal auch, wenn sie kurz probt haben, eine Szene, weil sie besser war, beim Probieren, zum Beispiel gibt es die Szene, wo das Wasser da aberschießt auf sie, auf seine Freundin. Das war echt, die war nicht gefasst, die haben das nicht gewusst, die haben das gar nicht gesagt, dass jetzt da ein Wasser kommt. Und das hat alles so gut gewirkt und gepasst und das haben sie gelassen. Ich überlege nämlich gerade, was ich am lustigsten gefunden habe. Wir sollten eigentlich gar nicht nur über den Film reden, sondern weil wir ja die da haben. Aber du liebst ja den Film sehr. Ich habe das am lustigsten gefunden, wie sie da diese kleinen Fusseln in den Heizkästen und dann haut es den Holz blochen weg, weil er lochert. Ja, es ist eine eigene Logik sozusagen. Es ist wirklich herrlich blöd. Und die eine Szene, die hat mich unangenehm gut abgehört, wo sie anfängt zum Zaumkehren. Das mache ich nämlich auch. Bei so groben Arbeiten kehre ich dazwischen und mein Zaum ist völlig beschädigt. In der gefährlichsten Situation und in einer Situation, wo man normalerweise nicht ist. Es ist wurscht, wo ich bin. Dann bin ich auf einer Lok, die verfolgt wird von den Nordstaatlern und so. Und dann, ja, was machen wir jetzt? Am besten gehen wir mal zusammen. Ich mache das auch so. Ja, es schmerzt schon in einer gewissen Form. Aber ich habe die Parallele sehr schön gefunden, weil wir eben geredet haben über Körperkunst, also dieses Scharlani-Slapstick an sich ist ja so viel aufwendiger, aber verlangt so viel mehr, als man glaubt zu sehen. Nämlich dieses Timing ist so unglaublich wichtig und das passt, Körperkunst, Timing, das passt ja dann wieder wunderbar zu dem, was du machst während der Filme. Es gibt nichts Anstrengenderes, als Slapstickfilme zu begleiten. Es gibt schon Filme, die viel verlangen, auch durch ihre Länge, Metropolis zum Beispiel, also die ganzen Schlussszenen, da braucht man schon einiges an Schmalz sozusagen, in jeder Hinsicht, auch von der Konzentration her. Aber ja, ich habe früher, als ich etwas jünger war, zum Beispiel einmal fünf Tage lang jeden Tag zwölf bis vierzehn Lauren und Hardy Kurzfilme begleitet, pro Abend. Also drei Aufführungen mit vier bis fünf und wenn ich mir das heute zurücknehme, wenn mir was bitte. Wahrscheinlich warst du ursprünglich ein total dicker Mensch, weil du so viel improvisiert hast. Ja, ich weiß nicht, ich habe früher schon mehr Auftritte gehabt, vor zwölf Jahren oder was, und bin jetzt schmäler geworden im Laufe der Jahre. Aber trotzdem, es ist was Wahres dran, es ist ein guter Sport, das muss ich sagen, und zwar in jeder Richtung. Also ein bisschen was gegen die Demenz, weil man einfach ständig gefordert ist, und dann auch immer durch verschiedene Filme natürlich. Man ist körperlich natürlich sehr gefordert und zudem muss man sich auch emotional einlassen auf das Ganze. Ich kann mich nicht drüber schwindeln, also ich muss in dem Sinn, wie es ein Schauspieler eigentlich macht, in das hineinleben. Also ich muss ein Stimmsemmel nehmen, weil dann machen meine Finger was Falsches. Also der Impuls sozusagen, der geht natürlich vom Kopf und vom Herzen aus sozusagen. Aber das, was letztlich mit den Fingern passiert, das dürfen die Finger alleine nicht entscheiden. Sie wissen sehr viel, aber der ganze Körper eigentlich leitet das Geschehen, kann man sagen. Ich würde jetzt sehr gerne noch etliche Stunden mit dir sprechen. Ich werde das Privileg ausnutzen und noch weiter mit dir sprechen, aber wir werden jetzt das Publikum ausschließen. Sollen wir nur liebe Grüße nach Indien sagen? Du hast gesagt, dass du dich aufweist. Ja, ich glaube, die könnten noch auf sein, weil das sind jetzt so die Stunden in Dranil. If you are still on TV. Das wird der Quotenhit vom Studio 17, internationale Zugriffe. Ja, aber die sind aus Paris, Hongkong, Indien, Madras und West-Lichtenegg. Nein, ich mache jetzt, gibt es noch irgendwas sehr Wichtiges, was von Seiten des Programmkinos oder auch von Seiten des Herrn Christian noch zu vermelden ist? Nein, ich freue mich, wenn wir uns wieder persönlich im Kino sehen. Ich freue mich schon jetzt, wenn wir beieinander sitzen dürfen, ohne Maske, ich hoffe. Also ich glaube nicht, dass ich anstecke, aber wenn, dann war es noch ein schöner Abend. Anstieg, aber Winter war es nur schöner Abend. Es gibt übrigens, das wollte ich schon noch sagen, als Werbung für das Programmkino am 21. März spiele ich bei euch der Mandarin, ein ganz toller, sehr unbekannter Film, sehr verwandt mit dem Kabinett des Dr. Caligari, spielt also auch in einer Ehrenanstalt oder speziell und der ist im Rahmen des Figuren Theater Festivals. Wir haben ihn schon am Programm gehabt letztes Jahr und zwar am 15. März, das war nämlich genau oder das 16. das war der erste Tag des ersten Lockdowns und dann haben wir verschoben auf den März und da haben wir auf jeden Fall einen Fixpunkt und ich würde mich natürlich freuen, wenn wir wieder irgendwie auf jeden Fall was machen. Nur mal zur Wiederholung, am 21. oder am 31.? Am 21., also am Sonntag um 22 Uhr im Programm, Kino in Wels, der Mandarin. Ja, ich glaube, das... Das mit Ihren Anstalt, das passt ja eh dann noch. Zurzeit. Zurzeit haben wir alle auf der Geschlossenen. Vielleicht sitzt man eh wieder so da. Nein, ich komme auf jeden Fall. Das reserviere ich mir gleich von der Moderatorin. Mir wäre es lieber, wenn es ohne Moderation klappen könnte, einfach ganz normal mit dem Publikum. Ich freue mich auch schon auf das Publikum. Ja, dann aprop dem Publikum. Ich freue mich auch schon auf das Publikum. Ja, dann apropos Publikum, dann wünsche ich noch einen herrlichen weiteren Abend. Ich weiß nicht, wann Sie das jetzt noch schauen und es ist nur Tag, machen Sie das Beste aus diesem Tag. Danke nochmal fürs Kommen und fürs Organisieren dieses Abends. Tausend Dank an das liebe Team vom Studio 17. Und damit schließen wir diese sehr schöne Sendung. Danke. Dankeschön. Thank you. you