Danke dir sehr und hallo an alle, die schon zurück sind. Linda hat angekündigt, dass sie etwas später dazu kommt, aber sie kennt unsere Arbeiten sehr gut. Sie war ja etliche Jahre auch Präsidentin im Vorstand der Radioschule Klipp und Klang. Klipp und Klang begleitet die freien Radios in der Schweiz seit 25 Jahren in ihren Ausbildungsbedürfnissen und Interessen und nimmt fortlaufend die Themen auf, die für die Radios wichtig sind. Einerseits, weil sie uns das anmelden, dass es die wichtigen Themen sind. Andererseits, weil wir auch selber immer wieder evaluieren, was für die Radios angesagte Themen sein könnten. Ich schalte jetzt kurz mal unsere Webseite euch auf. Solltet ihr jetzt sehen, wenn ich... Klappt das? Ja. Die Radioschule präsentiert sich heute in drei Bereichen und das hat auch einen Hintergrund der Qualitätssicherung respektive der Vorgaben einer der relevanten begleitenden Stellen unserer Schule, nämlich des Backhomes. Da hatten wir die Rückmeldung, dass unsere Schule zu sehr von den Finanzen des Backhoms abhängig ist und die Vorgabe, die Schule so zu entwickeln, dass sich eine neue und andere verbesserte Situation darstellt. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass wir uns in den Bereichen, in denen wir seit Gründung der Schule aktiv waren, weiterentwickeln, sodass der Bereich Kinder und Jugend neu dazugekommen ist als definierter Bereich und der Bereich der Empowerment-Projekte. Bei den Empowerment-Projekten sind bei uns die Vorhaben angesiedelt, die explizit marginalisierte Bevölkerungsgruppen ansprechen, Menschen, die wenig Zugang zur Öffentlichkeit haben in der Gesellschaft und von denen wir über lange Jahre auch das Gefühl hatten, dass sie mehr und mehr auch bei vielen der freien Radios eher an den Rand, ich sage jetzt mal, ein bisschen gedrängt wurden. Als ich vor 20 Jahren angefangen habe, Kurse zu geben für Kripp und Klang, gab es keine journalistische Fachausbildung, in der nicht mindestens jemand mit einer starken Psychiatriebetroffenheit, mit wirklich erkennbaren Lernbeeinträchtigungen oder irgendwelchen sonstigen Einschränkungen mit in den Kursen war und das hat sich über die Jahre bei den Radios ein bisschen auch verändert und da spielt wahrscheinlich die Qualitätssicherung innerhalb der Radios zum Teil auch eine Rolle. Man will professioneller werden, man will mithalten können in den redaktionellen Aufbereitungen und in den gestalterischen Aufbereitungen der Beiträge, die man sendet. Und das schließt zum Teil dann plötzlich bei den Radios bestimmte Sendungsmachende, die früher aktiv oder aktiver mit dabei waren, auch aus. Aus diesem Grund haben wir dann angefangen, für einzelne Bereiche, zum Beispiel Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung oder mit Psychiatriebetroffenheit, mit der kognitiven Beeinträchtigung oder mit Psychiatriebetroffenheit Redaktionen aufzubauen, die heute wiederum in den Radios fest beheimatet sind und ganz und gar da dazugehören und sich so auch einen Platz in der Community des Gemeinschaftsradios wieder zurückerobern konnten, möchte ich jetzt mal so sagen. zurückerobern konnten, möchte ich jetzt mal so sagen. Also bei Empowerment sind Menschen mit Beeinträchtigungen, interkulturelles Radioschaffen, Kinder und Jugend teilt sich auf in einen Bereich Freizeit und schulische Angebote. Und der klassische Bereich der Radioaus- und Weiterbildung macht ungefähr die Hälfte unserer Schule aus. Wir haben ein Umsatzvolumen von einer guten Million und sicher die Hälfte davon ist die klassische Radio Aus- und Weiterbildung. Mit da dazu gehören Themen, die auch schon angesprochen wurden in den Vorträgen von Alice beispielsweise. Also zum Beispiel die Entwicklung dieses Lehrgangs, der am MAZ heute angeboten wird. Das ist ein gemeinsames Vorhaben vom MAZ und der Radioschule Klipp und Klang. Und das ist ein sehr gutes und sehr, sehr gelungenes Beispiel, auch wie in der Kooperation mit der Regulierungsbehörde, also mit Bettina von Backholm, die für führt, der wiederum das weitere Studium am MATZ dann ermöglicht. Und dieser Lehrgang ist heute offen, auch für Leute, die keinen Berufsabschluss haben. Wir haben zuerst lange darum, was war eine große Diskussion, dass Leute teilnehmen können, die kein Abitur haben, aber einen Berufsabschluss. Heute ist es so, dass über Eignungsabklärungen auch Teilnehmende aufgenommen werden, die auch keinen Berufsabschluss haben. Und was wiederum dann ermöglicht, dass Menschen zur Ausbildung kommen, in einer Qualität arbeiten können, die dann wiederum den jeweiligen Qualitätskriterien auch entspricht. So eine kleine Klammer zum Thema Aus- und Weiterbildung. Jetzt könntest du mir den Bildschirm wieder wegnehmen, Simon, danke. Was mit ein Thema war, das Klipp und Klang dann auch aufgenommen hat, schon bevor es die Vorgaben gab von Backom, waren die Themen Qualität in Organisation und in redaktionellen Abläufen und im Output, also in dem, was auf Sendung geht bei den Radios. Da gab es ein ebenfalls von Wacom gefördertes Projekt, das hieß Radiobegleitung. Und in diesem Umfeld konnten Radios in allen Fragen, die für sie relevant waren und wo sie angestanden sind, sich auseinandersetzen, sich Input und Begleitung von Fachpersonen holen und vor allem auch die Fähigkeiten erarbeiten, sich untereinander auch wieder weiterzubringen. Das ist für uns ein zentrales Anliegen, dass wir wirklich versuchen, Know-how an die Radios so zu vermitteln, dass es auch intern weitergegeben werden kann und dass eine Selbstbefähigung über die Ausbildung auch entstehen kann. Wir waren auch mitbeteiligt über die entsprechenden Studien, die ausgesagt haben, dass es mit der Ausbildung und der Qualität der Radioschaffenden im gesamten privaten Sektor nicht so gut steht, ob kommerziell oder nicht kommerziell. Als dann daraus die ganzen Projekte entstanden, dass Qualität gesichert sein soll, haben wir mit den Radios und mit Vincent Zwies, das war der Professor, der die damalige Studie über diese Qualität im Journalismus auch gemacht hat, haben wir ebenfalls mit Unterstützung des Baukommissars Seminare veranstaltet, die zum Ziel hatten, dass sich die nicht kommerziellen Radios mit dem Begriff Qualität auch auseinandersetzen und mit der Vorgabe oder der Aufgabe der Qualitätssicherung. Und das ist ein Prozess, von dem ich am Anfang gesagt habe, der wurde in der Schweiz wahrscheinlich zu spät eingeleitet. Wir haben angefangen, über diese Aufgaben zu sprechen, als schon in der Tür stand, dass es diese Qualitätsüberprüfungen geben wird. Und waren dann natürlich sehr stark konfrontiert mit der ablehnenden Haltung der Radios, mit der Haltung, wir wollen uns doch da nicht reinreden lassen. Und das BAKOM ist eine Kontrollbehörde, was wir in unserer Wahrnehmung wirklich nie so eingestuft haben. Wir haben das BAKOM nicht nur uns als Schule gegenüber, sondern auch den Radios gegenüber immer eher als begleitend empfunden und nicht als kontrollierend. Es gab auch in Situationen, in denen man jetzt streng betrachtet hätte, sagen können, da wird der Leistungsauftrag nicht erfüllt, da kürzen wir, da finden ja diese Nachrichten gar nicht statt, die in der Konzession einmal beschlossen wurden. Da gab es keine Sanktionierungen, sondern es wurde immer versucht, miteinander einen Weg zu finden. Und deshalb denke ich, für die Schweiz empfinde ich den Begriff Begleitung besser angebracht als Kontrolle. Als wie bis jetzt die Regulierungsbehörde mit den konzessionierten, nicht kommerziellen Radios umgegangen ist. Das heisst jetzt nicht, dass Radios zu spät eine Konzession bekommen haben, zu wenig Geld hatten. Das ist in einer ganz anderen Schublade platziert. Aber da, wo die Zusammenarbeit im entsprechend geregelten Rahmen stattfindet, funktioniert das wirklich eher begleitend. Und frappierend war wirklich die grosse Angst vor dieser Qualitätsüberprüfung, der wahnsinnige Respekt vor diesen Firmen, die da reinkommen und etwas anschauen möchten und mitreden wollen, sodass aus meiner Wahrnehmung plötzlich der Begriff dieser Qualitätssicherung stand viel fettgedruckter im Raum als der Begriff der Identitätsfindung. Und für mich wäre eigentlich die Identitätsfindung und die, also eine standhafte Identität ist für mich wirklich die Grundlage dafür, dass man eine Qualität, die man erreichen möchte, aus der Identität, eine Qualität, die man erreichen möchte, aus der Identität, die man für sich definiert hat, ableiten kann und diese Qualität dann auch überprüfen kann. Und dafür gibt es geeignetere und ungeeignetere Werkzeuge. Aber zuerst muss man ja mal selber festlegen, wer sind wir, was wollen wir, woran wollen wir uns messen und Woran wollen wir uns messen? Und woran wollen wir uns messen lassen? Und in diesem Rahmen kann man, zumindest war das bis jetzt so, die Konzession, den Leistungsauftrag mit definieren und mitbestimmen, welche Qualitäten am Schluss auch überprüft werden. Das finde ich in der ganzen Auseinandersetzung mit der Qualitätssicherung ein sehr zentrales Element. Und die Identität kann natürlich nur so stark sein wie auch der Hinterletzte. Also ich meine es jetzt nicht in einer Reihenfolge nach weniger wichtig, aber dass wirklich alle, auch alle Freiwilligen, Mitbeteiligten an einem Radio damit einbezogen sind und für diese Identität eines Radios auch einstehen können. Wenn die Identität nur noch in den Köpfen der Gründergeneration nachvollziehbar ist, dann kann man auch nicht oder nur sehr schwer legitimieren, warum man irgendwelche Abläufe oder sogar noch irgendwelche Sendungen überprüfen möchte aufgrund einer Identität, die dahinterstehen sollte. Und da hat ja Alice mit Radio Dreifach ein sehr tolles Beispiel dafür auch vorgestellt, wie sich Identität alle paar Jahre wieder ein bisschen erneuert, ein bisschen anpasst, einfach weil eine neue Generation da ist, weil man wieder verhandeln muss miteinander, wofür man überhaupt steht. Und ein Radio, das keine natürliche, wie zum Beispiel eine Altersquillotine oder sonst einen vorgegebenen Wechsel hat, muss selber Entwicklungsprozesse einleiten, im Rahmen derer die Identität immer wieder neu angeschaut werden kann, sodass man sich damit dann auch identifizieren kann als Mitwirkende. Und da sind vielleicht, Thomas, du hast dich gegen Leitbilder ausgesprochen, aber Leitbilder können da helfen, wenn alle wissen, wofür die Worte im Leitbild stehen. Das heisst, es muss nachvollziehbar sein, woran man gemessen werden möchte. Und Ausbildung kann dann diese Prozesse in ganz unterschiedlichen Bereichen begleiten. Das kann sein, eine Begleitung bei der Erarbeitung dieser nötigen Papiere, die man einreichen muss. Es kann sein, ganze redaktionelle Qualitätssysteme miteinander zu entwickeln. Es können Inputs sein, die der Evaluationsmüdigkeit entgegenwirken. Da gibt es auch spassige und spielerische Möglichkeiten. Das ist auf der Ebene der Betriebsentwicklung, kann man auch sagen. Und Qualitätssicherung kann Ausbildung sehr viel bewirken, die auch wirklich darauf dann abgezielt ist. Von oben, von der Seite und selbstverständlich immer wieder begleitend für die jungen oder neuen Sendungsmachenden, die also die enger befasste journalistische und redaktionelle Aus- und Weiterbildung, die dann auch wieder gefeedbackt wird. Also das Beispiel, das Linda erzählt hat, von den Feedbacks bei Radio X, das war ein ganz grosses Projekt, das die damalige zuständige für die freiwilligen Sendungsmachenden Nathalie Berger zusammen mit Klipp und Kamm entwickelt hat. Und da war wiederum Linda, die damals sehr stark engagiert war als Kursleiterin bei uns, mitbeteiligt in der Umsetzung, in der Entwicklung, in der Ausführung. Es ist auch hier ein grosser Kreislauf, wie immer wieder Ausbildung, Feedback, Evaluation ineinander spielt. Und wie wirklich auch nicht, also Ausbildung dann halt nicht nur heisst, man macht RadiojournalistInnen fit, sondern man macht wirklich Organisationen, die als Radio dastehen, als ganze Organisationen fügt. Was bei uns nicht gut gelaufen ist, ich habe es kurz angetönt, wir sind sicher zu spät in die Diskussion eingestiegen zum Thema Qualitätssicherung, aber was uns auch nicht gelungen ist, ist die Radios an einem Tisch oder in einer Diskussionsgruppe, so wie wir hier jetzt sind, zusammenzuführen, sondern sehr schnell haben sich alle Radios in der Schweiz auf ihr eigenes Feld zurückgezogen. Es war in diesen ganzen Befürchtungen, in dieser Angst Angst war wenig Austausch möglich und wenig Gehör dafür, dass man wirklich selber die Punkte setzen kann, die man überprüft haben möchte, zumindest teilweise in dieser Qualitätsevaluation durch die externen Firmen. Und da ist uns, Bettina hat in einem, also ich möchte das jetzt einfach auf die Unicom, auf die freien Radios anwenden, der stationsübergreifende Nutzen, den wir auch als freie Radios hätten, aus diesem ganzen Prozess ziehen können, der ist wirklich verloren gegangen. ist wirklich verloren gegangen. Ein Teil war vielleicht auch, dass der Verband der Freien Radios, die Unicom, über viele Jahre sehr zentral die ganzen technologischen Entwicklungen als Hauptthema gesetzt hat und dass programmliche Fragen stark in den Hintergrund getreten sind während diesen Jahren. Also wenn ihr jetzt die Situation habt, wie Helmut eingangs erwähnt hat, dass der Verband und COMIT jetzt miteinander mit den Radios in diesen Diskussionen sich engagieren, ist das eine gute Voraussetzung, würde ich jetzt sagen. Das war bei uns damals nicht so gegeben. Und vielleicht gibt es jetzt im ganzen Prozess auf 2024 hin, wenn sich die Radios ja wieder ein bisschen neu aufstellen müssen, ihren Zweck noch einmal überdenken, ihre Zielsetzungen noch einmal anpassen müssen, um die neuen Konzessionen oder wie immer dann dieser Prozess läuft, ist überhaupt noch nicht klar jetzt. Vielleicht, also wir erhoffen uns sehr, dass es in diesem Umfeld jetzt wieder eine Chance gibt, die Diskussionen um Qualität zusammenzuführen. Das ist, was ich so von Seite Klipp und Klang zu diesem Thema sagen möchte.