Frau Gattringer, es ist ja heute kein Zufall, dass wir hier im Heimathaus in Gallnerkirchen sitzen, weil Ihr Gedichtsband, der jetzt gerade unter Druck erschienen ist, eignet sich natürlich hervorragend, diesen Band hier im Heimathaus vorzustellen, weil ja doch sehr viel in Ihrem Band in Mundart geschrieben wurde. Wo könnte es besser passen als wie hier beim Heimathaus in Gölnöckirchen? Eine Bitte hätte ich nur gleich zu Beginn. Mich würde es wahnsinnig freuen für die Fernseher vom Team BUNDEN Fernsehen und Fernseherinnen, dass sie uns jetzt, weil die Adventzeit gerade beginnt, vielleicht zu jedem Adventwochenende ein Adventgedicht vortragen könnten. Das würde sicher alle sehr freuen. Freuen tut es mich, dass wir uns heute hier das erste Mal treffen und ich Sie fragen darf, seit wann dichten Sie eigentlich schon? Ja, das ist ungefähr 40 Jahre her. Ich habe Anlassgedichte immer geschrieben, habe dann bei einem Preisausschreiben mitgemacht und bin dann ausgelost worden und habe dann bei einer Landesausstellung das erste Mal gelesen, das war vom Stelzamerbund ausgeschrieben, bin dann auch Mitglied geworden und seitdem schreibe ich eben nicht nur Anlassgedichte, sondern Sachen, die ich halt beobachtet habe oder aus der Familie, aus dem Freundeskreis. Und Gedichtsband ist das jetzt Ihr erster? Das ist mein erster, ja. Dann kann ich nur gratulieren, dass viele jetzt eben ihre Gedichte auch nachlesen können und nicht nur bei einem Vortrag zu hören bekommen. Ja, das freut uns, dass wir eben heute die Möglichkeit haben, von Ihnen ein bisschen zu hören und darf Sie vielleicht gleich zu Beginn wirklich ersuchen, ob Sie uns eine Adventgeschichte zum Adventsonntag, den wir jetzt vor der Türe schon stehen haben, vielleicht lesen wollen. Ja, gerne. Der Advent hat ganz ein buntes Gesicht. Die einen legen aufs Einwände werden mehr Gewicht, die anderen sind die Gestressten, die Travigen, die ich hab' koa Zeit. So einer schert sich nie um andere Leid. In der Stum riecht's noch Zimt und Gläzenbrot, auf der nächsten Backbank lauert der Tod. So eng liegen bei den Anden Wohlstand und Not. Dei Kofisch war vom Dinger. Was konnte denn dem anderen Schänger? Die Kleinigkeiten würzen unser Leben. Bei der Freit darf's nie am Preisziel geben. In der Gesellschaft hat das Einfache keinen Steuernwert mehr. Das Große, das Teure, das Zödheit viel mehr. Was hat die Zeit nur aus uns gemacht? Wo bleibt die Fröhlichkeit? Es wird kaum gelacht. Der Advent von unserem Kindertag ist allweil gespeichert drin. Vielleicht wird es wieder einmal so. Dann hätte die Zeit einen Sinn. Mein Bub. Mein Bua, a Mutter und ihren Sohn verbind a besondere Lieb, das is wie Frieden und a bisserl Kräk. So a Gspann is schwer zu definieren, das muas ma einfach ausprobieren. Es ist halt da, das Gefühl füreinander. Und verrinnt erst dann ein wenig im Sand, wenn der Bub selber eine Madel liebt und sich dadurch die Grenze verschirbt. Gleich geht der Bub ja nicht aus dem Haus. Es dauert alles seine Zeit. Aber einmal ist es halt dann so weit. Da muss das Herz bleibt auch jetzt stehen. So weh tut dir das Bua fortgehen. Er bleibt ja eh in meiner Nähe, aber trotzdem fällt mir sein lieber Schmäh. Sein Lachen, seine Geschlamperei, es wird nie mehr wie früher sein. Die Wäsche hat sich stark reduziert, es gibt kein Leiberl-Dreck verschmiert, kein Tschin, der zerrissen umeinander liegt, kein Socken, der noch gehört, gepflegt. Die laute Musik, die höre ich jetzt nimmer, kein Fluchen aus seinem Kinderzimmer. Das Leben ist eine Bühne, da wird viel gespielt, manchmal werden unsere Träume erfüllt. Mein Traum ist schon Wirklichkeit worden. Ich hab einen lieben Buben geboren. Das neumodische Zeug. Du gehst heute nicht mehr zu einem Rendezvous. Man sagt ganz einfach das dazu. Eine E-Mail kannst du übers Internet kriegen, bei einer Flirtline kannst du dich nicht verlieren. Fit for Fun ist der Spruch der Young Generation. Die Horsen gelten mit recht viel Menschen. No Future, so kann man die Jungen nicht motivieren. Man muss es allein, damit sie den Mut nicht verlieren. Mopping ist eine schlimme Sache. Das wird immer mehr am Arbeitsplatz gemacht. Wird da alles zu viel und schwimmst gegen einen Strom, hast du das sogenannte Burn-out-Syndrom. Einkaufen in einer Kreislerei, das kannst du nicht mehr machen. Im Citycenter kaufst du deine sieben Sachen. Die Welt ist verrückt und wir sind die Marionetten. Sind wir eigentlich nur zum Retten? Alles braucht man nicht mitmachen, aber die Zeit bleibt halt nicht stehen. Man muss einfach selber auch weitergehen. Das sind meine Gedanken zu dem Wurzellot. Ich verwende es ja selber jeden Tag. Ich verwende es ja selber jeden Tag. Zwei Seelen in meiner Brust Mein Leben ist anbeißt in geordneten Bahnen, darum kann ich zwei Seelen in meiner Brust keiner erahnen. Ich bin rechtschaffen erzogen und trotzdem mit dem Inneren klein rebellisch verbohren. Ich wäre zu gern oft ausgeflippt und ein wenig anders gewesen, hätte heute noch gern ein freies Leben. Das Künstlermilieu hat für mich ein eigenes Flair. Ich frage mich oft, wo kommt das her? Alle fünfmal gerade sein lassen, ein paar gespinnete Sachen machen, die Haar rot färben, einfach ein bisschen anders sein. Aber es red ma immer einer drei. Die Musik hat für mich denselben Stellenwert. Keine Richtung ist für mich verkehrt. Beim Rock'n'Roll hebt's mich heut noch aus die Schuhe. Ich krieg davon einfach nicht genug. hebt's mich heut'nur aus die Schuhe, ich krieg davon einfach net gnuah. Vordergründig ist mein Humor. Ich nehm mich selber auf die Schaufel, das kommt oft vor. Ich lach so gern, das ist einfach mein Lebenselixier. Dazu brauch ich kein Wein und kein Bier. Mein Leben verlauft ziemlich grot und ohne Spinnerei. Vielleicht werd' ich in meinem zweiten Leben ein ganzer ausgeflipptes Weiberleid sein. Musik ist mein Leben. Mein Lieb zu Musik kennt schier keine Grenzen. Oft bin ich drüber glücklich, oft muss ich gar trenzen. Gänselhaut kriege, so kann ich da fühlen. Egal, bei einem schönen Gesang oder wann's dazu spülen. Grenzen werden abart, als hätt's nie ergeben. Völkerverbindend, so ist musikalische Leben. Musik kann mich trösten, beflügelt mein Sinn. Für mich ist Musik mein größter Gewinn. Unser Goli. Fahrt mir einer vor Linz und Goli ist sein Segen. Macht's Herz gleich ein Jusch war. Das ist einfach schön. Eibeet in viel Grün liegt gar nicht mittendrin. Nirgends möchte man lieber wohnen. Allweil wollen wir das betonen. Bei uns gibt es viel Wald und Wiesen. Die Gusen schlangen sich ihren Weg. Darüber führen ein paar kleine Stege. Da musst du umschauen und dann merkst, dass da gar nichts fehlt. So schön ist es bei uns in der buchlerten Welt. Wir sind weg von da, egal aus welchem Grund. Ich meine, das Herz war da ganz wund. Nicht jeder ist mit seiner Stadt so eng verbunden. Das haben wir im Gespür. Freiwillig gehen wir von da her. Gallinger sind wir mit Leib und See. Wir hoffen, die Jahre vergehen nicht schnell. Wir möchten noch alles erleben, was so passiert, rund um unsere kleine Stadt. Weil so ein Fleckerl ja nicht jeder hat. Wenn jetzt viele Seherinnen und Seher Gefallen an Ihren Texten gefunden haben, Frau Gattringer, wie kommen die jetzt zu so einem Büchlein? Ja, die Bücher sind bei mir zu Hause. Meine Adresse ist Blütenstraße 11 in Gönigkirchen. Mein Name ist Elfriede Gattringer oder Sie geben das übers Internet. Ich habe eine E-Mail-Adresse, die wäre elfriede.gattringer.at. Und ich möchte vielleicht auch noch dazu sagen, dass das mit Hilfe des Heimatvereins entstanden ist und der Herr Willi Schienagel mir da sehr unter die Arme gegriffen hat, mich sehr unterstützt hat. Und wenn es möglich ist und Sie hätten das gern von ihm, dann kann man das auch bei ihm kaufen. Der Vorteil ist natürlich jetzt, weil das Stichwort war, unter die Arme greifen. Wenn man jetzt einem Christkind unter die Arme greifen wollte, wäre das, glaube ich, auch ein sehr nettes Weihnachtsgeschenk für viele Familien. Eine schöne Sache, die man unter dem Christbaum legen könnte. Ja, ich denke das wäre eine ganz nette Idee und würde mich sehr freuen, wenn da einige Interesse zeigen würden.