Unseren ersten Abend in Moskau verbringen wir an Bord unseres Kreuzfahrtschiffes Igor Stravinsky. Heute, am 09.09.2017, feiert Moskau sein 870-jähriges Bestehen mit einem großen Feuerwerk. Am nächsten Morgen sind wir bereits auf den Sperlingsbergen, hoch über der Stadt. Vor uns die Lomonosov-Universität, die größte Universität Russlands mit 40.000 Studierenden. Von hier kann man einen großartigen Rundblick über die russische Hauptstadt mit ihren ungefähr 15 Millionen Einwohnern und einer Fläche von ca. 2500 Quadratkilometern genießen. Die Christi Erlöserkathedrale ist mit ihren 103 Metern Höhe die höchste orthodoxe Kirche der Welt. orthodoxe Kirche der Welt. Die Grundsteinlegung erfolgte 1839 unter Zann Nikolaus I., die Einweihung 1883. 1931 wurde die Kathedrale von Stalin gesprengt, um für einen Monsterbau zu Ehren der UdSSR Platz zu schaffen. Über das Fundament kam man jedoch nicht hinaus. Unter Khrushchev wurde 1958 an dieser Stelle das größte Freibad der Welt gebaut. 1994 entschied man die ursprüngliche Kathedrale mit öffentlichen und privaten Mitteln neu zu errichten. 31 Kilo Gold wurden allein für die Vergoldung der Kuppeln verbraucht. Das Bourgeois Theater ist das bekannteste und wichtigste Theater für Oper und Ballett des Landes. Reges Leben herrscht auf dem Roten Platz, dem Zentrum Moskaus. Vor uns ist der Rote Backsteinbau, das historische Museum aus dem 19. Jahrhundert. Von Norden her kann man durch das Auferstehungstor den Roten Platz betreten. Die Kasanerkathedrale zählt zu den bekanntesten russisch-orthodoxen Kirchen des Landes. Sie wurde von Dmitri Poroscharski im 17. Jahrhundert als Dank für den Sieg über die Polen geschiftet. 1936 wurde sie von Stalin abgerissen und 1990 neu errichtet. Wir spazieren durch das Kaufhaus Gum. Mit seinen 75.000 Quadratmetern ist es das größte und vornehmste Einkaufszentrum Moskaus. Entlang der Gremlmauer kommen wir am Grabmal des unbekannten Soldaten und am Dreifaltigkeitsturm vorbei. Musik Unübersehbar ist die riesige Uhr auf allen vier Seiten des Erlöserturmes. Insgesamt 20 Türme säumen die rege Mauer des Moskauer Kremls. Im großen Kremlpalast fanden früher die Krönungszeremonien der russischen Zaren statt. Heute dient er als zeremonielle Residenz der Präsidenten. Die Zarenkanone Tsar Pushka ist eine vermutlich nie zum Einsatz gekommene Steinbüchse von 1586. Mit ihren knapp 40 Tonnen Gewicht ist sie heute die bekannte Touristenattraktion. Die Maria in Schlafenskathedrale ist die größte Kirche im Kreml und das älteste erhaltene Gebäude Moskaus. Ende des 15. Jahrhunderts, unter Ivan III. erbaut, war sie die Krönungskirche der russischen Zaren. Etwas versteckt tragen die elf goldenen Kuppeln der Terem-Palast-Kirche in den Himmel. Die Maria-Verkündigungskathedrale ist eine der drei orthodoxen Kirchen des Kremls. Ivan der Große, mit seinen 81 Metern das höchste Gebäude des Kremls, wurde als gemeinsamer Glockenturm für die drei nahestehenden Kathedralen erbaut. Am Ivanplatz steht die größte und schwerste Glocke weltweit, die Zarenglocke von 1735. 6,14 Meter hoch, bis 61 Zentimeter dick und 202 Tonnen schwer. 60 cm dick und 202 Tonnen schwer. Sie wurde nie geläutet, denn sie zersprang beim großen Brand im Kreml 1737. Der Patriarchatspalast mit der 12 Apostelkirche. Nun prangt wieder der zaristische Doppeladler über dem Kreml. Die Wolga wird von 15.000 größeren und kleineren Nebenflüssen gespeist. Das Wolga-Becken umschließt das russische Kernland und ist größer als Frankreich, Italien und Spanien zusammen. 60 Millionen Menschen leben im Einzugsgebiet dieses Flusses. Im Strombecken liegen die fruchtbaren Schwarzerdegebiete und riesige Waldbestände. Es ist die zweite Kornkammer Russlands. In den letzten Jahren entwickelte sich das Gebiet zu einem starken Industriegebiet. Mehr als 105 Millionen Tonnen Güter und 40 Millionen Passagiere werden jährlich auf der Volga befördert. Für Russen ist die Volga viel mehr als ein Fluss. Viel eher ist der mächtigste Strom Europas zu einem Mythos, zur Seele Russlands geworden. Mütterchen Volga wird in zahllosen Liedern besungen und in Gedichten beschrieben. An ihren Ufern entstand die Nation, ihre Kultur. Sie ist der Inbegriff der russischen Heimatverbundenheit. russischen Heimatverbundenheit. Wir starten unsere Volga-Konflussfahrt in Moskau. Unser es südwärts nach Nisinovgorod. Und weiter nach Kazan. Von nun an ist die Volga immer wieder angestaut. Unser östlichster Punkt ist die Stadt Samara. Es geht weiter nach Süden über Saratov und wir erreichen nach 2560 Kilometern Volgograd, das ehemalige Stalingrad. Nun sind es nur mehr 266 Kilometer bis zu unserem Ziel Rostov am Don. Insgesamt haben wir nun 3136 Flusskilometer geschafft. Von hier fliegen wir zurück nach Moskau und weiter nach Wien. Heute ist der 10. September 2017. Es ist 16 Uhr Ortszeit und wir legen vom nördlichen Flusshafen in Moskau ab. Unser Schiff, die MS Igor Stravinsky, nimmt Kurs auf das 263 Kilometer entsen Moskau-Volga-Kanal unterwegs. Er verbindet die Moskwa mit der Volga. Dabei sind sechs Schleusen zu durchfahren. Vorbei geht die Fahrt an Hochhäusern des neuen Moskaus. Nach dem Passieren der letzten Schleuse setzen wir nun unsere Fahrt auf der Wolga fort. Bald erreichen wir den Uglitscher Stausee mit einer Fläche von 250 Quadratkilometern. Aus dem Wasser erhebt sich nur mehr der Glockenturm der ehemaligen Nikolaikirche, der weitgehend im Stausee versunkenen Stadt Karlasin. Die Uglitscher Schleuse senkt den Wasserspiegel um 11 Meter ab auf die Höhe des folgenden Песня «Святой Петербург» Musik Wir haben Uglitsch erreicht. Links die Trimitri-Blutkirche mit fünf Sternen geschmückten blauen Kuppeln und rechts davon die Erlöserkathedrale und das Gebäude der ehemaligen Stadt Duma. Auch ein Schwesterschiff, die Konstantin Simonov, hat eben angelegt. Die Erlöserkathedrale wurde 1713 im Narischkin-Barock errichtet. Der Glockenturm mit seinen 37 Metern ist das höchste Gebäude des Uglitscher Kremls. Das Innere der Kathedrale besticht durch seine beeindruckende Ikonostase. Die Dimitri-Blut-Kirche wurde zur Erinnerung an den 1591 hier unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommenen neunjährigen Zarewitsch erbaut. Wir setzen unsere Reise fort und erreichen am nächsten Tag die 1010 gegründete Stadt Jaroslavl, die älteste Stadt an der Volga. Vorbei am Kriegerdenkmal kommen wir zur Maria in Schlafenskathedrale. Sie ist ein quadratischer Zentralbau mit fünf vergoldeten Kuppeln. Erbaut im 13. Jahrhundert wurde sie 1937 abgerissen. 2004 wurde sie originalgetreu rekonstruiert und 2010 wieder eingeweiht. Sie liegt malerisch an der Mündung des Corto Rose in die Volga. In der Streika, dem wunderschönen Park, soll einst der Kampf des Stadtgründers Jaroslav des Weisen gegen einen Bären, den die hier wohnenden Heiden auf ihn gehetzt hatten, stattgefunden haben. Die mächtigen Glocken hängen an stehlenden Glockenstühlen vor der Kirche. Vor der Erlöser Verklärungskathedrale lauschten wir dem Glöckler dieses Glockenspiels. Die Erlöser Verklärungskathedrale wurde Anfang des 16. Jahrhunderts fertiggestellt und ist heute Welterbestätte. Sie war Begräbnisstätte der Fürstenfamilie und Pilgerstätte für den russischen Zahn. Die Katedrale war ursprünglich Teil einer befestigten Klosteranlage. Die Prophet-Elias-Kirche aus dem Jahre 1650 ist eine Kreuzkuppelkirche, die von fünf Zwiebeltürmen gekrönt wird. Kreuzkuppelkirche, die von fünf Zwiebeltürmen gekrönt wird. Beeindruckt sind wir auch von der wunderschönen Ikonostase. Die Fresken am Gewölbe und an den Wänden wurden um 1650 von Meistern aus Jaroslavl und Kostroma geschaffen. Restauratoren sind hier fleißig bei der Arbeit. Die Fresken stellen insbesondere Szenen aus dem Alten Testament dar. Musik Ein kurzer Spaziergang führt uns noch durch das Stadtzentrum. Mitte des 17. Jahrhunderts war Jaroslavl die zweitgrößte Stadt Russlands. Nach der Gründung von St. Petersburg verlor es als Handelsplatz immer mehr an Bedeutung. Reichlich mit Einkäufen bepackt kehren unsere jungen russischen Reiseleiterinnen zurück zum Schiff.