Kepala Das ist der Fotoapparat von Johann Paumberger. Johann Bromberger war Schlosser, später Werkmeister in der Saline-Ebensee im Salzkammergut. In diesem Haus lebte er mit seiner Frau Aloysia bis zu seinem Tod im Jahr 1962. Musik Ja, ich stehe hier vor dem Haus Traunegg Nummer 6. Da in der Wohnküche meiner Großeltern bin ich geboren worden und auch die ersten Jahre aufgewachsen. Nachdem auch meine Großmutter im Jahr 1977 gestorben war, wurden die Wohnung und der Dachboden geräumt. Am Dachboden fanden meine Mutter Erna, mein Bruder Rupert und mein Cousin Hans unter anderem zwei Schachteln. Bruder Rupert und mein Cousin Hans unter anderem zwei Schachteln. Wir haben den Dachboden geräumt und da sind eine Reihe fotobezogener Sachen aufgetaucht, Gerätschaften und so weiter und eben auch dann die Glasplatten. Die waren in so einer Holzkiste einigermaßen gut verwahrt. In diesen Schachteln mehr als 200 Glasnegative, die mein Großvater in der Zeit zwischen 1905 und 1930 belichtet hatte. Und zum Teil wurden sie aber schon abgewaschen, weil wir in der Kinderzeit drauf gekommen sind, dass man das mit Wasserwärmen abwaschen kann, weil uns in der Kinderzeit draufgekommen sind, dass man das mit Wasser abwaschen kann, weil uns das fasziniert hat, dass diese Gelee-Schicht runtergeht. Und dann, was mit den Glasplatten passiert ist, das weiß ich nicht, weil das war sekundär. Wichtig war der Vorgang des Abwaschens. Das war einfach eine spannende, interessante Sache. Und das habe ich und eine ganz andere Reihe von Leuten gemacht. Wahrscheinlich waren die dreifache Menge am Glasplatten vorhanden. Nachdem in der Zeit die Wertschätzung fotografischer Produkte wesentlich gewachsen ist und wir haben uns ja damals schon ausgetauscht gehabt über Kunstfotografie und so weiter, war irgendwie klar, mit diesem Glasnegativen muss was passieren.... Du hast Abzüge gemacht und haben also erst wirklich gewusst, was da enthalten ist. Und das war dann schon eine sehr interessante Sache, weil das war so ein kompakter Blick in die Salinengeschichte und auch in die Ortsgeschichte, dass klar war, das kann man jetzt nicht einfach irgendwie im Dachboden wieder verschwinden lassen. im Dachboden wieder verschwinden lassen. Zu diesen der Vergessenheit entrissenen Fotos machte ich Recherchen in Fotomuseen und Büchern und sprach mit Menschen, die meinen Großvater noch gekannt hatten oder mir Auskunft über ihn geben konnten. über ihn geben konnten. Manche erinnerten sich daran, dass sie von ihm als Kind fotografiert worden waren. Damals studierte ich an der Angewandten. Diese Gespräche flossen ein in meine Diplomarbeit, die ich dort zum Abschluss verfasste. Die Grundlage von allem Weitergehenden war die Hausarbeit von Tia auf Grundlage dieser Fotos. und wir haben den Traunseher herausgegeben und haben irgendwann beschlossen, dass man dieses Fotomaterial in einem eigenen Heft verwenden sollte. Und wir haben dann den Traunseher Nummer 6 ausschließlich für die Fotos von Bromberger verwendet und das ist, glaube ich, ein wirklich schönes Heft geworden. verwendet und das ist glaube ich ein wirklich schönes Heft geworden. Der Traunseher war eine Bildtextedition, die von Hans Kienesberger, Walter Pieler und mir in den Jahren 1979 bis 1981 herausgegeben wurde. Der Fotohistoriker Tim Stahl wurde durch die Traunseer-Publikation auf die Arbeiten von Johann Pornberger aufmerksam und veröffentlichte in der von ihm herausgegebenen Fotogeschichte Beiträge zur Geschichte und Ästhetik der Fotografie im ersten Jahrgang 1981 einen Beitrag über das Werk von Johann Pornberger. Menschen am Land Es handelt sich fast ausschließlich um Außenaufnahmen, das heißt, dass im Gegensatz zu Atelieraufnahmen der Fotograf zu seinen Objekten kam und sie in ihrer Umgebung abbildete. Objekten kam und sie in ihrer Umgebung abbildete. Es waren meist Menschen, die er kannte, Arbeitskollegen, Familienmitglieder, Nachbarn. Er fotografierte sie am Arbeitsplatz, vor dem Bauernhaus und nachdem er in der näheren Umgebung bekannt war und zu manchen Anlässen geholt wurde, bei Hochzeiten und auf dem Totenbett. So übermittelt er ein Bild der ländlichen Bevölkerung, fernab der bekannten Atelierposen, erzählt von ihrer Arbeit ebenso wie von den Wohnverhältnissen, zeigt sie in der je nach Anlass gemäßen Alltagskleidung. Bromberger hielt aber auch Ereignisse fest, die ihm begegneten, so den Zusammenstoß einer Kutsche mit einem Automobil und eine Überschwemmung, von der sein Geburtshaus betroffen war. Der gut gedruckte Katalog ordnet die 27 wiedergegebenen Fotografien thematisch, erläutert in unprätentiösen Texten Anlässe, Bildinhalte und das Leben des Fotografen und scheut sich nicht, zwei Aufnahmen kunstgewerblicher Gegenstände mit der Bildunterschrift zu versehen, Stilleben oder die Schwierigkeit, historische Fotografien bis zum Ende interpretieren zu wollen. Bromberger war in gewissem Sinne ein Dorffotograf und machte Aufnahmen von Verwandten, Familien, Nachbarn und Gruppen. ¶¶ Bromberger verwendete gekaufte, fertig vorbereitete Trockenplatten, die er auch auf Wanderungen im Gebirge mitnehmen konnte, dort belichten, zu Hause entwickeln und kopieren konnte. ¶¶ Der Fotograf René Huemer, ein Spezialist für historische Fototechniken, zeigt, wie er mit einer Laufbodenkamera und Collodium-Nassplatten eine Familie fotografiert. Er beschichtet selbst die Glasplatten mit lichtempfindlicher Emulsion. Bromberger verwendete allerdings gekaufte Trockenplatten. Bereit? Alle drei? Gut, ja passt. Also jetzt zu mir schauen. Okay, 4 Sekunden. Achtung und... Super, habt ihr es gut gemacht. René Huemer arbeitet mit dem Collodium-Nassplattenverfahren und muss für jede Aufnahme eine Glasplatte vorbereiten und innerhalb von etwa 10 Minuten belichten, anschließend in einer transportablen Dunkelkammer entwickeln und fixieren. Fast 40 Jahre nach dem Erscheinen der ersten Bromberger Broschüre im Traunseer habe ich eine etwas umfangreichere Publikation über die Fotografien meines Großvaters zusammengestellt. Diese Publikation habe ich meiner Mutter gezeigt. Das ist ja lieb. Na, ist das lieb. Das ist sehr, sehr lieb. Das ist mein Lieblingsfoto. Welches denn? Das ist sehr schön. Wenn wir da einen Ausflug gemacht haben. Das ist halt ganz lieb. Schau, wie der Vater Butterlieb aussieht. Ist das lieb. So lieb. da muss ich mir direkt Tandschlüsse aufsetzen. Also der Opa und ich, nicht? So schöne Apparate. Ah, der Apparat. Gibt es möglich, dass ich mich auf den erinnern kann? Du wirst dich erinnern können. Auf den da? Ja genau, mit dem habt ihr, glaube ich, die Dias vorgezogen. Da hat er eben die Dias gemacht. Das ist richtig. Dann hat er die Kinder geholt. Und dann hat er uns den Film gezeigt. Ja, mit diesem Apparat kann man nur Standbilder zeigen. Ja, Standbilder. Mit dem hat er die Dias gezeigt. Da war eben ein Bild, wo sie so gewackelt hat. Das hat sie beim Felshaus geschaut. Da war eben ein Bild, wo sie so gewackelt hat, weil sie das aus dem Fenster ausgeschaut hat. Und eine Leiter ist hinaufgegangen aufs Fenster und dann hat er ihr einen Brief gebracht und sie hat so gemacht. Achso, das gibt so Dias, die aus zwei Teilen bestehen, die man so wackeln lassen kann. Weil sie sich so gefreut hat, dass er ihr einen Brief bringt. die aus zwei Teilen bestehen, die man so wackeln lassen kann. Beim Ausräumen des Dachbodens nach dem Tod meiner Großmutter Aloysia wurden neben den Glasnegativen meines Großvaters auch eine Laterna Magica gefunden, eine Vorläuferin des Dierprojektors und des Biemers, sowie zwei Kisten mit Glasdias, die Bromberger zugekauft hatte. Die Kistl kann man da einmal rausnehmen von dem Vater. Aus dem Kistl hast du rausgenommen? Aus dem Kistl. Auch rausgenommen? Aus dem Kistl. Auch rausgenommen, ja, ja. Das sind die Dias. Das hat ja niemanden interessiert von uns. Das kann ich mich wieder sehr gut erinnern. An dem Foto. Ja. Das kann ich mich sehr gut erinnern, weil ich gesagt habe, was ist das für komische Hürde. Ja, und dann Maria, die Mutter hat gesagt, ich will alles ausräumen. Gott sei Dank war der Kohlkasten versperrt, sonst wäre sie eh wieder mitgekramt. Und wir haben ihn nicht aufbauen können, der Kasten ist nicht rumgestanden. Und eines Tages gehe ich hinauf und hinten an der Kastenwand ist der Schlüsselkring. Und da waren die Schätze. Ja, das ist großartig. So ein Packerlgläser hat er gehabt. Da habe ich mir plötzlich gemerkt, ich kann das gemütlich machen. Dir sollt gemütlicher, schöner machen. Und da habe ich es abgewaschen. Genau. Da haben wir es schon. Da haben wir es schon reingegeben. Was ich sündigerweise für euch gebracht habe. Ja, da habe ich so viel abgewaschen, da wollte ich das recht viel machen. Ja, nein, war ich ja nicht. Sein Geburtshaus in Langwies, etwa fünf Kilometer von Ebensee entfernt, hat Bromberg im Laufe einiger Jahre mehrfach von der gleichen Stelle aus fotografiert. Fast Zeitrafferaufnahmen. Diese Serie von Aufnahmen ermöglicht jedenfalls, dass Veränderungen am Haus und an der Landschaft sehr anschaulich verglichen werden können. Es gibt wenige Fotos von Johann Bromberger, die klar lokalisierbar sind. Dieses bemerkenswerte Porträt dreier Frauen mit Hut ist eines davon, weil das Straßenschild mitfotografiert wurde. Die drei Frauen stehen in der Siriuskugelgasse in Bad Ischl im Salzkammergut. Dieses Foto zeigt vermutlich eines der Autos, die Johann Pornberger um 1920 gekauft hatte. Ich kann mich noch gut erinnern, als ich ein Kind war, sind in der Holzhütte Teile von Fahrrädern herumgestanden, von Tandems, darunter auch ein Hochrad. Dies alles ist allmählich verrostet, weil niemand damit fahren konnte. Und irgendwann hat das dann der alte Eisenhändler abgeholt. Johann Promberger war auf jeden Fall ein richtiger Neuigkeiten-Fanatiker, wie viele erzählen, die ihn gekannt hatten. An eine Besonderheit des Rades meines Großvaters erinnert sich Alois Putz, ein entfernter Verwandter, der meinen Großvater Nigerler nennt, nach dem Hausnamen der Familie eine Ableitung von Nikolaus. Es ist so gewesen, ich habe das auch schon mal erzählt, wenn wir da gewesen sind, dass die Nigel mit dem Radl, mit der nachgezogenen Lenker, habe ich da in dem Jahr gefahren, ich bin in der Pilzkirche von Großvater gewesen, und da haben wir gesagt, der Nigel meint die Arbeit. Und da ist mir besonders aufgefallen, weil wir für diese, ja, Rarindecken, weißt du was, hat's nicht gegeben. Auch nachher hab ich's nicht mehr gesehen, sowas. Und wo das Radl hinkam, das weißt du auch nicht. Nein, weiß ich nicht. Aber das Besondere, was war das Besondere an dem Radl? Ja, dass der Lenk runtergezogen ist, weißt du, so nach unten runtergezogen. 33 Jahren gestanden, 33 war heute schön gefahren, zwischen 34 und 36 wird das gewesen sein. 37 war nicht mehr nah, aber so zu der Zeit wird das gewesen sein. Da ist ja noch ein Foto mit einem Radlfahrer, was fällt dir bei dem Foto auf? Ja, weißt du was ich dir gesagt habe, aber das hätte ich nicht können, da das allein geht. Wenn das angekommen ist, kann man sich das sowieso nicht vorstellen. Und die Kapitlampen da, gell? Was ist eine Kapitlampen? Eine Kapitlampen ist so ein fester Stein gewesen, wie der hier gezeigt wurde, oder er ausgebucht wurde, ich weiß nicht. Und der ist gebrochen worden und ist da in so einem Behälter, da ist so eine kleine Tankkappe drin, der ist da ein wenig gebrochen worden und da reingekommen. Und da oben war so ein kleiner Wasserbehälter. Und wenn sie auf die Nacht da ein Lied gebraucht haben von Mineralien, haben sie da ein Wasser aufgetaucht ein bisschen, und da ist da ein Gas entstanden. Und da war auch die Lampe drin, in der Bräune hat man es drin, weil es langsam das Gas rausgekommen ist. Und das haben sie mit dem Feuerzeug ganz unten, da haben sie mit dem Rad... Nur ist das, habe ich doch herabge... auf dem Rahmen da. Aber das habe ich nie gesehen. Aber das ist der große Vorteil gewesen, dass der, wenn der eine Kurve macht, so da, umgegangen ist und sonst nicht. Wegen dem hat es der da, aber das habe ich nie gesehen. Bromberger war nicht nur an allem Neuen interessiert, sondern er fand auch eine Fahrradbereifung aus Holz mit Gummiauflage. Es war 1918, Ende des Ersten Weltkrieges, und Gummi war knapp. Er versuchte, seine Erfindung zum Patent anzumelden. Sein Antrag auf Patenterteilung wurde allerdings abgelehnt, mit dem Hinweis, dass ein ähnliches Patent in Frankreich bereits vorher angemeldet worden war. Mutti, schau her, beim Zusammenrahmen haben wir gefunden, diese Fotos da vom Opa, das sind zwei Motorbootfotos. Was fällt dir dazu ein? Was sind das für Fahrzeuge? Was ist das für ein Motorboot? Mein Vater hat ja immer was gebastelt. Immer was da. Und er hat eine Hütte gehabt. Eines Tages hat der Vater Arbeit halt schon wieder. Also er macht uns ein Motorboot. Aber ich habe mich nicht so gekümmert. Du weißt, der war so ein kleines Dirbel. So ein kleiner Hallodreher. Und wir waren dann richtig stolz. Vater hat ein Motor reingekauft und hat ein wunderschönes Boot, nicht riesig. Zeig mal das in die Kamera. Ein wunderschönes Boot. Ein Holzboot. Wunderschön, hat er so schön lackiert. Ganz toll. Wir haben abgemacht, hinten war ein Motor. Eines Tages haben wir einen Ausflug gemacht mit dem Boot. Einmal. Dann sind? Ehrlich? Ja. Dann sind die Amerikaner gekommen und haben alle Boote beschlagnahmt. Sind herumgefahren am Transil und weg war es. Das haben sie okkupiert und der Vater war recht traurig. Mir hat das nicht so erschüttert. Vielleicht war es mir auch nicht überstürzt. Und das war es. was man auch nicht weiß. Und das war's. Nachdem die amerikanischen Besatzungstruppen, die im Mai 1945 das KZ Ebensee befreit hatten, am Traunsee Motorboote beschlagnahmten, unter anderem das von meinem Großvater, versuchte er, eine Entschädigung dafür zu bekommen. An die Landesdirektion Linz, USFA. Im Mai 1945 wurde von den einrückenden Besatzungsgruppen mein Motorboot beschlagnahmt. Da ich bis heute keinen Ersatz oder Vergütung erhalten habe, bitte ich um Schadenersatz. Typenschein, Zulassungsschein sowie Kennzeichenausfertigung liegt zur Ansichtsnahme auf. Mein Großvater erhielt sein Motorboot nicht zurück und Salz erzeugt wurde, steht jetzt ein Einkaufspark. Die Saline war jahrhundertelang die bedeutendste Arbeitsstätte mitten im Ort und wurde Ende der 1970er Jahre abgesiedelt. Im Rahmen des Festivals der Regionen im Jahr 2015 haben Hans Kienesberger und ich an einigen Stellen dieses Einkaufsparks großformatige Fotografien von Bromberger montiert. Hier die Meinung einer jungen Ebenseerin zu diesen Fotos. Also es ist ja wirklich ein Hingucker und ich gehe ja sehr oft da in das Einkaufszentrum in Ebensee einkaufen und da fallen sie mir schon jedes Mal auf. Sie interessieren mich, dass genau hier hängen, wo die alte Saline früher gestanden hat und nicht, dass irgendwo anders hängen, sondern das hat ja wirklich einen Bezug zu diesem Standort. Hast du irgendwelche Erinnerungen an die Saline? Ja, weil meine Oma gegenüber von dieser gewohnt hat und kurz bevor die abgebaut worden ist, haben wir als Kinder da sehr viel gespielt auf dem alten Salinengelände. Kannst du dich erinnern, wie die alte Saline abgerissen worden ist? Nur sehr schwer kann ich mich daran erinnern. Also genau habe ich es nicht mehr im Kopf. Aber ich weiß noch, dass das ein sehr großes Gebäude war. de voir 1924 begann Johann Promberger mit seiner Frau dieses Haus in Langwies zu bauen. Ich nehme an, dass er sich auf diesen Hausbau konzentrierte und deshalb sein Interesse an der Fotografie allmählich erlosch. Eine der letzten Aufnahmen, die datierbar sind, ist die seiner Tochter Erna und seines Sohnes Walter vor dem Haus etwa 1929. Mich beschäftigt, ob meinen Sohn Luca die Fotografien seines Urgroßvaters interessieren und welche Haltungen er selbst zur Fotografie hat. Wir sind jetzt in Langwies und da gibt es ein Foto von dem Geburtshaus von Johann Bromberg, also von deinem Urgroßvater. Das ist das Haus da unten. Das ist das Haus da unten. Wenn du dieses Foto anschaust, wie ist das für dich zum Beispiel hier? Ich muss ehrlich sagen, ich hätte mir nicht gesagt, das ist das Haus da unten ist, hätte ich das nicht gewusst. Aber es ist super spannend, weil ich weiß ja, wie Trauer überläuft manchmal. Und da ist natürlich ein Hochwasser und da sehe ich einen jungen Mann auf einem Floß gerade paddeln, was irgendwie super spannend ist. Das sehe ich jetzt gerade zum ersten Mal. Dadurch, dass ich halt einfach Generation Smartphone bin und bla bla, ist das natürlich super spannend hier zu sehen, wie dieses ganz eindeutige analoge Foto irgendwie, also man sieht einfach von dem Entwicklungsprozess sehr viel. Das ist eine bekannte Überschwemmung, die kann man auch zeitlich nachvollziehen, die war extrem groß. Und das finde ich toll, in der Situation rauszugehen und das zu dokumentieren. Das ist auch ein großer Block, der mich persönlich sehr interessiert, das Thema der Saline. Besonders diese Arbeiterfotos sind eigentlich sehr spannend. Ich weiß schon, dass wahnsinnig viele Leute gearbeitet und gelebt habe in dieser Region. Das ist zum Beispiel eines meiner absoluten Lieblingsfotos. Ich sage dir warum. Es ist deshalb eines meiner Lieblingsfotos, weil das ein Innenraumfoto ist. Das ist sehr schwierig. Der Großvater hat eine ganz einfache Kamera gehabt, der hat keine große Lichtanlage gehabt. Wenn du das heute machst, hast du Fotografen, die haben mit großen Lichtwannen, müssen die das ausleuchten. Aber es sind zwei Arbeiter, die hier stehen und die schauen in die Kamera. Das ist kein Schnappschuss. Sondern der hat gesagt, pass auf, ich möchte ein Foto von euch beiden machen, bitte stellt euch ruhig hin, ich muss lang belichten, weil das ist ein Innenraum. Und die haben sich hingestellt, die haben gewusst, sie werden fotografiert und schauen direkt in die Kamera. Das ist ein Bezugnehmen zum Fotografen, das finde ich gut. Eben, eben. Das verstehe ich, dass das gestellt ist. Irgendwie funktioniert das halt für die Zeit. Ich verstehe es auch als etwas ganz anderes. Dadurch, dass damals diese Fotoprozesse so lange gedauert haben, verstehe ich, dass ein Foto gestellt wird. Heutzutage finde ich das total öde. Ich finde es total toll, dass du mir das nahegelegt hast, solche Fotos aus dieser Zeit wertzuschätzen. Dass du dich darum kümmerst, um den Erhalt dieser Fotos. Es ist ja wirklich viel, also nicht nur ein eigenes Foto, sondern es ist ja gezeigt, es zählt natürlich schon wahnsinnig viel über eine Zeit, die auch vielleicht zum Glück längst vergangen ist. Den fotografischen Nachlass meines Großvaters übernahm ich in mein Projekt das ewige Archiv. Seither sind eine Reihe von Tableaus entstanden, die themenbezogen das Werk von Johann Bromberger mit aktuellen Situationen und Momenten verbinden. Das ewige Archiv wurde im Jahr 1980 von mir gegründet und versteht sich als dynamische Enzyklopädie zeitgenössischer Wirklichkeiten. Es ist eine der umfangreichsten, nicht kommerziellen und unabhängigen Bilddatenbanken Österreichs. Was ausschlaggebend war für meinen Großvater, sich ab etwa 1905 intensiv mit Fotografie zu beschäftigen, kann heute nicht mehr festgestellt werden. Vermutlich war einfach sein Interesse erwacht an dieser Möglichkeit, einen raschen Wandel befindliche Zeit und ihre Menschen bildlich festzuhalten. Den Menschen auf diesen Fotografien ist teilweise ihr Platz zugeteilt worden vom Fotografen. Aber sie bleiben in ihrer vertrauten Umgebung, sie standen also nicht in der künstlichen Welt des Ateliers. Wir haben es hier zwar mit aufgestellter, aber immer noch authentischer Wirklichkeit in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit zu tun. Was Atelierfotografen zu stellen und zu konstruieren trachteten und gerade deshalb niemals einfangen konnten, floss hier wie selbstverständlich in die Aufnahmen ein. Der Amateur Johann Bromberger wollte sicherlich nicht ein katalogisierbares Bild seiner Zeit, seiner Zeitgenossinnen und seiner Zeitgenossen und der Lebensumstände anfertigen. Dass uns seine Arbeit trotzdem tiefe Eind der Geschichte der Fotografie gefunden. © transcript Emily Beynon