Wie ist die Verwaltung der Behindertenvertretung? Wie gesagt, den Verein als Interessensverteidiger gibt es seit 72 Jahren, uns als Dienstleister gibt es seit 57 Jahren und ich darf heute einen Auszug unserer Angebote vor allem für die Arbeitswelt vorstellen. Wir haben also regionale Sprechtage mit einer Sozialarbeiterin, wir haben eine Anlaufstelle für Eltern von Kindern mit Behinderung durch eine betroffene Mutter, wir haben ein wöchentliches Beratungstelefon und der Informationsaustausch und die Vernetzung ist uns ganz, ganz wichtig, aber auch die Bildung von Kooperationen. Und ich habe heute schon einige Anknüpfungspunkte gehört, wo wir unsere Vernetzungen und Kooperationen sicherlich ausbauen können. Ein wesentliches Angebot ist Support Coaching, das es seit 2002 gibt, mit den Standorten in Riedemingas und in Vöcklerbruck, wo wir nach Möglichkeit auch selbst betroffene Personen von Behinderung oder chronischer Erkrankung beschäftigen. Also wir beschäftigen in diesem Angebot fünf Personen, davon sind vier selbst betroffen. Da geht es um arbeitssuchende Menschen oder arbeitsstehende Menschen im erwerbsfähigen Alter mit chronischen Erkrankungen, mit körperlichen oder Behinderungen oder mit Sinnesbehinderungen. Im arbeitsfähigen Alter heißt es zwischen 15 und 65. Der Grad der Behinderung ist mindestens 50 Prozent. Das Angebot ist kostenlos und wird vom Sozialministerium Service finanziert. Der Bedarf wäre höher, aber vielleicht ergibt sich irgendwann einmal die Möglichkeit, einen weiteren Standort hier auszubauen. Was uns wesentlich wichtig dabei ist, dass die Ausbildung der Berufsstand der Personen, die das in Anspruch nehmen, unerheblich ist. Es geht uns da um den Menschen und es geht eben auch so wie bei der Arbeitsassistenz, gerade gehört teilweise um Erhaltung des Arbeitsplatzes, um die Erlangung des Arbeitsplatzes oder auch um die persönliche Stabilisierung nach einer Diagnose oder einfach einmal zu schauen, wie geht es denn und wie kann es denn weitergehen. Wir informieren aber auch rund um den Arbeitsplatz, um die ganzen Fragen, wie Feststellungsbescheid, welche Fördermöglichkeiten gibt es. Ich bin überzeugt, dass die Kollegin Fischer, die unser Angebot leitet, einiges vom SMS halt schon hoffentlich auch alles gewusst hat. Ansonsten kommen wir sicher dann auf sie zu. Aber auch so behindertenspezifische Rechtsformen, welche Vergünstigungen gibt es, welche Ausweise, steuerliche Möglichkeiten und, und dann habe ich ja die Frau Fischer mitgenommen, die Frau Fischer ist eine begnadete Netzwerkerin und ist die Leiterin des Angebotes, auch wirklich hier Kontakt und Vernetzung mit anderen Ansprechpersonen zu betreiben. Das ist also wirklich so in Richtung erster Arbeitsmarkt. Jugendliche mit Förderbedarf haben es nicht ganz so leicht. Daher bieten wir im Rahmen des OI-Chancengleichheitsgesetzes auch die berufliche Qualifizierung an, wo wir 83 Plätze in Oberösterreich in den Orten Jokerhof, Toilette und auf Kirchhörnter Bram anbieten. Das Besondere dabei ist, dass diese Jugendlichen von Anbeginn ein vollversichertes Dienstverhältnis haben. Das heißt, sie zollen in das Sozialversicherungssystem gleich mit ein, sie erleben verschiedene Ausbildungsbereiche. Hier werden Schlüsselqualifikationen und Arbeitstugenden vermittelt. Da geht es auch um Pünktlichkeit, da geht es um Koordination, da geht es um Ausdauer. Aber auch die Möglichkeit, wie zum Beispiel den Staplerführerschein zu erwerben, der ist ja gerade in der Industrie ganz wesentlich. Und neben der beruflichen Qualifizierung bieten wir seit einigen Jahren auch einige Plätze in der geschützten Arbeit an. Das ist dann der zweite Markt, wobei die jungen Menschen lernen sollen, selbstständig zu leben und nicht nur eine Arbeit zu haben, sondern auch selbstständig wohnen zu können. Daher gibt es bei uns auch unterschiedliche Wohnformen. Das Ziel ist, dass jeder dieser jungen Menschen nach drei Jahren, maximal aber fünf Jahren, bereit ist, wirklich ein selbstbestimmtes Leben zu führen, einen Arbeitsplatz zu haben, aber auch zu wissen, und das klingt vielleicht für Sie ein bisschen komisch, zu wissen, wann muss ich denn aufstehen, wenn ich pünktlich in der Arbeit bin, was muss ich denn machen, wenn ich zum Frühstück komme, wie wasche ich denn, wer wäscht und all diese Dinge. Also das wird hier gelernt. Es wird dann versucht, gemeinsam mit dem jungen Menschen den optimalen Arbeitsplatz zu finden. Und auch hier unterstützt uns das Sozialministerium Service wieder mit dem Angebot G. G bedeutet gemeinsamer Erfolg haben, aber G auch hinaus aus unserem geschützten Bereich hinein ins Leben, wo wir Praktikumsstellen akquirieren, wo wir auch die Begleitung im Praktikum in den Firmen übernehmen, wo wir den Grundauftrag, die Vermittlung auf den Arbeitsplatz haben und ich vollstützern kann, dass wir die Vermittlungsquoten derzeit in den letzten Jahren immer wieder auch, Gott sei Dank, erfüllen können, dass es immer wieder gelingt, Firmen zu finden, die bereit sind, unsere jungen Menschen ein Praktikum zu ermöglichen oder auch sie zu übernehmen. Und dann gibt es noch einen Bereich, der nennt sich integrative Beschäftigung, hat nur bedingt mit der Arbeitswelt zu tun. Es gibt ja auch Menschen mit Beeinträchtigung, die einfach nicht in diesen Angeboten tätig sein können und in der sogenannten fähigkeitsorientierten Aktivität tätig sind. Das kommt nach dem Chancengleichheitsgesetz. Wir bieten das in Ohlstorf und im Hof Schlüsselberg an, wo wir aber die Möglichkeit bieten, seit einigen Jahren stundenweise in Firmen, in Organisationen, bei Vereinen tätig zu sein. Das ist kein Dienstverhältnis, aber es wird zumindest möglichst im Unternehmen integriert. Das ist uns gar gelungen, jetzt vor kurzem einen Kunden einmal an einem Tag in der Woche in einem Altschulzammelzentrum zu beschäftigen. Das war sein großer Wunsch. Da hat er immer schon ehrenamtlich und freiwillig mitgearbeitet. Wir betreiben zum Beispiel eine Schulküche. Wir sind also in bestimmten Firmen bei Lager- und Etikettierungsarbeiten dabei und so weiter. Aber das ist der Personenkreis, der eher nicht für den ersten Arbeitsmarkt geeignet ist, weil einfach die Beeinträchtigung so stark ist oder vielfach ist. Was ich mit diesem kurzen Ausblick Ihnen sagen wollte, es gibt vielfältige Ausprägungen von Beeinträchtigungen. Ich bin der Meinung, es gibt auch vielfältige Chancen und Möglichkeiten, diese Personen in der Arbeitswelt zu integrieren. Wer mehr von uns wissen will, wir sind im Untergeschoss im Denkraum, gemeinsam mit dem Freien Miteinander und mit der ÖGK, wo die Frau Fischer und ich Ihnen gerne auch zur Verfügung stehen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.