öffentlicher speibakt habe neulich in die maske gekotzt alles ging so schnell zuerst war dann harmloses rülpsen rülps und vorerst nichts weiter dann doch roch mich dann maskenbedingt mehr denn je kam nicht klar damit mein magen schlecht es wurde mir schlecht es wurde mir schlecht von mir irritiert reagierte mein organismus und startete ein notfallprogramm bestand in augenblicklichem loswerden von kürzlich aufgenommenen wollte nichts falsch machen nicht gegen das maskengebot auf marktplätzen verstoßen und auch nicht durch aufgestoßenes auffallen, riss deshalb meine Sternenmustermaske nicht runter. Er gab mich lieber in dieselbe. Ein Sichtvisier wäre mir in diesem Fall lieber gewesen. Lieber gewesen wäre mir auch, auf ein Verhaltensmuster zurückgreifen zu können, war aber nichts abrufbar, war nichts abgelegt unter dem Verhaltensmuster-Schlagwort plötzliche Übelkeit in der Öffentlichkeit zur Pandemiezeit. Dachte mir daher, lieber nichts falsch machen und einfach mal das Maskenvolumen testen. Was aber könnte falscher sein? Als sich vorsätzlich ankotzen? Kaum was. Da ist nichts angelegt im Hirn unter dem Schlagwort, was ist falscher als sich selbst ankotzen, ist es überhaupt ein Ankotzen? Genau genommen nicht, sofern man die Maske als Teil von sich selbst betrachtet, wozu wir ja künftig alle angehalten sind. Hätte ich weiterhin Fassung bewahrt und wieder runtergeschluckt, was da unbedingt hoch musste, wäre nach außen hin noch nichts passiert gewesen. Hätte mir die Hand vor den Mund halten, sanft Druck geben und loskauen können, das Übel unbemerkt wieder runterwürgen. Das Übel unbemerkt runterwürgen erschien mir augenblicklich als die passende beschreibung der gegenwärtigen situation aber war es das wert weil es besser das übel unbemerkt runter zu würden als aufzufallen war es nicht merkte außerdem dass die maske nicht groß genug weil er festsitzend und die Gummis nur bedingt dehnbar waren. Ja, das CE-Spezialfrühstück am Ippenplatz war doch üppig. Mein MNS war eben ein solcher und kein Futtersack. Riss dann doch das Sternenmusterteil von mir, brach die Maskentragepflicht und nicht nur diese, kam viel hoch, was ich in den letzten sieben Monaten angestaut hatte, tat gut, ging mir gleich besser. Plötzliches Kotzen wäre unbedenklich, bestätigte mir später meine Hausärztin. Asymptomatisch sowieso, also kein Grund zur Besorgnis und auch kein Grund für einen Gurgeltest. Gurgeltest nein, aber Gurgeln ja. Gegoogelt hätte ich gern nach diesem regelrechten Auskotzen der letzten Monate. Alles hätte ich gegoogelt. Gurgeln, gurgeln, gurgeln. War aber niemand da, der oder die mir Gurgel gut reichte. Waren Gemüse, Obst und Honigstände da. Waren hastig, weiter eilende Samstagvormittagsmarkteinkäuferinnen und Einkäufer da. Aber weit und breit kein Verständnis für meine Entäußerung. Da wurde mir vieles klar. Da ist nichts abgelegt in all den mich ignorierenden Hirnen unter dem Schlagwort Hilfe in der Pandemie. Da ist auch nichts abgelegt in all den ignoranten Politikerinnen und Politikerhirnen unter dem Schlagwort Hilfe in der Pandemie. Da wird bloß das eigene Selbstschutzprogramm gefahren. Da wird außerdem streng korrekter Abstand von Personen eingehalten, was Fremdhilfe nun mal verordnungsgemäß ausschließt. Wünschte mir, mit meinem öffentlichen Speibakt quasi einen Präzedenzfall geschaffen zu haben. Gelang mir aber nicht. Erregte Aufmerksamkeit, ja, aber gelang es mir auch Nachdenklichkeit anzuregen? Gelingt es mir durch diesen Text? Ist Kotzen das neue Demonstrieren? Sollten sich vielleicht alle mal heilsam auskotzen? Jeder kann, soll und muss einen Beitrag leisten. Töns von ganz oben. Fällt dir nichts Staatstragenderes ein am Nationalfeiertag? Töns von ganz oben. nicht hilft lieber nicht. Und ich kann das zwar verstehen, aber nicht mehr mit ansehen, sagt Markus Köhle in der Bestandsaufnahme Status Covid-19 Nummer 22 am 26. Oktober 2020. Danke fürs Zuhören, bis nächsten Montag.