Wow, okay, das Mikrofon ist noch aus. Ich schreie einfach, aber dann habe ich Angst, dass das Mikrofon... Ah, hier sind wir. Hallo, herzlich willkommen zu diesem vielleicht etwas nachdenklichen Abend, zu diesem Slam, dem Zuge der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen. Zu dem Slam gegen Gewalt an Frauen. Mein Name ist Katrin Zocher. Ich darf euch heute hier durch den Abend begleiten und moderieren. Es freut mich, dass doch einige zahlreiche Menschen es hergeschafft haben und üblicherweise, das ist ja nicht das erste Mal, dass ich diesen Slam hier moderiere, wir veranstalten den tatsächlich schon einige Jahre in Kooperation mit dem Frauenbüro. Jedes Jahr beginne ich den Slam mit ein paar Kennzahlen und jedes Jahr hoffen wir, dass sich die Zahlen ein bisschen verändern, aber tatsächlich ist das nicht der Fall. Leider nach wie vor sind circa 35 Prozent der weiblichen Bevölkerung Österreichs ab einem Alter von 15 von sexualisierter und körperlicher Gewalt betroffen. In Österreich haben wir bis dato heute im Jahr 2024 27 Femizide und 41 Fälle von sehr starker sexualisierter und körperlicher Gewalt erlebt. Wir beobachten hier in Österreich seit 2014 diesbezüglich eine kontinuierliche Steigerung. Und leider sind wir damit im europäischen Spitzenfeld. Nur wenige andere Länder wie Malta oder Litauen haben entweder gleich viele anteilige Fälle oder ein bisschen mehr. Das war für uns ein Grund, dass wir uns dieses Jahr inhaltlich ein bisschen anders ausrichten. Wir haben in den letzten Jahren vorwiegend unseren Fokus auf sexualisierte Gewalt gelegt. Dieses Jahr wollen wir einen Schritt zurückgehen und schauen, was so die Ursachen dafür sind. Geschlechter und auch andere Rollenbilder sozusagen in Österreich und in der Welt existieren, die die Basis eben für diese Gewalt ist, die die Frauen erleben. Eine Einrichtung in Österreich, die sich damit beschäftigt und versucht sozusagen diese Veränderungen voranzutreiben, ist eben das Frauenbüro der Stadt Linz. Sie setzen zahlreiche Maßnahmen, um diesen Wandel voranzutreiben und strukturelle Veränderungen hervorzurufen, aber auch sozusagen die Wahrnehmung in der Gesellschaft zu schärfen für diese Fälle. Und bevor wir heute mit dem Slam hier starten, möchte ich die Beauftragte des Frauenbüros der Stadt Linz auf die Bühne holen und sie um ein paar Eröffnungsworte bitten. Bitte klatscht für Anne Präck. Ja, hallo. Ich freue mich, dass ihr da seid, wenn man zu so einem Anlass überhaupt Freude zeigen kann. Und doch denke ich mir, es ist so wichtig, dass wir nach außen gehen, dass wir auf die Bühne gehen, dass wir ganz, ganz viele Worte einfach sprechen, hören, dass wir einfach das auch lesen können, einfach, dass darüber gesprochen wird, was ist überhaupt Gewalt. Und vielleicht ist es einfach auch wichtig zu wissen und das zu akzeptieren, dass Gewalt auch, wann das anfängt, wann fängt Gewalt an, immer etwas ganz Individuelles ist. Es ist was sehr Individuelles und Persönliches und das ganze Thema ist überhaupt nichts Individuelles und überhaupt nicht persönlich. Und das ist das, was wir jetzt gerade versuchen, nämlich dieses Thema Gewalt, Femizide, Diskriminierung, dass wir das wirklich jetzt einmal auf die Bühne bringen und darüber sprechen. Und wir sind wirklich viel unterwegs, wir reden viel mit den Menschen, wir sind auch in den Fußgängerzonen und bei den Menschen und reden vor Ort mit den Menschen. Es ist sehr individuell immer, was als Gewalt empfunden wird und das sollte man verdammt nochmal akzeptieren. Das Ende der ganzen Fahnenstange sind dann die Femizide, das ist die Tötung von Frauen durch Männer und so weit darf es ja überhaupt nicht kommen. Wir sind schon bei 27 in diesem Jahr. Das sind 27 Frauen, die von Männern getötet wurden. Wirklich ein schwieriges Thema und umso toller ist wirklich dieser Poetry Slam, weil die Poetinnen eine ganz, ganz tolle Art haben, letztes Jahr habe ich es gesehen, vorletztes Jahr, mit diesem Thema umzugehen und die richtigen Worte zu finden. Mir fehlen da oft die Worte, muss ich echt zugeben. Mir fehlen da einfach oft die Worte. Danke, dass ihr da seid. Ich hoffe, ihr tragt dann das auch hinaus, was hier gesagt wird. Und bitte, ich habe einen riesen Respekt vor den Poetinnen, dass sie sich wirklich da herstellen und die Worte gefunden haben und sie euch dann eben auch erzählen. Bevor wir jetzt weitermachen, wir haben schon die Eva Schubisberger hier groß am Leinwand. Sie möchte ein paar Grußworte sagen. Ich lasse das jetzt einfach mal laufen. Sie kann leider nicht persönlich kommen. Es ist einfach irrsinnig viel los. Und das ist etwas, was, glaube ich, sie sehr bedauert hat, dass sie heute nicht kommen kann, nicht dabei sein kann. Schönen Abend. Ich kann heute leider nicht selbst beim Poetry Slam sein, weil ich auch für Bibliotheken zuständig bin und die Linzer Stadtbibliothek heute eine ganz besondere Auszeichnung, nämlich zur Bibliothek des Jahres in Wien bekommt. Die 16 Tage gegen Gewalt gegen Frauen sind aus meiner Sicht ganz besonders bedeutend, weil wir ein unglaubliches Unrecht thematisieren. Heuer wurden bereits 27 Frauen ermordet. Vom Vater, vom Sohn, vom Ehemann, vom Ex-Partner, von einem Mann im unmittelbaren nahen persönlichen Umfeld. Mindestens jede dritte Frau in Österreich ist von körperlicher und oder sexualisierter Gewalt betroffen. Wenn wir von Gewalt gegen Frauen sprechen, sprechen wir über Männergewalt. Das heißt, es ist endlich an der Zeit, dass Männer auch Verantwortung übernehmen müssen für Gewalt gegen Frauen. Und zwar auf einer strukturellen, gesellschaftspolitischen Ebene. Gewalt geht uns alle etwas an. Wir müssen für dieses Thema, auch wenn es oft schwer ist und wenn es bedeutet, dorthin schauen, wo es weh tut, im wahrsten Sinne des Wortes, trotzdem auf allen Ebenen und in allen Bereichen darüber reden. Daher bedanke ich mich bei euch, bei Ihnen allen, dass auch im Rahmen des Poetry Slams heute Gewalt gegen Frauen Thema ist. Ja, das war der Gruß von Eva Schubisberger, mit der ich viel zusammenarbeite und die da sehr engagiert ist, eben auch bei den 16 Tagen gegen Gewalt gegen Frauen. Nur heute hat es leider nicht geklappt. Nochmal danke, dass Sie hier seid. Ich möchte dir gleich wieder das Wort geben und dann wünsche ich uns einen extrem anregenden Abend. einen extrem anregenden Abend. Dankeschön. Wow, okay, meine Stimme ist etwas laut, aber das passt ja auch, die Stimmen sollen ja laut sein. Ich darf jetzt die KünstlerInnen der Reihe nach vorstellen und ein bisschen dazu etwas sagen, was ihre Texte behandeln. In diesem ersten Text, den wir hören werden, geht es, ich würde sagen, um den gesellschaftlichen Unwellen, wenn man das so beschreiben will, sich tatsächlich mit der Thematik wirklich voll inhaltlich auseinanderzusetzen und entsprechende Maßnahmen zu setzen. Diese Bezeichnung sozusagen, ja wir sollen Frauen unterstützen, bleibt in der Realität tatsächlich oft ohne Konsequenzen und nur so ein Titel, der im Raum schwebt, aber mit nichts weiter verbunden wird. Die erste Poetin hat einen Text dazu geschrieben und es freut mich, dass sie hier ist. Bitte applaudiert, Esther Sack. Hallo, ich bin's, die Frau. Und ich wollte nur mal fragen, also wenn Sie nichts dagegen haben, kann ich jetzt anfangen? Hallo? Ist wer da? Anscheinend nicht, aber ist okay, ich warte, es bin ja auch schließlich nur ich. Die Frau. Man hat mir beigebracht, höflich zu sein, ruhig und bescheiden, zu warten und dabei nicht zu viel Platz einzunehmen. Aber ich brauche gar nicht viel, ein Quadratmeter reicht leicht. Man hat mir beigebracht, zu lächeln. Ich bin sehr unaufwendig, ich muss einfach nur hier stehen und im besten Fall dabei noch gut aussehen, aber manchmal frage ich mich, wie wäre ich denn so als Mensch? Wäre das alles anders gewesen? Äh, Moment. Ja, Sie haben es schon erraten. Ich schon wieder. Und an mir wurden gerade drei Männer vorbeigelassen. Also muss ja jemand da sein. Nicht? Ist okay. Ich warte. Es bin ja auch schließlich nur ich, die Frau. Und ich erledige übrigens Care-Arbeit im Wert von 108 Milliarden Euro pro Jahr. Und das natürlich gratis, weil irgendwer muss es ja, sonst werden die Kinder zu Monstern und die Alten, die beißen ins Gras. Nein, ich bin nicht gestresst. Wieso denn auch? Ich bin glücklich, weil man mich das alles lässt. Also, noch ein letzter Versuch. An die Veranstaltungsleitung? Ja, ich wäre dann bereit. Wir sollten wirklich anfangen, weil wir haben nicht mehr so viel Zeit. Und dann, also als bereits Schweiß meinen Pullover benetzt, endlich eine Antwort. Gute Frau, hörst du jetzt bitte auf zu nerven und sagst einfach deinen Text. Hörst du jetzt bitte auf zu nerven und sagst einfach deinen Text. Naja, fast hätte ich es vergessen. Dafür bin ich heute da, Ihnen allen zu erzählen, wie großartig die Errungenschaften unserer letzten Jahre waren. Was haben wir geleistet, wie viel wurde investiert, was haben wir erreicht. Ich soll gute Stimmung machen, auf das Sie sich fröhlich an den Händen fassen und für die nächsten 100 Jahre wieder glücklich Ihre Klappe halten. den Händen fassen und für die nächsten 100 Jahre wieder glücklich ihre Klappe halten. Also lassen Sie uns feiern. Lassen Sie uns Danke sagen, dass Sie mir ein Mikro nur für mich gegeben haben. The loser standing small besides the victory, that's my destiny. Oh, geschickt habt ihr das angestellt, das muss ich euch lassen. Habt mir einen Quadratmeter Bühne gegeben in diesem riesigen Komplex des Lebens und mir gesagt, jetzt hätte ich meinen Platz. Und ihr da oben, ihr druckt ein Plakat, auf dem steht, wir sind für Frauen da und während mein Gesicht da prangt, soll ich eure Kinder erziehen, mein eigenes Geld verdienen, eure Väter pflegen, zu euch aufsehen und Danke sagen, dass ihr mir meinen Platz im Rampenlicht und ein Mikro nur für mich gegeben habt. Und wenn ich dennoch wage zu klopfen, weil wir noch Probleme haben, dann wird es so sein, dass ihr mich fragt, du hast das Gendern, was willst du denn mehr? Du hast eine Frauenministerin, was willst du denn noch mehr? Ein Frauenreferat in jeder Stadt, was willst du denn jetzt noch mehr? Du darfst wählen, du hast die Quoten, die uns die Arbeitsplätze wegnehmen, das Recht auf Aliment, auf ein völlig freies Leben. Das Sein als Hausfrau oder Karriere anzustreben, Kinder oder keine Kinder zu kriegen, ja was willst du denn jetzt noch mehr? Ja, also genau genommen sind wir nicht mal gleichgestellt, weil du, Frau, du musst nicht zum Bundesheer. Also was, was, was, was, was, was, was willst du denn jetzt noch mehr? Danke, dass du mich das fragst. Ich will, dass du endlich mal so tust, als ginge dich das auch was an. Weil es sind unsere Kinder. Es ist unser Haus. Es sind unsere pflegebedürftigen Eltern. Und wenn wir was gut gemacht haben, dann ist es unser Applaus. Wir wollen kein Die, wir wollen kein Ihr. Wir wollen ein Uns und wir wollen endlich ein Wir, weil zu 50% ist es unsere Welt und das ist unser Leben und seit 100 Jahren klopfen wir, anstatt die Türen einzutreten. Denn wir sind gut erzogen, wir sind höflich und bescheiden, wir haben uns 100 Mal für nichts entschuldigt und das ist jetzt vorbei. Dieser Text ist an dieser Stelle auch vorbei. Ich glaube, ich muss kurz mein perfektes Poetry Slam, ich das gereimte und aufgemarschelte abstreifen für das, was ich euch gleich sagen möchte. Ich engagiere mich in dem Thema nämlich seit jetzt fast zehn Jahren und genau wie heute schon gesagt worden ist, die Tendenz, besonders was Gewalt gegen Frauen angeht, ist eigentlich eher steigend, also spitzt sich eher zu, anstatt dass es besser wird. Und was ich da bis jetzt beobachtet habe, bei all den Texten, die ich dazu geschrieben habe und bei all den Auftritten, die ich dazu gehabt habe, ist, ich glaube, wir schaffen es einfach nicht, dass die Info, dass es die Frau nicht gibt, dass es das Konstrukt Frau so einfach nicht gibt, es einfach nicht von den Plakaten runter in die Gesellschaft rein schafft. Das haben wir irgendwie noch nicht hinkriegt. Und ich glaube, solange es einzelne Männer gibt, die denken, dass die Frau eine Funktion zu erfüllen hat, wird es systemische Gewalt gegen Frauen geben. Und das können wir als Individuen so gesellschaftlich, gesamtgesellschaftlich schwer ändern, aber wir können was ziemlich Großes dazu beitragen. Wir können unser Herz fassen und den Mut und die Haltung und die Zivilcourage entwickeln, dass wir bei dem Thema, auch wenn es noch so hart ist, dass wir es nicht vermeiden, wenn wir in Wirklichkeit, in der Realität in die Diskussion kommen, sondern dass wir uns dabei, dass wir es wagen uns anzuschauen, dass wir es wagen uns ins Gesicht zu schauen, wenn wir über das reden. Weil ihr wisst alle ganz genau wie der Haus läuft. Es ist so viel schwerer, so viel schwerer, jemanden in die Augen zu schauen und ins Gesicht zu sagen, du scheiß Schlampe, als irgendwo anonym im Internet. In dem Sinne, vielen Dank, dass ihr da seid. Ich freue mich sehr. Danke, dass ihr euch anschauen habt können, während ich diesen Text gemacht habe. Ich freue mich jetzt auf die restlichen und bis später. Vielen Dank. Danke, Esther. Ich hoffe natürlich auch, dass dieser heutige Abend insgesamt zum Wandel beitragen kann und dass wir uns tatsächlich alle ein Herz fassen und auch nach draußen aktiv werden. Heute Abend werden wir viel über Rechte von Frauen und Rechte von Männern hören. Wir werden über Respekt hören und wir werden über Gleichberechtigung hören. Und auch davon, dass Frauen Nein sagen können, sollen und müssen. Dieser nächste Text behandelt Frauen, die Nein sagen und deswegen Gewalt erfahren. Bitte applaudiert auf die Bühne Elena Sato. Hi, freut mich sehr, heute hier sein zu können. Mein Text heißt Porzellansoldat. Auf der Straße kommt mir ein Mann entgegen. Ich komme ihm entgegen und mache einen Schritt zur Seite, wie gewohnt. Auf den direkten Weg zu bestehen, das ist ein Kampf, der sich nicht lohnt, also weiche ich ihm aus. Aber er bewegt sich nicht. Ich probiere weiterzugehen, da breitet er die Arme aus, als wäre ich ein Fußball und er der Torwart. Ich sehe ihn erschrocken an und dann fragt er, kann ich da eine Nummer haben? Ich versuche das Passende zu sagen, es tut mir leid, ich bin in einer Beziehung. Ich habe mir die Antwort genau überlegt. Aus Angst, wie er wohl reagiert, wenn er mal die Überhand verliert. Also sage ich nicht die Wahrheit. Dass er nicht mein Typ ist, dass ich ein komisches Gefühl habe, so wie sie seinen Blick in meine Haut frisst, dass Männer, die mich auf der Straße stoppen wie ein scheuendes Pferd, mich nicht interessieren. Aber ich will niemanden blamieren. Deshalb entschuldige ich mich, verziehe bedauernd das Gesicht. Du bist sowieso hässlich, sagt er darauf. Eine Abweisung hat er nämlich nie in Betracht gezogen, denn so wurde er gar nicht erzogen. Ich überlege, wie ich die Gefühle von ihm schützen kann, den in Luftpolsterfolie eingewickelten Mann, denn wenn du immer nur mit Samthandschuhen angefasst wurdest, fühlt sich ein Kratzer an deinem Stolz an, wie ein tödlicher Schlag. Er ist ein Porzellansoldat, tut so übermenschlich und ist doch so leicht verletzlich. Wir packen ihn in Watte ein, denn sein Ego, das ist zu klein. Du bist sowieso hässlich, ist sein Gegenschlag, zu dem er ausholt. Denn wenn ich ihn mit einem Nein beleidige, muss er mich verletzen. Und in einer Welt, wo Schönheit die Währung ist, mit der Frauen ihre Existenz erkaufen, bedeutet hässlich, so wertlos zu sein wie ein Misthaufen. Entweder sie sind sexualisierbar oder unbrauchbar. Als Frau hässlich zu sein, ist das Schlimmste, was er sich vorstellen kann. Denn dann ist sie doch nutzlos für einen Mann. Ich schulde niemanden Schönheit. Muss nicht schön anzusehen sein für deinen Blick allein. Ich existiere auch, wenn man mich nicht beachtet. Habe einen Wert, auch wenn mich niemand betrachtet. Aber das versteht er nicht. Denn Frauen sind aus seiner Sicht nur Objekte. Er wollte meine Nummer und hat sie nicht bekommen. Trotz meiner Samthandschuhe hat er meine Abweisung persönlich genommen. Wie vielen Männern habe ich schon Medizin mit Zucker gesüßt, ihre Gefühle schützend in Luftpolsterfolie gelegt? Sehe ich aus wie Mary Poppins? Bin ich etwa mit einem Regenschirm herabgeschwebt, wenn ein Löffelchen voll Zucker? Das ist nicht mein Job, ich bin nicht seine Mutter. Ich bin es leid, immer meine Schläge abzufedern und mir dann anhören zu können, ich kämpfe wie ein Mädchen. Ich habe extra eine Beziehung erfunden, damit er mein Nein nicht persönlich nimmt. Und trotzdem hat er als Antwort noch eine Beleidigung für mich gefunden, als Pflaster für seine Wunden. In Texas starb eine Frau bei einem Krankenwagen. Ein Mann hat ihr mit einem Ziegelstein ins Gesicht geschlagen, nur weil sie ihm ihre Nummer nicht gegeben hat. Und nachher wurde sie online noch dafür selbst verantwortlich gemacht. Wieso hat es ihm denn keine Chance gegeben? Denn das ist die Welt, in der wir leben. In der wir Männer-Egos von vornherein in Luftpolsterfolie legen. Männer dürfen im Patriarchat keine Gefühle zeigen. Und ja, das ist die Welt, in der wir leben, in der wir Männer-Egos von vornherein in Luftpolsterfolie legen. Männer dürfen im Patriarchat keine Gefühle zeigen und ja, das ist ein großes Problem. Aber komisch, dass wir anscheinend Wut nicht das Gefühl verstehen, während wir sie als typisch männlich ansehen, als unvermeidlich, als beinahe eine Charaktereigenschaft, die einen echten Mann ausmacht. Der Porzellansoldat hat nie gelernt, seine Gefühle zu zeigen. Zumindest nicht adäquat. Und Frauen müssen darunter oft leiden. Wenn Trauer zur Aggression wird, wenn Scham zur Aggression wird, wenn Angst zur Aggression wird, wenn Frustration zur Aggression wird, dann ist Gewalt prädestiniert. Die Frau hat ihre Telefonnummer nicht hergegeben. Er hat ihr stattdessen mit einem Ziegelstein ins Gesicht geschlagen. Frauen sind nur Objekte in der Welt, in der diese Männer leben, wo ein Nein kein bloßes Nein ist, sondern ein Diebstahl. Sie hatte keine wirkliche Wahl. Die Frage war nur höflich und sie hat die Regeln gebrochen. Erst wie die Zinnsoldaten, mit denen er als Kind gespielt hat. In seinem Kopf tobt eine Schlacht, wenn immer eine Frau etwas Unerwartetes macht. Er hört nur noch Kanonen. Vor seinen Augen rote Explosionen. Ein Nein scheint für ihn inakzeptabel zu sein. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Sie hat seinen Stolz verletzt mit ihrer Reaktion und als Antwort darauf kennt er nur Aggression. Denn Angriff ist seine einzige Verteidigung gegen diese Beleidigung. Er hat nie gelernt, mit Abweisung umzugehen. Hat einen möglichen Widerstand gar nicht kommen sehen. Es ist ein Angriff aus dem Hinterhalt. Also ist doch verständlich, wenn es sich jetzt seine Hand zur Faust ballt. Mein Soldat mit dem Porzellan-Ego ist bei verbaler Gewalt geblieben, hat mich als hässlich, als wertlos beschrieben. Alleine mein Aussehen, wie viele Kinder ich geben kann und mein zukünftiger Ehemann entscheiden über meinen Wert. Du bist sowieso hässlich, aber ich hätte dir eine Chance gegeben. Denn nur im Scheinwerfer meiner Aufmerksamkeit hätte es dich doch erst gegeben. Wie kannst du denn schließlich existieren, ohne dass wir dich in unserer Welt akzeptieren? Ich brauche diese Dinge nicht, die mir angeblich meinen Wert geben. Stell mich auf die Probe. Ich bin ein verdammtes Erdbeben. Unterschätz mich und du wirst meine Stärke erleben. Ich will nicht immer auf möglicherweise zerbrechliche Männer-Egos Rücksicht nehmen müssen, nur weil diese mich für selbstverständlich nehmen. Um mich rum, so viel Luftpolsterfolie. Ob ich sage, ich hätte einen Freund, statt dir zu sagen, dass ich nicht interessiert bin, deine sexistischen Witze lächelnd akzeptiere, deine Grenzüberschreitungen ignoriere, deine Falschaussagen nicht korrigiere, sodass du nicht dein Gesicht verlierst. Denn so wurden wir sozialisiert. Sie probiert, dir eine Kränkung zu ersparen, um die Harmonie zu wahren. Vielleicht warst auch du bis jetzt in Luftpolsterfolie eingepackt. Tut mir leid, diejenige sein zu müssen, die deine Blase platzt. Elena Sato. Im nächsten Text gehen wir einen Schritt weiter oder wir wechseln ein bisschen die Blickrichtung und schauen auf eine Situation, die Frauen oft in Abhängigkeit bringt, die aufgrund, ich würde sagen, so wie Österreich zum Beispiel funktioniert, wie die Strukturen in Österreich sind, so wie die sozialen Normen funktionieren, so wie die traditionellen Rollenbilder noch gegeben sind, dafür sorgen, dass Frauen in prekären Situationen landen und dass diese oft dann auch als Restriktion gelten sozusagen, dass man nicht so einfach wieder hinausfinden kann. Es geht darum, wie Frauen in der Arbeitswelt zurechtkommen und welche, sage ich mal, welche Arbeiten sie eigentlich übernehmen müssen und vielleicht auch dafür nicht entschädigt werden, die aber eine Abhängigkeit dann zu eventuellen Partnern darstellen. Diesen nächsten Text wird präsentiert von Anna Harder. Bitte applaudiert sie auf die Bühne. Ich probiere das ja auch noch mal kurz mit dem Mikrofon. Mal schauen. Nein, das funktioniert auch. Ich zerstöre auch alles dabei. Großartig. Nö, gut, lassen wir das so. I'm very sorry. Ja, ich freue mich aber sehr doll, heute hier sein zu dürfen. Das ist noch ein bisschen eine Challenge hier. Cool. Ja, kriegen wir alles hin. Schön, dass ihr da mitmacht. Ja, ist eine Live-Veranstaltung. Ja, alles gut. Ja, ich freue mich voll, heute hier sein zu dürfen. Voll schön, dass ihr auch alle da seid und euch irgendwie diesem wichtigen Thema widmet. beschäftigt sich mit so ein bisschen einer subtileren Ebene, weil wie wir jetzt heute schon mehrmals gehört haben, glaube ich, haben wir alle eine gute Vorstellung davon, was Gewalt sein kann und vor allem die maximalsten und härtersten Auswirkungen davon. Und ich finde, es gibt aber so viele Microaggressions halt natürlich im Alltag und so viele unterbewusstere Ebenen, die vielleicht manchmal gar nicht so deutlich sind, wo ich meiner Meinung nach glaube, dass Gewalt schon anfängt und einfach Abhängigkeit schon anfängt, die dann halt irgendwie im Laufe eines Menschenlebens durchaus auch noch zu prekären Situationen führen kann. Genau, und Gewalt, vor allem Gewalt an Frauen, passiert ja sehr oft in toxischen Beziehungen. Und ich habe jetzt ein Gedankenexperiment gemacht, wie es denn wäre, wenn ich eine toxische Beziehung nicht mit einem normalen Mann führe, sondern eben mit der gesamten kapitalistischen Arbeitswelt. Mein Baby gehört zu mir und ich zu meinem Baby. Mein Baby braucht mich sehr, doch ich brauche mein Baby mehr. Es ist eine Codependency. Eventuell ein bisschen toxisch, der Workflow nicht Chemistry, sondern eher etwas Zweckisch. Ich nenne ihn Boss. Und er misst mich, Verhältnisse, in denen er mir Rechte gibt. Er heilt meine Depression, er bringt mich zum Aufstehen. Ich mache eine Confession, er spielt, weil ich draufstehe mit meiner Sicherheit. Doch kann ich mir wirklich sicher sein, wenn ich dann mal was sage, werde ich dann noch versichert sein? Er erinnert mich, dass im Vergleich zu vergangenen Tagen es doch Zeit ist, auch einfach mal Danke zu sagen. Und ich bin dankbar für das Jahrhundert des Multitaskings, wo ich nicht wie Großmutter nur den Haushalt brav schwingen, sondern noch Chefin und Erzieherin gleichzeitig bin und Aktivistin für meine Rechte, weil ich sonst keinen finde, der die Arbeit mir abnimmt. Was erwarte ich denn auch? Nur weil da eine Mauer ist, heißt das nicht, dass ich nicht dagegen laufe? Nee, ich bin dankbar dafür, dass wir nicht mehr über Gagen diskutieren, denn die sind doch angeglichen. Dankbar, dass ich deswegen nur noch jedes achte Jahr auf mein Einkommen verzichte. Ich bin dankbar, dass nur noch jedes fünfte Satz meines Chefs, mein Genital, kommentiert. Dankbar, dass ich vor der Absage zumindest gefragt werde, wie meine Kinderplanung funktioniert. Aber mein Baby gehört zu mir. Und auch mein Baby ist Verlass. Er schenkt mir Blumen zum Anlass des feministischen Kampftags. Ich habe er mit anpackt. Sagt er, du kannst das alleine. Weil ich bin ja schon groß. Weil heute, da darf ich Vereinsarbeit leisten. Und ich darf Konzepte gestalten und ich darf Reden schreiben und ich darf die sogar auch noch halten. Und wenn ich ab und zu sage, dass das schon alles auch ein bisschen viel ist mit dieser Dreifachbelastung, dann erinnert er mich, ja Mann, macht es mir ja eh nie recht. Und es stimmt, ich bin unzufrieden aus Prinzip, bin wahrscheinlich so geboren, das liegt bei uns doch safe an den Hormonfaktoren. Ja, ich hab meine Tage. Seit 300 Jahren blute ich aus den Wunden, die patriarchale Strukturen erfunden, aber zu wem gehört mein Baby? Mein Baby gehört zu. Das war der Mitmachteil. Er umgangt mich mit seinem Dirty Talk. Geht's der Wirtschaft gut? Dann geht's uns allen gut. Nein, du dummes Arschloch, dann geht's den reichen Männern gut, sag ich. Natürlich nicht, denn ich weiß doch, no kinkshaming. Er bucht doch nur Economy, stand schon im Online-Dating. Nee, vieles ist schon besser. Ich habe das Recht zu schweigen, deswegen würde ich Folgendes doch wirklich niemals aufzeigen. Arbeit ist auch mehr als die 9-5-Ausschreibung auf der allerletzten Seite irgendeiner U-Bahn-Zeitung. Denn was ist mit der Care-Arbeit? Was ist mit den Soft-Skills? Was ist mit der Sonderleistung, die mich dann soft-killt? Ich mache Pflegearbeit im Spital am Morgen und danach zu Hause. Dazwischen gebe ich einen Workshop in der Mittagspause und darf mich ehrenamtlich engagieren für meine Rechte. In irgendeinem Fraktionsausschuss bekomme ich zuerst einen Applaus und dann keinen Pensionsanspruch. Aber mein Baby wird schon auf mich aufpassen, weil mein Baby gehört doch zu mir. Und für die Chance, nach dem Brotshop, mich am Abend dann zu kümmern, um das Tageswerk zu Hause, das doch immer noch an mir klebt, wie das Pech am schwarzen Raben, ein Backblech kannst du noch tragen für die Anerkennung meiner ach so viel geschätzten Taten, die am Ende eines Lebens mich dann führen in Altersarmut, für die Wut, die ständig da ist, weißauswendig, wenn sie nah ist, für die Tatsache, dass ich nicht nur meine Träume trage, sondern all die meiner Ahnen, die schon damals mit den Fahnen auf den Straßen dafür sorgten, dass der Lohn ein wenig fair wird, weil sie sahen, wie fucking fair ihr diese Ordnung alles fairirbt. Die sich wünschen, dass daraus mehr wird. Die Foundation für den Payback und für bessere Tage schufen, für sie ist Paygap wohl nur Hey, whack! Und ein Schlag in Magengruben, der dort als Legenen so leer klafft. Auf unseren vielen Konten, die sich wünschen, dass sich mehr schafft, ja weil sie es niemals konnten, für all den Atem, der geraubt wird. Durch das ständig unentwegt, die Peitschen im Gesicht, zu ertragen vom System, das der Menschlichkeit und Fairness noch so wenig zugesteht wie Verantwortung an sich. Aber Gaslighting versteht das auch auf großer Ebene noch als Chance zu verdrehen. Denn dafür, dass ich das alles doch jetzt endlich darf, Wünsche, Erwartungen, Enttäuschungen von Familie, Gesellschaft und Großtanze tragen. Dafür muss ich meinem Baby auch noch Danke sagen. Anna Harder. Ah, okay. Jetzt traue ich mich fast nicht mehr anzugreifen, das Mikrofon, aber wir haben es geschafft. Großartig. des Nachdenkens über Ungleichheit und Männer- und Frauenrollen und aber auch sozusagen, wie sich das so durchs Leben trägt, habe ich mich am Anfang immer die Frage gestellt, wann beginnt eigentlich die Ungleichheit? Zwischen Mädchen und Buben zum Beispiel. Wann beginnt es bei Geburt? Beginnt es im Schulleben? Wo ist das? Also wann sozusagen tut sich hier dieser Spalt auf und wann sozusagen machen wir einen Unterschied, wie wir vielleicht Burschen, Jungen erziehen oder junge Erwachsene, Männer und Mädchen? Wann passiert das? und wenn man so wie ich ein bisschen in der forschung tätig ist kann man das gott sei dank auch ein bisschen nachlesen und auch nachprüfen und es hat sich gezeigt dass ich das tatsächlich sehr bald schon im leben der meist kinder nämlich aufmacht und zwar ich bin man muss jetzt sagen im bereich der gesundheitsökonomie das heißt er ich untersuche vorwiegend gesundheitsverhalten und was wir da zum beispiel sehen ist dass el dass Eltern sehr unterschiedlich mit ihren Kindern umgehen. Es ist zum Beispiel so, dass Mädchen viel eher bestimmte Gesundheitsleistungen erhalten als Burschen, sei es Impfungen, sei es Vorsorgeuntersuchungen und so weiter. Dass es aber bei Müttern jetzt wenig Unterschied gibt darin, wie viel sie sozusagen mit den Mädchen und mit den Burschen, die sie als Kinder haben, machen. Aber bei den Männern gibt es ganz starke Unterschiede, weil die beschäftigen sich hauptsächlich mit den jungen Burschen und verbringen dort mehr Zeit, investieren auch viel mehr Zeit mit den Burschen. Das heißt, es scheint auch innerhalb einer Familie so ein, ich würde sagen, so ein Multiplikatoreffekt zu sein, weil sozusagen die Rolle, die männliche Rolle sozusagen noch mal viel mehr, stärker weitergegeben wird als vielleicht die weibliche Rolle von der Mutter auf den Sohn. Und das trägt sich dann fort. Man sieht quasi eine Ungleichheit in der Bildung, obwohl Frauen sozusagen viel häufiger höhere Schulabschlüsse haben und auch im Studium oft erfolgreicher sind, haben sie aber in der Arbeitswelt dann sozusagen diesen, kommen sie nicht über diese Schwelle hinweg. Es gibt also diese Kristalldecke nach oben, sie kommen nicht ganz leicht in Führungspositionen und so weiter. Das war jetzt sehr weit ausgeholt für den nächsten Text, in dem es darum geht, eben wann diese Ungleichheit nicht nur beginnt, sondern welche Formen sie annehmen kann. Jetzt ist es passiert, mein Gott, wie habe ich einen Blödsinn erzählt. Das möchte ich jetzt verbessern und wirf deswegen auch eine Frage in die Runde. Es ist natürlich nicht so, dass mehr in die Gesundheit von Mädchen investiert wird, Impfungen und so weiter. Nein, es ist genau andersrum. Es wird tatsächlich mehr in die Gesundheit von Burschen investiert. Und weiß jemand, warum? Weil die Mädchen das schon aushalten. Die können mit Schmerz umgehen der nächste text geht schließt sich das dem vorigen gut an dass es auch darum geht dass die person eine Art von Kontrolle verliert. Also die Kontrolle wird in dem Fall nicht genommen, aber die Kontrolle entgleist ein bisschen. Und die Erkenntnis darüber führt dann irgendwie zu Hilflosigkeit und zu einem Schutzbedürfnis. Und der Text fängt diese Beklemmung, die damit einhergeht, sehr gut ein. Und ich darf damit nun die nächste Künstlerin auf die Bühne bitten. Bitte applaudiert für Brave. Problem gelöst mit dem Mikro. Freut mich. Du fragst mich, ob mir kalt ist. Nein, alles gut. Woran ich denke? Ach, nichts Besonderes. Dabei denke ich an ihn. Er ist doppelt so alt wie ich und ich denke mir nichts dabei. Wir leben im 21. Jahrhundert und bei einer Freundschaft zwischen Mann und Frau, da ist doch nichts dabei. Ja, er ist doppelt so alt wie ich. Ja und? Ich kenne ihn doch persönlich ein bisschen vom Sehen von einem Bild. Aber wie voreingenommen oberflächlich und paranoid kann man denn bitte sein? Also treffen wir uns. Am Bahnhof. Ich dachte, das wäre mir so ein Treffpunkt und dann ziehen wir weiter, aber er meinte das wohl wortwörtlich und das ist richtig eklig. In einem Café am Bahnhof, da verstehe ich nur Bahnhof und meine Hände, sie zittern, ich fühle sie nicht mehr. Nein, das sind keine Jazzhands und nein, mir ist nicht kalt, da ist nur diese eises Kälte, wenn ich an ihn denke. Ich habe kein Gefühl mehr in meinen Händen, kein Gefühl mehr, wem ich vertrauen kann, denn ihm kann ich anscheinend nicht vertrauen, er wollte mehr, er wollte viel mehr, er wollte viel mehr als ich wollte. Er wollte mich anfassen, das müsste ich doch verstehen. Er sei halt eine anhängliche Person, das hat nichts mit mir zu tun. Er wollte mit mir alleine sein, das hat rein mit meinem Alter zu tun. Er wollte mich nach Hause fahren. Wie erwachsen er doch ist. Er hat ein Auto und einen Führerschein. Wow. Und ganz ehrlich, so alt ist er jetzt auch wieder nicht. Denn Alter, Alter ist nur eine Frage des Mindsets. Da muss man nicht so engstirnig sein. Denn Alter, Alter ist nur eine Zahl und Zahlen spielen in meiner Wortewelt keine Rolle. Und Alter, man ist doch nur so alt, wie man sich fühlt und er fühlt sich zufällig so alt, wie ich bin. Ach, Sachen gibt es gar nicht. Und Alter, in Wien sagt man zu Recht Euder, denn Euder, ein Blick auf meine Hände, verrät mir, dass sie zittern nicht. Fühle sie nicht mehr. Nein, das sind keine Jazzhands und nein, mir ist nicht kalt, da ist nur diese eises Kälte, wenn ich an ihn denke. Da taucht so ein komisch beklemmendes Gefühl auf. Die Meinung meiner inneren Stimme, sie ist zwiegespalten. Die eine Stimme meint, ich wäre super oberflächlich, jetzt wo ich langsam beginne, das Ganze zu hinterfragen. Ja, man könnte es mir auch nicht recht machen. Jetzt wo ich endlich mal, endlich mal jemanden gefunden habe, der auf mich steht, der mir Aufmerksamkeit schenkt, da ist doch nichts Verwerfliches dran. Und die andere Stimme fleht und schreit mich förmlich an, endlich mit ihm Kontakt abzubrechen. Erst recht jetzt, wo mein Bauchgefühl auch nicht mehr mitspielt und beide Stimmen zehren an mir und ich frage mich, welche der beiden Stimmen die Stimme der Vernunft ist. der beiden Stimmen die Stimme der Vernunft ist. In der Situation bleibt mir jegliche Stimme weg. Ich fühle mich wortlos. Jedes Wort scheint so groß. Und meine Hände, sie zittern. Ich fühle sie nicht mehr. Nein, das sind keine Jazzhands. Und nein, mir ist nicht kalt. Es ist nur diese eiseskälte, wenn ich an ihn denke denke ich kann meine hände nicht mehr kontrollieren und sie mir beim brechen aus dem gesicht halten aber immerhin habe ich es geschafft mit ihm kontakt abzubrechen bevor ernsthaft was passiert ist und dann sitze ich jahre später in einer straßenbahn und höre zufällig eine unterhaltung zweier personen mit und nein es ist nicht wichtig woher die zwei personen kommen das ist ehrlichhrlicherweise ziemlich irrelevant, woher die zwei Personen kommen, auch wenn das Medien immer gerne anführen müssen. Aber die Aussagen, die die Personen getroffen haben, die waren so unmenschlich, als kämen sie nicht vom Planeten Erde. Sie haben über eine angebliche Freundin gelästert, die es letztens mit ihrem Dekolleté schon herausgefordert hätte. Ja, da darf sie sich nicht wundern, gäh? Gäh? Nix gäh! Ausgegähl! Einfach nur nein. Ich will und ich kann nicht verstehen, wie man 2024 einen Kleidungsstil immer noch als Aufforderung sehen kann, eine Person ungefragt anzugreifen. Ergriffen von ihrem plumpen Gelaber merke ich, wie meine Hände wieder anfangen zu zittern und ich denke an Sarah, eine ehemalige Klassenkollegin. Sie war mitten am helllichten Tag alleine in einem Zugwagon mit einem Mann. Irgendwann ließ es sie aussteigen. Ihre Eltern holten sie wortkark ab, fuhren sie direkt zur Polizei und obwohl Sarahs Hände sichtlich zitterten, waren die Hände der Polizei gebunden, weil Sarah den Übergriff nicht mitgefilmt hat. Ja und während die Personen da in der Straßenbahn weiterreden mit Aussagen, bei denen ich mich weigere, sie hier jetzt wiederzugeben, zittern meine Hände immer stärker und stärker. Und ich weiß, jede Person hat das Recht auf freie Meinungsäußerung. Aber die endet genau da, wo Unmenschlichkeit, Menschenhass und Sexismus anfangen. Und jetzt seid ihr dran, bitte macht mal alle Jazz-Hands, also quasi Applaus auf Gebärdensprache. Ach schön. Nicht für mich, sondern für all jene, die ihr Händezittern überwunden haben und all jene, die gerade dabei sind, zumindest zu versuchen, es zu überwinden. Und ich hoffe, hinter euren Jazz-Hands verbirgt sich kein Händezittern, was übersehen wird, weil es nicht wurde. Du fragst mich wieder, ob mir kalt ist. Nein, nicht mehr. Woran ich denke? Ach, leider, leider nichts Besonderes. Danke, Prey. Das war jetzt hier die erste Runde. Das heißt, wir werden jetzt ungefähr eine Viertelstunde Pause machen. Das heißt, wir treffen uns um fünf nach acht. Fünf nach acht, gell? Ja. Wieder hier. Ich war jetzt nicht mehr sicher, ist es fünf nach sieben, fünf nach acht? Es ist fünf nach acht. Bitte besucht inzwischen die Bar. Und was mir auch wichtig ist wenn er raus geht bei der tür dann seht ihr gleich auf der linken seite ein stand vom frauenbüro der stadt linz bitte nehmt euch da das informationsmaterial es gibt auch informationen zu den nächsten veranstaltungen es gibt ganz wunderbare postkarten die gesandt werden können es gibt ganz viel zu verschiedensten Initiativen, die es für Frauen gibt. Also hier zum Beispiel diese Frauenkarte findet ihr alle möglichen Initiativen, die in Oberösterreich tätig sind. Bitte steckt euch sowas ein und genau, dann sehen wir uns gleich nach der Pause wieder. Danke. Herzlich willkommen zurück aus der Pause und das, was wir vielleicht ein bisschen übersehen haben, so ein bisschen in der Vorrunde, ist, es ist natürlich auch eine Veranstaltung, bei der man Lärm machen soll, darf, muss, können. Okay? Danke, ja. Ich glaube, ich glaube ganz ehrlich, da geht viel mehr. Ich möchte jetzt mal alles, also wir sollen ja sozusagen auch ein bisschen Lärm machen und ein bisschen hier sozusagen unsere Stimme richtig erheben. Deswegen möchte ich jetzt mal einfach hören, alles was ihr gebt, trampelt, klatscht und schreit auf meinen Countdown. Drei, zwei, eins. Okay, ja das war eine ziemliche Welle. Das Schreien lasse ich nächstes Mal weg. Das war arg. Aber das heißt, ihr werdet jedenfalls gehört. Das ist großartig, denn darum geht es. In der ersten Runde haben wir jetzt sehr themenbezogene Text geht es. In der ersten Runde haben wir jetzt sehr themenbezogene Texte gehört, in der zweiten Runde darf es ein bisschen weiter geflochten werden. Wir werden noch themenbezogene Texte hören und Texte, die andere Themen zum Inhalt haben. Genau, nur damit ihr euch nicht wundert, was jetzt gleich passiert. Ich darf jetzt auch die Künstlerinnen noch mal, ich würde sagen, genauer vorstellen, mehr Einblick in deren Leben geben. Genau und ich fange gleich an mit der ersten Künstlerin, die habe ich tatsächlich, ich kann mich jetzt an das Jahr nicht mehr so ganz genau erinnern, aber es war irgendwie 2017, vielleicht 16, 16 oder vielleicht auch 18, irgendeine Zahl, in Paderborn auf einer Tanzfläche kennengelernt. Ihr werdet euch wundern, das ist ziemlich random, Paderborn, Paderborn, by the way, ist auch in Deutschland. Aber damals haben da die deutschsprachigen U20-Meisterschaften stattgefunden und sie ist als Starterin für Österreich dorthin gereist und ich bin als Begleitperson auch dorthin gereist für jemanden anderes, aber wir haben uns auf der Tanzfläche kennengelernt. Meine Performance war eher peinlich, ihre war cool, aber so ist das halt. Mittlerweile hat sich sehr viel bei ihr getan. Sie wird nächste Woche mit dem Woche, das ist so arg, nächste Woche mit dem Medizinstudium bitte fertig. Sie war jetzt gerade ein Jahr, sie war jetzt gerade ein Jahr in Südafrika und hat dort in einer Notaufnahme gearbeitet. Nicht nur das, also quasi unfassbar erfolgreich im Studium und Job, sondern nein, sie hat offensichtlich irgendwo noch Kapazitäten, um als stellvertretende Obfrau für den Verein FOMP in Wien tätig zu sein. FOMP, müssen sie wissen, veranstaltet auch Slams und andere Kulturveranstaltungen. Einfach arg, was diese Frau alles leistet. Und jetzt bin ich gespannt auf ihren zweiten Text. Bitte holt sie mit dem ganzen Lärm, den ihr machen könnt, nochmal auf die Bühne. Hier ist Anna Harder. Okay, ich werde noch einmal ein bisschen kämpfen mit diesem Mikrofon. Schauen wir mal. Ja, danke Katrin für diese absurd nette Anmoderation. Boah, das Mikro und ich, keine Friends, ich sage es, was es ist. Ja, das war super, super lieb, danke dafür. Es ist auch gar kein Druck hier zu stehen, sag ich, wie es ist. Nee, ich freu mich voll, dass wir noch eine zweite Runde machen und ja, mein zweiter Text ist ein sehr persönlicher Text, wo ihr vielleicht so ein bisschen die medizinischen Einflüsse bemerken werdet. Genau, weil mein Text so ein bisschen darum geht, wie es dann auch irgendwie weitergehen kann, wenn man nicht so gute Erfahrungen gemacht hat. Genau, und dass nicht jede Beziehung super toxisch sein muss und irgendwie voller Gewalt, sondern dass es irgendwie auch anders sein kann und so ein bisschen auch das Lernen mit auch wieder schönen Dingen umzugehen. Und der Text trägt den Titel Der Blick auf die Haut. Da sind zwei Decken um Körper und ein Stapel voll Armen, da erstrecken sich Wörter zum Liebkosen in Paaren, da sind Haare zwischen Laken, die wir teilen an manchen Tagen, da trifft ein Blinzeln auf ein Hey. Sanft geflüstert an zwei Ohren, unter Polstern noch verborgen, stellvertretend, guten Morgen, da ist eine Flamme und ein Streichholz. Keiner von ihnen weiß, was sie anfangen miteinander, aber huch, ist ihnen heiß, da ist ein Entdecken von diesem Anderen, von dem man las in all den Büchern, von dem Spüren, des Berühren, seiner Haut unter den Tüchern, da ist ein Seufzen, voll Begierde, ein Hinhören, was ich sage, da ist als Antwort ein Agieren und die Frage, was ich mag. Die Klitoris ist eine der dichtesten und erwirrtesten Regionen des menschlichen Körpers. Nervus dorsalis klitoridis. Dieser kompliziert klingende Schlingel ist dafür zuständig, von unten kommende Signale zu finden, sie zu bündeln und leiten, von Signalen, die reizen bis in unser Bewusstsein. Dem bringt er bewusst bei, was er registriert. Kombiniert und kapiert, was sich tut in der Hurt. Kombiniert und kapiert, was er mag, tut ihm gut. Er ist der King of the Ocean. In den Strömen meiner Adern steht er löschend am Feuer, denn mein wecken Boden ist Lava und aus Reibung entsteht Feuer. Er ist der Beweis, dass Zittern nicht allein von Kälte kommt. Und wenn ein Zismann nicht weiß, was ich meine, dann nee, Junge, hast du es nicht so gekonnt. Nervus dorsalis clitoridis. Er macht das mit Hilfe von Nervenendigungen und mit Hilfe von Mechanorezeptoren, die so richtig süße Namen tragen wie Merkelkörperchen, Ruffini-Körperchen, Fata-Paccini-Körperchen, über letzteres lässt sich streiten. Ich weiß nicht, wie ich das finde, dass meine Lust unter anderem aber doch abhängig ist von einer Struktur, die literally Vater heißt. Coincidence? I hope so. Aber eigentlich klingt das ja alles doch recht romantisch. Wenn es da nicht noch ein weiteres System gäbe, das darauf Einfluss nimmt. Weil der Körper ist noch weiter unterteilt in zwei Systeme, deren Aufgabe ist, dass man immer richtig toll gut vorbereitet ist. Und das eine System, das ist immer richtig gut auf Chillen vorbereitet. Aber das andere, das funktioniert so ein bisschen so wie Dobby. So es versucht die ganze Zeit über richtig doll hart dir das Leben zu retten, aber eigentlich wünschst du dir, es würde nur seine scheiß Socke nehmen und glücklich weiden, weit weg von einem selbst. Evolutionsbedingt entstanden, damit der Höhlenmensch weiß, dass Hitze mit Kälte zu bekämpfen ist, birgt dieses System halt auch die Gefahr, dass man drauf hängen bleibt, wann man in der Vergangenheit mal on fire war und dass damals eine kalte Dusche geholfen hat. Und jetzt wendet es dieses System wirklich auf jede Form von Stressreaktion an. So du musst gleich eine vierspurige Bahn überqueren mit einem Esel. Hast du es schon mal mit einfrieren versucht? Und dieses System hat bei mir nun also die Führung übernommen. Und zwar im ganz großen Stil, als du mich nun also fragst, was ich so will. Stille, starre, Kälte,älte warte man ich weiß es doch nicht ich habe keine antwort ging es so oft nicht um mich ging es so oft nur ums über aber nie ums wirklich leben war ich so oft am verbrühen aber die haben darüber reden dass wenn nun jetzt meine haut tatsächlich mal anfängt zu blühen wenn auch gewollt und auch so wohlig warum dann glauben meine Systeme nur, huch, es gibt Alarm. Weil Feuer, Brennen, Löschen, Rennen. Also schweige ich. Es fällt mir so viel einfacher, mich auf dich zu konzentrieren, als darauf, warum meine Systeme nicht so funktionieren, seitdem das alles damals mal so scheiße angefangen hat. Aber mit dir ist das auf einmal anders. Mit dir, da kippt der Schalter von Starre auf. Ich kann das, ich kann das bearbeiten. Ich kann da weitertreiben von diesem Punkt, von dem ich dachte, das müsste jetzt so bleiben. Ich kann die alle zusammenbringen, all die aufgeregten Mechanorezeptoren und ich kann das schaffen, die aufgeregten Systeme zu entschärfen. Und auch wenn du jetzt nicht mehr da bist, so ist das okay. Denn diese Dinge sind nicht schwarz und weiß, die sind eher mehr so grey. Das sind 50 shades of issues. Das sind 50 shades of dealing with 50 shades of hurting, but also 50 shades of healing. Ja, du warst das Streichholz, aber boy, ich war die Flamme. Und die brennt diesmal heller als alles zusammen, was davor jemals war. Und endlich seit langem bin ich okay, auch tatsächlich nochmal von vorn anzufangen. Denn ich halte das Feuer in mir aus und es bringt mich zum Scheinen. Und baby, let's face it, I'm bright like a diamond. Danke. Danke. Danke. Es wird noch peinlicher als meine Tanzperformance damals in Paderborn, das 2017 war. Jetzt haben wir es herausgefunden. Nicht so viel später habe ich die nächste Künstlerin kennengelernt. Diesmal nicht auf einer Tanzfläche, nein, sondern tatsächlich bei einem Slam. Sie macht es auch seit Jahren jetzt schon, also seit insgesamt sechs Jahren. Sie ist nicht nur Poetin, sondern sie moderiert auch und sie veranstaltet Workshops, was ihr euch vielleicht merken wollt, denn sie ist auch die momentane Niederösterreich-Wien-Meisterin. Also wenn ihr von einer Meisterin etwas lernen wollt, ladet sie ein zu einem Workshop. Wenn sie nicht gerade auf der Bühne steht, moderiert und irgendwelche Slams lachen macht, studiert sie Philosophie und Psychologie auf Lehramt. Also hey, be prepared. Future Kids. Großartig mit dieser Frau. Bitte klatscht und schreit und tut alles, um sie nochmal hier mit eurem Geschrei auf die Bühne zu tragen. Hier ist für euch Elena Sato. Danke. Auch danke, dass ihr vorher so aufmerksam allen Texten zugehört habt. Ich bin jetzt vor kurzem in Deutschland aufgetreten und habe gelernt, dass das nicht selbstverständlich ist. Sobald eine Flinterperson oder Person mit Migrationshintergrund angekündigt wurde, gab es schon Unruhe im Raum. Und es gab eine Jurygruppe, die die ganze Zeit gelästert hat oder das Gesicht verzogen hat. So als würden sie sich gleich übergeben bei meinem Text. Und ich probiere das gerade ein bisschen aufzuarbeiten mit so schönen Abenden. Und danke schön. Wisst ihr, ich habe einen Liebesbrief bekommen. Und damit meine ich, ich habe eine Instagram-DM von einem mir unbekan ich weiß, dass ihr mich trotzdem alle um diese Nachricht beneidet. Denn darin schrieb der Verfasser, der Dichter gar, das Outfit steht dir gut. Ja, dieser Account, dem ich nicht folge, hatte den Mut, mir diese Liebesbekundung zu schicken, die vor Originalität und Dichterkunst nur so trieft. Fast romantischer als jeder Liebesbrief. Aber ich wusste nicht, ob die Person mich kannte oder nur Instagram als Dating-App verwendet. Und dann hat er eine weitere Nachricht gesendet. Da wurde mir klar, dass das kein Unbekannter war. Das Blut ist aus meinem Gesicht gewichen, denn ich habe einen Geist gesehen. Ihr müsst verstehen, das letzte Mal, dass wir im Kontakt waren, war vor sieben Jahren. Da waren die Erstklässler von heuer noch nicht einmal geboren. Ich habe ein paar Ex-Tinamatches, die melden sich so regelmäßig bei mir. Man könnte nach ihnen die Uhr stellen, die noch nicht über ihre Ex hinweg oder für eine Beziehung bereit waren, sich dann aber aus heiterem Himmel wieder in meine Nachrichten gesellen. Man muss ja unbeendete Projekte irgendwann fertigstellen. Ostern ist für mich nichts Besonderes. Ich sehe regelmäßig, wie irgendein Typ von den Toten zurückkehrt. Nach jahrelang Ghosting plötzlich wieder reagiert auf mein letztes Posting und die restliche Zeit keinen Gedanken an mich verliert. Aber gestern, da habe ich einen echten Geist gesehen. Er hat sich aus meinem Handy in mein Zimmer materialisiert. Er hat eine neue Form angenommen, all die vergessen geglaubten Gefühle gleich mitgenommen. Und dabei habe ich doch alle mir bekannten Geister ab der Mechanismen vorgenommen, habe Salztränen verstreut, Schwüre gesprochen, jeglichen Kontakt abgebrochen, bin ihm entfolgt, habe ihn aus meiner Erinnerung exorziert, mich immer weiter distanziert und hätte bestimmt nicht riskiert, seinen Namen dreimal zu sagen. Beetlejuice, Beetlejuice, bitte verarsch mich nicht noch einmal, denn es ist längst nicht das erste Mal. Aber er war der erste Junge, in den ich mich verliebte. Nicht nur, weil er sich für mich interessierte, sondern auch, weil er mich mit seinen Gedanken faszinierte. Er war der Dichter und ich jemand, der ihn inspirierte. Er nannte mich seine Muse, denn meine Reaktion auf seine Texte half seiner Kreativität. Und ich bemerkte zu spät, dass er keine Partnerin wollte, nur eine Bewunderin. Und mit 17 war ich echt noch leicht zu beeindrucken. Mir fiel nicht auf, dass es in unserer Beziehung ein Machtgefälle gab, obwohl es wie eine Klippe vor meinen Füßen lag. Er hat mich nur für meine Bewunderung gebraucht, immer und immer wieder und für ihn war ich doch gerne Cheerleader. Sein Flirten, das bestand darin mir Gedichte, die er für seine Ex-Freundin geschrieben hatte, vorzulesen. Ja, das ist rückblickend vermutlich eine recht große Red Flag gewesen. Ich habe so viele Blumen zerrupft, nur um zu wissen, was er für mich empfindet. Er liebt mich, er liebt mich nicht. Er liebt mich, er weiß nicht mal, was Liebe für eine andere Person ist, denn er liebt nur sich. Er liebt mich. Und es dauerte nicht lange, bis er das Interesse an mir verlor. Während ich ihm gegenüber saß, grinsend von Ohr zu Ohr, sagte er mir, ich könne ihm nichts mehr bieten, denn ich sei so mysteriös wie ein offenes Buch. Es sind fantastische Geschichten, die ich suche und ich war nicht spannend genug, um sein Leben interessant zu machen. Ich bin nicht das Mädchen, über das man Gedichte schreibt, sondern das, mit dem man sich die Zeit vertreibt. Ich bin nicht die, die man begehrt, sondern die, bei der man im Nachhinein die Geschehnisse verzerrt. Von ihm habe ich nämlich gelernt, was Gaslighting ist. Ich konnte ihm nichts bieten, denn ich war so mysteriös wie ein offenes Buch, weil man bekanntlich die gesamte Geschichte eines Buchs erahnen kann, wenn es mal offen liegt. So, ich nehme dieses Mikro raus, das nervt mich, Entschuldigung. Aber ich habe damals noch nicht verstanden, dass eine Person nicht gut für mich ist, wenn sie nicht einmal ein Weiterlesen meiner Geschichte in Betracht zieht. Und wie liest er überhaupt Bücher? Ich meine, so funktioniert das doch nicht. Ich glaube, dieser Faust, der ist nichts für mich. Ich verstehe gar nicht, warum Goethe nur über einen Pudel spricht. Und jetzt steht in meinen DMs diese Nachricht. Wir könnten uns ja wieder treffen. Maybe I can fix him, war früher mein Gedanke. Jetzt denke ich mir, unbezahlte Care-Arbeit? Nein, danke. Wie ein echter Teenager habe ich damals geglaubt, Liebe müsste ein bisschen tragisch sein. Viel Spannung, das ist fein, aber wenn du ständig nervös vor der Reaktion deines Partners bist, sind das keine Schmetterlinge in deinem Bauch, auch keine ekligen Maden, das Herzrasen, mulmige Gefühle im Magen, das ist Angst. Wie ein Vampir hat er mich leergesaugt, mir die Lebensenergie geraubt. Unsere Freundinnen haben trotzdem nur seiner Version geglaubt. Wie der Dichter, für den er sich hielt, hat er unsere Geschichte umgeschrieben. Seine Weste ist so schön weiß geblieben. Und Edward Cullen hat gesagt, dass sich der Löwe in das Lamm verliebt hat. Aber ich bin es satt, nur deine Beute zu sein, angewiesen auf dein Wohlwollen. Ich hätte die Anzeichen als Warnsignale deuten sollen. gewiesen auf dein Wohlwollen. Ich hätte die Anzeichen als Warnsignale deuten sollen. Stattdessen vergliche ich dich mit Helden aus meinen Büchern. Mit Romeo, Orpheus, Pyramus. Und dabei warst du mehr Narzissus. Denn alles in unserer Geschichte, das war reiner Egoismus. Dein Ghosting war kein Strichpunkt, sondern ein ganzer Schluss. Du kannst keinen Kiesel in die Tür legen, solltest du es dir irgendwann mal anders überlegen. Ich habe kein Füllhorn, um dir endlos weitere Chancen zu geben. Aus Minus und Minus wird nicht einfach Plus, wir sind hier nicht beim Multiplizieren. Eine kaputte Tasse lässt du ja auch kein zweites Mal fallen, in der Hoffnung, das würde sie reparieren. Und ich bin es leid, Tränen an dich zu verlieren. Und dann erhielt ich die letzte Nachricht. Wir könnten uns ja wieder treffen, gemeinsam schreiben, wie in alten Zeiten. Vielleicht geht es ja diesmal anders aus. Wenn sogar die USA zu ihrem toxischen Ex zurückkann, vielleicht kann ich das auch. Vielleicht schafft Sisyphus es doch irgendwann, den Felsen auf der Bergspitze zu platzieren. Elena, ich habe deine Auftritte auf YouTube gesehen. Ich glaube, von meinem Feedback könntest du echt profitieren. Oder vielleicht lieber doch blockieren. Dankeschön. Danke, Elena. So, ich glaube, das muss man... Es gibt offensichtlich zahlreiche Titel in Österreich, die die Slam-Szene sozusagen gewinnt oder vom Publikum sozusagen geehrt wird. Aber es gibt auch Preise, und ich glaube, wir sehen sie fast intern ein bisschen als wichtiger an, die nämlich intern von der Slam-Szene gegeben werden. Das ist sozusagen diese Anerkennung von anderen Profis. Und diese nächste Künstlerin hat es nach, ich würde sagen, ich glaube es waren so anderthalb Jahre, in denen sie wirklich aktiv war, diesen Preis erhalten, nämlich als beste Newcomerin 2022. Und das war im Bereich von der österreichischen Slam-Szene. Ich glaube für sie damals ein bisschen unerwartet, aber völlig zu Recht. Sie ist mittlerweile auch Veranstalterin von Slams in Wien, vornehmlich U20-Slams, also es gibt eine große U20-Szene in Österreich. Genau, also schaut jetzt hin, kommt vorbei. Sie moderiert dort, sie ist aber auch als Redakteurin tätig. Und damit möchte ich eigentlich die nächste Künstlerin auf die Bühne bitten. Bitte klatscht und schreit und tut alles, macht Lärm für Brave! Ich würde den Text gerne mit euch beginnen. Und zwar stelle ich mir das so vor, dass ihr auf diese Hand gehst oder auf diese Hand gehst, die Wörter kannst du sagt und das üben wir ganz kurz. Das klappt super. Jetzt noch als Zusatz, weil ihr das so gut macht, das hier, das habe ich mir im Zug überlegt, da kommen immer die besten Ideen, das heißt kannst du, kannst du, kannst du, also dreimal kannst du und schnell, das üben wir auch ganz kurz. Kannst du, kannst du, kannst du. Ihr seid super, ihr seid super. Kannst du, kannst du. Kurz mein Buch gratis lektorieren. Kannst du. Mir meine Artikel redigieren. Kannst du. Die Aufsätze meines Bruders korrigieren. Kannst du. Mir die Lösungen der kommenden Schularbeit auf dem Silberbrett servieren. Kannst du. Mein WG-Zimmer inserieren. Kannst du. Es neu tapezieren, mir anschließend die Möbel exportieren, unsere Gruppenarbeit alleine präsentieren, die Geburt des Feierabends mit einer besten Freundin organisieren. Kannst du, kannst du, kannst du? Ja, ich kann. Ich habe so ein klitzekleines Problemchen, nicht mit Alkohol wie Alligator, nein, mit Nein sagen. Als ich klein war, wollte ich deshalb eine Ampel sein. Ja, richtig gehört. Eine Ampel. Andere Kinder wollen Präsidentin sein, Piratin sein, Print sein. Ich wollte eine Ampel sein. Ich wollte einfach anderen Menschen signalisieren, wie weit sie bei mir gehen dürfen, weil ich das selbst nicht gut artikulieren kann, aus Angst, jemanden zu verletzen und so oft, zu oft schreie ich im Inneren Stopp und nach außen strahle ich trotzdem nur zu grünes Licht freie Bahn aus. Grün. Du brauchst Latein-Nachhilfe für das kleine Latinum und sagst mir das einen Tag vor der Prüfung. Natürlich werfe ich all meine Pläne um und hol aus dir raus das Maximum, das ist für groß der Superlativ, Neodrom, Ego, Summ, wie summgrünes Licht für dich. Ob ich zwei Minuten Zeit habe, höre ich von weitem, wechsle die Straßenseite, lass mich von der Vernunft leiten, ich hab zwar als Passantin runtergeschaut, doch du Straßenfuzzi munterst mich auf, willst mein Konto für den guten Zweck belasten, doch der Grund, warum du hier mit Klemmbrett stehst, ist nicht zu fassen, nicht bewegt von Nächstenliebe. Nein, dein Eigenkapital ist dir im Nächsten. Trotzdem bringst du mein Sparschwein zum Fasten, setzt es auf monatliche Diät. Aber immerhin ringe ich mich zum Nein, was das Date angeht. Ab und an wäre ich gerne Ampel, anstatt der Hampelmann für alle. Grün-Gelb-Rot, mein neues Farbkonzept, mein Love-Sonnet. Als wäre ich ein Rebelle, trage keine grüne Dauerwelle meine feine Oase ist eine kleine rot Phase meine Sprache sind Lichtzeichen um anderen den Weg zu leiten ich leuchte auf und blinke Trommel vertraut und blinste seufze laut und winke heul mich aus und pinke beug mich taub und schwinde du beutest aus ich sinke wär gern rotes Licht in Amsterdam anstatt hier der Hampelmann. Gelb. Ich will im Zug meine Ruhe ausweiten, aber wenn einsame Augen hochschweifen, kann ich deren Blick nicht weichen. Ich hätte zwar eine zeitnahe Abgabe, aber nicht Nein sagen ist mein Nachname. Darf ich mich vorstellen? Brave. Nicht Nein sagen. Junior. Richtig. Also stelle ich wieder mal jemandes Einsamkeit, während mein Wunsch nach Ruhe noch in mir weilt. Auch erkläre ich einer zittrigen Hand. Zwei Stunden lang, wie sie ihr Smartphone bedienen kann. Entsperren Sie zunächst ihr Gerät. Sehr gut. Dies hat ihr Handy nur ausgeschaltet. Schalten Sie es wieder ein. Versteht mich nicht falsch, ich helfe echt meistens furchtbar gerne. Betonung auf meistens und furchtbar. Aber es hat schon die Situation etwas erschwert, dass das Betriebssystem auf Rumänisch gestellt war, man sich aber erst zum Volkshochschulkurs angemeldet hat. Ich wiederhole, erst angemeldet zum Volkshochschulkurs. Nein, ich kann auch kein Rumänisch. Weil ich nicht Nein sagen kann und nicht immer Ja sage, bekenne ich mich zur gelben Farbe. Ich kann nicht mit und auch nicht ohne. Also begebe ich mich ab jetzt in die Ruhezone. Ich weiß, richtig feige. Denn ich wäre gern so willensstark wie Amy Winehouse. Doch selbst bei ihrem Hit ist bei mir alles aus. Sie versucht mich zu verheiratet zu machen. Und ich sagte, ja, ja, ja. stark wie Amy Winehouse, doch selbst bei ihrem Hit ist bei mir alles aus. They try to make me go to rehab. And I said yes, yes, yes. Ich seh mich auch überhaupt nicht nach, lauten Applaus, will Nein sagen können. Ohne meine Faust will aus dieser emotionalen Erpressung raus. Bin kein Fußballfan, aber schieße mich ins Aus, such nach roten Karten und finde sie nicht auf, denn ich wäre gern so wehenstark wie Amy Winehouse. Manchmal fühle ich mich wie eine rote Ampel vor einer roten Ampel. Das ist bestimmt ein bekanntes Gefühl, rote Ampel vor einer roten Ampel. Nicht? Das ist ziemlich bekannt für mich, da fühle ich mich nämlich festgeankert, gehemmt, mir selbst zu viel vorschreibend, ich frage mich, wie und wo es weitergehen kann, wenn doch rot ist, ich warte aufs grüne Licht. 21, 22. Aber es kommt nicht, ich drück zwar aufs Gas, aber die Bremse bremst mich ein, hinter mir staut sich's, alle überholen mich, noch immer keine schöne Aussicht. Nein heißt nein, das ist doch altbekannt, aber bis ich jetzt nicht laut schreie, wird's nicht anerkannt. Ab und an wär ich gern ne Ampel anstatt der Hampelmann, für alle grün-gelb-rot mein neues Farbkonzept, mein Love so nett. Meine Sprache sind Lichtzeichen, um anderen den Weg zu leiten. Ich kreuze auf und verbinde, räusper mich laut, lauter geht nicht und gelinde, bin äußerlich out und versinke, steuere die Maut und verschwinde, ich leugne auch und ertrinke, ich leuchte auf und erblende. Wäre gern rotes Licht in Amsterdam, man steht hier der Hampelmann. Rot. Ich habe jetzt eine neue Strategie gefunden. Es ist dem Muttertag nachempfunden, bin jetzt nicht so an meine Mama gebunden, aber Quotenhebende 24 Stunden suche jetzt nämlich nach einem eigenen Feiertag. Jaja, das eingeritzte J plus A wird abgeschabt 364 Tage Freifahrt. Aber einmal, einmal kopfschüttelnd am Start darf ich vorstellen, der No-Day. No-Day, No-Day, No-Day. Und dann heißt das No, No, no, es ist Weihnachten. It's no way time, weil Menschen jetzt meinen Weihnachten. Yeah, yeah, I mean, no, no, no, es ist Weihnachten. Und dann ploppt auf einmal eine Handynachricht auf, die da wäre, kannst du mir beim Umzug helfen? Und natürlich, weil ja No-Day ist, antworte ich sofort, ohne zu zögern, zurück. Klar. Wann? Fragezeichen. Aber ganz ehrlich, wie hätte ich da auch Nein sagen sollen? Ihr seid noch mal dran. Kannst du, kannst du, kannst du. Ja, ich kann, wenn es so einfach wäre. In dem Sinne, frohe Weihnachten. Das war brave. Zum Abschluss des heutigen Abends kehren wir nochmal zum Ausgangsthema zurück. Und ich hoffe, wir schaffen es damit, viel Energie und viel Mut und viel Kraft heute herauszugeben. Und diesen letzten Text, der wird präsentiert von Esther Sackl. Esther Sackl ist eine Poetin seit, ich glaube seit 2015, wenn ich richtig informiert bin, sie ist auf vielen Bühnen unterwegs, mittlerweile im Gesamtdeutschsprachigen Raum. Früher hat sie viele ihrer Inspirationen für die Texte aus ihrem beruflichen Alltag genommen. Sie war als Pädagogin und Lehrerin tätig im Sozialbereich. Ich glaube, das hat man schon ein bisschen mitbekommen im ersten Teil des heutigen Abends. Sie hat jetzt den Sprung geschafft, würde ich sagen, das durchaus bemerkenswert ist, von einer Slam-Poetin hin zu einer Theaterschauspielerin. Sie ist auch da als offensichtlich Schauspielerin unterwegs, auch als Solokünstlerin. Bitte stampft und klatscht in die hände für ist das sagt jetzt sage ja von einem text was damit die das dahin krieg ich sag's echt wirklich das ist krass ich werde jetzt da den bogen noch einmal zum anfang des abends und zum thema des abends sehr spannend und auch das wird jetzt ein mitmachtext, aber keine Sorge, ihr müsst euch weder was merken noch etwas lernen. Ich werde euch an der Stelle einfach sagen, was ihr tun sollt und ihr tut es bitte, tut es. Danke, ich sehe Nicken, vielen Dank, perfekt. Wir sind Frauen. In Österreich, da leben wir gefährlich. Hier wird gerne weggeschaut. Die Schutzmaßnahmen? Spärlich. Wir sind Frauen. Erzogen, um zu dienen. Höflich und bescheiden sollen wir eure Väter pflegen. Was wir täglich leisten, könnte niemand blechen. Wir sollen liebevoll und weise sein. Und wir sollen dabei lächeln. Wir sind Frauen. Unsere Rücken tragen die Gesellschaft, unsere Arbeit das System. Was unsere Körper leisten, das könnt ihr nicht mal verstehen. Und wir tun es nicht nur gratis. Nein, wir tun es gern, weil wir sind Frauen, wir sind fleißig und so haben wir das gelernt. Unsere Rücken tragen die Gesellschaft, unsere Arbeit das System. Was unsere Körper leisten, das könnt ihr nicht mal verstehen. Und was ist dafür der Dank? Wo ist der Respekt, der uns gebührt? Unser schönes Österreich ist krank, wenn es monatlich drei Frauen an Femizid verliert. Es sind die Strukturen, die diese Straftaten erlauben. Das alles hier beruht auf der Unterdrückung von uns Frauen. Schon immer so gewesen gewesen historisch so gewachsen denn als wir noch mit pflanzen halten haben sie uns verbrannt doch unsere rücken tragen die gesellschaft unsere arbeit das system was unsere körper leisten das könnt ihr nicht mal verstehen wir werden es nicht länger dulden das wegschauen nicht mehr akzeptieren weil wir das den frauen schulden nicht eine soll ihr Leben mehr verlieren. Scheiß auf höflich und bescheiden. Ja, wir werden unbequem. Wir sind laut und wir sind hier, weil es ums Überleben geht. Unsere Rücken tragen die Gesellschaft, unsere Arbeit das System. Was unsere Körper leisten, das könnt ihr nicht mal verstehen. Und was wir dafür fordern, ist Gerechtigkeit. Unversehrt zu leben, darf kein Luxus sein. Wir kämpfen füreinander, mit Kraft, die nie vergeht. Wir sind laut und wir sind hier aus Solidarität. Wir kämpfen diesen Kampf. Ja, wir werden anstrengend, wir werden keine Ruhe geben, bis ihr unseren Wert erkennt. Dieser Poetry Slam Text ist an dieser Stelle vorbei. Aber ich gehe noch nicht von der Bühne, weil eigentlich brauche ich euch das nicht erzählen. Wenn ihr das nicht wüsstet und wenn ihr euch nicht im hohen Maße engagieren würdet, dann wärt ihr heute ja gar nicht da. Und ich habe diesen Text geschrieben für eine Demo, für einen Demomarsch gegen Gewalt an Frauen in Klagenfurt, der stattgefunden hat. Und ich habe dann einen Anruf bekommen davor. Da hat ein Mann angerufen und hat gefragt, ob er kommen darf, ob er da erwünscht ist. Oder ob das kein Raum ist, in dem er als Mann sozusagen gesehen werden will oder erwünscht ist. kein Raum ist, in dem er als Mann sozusagen gesehen werden will oder erwünscht ist. Und dann habe ich mir so gedacht, wo sind wir falsch abgebogen in unserer Kommunikation und in den ganzen Challenges, die im Internet laufen oder keine Ahnung, mir völlig egal, aber wo sind wir falsch abgebogen, dass Männer sich so ausgeschlossen fühlen aus dieser Bewegung, dass wir jetzt alle denken, es geht um Männer gegen Frauen, anstatt alle gemeinsam gegen Gewalt. Weil wenn wir das nicht hinkriegen, diesen Schritt, wo wir gemeinsam als gemeinsame Gesellschaft gegen Gewalt vorgehen, dann werden wir es nicht hinkriegen, weil wir unsere Energie darauf verschwenden, uns gegenseitig fertig zu machen. Das funktioniert einfach nicht. Wir müssen unsere Kräfte mobilisieren und gemeinsam dagegen gehen. Und ich wünsche mir Solidarität von Männern für Frauen und gegen Gewalt an Frauen von uns allen. Deswegen tut es mir bitte den Gefallen, marschiert mit mir aus Solidarität für die Frauen, während ich diesen Text beende. Macht's Lärm! Wir marschieren, wir tanzen nicht Ballett. Macht's Lärm, wir marschieren, wir tanzen nicht Ballett. Unsere Rücken tragen die Gesellschaft, unsere Arbeit das System. Was unsere Körper leisten, das könnt ihr nicht mal verstehen. Und was wir dafür fordern, ist Gerechtigkeit. Unversehrt zu leben, darf kein Luxus sein. Wir kämpfen füreinander, mit Kraft, die nie vergeht. Wir sind laut und wir sind hier aus Solidarität. Das war Esa Sackl. Hey, wie großartig, dass ihr so viel gegeben habt und dass ihr da wart und dass ihr eigentlich immer noch da seid. Und bevor wir heute den Abend dann langsam abschließen, möchte ich nochmal Anne Brack auf die Bühne bitten, die nochmal die nächste Veranstaltung für das Frauenbüro der Stadt Linz stattgibt. Also stampft und marschiert nochmal für Anne Brack. Vielen Dank, vielen Dank, vielen Dank für diese tollen zwei Stunden, für eure Texte, fürs Mutmachen, fürs Lautsein. Danke einfach für eure privaten Einsichten, für eure Worte. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich habe eine Kleinigkeit mitgebracht. Wir hatten ja eine Kampagne gegen Sexismus mit der Stephanie Sagnagel. Ich darf euch vielleicht eine Tasche geben von ihr. Vielen Dank, Anne Brack. Ihr findet draußen auf dem Tisch auch nochmal Informationen zu den nächsten Veranstaltungen, speziell am 10. Dezember zum Tag der Menschenrechte, denn Frauenrechte sind natürlich Menschenrechte. Okay. Danke, ich habe schon zwei. Danke. Ich danke dir für die Moderation, ich danke dir, dass du uns so treu immer durch den Abend begleitest. Dankeschön. Dankeschön. Ich möchte auch nochmal Danke sagen an das ganze Team von Schachermeier, von Vini und Andi. Dankeschön für eure nochmal Danke sagen an das ganze Team von Schachermeier, von Winnie und Andi, Dankeschön für eure Arbeit. Danke DorfTV für eure Arbeit und damit mit dem Abschlussapplaus möchte ich tatsächlich nochmal alle Poetinnen des heutigen Abends auf die Bühne holen und machen wir gemeinsam nochmal Krach, bitte für Esther Sackl, für Brave, für Elena Sato, für Elif Duigogu und für Anna Hader. Wir danken auch... Wir danken natürlich auch Sevi von Voice Events für die Organisation dieses Events. Liebe Menschen, die hier im Publikum seid, ich hoffe, ihr habt Inspiration mitgenommen, ich hoffe, ihr habt Mut mitgenommen, ich hoffe, ihr habt Kraft, ihr habt wieder Bestärkung gefunden. Ich weiß, es ist ermüdend, sich immer dafür einzusetzen und man hat das Gefühl, manchmal geht nichts weiter, aber es tut sich auch viel, speziell in der Stadt Linz, speziell mit dem Frauenbüro der Stadtadt linz bitte engagiert euch weiter wir werden es auch tun und dann hoffentlich sehen wir uns mit besseren zahlen nächstes jahr wieder danke vielen dank dass ihr da war und diesen abend mit uns gemeinsam genossen schlecht gesagt aber doch irgendwie dass ihr da wart und diesen Abend mit uns gemeinsam genossen. Es ist vielleicht zu viel, wie gesagt haben, aber doch irgendwie, dass ihr da wart und uns was miterlebt habt. Einen letzten Applaus müssen wir noch einholen für die Person, die heute durch diesen Abend geleitet hat und uns die nicht ganz so Fun-Facts erzählt hat. Vielen lieben Dank für deine Organisation und für die tolle Moderation. Rastet komplett noch einmal aus für Katrin Zocker. Cool. Na, es geht schon noch. Schönen Abend, bis bald. Tschüss.