Klima und Du Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin- und hergeschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der freien Medien in Oberösterreich. Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von Klima und Du. Mein Name ist Moritz Stemeda und ich begrüße Sie, liebe Zuseherinnen und Zuseher, ganz herzlich zu dieser neuen Ausgabe. Das Thema der heutigen Sendung ist klimaneutrales Bauen. Und ich habe heute zwei wunderbare Gäste zu Gast, zwei Architekten. Ihr dürft euch eigentlich selber vorstellen. Magst du anfangen, Gerald? Danke, Moritz. Ihr dürft euch eigentlich selber vorstellen. Magst du anfangen, Gerald? Danke, Moritz. Ich bin Gerald Anton Steiner und CEO von Gerald Anton Steiner Architekten. Wir sind ein Büro mit Standort in Linz mit 18 Mitarbeitern und wir sind hauptsächlich im Feld Kommunalbau, Wohnbau und Gewerbe tätig. Als Randerscheinung gibt es noch das eine oder andere Privatbauvorhaben. Wir haben auch erste Schritte im Bereich Hotel hinter uns. Ich habe vor zehn Jahren mit dem Büro begonnen. Wir sind speziell auf das Thema Wettbewerbe jetzt zugeschnitten. Wir nehmen an bis zu zehn Wettbewerben pro Jahr teil und dürfen auch so jeden fünften, sechsten Wettbewerb gewinnen. Das Wachstum des Büros, was es dadurch gegeben hat die letzten Jahre, basiert im Prinzip auf diesen Erfolgen. Okay, Daniel, bei dir? Ja, hallo, mein Name ist Daniel Binder. Ich bin Mitarbeiter und eigentlich seit Beginn meines Studiums, Architekturstudiums an der TU Wien, mit im Unternehmen. Ich habe mich im Laufe der Jahre schon in meinem Studium mit dem heutigen Thema des nachhaltigen Bauens beschäftigen können und dürfen und bin jetzt auch seit 2022 bei uns in der Firma so ein bisschen zuständig für das Thema klimaneutrales Bauen und ökologische Baustoffe. Du sprichst das Thema von der heutigen Sendung schon an. Warum sitzen jetzt zwei Architekten da? Also was könnt ihr mir da jetzt bieten? Zunächst einmal eine generelle Einschätzung der Situation des Status Quo, was das Bauen betrifft und Emissionen betrifft. Dadurch, dass Bauen im Allgemeinen für ein Drittel der weltweiten emissionen verantwortlich ist für 40 prozent des weltweiten energieverbrauchs und auch für 40 prozent des ressourcenverbrauchs stellt dem bauen jetzt ein ganz wesentlichen themenblock da wo wir jetzt dem auch aktiv versuchen uns einzubringen aus Büro und für jedes Projekt im Speziellen da jetzt Wege suchen, dass wir unseren Beitrag leisten können. Ja genau, du sprichst es ja auch schon an, weil es ist einfach extrem wichtig im Kampf gegen den Klimawandel Schritte zu setzen und dagegen anzukämpfen, weil der Klimawandel beschäftigt uns alle und betrifft uns auf der ganzen Welt. Weil der Klimawandel beschäftigt uns alle und betrifft uns auf der ganzen Welt. Und wir haben es jetzt alle zum Beispiel im September mit dem Hochwasser mitbekommen. Das sind ja immer wieder jetzt Katastrophen, jetzt gerade aktuell in Spanien. Und es gibt natürlich schon Gegenmaßnahmen, auch von Seiten der Politik. Zum Beispiel das 1,5 Grad Celsius Ziel, was in Paris abgeschlossen worden ist. Oder auch jetzt seit 2019 gibt es den Green Deal, der in Europa die Klimaneutralität bis 2050 als Ziel setzt, wo wir sogar in Österreich noch weitergehen und sagen, wir wollen bis 2040 klimaneutral sein. Und das Bauen ist trotzdem ein großer Bestandteil, dass wir zu dem Ziel auch wirklich hinkommen. Und deswegen sitzt ihr auch heute da und wir reden über das ganze Thema im Endeffekt, oder? Und wieso Architekten und vielleicht jetzt nicht andere Player in unserem Feld, wir als Architekten fühlen uns da irgendwo schon als Vordenker jetzt verantwortlich und haben auch diese beratende Rolle in dem Prozess. Und auch wenn die Entscheidungen dann im Endeffekt getroffen werden, in der Regel von den Bauherrschaften, kommt uns als Architekten hier eine, glaube ich, sehr verantwortungsvolle Rolle zu, um dieses ganze klimaneutrale Bauen zu etablieren jetzt in der Branche. Daniel, kannst du uns mal grundsätzlich sagen, was verstehen wir jetzt unter klimaneutralem Hausbau generell? Also kannst uns da mal einen Einblick geben? Vielleicht generell zur Klimaneutralität, die ja alle Lebensbereiche betrifft. Das bedeutet im weitesten Sinne eigentlich nichts anderes, als Gleichgewicht herzustellen zwischen den Emissionen und dem Binden von Kohlenstoff aus der Atmosphäre heraus. Das Binden von Kohlenstoff ist nur begrenzt möglich, da unser Planet einfach irgendwo seine Grenzen hat. unser Planet einfach irgendwo seine Grenzen hat. Und daher sind wir gefordert, die Treibhausgase sehr stark zu reduzieren, um eben dieses Gleichgewicht zu erreichen, anzustreben und zur Klimaneutralität zu gelangen. Wie ist es dann bei den Gebäuden? Was ist da jetzt noch explizit? Explizit auf die Gebäude bezogen bedeutet das, dass man einfach in der Herstellung von Gebäuden, auch schon in der Rohstoffgewinnung, nicht mehr Treibhausgase und Emissionen erzeugt, als durch die Wiederverwendbarkeit von Baustoffen oder auch durch die Aufnahme von CO2 gewisser Baustoffe während der Wachstumsphase von Holz zum Beispiel, wir wieder ausgleichen können. Also in der Klimabilanz von Gebäuden muss unterm Strich Null herauskommen, damit wir vom klimaneutralen Bauen sprechen können. Genau, das wäre am Schluss unser Ziel. Gerald, welche Ziele setzt sich die EU dabei? Du hast schon erwähnt den Green Deal, der 2019 im EU-Parlament beschlossen wurde und wo eben das letzte Regierungsübereinkommen in Österreich beschlossen hat, das Ganze auf 2040 vorzuverlegen. noch den Fit for 55, Sie nennen es Fit for 55, wo wir einfach 2030 dann schon bereits 55 Prozent der Kohlendioxid eben reduziert haben wollen bei den Emissionen. Was bedeutet das jetzt für den Bausektor? Wie vorher schon erwähnt, für den Bausektor bedeutet das eigentlich eine drastische Reduktion der CO2-Emissionen. Weltweit ein Drittel, das auf den Bausektor fällt, ist ja nicht gerade wenig. Das heißt, wir haben da einiges zu tun, aber wie wir im Laufe der Sendung sehen werden, gibt es auch schon gewisse Hebel, wie wir diesen Weg beschreiten können. Haben sich die gesetzten Klimaziele jetzt schon aktiv auf die Aufträge ausgewirkt? Grundsätzlich, wir arbeiten in einem Spannungsfeld natürlich zwischen Ökonomie, Ökologie und den Produkten, dem Handwerk. Das heißt, wir versuchen immer Entscheidungen herbeizuführen, indem wir diese ganzen Felder betrachten und die beste Lösung aus diesem Spannungsfeld vorschlagen. Zertifizierungen arbeiten, die eben eine große Relevanz haben für Richtung Klimaneutralität. Und ein Thema Holzbau, Daniel hat es schon erwähnt, Holzbau ist natürlich günstig für den ökologischen Fußabdruck eines Gebäudes. Beim Holzbau muss man allerdings sagen, Holzbau haben wir schon immer gemacht im Büro und wir versuchen weiterhin stark darauf einzuwirken, dass Holzbauten entstehen. Wobei hier merke ich schon einen Bewusstseinswandel auch bei den Bauherren. Also wir bauen jetzt aktuell zum Beispiel eine große Schule, Schulzentrum, Kindergarten, Schule, Turnsaal, Nachmittagsbetreuung, einen Komplex komplett in Holz. Und das war dort ganz dezidiert vom Gemeinderat beschlossen und gewünscht. Also es hat nie einen Gedanken gegeben, dass eventuell das auch im Massivbau entstehen könnte, sondern der Bauher war hier ganz ganz bewusst getrimmt auf holzbau und in dem fall ist es ist es etwas teurer wie der massivbau gewesen wäre diese diese nachberechnung hat der haben wir uns stellen müssen aber diese mehrkosten wurden sind auch hier von dieser gemeinde dort bewusst in k genommen worden und der Holzbau wird eben jetzt umgesetzt. Das ist ja schon mal sehr erfreulich, dass es einfach selber von den Kunden ein Umdenken gibt, das nicht jetzt nur von euch quasi in die Wege geleitet wird. Also es gibt jetzt schon viele, die von sich aus sagen, sie wollen jetzt klimaneutraler bauen. die von sich aus sagen, sie wollen jetzt klimaneutraler bauen. Wie seht ihr generell die Hebel? Also was könnt ihr jetzt speziell bewirken, dass es eben zu einem klimaneutralen Bau dann führt? Ja, wir merken ja auch schon, dass nicht nur auf die Aufträge bezogen, sondern auf unser Tätigkeitsfeld an sich die Klimaneutralität immer mehr Einfluss hat und da ist ganz stark, glaube ich, die Bewusstseinsbildung einer der Hebel, der in unserem Berufsbild liegt. Wir können schon beim Bereitstellen von Entscheidungsgrundlagen für unsere Auftraggeber und Auftraggeberinnen die Klimaneutralität mit einfließen lassen, aufzeigen, was hat das für Auswirkungen, gewisse Entscheidungen hinsichtlich Standardwahl, Baustoffwahl, was auch immer. Es ist dann sicherlich ein Vorteil, dass wir in der Projektbegleitung ja schon immer ab einer sehr frühen Projektentwicklungsphase mit im Boot sind und die Projekte bis zum Ende, bis zur Realisierung begleiten. Und da sehe ich ja in unserem Berufsbild als Architekten die Stärke, dass wir auch in der Umsetzung dieser klimaschonenden Maßnahmen beratend zur Seite stehen. Und das ist etwas, was unser Berufsbild vielleicht sowieso mitbringt, dadurch, dass wir eigentlich immer diesen gesamtheitlichen Überblick und professionsübergreifend auch arbeiten, dass wir da in Zukunft auch Vermittler hin zum klimaneutralen Bauen stärker und stärker werden. Du hast es schon angesprochen, die Wahl vom Baustoff ist da auch sehr entscheidend. Wie geht das dann, wie läuft das da ab mit dem Bauherr? Also gibt es da verschiedene Wege vor, Lösungsansätze? Und er entscheidet sich am Schluss und ihr sagt, es sind Vor- und Nachteile. Oder wie geht das dann? Genau, dadurch, dass wir uns mit dem Wissen, das wir aus unserem Berufsbild und auch aus der Forschung herausziehen, den Bauherrn beraten können, bereiten wir Entscheidungsgrundlagen vor und schauen uns an, wenn einmal der grundsätzliche Entwurf des Gebäudes steht, in welchen Materialien wir den jetzt ausführen können. Wir werden uns nachher noch anschauen, die Ökobilanz von Bauteilen und Baustoffen, die uns eigentlich als Werkzeug dient, um hier Entscheidungen nicht nur selbst treffen zu können, sondern auch Entscheidungsgrundlagen zu erstellen, dass Entscheidungen auf der Auftraggeberseite getroffen werden. freundlichen Bau ist die Unterscheidung zwischen Neubau und Sanierungsbau riesengroß und hat natürlich alles Vor- und Nachteile. Was ist da jetzt generell mal zu beachten? Grundsätzlich ist natürlich die Nutzung des Bestandes im Vordergrund. Da spart man so viel CO2 ein, das kann man mit einem Neubau kaum leisten, weil meistens ja auch dann noch der abbruch dazu kommt ja wiederum auch sehr co2 intensiv sein muss ja auf jeden fall einfach auch mit dem abriss am schluss oder also das heißt dass du die ganzen sachen dann noch wegbringen genau mit den transportkosten dazu oder und die transport Und die Transportemissionen, die entstehen, bis das Baufeld wirklich frei ist. Ja, was beim Neubau, wenn ich jetzt unbedingt einen Neubau brauche, dann sollte ich einmal grundsätzlich überlegen, ist der Standort der richtige für einen Neubau? Neubau. Das ist jetzt der Thema, was glaube ich bis jetzt noch nicht so erwähnt worden ist, aber wir sehen einmal in der Raumplanung eigentlich einmal die ersten großen, wichtigen Ansätze. Wo darf ich in Zukunft überhaupt noch bauen? Und es gibt auch hier bereits eine gute Entwicklung die letzten Jahre. Also es ist die Novelle des Raumordnungsgesetzes schon in die richtige Richtung unterwegs. Das geht natürlich noch viel intensiver und viel strenger, wobei natürlich dann wieder rechtliche Grenzen dem Ganzen gesetzt sind. Aus der Vernunft heraus natürlich ist es wichtig, dass man dort baut, wo bereits bestehende Siedlungsstrukturen sind, wo Ortskerne belebt wieder werden müssen. Wenn man sich die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte anschaut, wo sehr viel aus den Ortskernen auf die grüne Wiese vor den Orten hingebaut worden ist, zum Beispiel diese Fachmarktzentren und das ganze ebenso eine aushöhlung dann dieser ortskerne geführt hat wir sprechen hier vom sogenannten donut effekt wenn man sich das bildlich vorstellt vorstellt dann ist dies der ganz wichtige erste schritt dass man sich überlegt wie kann ich im sinne einer gesamtbebauung einer Gegend eben die richtigen Standortentscheidungen treffen. Und da rede ich noch nicht, was die nächsten Themen sind, sondern von Verfügbarkeit von öffentlichem Verkehr, von einem effizienten Infrastruktursystem, was wiederum auch wieder sehr stark eben Tiefbau, sehr stark betonabhängig ist, ein Baustoff, der sehr hohe CO2-Emissionen mit sich bringt. Wenn der Standort klar ist, dann wäre ein weiteres wichtiges Thema bei der Konzeptionierung von Neubauten, dass wir eben möglichst nutzungsoffen diese Neubauten errichten und für eine möglichst lange Nutzungsdauer denken. Weg von der Monofunktionalität, was die Gebäude auch relativ stark unterliegen haben die letzten Jahrzehnte, hin zu einem, auch beginnend mit dem statischen Tragwerk, einer gewissen, eventuell wieder stärker mit Raster planen, mit Raster arbeiten. Damit man nicht eben alle 10, 20 Jahre ein Gebäude neu errichten muss, weil es sich nicht an die dann gegebenen Bedürfnisse anpassen lässt. Und das ist ja oft das große Problem, das wir aktuell haben. Es werden derzeit sehr viele Neubauten errichtet, die sehr stark auf diese eine Nutzung zugeschnitten sind. In ihren Raumgrößen, in ihren Raumhöhen. Und das stellt dann oft die entscheidende Barriere dar, wenn es jetzt 20, 30 Jahre später um eine Umnutzung geht. Es ist zu klein, es ist zu niedrig und das ist dann der Entscheidungsgrund für einen Abbruch und für einen Neubau, wo ja eigentlich schon vorhandene Strukturen da wären. Und da sind wir eigentlich die große Verantwortung auch bei uns als Architekten in der Planung, diese Grundrisse schlau zu planen, auch in die dritte Dimension zu denken, nicht nur die Raumgröße im Grundriss, sondern auch die Raumhöhe ganz entscheidend sein kann, um mehrere Nutzungen zuzulassen. Das Tragwerk, die Grundstruktur vom Gebäude soll mehrere Raumkonstellationen ermöglichen und nicht nur die eine, die wir jetzt gerade brauchen, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, gegen Ende des 19. Jahrhunderts errichtet worden sind und heute noch bestehen. Also das sind Häuser, die 100, 150 Jahre alt sind. Im Laufe der Zeit ist zu Wohnungszusammenlegungen gekommen. Mittlerweile schaut man, dass die Wohnungen teilweise wieder ein bisschen kleiner werden aufgrund der Leistbarkeit. Es sind im Laufe der Jahre Arztpraxen eingezogen, Büroräumlichkeiten. Die Erdgeschosszone ist ja sowieso in einem stetigen Wandel in solchen Häusern. Und das wird alles ermöglicht, weil einfach die Grundstruktur des Gebäudes diese Nutzungsoffenheit zulässt und auch entsprechende Raumhöhen damals schon realisiert worden sind. Hat sich dahingehend ein bisschen eure Arbeit verändert, dass ihr jetzt wirklich schaut beim Bestand, was könnt ihr da jetzt noch rausholen, was könnt ihr da noch mehr draus machen? Ist das jetzt mehr geworden in den letzten Jahren? Natürlich, das Thema, dass wir den Bestand nutzen wollen, ist jetzt neu. Der Reflex, ein Bestandsgebäude abzubrechen und einen Neubau hinzustellen, war durchaus da und das hat sich gelegt, muss man sagen. Und das ist jetzt eine neue Dimension, die bei Überlegungen immer eine Rolle spielen muss, dass wir uns Gedanken machen über den Erhalt des Bestandes. Das geht unterschiedlich aus, muss man ganz offen sagen. Also es gibt dann natürlich noch immer die Entscheidungen für einen Neubau. Es ist eben aber das vorhin genannte Zusammenspiel aus Ökonomie, Ökologie und eben ein Handwerk. Da komme ich später nochmal, möchte auf das Thema nochmal genauer eingehen, aber generell, wenn man dieses für und wieder abwägt, hat man jetzt das Thema der CO2-Emissionen einfach mit dabei. Die Sanierung von Altbauten wird künftig aufgrund von Bodenpolitik eine immer größere Rolle spielen. Sehen Sie da Hebel, um das Klima fit zu machen? Die Sanierung ist eben unterschiedlich aufwendig, jetzt auch von den Kosten her. Und es gibt natürlich jetzt Anreize, die vielleicht noch gestärkt gehören, damit eben Bestand saniert wird. Und dass man sich nicht für einen Neubau entscheidet. Ich denke, das ist vielleicht noch eine Forderung oder ein Wunsch an die Politik, dass hier das Ganze noch erweitert wird, dass wir wirklich mehr Argumente noch bekommen, um Bestand weiter zu nutzen. In diesem Zusammenhang finde ich vielleicht ganz spannend, generell wie die EU das gedacht hat oder der Clou von der EU, dass im Prinzip über die CO2-Emissionen, dass man die Vergabe der Kredite steuert. Das heißt, Geld im Prinzip als unser Medium, mit dem wir handeln, mit dem wir Dinge bewerten. Und dieses Medium dafür zu nutzen, das Ganze in die Gedanken und ins Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen, dass ich, wenn ich gewisse Regeln einhalte, eben günstigere Kredite bekomme. Das finde ich einen extrem schlauen Zugang. Und das spüren wir auch schon jetzt auch in den ersten Projekten. Wir haben jetzt eh aktuell ein großes Projekt in der Bestandssanierung, wo die Sparkasse auf der Promenade in Linz wird aktuell schon jetzt gebaut. Und das ist ein Projekt, was von Bauernseite auch mit ganz viel Engagement betrieben wird in Richtung Klimaneutralität, möglichst klimaneutral das Gebäude zu errichten. Wir haben dort zum Beispiel eigene Sonderfachleute, also vielleicht nur zur Erklärung, der Architekt ist der, der sich das Gebäude erdenkt und mit den Nutzern abstimmt und in weiterer Folge für die Realisierung dann mit verschiedensten Firmen zusammenarbeitet, Planern zusammenarbeitet. So ein größeres Projekt hat in der Regel immer einen Statiker dabei, hat immer einen Bauphysiker dabei, wo es um den Wärmeschutz des Gebäudes geht, aber auch eben um feuchte Schäden zu vermeiden. Der prüft die gewissen Details, der berechnet den Energieausweis. Dann gibt es für die Haustechnik einen eigenen Planer, für die Elektrotechnik einen eigenen Planer. Und jetzt hier bei diesem Projekt bei der Sparkasse gibt es eben auch einen eigenen Planer für die Nachhaltigkeit. Also es werden zum Beispiel Datenblätter der Firmen mit den Materialien, die sie beabsichtigen, dort zu realisieren, müssen vorher quasi freigegeben werden von diesem Büro. zu realisieren, müssen vorher quasi freigegeben werden von diesem Büro. Okay, das heißt, es wird jetzt schon auch immer mehr, dass sich grundsätzlich die Eigentümer mehr damit beschäftigen wollen, klimaneutraler zu bauen. Und genau wie du jetzt auch gesagt hast mit den Krediten, das ist ja super, irgendwie auch Druckmittel, die mehr dazu zu bewegen, einfach das ernster zu nehmen am Schluss, oder? Ja, ich finde das einen genialen Zugang, dass man das übers Geld macht. Mit welchen Baumaterialien lässt sich ein Neubau am besten klimaneutral machen? Ja, hinsichtlich der Materialwahl ist auf jeden Fall zu unterscheiden zwischen jenem Baustoff mit einem sehr hohen Rohstoff- und Energieverbrauch und den Baustoffen, deren Auswirkungen auf die Umwelt und damit auf unseren Lebensraum wesentlich geringer sind. Wie berücksichtigt man da bereits bei der Planung die jeweiligen Baustoffe? Definitiv. Also ich glaube, dass die beratende Rolle von uns Architekten und Architektinnen in Zukunft viel stärker gefragt ist, weil es bei der Wahl der Baustoffe einfach so viele unterschiedliche Möglichkeiten und Kombinationen gibt. Und wir haben da bei uns in der Planung mittlerweile das Werkzeug der Ökobilanz von Bauteilen, das wir immer stärker und stärker nutzen. stärker und stärker nutzen. Und diese Ökobilanz vergleicht jetzt einerseits die Emissionen, die durch die Herstellung, den Transport, aber auch am Ende eines Lebenszyklus von Gebäuden durch die Entsorgung oder das Recycling, je nachdem, also die Treibhausgase, die während des ganzen Bauprozesses bestehen, werden hier bewertet und in sieben maßgebende sogenannte Umweltindikatoren zusammengefasst. Das sind Zahlenwerte, die uns Auskunft geben darüber, wie viel Kilogramm CO2 gelangen durch die Herstellung in die Atmosphäre, welche Auswirkungen hat die Herstellung auf die Versauerung unserer Ozeane oder unserer Böden beispielsweise, aber auch der Energiebedarf wird abgebildet und aus welchen Energiequellen die Energie stammt und wird dann schlussendlich gegengerechnet mit den positiven Eigenschaften, die unsere Bauteile auch haben können. Da zählen zum Beispiel dazu eben die Bindung von CO2 schon während der Wachstumsfähigkeit. Da zählt dazu die Recyclingfähigkeit von Baustoffen am Ende des Lebens oder auch die Wiederverwendbarkeit von ganzen Bauteilen. Werkzeug und wir haben ein Diagramm mitgebracht, wo wir das glaube ich ganz gut veranschaulichen können. Das ist aus einer Studie, die wir zu Beginn letzten Jahres im Büro intern durchgeführt haben. Wir haben da vier unterschiedliche Außenbauteile, also Außenwände miteinander verglichen. Wir sehen das in der eingebildeten Grafik im unteren Bereich. Diese vier Bauteile, Ausgangspunkt oder Vergleichsbasis überhaupt für diesen Versuch, war der gemeinsame U-Wert. Also der Wärmedurchgangskoeffizient in der Fachsprache beschreibt nichts anderes, als dass diese vier Bauteile dieselben Wärmedementechnischen Eigenschaften aufweisen und aufbauend auf dieser Vergleichsbasis haben wir dann eben diese vier Bauteile, die eigentlich aus dem Alltag, aus unserem Planungsalltag herausgegriffen sind, verglichen und haben uns angeschaut, welche Auswirkungen haben denn diese vier Bauteile auf unsere Umwelt? Und wenn wir uns jetzt in der Grafik den oberen Bereich anschauen, stechen eh schon ganz stark heraus diese dunkelroten Balken. Und die dunkelroten Balken sind im Wesentlichen nichts anderes als die CO2-Emissionen, die alle Bauteilschichten gesamt ausstoßen. Und warum sind das jetzt drei rote Balken, die wir da pro Bauteil sehen? Wir haben uns dann auch noch die Freiheit herausgenommen, dass wir innerhalb der Bauteile bei der Wahl des Dämmstoffes zum Beispiel unterscheiden und haben uns angeschaut beim ersten Balken EPS, also Styropor umgangssprachlich, Mineralwolle im zweiten Balken und eine Hanffaserdämmung im dritten Balken. Ganz drüben beim Holzriegelbau haben wir auch noch die Zellulosedämmung in den Vergleich mit reingenommen. Und da sehen wir aber schon ganz stark, wie unterschiedlich jetzt der CO2-Fußabdruck je nach Wahl des Baustoffs ausfallen kann. Also der Balken der Mineralwolle im Gesamtaufbau des Bauteils verdoppelt sie im Vergleich zu EPS oder Hanf beispielsweise. Ja, und das sind auch wirklich beeindruckende Zahlen, was man da sieht, weil es richtig große Unterschiede dann macht, vor allem dann auf ein großes Haus gesehen. Ja, na klar. Also wir haben das veranschaulicht in der zweiten Grafik. Da haben wir verglichen dann den ersten Bauteil, der Ziegelmassivbauweise mit EPDS-Dämmung darstellt und den ganz rechten Bauteil. Das ist eine Holzriegelbauweise mit Zellulose Dämmung dazwischen. Und wenn wir uns anschauen, wir haben beim Ziegelbau 71 Kilogramm CO2-Äquivalente pro Quadratmeter dieser Außenwand und beim Holzriegelbau sind es 19 Kilo. Also das ist eine Differenz von ungefähr 50 Kilo und wir haben es rechts unten hingeschrieben. der GWP, also der rote Wert des Global Warming Potential, was ja die CO2-Emissionen darstellt, verringert sie nur durch die Wahl der Bauweise um ganze 73 Prozent. Also nur um eine Einordnung zu haben, wie groß die Hebel sind, die Möglichkeiten, die wir jetzt schon haben. Vergleichen wir den zweiten Bauteil, der Stahlbeton mit Mineralwolle ist, wo ja auf den ersten Blick auffällt, dass das der größte rote Balken ist mit 191 Kilogramm CO2 Äquivalente. Das ist dann auf 19 Kilo schon nur ein Zehntel, also eine Reduktion um 90 Prozent der CO2 Emissionen pro Quadratmeter Bauteil. Wenn wir uns jetzt ein Haus mit herkömmlich 300 Quadratmeter Fassadenfläche vorstellen und uns diese Differenz anschauen, dann entspricht es einer Einsparung von ungefähr 51.000 Kilogramm CO2 oder 51 Tonnen. Gibt es da irgendwie einen Vergleichswert dafür? Was das jetzt heißt für uns, 51 Tonnen? Wir können uns vorstellen, um da ein tolles Buch zu zitieren. Christoph Drechsel hat sich in seinem Buch 2 Grad 1 Tonne einmal damit beschäftigt, was ist denn in unserem Lebensstil notwendig, damit man das 2 Grad Ziel, er weicht da schon ab und geht vom 1,5-Grad-Ziel auf das 2-Grad-Ziel, welche Maßnahmen gesetzt werden können in unserem Alltag, damit wir dieses Ziel erreichen und sagt, dass die Begrenzung 2050 oder 40, sollte jede Person nur mehr eine Tonne CO2 durch seine alltäglichen Tätigkeiten im Jahr ausstoßen. Also wenn wir uns jetzt anschauen, dass wir allein mit der Baustoffwahl der Fassade 51 Tonnen einsparen können, im Vergleich zu der einen Tonne, die wir in Zukunft brauchen sollten, dann ist das schon ein gewaltiger Maßstabssprung. Das Beispiel war jetzt für ein Einfamilienhaus. Wir reden da jetzt nur vom Einfamilienhaus. Das heißt, im größeren Bauten ist das nochmal eine ganz andere Dimension am Schluss. Und es geht auch nur um die Außenwand. Also wenn wir uns einmal die Maßstabssprünge oder die Einordnung dieser Einheiten anschauen, wenn es wirklich um einen Schulbau zum Beispiel geht oder um ein großes Bankgebäude, dann sind wir da ganz woanders in den Dimensionen. Wie intensiv werden dann solche Diagramme jetzt auch schon in der Beratung hergenommen? Also ist es bei euch jetzt so, dass es Ihnen wirklich so veranschaulicht, was das für enorme, ja am Schluss eigentlich auch Auswirkungen dann auch für die Umwelt hat. Ist das jetzt schon ein Thema? Ich denke, dass wir diese Diagramme, die wir im Zuge von Truefix eben zu dem Thema, wo wir das, wir bringen das Thema regelmäßig in unsere Büro-Internen Truefixes und das begleitet und bereitet eben der Daniel auf und diese Diagramme, die dienen uns in der täglichen Arbeit, dass wir eben Dinge besser darlegen können. Was man jetzt schon beachten muss, es gibt dann natürlich auch Mehrkosten. Wie kann man jetzt die Auftraggeber davon überzeugen, die Mehrkosten für klimaneutrales Bauen zu bezahlen? Also welche Argumente sprechen da jetzt aktiv für das? Grundsätzlich sind es meistens Mehrkosten, das ist richtig. Es soll irgendwann dahingehend entwickeln, dass es keine Mehrkosten mehr sind. Wir haben das im Vorfeld auch lange diskutiert, weil wenn sich ein Material am Markt durchsetzt, dass es gängig wird, aus verschiedensten Gründen. Und das waren in der Vergangenheit, nehmen wir das Beispiel mit dem Wärmeschutz. Es sind Anforderungen an den Wärmeschutz gekommen, die die Dicke der Dämmschicht enorm gesteigert haben. Das Ganze hat aber nicht nur zu einer Verbesserung des Energieverbrauchs geführt. hat aber nicht nur zu einer Verbesserung des Energieverbrauchs geführt. Das war jetzt, glaube ich, 20 Jahre, 20, 30 Jahre, wo diese Vorgaben immer strenger worden sind an den Wärmeschutz. Es hat auch zu besserem Komfort in den Gebäuden geführt. Also insgesamt hat es zu einer Verbesserung der Gesamtsituation geführt, sowohl vom Komfort als auch vom Energieverbrauch, den ein Gebäude hat. Allerdings mit diesen Mehrkosten, den die zusätzliche Dämmung zum Beispiel kostet. Und ähnlich ist es jetzt vielleicht wiederzusehen. Es gibt ja diese Kosten. Wie zahlt die Allgemeinheit? Die zahlen wir alle als Steuerzahler. Vergleichen wir nur den Fall jetzt mit Niederösterreich. Das sind enorme Kosten, die hier anfallen, was uns im Prinzip der Klimawandel oder der fehlende Klimaschutz kostet. Und sobald diese Kosten irgendwo eingepreist sind, wiederum Geld als Medium für die Bewusstseinsmachung und für den Austausch an Informationen. Und sobald wir an diesem Punkt angelangt sind, werden wir nicht mehr von Mehrkosten sprechen. Es gibt ja gewisse Hebel, die man jetzt schon anwenden kann. Es muss nicht immer die Entweder-Oder-Entscheidung gehen. Wenn es jetzt um die Projektierung einer Geschossdecke beispielsweise geht, dann muss es nicht entweder die Stahlbetondecke oder die Holzmassivdecke sein, sondern es kann auch mal die Holzbetonverbunddecke sein. Im Fassadenbereich löst vielleicht da und dort die Zellulosedämmung mit einem sehr geringen CO2-Fußabdruck die Mineralwolle ab, die definitiv den höchsten CO2-Fußabdruck hat. Diese schrittweise und sukzessive, das Hineinbringen von ökologischen Baustoffen in die gebaute Umgebung wirkt sich ja dann durch die Marktentwicklung schlussendlich auch wieder positiv auf den Preis aus. Je mehr verbaut ist, umso günstiger wird es. Regel, wenn wir uns jetzt den Baustoffmarkt betrachten, sind mineralische erdölbasierte Bauprodukte aufgrund der Industrie, die dahinter steht, aktuell tendenziell eher günstiger. Es gibt aber auch Fälle, wo das nicht unbedingt sein muss. Wir haben jetzt gerade ein Projekt realisiert, wo man anstelle der Mineralwolle und Zementfaserplatten an der Fassade eine Holzunterkonstruktion mit Zellulosedämmung realisiert haben, aufbauend auf den Auswirkungen, die die Baustoffe haben. Und da war es so, dass der Kostenunterschied sehr gering war. Also zwischen Mineralwolle und Zellulosedämmung waren es, glaube ich, 50 Cent am Quadratmeter. Es wäre ein erster Schritt, dass wir quasi dort, wo die Alternativen nicht mehr kosten, auf jeden Fall immer zu den Alternativprodukten greifen. Das ist da gelungen bei dem Projekt. Und da leistet ihr jetzt auch enorm wichtige Arbeit am Schluss, weil ihr gebt dem Bauherr dann die Möglichkeiten, die er hat, auf und sagt ihm, das wäre wirklich auch gut für uns jetzt, für unsere Umwelt, für alle hier auf der Welt. Und das ist auch enorm wichtig. Wenn wir jetzt ein bisschen weiterspulen das Ganze und aufs Heizsystem schauen, was für eine Rolle spielt das jetzt beim klimaneutralen Hausbau? Ja, die Heiz- und Kühlsysteme sowie die Stromversorgung, also generell die gesamte Energieversorgung von Gebäuden, spielt natürlich eine große Rolle im klimaneutralen Betrieb von Bauten. Also da geht es jetzt dann weniger um die Herstellung als um den Betrieb, wenn das Gebäude fertiggestellt ist. Und da sind erneuerbare Energiequellen natürlich der Schlüssel. Erneuerbare Energiequellen natürlich der Schlüssel. Ich weiß, Heizsysteme sind jetzt nicht der Schwerpunkt bei euch, weil ich habe für alles natürlich auch noch Experten, die euch beraten werden. Wie ist es dann beim Neubau? Da wird es wahrscheinlich mehr für Wärmepumpen zum Beispiel tendieren und sie dahingehend unterstützen. Genau, also beim Neubau, das betrifft jetzt zum Beispiel viele Ortstellen vom Roten Kreuz, die wir planen dürfen, so in Oberösterreich. Und dort gibt es ein System an Haustechnik, das man entwickelt hat im großen Planungsteam. In dem Fall auch mit Generalübernehmer. Das ist quasi, wer das nochmal über uns für alle abwickelt und es wurde jetzt die entscheidung getroffen dass man so weit soweit sinnvoll und das war es fast in alle fälle bis jetzt dass man wärmepumpen dort einbaut und gleichzeitig im heizen und auch kühlen zu können und das ganze kombiniert mit einer photovoltaik anlage am dach den waren die kühlung am meisten erforderlich ist scheint in der regel dann die sonne also dass das begünstigt sich und wir haben immer stärker eben die notwendigkeit unsere gebäude zu kühlen als zu heizen. Also das verschiebt sich bereits. Ich habe gehört, ihr habt uns Beispiele für den klimaneutralen Neubau auch ein bisschen mitgenommen. Könntest du uns was berichten davon, was ihr da für Projekte habt? Ja, grundsätzlich muss man sagen, klimaneutral ist noch kein einziges Projekt, das wir aktuell bearbeiten. Wir werden sogar relativ weit weg sind vielleicht vielleicht der eine oder andere umbau das geht in eine gute richtung denke ich wir bemühen uns natürlich dass man klima schonend da haben wir schon gute beispiele die man hat mitgebracht genau also wir können zeigen dort wo wir uns denken dass projekte in die richtige richtung aufgesetzt wurden und auch umgesetzt. Zum einen wäre das Beispiel hier in Kleinzell im Mühlkreis. Dort gibt es ein bestehendes Gemeindeamt. Das wurde mit möglichst geringem Materialeinsatz saniert. Zumindest war das der Gedanke. Es war dann aber noch erforderlich, dass man die Decken dort stärker saniert. Immer das Thema beim Umbau. Es gibt Dinge, die nicht planbar sind im Vorhinein. Hier hat sich herausgestellt, dass eben die bestehenden Holztraumdecken nicht mehr entsprochen haben. Man hat mittels einer Verbund decke dann dieses thema gelöst aber ansonsten möglichst schonende maßnahmen gesetzt wenig durchbrüche neue das sind immer stahl träger erforderlich im bestand stahl ist natürlich auch sehr ungünstige hinsichtlich der co2 emissionen dass das war der eine projekte und zum anderen der Neubau, der das bestehende alte Feuerwehrzeughaus ersetzt hat. Ich zeige es kurz in die Kamera, wenn ich dich unterbrechen darf. Also das sind ein Doppelprojekt, ist das quasi. Ihr habt bei beiden gearbeitet. Genau. Das Ganze war ein Architekturwettbewerb, wo wir den ersten Preis erzielen konnten. Aus dem Grund haben wir gewonnen, weil die meisten Mitbewerber haben die Marktflächen auf zwei Geschossen unterbringen müssen. Wir haben durch die Ausnutzung des Grundstückes, die maximale Ausnutzung mit dieser organischen Form, haben wir es eben da geschafft, dass wir das Ganze alles auf einer Ebene umsetzen der keller der was darunter liegt der ist sogar im bestand geblieben also wir haben auf dem bestehenden keller des feuerwehrzeughauses dem markt drauf gesetzt als holz massivbau mit ein holz lamellen fassade center interessant super haus auch optisch wahnsinn und das noch dazu mit am holzbau also man kann nichts gegen ein holz bereits eigentlich groß sagen oder man sieht auch im innenraum dass das eigentlich super atmosphäre für marktschaft und die kanzler sind ja hier sind nicht verbunden mit dem projekt und das läuft richtig gut hat es Hat es da am Anfang irgendwelche Gespräche gegeben, ob Holzbau wirklich das Richtige ist für dieses Projekt? Hat es da Diskussionen gegeben? Eigentlich ist die Gemeinde dort auch sehr stark ein Befürworter von Holzbau. Es wurde dort auch noch ein Holzwohnbau geprüft, der ist allerdings für das Erste jetzt einmal aus aus Kostengründen nicht umsetzbar. Ein anderes Beispiel ist das Schulzentrum in Rohrbach-Berg. Da sind wir jetzt gerade in der letzten Bauetappe. Das läuft schon seit vielen Jahren jetzt in verschiedenen Bauabschnitten. Das war auch ein Wettbewerbserfolg und da war die Aufgabe mehr oderabe mehr oder weniger dass man den bestand aus die 60er jahre und den denkmalgeschützten bestand auf der anderen seite verbindet mit der neuen neubau dazwischen ist so ein abbruch kommen und jetzt haben wir im prinzip zwei verschiedene substanzen umgebaut an dem standort und das hat ganz unterschiedliche Herausforderungen mit sich gebracht. Wir haben da ein Foto zum Beispiel, Daniel. Das ist mein Lieblingsfoto. Man sieht, wie chaotisch das so oft auf einer Bestandsbaustelle zugehen kann und dass auch unerwartete Qualitäten während der Bauphase auftauchen können. Also man sieht da im Bild diese alte Betonrippendecke, die zum Vorschein gekommen ist, nachdem wir den Putzträger der Stroh- oder Schilfmatte runtergenommen haben. Und das ist das Schöne an der Arbeit im Bestand, dass oft nicht im Vorhinein schon alles fix fertig geplant ist, nicht im Vorhinein schon alles fix fertig geplant ist, sondern dass man auch während der Bauphase noch weiter plant und unerwartete Qualitäten dann hervorheben kann. Beispiel zum Beispiel auch bei einem laufenden Projekt, wo man die Decke erneuert hätte bei einem Haus mit einem Holzdachstuhl und dann gesehen hat, dass die Zangen eigentlich dazu führen dass die raum dass man die raumhöhe erhöht über vergrößert also mit sagen dass im dachstuhl die zangen die sind also das stuhl besteht im prinzip aus sparen und die sparen zur aussteifung sind mit sogenannten zangen verbunden und das ganze war dann mit einer kippskartondecke geschlossen und jetzt in der Erneuerung dieses Dachstuhls, dieses Ausbaus des Wohnraums im Dach, hat man eben gesehen, dass die Zangen, wenn man sie den Raum noch zuschlägt, eben dann ist der Raum um 20, 30 Zentimeter höher und man gibt dann die Dämmschicht eins höher rauf. Und man gibt dann die Dämmschicht eins höher rauf. Und das ist mitten im Prozess passiert, dass man dann gesagt hat, das bringt eigentlich jetzt eine zusätzliche Qualität, die man unbedingt haben möchte. Das ist ja am Schluss auch ein richtiger Vorteil für alle. Das hat einen Charakter dann der Raum. Und der Flair ist ganz anders wie jetzt in einem neu gebauten. Es ist einfach einzigartiger, würde ich sagen, am Schluss. Genau, es kommt viel stärker raus, dass man hier in den Dachraum wohnt. Und das Holz ist schon seit 30, 40 Jahren dort und jetzt macht man es sichtbar. Ja, super. Habt ihr noch ein weiteres Projekt oder willst du noch was sagen? Ich wollte nur ergänzen, wenn wir uns das letzte Foto anschauen von der Fertigstellung vom Schulcampus in Raubachberg anschauen, ist immer wieder schön zu sehen, wie dann am Ende die Symbiose aus Alt und Neu miteinander funktioniert und man am bestehenden Bau, der vielleicht schon ein bisschen in die Jahre gekommen ist, wieder ganz neuen Nutzen zuführt und neue qualitäten genau rechts sieht man eben die denkmal geschützte fassade des alten turnsaals und eben neubau und umbau eine bestands substanz aus den 60er jahren und es war auch ein wettbewerb wo er gerne teilgenommen ja aktuell spannendes Projekt, Sparkasse, Linz Promenade. Da wird im Prinzip alles erneuert im Innenbereich und es wird ein zeitgenössisches Büro-Office-Banking-Konzept hier umgesetzt. Und man sieht auf dem Foto, die Abbrucharbeiten sind schon in Gange. Aber der Prozess bis dorthin war hochspannend. Zum Beispiel wurde in verschiedenen Runden Inventar versteigert. Zuerst sind die Möbel versteigert worden, dann Dinge, die sich relativ einfach demontieren haben lassen und so weiter. Und das Ganze wurde auch wieder von einer eigenen Firma, die man dafür konsultiert hat, umgesetzt. Ja, ist super, weil genau das ist der Punkt, wenn es noch irgendwer verwenden kann, solche Sachen, ist ja Weltklasse. Das Reuse ist quasi, Reuse ist natürlich ein ganz wesentliches Konzept zur Einsparung von Kohlendioxid. Und Reuse bedeutet aber nicht nur im eigenen Projekt. Wir haben vorhin schon das Beispiel, oder das Beispiel war noch nicht, mit den Gipskartonplatten. Das geht jetzt. Sehr gut. Wir versuchen eben auch Urban Mining in diesem Projekt ganz stark zu betreiben. Das bedeutet ganz konkret die Materialien, die schon verbaut sind, möglichst wieder zu verwenden, eben durch das Konzept der Auktionen. Aber auch, wie man hier auf diesem Foto sieht, wir schneiden zwischen den Ständerwänden hier Gipskartonpl platten heraus diese kipps karton platten werden gelagert zwischen gelagert möglichst im objekt damit keine transportkosten anfallen und werden dann später eben wieder verwendet als erste lage für die neuen gibt es karton wende also man sieht hier diese struktur die sich ergibt wenn man zwischen den bestehenden Gipsketonständern, Metallständern, die Platten herausschneidet. Immer mit Maß. Das führt eben auch zu neuen, es gibt eine Firma für Rückbau. Also es gibt neue Berufszweige, die jetzt dadurch entstehen, dass wir eben versuchen, bei Bestandsgebäuden möglichst viel der Materialien, die dort schon verwendet sind, wiederzuverwenden. Das zeigt natürlich auch ganz gut auf, das Bild, welche Ressourcenquellen unsere bestehenden Gebäude sind, dass man nicht immer alle Bauteile, alle Baustoffe neu einbringen muss ins Gebäude, sondern dass gewisse Materialien ja schon vorhanden sind und durch genau solche schlauen Konzepte wiederverwendet werden können. Und wenn ich jetzt nochmal auf das zurückkomme, auf dieses Dreieck zwischen Ökologie, Ökonomie und eben auch Produkten, Handwerk, das ist vielleicht auch ein ganz gutes Beispiel, dass man auch die Grenzen sieht. Weil wir haben dort jetzt für jede Entscheidung, was wir in der Planung getroffen haben, wurde dort jetzt ein Vergleich gemacht. Auch eben oder vor allem hinsichtlich ökologischer Bewertung dieser Planungsmaßnahme. Und beim Fußbodenaufbau war das Thema, wir wollten da eben eine ökologische Schüttung verwenden. Und das Ganze war eben schon mehr oder weniger klar. Und erst wie wir das erste Mal mit den Handwerkern gesprochen haben, ist noch ein Thema aufgekommen und das, was wir noch nicht gedacht haben. Nämlich, dass man auf diese preußischen Kappendecken, also die Bestandsstruktur besteht fast ausschließlich aus Ziegelgewölben, die inzwischen Stahlträgern gespannt sind. Das ganze Gebäude ist so aufgebaut vor 150 Jahren. Und wenn wir jetzt den Fußboden neu machen, dann im Prinzip ist der immer unterschiedlich. Der geht von 40 cm bis 10 cm. Es geht immer auseinander und zusammen. Dadurch gibt es die Befürchtung, dass der Boden uneben wird. Das geht nur, weil man entsprechend den Unterbau verdichten kann. nur weil man entsprechend den unterbau verdichten kann und die rückmeldung was man vom handwerk gekriegt haben ist dass auf diese kappen decken dass man nicht verdichten kann es gibt es keine herausforderungen die kann man dann auch nicht klimaschonend bewältigen wir haben unser mögliches getan quasi und waren so lange wie möglich auf der Richtung drauf. Aber in dem Fall war dann das Ausschlaggebende eben das Handwerk. Und das hat uns eben in der Diskussion auf das gebracht, dass man dieses Dreieck sehen muss, damit wir vielleicht in Zukunft dann diese Entscheidungen eben schneller treffen können. Aber ich finde, das ist am Schluss gar nicht so entscheidend. Das Wichtige ist, dass es ein Grundsatzdenken jetzt schon einmal gibt und das sich jetzt immer mehr verbreitet. Und wie schlimm oder wie genau das dann genommen wird, das können wir dann in zehn Jahren noch einmal führen, das Gespräch. Aber dass es jetzt einfach einmal grundsätzlich ein Umdenken bei allen gibt, das ist schon ein Riesenvorteil für jeden von uns. Wir haben auch noch ein Beispiel mitgebracht, wo eben genau diese Offenheit auf Bauherrenseite schon da war. Das ist jetzt das Projekt, das ich vorhin schon einmal angesprochen habe. Da geht es um die Fassade. Wir sind vor der Entscheidung gestanden, machen wir Zementfaserplatten mit Mineralwolle in Kombination, die gemeinsam einen sehr hohen CO2-Fußabdruck haben, oder machen wir eine Holzunterkonstruktion, Holzfassade mit Zellulosedämmung. Der Preisunterschied war, wie auch schon erwähnt, relativ gering. Also es hat von den Kosten her nicht erhebliche Unterschiede gegeben. Aber es hat dann auch das Material der Zellulosedämmung in dem Fall auch einen wesentlichen Vorteil für die Nutzer braucht, weil es im Schutz gegen Hitze, also es geht ja nicht nur um den Schutz gegen Kälte von außen im Winter, sondern auch gegen Hitze im Sommer. Und das war bei dem Projekt aufgrund der Farbgestaltung der Fassade dann auch umso wichtiger. Und da bringt die Zellulosedämmung auch nochmal den Vorteil, dass sie durch ihre Dichte einen besseren Schutz vor Hitze erbietet. Und wenn wir die Fotos uns jetzt im Schnelldurchlauf durchschauen, dann sehen wir am ersten Bild, wie die Holzkonstruktion aufgebracht wird. Eben die Zellulosedämmung. Zellulosedämmung ist ja im Wesentlichen nichts anderes als Altpapier. Das wird mit Borsalz versetzt, damit es gewisse Brandschutzeigenschaften aufweist. Aber ein super Dämmstoff, der aus dem Recycling eigentlich kommt. Und den haben wir da bei einem Neubau in der Fassade verwenden können. Am zweiten Bild sieht man eh ganz gut, wie die Unterkonstruktion geschlossen worden ist. zweiten Bild sieht man ganz gut, wie die Unterkonstruktion geschlossen worden ist und überall dort, wo diese Pflaster, sage ich jetzt einmal, kleben, also diese kleinen quadratischen Fetzen, da waren dann die Löcher, über die die Zellulosedämmung eingebracht worden ist. Und im dritten Bild sehen wir dann noch, wie gerade die fertige Fassadenoberfläche im Komplettierungsschritt ergänzt wird. Schaut super aus. In welchen der Sektoren Wohnbau, Büro und Geschäftsbau, Kommunalbau ist klimaneutrales Bauen jetzt leichter umsetzbar und vielleicht auch warum? Ich denke im Büro- und Geschäftsbaubereich ist es schon angekommen, da für die Kunden das in der Regel wichtig ist, dass sie aus Unternehmen präsentieren, dass sie in die Zukunft blicken, dass vorausschauend agiert. Und hier sehen wir eigentlich den Weg am einfachsten zu beschreiten. Ein weiteres Feld sind natürlich kommunale Bauten, wo jetzt in die Richtung Nachhaltigkeit Überlegungen starten und wo wir uns auch mittelfristig hoffentlich erwarten dürfen von der Politik, dass hier entsprechend dann qualitative Gebäude gefordert werden und verpflichtend werden, die Standards erfüllen, die wir jetzt erreichen wollen. Genau, das wäre schon wichtig. Wir waren in diesem Zusammenhang auch beteiligt bei einem Pilotprojekt letztes Jahr, was abgelaufen ist, das als Grundlage jetzt für Entscheidungen seitens der Politik herangezogen werden wird. Da ist es um den Schulbau gegangen und nur in der Analyse, was sind Maßnahmen, die das Gebäude, in welche Richtung man denken kann, denken soll, um Gebäude nachhaltiger zu machen. Also hier geht es um Kommunalbauten und es wird hoffentlich dann bald neue Bestimmungen geben, die diese Richtung weiter verfolgen. Beim Gebäudebau gibt es zwei große Bereiche. Das eine ist die Planung, das andere die Umsetzung. Wie ist das? Haben unsere Baufirmen schon genug Know-how, um jetzt klimaneutral zu bauen? Zum einen glaube ich Holzbaufirmen haben wir schon vorher erwähnt. Holzbaufirmen sind ja bei uns traditionell verankert und ich habe schon immer Holzbauten errichtet von Anfang an. Von meiner Berufskarriere im Prinzip war immer Holzbau auch dabei. Und da sehe ich, also die Zimmereien haben sich weiterentwickelt, viel in die Vorfertigung investiert. Also die sind voll drauf auf diesem Zug. Da sind wir gut aufgestellt. Auch bei den Baufirmen merke ich, zum Beispiel auch jetzt beim Projekt von der Sparkasse, da gibt es schon Know-how, was Zertifizierungen betrifft. Zertifizierungen übrigens auch ein Weg, wie man das Bewusstsein Richtung Ökologisierung erhöhen kann. Auch wenn das eben einen gewissen bürokratischen Zusatzaufwand bringt. Aber hier spielt das auch wieder mit. Man kann quasi eine Zertifizierung vorweisen und hat damit bewiesen, dass man über ein gewisses Mindset verfügt als Unternehmen zum Beispiel. und die moderne Architektur besteht jetzt viel aus Glas, also aus vielen Glasflächen. Das mit dem Glas ist natürlich trotzdem ein Problem, weil es einfach der Energieverlust ist enorm. Wie wird das in Zukunft weitergehen? Also kann man noch auf so große Glasflächen zurückgreifen? Naja, es ist schon zu erwähnen, dass sich die Architektur immer schon mit den Herausforderungen der jeweiligen Zeit beschäftigt hat und darauf eingegangen ist. Dass das absolut kein Nachteil ist, zeigt uns ja die Geschichte. Neue Materialien führten immer schon zu neuen Formensprachen, wodurch wieder neue Qualitäten hervorgerufen worden sind. Wenn wir auf das Thema Glas zurückkommen, natürlich bedeuten viele Glasflächen auch erhöhte Transmissionswärmeverluste im Winter. Genauso ist es aber auch im Sommer, dass ein sehr großer Anteil an Glasflächen in der Fassade uns auch vor andere Herausforderungen stellt, nämlich Beschattung und Kühlung der Gebäude, was wiederum zu Mehrkosten, auch Energiekosten, führen kann und das Thema der Aufheizung unserer Gebäude immer mehr anfeuert. Glas benötigt auch in der Herstellung sehr viel Energie, Sand als Rohstoff, der auch irgendwo begrenzt ist. Also das Thema Glas wird natürlich in Zukunft sicher mehr und mehr in Frage gestellt werden. Es gibt aber andere, es gibt schon Baustoffforschungen hin zu Alternativen für transparente Bauteile und man muss natürlich auch sagen, die Architektur lebt jetzt im Blick nicht nur von Fenstern, sondern viel mehr von Proportion und Raum. Und da werden neue Bauweisen natürlich Alternativen bieten und ganz neue Qualitäten für unsere zukünftigen Gebäude bringen. Was natürlich in dem Zusammenhang auch noch zu erwähnen ist oder mehrfach schon erwähnt wurde, ist, dass wir uns eben stärker gegen Hitze schützen müssen. Und auch vor allem, wenn man in die Zukunft denkt, wir wissen noch nicht die Entwicklung, wie es sich wirklich dann darstellen wird. Aber es muss ganz stark, wenn man Richtung Nachhaltigkeit überlegt, dann das Thema eben Schutz vor Überhitzung eine Rolle spielen. Und jetzt, wenn ich viele transparente Glasflächen mache, habe ich entsprechenden Wärmeeintrag, Energieeintrag ins Gebäude und muss das Ganze dann wieder rauskühlen, mehr oder weniger rausklimatisieren, was wieder einen Energieaufwand bedeutet. Also man wird da sicher sehr, sehr überlegt vorgehen müssen in Zukunft, um entsprechende architektonische Qualitäten und gewissen Komfort auch für das Gebäude zu schaffen und das wahrscheinlich mit weniger Glasflächen als aktuell oder zum Beispiel mit konstruktivem Sonnenschutz, wie wir das bezeichnen in der Fachsprache, sprich ein Vordach, das den Sonneneinfall im Prinzip im Sommer beschränkt und im Winter, wenn die Sonne flach steht, kann ich eben diesen Sonneneintrag zur Temperierung vom Gebäude nutzen. Also ich bin mir sicher, wir werden noch genug Lösungen für dieses Problem finden. Ihr habt uns heute aber trotzdem aufgezeigt, dass klimaneutrales Bauen nicht einfach ist. Also da gibt es wirklich Probleme. Und das Ziel ist ja eigentlich, dass man einen klimapositiven Bau dann am Schluss noch hätte, von dem wir noch ganz weit entfernt sind. Was genau fehlt uns überhaupt, um klimaneutral jetzt wirklich auf große Flächen und auf die große Masse zu werden und dann noch den Schritt zu klimapositiv. Daniel, kannst du uns einen Einblick geben? Da fällt mir ein Zitat ein, das auf die Frage eingangs, glaube ich, ganz gut passt, von der Gerlind Weber, Raumplanerin und Professorin an der BOKU Wien. Die hat einmal gesagt, das klimafreundlichste Haus ist das, das nie gebaut wurde. Und wir haben ja heute schon gesehen oder müssen uns ins Bewusstsein rufen, dass einfach jede Maßnahme, die zur Errichtung von Gebäuden führt, eine gewisse Menge an Rohstoffen verbraucht und Emissionen erzeugt. So gesehen ist natürlich das Haus, das nicht gebaut wurde, das klimafreundlichste. Und Sanierungen sind vielleicht an zweiter Stelle. Wir haben aber auch gesehen, dass es sehr wohl jetzt schon genug Hebel gibt, wie wir zu dieser Klimaneutralität kommen, wie drastisch die Reduktionen eigentlich auch stattfinden können durch einfache Entscheidungen. Und dass sie aber unterm Strich in der Klimabilanz überhaupt ein positiver Wert ausgeht, hängt eben sehr stark davon ab, die Emissionen drastisch zu reduzieren. Wenn wir jetzt über klimapositive Gebäude sprechen, dann bedeutet das für mich über die Klimabilanz hinaus, dass unsere Gebäude eigentlich auch einen positiven Einfluss auf das Klima oder viel eher auf das Mikroklima rund um das Gebäude haben können. Gründächer oder Retentionsdächer zum Beispiel speichern Feuchtigkeit, geben die zu einem späteren Zeitpunkt ab, was zur Kühlung der Umgebung beiträgt und vor dem Hintergrund der sommerlichen Überhitzung sicher mehr und mehr gefordert wird. Optimal kombiniert können diese Gründächer mit PV-Panelen werden, die Strom erzeugen. Es wird CO2 durch die Pflanzen des Gründachs aus der Atmosphäre entnommen, es wird die Umgebung gekühlt und es werden auch die PV-Module durch das Gründach gekühlt, was nachweislich zu einer Effizienzsteigerung in der Stromproduktion sorgt. Also klimapositiver Bau sind für mich in erster Linie die positiven Auswirkungen und Möglichkeiten unserer Gebäude. Und jetzt müssen wir in erster Linie auch mal schauen, dass wir die Klimaneutralität in der Errichtung erreichen. Und wir haben ja heute schon gesehen, es gibt Hebel, Raumplanung, Siedlungsentwicklung, Bestandssanierung, die Nutzungsflexibilität zu integrieren in der Planung und die Wahl der Baustoffe, sie ein bisschen genauer anzuschauen. Bis hin zur Gebäudetechnik, dass man dort eben Entscheidungen trifft, die dem Gesamtsystem am besten entsprechen. Vielen Dank jetzt nochmal. Das war jetzt auch ein richtig guter Abschluss, noch einmal eine super Zusammenfassung über das ganze Thema, was einfach auch sehr komplex ist. Ich würde sagen, danke, dass ihr da wart. Danke für die Zeit und für die wirklich sehr informativen Schlussworte jetzt noch am Schluss. Liebe Zuseherinnen und Zuseher, das war es mit dieser ausgabe von klima und du ich hoffe es hat ihnen gefallen und sie haben die 60 minuten sehr gut genossen mit uns ja vielen dank und ich würde sagen auf wiedersehen und bis bald klima und du die verantwortung für die globale erwärärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin und her geschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der Freien Medien in Oberösterreich.