Liebe Expertinnen aus Erfahrung, Expertinnen aus Begleitung und Betreuung, liebe Expertinnen aufgrund von Ausbildung, anderweitig Interessierte und eben liebe Zuseherinnen über DorfTV, die diese Veranstaltung nachverfolgen. Ich möchte euch und sie ganz herzlich zu unserer heutigen Abendveranstaltung zum Thema Stimmenhören begrüßen. Rund 6% der Menschen hören im Laufe ihres Lebens zumindest vorübergehend Stimmen. Das ist eigentlich eine relativ hohe Anzahl, ungefähr vergleichbar auch mit Linkshändigkeit. Es gibt viele verschiedene Ursachen und Gründe für Stimmenhören und auch Erklärungen. Oft sind es negative Stimmen, verbunden mit Schwierigkeiten und Einschränkungen. Aber nicht nur. Um auf das Phänomen Stimmenhören aufmerksam zu machen, gibt es jährlich den Welttag des Stimmenhörens. Es ist dies eigentlich der 14. September. es jährlich den Welttag des Stimmenhörens. Es ist dies eigentlich der 14. September. Und wir bei exitsozial nehmen das als Anlass, um regelmäßig jährlich im Herbst eine Veranstaltung zum Thema Stimmenhören zu machen, sowie das österreichweite Treffen Stimmenhörender Menschen. Es ist dies heuer bereits zum 18. Mal, dass wir das hier und heute veranstalten. Heuer fällt das Datum zusätzlich noch auf den Tag der psychischen Gesundheit. Ich möchte euch heute ganz herzlich hier bei uns begrüßen. Die Grenze ist heute groß, denn die Promethe feiert auch am Tag der psychischen Gesundheit heute auch ihren 60. Geburtstag. Herzliche Glückwünsche von dieser Seite aus. Und ein paar hundert Meter weiter oben findet im Anschluss dann das Fußball-Länderspiel Österreich-Kasachstan statt. Genau, darum sage ich danke, dass ihr diese Veranstaltung gewählt habt. Und ich glaube, es war kein Fehler und ist sicher. Erstmal so wärmer wie oben und hoffentlich auch gewinnbringender. Besonders begrüße ich natürlich jene, die von weit her hier angereist sind. Es sind Gäste aus der Steiermark hier und auch aus Tirol. Das zeigt die Wichtigkeit unseres Angebotes, das in seiner Dimension in Österreich leider noch einzigartig ist. Danke für euer Interesse und herzlich willkommen in Linz. Herzlich willkommen, sage ich auch zu dir, lieber Ralf, genau, Ralf Bunkenhofer, ist geschäftlicher Geschäftsführer, kaufmännischer Geschäftsführer von Exit Sozial und ich sage danke zu dir und zu Exit für das Vertrauen, das ihr in unser Projekt steckt, das ja auch großteils spendenfinanziert ist und das ihr immer auch wohlwollend unterstützt. Und ich darf dich, lieber Ralf, um ein paar Begrüßungsworte bitten. Ja, danke Christian. Liebe Gäste, es ist immer wieder jedes Jahr spannend. Wie ich bei Exit Sozial angefangen habe vor drei Jahren, das ist jetzt ziemlich genau drei Jahre her, war die erste Veranstaltung, die ich besuchen habe dürfen, die Stimmenhörden-Veranstaltung am Abend. Und das hat mich damals schon irrsinnig fasziniert, dieses Thema. Und das hat mich damals schierseh nicht fasziniert, dieses Thema. Es ist ein sehr wichtiges, ein sehr spannendes Thema und es ist ein Thema, wo wir als ExitSozial uns eine tolle Expertise erarbeitet haben und deswegen stehe ich auch hundertprozentig hinter dem Projekt und möchte da wirklich schauen, dass wir in Zukunft vielleicht doch noch die eine oder andere Ressource mehr zustande bringen, um dieses Projekt zu unterstützen und zu fördern. Mich hat bei der Gelegenheit vielleicht noch meine neue Kollegin, da Christian hat es gesagt, ich bin der kaufmännische Geschäftsführer, die Anna Baumüller entschuldigen, die ist nämlich jetzt nicht aus Konkurrenz bei der Promethe, aber wir haben uns aufgeteilt, weil man natürlich als Geschäftsführung auch trotzdem bei der Promethe in irgendeiner Form zugegen sein muss, aber wir haben uns so aufteilt, dass sie halt zur Promethe hingeht. Und ich habe gesagt, das freut mich voll, weil dann kann ich da oben daher gehen. Das taugt mir immer, als wäre das Jubiläum, auch wenn ich die Promethe für ihre Arbeit natürlich auch sehr schätze. Das Spiel Österreich-Kasachstan, da war ich nicht so gefährdet, dass ich dort hingehe. Also das, wahrscheinlich kriege ich nicht einmal mit, wie es ausgegangen ist. Stimmen hören. Also das, wahrscheinlich kriege ich nicht einmal mit, wie es ausgegangen ist. Stimmen hören. Ich bin zwar der kaufmännische Geschäftsführer, mich interessieren aber natürlich trotzdem auch die Themen, mit denen wir uns fachlich und inhaltlich befassen und schauen mir dann natürlich ein paar Eckpunkte an und habe mir dann die Homepage angeschaut, habe mich ein bisschen auseinandergesetzt, was heißt Stimmen hören. Normal bin ja ich der, der sich mehr mit Bilanzen und kaputten Heißen auseinandersetzt. Habe dann recht spannend gefunden, diese drei Phasen, also die erste Phase, das Erschrecken, wenn das erste Mal diese Stimmen auftauchen, habe mir das wirklich einmal so vorangeführt, wie das sehen muss, wenn man wirklich das das erste Mal hört und realisiert, es ist aber gar niemand da. Und dann die nächste Phase, wo man versucht, sich mit diesen Stämmen zu arrangieren, Wege sucht, mit den Stämmen umzugehen, die können vielfältig sein, die können lockerer, leichter gehen, die können aber natürlich auch sehr schwer sein. Die können begleitet sein auch von Behandlungsmaßnahmen medizinischer Natur oder therapeutischer Natur. Ich habe dann auch gelernt, es ist für jeden unterschiedlich. Es ist auch altersgruppenmäßig unterschiedlich, wie leicht oder schwierig man damit umgeht, wie leicht oder schwierig man damit umgeht, bevor man dann in die dritte Phase kommt, in die Stabilisierung, in die Selbstbewusstseinsausbildung. Und da habe ich dann für mich so gedacht, ich glaube, wenn man Stimmen hört, sich mit denen arrangiert, muss man ein enormes Selbstbewusstsein entwickeln und eine richtig starke Persönlichkeit werden. Wenn man das im Griff hat und deswegen bewunderte die Leute wirklich, die mit dieser Krankheit, Krankheit ist ja keine, das würde man ja nicht sagen, Entschuldigung, aber mit dieser Eigenschaft lernen umzugehen, weil ich glaube, dass man das durchaus auch als interessante Stärke erfahren kann. Exit hat dazu einiges anzubieten. Es gibt die Selbsthilfegruppen, es gibt natürlich die Beraterinnen, sowohl die Beraterinnen, die beruflich bei uns, hauptberuflich das machen. Wir haben die sozialpsychiatrische Ambulanz. Wir haben aber natürlich auch unsere Peer-Beratung. Wo sitzt der Hans? Da drüben. Und in Vorbereitung zu heute ist festgestellt worden, dass das jetzt seit 20 Jahren gibt. Also seit 20 Jahren macht Exit in diesem Bereich Peer-Beratung. Und ich finde, das ist eine ganz tolle Leistung und zeigt, welcher Expertise wir uns da aufgebaut haben. Und dafür möchte ich euch Danke sagen. Christian, dir danke, dass du so engagierst. Elisabeth, du sitzt für die Öffentlichkeitsarbeit da, du bist natürlich rund um die Organisation eingebunden. Lieber Hans, auch dir danke, als Peerberater, allen, die jetzt hier sind, ich vergiss sicher, wenn sie mal aufzählen. Danke aber auch allen, die als Betroffene kommen und sagen, hey, ich will zum Beispiel in der Selbsthilfegruppe mit tun. Finde ich extrem stark, finde ich voll gut und finde ich auch als kaufmännischer Geschäftsführer sehr, sehr wichtig. Und was die Bierberatung betrifft, da haben wir ja heute eine Fachvortragende, eine Expertin, die Antje, jetzt muss ich trotzdem, dass ich es nicht falsch sage, lesen. Antje Wilfer, danke, da habe ich mich zuerst schon blöd drüber gestolpert, das wollte ich jetzt nicht tun. Die Antje Wilfer wird uns dann einen Vortrag halten aus ihrer Sicht und auf den freue ich mich schon richtig, wünsche der Veranstaltung ein gutes Gelingen und ja, genießen wir den Abend miteinander und wollen wir diese wunderschöne Location hier heroben mit der tollen Aussicht. Danke. Liebes Publikum, vielleicht ist euch bei der Begrüßung aufgefallen, dass ich alle als Expertinnen begrüßt habe. Diese Bezeichnung stammt aus dem triologischen Ansatz und dieser ist in unserem Projekt und ganz generell bei EXIT ein zentraler. Wir wollen weg vom klassischen Bild, das ein bisschen überspitzt so ausschaut. Unwissender Patient, dann allwissender Behandler und vielleicht nebenbei auch noch nervige Angehörige. Wir wollen hin zu einem Bild, wo alle Seiten gleich wichtig und vor allem gleich gewichtet sind. Und wo alle Formen des Wissens und der Erfahrung anerkannt werden. Das faktische Wissen genauso wie das Erfahrungswissen, sowie die Beobachtungen und Befürchtungen der Angehörigen und Begleitenden. Sowie die Beobachtungen und Befürchtungen der Angehörigen und Begleitenden. Schlussendlich geht es ja darum, dass gemeinsam herausgefunden wird und erarbeitet wird, dass Stimmenhörende zu Expertinnen über ihr Stimmen hören werden und so auch wieder, oft wieder, Expertinnen überleben, wo sie ja oft dann zunächst den Überblick verloren haben. überleben, wo sie ja oft dann zunächst den Überblick verloren haben. Aus dieser Sicht ist auch die Selbsthilfegruppe ein zentrales Element unseres Projekts. Eigentlich sollte man sie ja Expertenrunde nennen. Stimmenhörende stützen einander aufgrund ihrer Erfahrungen und Erlebnisse. Sie tauschen aus Meinungen, Erfahrungen, Ratschläge. Sie tauschen aus Meinungen, Erfahrungen, Ratschläge. Ein weiteres Element, zentrales Element, ist darüber hinaus auch die Einbindung und Begleitung durch Peers. Ich habe letztens Peer in Google eingegeben. Als erstes kommt ein Peer von Lateinisch Paar gleich ebenbürtig, ist ein Angehöriger des britischen Hochadels. Ist jetzt weniger hilfreich, genau, aber zweite Zeile, zweiter Eintrag. Als Peer oder Expertin aus Erfahrung werden Personen bezeichnet, die psychische Erkrankung und Gesundung erlebt und in einer Weiterbildung reflektiert haben. und in einer Weiterbildung reflektiert haben. Ihre Erfahrungen teilen sie mit anderen Betroffenen, mit Angehörigen und Fachpersonen. Ich glaube, das ist eine sehr stimmige Definition. Eben Expertinnen aus Erfahrung, Erkrankung und Genesung erlebt und auch reflektiert und weitergebildet sind. Und dieses Erfahrung teilen als zentrales Element. Bei Exit teilen, wie schon gesagt, seit mittlerweile 20 Jahren Peers ihre Erfahrungen mit anderen und helfen Betroffenen auf ihrem Genesungsweg. Mit Hans und Michael sind ja heute zwei Peers der ersten Stunde da. Auch von meiner Seite Respekt für eure Langatmigkeit und alles Gute in eurem Projekt. Aus meiner Sicht eben das Besondere bei dieser Peer-Beratung ist, dass ihr oft glaubhafter und irgendwie auch oft verständnisvoller macht als unser eins. Viele Betroffenen fällt es leichter, sich Peers anzuvertrauen und zu öffnen. Sie haben ein empathisches Gegenüber und vor allem ein Beispiel, wie Genesung funktionieren kann. Wichtig erscheint mir auch die Einbeziehung von Erfahrungswissen in die Gestaltung von Angeboten. Peers wissen aus ihrer Erfahrung, was hilfreich war und was hinderlich war und können so oft sagen, was sinnvoll ist anzubieten. Und vor allem auch, was sinnlos und vergebene Liebesmüh ist. Erfahrung teilen. Aus Erfahrung anderer lernen. Das ist das Thema des heutigen Abends. Und auch dann des morgigen Tags. Eine, die viel darüber erzählen kann, ist eben Antje Wilfer. Sie hat im Laufe ihres langen Genesungsweges mit auch einigen Umwegen viel von anderen aus der Selbsthilfegruppe Berlin lernen dürfen und gibt jetzt viel an Erfahrung im Rahmen ihrer Tätigkeit als, ich glaube, ihr bezeichnet als Genesungsbegleiterin. Ich finde Pia viel besser. Pia, okay, dann bleiben wir dabei. Derzeit in einer psychiatrischen Akutstation weiter. Ich finde Peer viel besser. das Wissen und die Erfahrung auch im Rahmen von Vorbildungen und Vorträgen weiter. Und in diesem Rahmen bist du jetzt hier auch bei uns. Und ich will jetzt dann auch gar nicht mehr allzu viel weitererzählen, weil das kannst du, glaube ich, besser als ich. Vielleicht noch kurz, gibt dann im Anschluss eben noch eine Publikumsdiskussion und Fragemöglichkeiten. Und ich bitte euch daher, Fragen vielleicht eher dann für später aufzuheben, es sei denn, es sind wichtige Verständnisfragen. Passt. Dann bitte Antje und deine Beitrag. So, der Druck ist jetzt gestiegen. Der Fernseher, da stehen die alle, die Kameras. Ja, da ich altmodisch bin und ja auch eine Peer-Arbeiterin der ersten Stunde, schreibe ich meine Vorträge in der Regel mit Bleistift auf Papier. Und weil die Deutsche Bahn heute wieder zur Höchstform aufgelaufen ist, blieb eben jener Vortrag in der Deutschen Bahn liegen. laufen ist, blieb eben jener Vortrag in der Deutschen Bahn liegen. Ich habe mir aber ja Gedanken gemacht und die Frage hier an mich gerichtet war, warum ist Peerberatung für Stimmenhörner explizit besonders wichtig? Ich bedanke mich für die Einladung. Ich war das letzte Mal hier vor 17 Jahren. Hans wusste das noch. Ich hätte das nicht rekapitulieren können. Vor 17 Jahren und in diesen 17 Jahren hat sich auch natürlich noch mal viel getan. Ich fange mal von vorne an. Als ich 16 war, begann ich ganz plötzlich Stimmen zu hören. Ich hatte überhaupt keine Ahnung, wer das ist. Ich hatte keine Ahnung, wer das ist und ich bin auch nicht so ganz schnell dahinter gekommen, dass es niemand ist. Das glaube ich auch heute eigentlich noch nicht. Man nicht gerne mit einem Schild rumläuft. Ich höre übrigens Stimmen, weil ganz viele Menschen ganz viele bescheuerte Gedanken zu dem Thema haben und das dann auch automatisch auf die Person projizieren, die mit diesem Schild rumläuft, habe ich das verschwiegen, bis ich irgendwann nicht mehr konnte, weil diese Stimmen haben mich von morgens bis abends zugetextet und ich habe keine freundlichen Stimmen gehört. Ich konnte nicht schlafen, ich war ja noch an der Schule, ich konnte nichts lernen, ich konnte nichts lesen. Ich konnte mich im Grunde genommen nicht unterhalten, weil die immer zu dazwischen gefunkt haben. Und habe dann irgendwie in diesem Zustand tatsächlich trotzdem ein Abitur gemacht. Heute ein schlechtes, aber immerhin geschafft. gemacht, halt ein schlechtes, aber immerhin geschafft. Und dann kam irgendwann so ein Punkt, wo ich einfach nicht mehr konnte. Und dann bin ich das erste Mal in der Psychiatrie gelandet. Ich war, glaube ich, in diesem Moment ziemlich froh, dass ich irgendwo gelandet bin, wo ich dachte, dass die Leute ja jetzt wissen müssten, was abgeht und was da zu tun ist. Und das einzige Ziel, was ich damals hatte, war einfach, das muss einfach wieder aufhören. Ja, mein erstes Gespräch mit einer Psychiaterin verlief folgendermaßen. Sie hören also Stimmen, Frau Wilfer. Ja, wie lange denn schon?ete, was diese drei fiesen Gestalten, die mich tagtäglich begleiteten, den ganzen Tag so mit mir machen. Und ich hob an, ihr zu erzählen, was Paul gestern wieder gesagt hat und so weiter. Und sie unterbrach mich sofort, postwendend, und sagte, das ist nicht so wichtig, das sind nur Halluzinationen. Damit beschäftigen wir uns hier nicht. Dann hatte ich ganz eingeschüchtert wieder aufzureden. Dann hat sie mich gefragt, ob meine Stimmen mich zum Suizid auffordern würden. Und das haben die jeden Tag unendlich oft getan. Und ich hatte ein großes Bedürfnis, ihr mal zu erzählen, was die sich so ausdenken, wie ich mir das Leben nehmen sollte und hob wieder an zu erzählen und ich wurde wieder sofort unterbrochen. Das sind nur Halluzinationen, darauf konzentrieren wir uns nicht. Dann fragte sie mich, ob meine Stimmen kommentieren würden, was ich so tue oder was ich denke und auch da hätte ich so ein Bedürfnis gehabt, ihr mal zu erzählen, was sie da so für Kommentare abgeben und für Ideen haben. Und hörte mir den Satz ein drittes Mal an, dass wir uns darauf nicht konzentrieren. Akte damals war noch nicht mit Computer und so. Also sie schrieb wirklich noch per Hand in die Akte. Wir befinden uns im Jahr 1990 und irgendwann legte sie diese Akte und diesen Stift beiseite, dann guckte sie mich auch das aller allererste Mal überhaupt an und dann sagte sie zu mir, Frau Wilfer, machen Sie sich keine Sorgen, das ist eine Schizophrenie. Okay. Da ich zu diesem Zeitpunkt wirklich, wirklich fertig war, es war sehr abgemagert, weil ich zum Beispiel nächtelang irgendwie durch Berlin gelaufen bin, weil die mich nicht haben schlafen lassen und weil ich immer so das Gefühl hatte, ich müsste vor denen wegrennen können, aber ich konnte ja nicht wegrennen, weil sie sind immer mitgerannt. Dachte ich so, okay, Schizophrenie klingt ziemlich schwerwiegend, wahrscheinlich ist das jetzt die Erlaubnis, dass ich mich hier mal aufs Bett legen kann und ausruhen kann. Das war also gar nicht so erschreckend für mich. Das Zweite, was sie dann tat, war, mir das Dopaminstoffwechselmodell zu erklären. Ich nehme an, das kennen hier auch viele. Da gibt es die beiden Nervenenden und zwischen den Nervenenden fahren Schiffchen hin und her und die Schiffchen haben Dopamin geladen und dann erzählte sie mir, dass bei mir ein bisschen viel Schiffsverkehr ist. Und ich muss mir deshalb keine Sorgen machen, weil gegen die Schizophrenie gäbe es sehr gute Medikamente. Und wennwinden und dann starte ich dann endlich mal durch. Das wollte ich ja eigentlich schon drei Jahre früher gemacht haben. Das heißt, wir hatten so eine Situation, so okay, ich soll mich inhaltlich nicht damit beschäftigen, weil die gibt es ja gar nicht. gegen die Stoffwechselstörung in meinem Gehirn gibt es Medikamente, die regeln das wieder, die Stimmen hören auf und dann muss ich noch Stress vermeiden. Heute bin ich 53 und wenn jemand zu mir sagt, lebe, aber vermeide Stress, dann habe ich bis heute keine Antwort, wie das gehen soll. Heißt das vielleicht auch eine Suizidaufhörung? Ich weiß es nicht. Lebe nicht, vermeide Stress, lebe nicht. Aber egal, die sich irgendwie damals auf dem Markt befanden. Keines dieser Medikamente hat jemals irgendwas an diesen Stimmen verändert. Dafür ist alles mögliche andere irgendwie kaputt gegangen. Und nach zehn Jahren Psychiatrie war ich so ein Punkt, dass nicht meine Stimmen, also die haben mich immer noch zum Suizid aufgefordert, aber da hatte ich dann auch echt keinen Bock mehr. Also da wusste ich nicht mehr, was ich auf dieser Welt soll, weil ich lag im Grunde genommen immer nur auf diesem Krankenhausbett und ich dachte mir so, wenn ich da mal nicht liege, vermisst mich wahrscheinlich auch keiner. vermisst mich wahrscheinlich auch keiner. Das heißt, ich hatte mich komplett aufgegeben. Ich konnte mit diesen mega, mega gehässlichen und bedrohlichen Stimmen nicht leben. Und was ich auch nicht konnte, das wurde mir ja ganz oft empfohlen, konzentrieren Sie sich nicht drauf, hören Sie weg. Es gab immer wieder diesen erklärenden Satz, das ist nicht wirklich vorhanden. Das habe ich nie hingekriegt, weil meine Stimmen waren echt laut und die waren echt penetrant. Und meine Stimmen haben mir ja nicht ein Kochrezept oder ein Wetterbericht erzählt, wo man vielleicht mal dran vorbeihören kann, sondern meine Stimmen haben mich natürlich an Punkten erwischt, wo ich nicht anders konnte als hinhören, an meinen Schwächen, an meinem Nicht-Selbstbewusstsein erwischt. Also in Situationen, in denen man eh schon unsicher ist, wird einem dann eben noch erzählt, wie bescheuert und wie blöd und wie fett und wie hässlich und wie dämlich und was weiß ich, was dir noch alles eingefallen ist. Und dann sagt irgendjemand, hören Sie doch nicht hin. Ich weiß nicht, ich glaube, das gelingt normalen Menschen eigentlich auch nicht. Also, wenn ich mir vorstelle, dass irgendjemand morgens auf der Straße geht und es kommt einem jemand entgegensatzt zu einem so, oh Gott, wie siehst du denn aus? Ist ja ekelhaft. Weiß nicht, ob man das dann so einfach streicht. Und das ist ein massiver Unterschied, dass wenn man jemanden trifft und sagt, hey, du siehst toll aus, hast du gut geschlafen? Das ist kein Problem. Da kriege ich kein Problem mit so einem Satz. Aber mit dem ersten unter Umständen schon. Und ich glaube, dass zu dem Zeitpunkt war mein Plan klar, ich möchte nicht mehr leben. Und was ich ganz klar immer gesagt, nicht drauf konzentrieren, das ist wahnhaft. Nicht drauf konzentrieren, das ist wahnhaft. Nicht drauf konzentrieren, das ist wahnhaft. Das heißt, viele Strategien, die mir dann in der sehr nahen Zukunft sehr, sehr gut geholfen haben, mit meinen Stimmen umzugehen, auf die Idee wäre ich nie gekommen, zum Beispiel meine Stimmen anzusprechen, zum Beispiel mit meinen Stimmen umzugehen. Auf die Idee wäre ich nie gekommen, zum Beispiel meine Stimmen anzusprechen, zum Beispiel mit meinen Stimmen zu diskutieren, mit meinen Stimmen zu streiten, mich durchzusetzen oder sonst irgendwas. Weil ich selber dachte, okay, das ist eine Schizophrenie, mein Gehirnstoffwechsel ist durcheinander. Und ich dachte immer, wenn ich jetzt anfange, mit meinen Halluzinationen auch noch laut zu sprechen, dann bin ich richtig verrückt. Aber genau das war die Lösung. Dazu musste ich aber per Zufall in die Selbsthilfegruppe geraten, um überhaupt eine Idee davon zu kriegen, was man mit Stimmen noch alles machen kann. Und wie ich da gelandet war, war auch ganz witzig, weil ich wollte da partout nicht hin, weil ich nämlich dachte, wenn ich in eine Gruppe gehe, wo lauter Leute sitzen, die alle Stimmen hören, die sind die alle total durchgeknallt, vielleicht ja sogar noch durchgeknallter als ich, wieso soll ich mich da hinsetzen? Ich kann ja in der Klinik, ich war ja permanent in der Klinik, einfach nur in den Raucherraum gehen, da habe ich dann auch alle möglichen Chaoten mit mir sitzen. Die kenne ich wenigstens. So war die Idee. Tatsächlich war es aber so, dass ein Mitpatient von mir diese Gruppe entdeckt hatte und eine neue Ärztin in der Klinik angefangen hat. Das war die 13. mich behandelnde Ärztin. Ich kannte die noch gar nicht. Die hat das irgendwie mitgekriegt und die hat gesagt, ich soll da mal hingehen. So, jetzt war ich in der Klinik zwangseingewiesen. Ich weiß nicht, wie heißt das bei euch? Weißt du auch zwangseingewiesen? Ja. Und hatte ja schlechte Karten, da rauszukommen. Also es gab so einen Fluchtweg übers Dach in dieser Klinik, wo ich immer war, aber auch nicht mehr so einfach. War schon gab so einen Fluchtweg übers Dach in dieser Klinik, wo ich immer war, aber auch nicht mehr so einfach, war schon bekannt, der Fluchtweg. Und ich bin tatsächlich, habe ich mich darauf eingelassen, mit dem da hinzugehen, weil dann irgendwie klar war, die schließen mir die Tür auf. Also ich komme da raus ohne irgendeine Aktion. Die schließen mir einfach auf und dann fahre ich nach Hause und dann nehme ich mir das Leben. Das war für mich ganz klar. Ich bin also mit diesem Mitpatienten losgestiefelt zur Straßenbahnhaltestelle. Und die Stimmhörergruppe war in die Richtung, meine Wohnung war in die Richtung. Und wir kamen auf diese Straßenbahnhaltestelle. Und er blieb stehen sozusagen an der Haltestelle in die richtige Richtung. Und ich sagte Tschüss und ging auf die andere Seite. Er konnte mir noch so kurz zurufen, nicht dein Ernst? Dann kam eigentlich seine Straßenbahn. Okay, der wird jetzt einsteigen und weg sein. Dann fuhr die Straßenbahn wieder los. Dann stand er aber immer noch da und guckte mich einfach nur an und sagte dann zu mir, ey, die Ärztin ist vielleicht total am Arsch, die kommt gerade erst von der Uni. Wenn du jetzt nach Hause fährst und ihr Leben nimmt und in ihrer ersten Arbeitswoche und das kommt raus, die hat jemand rausgelassen, der zwangseingewiesen ist, dann ist die wahrscheinlich beruflich total am Arsch. ja, das geht ja irgendwie jetzt nicht so, weil mich selber umbringen ist ja okay, aber wenn es dann so schlimm ist und so bin ich mit ihm mitgefahren tatsächlich und dann saß ich in dieser Gruppe so wie so ein bockiges Kind und hab so gesagt so okay, ich weiß, ihr seid alle verrückt, kann sein, ich bin auch ein bisschen verrückt, aber reden will ich darüber nicht, so wirklich total in der Abwehr und die Gruppe war ganz cool, die hat mich da einfach bockig sitzen lassen und war trotzdem freundlich zu mir, ohne dass ich irgendwie da was beitragen musste. Tatsächlich war es so, dass ich in dieser Gruppe das allererste Mal in meinem Leben andere Menschen über Stimmen habe reden hören. Menschen über Stimmen habe, Reden hören. Das heißt, das Erste war gar nicht, über meine eigenen Stimmen zu sprechen, sondern wirklich zuzuhören. Und ich bin sehr nachdenklich aus dieser Gruppe nach Hause gefahren, weil ich fand die Leute tatsächlich alle ziemlich verrückt. Also ich fand die auch teilweise verrückter als mich. Also der eine hat zum Beispiel zwei Stunden Streitgespräch geführt, wer, wann, wie, wo, was einkaufen geht, lauthals. Und ich dachte die ganze Zeit, er erzählt von einem Ehestreit mit seiner Freundin oder seiner Frau. Und irgendwann kam raus, dass er diesen Streit mit der Stimme hatte. Und dann dachte ich, Gott, der ist ja noch verrückter, als ich mir vorstellen konnte, dass man verrückt sein kann. Das Fazit dieses Streites war aber, dass er tatsächlich einkaufen gegangen ist und auch die Sachen gekauft hat, die er kaufen wollte, weil er musste sich nämlich mit Inge, so hieß die Dame, mit der er sich da gestritten hat, darüber streiten, was, wie viel und so weiter er einkaufen gehen darf. darüber streiten, was, wie viel und so weiter er einkaufen gehen darf. Und das hat mich insofern nachdenklich gestimmt, als dass es bei mir so war, wenn ich mal nicht in der Klinik war und alleine zu Hause, haben mir die Stimmen teilweise solche Angst gemacht, dass ich mich nicht mehr auf die Straße getraut habe. Und ich habe mir nicht getraut, einkaufen zu gehen. Ich habe teilweise gehungert, wenn ich irgendwann erlösend meine Mama vorbeikam und meine Tüte Essen gebracht hat. Also die kam natürlich regelmäßig, aber so und dann dachte ich so, dieser verrückte Knilch schafft es, einkaufen zu gehen, ganz irgendwie selbstbestimmt und du nicht. Wie macht der das? Da kam so eine Frage, wieso traut der sich das, obwohl der hat auch echt gehässige Stimmen gehört. Und dann gab es eine andere Frau in der Gruppe, die erzählte, also was auch von ihren Stimmen, die hat einfach nur erzählt, Und die hat es da sehr offen erzählt. Und das hat mich unglaublich an meine eigenen Stimmen erinnert. Also meine waren ganz ähnlich unterwegs. Und das war aber die Dame. Marlene, kennst du noch? Hans, kennst du Hannelore noch? Hannelore Klaffke? Ja. Das war die Frau, die in Berlin das Netzwerk Stimmenhören gegründet hat. Eine Stimmenhörerin. Entschuldigung, Marlene. Also sie war auch nicht viel größer als Marlene und hatte aber eine unglaublich große Klappe. Das war für mich das erste Mal, dass ein Mensch mit Psychiatrieerfahrung Öffentlichkeitsarbeit gemacht hat, an den sie nämlich an Gremien herangetreten hat und ganz klar gesagt hat, das Ehe macht es scheiße und kontraproduktiv und eigentlich brauchen wir was ganz anderes, nämlich. Und also die war den ganzen Tag auf Achse, hat Sachen gemacht, die hätte ich mir nie getraut. Axel hat Sachen gemacht, die hätte ich mir nie getraut. Und ich habe mich gefragt, wenn die so ätzende, miserable Stimmen hört wie ich, wie schafft die das trotzdem, das alles zu machen? Wie geht denn das? Ich liege den ganzen Tag auf dem Bett und bin so klein mit Hut. Und die geht da raus und mischt irgendwie sämtliche Läden auf. Und ich glaube, dass ich deswegen neugierig geworden bin. Ich dachte, wenn die auch so eine Idioten hört wie ich, wieso kriegt sie all das hin, was sie tut? Und dann bin ich nochmal zu dieser Gruppe gegangen. Und irgendwann ist mir aufgefallen, ich finde die Leute schon irgendwie ganz schräg, aber irgendwie auch mega sympathisch. Und was ich ganz befremdlich zum Anfang fand, heute in meiner Arbeit ist das so totaler Alltag, aber damals hat mich das wahnsinnig befremdet. Da saß jemand am Tisch und hat gesagt, ich kämpfe jede Nacht mit Geistern. Dann war es der Nächste am Tisch und hat gesagt, meine ehemaligen Arbeitskollegen von der Kriminalpolizei haben meine Wohnung total verwandt. Da gab es Leute, die haben gesagt, ich höre die Stimme der Person, die mir in meinem Leben mal sehr wehgetan hat. Und dann gab es andere Leute, die haben gesagt, ich habe Schizophrenie. Und was es war, also für meine Begriffe saßen da Menschen, die rein theoretisch nicht dasselbe Problem hatten, aber uns ging es allen gleich. Also im Alltag hatten wir die gleichen Probleme, aber aus ganz verschiedenen Gründen sozusagen quasi. Und ich habe gemerkt, dass dieses, eine eigene Erklärung zu haben für das, was mir passiert in meinem ganz persönlichen Leben, hat bei diesen Menschen im Gegensatz zu mir dazu geführt, dass sie Dinge versucht haben dass sie unterwegs waren, sie haben offen darüber gesprochen, sie haben sich ausgetauscht die waren einfach nicht alleine und ich bin auf diesem Krankenhausbett einfach immer einsamer geworden, weil es für mich überhaupt keinen Sinn gemacht hat, mit irgendjemand in der Psychiatrie zu sprechen, weil wir immer am Problem vorbeigeredet haben. Mein Problem waren drei gehässige, ätzende Typen, die mein Leben zur Hölle gemacht haben. Und dann muss ich da irgendwas über meine Kindheit erzählen. Das hat mir nichts gebracht. In diesem Moment. Später schon. Und das war genau der Punkt, wo ich heute sagen kann, die Selbsthilfegruppe hat mir das Leben gerettet, weil in der Selbsthilfegruppe habe ich erst mal anderen Menschen zugehört. Ich habe überhaupt von anderen Menschen erfahren, die auch genauso rumstruggeln in ihrem Leben wie ich. Und das war lange, bevor ich angefangen habe, selber zu sprechen, habe ich angefangen zuzuhören und Geschichten in mich aufzunehmen. Und was ich ganz besonders gehört habe in diesen Zusammenhängen war, was die Leute unternommen haben, um mit diesen Stimmen, die auch größtenteils von Medikamenten nicht weggegangen sind, trotzdem ihren Alltag zu meistern. Und das war die wichtige Information letztendlich. Noch war ich an dem Punkt, dass ich eigentlich gar keinen Eintrag haben wollte. Aber ich glaube, dass ich deshalb immer wieder hingegangen bin. Und so peu à peu bin ich also Teil dieser Gruppe geworden. Ich habe angefangen, selber zu sprechen. Ich habe unglaublich viel Solidarität in dieser Gruppe erfahren. Und ich habe geile Tipps gekriegt. Also die Leute hatten einfach, wenn ich erzählt habe, was die mit mir machen, die hatten einfach tolle Ideen. Hast du schon mal das versucht? Hast du schon mal das versucht? Und ich habe irgendwann angefangen, alles auszuprobieren und ich habe nicht mehr gefragt, ist das sinnvoll? Passt das ins Erklärungsrezept oder irgend sowas, sondern ich habe es einfach ausprobiert. Ich habe mir einen schwarzen Tumalin auf mein sogenanntes drittes Auge geklebt, von dem ich vorher gar nicht wusste, dass ich das habe, aber musste feststellen, okay, meine Stimmen nehmen offensichtlich einen anderen Weg. Also mir hat der schwarze Tumalin nicht geholfen, aber es gab jemanden in der Gruppe, der immer, wenn es ganz massiv wurde, hat er sich diesen Stein auf die Stirn geklebt und dann hat er es ein paar Stunden gut aushalten können, ohne die Stimmen. Ich habe auch versucht, ob ich Unterwasserstimmen höre oder nicht, weil einer behauptete, unter Wasser würden die nicht durchdringen. Ich kann heute sagen, ich höre auch Unterwasserstimmen. So, das war jetzt auch noch nicht die Lösung, aber es waren ja auch andere Strategien dabei. Zum Beispiel hat eine Frau, die ein ganz, ganz anderes Erklärungsmodell für ihre Stimmen hatte als ich, nämlich sie war fest davon überzeugt, dass sie Kontakt zu Geistern hat. Ich fand das total spooky. Trotzdem haben wir gerne miteinander ein Käffchen getrunken und gequatscht. Und die hat eines Tages zu mir gesagt, weißt gesagt, ich musste so drüber nachdenken, was du mir erzählt hast von deinen Stimmen. Und dann habe ich so gedacht, wenn drei erwachsene Männer so gehässig und so brutal und so aggressiv es nötig haben, auf ein junges Mädchen loszugehen, müssen das ganz schön arme Würstchen sein, hat sie gesagt. Und dann ist was ganz Wichtiges passiert. Und zwar hat sie mir den Vorschlag gemacht, wenn du den ganzen Tag gegen drei ausgewachsene Männer kämpfen musst, ist das doch kein Wunder, dass du immer total alle bist und keine Kraft hast und gar nichts mehr schaffst. Hast du es schon mal freundlich probiert? Ich total ausgerostet, du hast ja einen Vogel. Wenn mich jemand auf der Straße blöd von der Seite anmacht, sage ich doch nicht, nett dich kennenzulernen, weil wir Kaffee trinken gehen. Also das wäre für mich eine total absurde Reaktion. Und dann hat sie mir das eben so gesagt, sagt sie, ja vielleicht brauchen die ja eher Hilfe, wenn die sich zu dritt über irgendwie eine Person hermachen. Und dann haben wir uns zusammen einen Satz ausgedacht und zwar immer, wenn meine Stimmen so mega akro losgelegt haben, habe ich zu denen gesagt, tut mir leid, dass ihr so müde seid, aber es hat irgendwie gar nichts mit mir zu tun. Kann ich euch irgendwie helfen? Und ich hätte niemals gedacht zu diesem Moment, dass ich mich jetzt mit großen Schritten auf eine Lösung zu bewege. Das hatte zur Folge, dass meine Stimmen im ersten Moment wahnsinnig aggressiv geworden sind. Was will die? Die versucht jetzt und so weiter. dass meine Stimmen im ersten Moment wahnsinnig aggressiv geworden sind. Was will die? Die versucht jetzt und so weiter. Und je lauter die geworden sind, und sie ist bei mir geblieben, die Frau aus der Selbsthilfegruppe, je lauter die geworden sind, umso öfter haben wir diesen Satz gesagt. Und wir haben den zusammen gesagt, weil zusammen sagt ja sich einfach viel besser als alleine. Und wir haben den laut gesagt, ich war jetzt also auch in dem Zustand, dass ich anfing mit meiner Halluzination zu reden. Und wir haben den laut gesagt und das habe ich drei Wochen fast gar nichts anderes gemacht, außer diesen Satz gesagt. Und nach drei Wochen ist es sehr, sehr plötzlich passiert, dass die Stimmen gesagt haben, Scheiß langweiliger Laden hier geworden und sie würden sich ein neues Opfer suchen. Und dann war es auf einmal still. Und dann dachte ich, ich werde verrückt, weil zu diesem Zeitpunkt hatte ich zwölf Jahre, 24 Stunden am Tag unendlichen Lärm im Kopf. Und als es so ganz still war, da dachte ich, ich knall durch. Und in diese Stille meldete sich eine Stimme. Die hat sich, also diese neue Stimme, die kannte ich noch nicht, die hat sich ganz höflich mit ihrem Namen vorgestellt, meinte, ich bin der und der und wenn du mal Hilfe brauchst, kannst du mich ja rufen. Meinte, ich bin der und der und wenn du mal Hilfe brauchst, kannst du mich ja rufen. Im ersten Moment dachte ich, du hast ja einen Vogel, ich lade doch keine Stimme ein. Und im zweiten Moment habe ich dann aber gesagt, aber danke, dass du mit mir geredet hast, weil das war ja so unerträglich, dieser Moment. Seit diesem Zeitpunkt höre ich sechs vollkommen andere Stimmen. Ich höre im Grunde genommen mehr Stimmen, als ich vorher gehört habe. Aber mit diesen sechs Stimmen kann man es total gut aushalten. Und erst zu diesem Zeitpunkt fing diese Strategien auszuprobieren, wurde das für mich nicht mehr wichtig. Es war nicht mehr wichtig. Sie waren da, das ist ein Fakt, das war meine Realität. Und wenn andere Leute sagen, konzentrier dich mal nicht so auf deine eigene Realität, dann kann sich jeder mal selbst überprüfen. Wir sind jetzt im 15. Stock, da geht das Beispiel nicht. Ich wollte gerade sagen, wenn wir jetzt alle in Hundbellen hören würden, aber es ist ja einer im Raum, dann würden wir das erstmal nicht in Frage stellen. Und zwar so lange, wie wir den Hund auch sehen. Und das ist uns auch völlig klar. Also ihr hört den jetzt von links bellen, ihr macht es jetzt nicht, aber sozusagen ihr hört diesen Hund von links bellen und ihr würdet ganz automatisch was machen, wenn links ein Hund bellt. Ihr würdet hinschauen und dann würdet ihr diesen Hund sehen und sagen, klar, ich habe einen Bellen gehört, da ist ein Hund. Stellt euch vor, ihr guckt da hin und da ist kein Hund. Was denkt ihr dann? Nehmen wir mal an, wir sind im ersten Stock. Ihr guckt auch alle nach links, da ist kein Hund. Was denkt ihr dann? Der ist woanders. Also ihr fangt nicht an, in Frage zu stellen, dass ein Hund gebellt hat, sondern ihr erklärt euch ganz schlicht und ergreifend und ganz schnell und einfach, klar, wenn ich die nicht sehe, ist ja woanders. In Stimmenhörnendes Machen werden sich sofort, also Postwänden eigentlich für verrückt erklärt. ich höre das, ich kann auch ganz genau die Richtung sagen, aus der meine Stimme spricht. Die hingucken, die sehe ich nicht, das ist halt eine Stimme, die haben so ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten. Und alle anderen sagen, die gibt es nicht. Und wie soll ich dann das Problem lösen? Wie soll ich mit so jemand lernen umzugehen, wenn alle sagen, weg. Und Stimmenhörende machen nichts anderes. Und sie überprüfen ihre Wahrnehmung und finden eine Erklärung dafür. mir gesetzt und ich habe sie gesehen und gehört, dann fängt unter Umständen auch jemand an, an Geistesglauben, der sie vorher nicht tat. Das ist jetzt auch nicht so schick in unserer Gesellschaft, es ist dann so esoterisch oder so. Aber da könnte man vielleicht noch Kreise finden und auf anders Gesinnte stoßen. Wenn ich morgens das Haus verlasse und Angela Merkel zu mir sagt, die Farbe deines Schlüpfers passt überhaupt nicht zu der Hose, die du darüber trägst, dann fange ich an, mir ganz viele Fragen zu stellen, nämlich woher weiß Angela Merkel das und wie gelingt ihr das, mich persönlich auf der Straße anzusprechen und dann fängt mein Hirn an zu rattern und dann denke ich so, okay, das kann sie eigentlich nur wissen, wenn eine Kamera in meinem Zimmer installiert ist. Und wie nimmt sie jetzt Kontakt auf der Straße mit mir auf? Klar, über Telepathie. Ich bin analogisch unterwegs und bestens orientiert. Ich versuche mir nur was zu erklären, was ich erlebe. Und das ist das, was Stimmenhörenden, ich hoffe, heute schon deutlich weniger passiert als mir damals, dass einem permanent Leute versuchen zu erklären, was richtig und was falsch ist, was die richtige Realität und die falsche Realität ist und dabei völlig hinten überfällt, einer Person zu helfen, sich gegen einen übergriffigen Menschen zu verteidigen, zum Beispiel. Das bleibt dabei auf der Strecke. Ich habe daraufhin viele, viele Jahre mich in der Selbsthilfe engagiert. Ich bin später in die Niederlande gefahren zu Marius Rommer und Sandra Escher und habe da eine Ausbildung gemacht zu Begleitungsstimmen hörender Menschen. Das nennt sich erfahrungsfokussierte Begleitung. Und wir haben das dann im Rahmen unseres Selbsthilfevereins angeboten in der Beratung und damit fing meine Peer-Beratungskarriere an, nämlich im Jahr 2003. Und wir waren ein reiner Selbsthilfeverein, also da war kein Träger, da war kein Geld dahinter oder sonst irgendwas. Wir waren ein reiner Selbsthilfeverein und wir fingen an, eine Telefonberatung zu machen. Und zwar für alle, wir haben die auch ganz offen gemacht für alle. Uns konnten Eltern anrufen, Freunde von Stimmhörenden anrufen, Stimmhörende natürlich anrufen. Uns hätte rein theoretisch mit jemandem im professionellen Hintergrund, eine Person, die selber Stimmen hört und auch eine angehörige Person, die Stimmen hören aus der Begleitung kennen. weil ich habe mich gar nicht getraut, immer noch nicht getraut, tagsüber so wahnsinnig viel auf der Straße aufzuhalten, weil ich war ja so zwölf Jahre Psychiatrie, Dauerpatientin. Ich war so völlig ungeübt, mich da draußen durch die Welt zu bewegen. Das hat mir Angst gemacht. Dann habe ich nachts Autofahren gelernt und dann konnte ich immer so, ich musste morgens um eins los und um sechs, da musste jede Abo-Zeitung in ihrem Briefkasten sein. Dann habe ich mich wieder in meine Höhle zurückgezogen. Das war meine erste Kontaktaufnahme zur Außenwelt. Und dann habe ich das dort gelernt und dann haben wir es im Netzwerk einfach gemacht. Und in dieser Begleitung macht man nichts anderes, als sich sehr, sehr viel Zeit zu nehmen für die Stimmenwelt einer anderen Person. Das heißt, ich versuche ganz genau zu erfahren, wen gibt es alles, der, die, das spricht. Was sagen die genau? Wann rücken die auf den Plan? Kommt noch was anderes dazu? Was macht es mit dir? Wie geht es dir damit? Ich versuche die Menschen sehr genau kennenzulernen, die Familiengeschichte mir anzuhören und so weiter. Und so kommt es, dass wir sehr, sehr viel Zeit damit verbringen, sehr ausführlich und sehr strukturiert über die Stimmen zu sprechen. Also nicht so, wie geht es heute mit den... Sondern, wer ist denn heute alles schon da gewesen? Zum Beispiel. Und dann werden mir Namen gesagt. Ah, die. Und dann weiß ich Bescheid. Und ich glaube, das ist dieser große, große Unterschied. Ich erlebe Kollegen, ich arbeite ja mittlerweile auf einer Akutpsychiatrie in Berlin, ich erlebe durchaus die Kollegen als sehr viel offener als früher gegenüber dem Thema, auch gesprächsbereit. Aber das Häufigste, was mich Menschen mit einem professionellen Hintergrund fragen in den Seminaren ist, verschwommen im Raum, was genau, ich öffne ein Fass, was ich nicht wieder schließen kann, kannst du ein bisschen genauer beschreiben, welches Fass du meinst zu öffnen und stoße da auf sehr, sehr viele berührungsängste weil das wage ich mir zu behaupten dass in ausbildung nicht beigebracht wird und mir ist das scheißegal was mir jemand antwortet stellt jede frage zu den stimmen und wenn die personen mir die nicht beantworten möchte, dann sagt sie, ach nee, das möchte ich jetzt nicht. Oder sie sagt auch, die Stimme möchte nicht, dass ich dir das erzähle. Okay, alles klar. Darf ich die Stimme mal ausrichten? Und ich würde sie gerne ein bisschen besser kennenlernen, wenn sie in jedem Gespräch dabei ist. Aber das kann ich nicht, ohne mit ihr zu reden. Dann versuche ich irgendwie mit der Stimme in Kontakt zu kommen. Mal zu gucken, weil was Stimmen es gewöhnt, dass alle sagen, ich muss weg. Wenn ich doch aber eine wichtige Botschaft habe, die ich platzieren will, aber keiner, hört mir keiner zu, wollen mich alle am besten sofort ermorden. Was mache ich, wenn ich eine wichtige Botschaft platzieren will und mir wird nicht zugehört und ich werde immer versucht, aus der Tür rauszuschieben, was mache ich dann? Ich werde lauter. Und ich werde energischer. Und vielleicht auch bedrohlich. Um mir Gehör zu verschaffen. Und genau das passiert mit Stimmen nämlich auch. Das heißt, wenn ich versuche, erstmal irgendwie so einen Konsens herzustellen, dass wir alle uns miteinander unterhalten können, geht es oft besser. Und ich hatte letzte Woche in der Klinik eine ganz witzige Situation. Ich mache diese Beratung und auch diese intensiven Stimmengespräche, das nennt sich Maastricht Interview, kann man ganz, ganz viel machen noch mit diesen Inhalten, seit 15 Jahren. Es ist noch niemand explodiert. Also es sind noch keine Fässer geöffnet worden, die keinen Boden hatten oder sonst irgendwas. In 15 Jahren ist nichts passiert, obwohl jemals explodiert, dekompensiert und nicht wieder aufgestanden oder sonst irgendwas. Jetzt habe ich meinen Faden verloren. Wo ist er denn jetzt? Was habe ich gerade gesagt? Ja, jetzt genau. Ich saß also mit einer Frau, die ich schon sechs, sieben Jahre in der Akutpsychiatrie immer wieder begleitet habe. Es ist immer wieder in schweren Krisen bei uns auf der Station gelandet. Wir haben immer mal angefangen, uns so ein bisschen anzutasten, aber sie wollte nie mit mir reden. Ich weiß, dass sie Stimmen hört. Und beim letzten Aufenthalt ist sie von sich aus, nach sieben Jahren, ist sie von sich aus an mich herangetreten und hat mich gefragt, ob wir uns mal über die Stimmen unterhalten können. Und dann haben wir angefangen, uns zu unterhalten. Und sie war sehr, sehr zurückhaltend. Sie hat ganz wenig erzählt. Und irgendwann habe ich sie einfach mal gefragt, wie heißt sie denn? Es ging um eine bestimmte Stimme und ich habe einfach gefragt, wie heißen die? Dann fing sie an, so rumzudrucksen. Dann hat sie gesagt, ich weiß nicht, vielleicht sollten wir jetzt aufhören. Hat die so einen doofen Namen? Ach, dann lachen sie mich aus, hat sie gesagt. Sie hat gesagt, wenn ich ihnen den Namen sage, lachen sie mich aus, hat sie gesagt. Sie hat gesagt, wenn ich Ihnen den Namen sage, lachen Sie mich aus. Ich habe sie angesucht, ich sage, versuchen Sie es mal. Dann hat sie gesagt, der heißt Ramses. Dann habe ich runtergeschaut. Das schreibe ich mir mal auf, damit ich mir merken kann, okay, Ramses. Und was hat Ramses jetzt genau gesagt? Dann gibt sie wie erstarrt auf ihrem Stuhl sitzen und sagt so, und Sie lachen jetzt nicht. Ich sage, was denken Sie, worüber sollte ich jetzt lachen? Naja, dass Sie jetzt irgendwie zu mir sagen, wer sollte ich denn sein, dass ich mit einem großen ägyptischen Gott persönlich in Kontakt bin. Sie haben ja gesagt, der heißt Ramses. Sie kennen doch Ihre Stimme. Warum soll ich das in Frage stellen? Ich höre den noch nicht. Und seitdem reden wir ganz, ganz viel, ganz im Detail über alle Stimmen. Da gibt es noch mehr, nicht nur Ramses. Und ich glaube, das ist das, was manchmal als Peer besser gelingt, weil ich wirklich sagen kann, ich bin nicht irritiert. Also ich muss nicht so tun, als ob ich nicht irritiert bin. Ich bin nicht irritiert, weil ich in 15 Jahren, ich glaube im Grunde genommen darauf ab, mir als stimmenhörende Person zu ermöglichen, das, was ich erlebe, gut zu durchschauen, gut zu durchdenken, vielleicht auch ein bisschen zu organisieren und zu ordnen. Weil solange ich so viel Angst habe und da nicht reingucken kann, komme ich keinen Schritt weiter. Es gibt, glaube ich, so ein chinesisches Sprichwort sozusagen. sozusagen mit etwas umgehen lernen willst, dann musst du es anschauen. Wenn du weggehst, lernst du das nie. Das ist so ähnlich, wie auch man mit Angst umgeht. Wenn ich Angst habe, muss ich es irgendwie schaffen, mich dem Thema der Angst zu widmen. Wenn die Angst sehr groß ist, brauche ich dabei ganz, ganz dringend Bekleidung. Irgendjemand, der mit mir geht. Und Begleitung sozusagen. Irgendjemand, der mit mir geht. Und das, glaube ich, kann ich ziemlich gut leisten. Ich kann zwar sonst nichts, ich habe nur Abitur gemacht, aber Stimmen kennenlernen kann ich super. Darum glaube ich, dass es wichtig ist, weil in der Psychiatrie immer noch wenig gesprochen wird und weil ich auch, ich mache auch seit 15 Jahren Seminare, da sitzen überwiegend irgendwelche Teams aus irgendwelchen Kliniken oder Psychologen oder irgendwas und immer noch die gleichen Fragen gestellt wird. Wenn immer noch die gleichen Fragen gestellt wird, brechen die Leute in einer Krise zusammen, wenn ich mit ihnen über die Stimmen rede, dann kann ich ganz klar sagen, nein. Kann ich die Menschen alles fragen? Ja. Das maximal Blöde, was passieren kann, ist, dass jemand sagt, möchte ich Ihnen nicht sagen. Dann darf man es nicht persönlich nehmen. Dann ist das okay. Solange ich nicht bohre oder sonst irgendwas. Und dieser Tatsache ins Auge zu schauen, da gibt es sehr, sehr gute Studien, dass 70 Prozent aller Menschen, die in ihrem Leben die Diagnose Schizophrenie erhalten, fangen jetzt nicht an, das Thema noch aufzumachen, ob es die gibt oder nicht, bei denen ist davon auszugehen, dass ein traumatisches Erleben in der Vergangenheit vorliegt. Das ist ein extrem hoher Prozentsatz. Das sind nicht alle, aber es sind sehr, sehr viele Menschen. Und dieses traumatische Erleben, wenn ich nicht gerade mit Menschen in Kontakt bin mit Flüchtlingshintergründen oder so, findet mitten in unserer Gesellschaft statt. Quasi hinter den Nachbarntüren. Und diese Menschen können über diese Themen ganz schwer irgendwann reden. ist die klassische Antwort, wenn ich anfange, von einem Trauma zu erzählen, das ist nicht der richtige Zeitpunkt, das ist nicht der richtige Ort und ich habe nicht die richtige Ausbildung. Und meine Gegenfrage ist dann immer, was machst du denn, wenn deine Freundin zu dir kommt und sagt, mir ist gestern was ganz Schlimmes passiert und er erzählt dir ein traumatisches Erlebnis, sagst du dann zu deiner Freundin auch, das ist nicht der richtige Ort, das ist nicht der richtige Zeitpunkt, ich habe nicht die richtige Ausbildung, dir zuzuhören? Wohin schickst du deine Freundin mit der Geschichte oder deinen Freund? Und ich glaube, das ist sozusagen so ein Thema in der Psychiatrie. Das ist sozusagen so ein Thema in der Psychiatrie und ich glaube, dass es deshalb gut ist, dass ich auch auf dieser Station bin, ohne all das, was meine Kollegen dort auch leisten. Wir haben einfach unterschiedliche Spezialgebiete, sage ich immer, und auch unterschiedliche Fähigkeiten. Jetzt habe ich gerade vorhin ganz irritiert festgestellt, dass, Hans, du hast gesagt, dass ihr euch entschlossen habt, gar nicht in der Akustikpsychiatrie zu arbeiten, hier in Oberösterreich. Ich mache das jetzt seit zehn Jahren. Ich habe für mich damit gute Erfahrungen gemacht. Ich habe mittlerweile auch, mittlerweile sind es doch fünf Kollegen, die ich habe in der Klinik. Also es ist auf fast jeder psychiatrischen Station eine Peer-Begleitung da. Das ist auf manchen Stationen. Wir haben zum Beispiel so eine Soteria, die so ganz weich und sanft arbeitet. Das ist natürlich wesentlich einfacher als auf einer geschlossenen Akutpsychiatrie. Aber meine Erfahrung ist ganz klar, wenn jemand stimmengeplagt ist und von seiner Psychose sehr, sehr verängstigt und verunsichert, ist es ganz, ganz wichtig, schon in diesem Stadion klarzumachen, das ist ein Thema, über das man reden kann, das ist ein Thema, mit dem man nicht alleine bleiben muss. Thema, mit dem man nicht alleine bleiben muss. Und ich leite seit zehn Jahren zusammen mit einem Kollegen aus der Pflege, haben wir eine offene, in dem Fall ist es eine Psychosegruppe, wo die Menschen direkt schon von der Akutstation teilnehmen können. Aber die Gruppe steht den Menschen auch offen, wenn sie entlassen sind. Sie können also auch von zu Hause kommen. Und da finden von Anfang an sehr, sehr offene Gespräche über Inhalte statt. Und mit dieser ständigen Idee, die Leute müssten erst landen oder die Menschen sollten erst begreifen, dass es Stimmen sind und dass es das alles gar nicht gibt und erst dann kann ich arbeiten, das ist das Schwierige für mich. Sondern wenn jemand in der Psychose feststeckt und für meine Realität die absurdesten Dinge erzählt, dann versuche ich, diese andere Realität einfach zu verstehen. Sonst kann ich ihn nicht begleiten. Sonst kann ich die Angst nicht verstehen, die dieser Mensch empfindet. Und dazu muss ich mehr Zeit nehmen. Und darum glaube ich, dass Peers wichtig sind. Und meine Kollegen fragen mich auch ganz oft und ich glaube, da verändert sich auch was. Ich bin fertig. Ja, dann sage ich mal danke. Genau. Und bitte dann die Mitdiskutanten da aufs Podium. Ja, dann sage ich mal danke. Genau, kannst du gleich da her sitzen. Und bitte dann die Mitdiskutanten da aufs Podium. So schnell geht das nicht. Jetzt sitzen wir dann da. Genau, bitte Oana, Michael, Hans. Danke für den, glaube ich, wirklich sehr interessanten, sehr persönlichen Vortrag, Beitrag. Respekt. Ja, jetzt hast du mal ein paar Minuten Pause, damit ich dir anderen vorstellen darf und kann und fragen darf. Genau, ich fange zu meiner, wo ist das? Da sitzt die Oana Jusko. Du bist Stimmenhörerin und Peerberaterin aus Graz und bist auch Mitarbeiterin im EFC-Institut. Das ist die Abkürzung für Experience-Focused-Counseling, also Erfahrungsfokussierte Beratung. Mittlerweile auch schon, glaube ich, Stammgast bei unseren Veranstaltungen. Meine Frage an dich, was ist die Motivation, deine Erfahrungen an Betroffene weiterzugeben? Ich versuche gerade im Kopf zu priorisieren, weil es einfach so viele Gründe und Motivationen gibt. In erster Linie ist es deutlich, dass im klassischen System einfach so vieles fehlt. Ich habe das ja auch oft erlebt, dass die Frage ist, und wenn wir danach fragen, löst das was aus, die Frage mir gegenüber, darf ich das fragen, ist das okay, hin und her. Darf ich das fragen? Ist das okay? Hin und her. Und das Verhalten ist so, als wäre ein System, das funktionieren würde und den Leuten geht es gut und wenn wir das fragen, dann geht es den Leuten eher schlecht, weil ich mir denke, es geht den Leuten schlecht. Also mir ist es schlecht gegangen und da möchte ich einfach unterstützen mit dem Austauschen. Einfach auf das Schlechtgehen, dass die unfassbar schwierigen Sachen einfach ihren Raum haben. die unfassbar schwierigen Sachen einfach ihren Raum haben. Also das ist, so gesehen vom Gefühl her, meine Hauptmotivation. Und alles andere ist einfach, ja, da sein, unterstützen und da alle Leute, das heißt auch die Fachleute, weil da habe ich viele begegnet, die einfach helfen wollen und nicht wissen wie. Und bevor ich mit meinen vernetzten Gedankengängen jetzt laut werden, so viel Raum einnehmen. Das sind eben meine zwei Hauptmotivatoren. Danke für die Frage. Eine Frage hätte ich noch. Wie geht es dir damit, wenn eben andere dann nicht so tun, wie man selber oder nicht so erfolgreich sind auf dem Weg wie du? Wie gehst du quasi mit dem um? sind auf dem Weg wie du? Wie gehst du quasi mit dem um? Ich sehe die Welt sehr bunt. Ich glaube, den Menschen jetzt irgendwie meinen Weg, meine Schablone aufzuzwingen. In erster Linie wäre das dasselbe, wie das System zurzeit funktioniert, nur in grün. Das heißt, statt Medikation und der Arzt weiß es am besten überspitzt, ganz kurz gesagt, wäre es dann, es gibt jetzt nur diesen einen Weg. Und selbst wenn die Menschen im Endeffekt einen ähnlichen Weg oder einen ähnlichen Zugang finden, das abzukürzen, dann würde ich sie ja den wichtigen Erfahrungen berauben, die man braucht, die ich gebraucht habe. die man braucht, die ich gebraucht habe. Ich habe so viele extra Runden gedreht, um nachher herauszufinden, dass bestimmte Dinge doch passen. Wie zum Beispiel, dass mir mal relativ am Anfang eine Freundin gesagt hat, du kannst dich nicht vor dem, was dir im Leben passiert ist, verstecken. Ich habe gedacht, doch. Die Wahrheit ist, nein, ich kannst dich nicht vor dem, was dir im Leben passiert ist, verstecken. Ich habe gedacht, doch. Die Wahrheit ist, nein, ich habe mich nicht verstecken können. Ich habe eben meine Zeit gebraucht, um die Skills für mich selbst zu erarbeiten. Genau das hat ja jeder andere auch verdient. Die Zeit, um sich selbst zu entdecken, um einen eigenen Weg zu finden. Es wäre ja schön, wenn man jemandem einen Bausatz geben könnte mit, so jetzt hast du alles und jetzt geht es in fünf Minuten, aber Recovery braucht Zeit und es gibt ja auch einen Grund dafür. Ja, ich finde es eigentlich auch schön, wenn da die ganz vielen unterschiedlichen Zugänge sind und es gibt ja auch so viele unterschiedliche Möglichkeiten, mit Menschen in Kontakt zu treten. Und ich sehe mich da eher als Lernende von anderen Menschen mit anderen Erfahrungen, neuen Zugängen. Das macht es dann noch ein bisschen bunter. Danke. Danke dir. Ja, rechts von mir sitzt Michael Jansky. Du bist im Peer bei Exit Sozial, ich glaube von Anfang an oder ziemlich? Ja, ich bin von Anfang an dabei. Das war der Peer-Coach-Lehrgang, der erste in Oberösterreich war 2003. Der war damals so ein Pilotprojekt von Netzwerk Spinnen und Exit Sozial. Und das hat sich dann 2014 in das Peer-Team gebildet, weil gut war, dass sie eine Gruppe zusammenfinden und sich gegenseitig austauschen können, dass wir gemeinsam Supervision haben und dass wir sozusagen auch Vollbesprechungen machen können, wenn Probleme auftauchen, dass wir das im Team analysieren können und schauen können, wie wir bei gewissen Situationen weitermachen. Und das war damals sicher eine große Herausforderung, dass wir noch gar nicht gewusst haben, was ist denn eigentlich unsere Aufgabe als PIR? Was werden wir dann machen? Aber jetzt in den 20 Jahren hat sich das schon etwas normalisiert. Es waren am Anfang sicher andere Fragen als wir jetzt haben. Was sind eigentlich Ihre Aufgaben? Also ihr seid ein eigenes Team, sozusagen nicht integriert in die anderen Projekte, sondern sozusagen ein eigenes Team, das dann auch eigenständig arbeitet? Ja, also es ist so, dass wir alle zwei Wochen als Team im Tre Von dort aus besuchen wir andere Einrichtungen von ExitSozial. Wir machen Einzelbegleitungen und können ziemlich schnell und unbürokratisch mit Leuten in Kontakt treten und uns austauschen. Ich glaube, bei den Peers geht es darum, dass man einfach angstfrei die eigene Geschichte reflektiert und einfach darüber redet, weil es oftmals von der Professionistenseite manchmal Vorbehalte gibt und speziell im Thema Stimmen hören, wenn man selber mit Stimmen gehört hat, dann ist das ganz was anderes und dann ist das komplett was Normales fast und von da ist dann einfach der Umgang sehr einfach. Genau, eine Frage, die ich jetzt stellen wollte, eigentlich schon beantwortet, wo du die Vorteile des PEERS-Projekts siehst, weil ich glaube, du hast es eh schon gesagt. Ja. Vorteil ist einfach, dass die eigene Erfahrung ist dann so Tür öffnen, dass man sich einfach anders austauschen kann. Und als Peer hat man den Vorteil, dass man einfach schon reflektiert ist. Ich habe jetzt nicht erst vor zwei Jahren das erste Mal Psychose gehabt, sondern bei mir ist das schon 28 Jahre und da ist schon etwas reflektierter das Ganze. Und dann ist auch immer das Interessante, wie kann man Ansätze finden mit den Leuten. Also ich lehne permanent selber etwas Neues dazu und ich kann den Erfahrungsschutz von anderen auch schon weitergeben, wo ich drauf gekommen bin, dass das einfach sehr individuell ist, was hilfreich ist. Was du auch angesprochen hast, was ich auch nur betonen möchte, ist dieses Unbürokratische. Für alles andere braucht man ja, für Therapie braucht man Überweisung, für Wohnen braucht man Bescheid, für euch braucht man, dass man anruft sozusagen, wenn es Platz ist oder Ressourcen da sind, dann geht das auch irgendwie. Wo es ganz einfach und schnell geht, ist einfach mal ein Gespräch für eineinhalb Stunden, dass man sich mal trifft. Das geht eigentlich fast jederzeit. Das ist meistens sehr schnell unbürokratisch. Genau, genau. Dann möchte ich noch vorstellen, ich glaube, ich muss es dir gerade vorstellen, Hans Nussbaumer, das ist auch hier bei Exit Sozial und Moderator unserer Stimmenhörergruppe und eben wesentlicher Mitarbeiter bei unserem Stimmenhörenprojekt. Was mich interessieren würde, ist auch so die Zusammenarbeit mit anderen, mit sogenannten Professionisten. Wie funktioniert das genau? Oder wie hat sich das auch entwickelt? Wie war das am Anfang? Wie hat es gesehen worden? Wie ist das jetzt? Zum Anfang war es eigentlich eher schwierig. Zum Anfang waren eher so ein bisschen Ängste da, dass da jetzt eine Konkurrenz kommt, eine billige Konkurrenz. Und vielleicht wird man durch die billige Konkurrenz kommt, eine billige Konkurrenz und vielleicht wird man durch die billige Konkurrenz irgendwann einmal ersetzt werden. Es waren auch Ängste da, dass wir zum Beispiel mit vertraulichen Sachen nicht umgehen können, dass wir einfach irgendwie Informationen weitergeben. Dann waren auch ein bisschen Bedenken, ob wir überhaupt so krisenresistenter sind. Also ob wir uns selber im Griff haben. Das war dann auch ein bisschen. Es ist eigentlich relativ schnell besser geworden. Ich muss auch sagen, es waren natürlich auch viele Mitarbeiter, die haben uns gut vertraut. Die haben uns von früher her gekannt. Da, wo ich sogar Angst gehabt habe, weil ich habe zum Beispiel auch einmal zwei Kolleginnen gehabt, die mich einmal betreut haben, wo ich dann gedacht habe, wie wird es jetzt denen gehen, wenn das jetzt auch einmal Kollegen, Kolleginnen sind, wobei die waren eigentlich recht begeistert, also die waren froh, dass sie einmal einen Treffenden, den sie früher betreut haben, wo sie gesagt haben, haben gesehen, ja dem ist ganz schlecht gegangen, jetzt geht es dem besser und der sitzt jetzt da bei uns und tut damit. Also es war eigentlich gar nicht so schlecht. Ich muss sagen, ich bin eigentlich jetzt immer überrascht, wenn ein Mitarbeiter fähig ist, dann sagen sagen, das ist ein Kollege. Dann sagen die, Kollege, nicht ganz. Ich bin kein typischer Sozialarbeiter, ich bin jetzt schaue ich mal, was ist wirklich zu tun. Also, du brauchst jetzt was in der Warnhage, machen wir schnell, schauen wir, ich habe die Waschmaschine gleich, oder solche Sachen. Ich habe halt da ein bisschen einen rationalen Zugang. Aber es funktioniert ganz gut dann. Das denke ich auch. Wie ist denn das bei dir, Joana? Bist du auch eingebunden in ein Team oder in eine Organisation? Was sind eigentlich deine Tätigkeitsschwerpunkte? Ich bin in unterschiedlichen Organisationen, also hauptsächlich, also die meisten Stunden in der Steiermark bei regionalen Beratungszentrum für Menschen mit Behinderung, wo einfach Peerberatung im Allgemeinen angeboten wird und eben auch beim Verein Achterbahn, was ein Selbsthilfeverein ist. Das Lustige, ich habe vor kurzem mit meiner Kollegin eben vom Beratungszentrum gesprochen. Sie hat als Sozialarbeiterin 15 Jahre in der Psychiatrie gearbeitet in verschiedensten Situationen, in verschiedensten Stationen und hat gedacht, wenn jemand die Diagnose Psychose kriegt, ist das Leben vorbei. Sie hat ja die die patienten patientinnen gesehen und so der schrecklichste was sie sich vorstellen hat können und dann komme ich daher mit meinem recht sonnigen gemüt wie über mich berichtet wird und bin dann auch noch ihre Kollegin. Und das finde ich dann immer angenehm, wenn da ein anderes Bild auch erzeugt, einerseits eben bei den Menschen, die selbst Stimmen hören, dass da auch gesehen wird, okay, da gibt es auch ein Leben danach, unter Anführungszeichen. Also mehr oder minder hauptsächlich nach dem Krankenhaus, nicht immer nach den Stimmen. Die verändern sich oft nur. Und vor allem auch beim Professionistenteam, dass da so viele andere Blickwinkel ermöglicht werden und dass da auch oft die Einsicht ist, dass auf das System einfach gar keine andere Entwicklung oft ermöglicht haben und sie dann im Team auch neue Dinge probiert werden, die Berührungsängste sich verändern. Also da habe ich natürlich durchwachsene Erfahrungen mit Fachleuten, aber im Allgemeinen eher in die Richtung. Was jetzt auch schon angesprochen worden ist, ist so diese Krisenresistenz. Was mich auch interessiert, wie geht es euch, das fragst du jetzt ganz allgemein in die Runde, Menschen zu erleben in vielleicht ähnlichen Situationen, wie ihr mal wart? Oder Menschen, die vielleicht auch nicht aus ihrer Krise rauskommen und wo es halt ein paar schwer ist. Geht euch das nahe oder wie geht es ihr damit um oder kommt das oft vor? Natürlich geht mir das nahe, weil sonst würde ich ja da nicht arbeiten. Und es wäre schlimm, wenn es mir nicht nahe ginge. Aber es haut mich nicht um, wenn du das meinst. Nee, ich habe ja eine große Überzeugung, dass es ganz viele Möglichkeiten gibt, das durchzuhalten und ich habe so eine Idee, das Wichtigste ist einfach, dass jemand dabei bleibt und dann kann man auch viel schaffen. Das Schlimmste wäre, in so einer Situation alleine gelassen zu werden oder dass Leute sagen, das hat keinen Sinn mehr, weil die rotiert hier schon seit zwölf Jahren. Ja, solche Stimmungen gibt es, wenn Menschen immer wieder kommen. Letztens hat unsere Oberärztin das therapeutischen Nihilismus genannt. Ja, den gibt es. Und den da nicht zu haben, das kann ich gut und ich kann trotzdem abends schlafen. Ja, natürlich kommt das hervor, dass man Menschen trifft, Betroffene, die aus dem Ausnahmezustand sind. Nachdem man das selber kennt, wie es eher eine Psychose oder eine Manie ist, dann kann man damit angstfrei umgehen. Weil das ja praktisch, wenn man das innere erlebt hat, dann ist es eine Wiederholung von dem und von daher ist das nicht so aufregend. Ich glaube, dass dann auch die Professionisten schneller Alarm schreien und da Probleme haben, als wenn man selber. Für mich ist es dann einfach immer wichtig, nach dem Treffen, dann kann ich mit einem guten Gewissen heimfahren und geht es mir gut. Und wenn das nicht ist, dann muss ich zusätzliche Hilfe anfordern sozusagen oder das weitergeben, aber das ist bis jetzt eher selten vorkommen. Aber man lernt damit umgehen. Also eigentlich fast mehr Gelassenheit wie auf unserer Seite. Oftmals schon, denke ich mal, ja. Ja, ich finde das eigentlich immer recht spannend, so gesehen, da einfach das Ausatmen erlauben zu dürfen, weil ich glaube, es gibt immer einen Grund, warum gerade etwas los ist, dass die Aufregung da ist, dass etwas über Jahre dauert und im Grunde bin ich da. Natürlich hinterfrage ich mich immer, inwieweit kann, unterstütze ich da in der Situation, weil das meine Grundstruktur ist in allen Bereichen. Aber es ist jetzt nicht, dass es mir Angst machen würde oder mich beunruhigen würde oder Ähnliches, sondern ich eher da als Lernende rangehen möchte. ähnliche, sondern ich eher da als Lernender rangehen möchte und ja da beim Halt geben oder ausatmen unterstützen möchte. Ich habe auch das Gefühl, durch die Krisenerfahrung sind Fachleute dann eher unausgeglichener als Peers, also nicht nur von mir, sondern auch von anderen Piers, die ich kennenlernen durfte. Ja, wenn jetzt die Leute krisenhaft sind, meistens denke ich mir, schauen muss das jetzt unbedingt jetzt sein. Nein, es ist einfach anstrengend, sagen wir das so. Es ist angenehmer, wenn die Leute keine Krisen haben, aber wenn sie keine Krisen haben, kann man es auch nicht ändern. Und oft frage ich einfach auch die Leute, was tun wir jetzt? Was soll ich jetzt da? Also ich, also für mich machen manche Sachen dann keinen Sinn, was die Leute vorschlagen, aber bis zu einem gewissen Grad mache ich das schon mit. Aber es gibt natürlich schon Sachen, wo man absolut sagt, das geht jetzt nicht oder da ist jetzt eine Grenze, da bin ich weg. Geil. Dann schauen wir ins Publikum. Gibt es Fragen? Jetzt wäre eine gute Gelegenheit, Fragen zu stellen. Bitte ins Mikrofon sprechen. Ich habe Familiensoziologie angefangen zu studieren und habe dann später jetzt mit dem 50-Jährigen Interesse in die fachspezifische Ausbildung meinen Senf beizutragen. Sind das alles ausgebildete Leute oder wollt ihr da überhaupt niemanden dazukriegen, der Familiensoziologie studiert hat? Aus Peer braucht man Ausbildung sozusagen. Aber wer startet als Professor? Sind das einzelne Peer-Appetitoren oder mit einem fachspezifischen Studium? Peer ist kein Studium bei uns. Aber wer ist der PIR-Professor? Vielleicht kennt der Hans besser aus als ich. Also bei uns in Oberösterreich ist das mittlerweile eine knapp zweijährige Ausbildung. Ja, das würde ich wissen. Die Ausbildung fängt wieder an im November, wobei die Plätze eigentlich schon vergeben sind. Und die letzte Ausbildung war 2008, also das ist schon einige Zeit aus. Machen das freiberufliche Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, Sozial- und Geisteswissenschaftler? Freiberufliche Wissenschaftler, ja. Nein, das machen eigentlich, also die Vortragenden sind eigentlich Profis und zum Teil auch sogar Betroffene. Genau, also wenn sie Profis sind, dürften sie Behindertenpädagogik oder sowas gelernt haben. Genau. Genau, das interessiert mich, ob ich dann später, ich will mein Studium wieder aufnehmen, auch in der Professur bei Ihnen tätig sein zu können. Beim Peer-Lehrgang, oder wie meinen Sie? Ja, genau. Also der wird nicht von Exit, der erste Peer-Lehrgang ist von Exit organisiert worden, aber mittlerweile ist das das EMC, genau, das ist ein anderes Institut, da haben wir keinen Einfluss drauf. Aber wie gesagt, es gibt so einen Theorie-Teil mit Vorlesungen in Psychologie, in Psychiatrie, in Medizin oder keine Ahnung, bei Gesprächsführung. Es gibt dann Praxisen, einen praktischen Teil sozusagen. Also auch Praktika muss man dann machen. Es gibt Supervision, ich glaube Eigenreflexion, die man auch braucht. Es ist eine sehr, ich meine es ist ja trotzdem eine profunde Ausbildung sozusagen, ist ja auch wichtig sozusagen. Danke. Ah ja, die Johanna, kann das vielleicht einer erklären, wie das bei dir war in Graz, in Steiermark? Ja, bei mir war es in Graz an der FH Joanneum, war es die Ausbildung zum akademischen Peerberater. Es gibt auch die Ex-Innen-Ausbildung, es gibt unterschiedlichste Ausbildungen für Peers. Ich sage immer, bei Peers ist einfach der Mensch am wichtigsten. Ich habe auch die besten Peerberatungen selbst von Menschen teilweise auch bekommen, die keine Ausbildungen hatten, sondern wirklich gut waren als Menschen und in der Reflexion ihre Erfahrungen. Also ich mag ja Ausbildungen sehr gerne und habe auch im Peer-Feld nationale und internationale Ausbildungen einfach aufgenommen für mein persönliches Wachstum. Jede bereichert, aber am wichtigsten, vor allem bei der Peer-Beratung, um vom Konventionellen wegzukommen, ist einfach die Beziehung, die man aufbauen kann und das gemeinsame, die gemeinsame Erfahrungsexpertise, wo man einfach ankommen kann. Also das ist für mich am wichtigsten, hat natürlich keinen Anspruch für jede Person, aber das von dem, was ich erlebt habe. Jo, gibt es weitere Fragen? Ich hätte eine Frage. Können die Stimmen auch wieder verschwinden, so wie sie gekommen sind? Gibt es das? das gibt aber wir wissen einfach nichts sozusagen also das kann manchmal passiert es schnell und zeitig im arbeitsprozess schon ganz überraschend und manchmal als bei mir sind die bis heute da und kann es hat niemanden prognostizieren aber generell wollte hat es mir interessiert und einige das so wie Sie kommen auch wieder gehen. Naja, ich weiß nicht, ob es einfach so wie Sie kommen wieder gehen. Ich denke, dann ist meistens was erledigt, wenn Sie wieder gehen. Da gibt es Aufgaben. Ja, okay. Danke. Vielen Dank. Das heißt, man soll eigentlich dann Menschen, die Stimmen hören, richtig konfrontieren damit und sie sprechen lassen darüber. Und sie ermutigen, dass sie sich gegen die Stimmen auf die Füße stellen sollen oder dass sie sich nicht unterkriegen lassen sollen. dass sie sich nicht unterkriegen lassen sollen. Jetzt wird es schwierig mit diesem Pauschalen, man soll. Also es gibt so Stimmen, mit denen würde ich mich vielleicht nicht anlegen, da würde ich andere Strategien wählen. Ich glaube, es ist wichtig, Menschen zu ermutigen, ihre Stimmen kennenzulernen und das mit anderen zu teilen. Weil man dann auch automatisch anfängt, über das eigene nachzudenken. Also wenn man das jemandem erklären möchte, muss ich das sortieren. Ich kann nicht jemandem das so an den Kopf schmeißen, wie ich das erlebe. Das heißt, ich muss selber anfangen, ein bisschen Struktur reinzubringen, damit die Person mich gegenüber versteht. was da für Themen dahinter liegen. Das lässt sich auch schwer vorhersagen. Aber ich fände es fahrlässig, niemanden mit in diese Erfahrungswelt zu nehmen. Weil ich nenne das immer Gedankenmühe. Wenn man immer wieder dasselbe erlebt und immer wieder dasselbe dazu denkt, hat man ganz wenig Veränderungsmöglichkeit. So eine Stimme- oder Psychosewelt zu begreifen, da braucht man ein bisschen Zeit, wenn man da nicht selber drin lebt. Und ich hätte nicht gewollt, dass meine Mutter das mit mir... Also das war schon gut, irgendwie noch andere Gesprächspartner zu haben, auch Gesprächspartnerinnen, die vielleicht gar nicht so viel Berührung mit meinem Alltag haben. Ich wollte da nur auch etwas hinzufügen, wenn es okay ist, weil das beim Wort konfrontieren bin ich da ein bisschen gar nicht, weil es ein schlechtes Wort ist, weil ich glaube, es gibt im Tun keine schlechten Worte, sondern weil es bei mir immer das Hauptwort ist, Mitgefühl. Jetzt meine Erfahrung, was auch nicht für alle sprechen muss, aber meine ist, dass die Stimmen von der Grundabsicht eine gute Absicht haben, aber es zu massivsten Kommunikationsproblemen aus verschiedensten Gründen gekommen ist. Und oft durch Mitgefühl eben das Anschauen der Stimmen, aber dann vor allem auch das Anschauen des Lebens teilweise auch war. Also so Grenzen setzen, das schon, aber sonst eher sehr, sehr viel Mitgefühl, was die Menschen oder die, die ich kennenlernen durfte, teilweise auch zu wenig erlebt haben. Gibt es Ambitionen, die PSA in die Krankenhäuser in Österreich zu integrieren? Das ist glaube ich nicht so möglich bis jetzt, oder? Letzten Endes ist das Hauptproblem eigentlich die Finanzierungsgeschichte. So wie es bei uns jetzt ist, das ist eine Landesgeschichte, also das wird aus dem Landesbudget gezahlt und wenn man es jetzt im Krankenhaus erarbeiten darf, dann wäre das eigentlich eine Krankenkassenabrechnung. Also da müsstest du das irgendwie österreichweit dann auch organisieren und zum Beispiel da geht es um ganz komische Sachen, aber eigentlich eher um typische Sachen, wie zum Beispiel, wo wird man eingestuft vom Gehaltsschämen her? Oder, was war noch so eine Geschichte? Gehaltsschämen und was gibt es noch? Ich glaube, das Wesentliche ist, wie du gesagt hast, diese Finanzierung. Ein österreichisches Problem, weil Peers werden über die Sozialabteilung finanziert, Krankenhaus als Gesundheitsressort. Ich glaube, dass das für diesen bürokratischen Müll auch ist. Man könnte nicht extern in die Klinik gehen, wenn man zum Beispiel selbstständig ist, dass man dann in der Klinik arbeitet. Nein, weil man im Krankenhausboden ist, Krankenhauspersonal zuständig. Das war letztens auch ein Thema, wo die Krisenhilfe zum Beispiel nicht in ein Krankenhaus fahren darf, weil das Krankenhauspersonal zuständig ist. Also auch wir, wir dürfen unsere Klienten dort besuchen, aber wir sind dort nicht da zum Betreuen oder Behandeln oder sonst irgendwas. Also wenn man im Krankenhaus ist, ist es Krankenhaus zuständig, wenn man draußen ist, ist es draußen zuständig. Mir ist jetzt eingefallen, es geht ja auch um das, wo wird man als einer von den Berufen, also wird der überhaupt anerkannt? Also wir stehen zum Beispiel in Sozialberufe gesetzt drinnen. Wenn du jetzt im Krankenhaus arbeiten willst, dann gehst du zum Pflegeberuf oder zum medizinischen Personal und da scheinen wir nicht auf. Also können wir auch nicht im Krankenhaus arbeiten. dann gehst du zum Pflegeberuf oder zum medizinischen Personal. Und da scheinen wir nicht auf. Also können wir auch nicht im Krankenhaus arbeiten. Ich würde nur sagen, dass ich tatsächlich selbstständig bin und auf Honorarbasis in der Klinik arbeite. Und die Klinik einen Weg gefunden hat, das zu finanzieren. Und zwar, ich weiß es zufällig, aus welchen Töpfen ich da finanziert werde. Die eine Hälfte kommt aus der Fortbildungskasse der Ärzte und die andere aus der Fortbildungskasse des Pflegepersonals. Also die Klinik war da irgendwie so ganz findig, wie sie das verankert und es geht. Man muss dann gut gucken, muss man sich absichern und so weiter. Meine Kolleginnen in der Klinik sind in der Regel eingestuft als Pflegehilfer. Das bedeutet in Deutschland ein sehr, sehr geringes Gehalt. Und momentan laufen die Verhandlungen mit den Krankenkassen bei uns heißt es ganz oft Genesungsbegleitung, ich finde das Wort so bescheuert, als eigene Berufsgruppe anerkennen zu lassen. Das ist ein politischer Kampf. Ich glaube, den muss man dann irgendwann mal fechten. Der politische Kampf ist ja auch bei uns immer wieder da und flammt immer wieder auf. Zum Krankenhaus, ich habe jetzt bei einer Fortbildung Kollegen eben aus Wien kennengelernt, die eben beim, ich hoffe, ich sage nichts Falsches und ich habe es mir richtig gemerkt, wo die Peers beim Verein Lockleben ohne Krankenhaus arbeiten, dann zugekauft werden in der Klinik. Also gesehen, dass sie dann auch in der Klinik arbeiten können, tätig sein können. Ich persönlich kenne es von Honorarbasis in ambulanten Settings, dass man dafür als Bier auf Honorarbasis zugekauft wird und sonst sind Gespräche am Laufen, mal schauen wie lange die dauern, weil das kann ja, gut dass wir Erfahrungsexperten sind, einiges erlebt haben und dadurch einen langen Atem haben, also so schnell geben wir da ja nicht auf. Meine Frage ist bezüglich medikamentöser Therapie, was halten Sie von Medikamenten oder sind Sie in der Peer-Gruppe jetzt so stabil, dass Sie Medikamente nicht mehr brauchen? Oder ist es eine wichtige Säule oder ist es jetzt so? Es ist sehr unterschiedlich. Also bei uns beim Peer-Team, manche nehmen Medikamente, manche nicht. Also es ist kein großes Thema. Thema und sollte da auch von der Person selbst die Stimmen hört, individuell auch bestimmt, also eigentlich nicht mitbestimmt, sondern wirklich bestimmt werden dürfen. Persönlich kenne ich wenige Peers,weder sagen, es ist schlecht oder es ist gut, sondern das Wichtigste ist die Wahlmöglichkeit und die Vorstellung von allen Alternativmöglichkeiten, die es gibt, dass man sich als betroffene Person dann den persönlichen Zugang aussuchen darf und den eigenen Werteweg bestimmt darf, wieder umändern darf und dergleichen, solange es die Person selbst dem bestimmt. Ganz wesentlich ist es, glaube ich, du hast es ja auch gesagt, einen individuellen Weg zu finden, mit den Stimmen umzugehen und es gibt auch kein Rezept und Medikamente können eine Säule sein, müssen auch nicht, genauso wie es verschiedene Strategien gibt, das mit den Stimmen reden, genauso wie Hintergründe zu suchen, Hintergründe zu bearbeiten, Traumata zu bearbeiten, also das alles kann Element sein, das alles kann wichtig sein, das muss man eben dann außerfinden. sein, das alles kann wichtig sein, das muss man eben dann auch so finden. Genau, vielleicht der Übergieber Hans, dass du uns erzählst, was wir bei Exit Sozial anbieten, bezüglich Stimmenhören. Bezüglich Stimmenhören? Ich glaube, bezüglich Medikamente. Also, ah, okay. Also, für uns ist das Angebot für Stimmenhörer besteht von unserer Seite aus der monatlichen Selbsthilchentlich von 14 bis 16 Uhr einmal am Mittwoch. Was wir noch zusätzlich machen, wir machen eben auch Beratung, Einzelberatungen. Passt das, Gabi? Ja, das ist gut. Wir bieten auch Einzelberatungen auf für Betroffene und Angehörige, also zum Beispiel bei der Telefonberatung rufen immer wieder Angehörige an. Und ja, was machen wir noch? Den Welttag stimmen wir einmal im Jahr. Ja, das haben wir jetzt die letzten Jahre nicht mehr gehabt, aber wir haben eine Zeit lang auch Fortbildungen angeboten, also intern für Mitarbeiter, extern auch für Mitarbeiter, wo wir eben die Einführung in das Stimmenhörn-Verstehen gemacht haben. Und wir haben auch eine Zeit lang in der Krankenpflegeschule eben auch das Naturstimmenhörn als Fortbildung gemacht. eben auch das Notulstimmen als Fortbildung macht. Ja, gibt es noch Fragen? Ansonsten würde ich sagen, ist die Zeit eh schon sehr fortgeschritten und ich werde die Diskussion jetzt das erste Mal hier beenden, aber ich hoffe, es ist noch nicht zu Ende, weil wir im Anschluss stehen wir draußen noch zur Verfügung für Fragen, Diskussion, genau, weiteren Gespräch, auch Infomaterial über unser Angebot finden Sie draußen und da möchte ich auch hinweisen auf den Büchertisch, den es auch noch gibt, zusammengestellt von Buchplus, das ist ein Buchladen und ein Beschäftigungsprojekt von der Promethe. Und es gibt Literatur über Psychose, Stimmenhören, Psychiatrie und Lebensführung allgemein. Ja, dann möchte ich noch hinweisen, oder ich habe es eh schon gesagt, diese Veranstaltung heute ist ja eigentlich der Auftakt für unsere morgige Tagung. Und wer jetzt noch Interesse und Lust hat, daran teilzunehmen, bitte scheuen Sie sich nicht. Also man kann sich auch jetzt noch anmelden oder auch morgen spontan hinkommen. So viel Platz haben wir noch. Ja, wie auch schon erwähnt, wird die heutige Veranstaltung in circa einer Woche auf der Homepage von DorfTV abrufbar sein. Genau, und ich danke hier DorfTV für die langjährige Kooperation und generell für euer super Programm. Ich glaube, ihr seid der beste und niveauvollste Sender des Landes und starke Empfehlung. Also dort findet man wirklich Beiträge, was Interessantes, genau, über alles, was es gibt. Danke dafür. Ja, danken möchte ich heute auch noch ganz besonders dem Team vom Wissensturm für die Gastfreundschaft und die Unterstützung, vor allem bei der Technik, dass alles so gut funktioniert. Danke sagen möchte ich beim Projekt im Stimmenhören, beim Hans, beim allem bei der Technik, dass alles so gut funktioniert. Danke sagen möchte ich beim Projekt im Stimmenhören, beim Hans, beim Hans Nussbaumer, bei der Gaby Böcksteiner, bei der Marlene Weiterschahn, Mitbegründerin dieses Angebotes und auch bei Daniela Jahn, die jetzt seit heute oder eigentlich jetzt neu einsteigen wird und uns unterstützen wird. Super, wir freuen uns. Willkommen an Bord. Und bei Michael, genau, der auch Teilnehmer unserer Gruppe ist und der jetzt ja den Peer-Lehrgang starten möchte sozusagen und auch in unserer Gruppe bereits mitmoderiert. Danke sagen möchte ich auch bei allen anderen Mitarbeiterinnen von Exit, die am Zustandekommen des heutigen Abends mitgewirkt haben, eben vor allem an Elisabeth Dutzi von der Öffentlichkeitsarbeit, dann Eric und Susi vom Service für die ganze Hintergrundarbeit und unserem Zivildiener, dem Jan, auch für seine tatkräftige Unterstützung. Danke sagen natürlich bei dir, Antje, für deinen leidenschaftlichen Vortrag. Danke bei den Mitdiskutanten und danke bei allen euch Peers für eure Arbeit, für euer Engagement. Und die zukünftigen Professoren. Danke allen zukünftigen Peers und Professorinnen. Das freut mich. Und danke bei euch allen für kommen, fürs Interesse, fürs Mitdenken und Mitreden. Genau, bei manchen sage ich bis morgen, bei anderen hoffentlich bis spätestens nächstes Jahr, wenn wir uns wieder hier treffen, zur nächsten Welttag-Veranstaltung zum Thema Stimmenhören. Schönen Abend. Applaus