Klima und Du Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin- und hergeschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der freien Medien in Oberösterreich. Auf der Streif in Kitzbühel ist der Skirennfahrer vorübergehend auf Siegeskurs. Das ist im Jänner 2023. Eineinhalb Jahre später klebt er auf Österreichs Straßen. Das ist die Geschichte vom Skitalent zum Klimakleber und dann zum Ex-Klimaaktivisten der letzten Generation. Diese Wandlung in nur neun Monaten. Herzlich willkommen Julian Schüter, schön, dass Sie sich Zeit nehmen. Heute sprechen wir über viele Themen. Die letzte Generation und ihr Ende, wie Sie als Skirennfahrer in der Aktivistengruppe Platz fanden, aber auch, wie Sie beim Hochwasser im September versuchen zu helfen. Außerdem, was Sie sich von der Nationalratswahl erhoffen. Übrigens, dieses Interview nehmen wir am 19. September, also vor der Nationalratswahl erhoffen. Übrigens, dieses Interview nehmen wir am 19. September also vor der Nationalratswahl auf. Liebe Zuhörerinnen, mein Name ist Lars Pollinger. Schön, dass Sie bei Klima und Du dabei sind. Bis vor wenigen Monaten waren Sie Rennläufer im Weltcup, dann Klimaaktivist bei der letzten Generation. In der Zeitung stand zuerst Skihoffnungsschüter, dann Klimaaktivistschüter. Jetzt ist beides, sagen wir mal, Geschichte vorübergehend. Wie würden Sie sich jetzt bezeichnen? Ich glaube, ich würde mich immer noch als Skifahrer bezeichnen, weil das ist das, mit dem ich groß geworden bin und das, was immer noch meine Leidenschaft ist. Ich fahre jetzt keine Rennen mehr, aber ich werde immer noch leidenschaftenschaft ist. Ich fahre jetzt keine Rennen mehr, aber ich werde immer noch leidenschaftlich Skifahren und ich sehe mich selber immer noch als Aktivisten, wenn die letzte Generation jetzt keine Proteste mehr macht. Aber ich glaube, mein Aktivismus ist auch gerade im Wandel, beziehungsweise ich denke viel drüber nach, wie es mit Klimagerechtigkeitsaktivismus insgesamt weitergehen kann. Und auch mit meinem Aktivismus. Aber Skifahrer und Aktivist trifft es, glaube ich, für mich immer noch am besten. am besten. Wir wollen auf ganz viele Punkte eingehen, die Sie gerade genannt haben. Zum Beispiel eben neue Protestformen, wie Klimaaktivismus sich entwickeln kann. Zuvor noch, Sie haben gerade gesagt, Sie sind irgendwie immer noch Skifahrer, aber andererseits auch Aktivist. Das hat sich ja oft schon in Ihrem Leben, sagen wir mal, gespießt, wie man in Österreich sagt. Nach Ihrem Rücktritt im Februar waren dann weiter die Kameras auf sie gerichtet, weil sie dann bei der letzten Generation in erster Reihe standen. Wie war denn da die Übergangsphase für Sie? Also die Übergangsphase war jetzt nicht so, das war jetzt nicht so der abrupte Übergang, wie man sich das vielleicht vorstellt, weil ich halt davor relativ lange verletzungsphase gehabt habe mit also ich war eineinhalb jahre davor habe ich mich in kitzbühel verletzt habe dann diese neun monate nach nicht eineinhalb jahre davor habe ich mich verletzt, habe mir im Knie das Kreuzband in den Meniskus gerissen, habe dann diese neun Monate Reha gemacht, bin dann eigentlich schon wieder zurück gewesen, hätte einen Start im Weltcup gemacht, habe mich qualifiziert in Beaver Creek für die Abfahrt. Das ist dann aber wetterbedingt abgesagt worden und kurz darauf hat mein Rücken wieder mehr zum Wetter angefangen und eine Bandscheibenfahrfeuer ist diagnostiziert worden. Das hat dann auch ein paar Monate gedauert, bis wir dann zu dem Entchluss gekommen sind dass sie diesen bahnsteinfahrer operieren will und dann habe ich gesagt dass sie mit dem rennen fahrer karriere beenden will und dann relativ gleichzeitig habe ich mir entschieden, mit der letzten Generation in den Protest zu gehen. Ich habe mich ja davor schon lange solidarisch gezeigt mit ihnen. Dadurch war dieser Übergang jetzt nicht so abrupt vom Rennläufer zum Aktiv im Protest, aktiv im Protest, sondern dazwischen war halt diese Verletzungsphase, die ja schon, also so Reha zu machen, hat ja nicht so viel mit diesem Rennbetrieb zu tun, dass man ja hauptsächlich daheim oder an dem Ort, wo man die Reha macht und trainiert, in der Kraftkammer, beim Physio. Aber dieser Übergang prinzipiell war schon viel los, würde ich sagen. Medial war es eigentlich so, wie ich es erwartet habe, nach diesem ersten Protest. Ich habe, glaube ich, mit meinem Namen einiges an Reichweite für die letzte Generation erreicht. Das war irgendwie das Ziel oder der Grund, wieso ich das machen wollte. Weil ich der Auffassung war, dass die letzte Generation so der beste Ort ist, wo ich meine Reichweite nutzen könnte. Das hat funktioniert. Rundherum war es schon auch stressig, weil von ein paar Seiten ziemlich viel Hass daher gekommen ist, was auch erwartbar war. Von welchen Seiten war denn der Hass da? Ja, medial, also schon durch so klassische Medien wie Zeitungen und Online-Magazine, Social Media logischerweise, Hauptsächlich aber nicht mehr direkt, sondern so über den Umweg von meinem engen Umfeld. Also das hat Menschen, die in meinem engen Umfeld sind, so von meiner Familie und so, ziemlich oft so blöd angeredet worden sind. Und da dann auch mir die Schulter vergeben haben. Das war dann schon eine Belastung, muss ich sagen. Sie haben gerade diesen medialen Druck angesprochen. Kommen wir gleich zum privaten Druck noch. Zum Beispiel der damalige Trainer Sepp Brunner hat ja gesagt, Sie sollen sich lieber mehr auf die Reha konzentrieren und weniger auf den Klimaaktivismus. Da hat er in einer Schweizer Zeitung gesagt, war dann am Schluss der Druck im ÖSV zu groß, warum sie aufgehört haben oder war das nur wegen dem Rücken? Oder war das auch deswegen, weil sie mal gesagt haben, vor einem gut eineinhalb Jahren haben wir schon mal gesprochen und da haben sie gesagt, Gut eineinhalb Jahre haben wir schon mal gesprochen und da haben Sie gesagt, Sie kennen Sie vorstellen, weiter Ski zu fahren, aber wenn Sie die Rahmenbedingungen in der FIS nicht ändern, dann würden Sie auch aufhören. War das auch ein Grund? dass ich schon die letzten Jahre gemerkt habe, dass ich das nicht so lange machen will, wie ich jetzt eine klassische Skifahrerkarriere. Also ich habe nie vorgehabt, Skirennen zu fahren, bis ich 35, 40 bin. bis ich 35, 40 bin. Und mein Plan, den ich mir so ungefähr zurechtgelegt habe, wäre gewesen, dass ich vielleicht noch zwei, drei Jahre das mache. Und dann hätte ich sowieso gerne was anderes gemacht. Und mit diesem Bandscheibenfahrer vorher habe ich dann auch irgendwie gesehen, dass ich meinen Körper schon sehr stark belaste und auch irgendwie zerstöre, so schleichend. Und so eine Reha von einem Bandscheibenfahrer ist auch wieder sehr viel Arbeit und das weiß man dann irgendwie nicht mehr wert, das zu investieren diese arbeit wieder zurück zu kämpfen auf das level wo ich war oder noch weiter für also hatte ich sowieso nicht mehr so lange machen wird das war das heißt dass der bahnstein parfait mein die karriere ende eigentlich nur ein bisschen vorgezogen, aber nicht. Der Auslöser war, dass ich generell das Gefühl gehabt habe, ich habe nicht einmal so die Erfüllung gesehen. Es wirkt zwar so, als würde man da sehr viel herumkommen und sehr viel erleben, aber im Endeffekt habe ich auch irgendwann gesehen, dass man fährt jedes Jahr an die gleichen Orte, fährt die gleichen Pisten runter, meistens den gleichen Lauf fährt und probiert dann ein paar hundertstel schneller zu sein. Das hat mit der Zeit ein bisschen den Reiz verloren. Und ich glaube dann kommen jetzt schon noch andere Gründe, also andere Sachen, so ein bisschen verstecktere Gründe dazu, wieso die auch dazu, sicher dazu beitragen haben, wieso ich die Lust ein bisschen dran verloren habe oder wieso es mich nicht mehr so gefreut hat, das so lange zu machen. Aber dass jetzt in der FIS nichts weitergegangen ist, war jetzt nicht, also war es jetzt vielleicht ein Symptom von den Gründen, aber war jetzt nicht ausschlaggebend geklappt. Es war nicht so, dass ich gesagt habe, okay, ich kann da nichts erreichen, jetzt höre ich auf. Im Gegenteil, es hat sich eigentlich schon sehr wirksam angefühlt, was ich gemacht habe. Und es war auch nicht so, dass der Druck vom ÖSV so hoch war, dass ich das mit ihr genötigt hätte, aufzuhören. Überhaupt nicht. am ÖSV so hoch war, dass ich das mit ihr irgendwie genötigt hätte, aufzuhören. Überhaupt nicht. Um diese Frage auch zu stellen, weil sie sich natürlich anbietet, Sie haben zu Beginn gleich gesagt, Sie sind noch Skifahrer. Denken Sie da manchmal über ein Compact nach oder reizt es Sie gar nicht mehr? Natürlich habe ich manchmal so Gedanken, also ist schon noch präsent, aber ich kann es jetzt auch nicht ganz ausschließen, dass ich nochmal Rennen fahren will. Aber derzeit kann ich mir das nicht vorstellen. Sie haben ja damals einen offenen Brief an die FIS geschrieben, den haben ja ganz viele Athletinnen und Athleten unterschrieben. Wollen Sie uns nochmal erzählen, was waren da die Forderungen und was wurde da umgesetzt? Die Forderung war, dass sie sich bekennen zu Klimaneutralität bis 2035. Okay. Dann, dass... Ach, das Transparenz in den Klimathemen und das vierte war, ich glaube, aufhören Greenwashing zu betreiben. Also die Formulierung war anders, aber ich kann mich jetzt nicht hundertprozentig daran erinnern. also die Formulierung war anders, aber ich kann mich jetzt nicht hundertprozentig daran erinnern, umgesetzt worden ist, dass eine Nachhaltigkeitsmanagerin eingestellt worden ist, also das ist so ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeitsabteilung, die wir ja gefordert haben. Sie haben aufgehört, zu behaupten, sie wären klimapositiv und das mit diesem schwindligen Regenwaldprojekt zu begründen. Wir haben auch probiert durchzubringen, dass der Saisonstart später stattfindet. Das haben sie bis jetzt nicht umgesetzt. Sonst habe ich mich in letzter Zeit auch wenig mit der FIS beschäftigt. Vielleicht weiß ich sogar von irgendwas noch gar nichts, was passiert ist. Dann will ich gleich weitermachen. Haben Sie doch noch Kontakt mit jemandem aus der Skiszene? Gibt es da vielleicht jemanden, der ihre Rolle da übernehmen will? Oder vielleicht das plant, auch eben als Skirennläufer in bessere Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen in der FIS im Skirennsport? Weiß ich nicht. Ich habe zurzeit nicht so viel Kontakt mit Leuten aus der Szene. Aber das ändert sich vielleicht noch. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass es jemanden gibt, der das so intensiv betreiben will. Ich hätte zumindest von nichts gehört und nichts gesehen. Aber ich glaube, die allgemeine Awareness ist schon durch diesen offenen Brief gestiegen. Und es erfordert jetzt näher mal so viel Mut wie vorher, sich zu dem Thema zu positionieren, weil es halt einige schon da haben. Und ich kann mir auch gut vorstellen, dass wenn dann jetzt der Saisonstart im Oktober wieder stattfindet, da wieder eine Diskussion entsteht, so wie es die letzten paar Jahre immer war eigentlich. entsteht, so wie es die letzten paar Jahre immer war eigentlich. Und dann wieder Druck zustande kommt und vielleicht wieder große Athletinnen wie letztes Jahr zum Beispiel Michaela Schifrin gesagt hat, dass wir vielleicht anfangen sollten, unseren Sport und unseren Kalender an die Natur anzupassen und nicht die Natur an unsere Wünsche. Oder so ähnlich. Warum braucht es denn überhaupt jemanden, der sich im Skirensport für Klimaschutz einsetzt? Es braucht überall alle, die sich für Klimaschutz einsetzen, weil es unsere Lebensgrundlagen betrifft. Deswegen. Und im Skisport sehe ich da schon viel Potenzial, weil erstens sehen wir die Auswirkungen sehr direkt, indem wir die schmelzenden Gletscher jetzt beobachten, indem wir sehen, dass die Winter immer schneeärmer werden, dass Skigebiete immer leistungsfähigere Schneeanlagen, also Beschneiungsanlagen brauchen, um schneesicher zu sein und so weiter. Dadurch können wir auch ganz gut kommunizieren, was da passiert. in Ländern beliebt und bekannt, wo die Veränderung, wo mit der Veränderung begonnen werden sollte, also wo die in diesen Ländern, diese Länder haben die größte Verantwortung Klimaschutz umzusetzen. Sie sprechen da eben von Frankreich, von Deutschland, von Österreich, von Amerika, wo der Skirettenirennsport ja sehr populär ist. Warum haben diese Länder die größte Verantwortung? Weil diese Länder historisch die größten CO2-Emissionen haben und gleichzeitig den sie nutzen könnten, um Veränderungen einzuleiten und neue Wirtschafts- und Gesellschaftsmodelle auszuprobieren, damit andere das dann noch machen können. eben von schmilzenden Gletschern. Sie waren ja selbst als Kind eben in ihrer Rennlaufkarriere, als Kind und dann als Jugendlicher und als Erwachsener oft am Gletscher auch trainieren, auch oft um diese Zeit, also September, Oktober. Was ist Ihnen denn da aufgefallen am Gletscher? War das merklich mehr, als Sie noch Kind waren und dort waren? Oder wie war da vielleicht ein Prozess, der Sie eben für den Klimaschutz angeregt hat? Ja, also wie ich so sieben, acht war, habe ich öfters mit einem lokalen Verein da oben trainiert, am Dachsteingletscher. Und an den Moment kann ich mich ganz gut erinnern, da habe ich so Betonfundamente in die Felsen gesehen. Das ist so ein Plateau-Gletscher und habe dann meinen Trainer gefragt, warum da so Betonblöcke in die Felsen reinhängen und dann hat er mir erzählt, dass das einmal die Bergstation von dem Schlepper war, von dem Schlepplift war, der da runter gelaufen ist und der Schnee ist halt, der hat 20, 30, 40 Meter drunter aufgehört. Und mein Trainer hat versucht, das halt damals, als er jung war, war da noch die Bergstation oben. Und das heißt, es ist in diesen 30 Jahren der Gletscher schon extrem weit zurückgegangen. Und ich habe mir damals schon gedacht, da kann irgendwas nicht stimmen, wenn der Gletscher so schmilzt. Ja, also mittlerweile ist der Gletscher fast nicht mehr erkennbar, also das ist halt noch ein kleines Eisfeld. Letztes Jahr im Herbst ist da der Skibetrieb eingestellt worden, die Lifte sind abbaut worden, weil man da nicht mehr Skifahren kann auf dem Gletscher oder auf dem, was von dem Gletscher noch übrig ist. Also das ist schon unübersehbar, dass da was passiert. Ja, es passiert was mit dem Klima. Nachher kommen wir noch zu dem Hochwasser, das ich gerade in Österreich war. Zuvor wollte ich Sie noch fragen, Sie haben es vorhin angesprochen mit Ihrem Umfeld von dem Wechsel zum Skirennfahrer, zum Klimaaktivist. Jetzt kommen wir gleich zur letzten Generation, wo Sie jetzt im letzten halben Jahr sehr aktiv waren. Sie sind ja einer der lautesten der letzten Generation geworden, haben jetzt vorhin gesagt, Ihr Umfeld wurde dafür auch kritisiert. Wie hat denn Ihr Umfeld auf Sie reagiert? Ich meine, man hört ja immer wieder diese Geschichten von den Eltern, die ihre Kinder irgendwie unglaublich stark auch finanziell unterstützen müssen, wenn sie in den Weltcup kommen wollen. Sie sind in den Weltcup gekommen, wie war denn zum Beispiel die Reaktion von den Eltern? Sie schmeißen jetzt alles hin für das, was sie 20, 21 Jahre gearbeitet haben? Die Reaktion war eigentlich sehr verständnisvoll. Also auf das, dass ich mit dem Rennfahren aufhören wollte, das war, also sie waren schon irgendwie ein bisschen traurig. irgendwie bisschen traurig aber ja das war das war voll angenehm also die entscheidung ist man also keiner probiert mich von was anderen zu überzeugen und die entscheidung ist sofort akzeptiert worden. Da ist auch nicht groß drauf herumgeritten worden, dass sie jetzt irgendwie Geld investiert hätten. Also das war voll okay. Und dann waren sie eben von der Skipiste im Dezember, im März oder April schon in Wieden und haben dort Proteste gemacht mit der letzten Generation. Wie war das dann zum Beispiel in Ihrem Freundeskreis? Hat man Sie da unterstützt oder eher abgewandt? Also Teile von meinem Freundeskreis haben nicht so wirklich Verständnis gehabt dafür. Aber dadurch, dass ich ja schon länger auch in der Klimagerechtigkeits-Bubble unterwegs bin und da einige Freunde habe, die zu großen Teilen auch selber schon bei der letzten Generation waren und mit denen ich dann gemeinsam irgendwie im Protest bin, war das eine sehr schöne Erfahrung mit diesen Menschen diese Erfahrung zu teilen und natürlich waren die unterstützend. Kommen wir jetzt zum Thema letzte Generation. Sie haben ja dann im Februar dieses Jahres aufgehört mit dem Skirennenfahren, sind dann in die Klimaaktivismus-Szene sozusagen ganz eingestiegen, unter Anführungszeichen. Zuvor haben sie ja die letzte Generation unterstützt mit ihrem Namen, sie haben sich dahinter positioniert, dann auch selbst festgeklebt. Wie war denn das dann? Zum Beispiel das Thema Skifahren hat sie ja dann auch bei der letzten Generation noch weiter begegnet, denn um Medienaufmerksamkeit zu erregen, klebte sich die letzte Generation ja nicht nur auf die Straße, sondern sie störte auch das Season Opening in Sölden oder in Obergurgl letztes Jahr oder heuer beim Saisonfinale in Saalbach. Glauben Sie, hat das was gebracht? Ja, sicher. Bei solchen Aktionen war ich nie dabei. Das ist auch alles passiert, bevor ich das erste Mal aktiv im Protest gegangen bin, soweit ich mich erinnern kann. Oder nein, Saalbach war noch im Parlament. Ja, ich war nicht dabei. Aber ich glaube schon, dass es was gebraucht hat. Ganz klar. Vor allem, ich habe den Protest in Gurgel extrem gut gefunden, weil es wirklich so unignorierbar war. aktivist vom oef live interviewt worden sind und die message im live fernsehen anbringen haben kino das war ja und weil er so viel diskutiert worden ist darüber und ich habe also das gefühl gehabt dadurch hat auch der Skisport und die Skirenn-Szene ein wahres Gesicht gezeigt, was nicht so schön war, aber was gut war, dass offenbart worden ist. die Schießszene da ja extrem enttäuschend für mich reagiert hat und ähm ja, schon allein deswegen war es gut, dass wir auch über das geredet haben, wie man mit sowas eigentlich umgehen sollte ähm ähm vor allem geht es mir darum, also ich bin halt der Einstellung, dass Veränderung Konflikt braucht und mit so einer Aktion haben wir auf jeden Fall Konflikt provoziert. Der Ausgang war halt leider ein bisschen enttäuschend. Genau, dann sprechen wir jetzt mal über diese Protestform. Es war ja oft, zum Beispiel der grüne Vizekanzler Krogler hat gesagt, ja, er versteht die Anliegen, er unterstützt ja auch dieses Anliegen, das Thema Klimaschutz, nur die Protestform, die gefällt ihm nicht. Viele Menschen haben das gesagt. Jetzt gibt es die letzte Generation ja nicht mehr. Was würden Sie im Nachhinein anders machen? War das der richtige Weg? Oder hat man zum Teil zu viel, würde ich mal sagen, provoziert? Nein, ich finde, das war auf jeden Fall der richtige Weg. Es war von vornherein nie die Garantie gegeben, dass das erfolgreich sein wird. Aber es war das beste Mittel, das uns noch zur Verfügung stand, was noch nicht ausgeschöpft war. Ich würde es auf jeden Fall wieder so machen, wenn ich in der Situation wäre. Sie haben jetzt gesagt, das letzte Mittel. Was steht Ihnen jetzt noch zur Verfügung für den Klimaschutz? Also für mich sind die Methoden eigentlich ausgeschöpft, ehrlich gesagt. Am 6. August ist es mit der letzten Generation eben vorbei. Auf Social Media gibt man das Ende bekannt mit Zitat keine Perspektive für Erfolg mehr. War man da frustriert mit dem Ausbleiben der Reaktion in der Politik und auch in der Gesellschaft? Und Sie haben gerade gesagt, jetzt gibt es, jetzt sehen Sie irgendwie keine Alternative mehr, was man jetzt noch machen kann als Klimaaktivist. Was bedeutet das aus der letzten Generation? War es jetzt ein Aufgeben? So genau, das war eigentlich der Hauptgrund. Die letzte Generation war ja eigentlich nicht als ewig lange Kampagne gedacht, sondern die Idee von der letzten Generation war ja, dass irgendwie so ein revolutionäres Momentum entsteht, dass man über die Störung für Aufmerksamkeit sorgt und somit Zulauf zur Bewegung generiert und dann ein exponentielles Wachstum in der Größe der Bewegung stattfindet und so der Druck auf die Politik so groß werden kann, dass einem nichts anderes übrig bleibt, als einzulenken, die Forderungen zu erfüllen, weil es mit Repressionen nicht mehr weiterkommt. Und das hat am Anfang einmal so die ersten paar Monate ganz gut funktioniert, aber dieses exponentielle Wachstum hat dann leider nicht stattgefunden. nicht stattgefunden. In dem Moment, wo ich eingestiegen bin, war es eigentlich schon so, dass die Bewegung angefangen hat zu stagnieren. Ich wollte dann trotzdem noch nicht... Es war noch zu früh für mich zu sagen, das wird nichts. Und es waren ja auch noch genug Leute dabei, die noch Hoffnung gehabt haben oder noch Potenzial gesehen haben. Und deswegen habe ich es auch irgendwie als meine Pflicht gesehen, dass ich jetzt in so einem Moment auf der richtigen Seite stehe. Aber mit den Entwicklungen aus den letzten Monaten, wo ja dann schon sehr deutlich war, dass die Bewegung weiter stagniert und eigentlich näher man wirklich weiter wächst. Und gleichzeitig unsere gesellschaftlichen Entwicklungen eher in eine gegenteilige Richtung wiedergegangen sind, im Sinne von weniger Klimaschutz und generell Rechtsruck, haben wir dann irgendwann einsagen müssen, dass dieser Plan jetzt aufgehen wird und dass es auch irgendwie verantwortungslos wäre, weiterhin Menschen diesen Repressionen auszusetzen, wenn es eigentlich wirklich eine Aussicht auf Erfolg gibt. Also war es schon eine Art des Aufgebens? Es war ein Einsehen, dass unsere Ressourcen nicht mehr optimal eingesetzt sind in der Form. Könnte das daran liegen, dass eben die letzte Generation nicht mehr gewachsen ist? Einerseits wegen dieser Themenverschiebung, dass jetzt zum Beispiel bei dieser Nationalratswahl das Thema Teuerung einer der größeren Themen ist und nicht mehr Klimaschutz, aber auch, weil eben viele AktivistInnen viel Geld zahlen mussten, eben wegen den Aktionen oder auch ins Gefängnis gehen mussten. Das macht es ja nicht unbedingt attraktiv, sich der letzten Generation anzuschließen, oder? viel Geld zahlen mussten, eben wegen den Aktionen oder auch ins Gefängnis gehen mussten. Das macht es ja nicht unbedingt attraktiv, sich der letzten Generation anzuschließen, oder? Es war noch nie attraktiv, im Widerstand zu sein, aber es ist halt nötig. Also nicht nur im Widerstand als Klimaaktivist oder in der letzten Generation, sondern ich glaube, es gibt keine Widerstandsbewegung, wo es Spaß macht, prinzipiell dabei zu sein, weil man halt immer von Repressionen betroffen ist und Hass abgeregt und unbeliebt ist. Das ist ein wesentlicher Teil von Widerstand. Und das ist auch das, was wirksam macht. und das ist auch das, was wirksam macht. Aber ja, also insgesamt haben wir leider einsagen müssen, dass sich unsere Gesellschaft kollektiv anscheinend dazu entschieden hat, lieber auszusterben, als etwas zu verändern. auszusterben, als etwas zu verändern. Und dass wir da zwar in meinen Augen wirklich unser bestes Game haben und extrem gut performt haben, aber halt komplett machtlos waren gegen einen viel zu großen Gegner. Also im Sinne von, wir haben heute ehrenamtlich teilweise noch Feierabend am Wochenende probiert, also uns gegen eine Entwicklung zu stellen, die viel mehr Menschen mit viel mehr Geld hauptberuflich vorangetrieben haben. Ich habe einmal einen Vergleich gelesen, der es ganz gut trifft, glaube ich. Wir haben, also in der Fußballsprache, wir haben unser bestes Match gespielt, aber wir waren heute eine Kreisliga-Mannschaft gegen Bayern München. Ein lustiger Vergleich. So eine Kreisliga-Mannschaft, denen geht dann irgendwann die Luft aus gegen Bayern München. Ist Ihnen dann die Luft ausgegangen nach, wie Sie sagen, nach ehrenamtlichen Stunden? Sind Sie da ausgebrannt? Ja, die Beleuchtung war schon hoch. Ich persönlich habe es, glaube ich, geschafft, relativ gut durchzukommen, aber viele von meinen KollegInnen sind schon ausgebrannt. die letzte Generation so stagniert ist, ist nicht, dass keine Leute dazugekommen sind, es sind schon auch wieder Leute dazugekommen, aber es sind halt gleichzeitig auch viele Leute auch wieder ausgeschieden, weil sie irgendwie in Richtung Burnout gegangen sind. Oder die Belastung nicht so lange ausgehalten haben, was auch verständlich ist. Und wie gesagt, es war halt auch nie so gedacht, dass diese Kampagne jahrelang durchgezogen wird, sondern das war halt mehr als Sprint gedacht. Und da geht dir halt irgendwo die Luft aus, wenn du bei einem Sprint startest und dann wird es auf einmal länger. Ja, der Sprint wurde dann zum Dauerlauf. So lange gedauert hat er dann doch nicht bis zur nächsten Nationalratswahl, die jetzt in ein paar Wochen stattfinden wird. Am Schluss vom Dauerlauf gab es dann noch einen letzten Intervall-Sprint, nämlich am Flughafen Wien. Das hat man dann angekündigt, am Flughafen Wien mit Presseaussendung. Da war das ganze Land quasi in Alarmbereitschaft, weil die letzte Generation gesagt hat, sie will da den Flugbetrieb stören. Es hat auch ein wenig funktioniert. gesagt hat, sie will da den Flugbetrieb stören, es hat auch ein wenig funktioniert. Wie waren da die, wie waren dieser letzte Protest der letzten Generation, wo ich glaube, sie waren ja auch dabei? Bei dem Protest, also es waren ja zwei Proteste am Flughafen, der erste war, wo die Farbe verschüttet worden ist im Terminal, der nicht angekündigt war also nicht irgendwie ich glaube wir haben angekündigt dass wir am Flughafen gegangen sind und sind dann aber irgendwie zwei Tage früher schon haben dann diesen Protest gemacht, da war ich nicht dabei wir haben dann noch so einen Großprotest im Terminal veranstaltet da war ich dann dabei nicht dabei. Wir haben dann noch so einen Großprotest im Terminal veranstaltet. Da war ich dann dabei. Der war dann auch so angekündigt und irgendwie öffentlich ausgeschrieben, dass viele Leute da hinkommen. Immer das Ankündigen hat sehr gut funktioniert. Der Protest selber war dann auch fein. Es waren leider wenig Leute da. Haben Sie das dann schon gewusst, dass es der letzte Protest sein wird, der letzten Generation? Nein. Aber mir war das auch nicht bekannt. Also mir war nicht bekannt, dass das der letzte Protest sein wird oder dass die Bewegung bald enden wird, aber ich war ja auch nicht Teil dieser Entscheidungsfindung, das heißt vielleicht haben es andere schon gewusst. Vor circa ein halbes Jahr habe ich Anja Windl, auch ein prominenter Kopf der letzten Generation, interviewt und sie hat mir erzählt, sie hat sehr viele Gerichtsverfahren um die Ohren quasi, ging auch nach dem Interview dann ein paar Monate später ins Gefängnis für ein paar Wochen. Wie ist es bei Ihnen? Haben Sie noch Gerichtsverfahren aus dieser Zeit der letzten Generation? Ja, da ist schon noch ein bisschen was offen. Aber ich muss sagen, ich bin relativ gut durchgekommen bis jetzt. Es sind gar nicht so viele Verfahren die jetzt noch offen sind vier oder so vorhin haben sie eben ja gesagt, jetzt finden sie ist ja diese Klimaaktivismus Szene also die Mittel sind ausgeschöpft zuerst irgendwie mit Fries for Future und jetzt eben mit der letzten Generation es gibt nicht mehr so viele Mittel irgendwie, um Klimaaktivismus voranzutreiben. Wie kann man denn ansonsten jetzt selber aktiv werden fürs Klima? Was machen denn Sie gerade? Darüber denke ich jetzt auch viel noch. Ich habe vorher gesagt, die Mittel sind ausgeschöpft für mich, weil es erstens, wenn man wirklich Strategien gibt, die im gewaltfreien Bereich unterwegs sind, das heißt, und das ist aber irgendwie Grundvoraussetzung für mich, also es ist nicht, Gewaltfreiheit ist schon ein Prinzip, dem ich treu bleiben will. Es gäbe schon, also die restlichen Mittel, die noch irgendwie möglich wären, sind halt dann irgendwie gewaltvoller Widerstand. sind halt dann irgendwie gewaltvoller Widerstand. Aber ich bin halt davon überzeugt, dass gewaltvoller Widerstand nicht nur moralisch falsch ist, sondern auch nicht so wirksam wie gewaltfreier Widerstand. Deswegen ist auch das ausgeschlossen aus mehreren Gründen für mich. Und gleichzeitig habe ich auch schon realisiert und mittlerweile akzeptiert, dass dieses Ziel, den Klimakollaps zu verhindern, gescheitert ist, weil der Kollaps schon da ist. So nehme ich die aktuelle Situation wahr. Deswegen ist Klimaaktivismus in dem Sinn, wie er eigentlich nie wirklich gemeint war, aber sehr oft so verstanden worden ist. Das ist unser höchstes Ziel, Emissionen zu reduzieren, Außen- und Emissionsreduktionswillen. Klimaschutz ist in meiner Wahrnehmung vorbei. Das werden wir nehmen. Aber was ist es dann, wenn es kein Klimaschutz mehr ist? Genau. Das, von dem wir eigentlich schon immer reden, nämlich Klimagerechtigkeit. Also schon Fridays for Future hat sich ja als Klimagerechtigkeitsbewegung benannt. Und auch eure Bewegungen, die danach gekommen sind, also Extinction Rebellion, die Letzte Generation und so weiter, haben sich ja immer im Selbstverständnis zur Klimagerechtigkeitsbewegung zählt. wird halt wahrscheinlich, ähm, sie werden nur auf Emissionsreduktion konzentrieren, sondern auch für, sich für Gerechtigkeit im Kollaps einsetzen. Also für Gerechtigkeit im Klimakollaps, weil der halt jetzt schon stattfindet, ähm, so wie ich das wahrnehme, und immer mehr werden wird, für den Rest unseres Lebens, und immer präsenter und immer schlimmer. Und deswegen sage ich, dass, also, so wie gesagt, ich denke da auch sehr viel drüber nach zur Zeit und habe da auch noch nicht alles ganz klar für mich geordnet, aber ich glaube in die Richtung wird es jetzt gehen. In diesem Kollaps, also in dieser Klimagerechtigkeit, Klimagerechtigkeitsaktivismus im Kollaps, eröffnen sich dann schon wieder sehr viele Möglichkeiten, was man machen kann, wofür man kämpfen kann und mit wem man gemeinsam kämpfen kann und auch was für Methoden man dafür aufwendet. Also der Kampf ist auf Kornfall vorbei. was man dafür aufwendet. Also es ist, der Kampf ist auf Korn voll vorbei. Es ändern sich nur, glaube ich, in nächster Zeit die Fronten. Und es wird eigentlich immer noch wichtiger, diesen Kampf zu kämpfen, beziehungsweise Widerstand zu leisten, weil die Ungerechtigkeit im Kollaps halt immer mehr werden wird. Sie haben eben gerade gesagt, es wird andere Formen brauchen, es wird andere Fronten werden sich ergeben. Die letzte Generation hat ja aufgehört, um auch anderen Bewegungen einen Platz zu machen, um dass diese eben wachsen können. Das haben sie so geschrieben in einer Presseaussendung. Wie sieht es denn momentan aus? Gerade gibt es ja eben, Sie haben es erwähnt, Extinction Rebellion, Fries for Future in Österreich. Morgen wird ja Klimastreik wieder sein, also wir aufzeichnen heute am 19. September. Eben der Klimastreik, der ist also wir aufzeichnen heute am 19. September. Der Klimastreik ist ja da für die Nationalratswahl eine Woche vorher, um da nochmal für den Klimaschutz einzustehen. Sie denken gerade viel nach über Klimaaktionismus. Wissen Sie schon, was entsteht gerade etwas Neues in Österreich? etwas Neues in Österreich? Ja, also es gibt Bewegungen und Initiativen, die gerade am Wachsen sind und die hoffentlich auch durch das Ende der letzten Generation an Wachstumsschub erfahren. Es gibt einige sehr coole Projekte. Zum Beispiel in Wien Robin Foods würde ich sehr positiv erwähnen. Die setzen sich hauptsächlich für Lebensmittelsicherheit. Sicherheit. Also Robin Foods, die Methode von Robin Foods ist halt eigentlich Containern. Das heißt, die Müllcontainer von Lebensmitteln oder von Supermärkten noch genießbaren Lebensmitteln zu durchsuchen, weil da wird halt echt extrem viel weggeschmissen. Also extrem viel genießbaren Lebensmitteln zu durchsuchen, weil da wird halt echt extrem viel weggeschmissen. Also extrem viel genießbare Lebensmittel weggeschmissen. Und vor dem Hintergrund, dass halt in nächster Zeit auch Lebensmittel für alle immer schwieriger werden wird durch Ernteausfälle, großflächige, die halt auch schon seit Jahrzehnten durch die Klimakrise prognostiziert werden, werden wir uns schwer tun, dass wir alles zum Essen haben, wenn wir weiterhin ein Drittel von unseren Lebensmitteln wegschmeißen. Und Robin Foods leistet halt durch diesen Akt des Containers Widerstand dagegen und verteilt dann dieses Essen und schaut, dass das verbraucht wird und dass diese Lebensmittel gerettet werden. Das finde ich richtig cool. Da kann man sich voll gerne anschließen. Die haben auch auf einer Website eine Anleitung, wie man selber Containern gehen kann. Das macht auch Spaß. Eine andere Bewegung, die ganz cool ist, ist das, was Florian Wagner hauptsächlich gegründet hat. Das heißt Heimspiel und das ist eigentlich ein Demokratieprojekt. Da geht es darum, dass in Gemeinden BürgerInnenräte etabliert werden, also so geloste Räte als BürgerInnen. Also in den Gemeinden ist dann nicht gelost, aber die Idee von BürgerInnen-Räte ist dann prinzipiell, wenn sie mal größer werden auf größeren Bundesländern oder nationaler Ebene, dann wäre es gelost, aber in Gemeinden kann man eigentlich ohne mitreden lassen. Also, dieses Projekt aus Heimspiel, es will BürgerInnenräte etablieren und somit mehr oder weniger als großes Ziel unsere Demokratie updaten und wirklich demokratischer zu machen, kann man sich auch gerne mal auf einer Website einschauen und sich vielleicht anschließen und vor allem, wenn es irgendwie in deiner Heimatgemeinde, also in den ZuhörerInnen ihrer Heimatgemeinde was wissen, wo es Konflikte gibt, denen man vielleicht mit einem BürgerInnenrat den man vielleicht mit einem BürgerInnenrat demokratisch einen Konsens machen kann und sich auch wieder mehr Macht von der Politik zurückhalten kann als Bevölkerung, dann schaut es da ein. Da gibt es Anleitungen, da gibt es Menschen, die solche Prozesse moderieren können. Das ist zum Beispiel auch etwas, was immer wichtiger werden wird. Prozesse moderieren können. Das ist zum Beispiel auch etwas, was immer wichtiger werden wird, wenn wir Demokratie bleiben wollen und nicht unser Schicksal ein paar Reichen und ein paar Korrupten überlassen wollen. Jetzt kommen wir zur Politik. Wenn Sie die Politik schon ansprechen, es ist jetzt Nationalratswahl in einigen Wochen. Im 2019 bei der Nationalratswahl in einigen Wochen. 2019 bei der Nationalratswahl, da war ja das Thema Klima eines der wichtigsten Wahlziele. Jetzt ist es wie vorhin gesagt, Teuerung zum Beispiel. Seit 2020 gibt es kein Klimaschutzgesetz mehr in Österreich. Wie zuversichtlich sind Sie, dass es das nach der nächsten Wahl geben wird? Über das habe ich mir noch gar nicht nachgedacht. Ja, nicht so zuverlässig, glaube ich nicht. Ich lasse mich gerne überraschen, aber ich rechne nicht damit, dass es nochmal ein Klimaschutzgesetz in Österreich gibt. Ja, zum Klimaschutzgesetz, da haben sich viele AktivistInnen ja erhofft, eben weil ja die Grünen in die Regierung gekommen sind, dass die das vorantreiben. Fakt ist, es gibt kein Klimaschutzgesetz, auch weil die ÖVP auch vieles blockiert hat. Jetzt sind viele KlimaaktivistInnen enttäuscht von den Grünen. Wie sehen Sie das? Ich sehe da nicht so viel Schub bei den Grünen, weil die Umweltschutzministerin Gewessler hat ja ein fixfertiges Klimaschutzgesetz vorbereitet und auch also das hätte ja eigentlich nur mal beschlossen gehört und die ÖVP hat das halt blockiert. Den Grünen würde da wenig Schuld geben, außer dass zu wenig Sitze im Nationalrat haben und somit als kleiner Koalitionspartner zu wenig Macht haben, um sowas durchzudrücken. Ich muss sagen, ehrlich gesagt, sehe ich das nicht so, dass ich extrem enttäuscht bin von den Grünen. Ich habe den Eindruck, dass die Grünen für das, was eigentlich nur 14% bei der letzten Nationalratswahl gemacht haben, sehr viel durchgebracht haben. Vor allem eindeutig mehr als der ÖVP recht ist. Und deswegen bin ich nicht enttäuscht von den Grünen. Ich bin enttäuscht von der restlichen Politik und Zivilgesellschaft, dass es da nicht mehr Druck gibt und so viele Blockierer. Nehmen wir mal an, Sie wären einen Tag in der Regierung und könnten alle Projekte umsetzen, die Sie so wollen. Was wäre das erste Projekt, das Sie in Österreich durchbringen würden für den Klimaschutz? Was sehen Sie denn als wichtigstes Projekt an, um Österreich klimafit zu machen? Ich würde wahrscheinlich das Wichtigste, also das B beste, was jetzt passieren könnte, ist dieses Fossil-Fuel-Treaty. Das heißt, ich würde einfach als Nation Österreich diese Forderung nach Ausarbeitung eines F Fossilfuel-GTs unterschreiben und das vorantreiben, dass ein international bindender Vertrag nach dem Vorbild vom Pariser Klimaabkommen zustande kommt, der ein Verbreitungsverbot von fossilen Energieträgern beschließt. Also Sie glauben, das Wirksamste wäre eben aus Kohle und Gas auszusteigen und aus Öl? Ja, genau. Genau, also das ist ja der Grund, wieso sich das Klima erhitzt hauptsächlich, weil wir Kohlenstoff in Form von Gas, Öl und Kohle aus dem Boden holen und verbrennen und dadurch auch der Kohlenstoff vom Boden in die Atmosphäre kommt. Das Klima erhitzt sich ja jetzt immer weiter. Jetzt haben Sie es vorher angesprochen, Sie sprechen ja schon von Klimakatastrophe. Eine Auswirkung des Klimawandels, der Klimakrise ist ja dieses Hochwasser, das ja gerade im September in Österreich war, weil ja eben dadurch, dass es heiß ist, mehr Wasser kondensiert und dadurch mehr Wasser dann zum Boden fällt gleichzeitig und dadurch eben Hochwassergefahr steigt, so ganz vereinfacht erklärt. Die letzte Generation hat ja noch immer einen Instagram-Account und dort fühlt man sich ja jetzt ein wenig bestätigt, würde ich sagen, kann man ein wenig durch die Zeilen lesen, denn man hat ja vor diesen Umweltkatastrophen gewarnt. Die letzte Generation ist im November 2023 noch auf der A2 geklebt, September 24, jetzt also, ist diese Autobahn überschwemmt. Fühlen Sie sich ein Stück weit bestätigt, dass Sie es eh sozusagen immer gesagt haben? Ja, aber das fühlt sich trotzdem nicht gut an, leider. Also, lieber wäre es mal gewesen, wir hätten Unrecht gehabt. Und ich glaube, das spreche ich für alle. Aber das war halt immer schon das, was wissenschaftliche Fakten hergegeben haben. Und wissenschaftliche Fakten sind halt das beste Mittel, das wir haben oder das zuverlässigste, um die Zukunft vorherzusehen. Deshalb, ja, es wundert jetzt keinen von uns. Sie haben ja selber beim Hochwasser mitgeholfen, dann in Niederösterreich, haben da Schäden beseitigt, haben sie gepostet auf Instagram, sprechen wir gleich drüber zuvor. Sie kritisieren ja Landeshauptfrau Johanna Mikleitner sehr harsch auf ihrem Instagram-Profil. Sie schreiben, diese Frau verarscht uns so hart, Zitat. Was bringen Sie denn zu dieser Aussage? Ja, das habe ich unter einem Video geschrieben, das ich geshared habe, das ich geshared habe, von dem Interview, das sie in der ZIB vor ein paar Tagen, ich glaube, gestern gegeben hat, und da ist sie vom Armin Wolf gefragt worden, ob sie die Klimaziele ihrer Landesregierung jetzt noch schärfen will, ihrer Landesregierung jetzt noch schärfen will, nachdem diese Klimakatastrophe jetzt stattfindet, weil in ihrem aktuellen Regierungsprogramm, also Landesregierungsprogramm, Klimakrise nicht vorkommt eigentlich. Und ihr Koalitionspartner, die FPÖ, ist ja auch eine Klimaleugnerpartei. Und ihre Antwort darauf war, Niederösterreich ist so schön und hat so viel Tourismus und das ist ja also offensichtlicher kann sie uns ja fast nicht verarschen als das diese Frau ist mitverantwortlich dass es so wenig Klimaschutz gibt und somit auch irgendwie mitverantwortlich an diesen Katastrophen. Jetzt kommen wir schon zum Ende des Interviews. Ich habe da noch eine abschließende Frage, nämlich die teilt sich in zwei Teile auf, nämlich in der Rückschau, auf was sind Sie besonders stolz und was wollen Sie jetzt aus Ihrer bisherigen Leben, aus Ihrer Skikarriere, aus Ihrem Werden als Aktivist, was wollen Sie mitnehmen in Ihr weiteres Leben? Ja, ich bin schon stolz darauf eigentlich, dass ich auf der richtigen Seite gestanden bin und stehe. Dass ich im Gegensatz zu gefühlt ganz Europa meinen Werten treu bleiben kann und nicht meine Menschlichkeit verliere. Was teilweise auch belastend sein kann in der Arbeit, ehrlich gesagt. Ich bin auch, Stolz ist ein bisschen ein doofes Wort, aber ich bin eigentlich schon stolz auf das, was ich im Leistungssport erreicht habe. Ich finde nicht, es kommt nicht viel so weit wie ich und ich habe auch für mich selber irgendwie mir selber bewiesen, dass ich ein guter Skifahrer bin. Das war schon irgendwie so mein Ziel, so das Beste aus mir auszuholen und so ein guter Skifahrer als möglich zu werden. Ich weiß nicht, was ich jetzt so mitnehmen will. Ich könnte jetzt schon irgendwie was Pathetisches sagen. Aber ich glaube, ich werde probieren, meinem Prinzipien treu zu bleiben, weiterhin das zu machen, was ich als rational und moralisch das Richtige empfinde. Und ich habe schon auch vor, weiterhin das zu machen, was mir Spaß macht, zu machen, was ich will, ohne dabei Schaden anzurichten oder ohne, dass Menschen darunter leiden. Das sagt Julian Schüter. Er war Skirennfahrer und danach Aktivist der letzten Generation. Das war es jetzt, vielen Dank für Ihre Zeit. Das war es jetzt mit dieser Folge der Sendereihe Klima und Du. Ich hoffe, Ihnen hat es gefallen und bis zum nächsten Mal. Klima und Du Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin- und hergeschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der Freien Medien in Oberösterreich.