Herzlich willkommen zur Podiumsdiskussion Politik und Migration und an die Hörerinnen von Radio Froh, herzlich willkommen zum Infomagazin Frohsinn. Dieses Mal eine Spezialausgabe im Rahmen unseres Schwerpunkts Demokratie und I, das Wahljahr 2024 und wir senden live aus der Stadtwerkstatt. Wir sprechen heute über politische Mitbestimmung, über die Frage, wer darf mitreden und wer nicht. Und wer darf bei den kommenden Nationalratswahlen am 29. September mitstimmen und wer nicht. Und ich würde gerne mit einem Quiz beginnen, um in diese Frage einzusteigen. Aber zuallererst begrüße ich noch die Gäste heute. Und zwar Mimtas Karakurt, Geschäftsführer von Migrare. Hallo. Hallo. Und Maria Dvischartek, du bist Obfrau des Vereins Chapeau. Hallo. Servus. Chapeau ist, glaube ich, vielen bekannt, ein Verein von schwarzen Frauen und Women of Color. Und euch gibt es ja auch schon, seit 2009 habe ich gelesen. Und ja, das Thema Partizipation ist ja auch ein großes Stichwort in eurer Arbeit. Das stimmt. Ja, wie gesagt, ich möchte mit einem Quiz beginnen und freue mich, wenn das Publikum mitmacht. Googlen ist nicht erlaubt und es ist auch nicht erlaubt, irgendeine andere Suchmaschine zu bedienen. Falls wir es nicht schaffen, die Antworten zu finden, wird es danach die Auflösung geben, am Ende der Sendung. Die erste Frage, wie heißt das Hochgebirge- und Gletschergebiet im Süden Vorarlbergs? Montafon? Du bist kein Vorarlberger, aber du kennst die Frage. Ich weiß nicht, ob du die Antworten auch kennst. Montafon. Ich muss ehrlich sagen, ich habe was anderes. Silvretta war eine andere Antwort. Okay. Und wie heißt der Vorarlberger Stromkonzern? Keine Vorarlberger unter uns? Okay. Eine wichtige Frage anscheinend für die österreichische Identität ist auch, was ist ein Reindling? Ein Kuchen aus Kärnten, den kennen mehrere. Dann für die Wienerinnen unter euch, wie viele Wohnungen wurden von 1920 bis 1934 von der Stadt Wien gebaut? 500.000 ist mal eine Antwort. Wie gesagt, die Auflösung schauen wir uns danach an. Ich hoffe, ich habe auch die richtigen. Ich habe tatsächlich auch selber googeln müssen. Eine Frage, die wir sicher schaffen. Wie viele U-Bahn-Linien gibt es in Wien? Sieben? Zwei? U-Bahn-Linien? Noch fünf? Zusatzfrage, welche U-Bahn-Linie war denn die erste? Das löse ich gleich auf, weil das war eine persönliche Fangfrage, die U6. Genau, jetzt haben wir was gelernt. Aber diese Fragen haben auch einen ernsten Hintergrund, denn wer diese und viele andere Fragen nicht beantworten kann, kann in Österreich nicht eingebürgert werden. Das heißt, das sind Wissensfragen aus einem Test, den man machen muss, wenn man die österreichische Staatsbürgerschaft erlangen will. Und wenn man nicht die österreichische Staatsbürgerschaft erlangen will. Und wenn man nicht die österreichische Staatsbürgerschaft hat, kann man auch in Österreich nicht wählen, also zumindest bei den Nationalratswahlen nicht wählen. Und dieser Wissenstest ist nur eine Hürde, die man bewältigen muss, um diese österreichische Staatsbürgerschaft zu erhalten. Und über diese Hürden werden wir heute auch sprechen. Konkret betrifft das 1,5 Millionen Menschen in Österreich. Sie sind zwar im wahlberechtigten Alter, aber dürfen nicht wählen. Und das ist ein Demokratiedefizit, das sich immer mehr verschärft hat, auch in den vergangenen Jahren. Und ich möchte auch noch Gerd Walchers nennen, der wäre heute auch eingeladen gewesen. Politikwissenschaftler, der sich seit vielen Jahren mit Staatsbürgerschaft und Wahlrecht in Österreich befasst, also einer der führenden Experten auf dem Gebiet, musste leider aus gesundheitlichen Gründen absagen. Dennoch möchte ich einfach darauf hinweisen, er hat vielfach publiziert zu diesem Thema, also es ist auf jeden Fall eine Empfehlung. Genau, und er hat auch an einer Broschüre dann mitgearbeitet über Wahlrecht, über die wir dann auch sprechen. Mümters, 1,5 Millionen Menschen dürfen nicht wählen und es ist immer mehr geworden, oder? Genau, ich meine 1,5 Millionen ist leicht gesagt, so groß wie Oberösterreich. Oberösterreich ist bekanntlich drittgrößter Bundesland in Österreich. So viele Menschen leben hier, zahlen ihre Steuern, sind teilweise, großteils auch hier geboren oder sind länger als zehn Jahre da, die werden völlig negiert und ausgeschlossen. Noch dazu über ihre Köpfe werden Politik gemacht. Interessant ist, Österreich wächst. Anfang 2024 haben wir neun Millionen Grenzen erreicht, Anfang 2024 haben wir 9 Millionen Grenzen erreicht, aber zugleich sind die Anzahl von Wählerinnen und Wählern gesunken, weil immer mehr Menschen ausgeschlossen werden. In Österreich kommen jeden Tag 17 Kinder ohne Staatsbürgerschaft auf der Welt. Und wenn man das summiert mit 365 Tagen, 170.000, ja. Ich meine, es summiert sich von Jahr zu Jahr. Es gibt mittlerweile Schulklassen, wo wir thematisiert haben, wo die Kids, die teilweise Wahlrecht haben, die sagen aber, was unterscheidet uns? Wir waren im Kindergarten gleich, in der Schule gleich. Ich darf wählen, du darfst nicht wählen. Das erinnert mich an diese erste Plakate über Migranten, Migrantinnen in den 70er Jahren. Du hast Cholera, ich habe Cholera, warum sagst du das? Das heißt, es wird regelrecht per Gesetz Menschen einfach unterschieden. Und in Österreich gilt tatsächlich Abstammungsrecht, nicht Abstimmungsrecht. Abstimmungsrecht, nicht Abstimmungsrecht. Das heißt, wenn jemand aus guter Familie, guter Elternschaft oder mit bestimmten Staatsverwaltungen Abstammt, darf wählen. Und eigentlich in einer Demokratie sollte nicht Abstimmung, sondern Abstimmung gelten. Ergänzend, weil du die jungen Menschen, die Jugendlichen erwähnt hast, da gibt es eine weitere Zahl, dass im Vorjahr ca. 87.000 Menschen ihren 16. Geburtstag gefeiert haben und damit erstmals in ihrem Leben das Wahlalter wählen könnten. Davon sind aber 17.500 Jugendliche ausgeschlossen vom Wahlrecht. Und wie du eben gesagt hast, viele, die ausgeschlossen sind vom Wahlrecht, sind ja in Österreich auch geboren. Ich schätze mal, ich wage mal zu sagen, die meisten, die hier jetzt sitzen im Publikum, sind schon mit dem Geburtstagsgeschenk Wahlrecht oder Geburtstagsgeschenk österreichische Staatsbürgerschaft auf die Welt gekommen. Das hat eben Gerd Walchers in einem Podcast-Interview eben gesagt, weil die Frage ja war, die Staatsbürgerschaft wird doch auch den Leuten quasi verschenkt. Das ist so ein Vorurteil. Es wird vielen verschenkt, geschenkt bei der Geburt. Das fand ich eigentlich einen sehr treffenden Satz. Marie, vielleicht kannst du, oder welche Gedanken gehen dir da so durch den Kopf? Also was steckt da dahinter, dass Österreich da so exklusiv ist? Österreich hat schon mal einen anderen Umgang gehabt. Also wenn ich jetzt zum Beispiel in meine eigene Biografie schaue, bin ich 1987 im Dezember nach Österreich gekommen und habe eineinhalb Jahre später die österreichische Staatsbürgerschaft gehabt. Privilegiert. Wie gesagt, das war noch in den 80ern. Da hat es diese Auflagen nicht gegeben, die es heute gibt, die halt wirklich Jahr für Jahr, Stück für Stück immer mehr dazu gekommen sind. In Österreich haben wir halt das Phänomen, dass alle Hürden, die es gibt, die werden in Österreich aufgestellt und auf sehr hohem Niveau. Sprich das Einkommen, was man nachweisen muss, die Sprachkenntnisse, die man vorweisen muss, dann diverse Befähigungen, die man nachweisen muss etc. Und das ist absolut nicht zeitgemäß. etc. etc. Ja, und das ist absolut nicht zeitgemäß. Ja, also da haben wir wirklich auch im internationalen, jetzt nicht nur im europäischen Bereich, sondern auch im internationalen Bereich völlig abgeschottet, ja, was generell Usus ist im Bereich Staatsbürgerschaftsrechts. Ja, also da sind wir, also da gibt es nicht mehr viele Länder, die restriktiver sind als Österreich weltweit betrachtet, ja, und das war nicht immer so in Österreich. Und leider kann man in Österreich mit Ressentiments Kapital schlagen. Und ich sehe es halt schon demokratiegefährdend, beziehungsweise frage ich mich, welchen Anspruch Österreich noch an sich stellen kann, um zu sagen, ich bin eine rechtsstaatliche demokratische Republik. Wenn so viele Menschen von Mitbestimmungen ausgeschlossen sind und wenn zusehend und zunehmend die Wahlbevölkerung von der Bodenbevölkerung auseinandergelaufen ist, wie es der Münchner vorhin schon beschrieben hat. Und wenn man es sich noch einmal bildlich vor Augen führt, ist es ja ein gesamtes Bundesland, das man ausschließt, also die Bevölkerung von Oberösterreich. Weil du gesagt hast, der internationale Vergleich, ich habe hier die Info, dass in Europa Österreich gemeinsam mit Bulgarien Schlusslicht ist oder dass eines der restriktivste Einbürgerungsgesetze in Europa hat. Du hast ja auch, Mümtas, die Zahlen. Bulgarien hat ein bisschen nachgeholt und ist besser als Österreich. In Rumänien, Lettland und Estland sind die Staatsbürgerschaftsverleihungsquote sehr gering. Dann Österreich und dann kommt eben Bulgarien weiter Malta und so weiter. Das heißt, Österreich tatsächlich, ich werde dann die Broschüre zur Verfügung stellen, wenn man Entwicklung anschaut, auf der einen Seite hat es gute Jahre gegeben, wo die Staatsbürgerschaften international enorm waren, dann ist es sukzessive gesunken. Und im gleichen Zeitraum sind die Anteile von Migranten und Migrantinnen an der Gesamtbevölkerung gestiegen. Das heißt, dieser Scherer geht auseinander. Wichtig ist vielleicht in diesem... Die guten Jahre, die sind da gar nicht abgelichtet. Da fängt es erst mit 99 an, als wir in den 80ern da hatten. Und in den 70ern, das waren die guten Jahre, die sind da gar nicht abgelichtet, da fängt es erst mit 99 an, als wir in den 80ern da hatten und in den 70ern das waren die guten Jahre. Man müsste auch manchmal anders betrachten. Klammern wir ganz kurz einmal sozusagen die ausgeschlossenen Migranten und Migrantinnen aus. Was heißt das für Demokratie, diese Entwicklung? Wir haben, bevor ich hergekommen bin, angeschaut, 2019 bei der Nationalratswahl in Oberösterreich, ich glaube, Nichtwähler, Wählerinnen, waren so 23% herum und wir wissen in Oberösterreich in zwei Wochen, in zehn Tagen, bei der Wahl mindestens 15 Prozent der Bevölkerung, die älter als 16 sind, die also im Wahlalter sind, aber nicht wählen dürfen. Und wenn ich die 15 Prozent mit plus minus 25 Prozent zusammenrechne, mit plus minus 25 Prozent zusammenrechne, wir haben in der repräsentativen Demokratie 40 Prozent der Bevölkerung, die nicht wählt oder nicht wählen geht, nicht wählen darf. In Wien ist mittlerweile dieser Anteil über 50 Prozent. Das heißt, die gewählten Mandatare, Mandatarinnen sind lediglich von 50 Prozent der Wiener, Wienerinnen mit oder ohne Staatsbürgerschaft gewählt worden. Es ist sehr alarmierend. Wien hat größte Bevölkerungsanzahl, aber Niederösterreich hat weit größere Wahlpotenzial als Wien, weil in Wien eben Anteil von Ausgeschlossenen zunimmt als Metropole. Das heißt, Demokratie erleidet Jahr für Jahr massive Repräsentationsverluste und irgendwann wird das nur mehr von wenigen, 40 Prozent vielleicht, gewählt. Wohin führt das? Werden die anderen sich nicht vertreten fühlen? Werden sie ausgeschlossen fühlen? Von wem werden sie angesprochen? Wer gibt ihnen dann quasi Zugehörigkeit, Zugehörigkeitsgefühl? Das heißt, wir diskutieren immer wieder lieber und gerne Integration, die sollen sich integrieren, aber durch Ausschluss kommt keine Integration. Wenn ich das Gefühl habe, ich gehöre nicht dazu, und das wird mir jeden Tag gesagt, dann fühle ich mich auch nicht dazugehörig, ich darf nicht mitreden, ich darf nicht mitentscheiden, mittragen, auch nicht dazugehörig, ich darf nicht mitreden, ich darf nicht mitentscheiden, mittragen, dann werde ich mich von Yasuya womöglich von dieser Gesellschaft entfernen. Das ist eine Entwicklung, die absolut nicht gut ist für uns alle, egal jetzt mit oder ohne Migrationsbezug. Und vielleicht dann sogar in der Folge noch zu restriktiverer Politik führt, weil wenn ihr gesagt habt, die guten Jahre sind vorbei, also die 80er, da ist auch das Jahrzehnt, wo meine Mama nach Österreich gekommen ist, sie hat dann einen Österreicher hier geheiratet und ein paar Monate danach hat sie dann schon die österreichische Staatsbürgerschaft gehabt, das ist ihr dann tatsächlich zu schnell gegangen, also das ist ja auch was, was, zu dem möchte ich vielleicht, wenn wir Zeit haben, auch noch kommen. Diese Staatsbürgerschaft, die man hat, wenn man herkommt, die muss man ja auch noch ablegen, um überhaupt die Österreichische zu bekommen. Also Österreich hat auch da wieder einen Sonderstatus, in dem Doppelstaatsbürgerschaften gar nicht möglich sind. Und für manche ist das dann schon auch eine emotionale Sache, die ursprüngliche Staatsbürgerschaft dann ablegen zu müssen. Auch rechtliche Folgen. Ja, da möchte ich auf jeden Fall an jene appellieren, wo ein Elternteil jetzt nicht die österreichische Staatsbürgerschaft und ein Elternteil schon die Kinder, die können beide Staatsbürgerschaften haben und müssen diese nicht zurücklegen. Also das ist mir wirklich ein wichtiges Anliegen, das mitzuteilen für jene, die zufällig zuhören. Kinder, deren Eltern zwei Staatsbürgerschaften haben, die dürfen zwei Staatsbürgerschaften haben und müssen sich dann nicht mit 18 für eine Staatsbürgerschaft entscheiden. Und diese Bevölkerungsgruppe wächst auch. Aber das war früher so, oder? Dass man sich mit 18 entscheiden hat müssen. Aber das ist jetzt nicht, und darum erwähne ich das, das ist auch eine Form der Beteiligung, wie man da auch ein bisschen aufmischen kann. Bei Mädchen und Frauen ist es etwas leichter, besonders wenn ein Land darauf pocht, du bist mein Staatsbürgerschaft, jetzt musst du zum Präsenzdienst, meistens Männer. Dann müssen die entscheiden, in welchem Land. Es gibt Länder, die sagen, wenn du in einem machst, in dem anderen befreit. Aber es gibt Länder, solange du mal in Staatsbürgerschaft bist, musst du hier dienen. Dann müssen sie entscheiden, ob es ein oder andere wollen. Oder man findet halt einen Deal wie in der Türkei zum Beispiel. Also dieses Optionsrecht, das einige europäische Länder haben, hat Österreich nicht. Da sieht man, wie komplex die Frage ist, weil es gibt ja auch Länder, wo man die Staatsbürgerschaft dann gar nicht zurücklegen kann, weil man sie ja per Geburt dort auch bekommt. Oder wenn die Mutter, also ein Beispiel, dann kann ich sehr beruhigt sagen, ich habe ja auch eine Zeit lang zwei Reisepässe gehabt, einen philippinischen und einen österreichischen, weil dort, man erwirbt die philippinische Staatsbürgerschaft, wenn die Mutter zum Zeitpunkt der Geburt Philippiner war und das ist dort registriert und das wird auch immer so bleiben. Und das ist dort registriert und das wird auch immer so bleiben. Da sieht man eigentlich, dass Österreich mit diesem offiziellen Verbot von Doppelstaatsbürgerschaften sehr abgekoppelt ist von den Lebensrealitäten der Menschen eigentlich. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Menschen dort bleiben, aufwachsen, groß werden und dort sterben, also ein Geburtsort, ist mittlerweile extrem gering. bleiben, aufwachsen, groß werden und dort sterben. Also der Geburtsort ist mittlerweile extrem gering. Das heißt, Menschen werden immer mobiler, auch über Landesgrenzen. Das heißt, viele Länder mittlerweile ändern tatsächlich ihre Staatsbürgerschaften, weil Lebensrealitäten so sind, dass man mehrfach Zugehörigkeiten hat. so sind, dass man mehrfach Zugehörigkeiten hat. Sogar im Vergleich zu Österreich, die Türkei ist eigentlich ein national konservatives Land, aber hat mittlerweile modernstes Staatsbürgerschaftsrecht. Das heißt, mehrfach Staatsbürgerschaften sind möglich, nicht nur möglich, sondern einfach gestaltet, dort wo du dein Lebensumteil hast und lebst, gelten die Rechten und Pflichten, das heißt du bist auch vom Bundesheberfreit und ähnliches. Also es ist die Realität, dass die Menschen einfach über Landesgrenzen gehen und in unterschiedlichen und vielen Ländern gleichzeitig leben und zugehörig fühlen. Ergänzend noch zum internationalen Vergleich, wir haben es vorhin mit Europa verglichen, wenn man über Europa hinweg schaut, gibt es noch zwei Staaten, die restriktiver sind als Österreich und das ist ausgerechnet Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Also da bin man nicht sicher, ob die Politikerinnen und Politiker, ob das denen bewusst ist, dass wir in dieser Gesellschaft uns befinden. Mim, dass du hast erwähnt, diese Abgehängtheit, das Gefühl eben, oder nicht nur das Gefühl, auch faktisch ausgeschlossen zu sein, diese fehlende Teilhabe, das kann man vielleicht jetzt auch nicht nur in Bezug auf Migrantinnen oder Migranten sehen, die man ja auch nicht als homogene Gruppe betrachten kann, sondern ist das ja nicht auch eine soziale Frage. Vielleicht kommt euch das auch in euren Beratungen oder in eurem Engagement vor, dass ja auch Menschen, die von Armut betroffen sind, sich auch wenig repräsentiert fühlen. die von Armut betroffen sind, sich auch wenig repräsentiert fühlen? Genau, das Sozialplattform-Oberösterreich hat vor drei, vier Jahren Erreden gemacht, bei Wohnungslosen, Obdachlosen und so weiter, tatsächlich von Menschen, die Armut betroffen sind, immer mehr Menschen fühlen sich auch von der Politik, von der Demokratie im Stich gelassen, nicht vertreten, nicht verstanden und immer mehr von diesen gehen nicht wählen, obwohl ihnen zusätzliche Möglichkeiten, wenn sie keinen Wohnsitznachweis oder ähnliches haben, angeboten werden. Das heißt, es ist tatsächlich immer mehr Menschen, die in der Gesellschaft zu kurz kommen, ausgeschlossen werden, auch an Armut und Ausgrenzung leben, sich von der Politik nicht vertreten oder fühlen sich verraten und gehen, auch bewusst nicht wählen, so nach dem Motto, ändert sich eh nichts. Für mich ändert sich nichts. Sogar bin ich froh, wenn es nicht noch schlimmer wird. Und dieses Gefühl, dass es noch restriktiver wird, noch schlimmer wird bei Sozialhilfe, bei anderen Transferleistungen, ist real, besonders in Österreich. Marie, wie schaut es bei deinen Erfahrungen aus? Ich habe einmal einen Vortrag von Gerd Walkers besucht, wo er das auch präsentiert hat, dass es jetzt auch nicht nur in Österreich so ein Phänomen ist und so, dass ökonomisch Benachteiligte sich zu sehr abwenden von der politischen Mitbestimmung, weil eben die Repräsentanz fehlt. Und wenn ich jetzt zum Beispiel, wenn wir dann wieder zurück nach Österreich kehren und dann das Video aufpoppt vom Kanzler, der dann sagt, ja, Hamburger kann man schon essen, wenn man arm ist und so, und dann sieht man ja, wie das auch noch belächelt wird und so. Also wie die Leute wirklich dann genehmigt werden oder in welchem EMS-Kontext arbeite. Dann immer der Kontext ist eine soziale Hängematte, sie sind so faul und und und. Und ich sehe ja ihren Leidensdruck, den sie haben, weil sie erkrankt sind, weil sie Unfälle gehabt haben, Schicksalsschläge, psychisch erkrankt etc. Also das ist wirklich jene, die nichts tun wollen. Das ist wirklich ein zu vernachlässigender Anteil an Personen. Also die Menschen, die haben wirklich Issues, das sind Themen dahinter. Und wenn ich auch denke, dass jetzt auch in der Wirtschaft immer gesprochen wird, das Pensionsalter soll erhöht werden zum Beispiel. Und die Leute, die werden ab 50 nicht mehr eingestellt. Und das ist halt dann wirklich schon so, das geht mit der Realität nicht zusammen. Und sowas, die da die Repräsentantinnen von den unterschiedlichsten Institutionen dann auch von sich geben. Also das passt mit der Lebensrealität der Menschen nicht zusammen. dann auch von sich geben. Also das passt mit der Lebensrealität der Menschen nicht zusammen. Das zeigt seine Art Abgehobenheit. Das ist zumindest der Begriff, der mir da irgendwie in den Sinn kommt. Und man muss sich da schon vielleicht die Frage stellen, es gibt so viele Anliegen und Bedürfnisse von, sei es jetzt migrantischen Communities, von Menschen, die von Armut betroffen sind oder verschiedensten Bevölkerungsgruppen. Und man hat so das Gefühl, dass PolitikerInnen, die das selbst nicht erlebt haben oder keinen Bezug dazu haben, das nicht kennen, sich nicht hineinversetzen können in diese Lage, dass das für sie auch wenig relevant scheint? Ist das ein bisschen ein Vorwurf oder eine Unterstellung vielleicht? Ich habe in einem Artikel mal aufgeschnappt, dass unser Parlament auch schon mal diverser gewesen ist und so, ja, also das ist auch schon sehr akademisiert. Wer sitzt bei uns im Parlament? Sind viele Juristinnen, Doktoren, Wirtschaftstreibende, etc., etc., ja, also man findet mir keine Wie man sieht bei uns im Parlament sind viele Juristinnen, Doktoren, Wirtschaftstreibende etc. Also man findet keine Hackler mehr. Also vielleicht auch noch die Repräsentanten der Hackler, aber man findet kaum Menschen mit Beeinträchtigungen. Also Menschen, die eben die diverseste Lebensrealitäten haben, die es in Österreich gibt. Und die jetzt nicht nur einen Bezug dazu haben, dass man denkt, man kennt das so von Veranstaltungen oder von Hörensagen, sondern denen es auch ein Anliegen ist. Wo das Interesse zumindest spürbar ist. Sicher, ja. Genau, es gibt die erste Frage. Nicht nur, weil Wahlkampf ist, aber ich war gestern schon im Wissensturm von der Ausstellung gesprochen, die vor einigen Jahren von euch gemacht worden ist. Und da kann ich mich erinnern, dass ja, und weil du das jetzt auch gesagt hast, vorher 80er Jahre, aber mich hätte es noch genauer interessiert, wann war das ein wenigeres Restriktiv und wann ist es verschärft? Wer war da an der Regierung? Wer hat da das Sagen gehabt? Weil ich glaube schon, dass da ein Unterschied wahrscheinlich ist. Also waren da immer die Schwarzen, waren da immer die Roden? Oder wie war das eigentlich? Also vielleicht ist es genauer, doch aufzuschlüsseln, weil ich sofort gesagt habe, ja das sind nicht die Roden genauso. Und ganz glaube ich das nicht, dass das so war. Also bei einem Punkt, da war ich schon ein bisschen verwundert über die SPÖ, das war 2006, aber da hat es schon eine große Novelle gegeben im Fremden- und Aufenthaltsrecht und da war die SPÖ sogar in der Opposition und hat ohne Notverschärfungen zugestimmt. Und das war in einer Phase, wo es wirklich so im Halbjahrestakt Verschärfungen gegeben hat. Aber wer hat das lanciert? Lanciert war wahrscheinlich der Jörg Haider, der 1992, glaube ich, nagelt es mich nicht fest, dieses Ausländer-Volksbegehren gestartet hat, wo wir heute, also wenn wir die Forderungen anschauen, die damals verlangt worden sind, da sind wir jetzt schon weit drüber. Also wir sind so rechtsgerückt, gesamtgesellschaftlich. Staatsbürgerschaft. Da muss man so analysieren, wer hat das losgetreten, dass es dann Mitläufer gibt und dass unter den Mitläufern leider auch die SPÖ dabei ist? Das ist ja doch ein Unterschied, ob sie das lanciert haben. Wir haben in Österreich wirklich Staatsbürgerschaft gesetzt, wurde in Österreich mehrmals novelliert, zu unterschiedlichen Anlässen, großteils auch mit großer Koalition, sprich ÖVP, SPÖ. Ich glaube, es hat begonnen, Ende 90, 2002 war Novelle, 2005, ich habe irgendwo so wie im Laptop, ich kann genau wissen, wie wir es heraussuchen. Ich möchte jetzt keine Partei in bestimmte Schulden geschieden, aber auch jetzt bei der Wahl, Wahlpropaganda, wird gesagt und öffentlich wird überhaupt nicht dagegen gesprochen, dass wir das österreichische Staatsbürgerschaftsgesetz massiv verschärfen müssen. Noch schärfer geht es nicht. Österreich ist Schlusslicht. Und diese Forderung wurde mehrmals von ÖVP, FPÖ erhoben und auch SPÖ tendiert auch immer mehr, auch die Richtung, dass man Gesetze überprüft und verschärft. Im österreichischen Parlament, gibt es etwas, was Migrations betrifft, aufgrund Angst, Angst von FPÖ und ähnlicher Parteizugehörigkeiten, Angst, dass sie durch Verschärfung eventuell Wählerinnen und Wähler umstimmen können. Und im Vergleich zum Beispiel, ich merke ganz genau, im Vergleich in anderen Ländern wie Deutschland gibt es sehr, sehr klare und deutliche Aussagen von Parteien, egal ob CDU, CSU, FDP, Linke und so weiter. Das heißt, in Österreich gibt es schon Tendenz, dass man Wahlen verlieren kann, wenn man sich pro Migration darstellt. War immer so. War immer so. Seit Volksbegehren von Jörg Heiter, Österreichs Vorerst, war immer so. Mein größter, jetzt nicht nur Staatsbürgsjahrgesetz, aber auch die größte Verschärfung sind nach der Volksbegehren gekommen. Und Innenminister Löschner. Die Frage ist für mich auch trotzdem wichtig, warum es Mitläufer gibt. Also warum dieses Volksbegehren, wenn wir es jetzt einmal bei diesem Zeitpunkt festmachen, warum die anderen Parteien da mitmachen? Also warum läuft man sozusagen mit diesem rechten Diskurs mit? Warum hat man Angst davor, eine andere Position einzunehmen, zumindest jetzt, was jetzt die breite Meinung ist, also auf politischer Ebene, was die Parteien anbelangt. Also man merkt es ja auch teilweise in den Wahlkampagnen, auf den Wahlplakaten, dass sich die FPÖ und die ÖVP auch im Diskurs sehr angenähert haben. Und teilweise auch in der SPÖ findet man dann gewisse Forderungen wieder, die ja eigentlich aus dem rechten Lager kommen. Also warum hat sich das so entwickelt? Eine Geschichte ist ganz pragmatisch. Die Parteien wollen gewählt werden. Migranten, Migrantinnen, Großteils, wir haben ja Statistiken und Zahlen, sie dürfen nicht wählen. Das heißt, ich habe eine Gruppe, von denen ich keine Stimme bekomme, egal, ob du mich so verhalterst, ich werde auch nicht bestraft, die werden dann nicht sagen, ich wollte eigentlich dich wählen, aber jetzt wähle ich nicht. Das heißt, die Gruppe ist bei den W Wahl nicht relevant. Rein pragmatisch gesehen muss ich sagen, okay, mit welchen Themen kann ich wählen, eventuell für mich entscheiden, mit welchen Zielgruppen, also welche Zielgruppen spreche ich besonders an, welche ignoriere ich, ob jetzt ältere, Jugendendliche Männer, Frauen, was immer und Migrantinnen, werden bei den Wahlen völlig ignoriert. Nur hinter geschlossenen Türen gehen die Politiker, Politikerinnen, irgendwelche Vereine. Davon gibt es aber nicht einmal in den sozialen Medien Bilder, weil man damit nicht rausgeht. nicht einmal in den sozialen Medienbildern, weil man damit nicht rausgeht. Das ist einmal ein Pragmatikalkul. Das andere ist tatsächlich diese Angst, man verliert mit diesen Themen, wenn man sich progressiv diese Themen voranbringt, ist sehr verbreitet, sehr verbreitet. Aber es ist nicht nur bei den Parteien, wenn man irgendetwas macht, irgendeine Aktionssponsorin geht, man sagt, naja, das Anliegen ist wirklich gut, ich unterstütze euch, aber bitte mein Logo nicht drauf. Das heißt, man merkt, man traut sich in der Öffentlichkeit nicht, eine klare Haltung nicht. Aber das ist, jetzt bin ich wirklich vielleicht hart, das ist typisch für Österreich. In anderen Ländern hat man eine Meinung und das kommuniziert man. Und steht man auch in der Öffentlichkeit dazu. Also ich möchte das Beispiel bringen, weil wir über die Staatsbürgerschaft reden. Und in Österreich hat es Umfragen gegeben, wo es sehr wohl eine Mehrheit gegeben hat, die natürlich für eine Liberalisierung ist. Und da heißt es jetzt nicht, okay, jeder kriegt es geschenkt, sondern, so wie ich es damals gekriegt habe, auch, oder dass man halt nicht alle Hürden auf höchstem Niveau aufbauen muss. Man kann halt schon die eine oder andere Hürde aufbauen, wenn man möchte. Aber manche sind jetzt sehr, sehr kontraproduktiv. Und dann hat der damalige Bundeskanzler tatsächlich Umfragen gefälscht, die dann behauptet haben, die Bevölkerung sei dagegen. Und da frage ich mich dann schon, da kurz. Also das ist, glaube ich, allgemein bekannt, dass mehrere Umfragen nach Belieben, wie gesagt, erstellt worden sind. Und auch in puncto Staatsbürgerschaft hat es eine klare Mehrheit in der Bevölkerung gegeben. Und die gibt es, glaube ich, noch immer für eine Liberalisierung, weil alle Menschen, die einmal eine Person begleitet haben in diesem Prozess, denken sich, um Gottes Willen, sind wir echt so schlimm. Die Leute wissen gar nicht, wie schlimm die Auflagen in Österreich sind und wie schlimm das ist, die Hürden zu erfüllen, wenn man bedenkt, dass zum Beispiel 60 Prozent der Arbeiterinnen die österreichische Staatsbürgerschaft nicht bekommen würden, weil sie alleine einmal das Einkommen nicht aufbringen können dafür. Also die Hürden sind wirklich massiv und das wissen die wenigsten und nur diejenigen, die wirklich Personen begleiten und sich damit auseinandersetzen, wissen eigentlich, womit die Menschen konfrontiert sind und was sich eigentlich in den letzten 20, 25 Jahren verschärft hat eigentlich. Man möge es gar nicht glauben, wenn man sich nicht damit beschäftigt. Ergänzend noch, abgesehen davon, dass man eben so ein Einkommen vorweisen muss, das viele gar nicht aufbringen können, wie du das sagst, sind auch die Gebühren für die Erlangung der Staatsbürgerschaft sehr hoch. In Oberösterreich muss man pro Person zwischen 1.100 und 2.200 Euro an Gebühren zahlen. Für ein Paar mit Kind sind es 2.800 bis 4.500 Euro. Und das sind nur die Gebühren, da ist der Deutschkurs nicht dabei, da ist die große Wohnung nicht dabei, falls noch Kredite zum Zahlen sind und, und, und. Ja, also das ist ja auch minus abzüglich dessen und, und, und. Ja, also das ist schon ein Vermögen bereitzustellen im Vergleich jetzt zu Deutschland, Frankreich und anderen europäischen Ländern. Es gibt noch eine Frage aus dem Publikum. Ja, mich würde interessieren, wir hatten doch sogar mal einen Integrationsstaatssekretär, wenn ich mich recht erinnere, aber egal, die Forschung sagt ja doch auch, dass eine Erleichterung beim Staatsbürgerschaftsrecht die Integration aller Wahrscheinlichkeit nach erleichtern würde. Und die Integration ist ja derzeit auch ein wichtiges Thema im Sinne der Wirtschaft. Wo sollen die Arbeitskräfte herkommen? Also das ist ja ein wichtiges Thema, das für die allgemeine Bevölkerung auch irgendwann einsichtig wird und das wäre schon interessant, was sagen die Politiker dazu, unabhängig jetzt von dem Integrationssekretär, Staatssekretär. Es gibt tatsächlich Forschungen, es gibt internationale Erfahrungen, Es gibt tatsächlich Forschung, es gibt internationale Erfahrchaft, Zugang zu diversen Leistungen und so. Wir wollen zwar, wir fordern das, aber gestalten wir einen Hürdenlauf. Das heißt, wir brauchen wirklich Hürden. So nach der Mordwurm, ich stehe daneben und sagen, wenn du die hupen kannst, dann kriegst du, gerade deswegen die Aussage, das Staatsbürgerschaftsgesetz ist, da gibt es den, oder auch so. Näh ans Mikro, näher zu dir halten. Staatsbürgerschaftsgesetz ist sozusagen ein Punkt der Integration, also es wird damit verknüpft. Und wir erleben auch in unserem Beratungsalter, Staatsbürgerschaftsgesetz ist mittlerweile eine Sortierungsmaschine geworden. Das heißt, hast du Staatsbürgerschaft nicht, dann hast du den Zugang dort nicht da, also nicht nur Wahlrecht, sondern im Alltag, man kommt immer mehr, man wird immer mehr ausgeschlossen von einigen Transferleistungen und Ähnliches. Also überhaupt das Aufenthaltsrecht ist eine Geldeintreibungsmaschine. Na schon. Wovon ist man noch ausgeschlossen? Weil du gesagt hast, nicht nur vom Wahlrecht, was steht zum Beispiel auch nur österreichischen StaatsbürgerInnen zu? Manche Leistungen, wie Sozialleistungen zum Beispiel. Also es ist schon so, dass Familienbeihilfe, das kriegen alle Kinder, alle Familien, aber es ist zum Beispiel bei der Sozialhilfe in Oberösterreich. Also da wird schon schwierig. Wunderhilfe. Wunderhilfe, ja. Das ist die Sozialhilfe. Du hast jetzt wieder anders. Genau, und diverse Förderungen, Arbeitsstätten zum Beispiel. Also ich habe dann Praktikum, ich weiß nicht, Magistrat, irgendwo gelesen und dann österreichische Staatsbürgerschaften. Da denke ich mir, es geht nicht einmal um eine Anstellung, da ist es nur um eine Praktikum gegangen. Und da war auch die österreichische Staatsbürgerschaft vorausgesetzt. Das heißt, es gibt gewisse Postenberufe, da braucht man auch die österreichische Staatsbürgerschaft. Ich habe auch gehört, dass das Bundesheer in Österreich auch Probleme hat, Nachwuchsprobleme hat, sozusagen, weil man ja da auch österreichische Staatsbürger hauptsächlich sein muss, aber das ist auch ein Bereich. Es gibt noch eine Nachfrage? Ich glaube, dass die Wirtschaft uns zwingen wird dazu, hier Änderungen zu machen und den Plan in dieser Richtung zu erleichtern. Das wird eine Frage des Überlebens sein, hier des wirtschaftlichen Überlebens. Und da wird sich, die Wahlzeit ist nie eine ideale Zeit, aber nachher wird man da sicher Möglichkeiten suchen müssen. Und ihre Vereine müssen da Gas geben, finde ich. Wie macht sie das als Vereine? Wie fordert sie das? In der Vorbesprechung hat der Münters eh gesagt, es gibt in Europa immer einen stärkeren Wettbewerb um die besten Köpfe. Ja, vielleicht lasse ich dir das sagen, weil du hast das... Eine Geschichte ist Anwerbung, eine andere Geschichte ist, dass man diese Menschen, die man angeworben hat, dass man auch hier in Österreich behält. Mittlerweile gut koalizierte Personen werden Sie hierher kommen, werden zum Beispiel nach ein paar Monaten oder Jahr merken, sie können ihre Familienangehörige nicht herbringen, sie haben, obwohl sie gleich Beiträge zahlen, keinen Zugang zu bestimmten Leistungen oder ihre Kinder werden in der Schule anders sortiert und in eine Sonderklasse gesteckt und dann sagen sie, na, das nicht und es gibt mittlerweile im Inneren der europäischen Gemeinschaft wirklich Wettbewerb. Deutschland sagt, liebe Migrantinnen aus Österreich, kommt zu uns. Mittlerweile können sie ihr Deutsch aufbauen, sonst wird es auch Deutsch gesprochen. Die Schweiz genauso, also es wird wenn tatsächlich Wirtschaft nicht einbricht und wenn Arbeitslosigkeit und Trast steigt, also wieder Krise kommt, heutzutage wissen wir nie, wie Krisen ausgelöst werden oder wie schnell, dann wird Österreich sich wirklich beweisen müssen, dass sie Arbeitskräfte bekommen und erhalten. Also ich kann mich erinnern, nach den ersten Lockdowns, da haben wir sehr wohl wirtschaftliche Krisen gehabt, in denen wir keine Erntehelferinnen gehabt haben, in denen wir keine 24-Stunden-Betreuerinnen gehabt haben, die eingeflogen haben werden müssen zum Beispiel. Es gibt Sektoren wie eben die Pflege, wo wir nicht ausreichend Personal haben. Mein Vater ist Ende 60er, Anfang 70er mit Sondersuk, sozusagen ein Ticket wurde, glaube ich, vom Arbeitgeber bezahlt, hergeholt. Eben während der Pandemie wurden bestimmte Arbeitskräfte, besonders Frauen im Gesundheitsbereich, tatsächlich mit Fliegen und Bussen abgeholt worden. Aber unser Erinnerungsvermögen ist leider sehr kurz. Und Migrantinnen, wenn man Ausgrenzungserfahrung macht, wenn man merkt, okay, ich werde reduziert auf meine Arbeitskraft, ich werde nicht als Mensch, sondern als Arbeitskraft gesehen, irgendwann sucht man natürlich Alternativen. Findet man nicht, zieht man sich immer mehr zurück und man sagt, okay, es gibt halt keine andere Möglichkeit. Ansonsten werden sie Österreich verlassen. Und ich kenne mittlerweile Vereins, die das getan haben. Und die Erhebungen von den Ex-Pass, die bescheinigen Österreich jetzt auch nicht die besten Werte aus. Da muss sich Österreich wirklich massiv anstrengen, dass sie wirklich von oben und von unten herab den Menschen mehr Wertschätzungen entgegenbringen, weil das Rennen werden wir verlieren jetzt als Staat Österreich im Vergleich jetzt dann eben zu anderen europäischen Ländern, die genauso im Bereich Pflege, im Handel, also nicht Logistik, Straßenbau, Med Pflege, im Handel, Logistik, Straßenbau, Medizin und und und IT, also wo uns überall die Fachkräfte fehlen, weil eben aufgrund der Geburtenstatistik und und und, ja, wir die Leute nicht haben und Europa grundsätzlich ein alterner Kontinent ist und da werden wir innerhalb von Europa den Wettbewerb haben. Wäre das nicht ein Wahlkampfthema, mit dem man vielleicht in der Kontinent ist und dann werden wir innerhalb von Europa den Wettbewerb haben. Wäre das nicht ein Wahlkampfthema, mit dem man vielleicht in der Wirtschaft punkten könnte? Also die Leute schreien noch immer, also wenn man sich die Kommentare anschaut, wurscht um was es geht, ja, da ist so viel Hass, da ist so viel Hass und Hetze, ja. Also die Menschen, die sind in den letzten 20, 25 Jahren so aufgehetzt worden und ich habe letztens eh von der Brunnen gelesen, dass auch die FPze, ja. Also die Menschen, die sind in den letzten 20, 25 Jahren so aufgehetzt worden und ich habe letztens eh von der Brunnen gelesen, dass auch die FPÖ ja die meiste Reichweite hat, jetzt auch in diesen üblichen Social-Media-Kanälen, ja, also die so viel Hass, Hetze, Lügen verbreiten und die Menschen, die sind schon so vollgesaugt damit, ja, und das wieder auszubrinden, ja, also das braucht, glaube ich, wieder mal eine halbe Generation und so. Aber das ist dann wirklich, das muss wirklich ein aktiver Akt werden, weil die Leute, ich meine, es ist jetzt ein blödes Bild, die werden in ihrer Scheiße sitzen, weil dann keine Leute da sind, um die Windeln zu wechseln. Weil es die Frage war, wie macht ihr Vereine und so. Wir sind ein Dienstleiter, wir sind ein BO, wir haben irre viele Beratungen, Dienstleistungen, aber wir fühlen uns natürlich als das Gewissen der Öffentlichkeit. Wir machen unsere Kritik, damit Österreich nicht noch mehr runtergezogen wird, sondern wir machen aufmerksam, da läuft etwas schief und Politik oder Verantwortliche sind aufgerufen, da zu sagen, natürlich werden sie uns einbeziehen, gemeinsam mit uns, mit Bevölkerung Lösungen zu suchen, aber aktuell haben wir absolut nicht das Gefühl, dass wir jetzt einbezogen werden, dass unsere Meinung gefragt ist. Das müssen wir auch so nehmen. Uns ist auch wichtig, dass wir uns auch zivilgesellschaftlich einbringen. Und da darf ich vielleicht Werbung machen für kommenden Sonntag. Demokratie verteidigen in Linz wird von ehrenamtlichen Freiwilligen eben eine Kundgebung am Hauptplatz am Sonntag 18 Uhr organisiert. Ich glaube, es ist höchster Zeit, dass wir vor der Wahl noch einmal uns wachrütteln und sagen, okay, wohin steuert Österreich? Es geht in diesem Fall nicht Partei X oder Y, sondern es geht um die Verteidigung der Demokratie und Verhinderung dieser recht rechten Gedankengut, die Österreich wieder ins Wasser zurückwerfen wird. Du hast gesagt, du hast das Gefühl oder ihr bemerkt, dass ihr wenig einbezogen werdet in Entscheidungen, die genau die Personen betreffen, die ja zu euch kommen in die Beratungen oder wird ja bei dir ähnlich sein. Aber ihr sucht ja durchaus den Dialog mit politischen Verantwortlichen, oder? Wir suchen Dialog überall dort, wo wir nicht einbezogen haben, wir mischen uns trotzdem ein, wir geben unsere Stellungnahme, wir geben unsere Senf dazu. Wir merken, dass das nicht wirklich so ankommt. Wir werden nicht wahnsinnig gehört, aber wir präsignieren nicht und wir geben auch nicht auf. Und wir geben auch mit auf, es ist auch wichtig, dass man nicht nur beobachtet und sich zurückzieht und sagt, um gut zu fühlen, es geht schlecht, sondern sich einmischt. Und es geht ja um die Demokratie. Wenn wir sagen, Menschen, die ausgeschlossen sind, können sich nicht einmischen bei den Wahlen. Aber Demokratie ist ja nicht nur Abstimmung, sondern es gibt viele andere Einflussmöglichkeiten. Man muss zumindest eben, wenn man nicht nur wählt oder wenn man nicht wählen kann, man muss auch über andere Wege tatsächlich auch sich einmischen. Und das ist auch ein Stück, denke ich mal, weil Österreich immer wieder das verlangt, ein Stück Dankbarkeit für diese Gesellschaft. Wir geben es zurück, indem wir die Gesellschaft nicht verkommen lassen, in der rechtsradikalen Hinsicht. Was ist deine Erfahrung dazu, Marie von Chapeau? Werdet ihr eingebunden, konsultiert zu bestimmten Themen? Also bei manchen Themen, also wir sind ja für unsere Arbeit im Bereich Kunst und Kultur schon auch ein bisschen bekannt und da merken wir, dass es ihnen dann schon jetzt, wie wird der Kulturentwicklungsplan 3 neu geschrieben zum Beispiel und da war es ihnen halt dann schon ein Anliegen, dass halt unsere Perspektive da auch mit einfließt zum Beispiel. Also da haben sie wirklich nachgehakt und nachgeschrieben und nachtelefoniert und bitte, macht es da mit. Also in manchen Bereichen merkt man schon, dass das geschätzt wird und anerkannt wird. In anderen Bereichen nicht. Also in anderen Bereichen ist es immer eh nice, aber wir machen trotzdem das, was wir uns vorstellen. Das heißt auch, ihr mischt euch ein, wenn ihr nicht aktiv gefragt werdet. Sofern das die Ressourcen halt auch zulassen. Also das ist halt oft auch eine Ressourcenfrage, dass ich ja auch ehrlich sagen muss. Aber ich denke mir, Partizipation hat so viele Gesichter, so viele Beine, so viele Erscheinungsformen. Also man kann sich, sei es jetzt die Jugendlichen können sich in den Schulen partizipieren, beteiligen und auch darauf aufmerksam machen. Man kann ja als Person mit Migrationsbiografie trotzdem oder ohne österreichische Staatsbürgerschaft Klassensprecher sein, Klassensprecherin, Schulsprecherin und da trotzdem eine Repräsentanz ausüben. Man kann in der Firma dem Betriebsrat aktiv werden und da um bessere Bedingungen kämpfen, weil um was geht es in der Politik? Dass wir unsere Lebensbedingungen gemeinsam gestalten, sodass jeder wirklich ein lebenswertes Leben leben kann und auch die Wahlfreiheit hat. Das heißt, es gibt auch andere Beteiligungsmöglichkeiten, wenn man schon nicht wählen darf. Was freut euch da noch ein? Wie kann man sich als Person politisch engagieren? Außer jetzt in einem Verein wie bei Chapeau. Tatsächlich Vereine, Verbände, Interessensvertretungen müssen sich auch öffnen für die Zielgruppen. Einige Dinge sind eben mit Wahl, Wahlrecht und so weiter verbunden, andere überhaupt nicht. Wir können auch nicht immer delegieren an Gesetzgeberänderungsgesetz, dann ändert sich vieles. Das wird nicht der Fall sein. Ich meine, ich habe elf Jahre lang Rechtsstreit mit der Republik gehabt, bis Betriebsratwahlrecht in Österreich eingeführt wurde. Für Nicht-Staatsbürgerinnen nämlich, um das Sie es ja gekannt haben. Für Nicht-Staatsbürgerinnen. Das heißt, mittlerweile dürfen Migranten, Migrantinnen, auch wenn sie Staatsbürgerschaft nicht haben, nicht nur wählen, also aktiv als Wahlrecht, sondern auch gewählt werden und wir merken seit 2006, seit dieser Änderung, gibt es eine regelrechtere Bewegung, also es gibt mittlerweile ganz bunte Betriebsratkörperschaften, es gibt Vereine, Verbände, die zwar gut auch im Sinne der Thema Migration fortschrittlich sind, aber sich selber trotzdem nicht öffnen. Wichtig ist auch, dass Vereine, Verbände sich öffnen und da Menschen Platz geben, Möglichkeiten geben. Ich frage es bei meinen Live-Veranstaltungen auf der FH immer, schaut mal euren Kontakt auf deinem Handy, wie viele Personen mit Migrationsbezug sind gespeichert und viele merken, dass sie null Kontakt haben. Wie soll jemand guter Sozialarbeiter sein, wenn man Zielgruppe überhaupt nicht kennt, keinen Kontakt hat im Alltag? Das heißt, wir dürfen nicht nur diese Form erleben, sondern auch wirklich im Alltag anschauen und sagen, okay, diese Nebeneinander muss in Richtung Miteinander führen. Und spannend gibt es natürlich international so Konzepte. Spannend gibt es natürlich international so Konzepte, Rainer Baubürg sagt zum Beispiel Staatsbürgerschaftsrecht, verbunden an Wahlrecht, sondern Stadt, also im Sinne Stadt Linz, Stadt Wien und so, Stadtbürgerschaft. Tatsächlich, dass man sagt, okay, ich gehöre zu dieser Stadt, ich wohne hier, dass man sagt, okay, ich gehöre zu dieser Stadt, ich wohne hier, ich sage meine Steuern und ich bringe mich ein. Und da kann Politik, Wahlmöglichkeit, Wahlrecht kann abgehen, kann Politik trotzdem einbeziehen, indem sie verschiedene Beiräte gründet, verschiedene Beteiligungsformate entwickelt. Das heißt, man darf nicht nur sozusagen diese rechtliche Änderung warten, man muss auch Politiker vor Ort sagen, okay, wir können lang warten, das wird lang nicht geschehen, aber welche andere Möglichkeiten, und da gibt es zwar bestimmte Bewegungen seit in den letzten 10, 15 Jahren, aber für mich noch nicht. Punto Migration, wirklich so, greift noch nicht. Es gibt den Linz-Migrationsbeirat. Habt ihr da Erfahrungen dazu oder Wissen darüber, wie gut das funktioniert? Also inwieweit die Anliegen auch nicht nur gehört werden. Also die Gestaltungsmöglichkeiten sind schon beschränkt, sagen wir mal so. Es gibt Möglichkeiten zum Austausch, was wichtig ist. Also ich finde schon gut, dass Vereine mit den unterschiedlichen Backgrounds zusammenkommen, Informationen bekommen über die Stadt Linz und diese auch verteilen können in den jeweiligen Communities, aber auch andersrum, dass die Themen hineintragen können, die aufgegriffen werden können und sollten. Ich denke mal, es ist ausbaufähig, aber grundsätzlich finde ich es gut, dass es dieses Gremium gibt, ist ausbaufähig, aber grundsätzlich finde ich es gut, dass es dieses Gremium gibt, wo Informationstransfer passiert, weil es gibt ja in Österreich sowas wie das Herrschaftswissen, was den, ich soll mal sagen, lang eingesessenen Österreicherinnen oft klar ist, aber den Zugereisten halt nicht so. Wie bitte? Ich interpretiere es so, dass wenn man da aufwächst, ist es einem klar, wo man vielleicht für bestimmte Informationen hingehen kann, aber wenn man herkommt, braucht man ja das erst. Muss ich einem das erst erklären? Nein, das sind keine Vorurteile, das sind eben, man kann es dann auch sagen, wenn man jetzt ein Bordier hernimmt, dann fällt das kulturelle Kapital oder wie auch immer, kann man benennen, wie man es möchte, also je nach Forscher oder Forscherin. Genau, es gibt definitiv Handlungsbedarf dahingehend, dass, Handlungsbedarf dahingehend, dass Randgruppen, das ist jetzt ein bisschen übertrieben, aber Menschen, die halt ökonomisch benachteiligt sind aus den unterschiedlichsten Gründen, die sozial benachteiligt sind aus den unterschiedlichsten Gründen, dass die einfach mehr Stimmen, mehr Gehör, eine Plattform bekommen und auch echte Repräsentation. und auch echte, wie soll man sagen, Repräsentations? Wenn wir bei politischer Mitgestaltung sind, das Thema Migrantinnen oder Menschen mit Migrationsbezug in der Politik. Wenn wir über Repräsentation sprechen, wie ist da eure Ansicht dazu, wie werden denn Menschen mit Migrationsbezug überhaupt repräsentiert? Du hast es eh schon gesagt, Marie, dass ja der Nationalrat auch schon mal diverser war. Also wie soll man sich da vertreten fühlen? Also diverser zumindest auf die soziale Durchmischung, auf die ethnische Durchmischung wahrscheinlich ja weniger, dann ist sie jetzt wahrscheinlich aktuell sehr divers, weil eben bei den Grünen weiß ich, Wahrscheinlich ja weniger, dann ist sie jetzt wahrscheinlich aktuell sehr divers. Bei den Grünen weiß ich, da sind halt einige, die im Parlament sitzen, seitens der SPÖ genauso. ÖVP hat es zwischendurch immer wieder gegeben. Und ich habe letztens nachgelesen, dass die erste Person of Color im österreichischen Nationalrat von der ÖVP gestellt war. Nicht von den Grünen. Aber tendenziell ist es so, dass Migrantinnen zwar schon einen Listenplatz bekommen, aber eher um Stimmen zu generieren in deren Communities. Also die werden eher so als Stimmenbringerinnen aktiviert auf den Parteilisten, aber den Einzug schaffen dann doch die wenigsten. Ich erlaube mir den Kommentar, wir sehen es bei der Justizministerin Alma Sadic, die das sehr, glaube ich, einen sehr positiven Einfluss auch hat, auch dass sie ihre Mehrsprachigkeit so öffentlich zelebriert, das hat ja durchaus auch eine Vorbildwirkung. Absolut, aber man muss halt schon auch bedenken, also was mich erschrocken hat, ist, wie aufgehetzt die Menschen sind, das habe ich jetzt schon ein paar Mal gesagt. Und wie arg das ist, dass man wirklich 24 Stunden mit, weiß ich nicht, Polizeiüberwachung seinen Alltag verbringen muss. Also so weit sind wir in Österreich, wenn man sich dazu entscheidet, aktiv Politik zu machen und man ist zufälligerweise eine Frau und hat vielleicht zufälligerweise eine Migrationsbiografie. Ich kenne wirklich einige gewählte Mandatare in unterschiedlichen Ebenen. Es gibt wirklich massive Anfeindungen und viele kriegen tagtäglich massiv Bedrohung gern, massive Beschimpfungen gern. Also ich könnte sowas absolut nicht aushalten. Also egal jetzt für welche Partei sie sitzen, die machen wirklich eine wahnsinnige Pionierarbeit. Es ist gar nicht so leicht in einer Umfeld, wo teilweise extrem unbegründet, salopp und solche Beschimpfungen gemacht werden gegenüber Personen, weil sie eben Frau sind oder aus bestimmten Land kommen oder zu bestimmter sexueller Orientierung angehören. Also sobald sie zu bestimmter gesellschaftlicher Gruppe gehören, dann sind sie immer unter Dauerbeschuss. Und unter Dauerbeschuss ihre Mandate ausruhen zu können, muss verdammt schwierig sein. Also das ist wirklich erschreckend. Wie viel Hass, wie viel Hetze. Speziell den Frauen. Es ist wirklich fast egal, welche Partei. Es passiert den ÖVP-Frauen genauso wie den SPÖ-Frauen oder den Grünen oder den JUS-Frauen. Also das ist wirklich massiv. Und wenn man dann noch Migrationsbiografie hat oder so wie du sagst, der LBTIQ-Plus-Community angehört, dann ist es wirklich, wirklich, wirklich massiv. wirklich massiv. Es gibt durchaus im Nationalrat, aber es gibt auch in der Wiener Stadtpolitik, da weiß ich es auch von einer Politik. Eigentlich fast alle Ebenen, sobald eine Frau ein bisschen mehr hervorsticht und ihre Arbeit macht, gibt es halt ein paar Menschen, die sich dadurch, ja, ich weiß jetzt,, ob das nicht vielleicht auch zu intim ist, dass man das auch als Namen nennt. Aber es gibt zum Beispiel, ja, es gibt schon auch Politikerinnen oder ehemalige Politikerinnen, auch mit türkischem Background, die nicht nur von Menschen aus der österreichischen Mehrheitsgesellschaft bedroht werden, sondern dann womöglich auch noch von den türkischen grauen Wölfen. Und die brauchen auf jeden Fall Personenschutz. Also da gibt es einige Fälle, aber Namen zu nennen ist, glaube ich, in dem Fall nicht angebracht. Aber Frauen sind grundsätzlich tendenziell stärker von Hass betroffen, jetzt im echten Leben, aber auch online. von Hass betroffen, jetzt im echten Leben, aber auch online? Umso wichtiger, dass es dann zumindest auf zivilgesellschaftlicher Ebene dann Gegenstimmen gibt, wenn es auf Parteiebene ein bisschen, wenn man da noch ein bisschen hinten nachhinkt. Genau, Demokratie verteidigen hast ja du genannt, die Kundgebung am Sonntag, am 22. September um 18 Uhr am Linzer Hauptplatz. Und im Rahmen der Demokratie verteidigen Kundgebung kann man auch an der Pass-Egal-Wahl teilnehmen. Über die haben wir noch gar nicht gesprochen, ist aber eigentlich vor allen Wahlen immer wieder Thema. Mümtas, was gibt es dazu zu wissen? In fast allen Bundesländern wird in diesen Tagen aktuell sehr brav gewählt. Und zwar nicht Privat oder Ähnliches, sondern tatsächlich Pass-Egal-Wahl. Die Aktion Pass-Egal-Wahl wurde seinerseits symbolisch vom SOS-Mitmenschen Wien entwickelt, wo es darum geht, symbolisch sichtbar zu machen. Es ist völlig wurscht, welcher Reisepass man hat, dass man wählen kann und soll. Natürlich Pass, egal, weil es hat null politische Repräsentation oder Ähnliches. Es geht darum, symbolisch sichtbar zu machen. Wir haben in Oberösterreich in einigen Städten wie Steyr usw. gehabt. Am Sonntag während Kundgebung, parallel zur Kundgebung, wird am Hauptplatz passegal-wahl stattfinden. Das heißt, es ist völlig egal, ob man österreichischer, bosnischer, türkischer, afghanischer, welcher Pass man hat. Man kann symbolisch wählen. Genau gleicher Wahlvorgang wie bei Nationalratswahl. Das heißt, gleiche Parteien stehen zum Wahl und es wird quasi Personen registriert. Und dann am Montag von 11 bis 18 Uhr wird dann am Martin-Luther-Platz auch wieder eine Passegalwahl geben. Wir wollen in Oberösterreich, in den Zentren, weil es Steyr, Lins tatsächlich schaffen, dass das bestimmte Anzahl an Menschen, die diese Passegalwahl beteiligen, weil sie keine andere Wahlmöglichkeit haben, oder als Solidaritätsstimme, jene, die wählen dürfen, Solidaritätsstimme sich trotzdem bei Passegalwahl beteiligen und unterstützen. Ich habe heute mitgenommen unter www.passegalwahl.at kann man noch nähere Informationen holen und auch die Wahlbeteiligung, Ergebnisse bei der letzten Landtagswahl, Nationalratswahl und so weiter ein bisschen anschauen. Die Passegalwahl gibt es eben schon seit einigen Jahren. Gibt es daraus irgendwelche Erkenntnisse oder vielleicht Reaktionen von Seiten der Politik dazu? Weil es ist ja, wie du gesagt hast, sozusagen eine symbolische Wahlaktion, aber mit allem, was drumherum dazugehört. Stimmzettel, Wahlkabine, es wird ausgezählt, das Wahlergebnis wird dann veröffentlicht. Was macht man dann damit? Es wird wirklich genau ausgezählt, dokumentiert, österreichweit übermittelt nach Wien und es wird dann alles gemeinsam mit einer österreichweiten Auswertung aufgeteilt, Bundesländer und Ähnliches veröffentlicht. Es geht tatsächlich darum, dass wir diesen Ausschluss thematisieren und für eine inklusive Wahlrecht-Werbung machen. Und mittlerweile gibt es sehr, sehr viele Menschen, die einfach symbolisch sich solidarisieren, die mitmachen. Es gibt sogar PolitikerInnen, die immer wieder auf Besuch kommen und die sagen, ich weiß, Parlaments schafft es Änderungen nicht, es gibt dafür keine Mehrheiten, aber ich bin dafür, das heißt, sie sagen auch ihre Zustimmung. Es gibt ganz wenige, wir haben in diesen Wochen immer wieder so Mail gekriegt, die sich furchtbar aufregen, dass wir Parallelgesellschaften führen und sie verstehen nicht einmal, worum es geht. Die sagen, es gibt reguläre Wahl und dann gibt es Pass, egal, weil das ist Parallelgesellschaft, das lehnen wir ab und so. Dann gibt es unheimlich liebe, nette Rückmeldungen von Menschen, die in ihrem Leben noch nie gewählt haben, nicht wählen konnten. Das klingt komisch, aber ich habe zum ersten Mal mit 39 wählen dürfen, in der Migration eben im sogenannten Herkunftsland, nicht und da nicht. Bei Letzten hat eine Frau gesagt, sie will unbedingt, wenn sie Wahl abgibt, fotografiert werden. Und sie hat dann unsere Wahlkommission einzeln, wie die Politikerinnen, wirklich mit Hand schütteln. Sie hat gesagt, es ist für sie sehr wichtig, sie hat bis jetzt noch nie wagen können und das will sie gerne. Also es ist auch Demokratiebildung, es ist auch wichtig sozusagen, dass die Leute über Mitbestimmung Gedanken machen. Ja, gibt es auch diese Reaktionen. Also ich finde die symbolische Kraft auch sehr schön und ich dürfte schon, also ich bin grundsätzlich seit 15 Jahren Wahlzeugin bei mir in meinem Wahllokal und bei der Pass-Egal-Wahl bin ich auch schon das eine oder andere Mal dabei gesessen und es ist dann trotzdem immer schön, ja, wenn man, also da darf man ausnahmsweise mal mit den Leuten reden, im echten Wahllokal nicht, wenn man diesen Prozess abwickelt und eben so wie der Münters das beschrieben hat, einerseits ist es wirklich ein schönes Symbol für die Menschen, auch mal dieses Ritual erleben zu lassen und es ist ja ein Ritual, das Willen gehen und so, weil für die Demokratie ist es wie Zähneputzen, sollte man regelmäßig machen, sonst jetzt braun. Und andererseits ist es dann trotzdem auch interessant, weil bei den Wahlen dann oft die SPÖ, die Grünen, die KPÖ ganz, ganz viele Stimmen haben, aber ich weiß es zum Beispiel von den Wahlkämpfen, dass wenn die dann die Staatsbürgerschaft haben, die würden wahrscheinlich auch nicht so wählen, weil es gibt trotzdem auch innerhalb der migrantischen Communities Menschen, die eher ein konservatives Weltbild haben und das auch ausleben. Und bei den letzten Nationalratswahlen weiß ich ja auch, dass es auch Schwarze die FPÖ gewählt haben und so, weil sie sich halt auch um ihre Position in der Gesellschaft halt auch unsicher sind und auch aufgehetzt sind, wie viele anderen aufgehetzt sind. Das macht von Migrantinnen ja auch nicht halt, aufgehetzt zu werden. Vor Vorurteilen ist niemand gefeit. Die Passegal-Wahl wird auch an einigen Schulen durchgeführt, habe ich gesehen. Also es ist ja dann auch ein Mittel der politischen Bildung. Und vielleicht für die Jugendlichen, die 16 geworden sind, also es wird vor allem in den Oberstufen gemacht und nicht zur regulären Wahl gehen können, ist es ja dann trotzdem wichtig oder auch ein symbolischer Akt. Gut. Ich finde, das ist so wichtig, das gehört dazu, wie, ich weiß nicht, die Steuererklärung machen und so, also ich weiß, wenn meine Tochter ihr erstes Praktikum gemacht hat, sind wir gemeinsam zum Finanzamt und haben die Steuererklärung machen und so. Ich weiß, wenn meine Tochter ihr erstes Praktikum gemacht hat, sind wir gemeinsam zum Finanzamt und haben die Steuererklärung gemacht. Und mit 16 sind wir auch gemeinsam zum ersten Mal wehen gegangen. Und das sind halt so Sachen, die halt trotzdem so im Leben eigentlich dazugehören sollten. Es gibt noch eine Frage. Zwei ganz verschiedene. Die eine ist sehr geschätzt. Die eine wäre, welche Erfahrungen habt ihr in Zusammenarbeit mit dem ORF oder auch mit den Nachrichten in Oberösterreich und auch in ORF überhaupt? Kommen die dann hin zu so einer Aktion? Berichten die dann? Oder lassen die euch links oder rechts liegen? Weil das wäre ja wichtig, wenn die schreiben auch darüber. Wir haben immer vor und nach jeder Parsegalwahl Pressearbeit gemacht. Es kommt tatsächlich in einigen Zeitungen immer wieder Meldungen, kurz oder lang. ORF ist meistens weniger die Bundesländer, sondern es wird in Wien österreichweite Pressekonferenz gemacht. Da kommt dann tatsächlich auch im 7172, 773 und so weiter sehr wohl Bericht, weil auch sehr viele bekannte Gesichter, Schauspieler, Musikerinnen und so weiter auch mitmachen und die sind natürlich auch für Presse sehr gut, das heißt die Kamerateams kommen besonders dann, wenn Grissermann aus Deutschland will. Genau, ja. Wie weit berichten die oösterreichischen Nachrichten, wie weit kommt sie vor allem wenigstens im ORF Österreich, die Teilnahme weil die Teilnahme die Teilnahme ich bin Radiohörerin, aber natürlich Ö1, da gibt es oft Diskussionen, wo man anrufen könnte. Und ich mache mir aber auch so manchmal die Mühe, wobei es gesagt wird, man muss aufpassen, weil wenn sich jetzt der Freiheitliche, der jetzt im Stiftungsrat sitzt, auch da draufsetzen würde an der Kritik. Aber wenn ich anrufe im ORF, dann sage ich ihnen oft, die und die Sendungen waren gut und die hat mir sehr gut gefallen, aber zum Beispiel bei dieser syrischen Flüchtlingsfamilie, ich habe das nicht mehr hören können. Habe ich gesagt, habt ihr schon gescheit recherchiert? Stimmt das so, wie ihr das berichtet? Das stimmt so nicht. Also ich denke mir, man muss sich auch mehr zu Wort melden. Und darum sage ich auch, was macht der ORF Oberösterreich in dem Fall? Ob sie da eingeladen sind oder ob sie auch hören. Schreiben und reden. Recycling kriegen alle, die auf der Liste sind. ORF ist natürlich auf der Liste. Man kann es nicht, wirklich nicht mehr tun, als nachgehen und einladen. Aber generell, nicht jetzt ORF, generell über Migration, Migranten, Migrantinnen wird berichtet, wenn irgendein Skandal gibt oder Ähnliches. Solche gut gemeinten, guten Aktionen finden nicht großen Klang. In der Presse gibt es immer wieder Meldungen, kurz und Schwierigkeit, es passt egal, weil es passiert immer unmittelbar vor der Wahl. Das heißt eine Woche vor der Wahl. Und da gibt es weniger Bereitschaft, über eine Wahl zu berichten, dass es nicht wirklich Wahl ist und so weiter. Also es gibt eher wenig Resonanz. Aber dafür gibt es Radiofro, die immer wieder berichten. Wir berichten immer über euch, ja. Aber ich habe noch ganz eine andere Frage, das ist noch ganz was anderes. Darf ich aber da noch etwas dazu sagen, bevor ich es vergesse? Oder vergisst du sonst deine Frage? Nein. Es ist durchaus auch Verantwortung der Journalistinnen oder Journalisten auch darüber zu berichten, weil eben ihr habt begrenzte Ressourcen einerseits, zeitlich und finanziell und gerade Migrare macht ja Pressearbeit und viel ist natürlich auch Beziehungsarbeit, was Journalismus anbelangt, aber natürlich ist da die andere Seite gefragt, also nicht nur die NGO-Seite, sondern wirklich auch der Mut in Medien, in größeren Medien auch über das zu berichten und es gibt durchaus Communities, die sind so verrufen und wenn man dann darüber berichten, Berichte hört, dann über Berichte hört, dann über gute Geschichten, dann immer mit dem Nebensatz, aber es gibt ja dann auch, eigentlich sind sie ja böse, aber es gibt auch die guten Geschichten. Also das ist auch immer wieder mal der Fall. Also ich habe halt, es ist ein kleiner Sidestep, weil wir von Chapeau gemeinsam mit der Sandra Kampenhuber, die das kuratiert, das erste internationale afrikanische Filmfestival vom 23. bis 26. Oktober ausrichten. Und sie hat gestern die Presseaussendung gemacht und heute hat das ORF Oberösterreich publiziert. Und da geht es nämlich auch um Perspektivübernahme, weil das Narrativ über Afrika auch stereotypisiert ist bei uns. Und das war eigentlich eine schöne Geste, weil sonst kaum Sachen von uns eigentlich veröffentlicht werden. Du hast noch eine weitere Frage? Die andere Frage ist vielleicht auch etwas zarkastisch, aber es hat sich durch eine Strache einmal stark gemacht, in der Serben-Community zu werben, dass sie Serben wollen. Waren das jetzt nur Staatsbürger? Und was ist daraus geworden? Man hätte da auch draufhupfen können und sagen können, wir brauchen die Migranten, damit sie uns wollen. Wie ist das ausgegangen? Ich weiß da gar nichts mehr drüber. Marina hat gesagt, es gibt natürlich Migranten, Migrantinnen sind keine homogene Masse. Dort gibt es genauso Rechtsradikale. Nein, nein, komm mal so da. Es gibt Rechtsradikale, es gibt Konservativen, es gibt die, die, die, die. Und tatsächlich hat bestimmte Parteien zu bestimmten Communities gute Kontakte. Strache hat sehr, sehr gute Kontakte aufgrund seiner Umfeld zur serbischen Community gehabt. Der hat auch viele Wählerinnen dort gehabt. Man kann es bei einer Wahl, wo eben Wahlsättel nicht mit Namen im Fernsehen sind, nicht wissen, aber man weiß sozusagen aufgrund der Schätzungen, dass sehr wohl zum Beispiel serbische Community oder bestimmte andere Communities, nicht dass man jetzt Serben in eine Ecke stellt, sehr wohl auch rechtsradikale Wählen, konservative Wählen. Ich weiß jetzt nicht, ob es Statistiken darüber gibt, wie viel... ob es Statistiken darüber gibt, wie viel... Das machen alle. Einige machen. Das sind wichtige... Aber grundsätzlich machen alle... Ich vergiss immer wieder den Mikrofon. Richtig so halten. Grundsätzlich machen alle Parteien. Das sind ja die, die auf den Listen sind, um Stimmen zu lukrieren, zum Beispiel. Oder es gibt dann Förderungen oder, oder, oder, ja. Für Projekte, etc. Wie bitte? Eventuell Schule gemacht hat. Das könnte ja so auch sein. Es kommen ein paar drauf und sagen, wir brauchen die Migranten, die einen holen sie halt die und so weiter, Migranten kriegen Wahlrecht. Das meine ich, ist der Gedankengang so schwierig? Für manche Politikerinnen und Politiker schon, erlaube ich mal zu sagen. Tatsächlich, für Verantwortliche ist der Gedankengang schwierig, die rechnen quasi, wir lukrieren, Gedanken gar geschwürgt, die rechnen quasi, wir lukrieren also weil es Staatsbürgerschaften eben viele nicht haben. Also aktuell diese Zweidrittelmehrheit ist im österreichischen Parlament lang nicht sichtbar. Also es wird keine Änderung kommen, weil eben Politik nicht überzeugt ist. Auf EU-Ebene hat man sehr gesehen, dass auch die Rechten sich grenzüberschreitend auch gut verstehen und vernetzen. Also so viel dazu, dass es ja in den Communities dann auch unterschiedliche Ideologien gibt, die dann dementsprechend wählen würden. Vielleicht wäre da sogar für jede Partei was dabei. Gibt es noch sonst andere Fragen von anderen Personen hier? Es gibt einen Mikrofontausch. Ich würde gerne so ein bisschen Richtung Perspektive schauen, Es gibt einen Mikrofontausch. Ich würde gerne so ein bisschen Richtung Perspektive schauen, weil wir haben natürlich viele Missstände schon besprochen. Diese Broschüre hast du auch erwähnt, Mimtas, die wird es dann auch wahrscheinlich hier zu mitnehmen geben, Wahlrecht für alle, herausgebracht von Migrare und von Gerd Walchers, der eben heute auch in der Runde dabei sein hätte sollen. Und in dieser Broschüre, da schreibst du einleitend, dass diese Daten und Fakten, ich hoffe, das ist tatsächlich von dir, das Zitat, die Daten und Fakten können dir dabei helfen, selbst für eine bessere österreichische Demokratie einzutreten und mitzugestalten. Was kann ich denn da jetzt tun? Eine Geschichte ist, wie lange wollen wir als Gesellschaft Ausgrenzung uns leisten? Was passiert, wenn zunehmend immer mehr Bevölkerungsgruppen auf Abseits gestellt werden, ausgegrenzt werden? Es tut für eine Gesellschaft absolut nicht gut. Zweitens, man kann auch ganz pragmatisch denken, wohin steuert unsere Demokratie? ihn steuert unsere Demokratie, wird unsere repräsentative Demokratie so überleben können, wenn wir immer mehr Bevölkerungsgruppen von dieser Mitbestimmung ausschalten, ausgrenzen. Das heißt, Österreich ist vielfältig und gerade deswegen brauchen wir ein progressives, eine progressive, eine moderne Wahlrecht und ohne Änderung, irgendwann werden auch humanistische, konservative Gruppen, Politiker, Politikerinnen einsehen, dass es so nicht weitergehen kann, weil sie ihre eigene Zukunft selber zerstören. Vielleicht da noch kurz, bevor wir dann tatsächlich auch langsam zu einem Ende kommen, aber weil du Wahlrecht genannt hast, ist mir noch wichtig zu nennen oder darüber zu sprechen, was gäbe es denn noch für andere Möglichkeiten? Also in Österreich ist es ja eben an die Staatsbürgerschaft gekoppelt, aber das ist ja nicht überall so. Neuseeland, also ich mag das Beispiel von Neuseeland sehr, sehr gerne, weil es dazu ist, dass man nach einem Jahr durchgehendem Aufenthalt das Wahlrecht auf allen Ebenen erwirbt. Und gleichzeitig, wenn man aus Neuseeland eben genauso lange im Ausland ist, verliert man auch genauso dieses Recht. Weil bei uns gibt es ja genügend Österreicherinnen, die im Ausland wohnen, Jahre, Jahrzehnte, die auch in Österreich wählen dürfen, aber in Österreich nicht ihren Lebensmittelpunkt haben. Und ein Wahlrecht sollte sehr wohl eben auch an den Lebensmittelpunkt verknüpft sein. Also das ist zum Beispiel so ein gutes Beispiel oder andere Beispiele, glaube ich 14 EU-Länder, wo eben auch Drittstaatsangehörige zumindest auf kommunaler Ebene wählen dürfen. Es gibt auch die Möglichkeit, dass man überlegt, okay, nach einer bestimmten Aufenthaltsdauer, sei es jetzt fünf Jahre oder auch zehn Jahre, da hätte man wahrscheinlich eh schon 90 Prozent der 1,5 Millionen Menschen, dass man ihnen dann auch das Wahlrecht gibt zum Beispiel. Also da gibt es wirklich ganz, ganz viele Möglichkeiten. Man muss nicht so mega restriktiv sein, wenn es weltweit, glaube ich, nur noch fünf Länder gibt, die restriktiver sind als Österreich. Ich glaube, man muss auch die Ängste mal genau anschauen. Warum will man eben dieser Beteiligungsformat Mitbestimmung nicht gewähren? Es wird von Zahlen geredet, wo kommen wir hin, wenn alle Muslime und Musliminnen wählen dürfen? Wo kommen wir hin? Wenn, wenn, wenn? Es ist ja nicht so, dass man Tür und Tor für restliche Bevölkerung, Weltbevölkerung öffnet, indem man sagt, komm zu uns mit Bussen und Fliegen und beeinflussen unsere Wahlen, sondern es gibt ja so viele Wahlen in Österreich, von Gemeinde, Landtag, Nationalrat, Bundespräsident, EU. Man kann auch etappenweise sagen, okay, wichtig ist sozusagen in der Stadt, wo ich lebe, im Bundesland, wo ich lebe, unmittelbar mich betrifft die Entscheidung, dass man dort beginnt, dass man Erfahrung sammelt, um eben diesen Ängsten auch begegnen zu können. Ich habe wirklich jahrelang gegenüber Betriebsrätinnen und Betriebsräten argumentieren müssen, dass sie keine Ängste haben müssen, wenn ihre Arbeitskollegen, Kolleginnen das Wahlrecht kriegen, weil sie immer gesagt haben, ja, es werden dann Gruppen gebildet, Türken da, Bosnier dort und so weiter. Und Ergebnis tatsächlich, seitdem wir passives Wahlrecht haben, es gibt weiterhin Betriebsartkörperschaften, bunt gemischt, Männer, Frauen mit unterschiedlichen Herkünften. Das heißt, man ist tatsächlich nicht an das heißt, man ist tatsächlich nicht an das gekommen, dass Migranten Migrantinnen dann Oberhand gewinnen und Österreich Österreichern dann ausgrenzen das heißt, man muss über diese Dinge reden, weil viele tatsächlich im Kopf Bilder haben, die sie sagen, um Gottes willen, das gehört verhindert Bilder sind ja bewusst gesetzt worden und provoziert worden, so wie die Bilder ins Spiel fällt, was viele Menschen im Kopf haben und noch immer traumatisiert sind. Mein Gott, wir werden überrannt und keiner hat die Kontrolle darüber, über welche Menschen eigentlich nach Österreich kommen und, und, und. Und das ist das, wo ich immer meine, die Leute sind so aufgehetzt worden. Und es ist wirklich viel Arbeit, ebenso wie du sagst, ihre Sorgen sich mal anzuhören und dann eben Gegenbilder zu erzählen und zu sagen, nein, türkischstämmige Frauen kriegen mit den Generationen weniger Kinder, sie passen sich an und und und. Auch wenn jetzt zum Beispiel zahlenmäßig die muslimische Community wächst. Nein, es sind nicht alle praktizierend religiös zum Beispiel. Also ich gehöre der Minderheit der evangelischen Gemeinde an. Genau, also und die größte Gruppe eigentlich, die da Atheistinnen sind zum Beispiel, die größte wachsende Gruppe. Und dass man wirklich auch sagt, okay, man ist aufgehetzt und es stimmen gewisse Dinge einfach nicht. Die meisten Menschen wollen in Frieden leben. Die meisten Menschen wollen nicht ihr Zuhause verlassen. Die meisten Menschen sind zum Beispiel, wenn man sagt, okay, wenn sie migrieren, ja, eh aus ökonomischen Gründen, also in Europa zumindest, ja, eh aus ökonomischen Gründen, also in Europa zumindest, ja, das ist der Hauptgrund eigentlich, dass man sagt, man arbeitet und unterstützt dann auch die Familie in der Heimat. Genau, wir sind auf Migration angewiesen jetzt, zumindest was unsere Wirtschaft anbelangt, sei es jetzt Pflege, Handel, Tourismus, Gastgewerbe und, und, und. Also da gibt es eh viele Branchen. Und dann ist es aber, glaube ich, auch noch fair zu sagen, ja, ihr habt euch beteiligt. Und so wie wir jetzt die Tage gesehen haben, wo 100 freiwillige syrische Geflüchtete jetzt auch beim Hochwasser, beim Aufräumen mitgeholfen haben, die Menschen sind so dankbar. Und das vergisst man auch recht gerne, ja. Dass es zwar ein paar wenige Menschen gibt, die man, weiß ich nicht, eben diese unbegleiteten Minderjährigen, die keine Begleitung, keinen Schutz also wo sich niemand sich um denen angenommen hat und so, und dass die mal halt der eine oder andere mal ausklingt, ja, das wird bei jedem normalen Österreicher genauso passieren und so, und dass man sagt, wir machen wirklich Integration von Tag 1, wie es die Schweden zumindest stärker versuchen. Und eben gerade die FPÖ, die immer sagt, ja integrieren, aber keine Deutschkurse zahlen, keine integrationsfördernde Maßnahmen irgendwie unterstützen und, und, und. Also das funktioniert halt dann auch nicht. Dass man sagt, okay, weil wir ja auch gesprochen haben mit philippinischen Anwerberinnen, dass man sagt, man muss den Rahmen auch nicht. Dass man sagt, okay, weil wir ja auch gesprochen haben mit philippinischen Anwerberinnen, dass man sagt, man muss den Rahmen auch schaffen. Man kann jetzt nicht die Krankenschwestern herholen, aber keine Wohnungen bereitstellen, keine Möglichkeiten ermöglichen, dass sie die Familie nachholen etc. Das sind ja alles so desintegrative Maßnahmen dann letztendlich. Also diese Willkommenskultur fehlt definitiv an vielen Stellen in Österreich oder Willkommenskultur ja manchmal auch so als negativ, also manchmal schon im negativen Kontext verwendet wird, aber eigentlich ist das, was notwendig wäre. Ich würde es nicht mal Willkommenskultur sagen, also ich merke dadurch, dass ich auch bei der Krisenhilfe arbeite, es fällt manchmal an der Menschlichkeit. Also da geht es nicht mehr um Willkommen, sondern einfach wie wir Einzelne miteinander umgehen. Also das würde ich mir wirklich wünschen, wenn wir ein bisschen respektvoller und liebevoller miteinander umgehen. Gestern waren wir im Kulturverein Schlot und haben über die lokalen Initiativen gesprochen und das Engagement der Menschen vor Ort und da habe ich mir auch davon mitgenommen, dass Begegnungen einfach sehr, sehr wichtig sind. Kann ja auch in der Nachbarschaft oder beginnt vielleicht auch in der Nachbarschaft und den Dialog auch nicht zu scheuen, das Gespräch, den Konflikt nicht zu scheuen. Also das kann man auf viele verschiedene Bereiche eigentlich dann umsetzen. Wenn es keine Fragen mehr gibt, gibt es noch Fragen. Dann bedanke ich mich, Wimters Karakurt und Marie-Edwige Hartig, dass ihr beide da wart. Ja, ich schuld euch ja noch eine Auflösung des Quizzes. Ich hoffe, ich habe es tatsächlich in der Eile, in der Vorbereitung richtig recherchiert, weil, wie gesagt, ich bin ja auch mit dem Geburtstagsgeschenk österreichische Staatsbürgerschaft auf die Welt gekommen. Ich musste das gar nicht wissen, theoretisch. Ich musste auch nichts wissen, gell? Ich stelle auch eine Frage dann bei der Auflösung. Wie viele Blasmusikkapellen gibt es in Oberösterreich? Das war eine Frage, die ich bekommen habe. Sicher über 100, oder? Sicher über 100 oder so um die 100. Das war 400 irgendetwas, aber jetzt mittlerweile wahrscheinlich noch mehr. Sind es jetzt mehr oder weniger? Nein, es waren über 400. Ja, jeder Ort wird mehrere haben, mindestens. Als Oberösterreicherin ist das eine wichtige Info. Ich bin ja gelernter Österreicher, ihr seid zufälliger. Zufälliger Oberösterreicher, ja. Das ist auch gut, ja. Also das Hochgebirge und Gletschergebiet im Süden Vorarlbergs sollte die Silvretta sein. Da haben wir eine richtige Antwort und eine fast richtige Antwort da hinten. Der Vorarlberger Stromkonzern ist die VKW. Vorarlberger Kraftwerke oder wie? Ja, genau. Reindling war eh da. Allgemeinwissen, das kennt man. Die Wohnungen, die zwischen 1920 und 1934 von der Stadt Wien gebaut wurden, das waren 65.000. Wenn man in einem Wiener Gemeindebau leben möchte, eine Wohnung haben möchte, muss man das vielleicht auch wissen. Genau, U-Bahn-Linien in Wien gibt es noch fünf und an der U5 wird gebaut. Sehr interessant, also interessant, aber Fun Fact, dass es eine U6 gibt, aber keine U5. Aber die wird es dann bald geben. Demokratie und I, das Wahljahr 2024 geht noch weiter, auch dann über die Nationalratswahl hinaus. Aber jetzt haben wir mal die erste Perspektive Nationalratswahl und wir haben auch noch eine weitere Veranstaltung in einer Woche am Donnerstag, den 26. September. Da geht es um Politik und Inklusion, um inklusive Medienarbeit auch. Also da haben wir wieder die Verantwortung der Medien, über die auch gesprochen wird, Barrierefreiheit und eben auch da das Thema politische Mitbestimmung. Wer darf mitreden, wer hat die Möglichkeit überhaupt die Stimme abzugeben, welche Rahmenbedingungen braucht es. Das Frosin gibt es nachzuhören, wie immer im Onlinearchiv der Freien Radios und der cba.media und alle Informationen und den Schwerpunkt auch nochmal zum Nachlesen gibt es auf der Webseite www.fro.at. Das sind auch alle Sendungen, die im Rahmen von Demokratie und I produziert werden, dann auch nochmal aufgelistet. Und ich bedanke mich auch bei den Zuseherinnen von DorfTV, die via Live-Übertragung dabei waren. Mümtis? Die Broschüre Wahlrecht für alle, die ich nachher verteile, für Zuhörerinnen und Zuhörer, ist auch unter www.migraria.at downloadbar. Gut, dann vielen Dank fürs Dabeisein und auf Wiederhören, auf Wiedersehen. Danke für die Einladung. Danke.