Klima und Du Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin- und hergeschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der freien Medien in Oberösterreich. Herzlich willkommen bei Klima und Du, liebe ZuhörerInnen und ZuseherInnen. In dieser Ausgabe geht es um die Holz- und Waldwirtschaft und um die Sägewirtschaft in Österreich und im Bezirk Freistadt. Wir sprechen über Chancen, über Perspektiven und Herausforderungen, auch im Zusammenhang mit den Klimaveränderungen. Dazu sind folgende Gäste jetzt bei mir im Studio. Dazu sind folgende Gäste jetzt bei mir im Studio. Andreas Unterberger, er ist Bezirksforstinspektor im Bezirk Freistadt, hat den Überblick über die Wälder und die Forstwirtschaft in der Region. Herzlich willkommen und Rudolf Ortner mit den regionalen Betrieben Ortner Holz und LOC Holz mit den neuen Innovationen im Holzbau bestens vertraut. Er ist Sägewerksunternehmer aus der Region. Danke, dass Sie zu mir ins Studio gekommen sind. Herr Ortner, vielleicht beginnen wir so. Welche Bedeutung hat der Holzbau im Bezirk Freistaat? Der Holzbau im Bezirk Freistaat hat eine zunehmend große Rolle, aber das gilt nicht nur für den Bezirk Freistaat, sondern das gilt für ganz Österreich und Mitteleuropa. Wir sehen aktuell, trotz der Krise in der Bauwirtschaft, dass der Holzbau stark an Bedeutung gewinnt, einfach nur aus den Gründen Ökologie, Nachhaltigkeit, nachwachsender Rohstoff. Und immer mehr Menschen kommen darauf, dass es Sinn macht, den Baustoff, den wir vor der Haustüre haben, auch zu verwenden. Herr Unterberger, damit wir eben diesen Baustoff, diesen nachwachsenden Rohstoff Holz nutzen können, da braucht es gesunde Wälder, da braucht es eben den Rohstoff Holz. Wie geht es dem Wald im Bezirk Freistaat? Also wir haben das große Glück gehabt, dass wir keine großen Schadeereignisse in vergangener Zeit gehabt haben, keine großen Elementareignisse, so wie zum Beispiel im Bezirk Braunau. Wir haben ein sehr gutes Niederschlagsverteilung und Anfall gehabt im Frühjahr. Das bremst natürlich den Borkenkäfer in der Kalamität sehr stark ein. Derzeit kann man salopp formuliert sagen, es geht dem Wald derzeit sehr gut. Wir haben im Bezirk einen sehr hohen Fichtenanteil mit ca. 70 Prozent. Aber durch das, dass wir von Niederschlagsniveau sehr gut versorgt sind und die Jahresdurchschnittstemperatur derzeit noch passt, mit der richtigen Bewirtschaftung ist das durchaus kein Problem. Also dem Wald geht es derzeit sehr gut. Wir werden intensiv betreut, weil wir sehr viele Landwirte haben. Wir haben den bauernreichsten Bezirk Oberösterreichs mit ca. 5.900 Landwirten. Und aufgrund der kleinen Strukturen sind diese Landwirte auch sehr motiviert und sind sehr rasch bei der Aufarbeitung von Schadereignissen. Herr Ortner, jetzt in der Sägewirtschaft ist natürlich dieses gute, gesunde, schöne Holz wichtig, das zu bekommen. Wird das immer mehr eine Herausforderung für Sie, das zu finden bei uns? Oder wie der Herr Unterberger gesagt hat, ist es eigentlich jetzt im Bezirk Freistaat kein Problem bei uns? Wie geht es Ihnen da bei der Beschaffung von dem Rohstoff? Also das ist immer sehr unterschiedlich. Grundsätzlich haben wir ausreichend Holz und vor allem auch gute und schöne Qualitäten. Das ist in einem normalen Jahr überhaupt kein Problem. Wir wissen, 48% der Fläche Österreichs sind Wald und der wird immer mehr. Also ich habe da ganz ein schönes Erlebnis. Ich bin gerade vor zwei Wochen bei der Mühlviertel Klassik eine Oldtimer-Rallye durchs Mühlviertel gefahren und das hat meinem Sägerherd sehr gut getan, weil wenn man abseits der Straßen unterwegs ist und ein bisschen Zeit hat und dreht sich einmal 360 Grad, erkennt man, wie viel Wald wir eigentlich haben, wie viel gesunden Wald. Insofern haben wir da jetzt kein großes Problem, gesunde, gute, frische Stämme zu bekommen. In diesem Wirtschaftsfeld ist die Herausforderung immer jene, ein Sägewerk braucht das ganze Jahr gleich viel Holz jeden Tag. Und am Markt gibt es natürlich nicht so viel Holz. Weil jetzt haben wir gehört, wir haben zwar 48 Prozent der Fläche Wald, es wächst viel mehr zu, als wir nutzen. Das heißt aber nicht automatisch, dass es für uns verfügbar ist. Wir haben die Herausforderung, dass wenn es ein Schadholz-Kalamitätsereignis gibt, plötzlich überbordend viel Rohstoff am Markt ist, wenn dann aber ein Jahr wie das jetzige ist, wo wir zum Glück gesunde Wälder haben und es voraussichtlich kein Schadholz geben wird, dann haben wir plötzlich wieder die Herausforderung, dass einfach zu wenig Holz am Markt kommt. Und das ist unsere Aufgabe. Wir müssen das kompensieren, weil als Industriebetrieb verarbeite ich jeden Tag, 250 Tage im Jahr, die gleiche Menge Holz. Und du musst ihm das kompensieren. Aber grundsätzlich muss man sagen, nach den Jahren 2018, 2019, wo es wirklich große Burkenkäfer-Kalamitäten gegeben hat, hat sich das in den letzten drei, vier Jahren bei uns stark stabilisiert. Und man muss ganz ehrlich sagen, man hört das immer so, in aller Munde ist, es gibt so viel Schadholz, was passiert dem Wald? Also ich muss sagen, bei uns im Sägewerk ist in den letzten vier Jahren der Anteil an Schadholz geringer als die letzten 20 Jahre davor. Also jetzt, was wir mitbekommen, direkt bei uns im Bezirk Freistaat, direkt im Mühlviertel, haben wir jetzt schon einige stabile Jahre und eben der Niederschlag diesen Frühlings lässt uns auch hier sehr optimistisch sein, dass wir auch dieses Jahr gesundes Holz bekommen, nicht übernutzen. Und ich habe drei Söhne mit fünf und neun Jahren und ich bin sehr zuversichtlich, dass die in 20, 30, 40, 50 Jahren ebenfalls nur ausreichend gesundes, frisches Holz aus der Region bekommen. Das heißt eigentlich, diese Schaderereignisse sorgen dann zumindest kurzzeitig dafür, dass Ihnen mehr Holz zur Verfügung steht. Ist das so der Zusammenhang? Genau, das ist genau das Thema, dass das als einer der wenigen Wirtschaftssektoren nicht so geplant abläuft wie viele andere. Alles was andere Industrie-Wirtschaftssektoren sagen, gibt es ganz geplante Mengenströme. Man weiß, was man in einem Quartal, in einem Jahr an Material braucht und das kauft man ein. Wir arbeiten mit einem Naturstoff, wo Angebot und Nachfrage nicht zwangsläufig zusammenpassen. Und in den Jahren, wo es große Schadereignisse gibt, ist genau dieses Problem vorhanden, dass mehr Rundholzmengen auf den Markt kommt, als die Industrie eigentlich braucht. Und das führt genau dann dazu, dass es einen Preisverfall gibt. Und das ist dann zum Leidwesen der Land- und Forstwirtschaft, führt das dazu, dass dann die Preise, die in so einem Jahr bezahlt werden, für die Forstwirtschaft nicht auskömmlich sind. Und im Gegenteil haben wir Situationen, dass wir dann, wenn es keine Schadereignisse gibt und die Wirtschaft annähernd normal läuft, wir immer wieder dann das Problem haben, zu wenig Holz zu bekommen. Und in diesem Spannungsfeld ist die Wertschöpfungskette Holz, Forst, Papier gefordert, stabile Verhältnisse zu schaffen, dass wir diesem tollen Rohstoff auch diesen Stellenwert geben, den er eigentlich verdient. Rohstoffar diesen Stellenwert geben, den er eigentlich verdient. Jetzt hat der Herr Ortner vorher gesagt, dass er jetzt die Schadereignisse nicht so stark wahrnimmt eigentlich bei uns oder dass er zumindest hoffnungsvoll ist, dass der Wald auch, dass es dem weiterhin gut gehen wird in den nächsten 50 Jahren. Ist der Wald ein Ort, wo man Klimaveränderungen stark wahrnehmen kann? Wie haben Sie das jetzt im Bezirk Freistaat wahrgenommen, diese Schadeereignisse beziehungsweise den Klimawandel? Hat der einen Einfluss auf den Wald? Ja, er hat einen Einfluss und zwar mit der zunehmenden Jahresdurchschnittstemperatur. Wenn man sich die Klimazenarien anschaut, rechnet man ursprünglich mit 2 Grad Celsius. man ursprünglich mit 2 Grad Celsius. Die schlimmsten Prognosen sind schon bis 4, 4,5 Grad Celsius bis zum Jahr 2100, wo man sich dann vergegenwärtigt, dass die Fichte eine ökologische Amplitude hat. Und mit der Jahresdurchschnittstemperatur vor Freistaat kommt die noch an einer genauen Leistungsgrenze, sagen wir es einmal so. Da gehe ich davon aus, dass das Anbaurisiko stark zunimmt bei der Fichte, speziell im südlichen Bezirksteil. In den südlichen Gemeinden wird die Fichte nur mehr eine untergeordnete Rolle spielen. Jedoch hat sie nach wie vor ein sehr großes Potenzial in den nördlichen Gemeinden. Ich finde, dass die Fichte nach wie vor, man hat immer gesagt, der Brotpunkt der Forstwirtschaft, sehr wichtig ist, dass man einen ausreichenden Fichtenanteil behält, weil es einfach für die Forstbetriebe, für die Liquidität und für die Wirtschaftlichkeit ein enorm wichtiger Faktor ist. Auch für die Sägeindustrie. Wie ist das in der Sägeindustrie, in der modernen Sägewirtschaft im Zusammenhang mit den Klimaveränderungen? Wie schätzen Sie das ein? Welche Herausforderungen wird es da geben? Genau die genannten, dass wir einfach aus dem Rohstoff der Region den Baustoff der Zukunft machen wollen. Und dazu brauchen wir natürlich den Rohstoff. Man muss einfach sagen, Holz hat die größte positive Auswirkung am Klima, fürs Klima, wenn wir es als Baustoff lang in Gebäude binden. Und das geht halt nur mit Nadelholzwarten, vorwiegend mit der Fichte. Also man hat ja nicht begonnen, Fichte zu pflanzen, weil es irgendwie günstiger war in der Bewirtschaftung, sondern weil die Fichte bezogen auf das Eigengewicht besonders gute statische Eigenschaften hat. Wir können heute mit Fichtenleimholz Hochhäuser 20, 30, 40 Geschosse bauen, haben überhaupt keinen Nachteil im Vergleich zu einem Betonhochhaus. Sowas ist mit einem Laubholz einfach nicht möglich, weil es viel schwerer ist. Also es gibt einfach holztechnische Eigenschaften der Fichten, die sie so beliebt macht. Und das muss man klar sagen und darum plädiert die Holzindustrie natürlich dafür, dass man standortgerechte Fichten macht, dass man klimafitte Mischwälder pflanzt. Aber wir haben ein bisschen Sorge, dass das Pendel, was jetzt durch die Monokultur der Fichte zum Teil ein zu schlechtes Image gibt, jetzt in die Gegenseite schlägt und man so wenig wie möglich Fichte pflanzt. Und das wäre aus meiner Sicht ein fataler Fehler, dessen Auswirkung aber erst die nächste Generation erlebt. Weil der Begriff Nachhaltigkeit kommt aus der Forstwirtschaft, das muss man wissen. Den Baum, den heute jemand pflanzt, den wird sein Enkel voraussichtlich werden. Herr Unterbergermann spricht da dann über Klimawandelanpassung. Abwenden lassen werden sich ja wahrscheinlich viele Folgen von dem Klimawandel. Sie haben vorher eben die 2 Grad, 4 Grad, wie auch immer angesprochen. Die werden sich wahrscheinlich nicht mehr abwenden lassen. Was kann da jetzt die Holzwirtschaft beitragen? Der Herr Ortner hat eben gesagt, zu wenig Fichten dürfen wir auch nicht pflanzen. Nicht, dass der Baustoff ganz wegfällt durch diese Mischwälder, die wahrscheinlich sonst andere positive Effekte zwar haben, aber dann in der Bauwirtschaft vielleicht nicht mehr verwendet werden können. Was kann die Holzwirtschaft zur Klimawandelanpassung zum Klimaschutz beitragen? Und zwar einen aktiven Waldumbau betreiben. Das heißt von Fichtenreinbeständen, spricht man im Fachjargon, also Monokulturen, wäre das gleiche Wort dazu, hat man das große Problem, dass man ein sehr hohes Risiko insofern hat, wenn eine Baumart ausfällt, fällt der komplette Bestand aus. Wenn man jetzt einen Produktmix aus drei, vier verschiedenen Baumarten, also keine Buntmischung mit 10, 15 Baumarten, sondern mit drei, vier gezielt durchdachte, vom Standort abhängig, leistungsfähige Baumarten nimmt. Da gibt es einige Unterstützungsliteratur, auch seitens des Landesforstdienstes. Da gibt es eine Baumampel, was genau für jeden Standort abbildet, was werden Zukunftsbaumarten. Und wenn man das berücksichtigt mit seinem persönlichen Betriebsstil, wo will man in absehbarer Zukunft sein, sollte man die Baumarten dahingehend anpassen. Regelmäßige Nutzungen durchführen, schauen, dass ein ausreichendes Höhendurchmesserverhältnis ist, dass bei der Fichte immer 60 Prozent grüne Krone ist. Wir haben im Bezirk zum Teil das Problem, dass die Fichte nicht ordnungsgemäß oder perfekt bewirtschaftet wird. Einige Forstbetriebe leben das sehr restriktiv intelligent vor. Die schauen, dass mit der Umtriebszeit verkürzen, desto kürzer die Umtriebszeit ist, desto weniger ist das Risiko. Und mit geringeren Stammzahlen bringe ich trotzdem eine ausreichende Qualität zusammen und habe aber auch viel vitalere, stabilere Bestände. Das muss die Zukunft sein, dass man nicht nur auf Qualität geht, sondern auf Qualität und Stabilität. Das habe ich jetzt nicht ganz verstanden. Ich sozusagen als Holzleihe, was bedeutet die Umtriebszeit beim Wald bzw. beim Baum? Die Umtriebszeit ist von der Jungpflanze bis zur Erntezeit. Das ist die Umtriebszeit. Das heißt, die soll nicht ganz kurz gehalten werden, sondern? Früher hat man ungefähr 100 Jahre gebraucht, bis eine Fichte, von der sie ersetzt worden ist, bis sie nachher im Sägewerk landet, das ungefähr 100 Jahre dauert. In Zukunft sollte das irgendwo 60 Jahre sein. Und dass die aber trotzdem gleich im Durchmesser erreicht, braucht sie mehr Standraum, mehr Platz. Also kann man sagen, weniger Stammzahl pro Hektar. Weniger Stammzahl pro Hektar. Bekannt ist ja dann, dass in Zukunft auch auf andere Baumarten parallel dazu gesetzt werden muss. Da kommt jetzt einerseits der Mischwald eben ins Spiel, also verschiedene Laubbaumarten, andererseits eben auch andere Baumarten vielleicht für den Bau. Wie schaut es da aus? Was pflanzt man da heutzutage in den Wald? durch die Förderung durch die Schiene Waldfonds. Da ist zusätzlich vom Ministerium vor einigen Jahren sehr viele öffentliche Gelder zur Verfügung gestellt worden, damit der Wald seine Funktionen, seine wichtigen Funktionen, das ist ja nicht nur die Nutzfunktion, sondern auch die Schutz-, Erholungs- und Wohlfahrtsfunktion, auch in Zukunft erfüllen kann. Und da gibt es natürlich für die Wiederbewaltung oder Wiederaufforstung Kriterien, die zu erfüllen sind. Das ist abhängig von der Seehöhe und da gibt es natürlich ausreichend Literatur dazu, wo genau vorgeschrieben wird, so und so viele Laubbaumarten im Anteil, maximal so ein Fichtenanteil wird gefördert. Und die Förderungen sind da sehr hoch. Da ist eigentlich die Wiederbevaltung sogar finanziert damit, wenn man sich entscheidet für die öffentliche Förderung zu beanspruchen. Wie kann dann so ein Wald noch bewirtschaftet werden? So ein Mischwald, wo jetzt unter anderem dann auch Fichten drinnen stehen? Also vor der Bewirtschaftung wird sich nichts dafür ändern. Es ist natürlich, er erfordert mehr Know-how, mehr Ausbildung, mehr Beratung. Aber dafür haben wir einen größeren Produktmix. Das heißt, man ist individueller bei der Bereitstellung für Sägewerke mit geeignetem Holz. Je mehr Baumarten, die man hat, desto mehr verschiedene Sortimente, also verkaufsfähige Stücke, sagen wir es einmal ganz einfach formuliert, kann man dann liefern. Und es gibt ja verschiedene Sägewerke. Es geht ja nicht nur jetzt Nadeldominierte, sondern es gibt ja Laubhölzspezialisten genauso. Und da muss man für sich herausfinden, wie kann man das Maximum für sich erzielen. Vielleicht ergänzend dazu, wichtig, und das sagen wir bei unseren Lieferanten, ist, dass es zumindest so eine Mischung gibt, dass dann ein LKW pro Holzart geerntet werden kann. Weil es gibt verschiedene Sägewerke, manche brauchen, so wie wir, die Nadelhölzer, die Fichte, die Kiefer, die Tanne und die Lerche. Es gibt aber, wie der Herbstjagd-Vorstandsinspektor schon gesagt hat, Laubholzsägewerke, die speziell die Eiche oder die Buche suchen. Und wichtig ist einfach, dass es eine vernünftige Bewirtschaftung gibt, sodass dann ein LKW von einer Holzart oder zumindest für ein Sägewerk bereitgestellt werden kann, weil sonst wird die Logistik schwierig. Wenn ich natürlich so eine Durchmischung habe, dass ich dann fünf verschiedene Abnehmer brauche und jeder hat fünf Stämme im LKW, dann lässt sich das logistisch nicht machen. Und das ist einfach wichtig, dass man die Wirtschaftlichkeit und die Ökologie und die Biodiversität irgendwie in Einklang bringt. Und darum ist es gut, dass man so professionelle Beratung bekommen kann. Das heißt, es geht eigentlich gar nicht unbedingt darum, welche Baumart kann jetzt die Fichte ersetzen, sondern eben auch um diese Mischung. Trotzdem ein bisschen die Frage, mit welchen Baumarten können Sie was anfangen, beziehungsweise wer nimmt auch Laubbäume ab und was passiert damit dann? Genau, also grundsätzlich in der Holzindustrie gibt es diese zwei stark unterschiedlichen Sägewerksrichtungen. Es gibt Laubholzsägewerke und Nadelholzsägewerke. Und die sind gänzlich unterschiedlich, sowohl was die Technologie als auch was die Verarbeitung, das Know-how und auch die Produkte angeht. Das muss man klar sagen. Vom Gesamtvolumen macht ein überwiegend Teil die Nadelholzindustrie aus. Das sind die großen internationalen Industrien. Laubholzsägewerke gibt es durchaus auch. Viele sind eher kleinere mittelständische Betriebe und Laubholz kommt natürlich überall zum Einsatz, wo es diese harte Oberfläche braucht für Fußböden, für Möbeln und alle diese Dinge im Innenbereich vorwiegend und Nadelhölzer kommen vorwiegend immer mehr dort zur Geltung, wo es um den Bau geht. Und weil wir jetzt gesprochen haben von den Auswirkungen des Klimas, der klimatischen Veränderung auf die Wälder, da muss man sagen, das ist genau dieses zweischneidige Schwert. Der Wald ist einer der Hauptleidträger, der klimatischen Veränderung und gleichzeitig der mit Abstand größte Faktor, um diesen zu verhindern und zu verlangsamen. Und das ist, wo es mir wirklich in der Seele brennt, wo viele Menschen ein ganz falsches Bild haben, nämlich immer wieder treffe ich Menschen, die glauben, wenn wir den Wald nicht nutzen, wenn wir ihn quasi als Urwald lassen, dann wäre es das Beste fürs Klima. Und da muss man einfach ganz klar sagen, nein, das ist das Schlimmste fürs Klima. Wir haben jetzt gehört, Umtriebszeit 60, 80 Jahre. In dieser Zeit wächst der Baum. Durch die Photosynthese entzieht er der Atmosphäre CO2. Genau das, was wir eigentlich weghaben wollen. Er lagert es im Jahrring ein und wenn wir dann den Baum aber nicht ernten, wird er, korrigieren Sie mich, in 100 Jahren statistisch 120 Jahre im und im Wald umfallen. Ich weiß nicht, wie lange dauert es, bis er statistisch gesehen umfällt? Ja, es wird sogar länger sein. Je nachdem, ob es von einem Parkenkäfig befallen wird oder nicht, aber ungefähr im Mittel wird das schon stimmen. Und die große Problematik ist dann, dass das komplett, das Feuer zu das gebundene CO2 wieder ganz normal emittiert wird in die Luft und der ganze Effekt der Bindung ist eigentlich wieder aufgehoben. Durch das Verrotten sozusagen von dem Holz. Genau, der Baum verrottet im Wald und gibt das CO2 ab. Und wir haben es eigentlich nur über die Lebzeit des Baumes gebunden. Wenn wir aber, und das ist das, was wir viel stärker tun sollten, den Baum nach 60 bis 80 Jahren ernten und ihn dann in ein Gebäude einbauen, dauerhaft, dann binden wir das CO2 in einem Gebäude. Wenn dann das Gebäude, sagen wir, 60 bis 80 Jahre steht, dann können wir es demontieren, dann können wir entweder die Holzelemente noch einmal verwenden für das nächste Gebäude oder wir können es zerkleinern und einen Dämmstoff, Holzwolle, draus machen. Das heißt, für die zweite Generation Gebäude dient es als Isolierung. Dann ist es zweimal 80 Jahre, nach 160 Jahren können wir es dann immer noch verbrennen und thermisch verwerten zu Wärme und Strom. Dann geben wir das CO2 erst wieder in die Atmosphäre ab. In der Zwischenzeit sind an der Stelle aber zwei Generationen neue Bäume gewachsen. Und das muss man klar sagen, alle anderen Technologien, die sich gegen den Klimawandel stemmen, sprechen nur davon, wie wir weniger CO2 emittieren können. Elektroauto, so man dem Glauben schenkt, emittieren weniger CO2. 100 kmh auf der Autobahn würde den CO2-Ausstoß reduzieren. Mit Holz zu bauen, da sprechen wir nicht davon, dass wir den CO2-Ausstoß reduzieren, sondern wir filtern mit jedem Gebäude aus Holz CO2 aus der Atmosphäre. Und wenn man weiß, die Bauwirtschaft ist für über 40 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich, dann ist das aktuell die mit Abstand effektivste Möglichkeit, unser Klima zu schützen. Und das muss man einfach wissen und das muss man von den Kindern in den Schulen bis zu den politischen Entscheidungsträgern an jeden sagen. Die effektivste Maßnahme, um unser Klima zu schützen und auch die Wälder der Zukunft ist, Holz zu nutzen und es in Gebäude dauerhaft zu binden. Das heißt eigentlich, die Umstellung auch in der Bauindustrie auf immer mehr Holz ist sozusagen ein ganz wichtiger Faktor. Vielleicht, Herr Unterberger, erklären Sie uns noch einmal die Bepflanzung von einem Waldstück. Wie funktioniert die Bepflanzung? Der Wald hat ja auch noch andere Funktionen, wie Sie schon erwähnt haben, Erholungsraum, Lebensraum für Tiere. Wie bewirtschaftet man die Waldfläche? Wie funktioniert das praktisch? Wie planen Sie oder wie planen Landwirte die Bepflanzung jetzt für die nächsten 60 Jahre? Also da ist es wichtig einmal zu wissen, was will man produzieren, weil darauf leiten sich die Baumarten ab, die gesetzt werden. Gehen wir von einer größeren Kalimitätsfläche einmal aus, dann brauche ich da ein Flächenausmaß. Abhängig von der Fläche lässt sich dann berechnen, wie viele Bäume brauche ich, also wie viele Stück von jeder Baumart, weil jede Baumart hat individuelle Ansprüche. Wenn man das weiß, ich brauche so und so viele Pflanzen, dann muss ich rechtzeitig die beim Forstgarten bestellen. Wir sind da im Bezirk sehr gut vertreten mit noch heimischen Forstgärten, die die Landwirte beliefern. Wenn man die bestellt hat, die Forstpflanzen, ist wichtig, dass die in absehbarer Zeit versetzt werden, professionell versetzt werden. Da unterscheidet man oft zwischen Nacktwurzel und Palmpflanzung. Also da ist der Wurzelpalm schon mit einer Erde dabei bei den Palmpflanzungen. Oder Nacktwurzel, das ist wirklich die nackte Wurzel, dem wird ein Wurzelschnitt gekürzt und wird dann versetzt. Da ist natürlich der Zeitpunkt des Setzens entscheidend. Wäre natürlich ideal, wenn es noch eine Regenphase gibt, dass die sehr gut einverschwemmt sind. Und in weiterer Folge ist dann Pflanzenschutz vielleicht erforderlich. Wenn es eine Kalamitätsfläche ist, haben wir meistens auch das Problem mit großen braunen Rüsselkäfern, der die ganze kleinen Pflanzen wieder beschädigt. Da kann es auch sein, dass man auch nicht nur einen mechanischen Schutz macht, sondern auch einen chemischen Schutz. Es gibt zugelassene Pflanzenschutzmittel, die kommen dann zum Einsatz. Und ganz wichtig ist aber nicht nur das Versetzen der Bäume, sondern auch die Kulturpflege und in weiterer Folge auch die Dickungspflege. Also sobald die Bäume ungefähr zwei bis fünf Meter hoch sind, ist es schon sehr wichtig, dass man den ersten Eingriff macht. Meter hoch sind, ist es schon sehr wichtig, dass man den ersten Eingriff macht. Den Standraum reguliert, Begleiterwuchserscheinungen eliminiert und dort schon eigentlich den Bestand formt, den man in Zukunft haben will. Das sind sehr wichtige Maßnahmen und die sind chronologisch zeitlich alle versetzt. Herr Ortner, sind bei Ihnen im Sägewerk überhaupt jetzt die alternativen Holzarten, die ja jetzt eigentlich erst so richtig in Gang kommen in der Bepflanzung, schon in größeren Mengen zu erhalten, beziehungsweise Sie jetzt im Sägewerk eher sozusagen nicht im Laubholz, sondern im Nadelholz. Was gibt es da bei Ihnen überhaupt heute schon, beziehungsweise müssen Sie sich auch darauf einstellen, dass Sie in Zukunft mit mehr anderen Holzarten arbeiten? Gibt es da Umstellungen beispielsweise, die Sie schon vornehmen müssen? Also in der Tat, wir haben einen Generationenbetrieb. Mein Unternehmen gibt es schon seit 1208, also es wird über 800 Jahre und darum denken wir an Generationen. Also da macht man sich natürlich Gedanken, wir schauen nicht, was ist im nächsten Quartal oder in drei Jahren, sondern ich hoffe, so Gott will, wird einer meiner drei Söhne irgendwann den Betrieb weiterführen. Und dann muss man sich natürlich schon Gedanken machen, was ist in 40, 50, 70 Jahren. Jetzt wissen wir aufgrund der Waldinventur, korrigieren Sie mich, die nächsten 40, 50 Jahren werden wir, von dem sind wir sich ziemlich sicher, noch ausreichend Fichte haben. Die Bestände werden wir uns jetzt anschauen. Nichtsdestotrotz beschäftigen wir uns damit, vor allem im Brettsperrholzwerk. Welche Holzarten sind trockenresistent, haben aber ähnlich statische, gute Eigenschaften wie die Fichte. Weil wir investieren da sehr viel Geld und mit dem Produkt kann man wirklich Hochhäuser bauen. Ich nenne das gerne Beton aus Holz. Und da wäre es schon bitter, wenn dann plötzlich der Rohstoff nicht mehr verfügbar ist. Die Fichte ist kaum zu schlagen bei diesen Eigenschaften. Aber wir sind Versuche gefahren in den letzten beiden Jahren auch mit der Douglasie, weil wir wissen, dass die Douglasie wesentlich trockenresistenter ist. Und die ersten Ergebnisse stimmen uns sehr positiv. Sowohl der Verklebeprozess als auch die Verarbeitung funktioniert auch mit der Douglasie. Und wir stellen uns einfach darauf an, dass wir das Portfolio etwas breiter machen müssen, dass wir genau dann, wenn es Jahre gibt, wo vielleicht Fichte weniger verfügbar ist, dann Ausweichholzarten bekommen. Also ja, die gesamte Holz- und Sägeindustrie weiß, für die nächsten Jahre gibt es noch ausreichend Fichte. Wir glauben auch darüber hinaus, aber trotzdem suchen wir Alternativen, weil man, wenn man in Generationen denkt, sich auf jeden Fall vorbereiten muss darauf. Gibt es da dann andere Bedürfnisse in der Verarbeitung, nicht in der Pflanzung, beziehungsweise beim Wasserverbrauch oder wie auch immer, die diese Baumarten dann bei Ihnen jetzt im Sägewerk konkret haben? Also müssen Sie jetzt eine Maschine ankaufen oder wie auch immer? Genau, also in der Tat, es hat mehrere Auswirkungen. Jede Holzart hat einmal andere Eigenschaften. Das muss man wissen. Ich kann nicht einfach ein Douglasi gegen eine Fichte ersetzen oder eine Lerche gegen eine Fichte, sondern jede Holzart hat andere Eigenschaften. Ist sie witterungsresistent? Ist sie das nicht? Wie reagiert sie auf Feuchtigkeit? Wie ist das Quell- und Schwindverhalten? Und viele dieser Dinge, das muss man einmal baufysikalisch abklären. Und das zweite ist schon, man braucht sowohl zum Schneiden als auch zur technischen Holztrocknung und vor allem dann zur Brettsperrholzproduktion andere Bearbeitungsmaschinen, zusätzliche Programme, andere Verklebetechniken, weil alle Produkte, die wir herstellen, werden fremdüberwacht und wir brauchen eine Zulassung für den gesamten europäischen Raum. Und das stellt man sich vielleicht ein bisschen einfach vor, aber es ist nicht so, dass man einfach jetzt ein Holzort wechselt und kann ein Bauprodukt herstellen. Also das bedarf schon einer Vorbereitungszeit von zwei bis drei Jahren, einer technischen Umrüstung und vor allem auch noch viel Geld, um die Zulassungen dafür zu bekommen. Aber genau diese Prozesse finden gerade in allen modernen Holzindustrien statt, damit man breit aufgestellt ist, weil wir eines wissen, Holz ist der Baustoff der Zukunft und eines darf uns nicht passieren, dass wenn die Bauwirtschaft jetzt umstellt auf Ökologie und Nachhaltigkeit, dass dann die Holzindustrie nicht lieferfähig ist. Und darum muss man mit vielen verschiedenen Holzorten diese Produkte herstellen können. Das ist ein sehr wichtiger Faktor. Bevor wir da jetzt dann noch über diese Produkte eben und über den Holzbau genauer sprechen, möchte ich noch einmal zurückkommen ein bisschen auf die Umforstung. Jetzt haben Sie vorher schon erwähnt, Baum hineinpflanzen und so weiter und so viel Raum braucht der Baum. Wenn man jetzt wirklich über die Umforstung konkret spricht, gibt es da bestimmte Techniken, Methoden, die man da verwendet? Also erklären Sie mir ganz grundsätzlich vielleicht, wie das funktioniert. Pflanze ich da einzelne Bäume wieder dazwischen ein, hier wird einer gerodet, da wird wieder einer bepflanzt oder werden da ganze Landstriche sozusagen abgeholzt und wieder neu gepflanzt? Wie funktioniert das? Ja, das ist sehr unterschiedlich unterschiedlich also pauschale aussage zu treffen ist diesbezüglich sehr schwierig man kommt zum beispiel unterm schirm das heißt also in einem normalen bestand in den geschlossenen bestand einige bäume entnehmen dann gibt wieder licht auf den boden dann kann man sich entscheiden entweder man macht den natur fürüllungsbetrieb, das heißt der Samen fällt von den Bäumen herunter, er läuft auf und wir entstehen Schadbaumarten. Und wenn der Wildstand angepasst ist, dann wird sich der Bestand daraus wieder verjüngen. Und wenn da ausreichend junge kleine Tannen da sind, dann kann man den Rest des Bestandes ernten. Da hat man jetzt aber ein Kalamitätsproblem, also dass der Borkenkäfer sich einige Bäume ausgesucht hat. Man kriegt vielleicht sogar einen forstpolizeilichen Auftrag, dass man es behördlich sogar entfernen muss, das kann passieren. Das wird sogar der Fall sein, wenn man zu lange wartet, weil da geht es schon um den Forstschutz, das bei uns im Landesforstdienst ein wesentliches Thema ist, damit der Borkenkäfer wirklich sehr im Rahmen bleibt, dass der nicht zu einer Massenvermehrung kommt. Es wird natürlich entstehen, dass kleinere Lücken oder größere Lücken entstehen oder sogar größere Kahlflächen. Bei größeren Kahlflächen kann es sein, dass die Durchfügung funktioniert. Es kann aber auch sein, dass es nicht funktioniert. Sollte es nicht funktionieren mit der Durchfügung, ist es ganz wichtig, dass man sich wieder Gedanken macht, was ist mein Betriebsziel, welche Sortimente bzw. verkaufsfähigen Produkte möchte ich in Alter X haben? Und daraus leiten sich die Baumarten ab, die aktiv eingebracht werden als Gesetz. Diese Baumarten, die dann, Sie sprechen dann immer über herausnehmen oder über ernten oder wie auch immer. Wie funktioniert das? Also klar, früher spricht man dann vom Holzfäller, der mit der Axt den Baum umschlägt. Mittlerweile gibt es natürlich Maschinen und so weiter, verschiedene Harvester. Wie ist da die Einstellung gegenüber diesen Maschinen bzw. werden die verstärkt verwendet oder gibt es da wahrscheinlich natürlich auch Unterschiede? Wird das jetzt direkt aus einem ganz engen Wald herausgenommen oder wird da wirklich der ganze Wald jetzt geforstet? Wie passiert das? Also welchen Einfluss haben die Maschinen auch auf diese Wälder? Die Technologie hält auch in der Forstwirtschaft Einzug. Also die Harvester sind stark entkommen, aber derzeit ist das Benzum auch gesättigt. Es sind mehrere Harvester ständig im Betrieb, also in ganzem Bezirk Freistaat. Nicht nur im bäuerlichen Wald, der Großteil ist ja im bäuerlichen Wald, aber wir haben drei größere Forstbetriebe, die zum Teil jetzt selber schon aktiv auch Maschinen anschaffen, die zum Beispiel selber so einen Harvester um 700.000 Euro auch kaufen und den natürlich gezielt einsetzen. Warum kommen solche Maschinen zum Einsatz, die 700.000 Euro kosten? Das ist ganz klar, die Produktivität ist eine andere und das ist eine Kosten-Nutzen-Rechnung. Werden diese Maschinen ordnungsgemäß eingesetzt auf den geeigneten Böden, man darf nicht vergessen, die haben ein ganz schönes Eigengewicht. Und wenn die Witterung nicht passt, dann kommt es zu massiven Schädigungen des verbleibenden Bodens, des Bestandes und auch des Bodens. Wenn man das zusammengebracht hat, dann hat man eigentlich die Waldbewirtschaftung falsch gemacht. Im bäuerlichen Wald machen es natürlich die Landwirte, speziell im Winter, ist in der Landwirtschaft nicht ganz so viel Arbeit. Und gerade da gehen die Landwirte in den Wald. Das hat Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist meistens, wenn man uns noch gefahren ist, hat man fast keine Schäden. Das ist aber nur in den nördlichen Bezirksteilen, wenn überhaupt der Fall. Und dann ist der Holzfluss nämlich ein wirkliches Thema. Wie der Kollege Ortner schon gesagt hat, man braucht einen gleichmäßigen Holzanfall jedes Quartal, jedes Monat, damit die Sägeleinie optimal ausgelastet ist und läuft. Weil man kann ja den Rohstoff Holz nicht unbegrenzt lagern. Speziell im Frühjahr hat man das Problem mit der Verblauung und natürlich Qualitätsanbußen. Da ist das Sägewerksbetreiber nicht ganz glücklich mit der Verblauung, weil er ein minderwertiges Produkt bekommt. Es ist zum Verschnitt geeignet, aber der Waldbesitzer kriegt natürlich auch einen Preisabschlag. Und wichtig ist, dass man Qualität und gute Qualität liefert und das sehr gut plant und koordiniert auch mit Abnehmern. Also bevor man einen Baum umschneidet, muss man praktisch entweder zum Waldbesitzer verbunden oder direkt zum Sägewerk Kontakt aufnehmen. Da wird eigentlich das Holz, das stehende Holz, praktisch eigentlich schon verkauft, was dann im Optimalfall geschnitten wird, damit der ganze Prozess relativ rasch und zügig funktioniert, damit es nicht zwei, drei Monate im Wald verbleibt und zu einem Forstschutzrisiko und Qualitätsimposen kommt. Das heißt, wenn man da so ein Forstlager oder so ein Baumlager sieht im Wald, da ist eigentlich dann ein Fehler in der Lieferkette passiert? Oder muss das teilweise auch trotzdem zwischengelagert werden? Es kommt darauf an. Die Lager, speziell wenn ein Harvester im Einsatz ist, man muss sich vorstellen, der schneidet bis zu 300 Festmeter pro Tag. Das sind zehn LKW-Züge. Das muss man sich einmal logistisch vorstellen. Das muss man natürlich vom Wald einmal an die Fahrstraße bringen. Und erst dann kann es auf einen LKW verladen werden. Und das geht natürlich nicht tagesaktuell. Also logischerweise bleibt das teilweise ein Wochen, 14 Tage im Wald verbleiben. Das ist aber keine Thematik, das ist kein Problem. Aber alles, was über drei, vier Wochen zu einer ungünstigen Witterungsphase, warm und nass, fördert natürlich die Verblauung. Es ist ein Pilz. Und alles, was Pilze mögen, ist natürlich schlecht für die Lieferung vom Sägerundholz. Hätten wir ein größeres Schadholzereignis im Bezirk, haben wir das große Glück, dass sich der Waldbesitzerverband mit dem Forstkult Rosenhof, das ist ein größerer Forstbetrieb im Norden, in Sandl, in Oitersfelden ein großes Nasslager errichtet hat, in dem man 50.000 Kubik relativ rasch, schnell einlagern könnte. Wenn man bedenkt, dass 30 Kubikmeter auf einem LKW-Zug Platz haben, das sind sehr viele LKW-Züge, die man da mal zwischenlagern kann, ein, zwei Jahre, problemlos. Da schaut das so aus, da liefert der LKW kontinuierlich an und dann wird das immer beregnet und wird immer geschaut, dass das Holz nicht trocken wird, sondern richtig bewässert wird. Und macht so das Holz haltbar bis zu zwei, drei Jahren. Und kann dann trotzdem noch in den Verschnitten Problemen zugeführt werden. Das heißt, anders als jetzt sozusagen privat beim Heizen, schaut man bei Ihnen darauf, dass das möglichst frisch ist, oder? Je frischer, desto besser bei der Verarbeitung. Natürlich, genau. Frisches Holz eignet sich dann für Sichtqualitäten. Also es gibt einfach, wenn man Holz verarbeitet, so zwei große Linien. Das erste habe ich schon gesagt, das Holz für den Bau. Das ist das, für was ich brenne, weil wir eben damit für den Klimaschutz wirklich den Beitrag leisten, CO2 aus dem Wald in einem Gebäude binden. Und geringwertiges Holz wird oft genommen für Verpackung, für Holzverpackung. Also ein nicht unwesentlicher Teil vom Holz wird zu Palettenkisten verarbeitet. Dort macht die Verblauung kein Problem. Aber für das, was wir eigentlich wollen, dass wir sagen, wir binden CO2, ist es fast zu schade. Und man muss wissen, 70 Prozent des Holzes, was in den österreichischen Sägewerken verarbeitet wird, wird exportiert als relativ einfaches Produkt. Also die Holzströme sind ja viel größer, das sieht man, wenn man auf der Straße fährt, wie viel Rundholz-LGBT das fahren, dann werden sie zum Teil in einem Sägewerk geschnitten und gehen dann einfach als Schnittholz nach Amerika, nach Japan, nach China, zum Teil auch als Rundholz. Und das ist natürlich sehr schade, viel besser ist, wenn wir das in heimischen Betrieben schneiden und daraus auch die Gebäude der Region bauen. Dann haben wir den größtmöglichen Nutzen von CO2 und dafür braucht man großteils frisches Holz. kann man auch für die Mittellagen verblautes Holz und Käferholz verarbeiten. Das ist eigentlich unser Ziel, weil wir wissen, durch die klimatischen Veränderungen, so froh wir sind, dass wir im Bezirk Freistaat aktuell das Thema nicht haben, irgendwann wird es wieder einmal eine Trockenphase geben, dann muss das Ziel einfach sein, dass die Nachfrage nach Holz so stark und kontinuierlich ist, dass ein Landumforstwirt, auch wenn er ungeplant im Sommer Burkenkäferholz hat, er nicht mehr finanzielle Einbußen darunter hat. Und das funktioniert eben, wenn man das Holz für Brettsperre oder Baumateriale nimmt, wo es in einer Mittellage drinnen ist, dann ist dieses verblaute Holz genauso einsetzbar. Es ist ein reiner optischer Mangel. Also statisch hat es keine Einbußen. Ich kann nur nicht ein sichtbares Holz für ein Decken, für einen Dachstuhl machen, weil kein Mensch kauft sich ein neues Haus und gibt einem blau verschimmeltes Holz drauf. Aber eben beim Brettsperrjitz haben wir eine Technologie, wo wir dieses Holz dann nicht zu Paletten oder Kisten verarbeiten oder einmal geschnitten nach Amerika liefern, sondern wo wir es genauso auch in das nächste Hochhaus in Linz einbauen können. wäre, CO2 wird gebunden, der Land- und Forstwirt muss keine Angst mehr haben, auch wenn es eine Matura-Periode gibt. Er wird zwar unter Anführungszeichen dazu genötigt, Waldforsternte zu betreiben, aber er kann mit den Erlösen dann wieder aufforsten, kann Geld damit verdienen, kann Forstwege bauen. Das ist die Voraussetzung, damit die Forstwirtschaft auch nachhaltig den Rohstoff liefert, den wir brauchen, muss das einfach ein ökonomisches Geschäft sein für Land- und Forstwirtschaft, weil sonst macht es irgendwann keiner. Und das muss auch das Interesse der Holzindustrie sein, dass der Land- und Forstwirt ein gutes Einkommen aus seinem Wald generieren kann. Dann hilft uns allen das. Es hilft der Natur, es hilft den Jägern, es hilft den Mountainbikern, den Reitern, der Holzwirtschaft und vor allem uns als Gesellschaft, weil wir den Klimawandel damit bekämpfen. den Reitern der Holzwirtschaft und vor allem uns als Gesellschaft, wenn man den Klimawandel damit bekämpft. Bevor wir jetzt dann wirklich endlich zum Holzbau noch einmal genauer kommen, möchte ich noch andere Nutzungsformen von Holz ansprechen. Und dazu hat sich jetzt unter anderem auch noch Elisabeth Schmidt zu uns gesellt. Sie ist Innovationsmanagerin bei der Klima- und Energiemodellregion Mühlviertler Alm. Sie kümmert sich zum Beispiel um die Schwerpunkte Holzverstromung, das Projekt Mühlviertler Holzhaus und verschiedene Bildungsinitiativen in diesem Bereich. Und Frau Schmider möchte ich Sie vielleicht eingangs einmal fragen, in dieser Klima- und Energiemodellregion beschäftigen Sie sich zum Beispiel auch, habe ich gesehen auf der Website, mit Holzverstromungsanlagen. Die Nutzung steht eh schon in der Bezeichnung Holz zu Strom machen. Wie funktioniert das? Wir haben zwei große Arbeitspakete in den Klimamodellregionen des Bezirks Freistaat. Da gehört das Kernland dazu, die Mühlviertler Alm. Und wir betreiben aktuell, also der Biomasse-Region Freistaistaat 32 Biomasseanlagen. Das heißt, wir haben tatsächlich eine der größten Wertschöpfungen in Richtung nachhaltige Energiegewinnung, also Wärmegewinnung aus der Biomasse. Das heißt, aktuell in der Mühviertler Alm insgesamt 93 Prozent der kommunalen Gebäude werden mit dem geheizt. Das heißt, die ganzen Schulen, Gemeindegebäude, Feuerwehrgebäude und so weiter. Und jetzt kommt es natürlich darauf an, wie sozusagen der technologische zukünftige Schritt in den Biomasseheizwerken gestaltet werden kann. Es ist ein großer Faktor eben bei den Klima- und Energiemodellregionen, diese Potenzialanalysen zu machen. Das heißt, wir führen dann Erhebungen durch. Gleichzeitig schauen wir, dass wir Fachexkursionen starten, zum Beispiel eben aktuell voriges Jahr im November mit allen Heizwerkbetreiben des Energiebezirks Freistaat mit dem Planungsbüro Riebenbauer, der aktuell österreichweit die modernsten Holzverstromungen, also KWK-Anlagen baut und wo wir halt umfassend informieren. Also wir haben uns dann verschiedene Biomasseheizwerke angeschaut, eben Verstromungsanlagen, also von ganz kleinen. Aktuell zum Beispiel Windhoek bei Freistaat hat eines gebaut und hat es sehr erfolgreich mittlerweile in Betrieb genommen. Wir haben uns die Schlüsselfaktoren angeschaut, auf was muss geachtet werden, dass eine KWK-Anlage für jetzt zum Beispiel Versorgung von einem Dorf wirklich auch wirtschaftlich betrieben werden kann. Und diese Schlüsselfaktoren haben wir halt dann versucht bestmöglich eben auch zu zeigen und gleichzeitig auch die fachlichen Fragen dann zu beantworten. Also unsere Aufgabe ist wirklich maximale Wissensvermittlung, die richtigen Formate der Weiterbildung und Fachinformationen zu gestalten und auch die richtigen Experten dann in die Region zu holen, wie zum Beispiel Planungsbüro Riebenbauer, der dann sozusagen die Betriebe dann genau beraten kann. Und im Moment sind wir gerade dabei, dass wir gezielte Beratungen nachlagern. Es gibt einige Interessenten im Bezirk Freistaat, die sagen, wir können uns eventuell eine Aufrüstung zu einer KWK-Anlage vorstellen. Ein Schlüsselpunkt in der erfolgreichen Nutzung einer KWK-Anlage sind die Trocknungsthematiken. dass wir grundsätzlich so gutes Biomassematerial anliefern zu den Heizwerken, dass sozusagen der Trocknungsgrad oder die Qualität schon so wirklich gut ist, dass KWK-Anlagen betrieben werden können. Und es gibt dann verschiedene Systeme, die sozusagen eine Vortrocknung in sich selber sozusagen im System schon integriert haben. Ein ganz spannender Faktor ist zum Beispiel das Thema der pyrolytischen Verkohlung. Das wird auch in Zukunft ein Riesenthema werden, weil das einfach ein zusätzlicher Wertschöpfungsgrad oder Wertschöpfungsprodukt wäre, eben sozusagen dieses Abfall, quasi die Asche nachzuverwerten, nämlich auch in Richtung CO2-Binden und Humusaufbau. Da gibt es aber momentan noch landwirtschaftlich nicht, also im Bereich der Gesetzmäßigkeit, noch keine wirklichen Parameter, dass man sagt, okay, das bringt dann auch den Nutzen und das kann dann flächendeckend auch so genutzt werden. Momentan ist es so, die modernste Biomasseanlage eben KWK-Verstromung ist aktuell im Berg bei Betrieben von Navarro, das haben wir uns angeschaut und es ist schon hochinteressant, wenn zum Beispiel eine Tonne Holzkohle dann pyrolytisch verkohlt und um 500 Euro verkauft werden kann. Also das ist schon ein Faktor, der eventuell für unsere Heizwerkbetreiber auch interessant sein kann. Also eine weitere Wertschöpfung, nicht nur Wärme, sondern auch pyrolytische Kohle. nicht nur Wärme, sondern auch pyrolytische Kohle. Eine kurze Nachfrage vielleicht noch zu der Holzverstromung. Hat vielleicht jetzt, wenn man sich überhaupt nicht damit beschäftigt, ein bisschen einen schlechten Ruf. Inwiefern ist die nachhaltig, beziehungsweise steht die nicht im Konflikt mit dem Holzbau, also die Nutzung von Holz im Bau? Du hast sozusagen eine Schnittholzware, die eine gewisse Qualität braucht, Qualitätskriterien, aber du hast dann natürlich auch das Rundholz sozusagen mit der Rinde, quasi die Rundungen, die kannst du nicht brauchen. Und Abfälle werden eben genutzt, um dann diese Biomasse als Material auch herzustellen. Gleichzeitig auch dann, wie es bei uns die Landwirte machen, die Wälder zu säubern. Und verschiedenes Schadholz, das man gar nicht mehr nutzen kann, eben nach einem Windwurf, wo dann teilweise Stämme wirklich auseinanderreißen, die kannst du nicht mehr verwenden. Das heißt, das ist Schadholz, das dann auch zu dem verarbeitet wird. Also der Mythos, dass ein gutes Bloch, sozusagen ein Rundholz, dann reingeschreddert wird und verbrennt wird, so etwas gibt es bei uns im Bezirk Freistaat nicht. Wahrscheinlich normal in der Holzverstromung auch nicht, weil das kostet ja auch gutes Geld, sozusagen, das Rundholz. Das wäre total unwirtschaftlich. Jetzt kommen wir endlich zum Holzbau. Wir haben noch gute zehn Minuten, eine Viertelstunde Zeit. Herr Ortner, vielleicht geben Sie uns einen kurzen Überblick über den Holzbau im Mühlviertel, beziehungsweise jetzt vielleicht auch im Bezirk Freistaat oder in der Region, in der Sie arbeiten. Holzbau gibt es ja schon lange. Inwiefern spielt das Holz jetzt als Baustoff für die Häuser im Mühlviertel eine Rolle? Es hat schon immer eine Rolle gespielt, weil wir sehr gute Holzverarbeitungsbetriebe haben. Wir haben tolle Zimmerreihen, die immer schon eine exzellente Leistung gebracht haben. Was jetzt vielleicht verstärkt dazu kommt, ist die Technologie der Industrie, damit man auch andere Architektur bauen kann. Hat man früher eher Blockhäuser und Holzriegelgebäude errichtet, gibt es jetzt auch noch die Möglichkeit, Massivholzhäuser zu errichten. Das heißt, wir sind in der Lage, architektonisch genau das Gleiche, was ich mit Beton und Ziegel mache, auch mit Holz zu bauen. Und das eröffnet natürlich ganz neue Möglichkeiten, architektonisch, floristische Häuser, Hochhäuser bis zu 2030, Stockwerke, die sind jetzt nicht unbedingt fürs Mühlviertel, aber zumindest Linz grenzt ans Mühlviertel. Und wenn ich aus dem waldreichen Mühlviertel nach Linz reinfahre, schmerzt mich jedes Mal das Herz, wenn ich sehe, wie wir jetzt gerade Quadril und andere Hochhäuser nach wie vor in Beton bauen. Und gerade für das Mühviertel hat der Holzbau eine sehr große Bedeutung. Warum? Holz ist der einzige Baustoff, der die Wertschöpfung in der Region belässt. Wenn wir mit Holz bauen, steigt die Nachfrage nach Rundholz, was gut ist für die Land- und Forstwirte. Die Sägewerke sind im ländlichen Raum und nicht im Zentralraum. Mit Holz bauen steigt die Nachfrage nach Rundholz, was gut ist für die Land- und Forstwirte. Die Sägewerke sind im ländlichen Raum und nicht im Zentralraum. Dort wird das Holz geschnitten. Die in unserem Fall Brettsperrherzwerke oder Leimholzwerke sind ebenfalls in die Regionen und wir haben beides auch im Mühlviertel beheimatet. Die Holzbaubetriebe, von denen ich schon gesprochen habe, die sind ebenfalls im ländlichen Raum, alle im Mühlviertel hier. Und somit haben wir einen großen Unterschied zu anderen Baustoffen. Wenn ich mit anderen Produkten baue, habe ich einmal das Thema, dass Materialien auch aus dem Ausland importiert werden müssen. Also Baustahl wird wenig in Österreich gemacht. Dann haben wir bei allen anderen Baumaterialien den Bedarf an Gas, um diese herzustellen. Das haben wir beim Holz auch nicht. Und wir schützen das Klima. Und was man einfach ganz klar sagen muss, in einem Gebäude von Holz, wissen wir, lebt es sich einfach gesünder. Und insofern muss man fast sagen, jedes Gebäude, was jetzt mit diesem Wissen nicht aus Holz gebaut wird, muss man eigentlich schon fast rechtfertigen. Und im Müllviertel muss man sagen, wir haben viel Holz, wir haben die Betriebe, wir haben die Technologie. Und darum bin ich auch total froh und dankbar für die Initiative der Mühlviertler Alm und von der Elisabeth, dass man auch darauf aufmerksam macht, weil wir erleben was, was sehr oft ist, ein bisschen dieses Florianiprinzip. Wir leben mitten im Wald, wir haben die Technologie, wir haben alles, was man braucht und trotzdem ist es den Menschen bei uns im Mühlviertel oft gar nicht so bewusst und das ist eigentlich, glaube ich, auch Aufgabe und darum auch danke für diese Sendung, was man braucht und trotzdem ist es den Menschen bei uns im Mühlviertel oft gar nicht so bewusst. Und das ist eigentlich, glaube ich, auch Aufgabe und darum auch danke für diese Sendung, dass man weiß, nur ein bewirtschafteter Wald ist ein klimafitter Wald, dass man weiß, wenn man mit Holz baut, lässt man die Wertschöpfung in der Region, braucht kein Gas und schützt das Klima. Und da eignet sich kaum eine Region besser als das Mühlviertel, weil alle Zutaten hier vorhanden sind, auf einem Fleck Erde. sich kaum eine Region besser als das Müllviertel, weil alle Zutaten hier vorhanden sind, auf einem Fleck Erde. Frau Schmidt, eben in Müllviertel, in dieser Klimaenergie-Modellregion Müllviertler Alm, da arbeiten Sie auch an dem Projekt Müllviertler Holzhaus. Sie erarbeiten also, wie ein nachhaltiges Haus aus Holz im Müllviertel aussehen kann, aussehen soll. Was ist das Müllviertler Holzhaus? Das ist eine spannende Frage. Wir haben jetzt seit eineinhalb Jahren einen intensiven Prozess hinter uns gebracht. Also Anfang von Gruppendialogen bis Experteninterviews in der gesamten Wertschöpfungskette der Holzwirtschaftsbranche. Und wir haben dann einige Schwerpunktthemen herauskristallisiert. Und ein Mühlviertler Holzhaus würde es nicht geben, würde es nicht die Arbeitskräfte dazu geben, die das können. Und das ist wirklich der elementare Part in dem Ganzen. Du brauchst eben die Arbeitskräfte der Zukunft, also die Green Jobs in der Zukunft, die müssen jetzt geschaffen werden. Das heißt, es muss gebildet werden. Wir haben aktuell eben mit dem Problem zu tun, dass wir einfach eine gewisse Interessensbildung in Richtung digitale Wirtschaft haben, ganz stark. Das heißt, das Thema Handwerk und handwerkliche Interessensbildung ist total vernachlässigt. Wir sehen aber in der Zukunft einen Riesenbedarf eben, dass man die motorischen Fähigkeiten der jungen Leute, Kinder ganz gezielt bildet, weil wir aufgrund quasi der digitalen Bildungsarbeit genau diesen wichtigen, vor allem auch bildungsstrategischen Wert und auch neuronalen Wert, ja, wir angehen müssen. talent hätte für räumliches denken für jetzt handwerkliche talente durchaus ob mädchen oder burschen ist ganz egal haben wir momentan nicht die basis in in im bildungs konzept dass diese fähigkeiten entdeckt werden ja und da spielen die eltern eine ganz gravierende Rolle, auch in Themen der Berufswahl. Also wir wissen aus Diskussionen mit dem Bundesministerium, wo wir den Bildungsmasterplan eben auch im Auge behalten, dass 87 Prozent der eigentlichen Berufsentscheidung maßgeblich von den Eltern bei den Schülerinnen und Schülern dann beeinflusst wird. Und wir haben jetzt gesagt, okay, das Mühlviertler Holzhaus drückt zur Frage, wie schaut es aus? Das Mühlviertler Holzhaus ist jetzt in dem Fall eigentlich der ideelle Wert, weil was wir wissen ist, dass wir perfekte Holzhause in höchster Qualität im Mühlviertel bauen können. Wir haben das Know-how und wir haben die Betriebe dazu. Das, was wir aber brauchen, sind eben die nächste Generation, die das erkennen, dass der Baustoff der Zukunft vor ihrer Haustür wächst und dass es durchaus auch ein edles Handwerk ist, mit dem Baustoff Holz zu arbeiten. Das heißt, unser Ziel ist auch, eine Imagebildung in diese Richtung zu machen, aus Stoffholz zu arbeiten. Das heißt, unser Ziel ist auch, eine Imagebildung in diese Richtung zu machen, dass wir sagen, okay, ak in der Theorie, vielleicht teilweise in der Praxis, braucht aber die Umsetzung dieser Erfahrung von einem Holzbauer. Und diesen Dialog, den müssen wir gestalten, um nämlich genau diese hierarchischen oder akademisch-hierarchischen Bildungsebenen in genau dieser Branche abzubauen. Und das reicht bis zu den Kindern, Jugendlichen. Und darum haben wir gesagt, wir wollen bildungsstrategisch ganz in die Tiefe gehen, bis in die Elementarpädagogik gemeinsam mit ProHolz Oberösterreich, wo wir jetzt gerade im Begriff sind, verschiedene Bildungsprogramme für das nächste Jahr aufzusetzen, damit wir quasi mit dem Baustoff Holz eine ganz gezielte kreative Interessensförderung machen. Weiter geht es eben mit dem Thema bionische Forschung. Kaum jemand weiß sozusagen, was Bionik eigentlich bedeutet. natürlichen Wachstums wird in unseren technologischen Fortschritten eigentlich täglich angewendet. Und eigentlich der große Bauermeister und der große Lehrmeister dazu ist die Natur und vor allem auch der Wald. Und wir sind jetzt so weit gegangen, dass wir gesagt haben, okay, gehen wir tief in die bionische Forschung, zum Beispiel eben in die Zellstoffindustrie, da ist auch unsere Holzindustrie zu Hause, weil auch das Thema der Fasertechnologie, wo ich ursprünglich quasi beruflich herkomme, aus der zellulosischen Faser zum Beispiel, wir haben da in Oberösterreich die Lenzing AG und wir haben durchaus einige Betriebe in der Region, die diese Zellstoffe, das LyoSelf erarbeiten. Und da haben wir auch, was den Begleitungssektor in Zukunft betrifft, auch die Möglichkeit, hochqualitative, seidenähnliche Stoffe aus Holz quasi in unserer Region zu produzieren und die bei uns zu verarbeiten. Das heißt, wir brauchen nicht in Zukunft auf Baumwolle zurückgreifen mehr. Also da geht es jetzt nicht einmal nur um das Gebäude quasi aus sinnbildlicher dritter Haut des Menschen, sondern es geht um die tatsächliche Haut, die uns dann schützt, nicht nur die Gebäudehaut, sondern auch die Gewandhaut. Und das können wir alles sozusagen aus unserem Holz produzieren. Und das ist sozusagen auch eine Bildungsarbeit, wo ich einen ganz großen Konnex in einem fächerübergreifenden Zusammenhang schaffen möchte. Und aktuell sind wir am Ausloten und diskutieren, dass wir auch wirklich wissenschaftliche Masterarbeiten in die Mühffittler Alm bekommen, wo es um bildungsstrategische, methodische Ansatzentwicklungen geht, wo man gerade mit der Universität Salzburg und mit einigen Masteranwärtern da in Verbindung steht. Das schaut gut aus. Da passiert schon einmal wieder Müllviertelalm. Dann möchte ich zum Schluss von Ihnen beiden auch noch einmal ganz kurz hören. Herr Unterberger, in der Forstwirtschaft, was werden da die nächsten großen Hürden sein, die es zu überwinden gilt? Wie man in der Politik jetzt gesehen hat, das EU-Renaturierungsgesetz wird uns mit Sicherheit sehr beschäftigen. Gleichzeitig spielt das mit unseren Wahlfunktionen, steht das oft im Widerspruch. Wie da der Konklusio sein wird, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Die Durchführungsverordnungen dazu gibt es noch nicht. Genaue Managementpläne werden erst erstellt. Die Frage ist, wo werden wir uns positionieren? Das wird sehr schwierige Diskussionen und wird sicher sehr viel Arbeit noch auf uns zukommen, weil ich sehe das gleich wie der Kollege Ortner. Ich bin ja für eine freiwillige Basis des Naturschutzes und mit einer ordnungsgemäßen bewirtschaftenden Welt, finde ich, dass wir mehr den Klima beitragen und eine CO2-Senke schaffen, als wir mit flächigen Außernutzungen und Renaturierungsmaßnahmen. Herr Ortner, wie schaut der Holzbau in der Zukunft aus? Sind wir da jetzt schon am Plateau des Möglichen angekommen im Holzbau? Oder wird der Holzbau noch immer wichtiger werden, wenn wir da genug Holz haben? Was glauben Sie, welche Innovationen stehen uns da bevor? Aus dem Thema Klimaschutz, aus dem Thema Gas und diese ganzen geopolitischen Konflikte, die wir haben. Holz haben wir vor der Haustür. Alle 40 Sekunden wächst in Österreichwäldern ein Holzhaus oder eine Krabbelstube der Schule nach. Also wir führen jetzt ein Gespräch, eine Stunde rechnen wir es an, 90 Holzhäuser. Wäre in unserem Gespräch in unseren Wäldern in Österreich nachgewachsen. Es wäre das Sinnloseste, was wir machen könnten, wenn wir das nicht nutzen, wenn wir es außer Nutzen stellen und dafür klimaschädliche Baustoffe aus dem Ausland importieren. Und darum bin ich da voller Zuversicht und Leidenschaft. Wir sind am Beginn. Es ist noch gar nicht vorstellbar, was mit dem Baustoffholz alles möglich sein wird. Ich habe das Privileg, ich habe mir schon Hochhäuser in Norwegen, in der Schweiz ansehen dürfen, 30, 40 Geschosse. Und wenn man einmal in so einem Haus drinnen ist, dann will man nichts anderes mehr. Und ähnlich ist es mir gegangen, vor Adelberg waren wir letztes Jahr auf Exkursion. Wenn man einmal gesehen und gespürt hat, und das ist beim Holz so wichtig, wie das Raumklima, wie man sich wohlfindet in einem schönen Holzhaus, dann will man nichts anderes. Und was wir jetzt merken ist, mit jedem Best-Practice-Beispiel, das wir gerade jetzt errichten in einer Siedlung, in einem Ort, folgen viele danach. Und darum bin ich ganz positiv, was die Zukunft angeht. Wir dürfen nur nicht aufgrund der Bürokratie, aufgrund falsch geleiteter Politik in der EU den Fehler machen, unsere Wälder außer Nutzung stellen. Im Gegenteil, wir müssen es bewirtschaften, wir müssen CO2 speichern und wir müssen den Menschen die Chance geben, diesen tollen Baustoff zu erleben. Und ich mache mir keine Sorgen, dass uns das Holz ausgeht und ich mache mir auch keine Sorgen, dass der technologische Fortschritt irgendwie zum Erliegen kommt. Die Vorteile von Holz sind so stark, dass ich davon ausgehe, dass wir jetzt gerade am Beginn des Holzbauzeitalters sind. Und ich glaube persönlich, in 10 bis 20 Jahren kann man sich gar nicht vorstellen, wie wenig einmal mit Holz gebaut wird. Das wird in Zukunft ganz normal werden. Dann sage ich herzlichen Dank Ihnen dreien für die Antworten. Andreas Unterberger, Bezirksforstinspektor im Bezirk Freistaat, Sägewerksunternehmer Rudi Ortner und Elisabeth Schmidt, Innovationsmanagerin bei der Klima- und Energiemodellregion Mühlviertel-Alm. Danke, dass Sie bei mir im Studio waren und danke Ihnen zu Hause fürs Zusehen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer. Klima und Du. Die Verantwortung für die globale Erwärmung wird seit Jahrzehnten zwischen Politik, Industrie und Konsumentinnen und Konsumenten hin- und hergeschoben. Was können wir Einzelne wirklich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten suchen wir nach Auswegen und Lösungen. Die wöchentliche Informations- und Diskussionssendung der Freien Medien in Oberösterreich.