Ich darf Sie alle sehr herzlich willkommen heißen zum Artist Talk anlässlich der Ausstellung OÖR. Die Ausstellung OÖR Oberösterreich. R ist ein Kürzel, das sich auch durchgesetzt hat für Artist in Residence. Das heißt, es geht um Künstleraufenthalte. Und ich darf sehr herzlich begrüßen jetzt bei uns die Runde am Podium. Es sind von dem Programm OER.gov also Government, eine Kooperation mit dem Außenministerium, also mit dem Bundesministerium für Europäische und Internationale Angelegenheiten. Wir haben das gemeinsam ausgerichtet und so ist auch jetzt dieser Talk. Das heißt, dieses Programm haben wir gestartet kurz, eigentlich erst nachdem wir als oberösterreichische Landeskultur GmbH die Residency-Programme wieder aufgenommen haben. durchaus aus einer Analyse, was braucht das Land Oberösterreich, wenn wir die Institution sind mit 16 Standorten, die sich auch um Kunst, Kultur, Natur kümmert. Was braucht es vor allem auch für die zeitgenössische Kunst? Und es gibt natürlich auch Programme vor Ort, aber wir fanden auch, es braucht sozusagen mehr. Also es braucht mehr sozusagen international, es braucht mehr sozusagen auch Begleitung, es braucht den Austausch und es braucht schon auch einmal diesen Rausrutschen aus dem globalen Norden. Wir sind sehr dankbar, dass wir dann eben mit euch schon ab 2021 in Vorgesprächen 2022, 2023 dieses Residency-Programm machen durften. Und ich darf jetzt aus diesem Anlass auch die Runde vorstellen und beginne auf der Seite mit der Christa Wall und der Andrea Fladut. Die beiden waren in Belgrad. Sie waren aber auch schon vorher für euch tätig. Die waren auch schon in Rom und waren damals eben, da war der Thomas Kloiber, der hier im Podium, also im Publikum sitzt, der inzwischen eben die Ausstellungen und aber auch die Bundesländer und Medien betreut von der Kultursektion des Außenministeriums aus, war eben damals in Rumänien Leiter des österreichischen Kulturforums und da habt ihr eben schon miteinander kooperiert. Das Ganze geht in Belgrad weiter. Es geht um die Tradition des Klagegesangs. Zu eurer Seite ist die Alexandra Kahl. Die Alexandra Kahl hat in Linz studiert, lebt und arbeitet eigentlich jetzt in Wien und du warst eben 2023, also zuletzt, in Rom und hast dich auch mit einem sehr konkreten Projekt, eigentlich einer Baumhausarchitektur beschäftigt und das ist auch das Motiv, das wir hinter uns haben. Also da sieht man diese Collage, die dann entstanden ist, ausgehend von dieser Recherche. Also bei dem Eingangssujet. Jetzt sehen wir Kuba. Thea Möller ist in Norddeutschland geboren. Du lebst auch in Wien. Ich würde sagen, du bist eine der bedeutendsten Vertreterinnen auch von so einer Form der Skulptur oder Bildhauerei, die sehr abstrakt ist. Und du bist nach Rom gefahren. Wir hatten damals 70 Einreichungen und hast dich mit den Brunnen in Rom vor Ort beschäftigt und auch sozusagen eine skulpturale Antwort für das gefunden. Zu meiner Seite, und da freue ich mich wirklich ganz besonders, und es ist auch eine große Ehre, dass ihr jetzt beide auch da seid, Christoph Thun-Hohenstein, Leiter der ganzen Sektion, die sich mit Kultur beschäftigt, zuvor wahrscheinlich vielen auch noch bekannt als Direktor des MAC, Museum für Angewandte Kunst in Wien, kommst aber auch wirklich aus dieser diplomatischen Tradition heraus, hast unter anderem eben das Kulturforum in New York geleitet. Wichtiger Kooperationspartner und auch danke, dass wir jetzt diesen Talk mit euch gemeinsam ausrichten können. Danke, dass wir jetzt diesen Talk mit euch gemeinsam ausrichten können. Zu meiner anderen Seite Katarzyna Wieniecka, Künstlerin, Aktivistin, inzwischen Leiterin von UNDOC, eine Institution oder ein Verein, der sich beschäftigt mit undokumentierter Arbeit. Ein anderer Begriff für Schwarzarbeit. Du hast eine künstlerische Arbeit und aber auch eine aktivistische Arbeitsform gefunden, dich sozusagen über deine Familiengeschichte hinaus auch dann mit der Situation in Polen nochmal zu beschäftigen und es war genau die Zeit des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und bist dort in eine Situation gekommen, mit der du dich auch beruflich sehr stark beschäftigt hast. Zu deiner Seite Ruth Größwang. Ruth Größwang hat an der Linzer Kunstuniversität auch studiert, ist Trägerin des Talentförderpreises des Landes Oberösterreich für Bildende Kunst vom letzten Jahr. Und du hast dich eigentlich für Kiew beworben, weil das war sozusagen ein Fokus von uns, Rom natürlich, weil das auch sozusagen der älteste Ort ist, an dem Künstlerresidenzen von Österreich aus stattfinden. Hat natürlich eine lange Tradition, geht zurück auf diese klassische Ausbildung der Italienreise, man denkt dann an Goethe zum Beispiel und auch viele andere Künstler, die sich eben, sei es in der Literatur, aber auch in der Bildenden Kunst, eben auf die Reise und sozusagen in die Nähe der Antike begeben haben. Bei dir war es sozusagen dieser Osteuropa-Schwerpunkt, den wir auch gemeinsam definiert haben. Und unter anderem natürlich auch Kiew. Der damalige Leiter des Kulturforums hat uns dann im Winter gesagt, das wird sehr schwierig. Das heißt, ihr konntet das schon sehr gut abschätzen, dass hier sozusagen auch eine gefährliche Situation entstehen kann. Und die damalige Partnerin, also unsere Austauschpartnerin, die Sonja Reiser, hat dann aus dem Ministerium auch heraus ein Kulturforum übernommen, nämlich im Juliana und hat das ganze Projekt und dich mitgenommen. Du hast deine Recherche völlig umlegen müssen, hast dich aber immer noch sozusagen mit Gewässern beschäftigt. aber immer noch sozusagen mit Gewässern beschäftigt. Und ganz zu außen sitzt Uwe Pressnig. Uwe Pressnig ist ein Urgestein, viele mögen ihn ja vielleicht noch kennen oder vor allem auch deinen Bruder wahrscheinlich. Also hier in Oberösterreich, weil ihr seid hier aufgewachsen, du bist eigentlich in Wien zu Hause und arbeitest seit über 40 Jahren zwischen bildender Kunst und Soundart immer wieder. Es gibt Performatives von dir, es gibt Audioarbeiten, aber es gibt eben auch einen sehr starken visuellen Beitrag, würde ich sagen. Lieber Christoph, ich würde dich gerne als Co-Host, aber auch Co-Gastgeber sehr gerne einladen, sozusagen über dieses Arbeiten mit Künstlerinnen in österreichischen Kulturforen, euer Anliegen, das wir damals auch sozusagen miteinander begonnen haben, einfach ein bisschen auszuführen. Danke, Genoveva. Jedes Mal, wenn ich im Zug nach Linz sitze, denke ich mir, ich sollte endlich jede zweite oder dritte Woche kommen und nicht nur drei oder vier Mal im Jahr, weil es gibt echt immer tolle SachenmbH ist und ihrer ganzen Familie ist enorm und es gibt also immer Spannendes zu sehen und ist auch gut, ehrlich gesagt, wenn man in Wien arbeitet, lebt und arbeitet, auch wieder rauszukommen aus Wien. Ich mag Wien sehr, ich habe wirklich mit vielen Leuten da doch im Kulturbereich zu tun, aber es tut echt gut, mal auch wieder rauszukommen und nicht nur immer ins Ausland, sondern auch in Österreich an andere Orte, das vorweg. Mir hat sehr gut gefallen, diese Kombination, die ja auch für die Oberösterreichische Landeskultur GmbH kennzeichnend ist, nämlich Kunst, Kultur, Natur. Das ist ja auch ein Thema, das ich für extrem wichtig halte, gerade auch in der künstlerischen Arbeit, sich noch verstärkt mit Natur auseinanderzusetzen, was mittlerweile ohnehin viele tun und noch viel mehr tun werden. Aber es ist auch in der Institution, glaube ich, eine schöne Kombination. Jetzt zur eigentlichen Frage. Ich bin bei deiner Einleitung so, ich bin nicht gestolpert drüber, aber ich fand es sehr schön, dass du gesagt hast, ein bisschen so raus aus dem globalen Norden, rauszurutschen oder wie hast du das gesagt, so ähnlich. Ich glaube, das ist wirklich wichtig, weil in anderen Teilen der Welt, die nicht dem globalen Norden zuzurechnen sind, natürlich auch ganz andere Szenen und auch die Art, wie Szenen funktionieren, einfach die Welt auch in der Kunst eine völlig andere ist und das macht es doppelt und dreifach spannend. Ich würde aber auch dazu sagen, dass selbst Orte, die in Nachbarländern liegen oder jetzt in Europa liegen generell, auch viel zu bieten haben. Es ist beides. Es kommt sehr auf die individuelle künstlerische Position an. man kann aber auch sehr viel aus Rom und das ist nicht nur deshalb populär, was eine schöne Stadt ist, sondern wenn man auch in Rom viel empfangen kann, was auch auf eine gewisse Art neu ist. Ich glaube, das Wichtigste ist, dass Künstler und Künstlerinnen auch Urgestein, das Wort würde ich sofort wieder abschaffen, einfach profitieren können davon, weil die Welt sich ja gerade jetzt unglaublich schnell verändert, es bleibt wirklich kein Stein auf dem anderen und damit quasi auch klar ist, hier immer wieder auch den Zugang zu haben, wie denkt man diese Entwicklungen auch in anderen Städten, ob das jetzt der globale Süden ist oder andere Orte des globalen Nordens, ist einfach sehr wichtig. Es ist auch für uns, unsere Kulturforen und auch an Orten, wo es Botschaften gibt, ohne Kulturforen, wo dann an den Botschaften die Kulturarbeit passiert, aber in erster Linie stehen natürlich Kultur vor allem im Vordergrund. Ungemein bereichernd. Hier auch quasi mit Künstlern und Künstlerinnen zu tun zu haben, die drei Monate oder so einen ähnlichen Zeitraum dort sind. Die versuchen da auch, sich in den Ort hineinzuversetzen, möglichst viel auch von diesen drei Monaten zu profitieren. Das ist ganz wichtig. Ich habe da übrigens einen sehr schönen Vergleich, weil schon gesagt wurde, ich das MAC geleitet habe und im MAC gab es mit dem Schindler-Stipendien-Programm, gibt es ja nach wie vor natürlich ein Programm, das auch ein Vorzeigeprogramm ist für Residences, da gibt es immer ein halbes Jahr. Aber auch dort merkt man, wenn Künstler und Künstlerinnen aus Österreich kommen, eintauchen in die Welt von L.A., dass das schon was macht. Und genauso, glaube ich, ist es in jedem Land, weil es ist ganz, ganz unterschiedlich. Das heißt, wir schätzen diese Initiative sehr. Wir freuen uns, dass wir hier in einer guten Partnerschaft sind. Es gilt natürlich immer, auch Residenz vom Zuschnitt her weiterzuentwickeln, weil eben auch die Welt sich rasant weiterentwickelt. Aber ich glaube, vom Konstrukt her ist es einfach etwas Wunderschönes. Und ich habe auch von unseren Kulturforen das allerbeste Feedback gehört und möchte mich auch bei den Künstlerinnen und Künstlern sehr herzlich für die tolle Zusammenarbeit, das tolle Zusammenwirken bedanken. Dankeschön. Wir bringen einfach den Stein ins Rollen, oder? Das machen wir so. Ihr habt ja letztes Jahr ein großes Jubiläum gefeiert und das erste Kulturforum war ja in Warschau, oder? Das heißt, es gibt ja auch sozusagen durchaus über Kultur oder über auch die Kulturagenda schon auch sozusagen einen diplomatischen Auftrag und wie definiert sich das oder auch in welche euer Programm ist ja extrem breit aufgeführt, von der Literatur bis Ich kann dir die Frage nicht beantworten, der Thomas weiß das deshalb habe ich ihn mitgenommen welches das allererste Kulturforum war war schon sicher ein Kandidat, wir hatten Rom und ein paar andere die auch sozusagen alte klassische Kulturinstitute sind, auch New York natürlich mit dem früheren Bau vor dem Neubau durch Raymond Abraham. Aber zum anderen Teil der Frage, Kultur, Auslandskultur, wie wir es nennen, internationale Kulturangelegenheiten, ist natürlich ein wichtiger Teil der Außenpolitik und ich glaube, es ist ein noch wichtigerer Teil geworden. Mein Verständnis ist ja, dass gerade eine Sektion, wie die von mir geleitete, die so viel auch international Kontakt hat über die Kulturforen, natürlich in einer besonders guten Situation ist, auch zu den großen Zukunftsthemen zu arbeiten. Ich habe ja auch die Wiener Biennale for Change vorher gegründet, habe die Wiener Klimabiennale initiiert, die jetzt noch bis Mitte Juli zu sehen ist. Wer es noch nicht gesehen hat, unbedingt hinfahren. Wien ist nicht weit, wie ich immer wieder feststelle, so wie Linz sehr nah ist. Und ich glaube, es geht heute darum, also die klassische Kulturdiplomatie, da hat man so eher formelle Vorstellungen, das läuft heute ganz anders. Es geht, glaube ich, sehr stark ums Dialogische. Wie kann man auch an den jeweiligen Orten die spannendsten Partner finden, in die spannendsten Szenen eintauchen, auch eben durch die Leute, die uns in den Kulturforen quasi Österreich vertreten, hier auch gemeinsam Dinge dann auf den Weg bringen und immer zu sagen, wir haben nicht die Wahrheit gepachtet in Österreich. tolle Ideen einbringen, die können wir einbringen. Wir haben tolle Künstler und Künstlerinnen, wir haben auch tolle Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen und wir können zu den wesentlichen Themen unserer Zeit einiges zur Diskussion stellen, aber dann sind wir brennend interessiert daran, dass auch Dialoge entstehen und wir eigentlich gemeinsam klüger werden. Das ist für mich das Allerwichtigste in der sogenannten Kulturdiplomatie, genau diese Arbeit auch in den Szenen vor Ort, wo dann sehr viel auch bottom-up entsteht und anders als in der klassischen Diplomatie, wo man natürlich sehr quasi vom Außenministerium zu Außenministerium oder was immer arbeitet, ist in der Kulturdiplomatie ganz anders. ist in der Kulturdiplomatie ganz anders. Und das macht es auch so doppelt und dreifach interessant, weil sehr viele Gesichtspunkte einfließen, die uns dann auch in der Außenpolitik an sich wieder weiterbringen. Die Agenda ist sehr vielfältig. Ich kann jetzt nur berichten mit unseren Erfahrungen, weil wir eröffnen ja heute die Ausstellung quasi von Teilnehmerinnen an unserem Government-Programm 2022 und 2023, aber eben auch Projekte, die seit 2021 entstanden sind. Und eure Kollegen, die waren dermaßen engagiert und hilfsbereit, also wie zum Beispiel die Kollegin Lisa Großkopf, die auch ausgestellt wird, wie die nach Havanna gereist ist, hatten wir Kontakt mit dem Kulturforum in Berlin und die hat dann im Anschluss auch eine Ausstellung dort im Dialog mit einer Künstlerin vor Ort realisiert. Und ich kann das auch nur sozusagen auch an euch im Publikum nur weitergeben, wenn ich ins Ausland fahre und ich habe etwas vor, ich würde euch informieren. habe etwas vor, ich würde euch informieren. Und da muss ich echt sagen, wir sind immer auf offene Arme, absolutes Engagement getroffen, große Unterstützung und da hat man sozusagen auch gemerkt, da ist wirklich ein gegenseitiger Austausch und da ist so ein Interesse auch an Künstlerinnen, an Themen da, sei es man macht einen Vortrag gemeinsam, man trifft sich oder man geht einfach mal nur essen oder es gibt Kontakte vor Ort, die dann sozusagen für beide bereichern sind. Und auch Freunde in der Kunst sind im Publikum, die reisen demnächst nach Namibia. Wir haben Kontakt mit Pretore, mit eurem neuen Kollegen, der noch nicht einmal da ist. Und auch da muss man sagen, das ist vielleicht auch für alle interessant, ihr habt einen sehr rasanten Wechsel. Die Leute sind ähnlich wie in der Diplomatie vier Jahre vor Ort und dann arbeiten sie sich wieder in das nächste Feld ein. Das ist eine unglaublich komplexe Aufgabe, einerseits sich vor Ort einzuarbeiten, andererseits auch dieses breite Portfolio von Kultur mitzutragen, von der Literatur, von der Musik, der Kunst. Design ist bei vielen ein Thema, so wie auch in Polen. Also es sind wirklich auch tolle Partner vor Ort und ich kann das wirklich nur bekräftigen. Das macht wirklich Sinn, sich da mit euch auszutauschen. Ja, ich möchte mit der Thea beginnen. Wir starten sozusagen mit Rom. Du warst vor Ort. Erzähl uns ein bisschen was, wie das für dich war. Es ist eine sehr spezielle Situation, architektonisch war es ein Schwerpunkt. Es ist ein altes Kulturforum. Die Möglichkeit, vor Ort zu wohnen, was einzigartig ist, muss man sagen. Ja, also Rom als Stadt, da haben eben Kulturforen an sich eine sehr große Bedeutung. Das heißt, wenn man sagt, man ist am Austrian Cultural Forum, wissen alle, was damit anzufangen, weil andere Kulturforen auch sehr präsent sind in der Stadt, wie das Schweizer Kulturforum oder die Villa Medici. Das hat daher eine hohe Bedeutung, auch für die italienische Kunstszene dort oder die römische Kunstszene, weil viele dann auch da arbeiten, involviert sind, für Ausstellungen eingeladen werden an den verschiedenen Institutionen. Das wäre natürlich, das österreichische Kulturforum hat jetzt in dem Fall eher einen musikalischen Schwerpunkt und ein Sommerkino, also das wäre noch ein bisschen ausbaufähig, da die bildende Kunst ein bisschen mehr reinzuholen und auszubauen, weil es eben sehr einfach ist, da in der Kunstszene irgendwie einen Anschluss zu finden, würde ich sagen. Das Wohnen ist natürlich, es gibt vom Historischen Institut auch Residencies, das heißt es gibt fünf kleine Zimmer und man ist in einem Gang, also es ist sehr familiär und trifft sich abends auf der Terrasse zum Aperitivo, was ganz nett ist und hat aber dadurch auch irgendwie einen Austausch, wo man Gemeinsamkeiten hat in Bezug auf Kultur und genau, kunsthistorische Sachen. Es ist recht eng dann trotzdem, aber es hat auch eben seine Vorteile. Das Gebäude an sich ist ja mit dieser wahnsinnigen Prachttreppe etwas speziell, die angeblich für Mussolini und Schuschnigg gebaut wurde, habe ich gehört. Aber der Garten, also auch die könnte man irgendwie bespielen und meine Recherche ging dann auch von den Brunnen eher in Richtung Architektur und habe über das Foro Italico den Umgang mit der faschistischen Architektur oder nicht Umgang mit der faschistischen Architektur oder nicht Umgang mit der faschistischen Architektur ein bisschen beobachtet und auch was die involvierten Architekten danach gebaut haben, also auch in den 60er Jahren und bin dann auf ein paar Gebäude gestoßen, die auch in der Nähe vom Kulturforum waren. unter anderem auch eine Parkgarage unter der Villa Borghese, unter dem Park, wo es auch einen ganz tollen Sound gab, was auch in dem Video vorkommt, das ich unten zeige. Das Parkhaus war auch ein Ausstellungsort, wo unter anderem Josef Beuys und der, ich habe den Namen vom Kurator, ein sehr, Uli war es der mit Nachnamen, ich weiß nicht, vergessen wir. Ja, von daher war es sehr interessant. Also die von den Brunnen ausgehend sich einfach davon beeinflussen lassen, was gerade vor einem ist und nicht nur bei dem Vorhaben zu bleiben. War irgendwie für mich sehr gut. Hinter uns laufen schon ein paar Bilder von der Ausstellung, damit man sich das auch vorstellen kann und wovon wir dann jetzt vor Ort reden. Wir haben dann eher alle noch Zeit, uns das in Ruhe anzuschauen. Ich glaube, es sind sehr spannende Arbeiten bei dir entstanden. Auch sozusagen, es geht um Sprache des Materials. Es ist auch ein sehr alter, konzeptueller Ansatz, durchaus zurückgehend bis auf die 60er Jahre, würde man sagen, sind Materialuntersuchungen und sozusagen Spannungen zwischen Materialien, oder? Da ist ja die Stadt besonders reich. Also du hast ja auch die Spannung zwischen dem Alten und inzwischen auch eine sehr lebendige Kunstszene. Das ist ja auch vor Ort wichtig zu betonen. Da geht es auch wirklich um, auch in der Bildenden Kunst, total spannende Institutionen auf jeden Fall, auch ein paar Ateliers, die sich zusammentun und dort Ausstellungen machen, auch in Centrocelle, was ein bisschen weiter draußen ist, gab es zum Beispiel eine Art Zentrum dann, obwohl natürlich das kulturelle Zentrum schon im Hauptding ist. Ich glaube, es ist für viele trotzdem, oder man merkt es ein bisschen an den Arbeiten, dass es recht schwer ist, sich von dieser alten Kultur und der Geschichte ein bisschen zu lösen und was ganz anderes zu machen. Dann ist auch noch die Arte Povera, glaube ich, in Italien ein Ding, wo man sich ein bisschen distanzieren möchte auch oder halt wo man sich zu positionieren muss. Deswegen ist es gar nicht so einfach, aber ich glaube Dinge, die das Neue oder das Alltägliche dann auch in diese Stadt bringen, sind halt Sachen die eine Notwendigkeit sind so wie eben Tankstellen oder Bushaltestellen und sowas und sowas interessiert mich dann eigentlich, weil es dann halt auch diese Spannung vom Material her automatisch erzeugt. Von der Ruine, die dann eben stehen geblieben ist und ganz alltäglich ist auch in Rom, dass überall was sehr wahnsinnig Altes und wahnsinnig Tolles auch rumsteht und dann daneben etwas Banales sozusagen oder auch eine Vase aus Plastik. Das war sehr nicht entspannend. Ja, danke dir, Alexandra Kahl. Wie ist es dir in Rom gegangen? Du hast ja dann noch einiges auch selber organisiert. Wir haben uns dann abgestimmt mit Thomas Kläuber, dass es Sinn macht, eben auch nach deinem Feedback, dass es für manche, bei dir das Bildhauen ist vielleicht nochmal speziell, da braucht es ein Atelier. War aber klar, dass das eher eine Recherchesituation wird in dem Fall. Aber doch, dass ein Atelier gut und wichtig wäre. Ja, also ich wusste ja schon von der Thea, wie die Situation ist und deswegen habe ich eigentlich auch, also eh mit euch zusammen schon versucht, ein Atelier zu suchen, was dann aber vor Ort doch dann noch einfacher war. Also ich habe den ersten Monat eher für Recherche und natürlich, man gewöhnt sich erstmal an die Stadt auch damit verbracht und den zweiten und dritten Monat eher für Recherche und natürlich man gewöhnt sich erstmal an die Stadt auch, damit verbracht und in dem zweiten und dritten Monat hatte ich dann ein Atelier über eine Fotografin organisiert bekommen praktisch. Und das ist schon nochmal was anderes, weil du hast nicht nur dein, also du bist nicht nur im Kulturforum und du hast dein kleines Zimmer dort, sondern du kommst auch raus und siehst halt nochmal, also ich war in San Lorenzo und das ist halt so eine studentische Gegend und da passiert auch extrem viel. Und dann ist es eigentlich auch schön, mit der alten Straßenbahn bis San Lorenzo zu fahren und im Atelier zu sein und natürlich auch nochmal einen anderen künstlerischen Austausch zu haben. Und ich bin aber, mein Projekt war ja selber nicht in Rom, sondern in Fregene, was so 30 Kilometer von Rom entfernt ist, ein Badeort. Und das bringt dann nochmal eine ganz andere Perspektive, weil man sich nicht nur in Rom auf einmal auskennt oder so, sondern man fährt nach Fregene und man fährt nochmal dorthin und irgendwann weiß man schon, ah, da gehe ich jetzt hin und also man bleibt nicht nur in dieser großen Stadt, was auch irgendwie glaube ich ganz gut ist, also auch künstlerisch irgendwie andere Orte zu sehen als das, was man ja vielleicht in drei Monaten sonst machen würde oder so, ja. Also dieses Kulturforum in Rom, wir haben das Kulturforum oder ich noch vorher besucht. Wir haben auch sozusagen Listen ausgetauscht, die haben sich eigentlich sehr gut vorbereitet, auch mit Kontakten, du bist dann einiges durchgegangen. Du hast dann auch noch mit der Liste weitergearbeitet. Es gab dann natürlich auch einen Wechsel, eben die Theresa Inchein, die vorher eben die Kultursektion bei euch geleitet hat, die hat eben das Kulturforum in Rom übernommen. Das war sozusagen dann nochmal eine andere Situation. Wir haben dann die Erfahrung gemacht, dass es eigentlich toll wäre, mal eine Zeit lang, also es ist auch bei anderen Residenz so, es ist gut, eine Zeit lang vor Ort zu sein und dann aber die Möglichkeit zu haben, zurückzukehren. Weil du brauchst lang, bis du drinnen bist in der Szene, selbst mit der besten Vorbereitung, weil du musst die Kontakte und alles eigentlich im Vorfeld machen, damit du dann vor Ort gut arbeiten kannst. Und das jetzt einmal abgesehen von dem eigentlichen Projekt, weil du arbeitest immer zweifach, sozusagen vernetzen, aber auch die eigene Arbeit, oder? Ja, und ich glaube, es ist auch gut, vielleicht so einen Abstand dazwischen zu haben, weil, also ich meine, ich habe die Arbeiten natürlich jetzt so angelegt, dass ich sie am Computer machen kann und hätte jetzt auch kein Atelier gebraucht, aber ich glaube, es ist auch gut, dann zwischendurch einen Abstand zu haben und dann hier nochmal sich genau anzuschauen, okay, was will ich eigentlich und in welche Richtung ich gehe. Also ich glaube, es ist gut, dass man eigentlich so einen Abstand zwischen so Sachen hat. Oder wie wir eben dann auch gesagt haben, es gibt ja natürlich auch die Möglichkeit, dann nochmal Teil von dem Programm zu werden. Das ist halt in drei Monaten alles ein bisschen dicht, muss man sagen. Also sozusagen ausstellen, recherchieren, neue Arbeit machen, Netzwerk klümpfen, das ist viel, muss man sagen. Bei manchen ist es geglückt. Da würde ich jetzt gerne noch den Uwe Presnik gleich einbinden. Uwe, du hast dich mit dem Christian Autengruber, Leiter des Kulturforums in Budapest, wir haben uns alle vorher abgestimmt, aber bei euch ist das dann richtig konkret losgegangen. Die Maria Falkinger, Kollegin von uns, die das ganze Projekt auch im Marketing Öffentlichkeitsarbeit begleitet hat, die ist vorab runtergefahren, ihr habt euch vorab getroffen, das ist ja kein Thema. Man bespricht alles gut durch. Wie war deine Situation? Und du hast ja natürlich dann auch ausgestellt, also bei dir ist ja das alles irgendwie... Ja, das war eine ganz außergewöhnlich fruchtbare Kooperation. Ich kannte ja das Kulturforum vorher natürlich nicht, ich hatte nicht die Möglichkeit, doch, ich bin einmal zu einem Lokalanschein hingefahren von Wien, war es ja nicht so weit und habe mir das Artquota angeschaut, war mir da erst gar nicht so sicher, ob das auch so toll wäre, das ist vielleicht vergleichbar mit dem WUK in Wien, ein Artcluster in einer ehemaligen Bauerei und die Alternative wäre gewesen, dass ich mir mal mit dem WUK in Wien ein Artcluster in einer ehemaligen Brauerei. Und die Alternative wäre gewesen, dass ich mir weiter drinnen in der Stadt selber ein Atelier suche. Und das Artquota ist schon weit am Rand draußen von Budapest. Hat mich aber dann doch überzeugt, weil es eben in sich dann wieder so eine kleine Künstlerwelt ist, weil es dort dann auch Residenten gibt, einige ungarische Künstler und Künstlerinnen, aber auch es war Dene dann vor Ort, der mein Nachbar war. Und am dritten oder vierten Tag war in den Kellern der ehemaligen Brauerei, das sind griechische Gestollen, so eine Art Konzerthappening. Und der Däne hat sich als DJ entpuppt und hat mich dann eingeladen, da Trompete dazu zu spielen. Und bevor ich noch sozusagen künstlerisch aktiv geworden wäre, konnte ich am dritten Tag dann schon performen. Und solche Kooperationen aus dem ganz Spontanen sind dann nur möglich, wenn man nicht alleine irgendwo verortet ist, sondern in diesem Umfeld aufgehoben. Und ohne dass ich das erst so zu schätzen gewusst habe, war es die richtige Entscheidung, das Art Quota dann zu wählen. Und vom Kulturforum, die haben das eben vorbereitet und auch, sagen wir, angeboten. Ja, und das war dann der zweite sehr wesentliche Faktor, dass das Kulturforum, vor allem der Christian Autenkruger, hat sich da die Zeit genommen, mich an einem Sonntagnachmittag abzuholen, vom Bahnhof dort hinzubringen, ins Art Quarter. Die hatten mir ein Atelier sozusagen dort schon ausgesucht. Ich hatte ja Wohnmöglichkeit. Und dann bin ich schon, also jetzt ganz anders, als das vorher geschildert wurde. Sie haben mir schon meine Materialien vorher von Wien abgeholt, im Gegenzug von einem Transport. Das heißt, ich bin angekommen, habe das Atelier aufgesperrt und ich habe am nächsten Tag, am Vormittag zu arbeiten begonnen. Das war extrem erfüllend natürlich. Die Situation hat man selbst als Urgestellung, wie es das erste genannt wurde, in meinem Atelier in Wien selten, weil es einfach wahnsinnig viel gibt, von administrativen Arbeiten bis Lohnarbeit, Geldverdienen und Sonstiges, das einen immer wieder davon abhält, von dem, was am meisten erfüllend ist für Künstler und Künstlerinnen, nämlich im Atelier am Werk zu sein. Und das konnte ich in Budapest praktisch drei Monate lang genießen. Ich kann es auch nur jeder Mann, Frau empfehlen. Ich habe es mir angewöhnt, wenn ich mittlerweile, ob ich jetzt in Mailand bin oder sonst wie, privat oder in Göteborg, da gibt es zwar keine Kulturforen, wenn möglich kontaktiere ich das Kulturforum und bin gleich informiert, was ist derzeit an musikalischem Theater, bildender Kunst los in der Stadt. Es gibt dann immer auch Verbindungen, vielleicht sogar eine andere Freikarte für irgendwelche Events. Man hat da Begleitung. Also das ist für mich eine unentbehrliche Anlaufstation geworden auf meinen kulturellen Betätigungen. Stimmt, ja. geworden auf meinen kulturellen Betätigungen. Stimmt, ja. Das heißt, das Art Quarter war natürlich ein Vorschlag jetzt von dem Kulturforum vor Ort, weil eigentlich ist unsere Vereinbarung, wir stellen sozusagen, also wir übernehmen sozusagen das Honorar, wir organisieren das. Das Kulturforum organisiert die Wohnung, wenn möglich ein Atelier oder eben sozusagen ein Atelierplatz oder zumindest einen Schreibtisch haben wir definiert. Wir haben das irgendwie auch sehr experimentell muss man sagen, angegangen. Wir haben uns das ja mal angeschaut, im Kulturforum selber und durchaus auch mit dem Wunsch, viel vor Ort zu sein. Also das muss man auch sagen. Also das war eigentlich von allen der Wunsch. Also jetzt seitens der Kulturforen. Bei euch ist das dann noch gut weitergegangen. Du hast dann auch noch weiter ausgestellt, direkt vor Ort, oder? Es gab dann die Möglichkeit, nachdem die Bindung so stark war zum Kulturforum, dass wir eine Ausstellungsmöglichkeit im Kulturforum in Budapest, sehr schöne Räumlichkeiten, eine Ausstellung angeboten. Und wiederum vom Art Quota aus diesen, ich glaube das sind 50, 60 Künstler und Künstlerinnen vor Ort, hat dann der Kurator vom Art Quota eine ungarische Künstlerin, Digiti Kostela, ausgewählt. Und wir haben dann eine Zweier-Ausstellung im Kulturforum gemacht. ausgewählt und wir haben dann eine Zweier-Ausstellung im Kulturforum gemacht, übrigens zum Thema Natur. So arbeitet die Gitte Kosterler hauptsächlich und das hat sich bei mir mit ein paar Arten überschnitten und das ist eine tolle Ausstellung geworden und hat auch wieder das Kulturforum mit dem Art Quarter zusammengebunden und das war zusätzliches Incentive. Dann war auch Westbrem, oder Westbrem, glaube ich heißt das, die Kulturhauptstadt, europäische, und im Zuge dessen gab es auch wieder über eine Verbindung vom Kulturforum die Möglichkeit, dort in einem Pop-Up-Lokal, das auch mit Vinylkultur zu tun hat, auch eine Ausstellung zu machen, eine kleine, das haben wir dann auch genützt. Also ich konnte tatsächlich eigentlich während meines Aufenthaltes schon ganz zielgerichtet eigentlich an einer Ausstellung sozusagen, auf eine Ausstellung hinarbeiten. Das hat mich zusätzlich natürlich motiviert. Das hat mich zusätzlich natürlich motiviert und ist, glaube ich, ganz selten jetzt in meiner doch langjährigen Tätigkeit möglich gewesen, dass ich Arbeiten, die so frisch entstanden sind, also quasi einen Monat nachdem ich sie produziert hatte, schon im Ausstellungszusammenhang überprüfen konnte und sehen konnte, wie das sich bewährt. Es hat ja eine ungewöhnliche Dynamik und in jeder Hinsicht sehr außergewöhnlich, sehr positiv gewesen. Stimmt, es ist sehr individuell, muss man auch sagen, wie das dann ausgeht. Es gibt ja auch die Möglichkeit, einen Diplomatenpost, die hast du genutzt, sowohl hinunterzuschicken, als auch sozusagen Sachen wieder raufzuschicken, was ja eine ganz tolle Möglichkeit ist Also das war da noch einmal zusätzlich ein Gedankenblitz vom Christian Autengruber Ich habe zum Beispiel als Mobilitätsgrund und weil ich da ein bisschen außerhalb von Budapest war war für mich ein Fahrrad unverzichtbar, das macht mich mobil Ich habe zum Beispiel als Mobilitätsgründer, weil ich da ein bisschen außerhalb von Budapest war, war für mich ein Fahrrad unverzichtbar. Das macht mich mobil. Und sich jetzt dort ein Fahrrad zu suchen, das habe ich in Paris mal gemacht, da ist mir gleich wieder eine Woche irgendwie beschäftigt. Christian Autenkruber wusste, dass ein Rücktransport von einer Ausstellung stattfindet. Na umgekehrt, sie haben eine Ausstellung nach Wien transportiert. Das Auto war sozusagen leer beim Zurückfahren. Und ich konnte alles, mein Material, Werkzeug plus Fahrrad in das Auto verladen. Und als ich ankam und den Schlüssel geöffnet habe vom Atelier, stand schon das Fahrrad drinnen. Und ich konnte auch am nächsten Tag schon loslegen. Auch in der Hinsicht, man braucht ja dann doch noch ein bisschen Material oder sonst irgendwas. Das verkürzt die Dinge enorm. Und mit der Diplomatenpost wäre das nicht gegangen. Also Fahrrad ist dann zu sperrig und auch größere Werkzeugdinge. Das war noch einmal eine sehr glückliche Erfügung, aber auch Mitdenken auch von Christian Audengruber, da ist einfach vorbildlich, diese Synergien zu nützen und die richtigen Gedanken im richtigen Moment zu haben, wie man die Dinge zusammenführt. Also bei dir geht es stark um Soundart, die Schallplatte. Wir haben noch zwei andere Künstlerinnen bei uns am Podium, die Christa Wall und die Andrea Flathut, eben die Christa Wall und die Andrea Fladrut, die beide sich stark sozusagen einerseits mit Performance, aber eben auch mit Audioinstallationen beschäftigen. Ihr wart in Belgrad oder ausgehend von Belgrad eigentlich unterwegs, um eine Arbeit weiterzuführen, die auch in Kooperation mit dem BMIA entstanden ist, oder? Bitte führt uns das aus. Also wenn ihr dann unten in der Ausstellung seid oder hier auf den Fotos, das ist der dunkle Raum, es ist eine Achtkanal-Installation, sehr eindrücklich, eine reiche kulturelle Tradition, hat aber auch einen anderen Hintergrund. Ist in Ordnung, wenn ich auf zu Englisch switche. So, ja. We started off with a project that is I think that we're working on now since five years and I think you since six years. So it's overall it's on the topic of mourning and grief and grief rituals. And in our case, specifically on the matrimonial tradition. specifically on the matronilia tradition. And then we took on some contemporary interpretations. Yeah, queer feminist views. And that's how we started off. Yeah, and it had, throughout the years, it went from a more performative approach, then again to audio-video installation, to research, to notations, to booklets, then again, yeah, to performative approach, to a more, yeah than in Belgrade as we were working with an um so for us it was really important to um find a space where to rehearse and also yeah where we can move where we can be um yeah experimenting loud because yeah as you imagine, expressions of grief are not always very silent. Although it is a part of it. So we had like, I think, two names on our list of independent, really small, self-organized cultural organizations. And we just went to an opening. I think it was the third night or second night we just arrived and there was an exhibition on um yeah by mostly Russian artists so it has been like um about I think two months after the Russian invasion so like the beginning of the war so there was yeah this exhibition on so like it was of course it was like anti-war exhibition and yeah and it was really striking that also this little cultural centre was under the guidance or guidance of police that night. So even those small institutions are threatened by fascists. And yeah, so they really fight hard to exist. yeah, to exist. And of course, like on a broader political level, because there's hardly any funding for them. And yeah, and then, and they helped us. So we went, as it is really self-organized and community-based, we went through a whole process of, yeah, being a temporary member of their collective. this kind of took took us about one month so we sent them our project and what we're dealing with and yeah and they really invited us very very warmly and we got so it was like basically we got a key, and then we could rehearse nearly every day, and in between that time, so kind of like one month passed, we went on our field research to the east of Serbia, northeast in a lot of tiny villages, and maybe that's the part I would hand on to you because it's more based in a tradition okay so yeah we conducted the field research in the north and eastern part of Serbia for around three four weeks if I'm not wrong, within the black community, which is a minority group that they speak to Romanian dialects. So it was very easy for me, at least, because I'm talking Romanian, to integrate. And we kind of became part of their family. And that was really very beautiful. Actually, it was like they even said that we are it was immediately a connection between us and basically like whenever we went um to like um a house it would be like visiting a granny so we would bring coffee and sweets and then we had like hours of chats um yeah over coffee and just starting off with you know life experiences and eventually then maybe after some hours um yeah um going on a topic of mourning yeah So we worked a lot with the... We talked a lot about funeral rituals, not just the topic of mourning. And they shared a lot of their knowledge. We are greatly appreciated. They're amazing women that they are still trying to keep that tradition. And it's really what's happening there that the female bonding between themselves is really strong. And it's a minority group in Serbia which are really trying hard to keep the tradition alive. And even though we had experience already in some theoretical approach and some research about laments and types of laments, there we found out a a lament that helped us actually to build all the structure of the performance and now the installation. And that lament is called Petrecatura. It's a versified antiphonal lament. Yes, but we are really grateful that we've met that person. Yeah, you had to open up a kind of a community or a group because you were really related on kind of their to really work with them to really sing for you to really work for you you brought also a lot of equipment there because you had to to record stuff right and how was your connection with the cultural forum there, with Mr. Axe? I think we had two meetings on the whole three months, if I'm not wrong, at the beginning. Actually, just at the beginning. It was just one meeting. Yes, because we were pretty self-organized we had to find ourselves a space where to live but also where to practice as Krista mentioned and those amazing people really helped us for free to give us a studio and yeah but so it was the starting point for a kind of more travel-based research, right? Yes. Yes. Yes. So that was clear. This was what we prepared also with them. Yeah, it's a really intense work you did. And in what kind of countries is this ritual of mourning located? We have Romania, of course, because the tradition is strong, but because you did all this kind of research on the context and the background. Yes, well, the practice of mourning, it's all around the world. Mostly like in Europe, I think the Eastern and Balkan part, they're still nowadays is kind of is losing the tradition because, of course, many factors. But I would say in Romania, my grandmother was dealing with the profession of mourning, so that's how I started. So I already was somehow connected in the southern part of Romania and that's why I knew also about the Vlach community in Serbia. But for now we just did research in Romania and in the black community in Serbia, yes. So the project will continue, right? If we get more funding. Yes. Okay, we look forward to it. I would like to get to Ruth and Katarina maybe to start with Ruth, because your research was by or the way you work is very much interested in I switch back to German ist sehr stark, auch sozusagen sind ökologische Themen von von denen bist du ausgegangen. Erzähl uns doch bitte, wie du dieses Konzept, das eigentlich für Kiew entstanden ist, dann sozusagen, wie wir das adaptieren konnten für Laibach und was das auch für eine spezielle Situation ist, weil es ja auch gerade im Bereich Medienkunst sehr stark ist, Grafik ist dort ein großes Thema. Und wie dann auch deine Recherche gelaufen ist? Ja, vielleicht ganz kurz zu dem Projekt, das ich für Kiew geplant habe. Das war ja wirklich ortsspezifisch und das hat sich nicht jetzt auf einen neuen Ort, auf die neue Situation so überstülpen lassen. Die Idee war ein visuelles Phänomen, das ich im Dnieper, dem Fluss, der durch Kiew rinnt, beobachten habe können. Und zwar eine Ansammlung von Cyanobakterien, die flussoberflächig wahnsinnig schön marmriert ausgesehen. Und das ist einfach nur so eine kindliche Faszination, von der ich da ausgegangen bin. Aber man kann nicht außer Acht lassen, dass es eigentlich eine ökologische Dringlichkeit ist, eine große Problematik, wenn man sich näher damit auseinandersetzt, weil das Wasser einfach bei der Blüte dann toxisch wird und das mittlerweile auch für Menschen gefährlich wird. Das war die Idee für Kiew. Nach langer Recherche in Bezug auf Ljubljana, eine Stadt, in der ich vorab noch nie war, wo ich irgendwie keine Ahnung gehabt habe, wie ich jetzt da rangehen soll. Ich habe meine Recherche zu Hause schon vorab begonnen und bin auf den Fluss Disaba gestoßen. weil ich habe gesehen, dass da schon elf Wasserkraftwerke bestehen und noch zwölf weitere sind jetzt in Planung. Aber es gibt schon Unmut in der Bevölkerung und aktivistische Positionen, die sich dagegen wehren, dass noch diese ganzen anderen Wasserkraftwerke gebaut werden sollen. Und das war jetzt wirklich nur, was ich erfahren habe, ohne dort gewesen zu sein. Die Herangehensweise war dann, dass ich alle diese Orte, an denen die bestehenden Wasserkraftwerke schon sind, besucht habe. Und ja, tatsächlich ist mir aufgefallen, dass es in diesen Stauseen, die sich dann zwischen den Kraftwerken bilden, wieder so eine Ansammlung gegeben hat. Es waren andere Organismen, in dem Fall waren es Fadenalgen und teilweise waren diese Stauseen, die als Tourismusziele beworben werden, einfach übersät. Das war nur mehr ein grüner Teppich, wo niemand mehr schwimmen gegangen ist, sondern nur mehr Vögel und Schwäne sich herumtrieben haben. das Phänomen ist dasselbe, eine Kulmination verschiedener Ereignisse, die quasi dieses Wachstum der Algen vorantreiben. Als ich dort war, war der Sommer davor super heiß und trocken. Es hat nicht geregnet, der Wasserstrom ist dadurch entschleunigt worden. Er wird entschleunigt auch durch die Wasserkraftwerke, es sammeln sich super viele Nährstoffe an und das begünstigt halt das Wachstum der Algen, ist fatal für das ähm aquatische Ökosystem, äh, auch wenn jetzt Wasserkraft irgendwie, naja, schon als grüne Methode der Energieerzeugung quasi gebrandet ist. Dauert es Jahrhunderte, bis sich so ein System wiederholt, sollte man das überhaupt wollen. Aber das war die Herangehensweise. Also diese Algen und ich habe die Recherche aber dann nochmal eingegrenzt auf den Ort mit Wode, nochmal eingegrenzt auf den Ort mit Wode, weil ich herausgefunden habe, dass dieses Kraftwerk kurz nach dem Zweiten Weltkrieg 1950 erbaut worden ist und zwar hauptsächlich unter Zwangsarbeit. Also das war das war noch unter jugoslawischer Leitung. Es waren KZ-ähnliche Zustände, wie ich dann in der Recherche herausgefunden habe und mich hat das wahnsinnig irritiert, dass das einfach nirgends überhaupt nicht beschildert war oder es keine Verweise gegeben hat. Ich habe ewig rumsuchen müssen, um da irgendwelche Infos zu finden und ja, das war dann irgendwie meine Herangehensweise und der Fokus ist dann bei diesem Ort geblieben, weil ich einfach diese Verdichtung an diesen unterschiedlichen Thematiken interessant gefunden habe. Da sind sicher ein paar Sachen irgendwie sehr dicht auch zusammengekommen. Das Kraftwerk sozusagen, die Ökologie. Du warst auch ästhetisch daran interessiert und hast die Algen dann quasi so, wie man Papier schöpft, schöpft. Das heißt, die sind da, die Geschichte. Ich glaube, es ist auch, insgesamt hat es dann zu deiner Arbeit auch sehr gut gepasst. Ich denke auch, dass die Arbeit dich ein Stück weitergebracht hat oder diese Arbeit dann auch vor Ort. Du hast ja doch eine lange Recherche sozusagen auch nochmal gemacht und auch in einer bestimmten Phase dann unten gewesen. Wir haben viel über diese Reise gesprochen, eben auch mit diesem Wechsel vom Kulturforums, von der Leitung. Ich finde, die haben uns dann eigentlich auch sehr offen alles möglich gemacht, sozusagen komm mal runter, mach mal ein Konzept, also die waren einfach eigentlich unglaublich, oder? Ja, das stimmt, also ich bin da sehr dankbar, mir ist vorab nochmal so ein kleiner Rechercheaufenthalt ermöglicht worden, der mich auch runtergeholt hat, ja, und ich habe dann schon gemerkt, okay, bitte, wenn du mal eine Zeit lang dort bist, du wirst schon was finden, geh einfach raus, jeden Tag, jeden Tag ein paar Stunden spazieren gehen und dann kommen die Ideen. Also das war schon gut, diese Möglichkeit einfach zu haben, da so ein bisschen gechillter heranzugehen. Und vielleicht auch, weil du sagst sozusagen, die Stauseen sind auch sozusagen ein touristischer Anziehungspunkt. Ich meine, du hast dich auch mit etwas beschäftigt, was quasi in der vielleicht auch touristisch wirksamen Narration in Slowenien, wenn sie sich präsentieren, als sozusagen grünes Herz, was dem durchaus auch zuwiderläuft. Und das ist natürlich auch ein Phänomen, was uns in der bildenden Kunst interessiert. Das ist ja nicht unbedingt immer das, was einem offiziellen Bild komplett entspricht. Beziehungsweise muss man auch sagen, gerade in einer Repräsentation von Kultur ist es auch nicht ein Entweder-oder, sondern ein Und. Also all diese Geschichten sind ja auch dahinter. Die sind ja auch sozusagen wert, erzählt zu werden. Und da, glaube ich, ist ein gutes Beispiel, wie zeitgenössische Kunst auch dazu beitragen kann, auch wenn die dann so offen entsteht, wie dein Prozess eigentlich gelaufen ist. Hast du vor, nochmal runterzukommen? Ihr habt ja noch eine Verbindung mit einem Festival gemacht, oder? Ja, ganz genau. Über den David-Kranzl-Binder bin ich dann eingeladen worden zum Hochsommer-Festival und ein Standort war eben in Slowenien, im Schloss Graat und da gab es auch diesen Ökologie-Schwerpunkt, wo sich die Arbeit dann eigentlich wirklich nahtlos eingefügt hat. Also weil die auch jetzt dran sind, sozusagen sehr stark auch einen Austausch mit Österreich zu etablieren und weiter zu forschen und eben gerne auch kuratorisch arbeiten würden. Ja, danke vielmals, Ruth. Ich möchte zu dir kommen, Kataschina. Du hast eine sehr spezielle Reise hinter dir. Also das Projekt war sozusagen natürlich für Warschau vollkommen überzeugend in der Jury, weil es auch darum gegangen ist, deinen eigenen Weg sozusagen nochmal zurückzugehen oder eben den Weg deiner Familie. Du bist als kleines Kind mit deinen Eltern von Polen geflohen. Jetzt war es 1988, seid ihr nach Österreich gekommen. Über Dreiskirchen, ganz klassisch, sozusagen Lager Dreiskirchen und dann Verteilung in meist oft private Pensionen. Und ihr seid Zufall in Oberösterreich gelandet, in der Pampa, in der Gosamühle. Und mich würde interessieren, inwieweit dich das einerseits, weil deine Biografie ist ja sozusagen auch eine nicht rein an der Kunst orientierte, sondern ein sehr viel breiteres Spektrum, inwiefern dich das dann auch politisiert hat und wie sich diese Arbeit auch heute jetzt noch darstellt. Viele Fragen und viele Aspekte, genau. Vielleicht vorab tatsächlich so, also die Frage der Politisierung können wir vielleicht später ein bisschen besprechen, aber ich war einfach 14 Jahre politisch aktiv in verschiedenen Zusammenhängen, im Bereich Antirassismus, für Wahlrecht, für Menschen, vor allem in Wien, wo doch so viele Teil der Gesellschaft sind und ausgeschlossen sind. Und habe immer nebenbei eine künstlerische Praxis gehabt, aber die eigentlich in allen Fällen versucht hat, Bewegungen, Kämpfe um Rechte von Migrantinnen zu verstärken. Also meine Kunstpraxis war eine politische Praxis, oft kollektiv und oft eben mit einer aktivistischen Involvierung. Und erst in den letzten Jahren und tatsächlich spezifisch an der Arbeit von der Goso Mühle habe ich begonnen, mich mit der eigenen Familienbiografie zu beschäftigen. Deswegen war diese Residency auch nicht eine klassische, sage ich unter Anführungsstrichen, sondern eine zutiefst auch emotional bewegte. Vielleicht ist dazu auch zu sagen, also ich bin in einer Asylunterkunft untergekommen, die von Geflüchteten selbst verwaltet gewesen ist, 88. Während wir, wenn wir über Flüchtlingsunterkünfte lesen eigentlich, also wir sind meistens an absolut isolierten Orten, werden Menschen bevormundet einfach zumeist. Und diese zwei Jahre, die ich verbringen durfte tatsächlich vor Ort in der Großau-Mühle, waren eine Erfahrung, die mich gelehrt hat, wie wichtig Solidarität, gegenseitige Unterstützung ist und dass es auch Normalität sein kann, unter 15 Sprachen aufzuwachsen und parallel nicht Deutsch zu können. Also sozusagen auch in diesem Widerspruch dort. Und ich glaube, dass diese Erfahrungen schon irgendwo politisiert haben, dann später, also ich habe auch ein Jahr in Linz studiert, war stark an ÖH, sind verschiedene Protestbewegungen aktiv, dass man sowas mitnimmt, aber nicht dezidiert ausspricht. Also ich bin so stark österreichisch sozialisiert, dass sozusagen das polnische Sein mich nicht bewegt hatte. Das hat sich aber geändert, dem Tod meiner Mutter. Als ich 16 Jahre alt war, hat mir meine Großmutter eine Kiste mit Briefen übergeben, die meine Mama über zwei Jahre in einer sehr intensiven Schreibphase, einfach 32 Briefe an zwei Jahren von über 20, 30 Seiten, die meine Mama an die Familie in Polen geschickt hat. Zu einer Zeit aus der geflüchteten Unterkunft, in einer Zeit, wo es WhatsApp natürlich nicht gab, wo die Briefe den eisernen Vorhang überqueren mussten, teilweise geöffnet angekommen sind. Und die hat sie mir übergeben und ich habe die tatsächlich einfach jahrzehntelang unter dem Bett liegen gehabt und habe gesagt, ich öffne die erst, wenn ich ein Kind vielleicht mal habe und werde die lesen mit meinem Kind, das dann so alt ist, wie ich damals, als meine Mama die Briefe geschrieben hat. Es war auch vielleicht, weil wir über Trauer reden, einfach auch so ein später beschäftige ich mich dann damit jetzt nicht und eigentlich auch nie öffentlich und in der Kunst angedacht und dieses Öffnen der Briefe ist tatsächlich zum ersten Mal passiert im Rahmen des Festivals der Regionen vor ein paar Jahren. Und ich habe in Warschau nach und nach Briefe auch geöffnet, die ich davor noch nicht gelesen hatte, weil es ist schnell geschrieben, es ist zwischen dem Arbeit, Kinderbetreuung und dem Leiten einer Flüchtlingsunterkunft geschrieben worden von meiner Mutter. Ganz klein, also das Transkribieren, Übersetzen selber war auch ein sehr wichtiger Prozess. Also das war die eine Ebene mit den Briefen, genau. Soll ich noch ein bisschen weiter? Es gibt dann sozusagen auch eine visuelle Ebene, die macht eigentlich diese politische Situation, die natürlich eine große weltpolitische Veränderung mit sich gebracht hat, aber sozusagen vor Ort und im Kleinen auf einer symbolischen Ebene noch einmal sehr deutlich macht. Genau, also mit Kontinuitäten alle Jahre wieder in Österreich sozusagen, aber 88, 89 war so ein Moment, wo wirklich Österreich für sehr viele Menschen von einem Transitland zu einem Ankunftsland wurde für Österreich und freiwilligerweise würde ich sagen. Und eine Kriminalisierung einfach auch der Menschen stattgefunden hat, während es die Jahre davor noch eine Solidarisierung gab. einfach auch der Menschen stattgefunden hat, während es die Jahre davor noch eine Solidarisierung gab. Wie hat sich das in der Gossau-Mühle gezeigt? Vielleicht ist dort Gossau-Mühle zu sagen, das war nicht nur eine Geflüchtetenpension, sondern auch ein Campingbetrieb und eine Gaststätte parallel, da Kaiser Franz Josef von Sissi dort auch die Hochzeitsreise hingemacht haben. Wunderschöner Blick, wie man in dem Video sieht, auf den Hallstättersee, also durch und durch idyllisch auch. Aber genau, das heißt, da gab es auch was Gemeinsames zwischen den Menschen, zwischen Tourismus, Migration und Flucht, die sich den großen Speisesaal mit dem Ausblick nach außen geteilt haben. Die einen, um den Hallstätter See anzuschauen, die anderen in der Hoffnung, nach Kanada weiterzukommen, wartend auf Asylanträge. Niemand von uns hat eigentlich um Asyl in Österreich angesucht. Das war ein Moment, wo Kanada, Australien, Neuseeland, die USA Leute aufgenommen haben. Also allein 81, 82 sind 1,5 Millionen Menschen aus Polen durch Treskirchen durchgezogen, während nur 30.000, glaube ich, Asylanträge für Österreich gestellt haben. Sehr wenig aufgearbeitet, weder in Polen, in Warschau, noch in Treskirchen. Also heuer findet die erste Ausstellung zum Lager in Treskirchen statt, wo ich auch ein bisschen involviert bin. Und eben auch nicht in Polen. Dieses Wissen haben die Taxifahrer in Warschau, wenn man mit denen unterwegs ist, weil viele selbst dort waren und zurückgekommen sind. Aber nicht die Institutionen. Also es war auch ein bisschen Teil der Recherche und vor Ort, 88, 89 war eben der Moment, wo du vom Großen ins Kleine gefragt hast, eben gemeinsamer Speisesaal, eiserner Vorhang Europas Feld nach und nach mit den Bewegungen, sozialen Bewegungen im Osten, im damaligen Osten und mein Vater kriegt als Hausmeister der Großformülle den Auftrag, eine Holzwand durch den gemeinsamen Speisesaal zu ziehen, um die Touristinnen von den die es da gibt, mir anzuschauen. Also die Perspektive, was passiert da in Österreich 88, 89, wie verschärfen sich die Gesetze und wieso, was passiert denn da gerade in Polen politisch, dass meine Eltern richtig warten auf die Briefe der Großeltern, um zu erfahren, sind die politischen Veränderungen so schnell in Polen, dass es sich vielleicht nicht ausgeht, nach Kanada zu kommen und das ist eben bei uns passiert. Also wir sind zwei vor zwölf sozusagen geflohen, wie meine Mutter in den Briefen schreibt. Und die Perspektive, die mir aber immer gefehlt hat, war dieser aus Polen, der Blick auf Österreich oder auf Kanada. Und ich habe Familie in Polen, aber ich habe dort nie gelebt. Und diese Reise, nämlich ohne Lebensgefährten mit meinem Sohn alleine nach Warschau, war wahrscheinlich für das Kulturforum auch nicht leicht, weil es war selbstorganisiert. Ich musste einen Kindergarten irgendwie organisieren, eine Wohnung in der Nähe des Kindergartens, hoffen, dass mein Sohn genug Polnisch spricht, um da zu kommen. Aber es war wahnsinnig bereichernd für die Arbeit und die Auseinandersetzung, weil dieses Lesen und sich wirklich vor Ort mit dieser anderen Perspektive zu beschäftigen, war wahnsinnig spannend, wäre hier so nicht möglich gewesen. Aber du hast eben auch sozusagen über die persönliche Arbeit hinaus angefangen zu recherchieren oder das war einfach da. Es waren Millionen von Geflüchteten aus der Ukraine in Polen. Und da hat sich sozusagen quasi auch eine ganz eigene Geschichte noch einmal abgespielt, oder? Genau. Und da war das Kulturforum, vor allem der polnische Kurator, von unglaublicher Bedeutung. Weil in den ersten beiden Treffen habe ich ganz konkret auch gesagt, was ich eigentlich brauche. Was sind die Initiativen, die die Leute gerade unterstützen? Und ich dachte, ich kriege da eine kleine Liste, aber in Wirklichkeit war die ganze Stadt einfach in Bewegung. Also es sind ja mehrere Millionen von Menschen aus der Ukraine in Polen aufgenommen worden, aber kein einziger Mensch in Lagern, also in Lagern oder in Zelten. Die Regierung hat einen Beitrag bezahlt dafür, dass die Bevölkerung die Leute in ihren privaten Wohnungen aufnimmt. Drei Viertel der Menschen in Polen haben angegeben, ehrenamtlich aktiv geworden zu sein mit dem Angriffskrieg. Und natürlich ist die Gesellschaft trotzdem rassistisch, hat sich auch abgezeigt als dann Menschen, die nicht aus der Ukraine, also als schwarze Menschen aus der Ukraine, nachdem zum Beispiel eine medizinische Universität gebombt wurde und ganz viele schwarze Studierende geflüchtet sind, die sind dann nicht reingelassen worden zum Beispiel. Das haben wir auch dokumentiert mit Aktivistinnen. Also sozusagen, ich will es nicht schönreden, aber der Moment, also die Bedeutung der Zivilgesellschaft war sehr spannend in Polen. Und die Kunst- und Kulturinstitutionen in Warschau haben das alles aufgegriffen. Also so zentrale Institutionen für zeitgenössische Kunst haben ihre Foyers, also ähnlich wie hier sozusagen, ihre Eingangsbereiche geöffnet, damit ukrainische Künstlerinnen, Menschen, die flüchten, also sozusagen von solidarischer, praktischer Unterstützung hin zu Förderungen für ukrainische Künstlerinnen. Also es war auch die größte bis dahin Ausstellung mit ukrainischen Künstlerinnen, zeitgleich in Warschau, als ich dort war. Unglaublich viel ist passiert in einer riesengroßen Skala. Ich glaube, da ist dann auch sozusagen natürlich irgendwann einmal warst du hauptsächlich auf der Straße unterwegs und bis eben dann die Familie auch unterstützt hat und du dann auch tatsächlich nochmal in der Recherche weiterarbeiten konntest. anreißen und ich möchte gerne sozusagen an dieser Stelle einmal einen Cut machen, zumindest für unser Video, das aufgezeichnet wird, euch nochmal gerne sozusagen einladen, ob es jetzt noch Fragen oder Kommentare aus dem Publikum gibt und dann sozusagen das eigentlich nach hinten verlagern, weil so viele sind wir nicht und wir können da hinten was trinken und uns nochmal ganz anders austauschen. Gibt es jetzt nochmal ein Statement aus dem Publikum, ein Kommentar, den wir noch brauchen, hier auf dem Podium aufeinander, eine Referenz?