Guten Abend, ich lese vier sogenannte Texte aus einem in Arbeit befindlichen Prosa-Text mit dem Titel Tagebuch. Text aus Tagebuch, Tag 1. Auf der im Westen an der Stadt vorbeiführenden Autobahn ist keine erhöhte Verkehrsfrequenz zu registrieren. Stadt vorbeiführenden Autobahn ist keine erhöhte Verkehrsfrequenz zu registrieren. An einer Stelle läuft ein Fußgänger über die Fahrbahn und wird beinahe von einem herannahenden Pkw überrollt, bevor dieser in letzter Sekunde scharf abbremst. Der Fußgänger flüchtet auf den Mittelstreifen zwischen den beiden Richtungsfahrbahnen und setzt sich ins Gras. Auf der Gegenfahrbahn nähert sich ein Geisterfahrer in falscher Fahrtrichtung. Durch Ausweichmanöver kommt es zu einer Karambolage mit einer größeren Anzahl beteiligter Autos. Einer der Wagen geht, unmittelbar nachdem die Insassen ihn panikartig verlassen haben, in Flammen auf. Der auf dem Grundstreifen sitzende Mann steht auf und läuft wie blind zwischen den verunglückten PKWs umher. Nahe der Autobahn landen wir auf einer Wiese. Nach dem Aussteigen verbergen wir uns hinter dem Helikopter und beobachten mit dem Fernglas das Geschehen. Fahrer und Insassen der an dem Auffahrunfall beteiligten Wagen stehen auf der inzwischen abgesperrten Fahrbahn. Über dem Ort des Geschehens Rauchschwaden. Lärm und Rauch dringen bis zu unserem Beobachtungspunkt herüber. Das Glas des Feldstechers beschlägt sich. Wir steigen in die Pilotenkanzel und starten den Helikopter, bevor die Rauchentwicklung ein Abheben unmöglich macht. Jenseits der Autobahn überfliegen wir ein Waldstück. Auf einer Lichtung inmitten des Waldes entdecken wir eine braun-graue Erhebung, die wie ein Bunker aussieht. An der Vorderseite etwas Schwarzes, das eine massive Tür sein dürfte. Aus unserer Flughöhe ist das nicht mit Sicherheit auszumachen. Ebenso wenig ist zu erkennen, ob die kleineren Erhebungen zwischen Bäumen, abseits der Lichtung, Erdhügel oder von Menschen gebaut sind. In geringer Höhe überfliegen wir das Gelände und bemerken, dass die Tür zum mutmaßlichen Bunker einen Spalt breit offen steht. Zwischen der Tür und einigen der niedrigeren Erhebungen sind Spuren von Fußabdrücken zu erkennen. Take 2 Auf Waldlichtungen hinter der Stadtgrenze Erdaufschüttungen, die aus mehr als 100 Metern Höhe wie Maulwurfshügel aussehen. Um die Erdhügelpfosten, zwischen denen Absperrbänder gespannt sind, Menschen sind keine zu sehen. Von einem Flugfeld weiter im Norden steigen innerhalb kurzer Zeit mehrere Helikopter auf, kehren nach wenigen Augenblicken um und landen wieder. Kleinere Flugzeuge stehen in einem offenen Hangar am Rand des Feldes geparkt. Flugzeuge stehen in einem offenen Hangar am Rand des Feldes geparkt. Ein weiterer Helikopter zieht einen Kreis über den Hangar und den angrenzenden Wald, fliegt in unsere Richtung, kommt näher. Wir drehen rasch ab und fliegen in die entgegengesetzte Richtung. Ein paar Augenblicke lang folgt uns der Flieger, dann dreht auch er ab und verschwindet aus unserem Blickfeld. der Flieger, dann dreht auch er ab und verschwindet aus unserem Blickfeld. Take 3 An der südlichen Peripherie der Stadt landen wir auf einem verlassenen Fußballplatz. Die benachbarten Häuser und Grünflächen wirken leer, verlassen wie die Sportstätte. Bei genauerem Hinschauen sind etliche zu Bruch gegangene Fensterscheiben zu erkennen, sowie sperrangelweit offen stehende Eingangstüren. Zwei ältere Männer schleppen sich zwischen den Wohnblocks dahin und stochern mit Holzstöcken im Gras der die Häuser säumenden Wiesenflächen. Von weit her aus nicht zu bestimmender Richtung sind Schreie und Keuchen zu hören, deren Lautstärke einen langsamen Rhythmus folgend an- und abschwillt. Von einem Moment zum nächsten bricht der Lärm ab. Verunsichert schauen wir uns um und überlegen, in die Richtung des abrupt verstummten Schreins und Keuchens zu gehen. Wir zögern, dann bewegen wir uns ein paar Schritte vom Helikopter weg. Nicht zuordnbare Geräusche dringen aus unterschiedlichen Richtungen an unsere Ohren. Take 4 Wir entdecken nicht weit vom Stadtzentrum entfernt ein weitläufiges Gebäude mit flacher Dachkonstruktion. Zwei Abluftrohre ragen wie Schornsteine aus der Dachfläche. Auf deren Südseite ist eine schmale Leiter an der Kante befestigt. Im langsamen Sinkflug sehen wir, dass die Leiter mehrere Meter über dem Asphalt endet. Das Gebäude steht, nach den geschlossenen, verschmutzten Fensterflächen zu urteilen, leer. Auf den Parkflächen rund um das Haus stehen weder Transporter noch PKWs. Behutsam landen wir auf dem Dach, steigen über die Leiter nach unten und springen die letzten Meter auf den Boden. Die Tore sind aus Blech und sehen abgerockt aus. Die Verankerung ist voll intakt, auch durch festes Rütteln an den Scharnieren lässt es sich nicht öffnen. Wir umrunden haus und setzen für uns auf den sandigen boden wir lassen den blick über das gelände schweifen dann entdecken wir eine kleine erhebung im boden stehen auf und steuern auf sie zu es ist ein erdhügel an dessen kürzerer seite sich eine öffnung befindet wir spielen in die öffnung und bemerken das erdreich eingelassene metall spossen, die nach unten führen. In diesem Moment vernehmen wir das näherkommende Knattern von Rotoren. Zunächst widerstehen wir der Versuchung, den Kopf ins Freie zu ziehen. Dann hören wir weitere Fluggeräusche. Wir schauen zum Himmel und entdecken in großer Höhe die Stadt über fliegende Flugzeuge. Den das Gelände um die Halle und seine Umgebung überqueren Helikopter nehmen wir nur am Rande wahr. Wir können nicht ausschließen, dass dieser Helikopter unserem gefolgt ist. Hastig verbergen wir uns in der Öffnung des Herdhügels. Sekunden später klettern wir die Sprossen hinunter. Wir haben keine Taschenlampe, dennoch steigen wir nicht in völliger Dunkelheit in die Tiefe. Ein aus nicht bestimmbarer Quelle kommender fahler Lichtschein lässt die Wände eines schmalen Ganges eine Art Tunnel erkennen. Uns an den Wänden entlangtastend gehen wir langsamen Schrittes in den Tunnel hinein. Der Lichtschein wird abwechselnd stärker und wieder schwächer, scheint einem Rhythmus zu folgen. Es herrscht vollkommene Stille. Nach ca. 100 Metern beschließen wir umzukehren. Vorseichtig steigen wir die Metallsprossen hinauf. Oben angekommen finden wir die Öffnung verparkadiert. Nur mit Mühe gelingt es, den massiven Holzblock so weit zur Seite zu schieben, dass wir uns an ihm vorbei hinauf ins Freie ziehen können. Keuchend legen wir uns auf den Erdboden und starren in die Luft. Zivile Flugzeuge oder Helikopter sind keine mehr zu sehen. Jedoch Kondensstreifen von Düsenjets, die sich vor dem Blau des Himmels deutlich abzeichnen, dazu ein Brummen von Motoren aus mehreren Richtungen. Wir entdecken einen weiteren, etwa gleich großen Erdhügel am Rande des Geländes. Nachdem wir uns vergewissert haben, nicht von einem Helikopter oder einem Versteck ausbeobachtet zu werden, inspizieren wir den zweiten Hügel und entdecken einen weiträumigen Eingang, der mit einer niedrigen Tür verschlossen ist. Mir nicht anders zu erwarten ist die Tür versperrt. Sie sieht wie der Zugang zu einem Bunker aus. Hinter der Tür regt sich etwas. Ein Klopfgeräusch ist zu hören, dann sekundenlang nichts. Darauf ein neuerliches Klopfen. Die Klopfzeichen werden stärker. Wir rütteln am Türknopf. Er bricht ab. Das Klopfen wird zu einem Schlagen gegen die Tür. Als wir es mit einem festen Pochen von außen beantworten, hören die Schläge plötzlich auf. Wir entfernen uns und gehen in Richtung Leiter auf das Dach des Gebäudes, wo der Helikopter steht. Dann bemerken wir, dass eines der Eingangstore offen steht. Vorsichtig nähern wir uns dem Tor und spähen ins Innere der Halle. Eine Frau und ein Mann sitzen auf dem Boden und reden aufeinander ein. Sie gestikulieren mit fahrigen Bewegungen. Warum und wie sind sie hergekommen? Was suchen sie hier? Dankeschön. Aplausos.