Thank you. Es ist mir eine große Freude, euch oder Sie hier alle heute begrüßen zu können. Diese Veranstaltung heute wird von Veronika Müller moderiert werden. Sie ist Assistentin am Institut für Geschichte und Theorie der Architektur, an dem ich die Professorin bin. Du bist neue Assistentin für Baukultur und baukulturelles Erbe für fünf Jahre vom Land Oberösterreich gestiftet. Ich freue mich, dass das Land auch heute vertreten ist mit der Kulturabteilung Nicole Wegscheider. Also insofern freuen wir uns auch über diese ganzen Vernetzungsarbeiten, die wir jetzt hier auch im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe feiern können. Ich freue mich, dass der Bischofsrekord Johann Wintermeyer da ist, denn mit ihm als Domkustos, als Mitglied des Domkapitels und auch Mitglied der Rudiger Stiftung, sind diese drei Institutionen oder diese drei Bünde auch immer wichtig gewesen, unsere Projekte hier mitzutragen, mitzurealisieren. Und insofern ein herzliches Willkommen, ein herzliches Dankeschön in eurem Haus. Die weiteren Vorstellungen, ich kann natürlich auch Stefanie Hinterleiner als Strukturalassistentin begrüßen. Es ist wirklich wunderbar, dass eine große Viel Format hier in diesem neuen Domcenter, sag ich, lebendig werden zu lassen. Ein offener Raum, ein offenes Haus. Die Kirche wird zum Ort von Denkmöglichkeiten, von Diskursmöglichkeiten und ich glaube, das ist ein großartiger Auftakt, das heute hier auch zu erproben. Vielen Dank. Wie wird es heute ablaufen? Wir starten heute mit einem Input von Katja Winkler. Ich darf Sie gleich vorstellen, Katja. Katja Winkler ist Assistentprofessorin am Institut für christliche Sozialwissenschaft der Katholischen Beratung Universität Linz. Sie hat katholische Theologie und Germanistik studiert, promoviert aus dem Fach Theologische Sozialethik an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen und an der KU Linz ihre Habe die Lektion in Fachchristliche Sozialwissenschaften gemacht. Ich bin schon sehr gespannt auf deinen Input. Im Anschluss würden wir gerne in ein Gespräch gehen. Wir haben heute am Podium noch drei Gäste und zwar spannen wir ja heute den Bogen von der Frage des Familienbildes, der Zusammenarbeit, auch so dieser Solidaritätsgemeinschaft, wohin zu einem sehr konkreten Projekt aus dem Linzer Stadtteil Frankfurt, wo sich jetzt schon, ich glaube, ein Jahrzehnt oder? Man hat ja angefangen 2009, hat es so die ersten Initiativen gegeben? Also das Netzwerk der verschiedenen Kultur- und Sozialträger in Frankfurt, das ist schon länger als zehn Jahre. Also schon sehr lange Zeit gibt es dort um eine konkrete Architektur herum so etwas. Um die Architektur herum ist eigentlich seit vier Jahren, das ist ganz konkret. 2019 haben wir wirklich angefangen. Also der Kiosk war immer in Diskussionen, wo viele gesagt haben, das ist ein interessanter Ort, da kann man was machen. Aber dass es wirklich Unterschriftenaktionen gab, die zu erhalten und auch Initiativen gab, da was zu machen, das ist ungefähr seit 2019. Sie hören also, wir können vieles diskutieren, es tut sich viel. Und ich darf Ihnen gleich auch vorstellen, Anne Janssen, Anne, du bist Architektin und Wahl-Frankviertlerin und du hast dich dort zu einem Knotenpunkt entwickelt, der diese vielfältigen Netzwerke um den Kiosk und herum irgendwie zusammenbindet, verknüpft und mit ganz viel Engagement und auch Beharrlichkeit der Politik gegenüber versucht, dort dieses Netzwerk aktiv zu halten und auch stärker zu verorten. Dann darf ich Ihnen vorstellen auch noch Karin Karaben-Bach. Sie hat sich von einem skeptischen Gast zu einer leidenschaftlichen Betreiberin entwickelt. Das heißt, du stammst aus dem Frankviertel, lebst dort und hast angefangen an der Initiative mitzuwirken. Du packst jeden Dienstag und bietest dort das Stadtteilcafé an, das einen sozialen Treffpunkt für die Frankviertler und alle Interessierten bildet. Herzlich willkommen euch beiden und last but not least, BSH Kleitner, ebenfalls Architekt, hat an der Kunstuni Architektur studiert, diplomiert und promoviert und ist im Bereich Baukunstgestaltung, Architekturkommunikation tätig. Viele kennen seine Artikel noch aus den oberösterreichischen Nachrichten. Nicht mehr, wir bedauern es, aber doch. Du hast die interimistische Leitung des AFOS von 2020 bis 2021 übernommen gehabt. Und letztes Jahr, und das auf unser Grund für die Einladung, hast du gemeinsam mit Claudia Kresslina das Stadtlabor im Nordico kuratiert, wo die Kiosk-Initiative ein Teil dieser vorgestellten Prototypen. Herzlich willkommen, danke euch. Wir würden gerne mit deinem Info-Kartier starten und dann nachher ins gemeinsame Gespräch. Vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich, dass wir heute hier ins Gespräch kommen. Ich habe einen kleinen Input vorbereitet, aus sozialwissenschaftlicher Sicht, der, glaube ich, oder ich hoffe, anregend ist für die Diskussionsrunde. Und zwar würde ich über das Konzept der Lebensformen reden, einmal aus schlechter genderethischer Perspektive und einmal mit Blick auf nachbarschaftliche Lebensformen. mit Blick auf nachbarschaftliche Lebensformen. Auch in pluralistischen Gesellschaften, wie wir hier leben, sind Lebensformen, also Art und Weisen, mit wem wir zusammenleben, nicht einfach in Privatsache. Also das hat alles, auch diese Nachbarschaftsinitiativen, natürlich eine unheimliche gesellschaftliche und politische Relevanz. Für wen wir sorgen, wie wir lieben, wie und mit wem wir wohnen, was wir erotisch finden, mit wem wir uns austauschen und von wem wir uns beraten lassen, wen wir wie erziehen wollen, wie und mit wem wir unsere Musestunden verbringen. All das ist einerseits gesellschaftlich und politisch durch bestimmte Rahmenbedingungen bestimmt, aber all das hat auch Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und unsere politische Gestaltung. auf unsere Gesellschaft und unsere politische Gestaltung. Besonders deutlich werden diese gesellschaftspolitischen Implikationen von Lebensformen mit Blick auf ihre sozialen Leistungen, die in ihnen erbracht werden. Soziale Leistungen in privaten Lebensformen wie in Familien sind zum Beispiel Versorgung, wie in Familien sind zum Beispiel Versorgung, Fürsorge, Pflege, Erziehung und Bildung, aber eben auch Demokratiefähigkeit, Kritikfähigkeit, Urteilsfähigkeit, also Fähigkeiten, das eigene Urteil sich zu bilden und sprachfähig zu werden. Das sind alles sozusagen Leistungen, die in Familien und in Teamen, privaten Lebensformen erbracht werden und zwar meistens unentgeltlich. Und die politische Gestaltung, zum Beispiel die rechtliche Garantie von Kinderbetreuung, gerechte Verteilung von Care und Erwerbsarbeit und die Sicherung von Rente zum Beispiel auch fußt auf diesen Sozialleistungen. Also Sie kennen vielleicht das Schlagwort Reproduktion, also keine Produktion ohne Reproduktion. Also es ist praktisch eine Gesellschaft, die ist auf diese Lebensformen, in denen bestimmte auch Arbeit sozusagen gemacht wird, angewiesen. Und zwar unbedingt oder unhintergeber angewiesen. Und das heißt auch, dass es im Sinne jeder einzelnen Person als Mitglied einer Gesellschaft sein muss oder sein soll, dass bestimmte Lebensformen, die eben so bestimmte Leistungen erbringen, gefördert werden sollen, politisch, finanziell etc. Und sozusagen im katholischen Duktus gesprochen, ist es im Sinne des Gemeinwohls, dass wir bestimmte Lebensformen fördern und eben stützen und vor allem auch erstmal anerkennen. Das wird oder wurde natürlich politisch gemacht, Sie kennen familienpolitische Maßnahmen und lange Zeit wurde und wird im Grunde das aber auch immer noch gemacht und jetzt komme ich zu dem Gender-Aspekt, auf bestimmte Lebensformen bezogen, die von einem heteronormativen Familienbild geprägt sind. Lebensformen, hier habe ich so ein bisschen schnell, also so eine Matrix gemacht, Lebensformen, die in diese Matrix passen, werden besonders gesellschaftlich anerkannt und besonders gesellschaftlich gefördert. Also heteronormatives Familienbild, denken Sie an die bürgerliche Kleinfamilie, Ehe zwischen Mann und Frau, zwischen Mann und Mann, zwischen Frau und Frau, mit Kindern letztendlich. Und genau diese Lebensformen, die in diese Matrix hereinpassen, werden auch in gewisser Weise politisch bevorzugt. Ich würde sagen, immer noch in unserer Gesellschaft. Ich erkläre kurz die Matrix. Das Wichtige, und das ist hier ganz dick gewalt, ist diese Linie, denn es ist eine sagt, die Normalität ist, dass wir Geschlechtlichkeit in einer Zweiheit wahrnehmen, männlich-weiblich, dazwischen gibt es nichts. Man könnte auch noch sagen, das ist sozusagen das Männliche ein bisschen hierarchisch höher gestellt als das Weibliche und diese Zweiheit setzt sich in drei Kategorien fort. Und zwar in praktisch den Geschlechtsmerkmalen, biologisch unterscheiden wir äußere, innere Geschlechtsorgane, Hormonspiegel etc. genau immer in männliche und weibliche Formen, also intersexuelle Menschen passen schon mal nicht in diese Matrix. Die heteronormative Matrix funktioniert binär hinsichtlich der Geschlechtsidentität, also Sie kennen die klassischen Rollen, Frau, Mann, Sorben, die Rolle, die im Haus praktisch Arbeit erbringt, die Rolle, die öffentlich außerhalb Erwerbsarbeit wahrnimmt. Also man wird, wenn man jetzt eine harte Matrix nimmt, sogar praktisch einen Bruch sehen, wenn man hier den Hausmann nimmt. Und die Matrix funktioniert mehr in der sexuellen Orientierung. Also die Normalität sozusagen wird so gestaltet, dass Frauen Männer begehren oder Frauen Frauen und dass Männer Männer begehren oder Männer Frauen. Also bisexuelle Personen, queere Personen fallen aus der Matrix letztendlich raus. Und diese Matrix bestimmt eigentlich auch die Idee davon, was wir unter Familie oder unter Lebensformen verstehen. oder unter Lebensformen verstehen. Und dieses heteronormative Familienbild hat seine Prägung also maßgeblich in der bürgerlichen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts erfahren und eben nicht ohne Zutun der christlichen Kirchen. Kirchen. So vermittelt, das hast du gesagt oder geschrieben, Anna, der historische Mariendom, eben auch in seinem Bildprogramm, diese heteronormativen Geschlechter oder Familienkonzepte, die genau in diese Matrix reinpassen. Interessanter und eigentlich seltsamerweise forcieren die Kirchen dieses Familienbild heute, weil in Schrift und Tradition finden sich doch relativ viele Brüche zu der Matrix. Also Jesus hat im Grunde nie in so einer Lebensform gelebt, ist dafür eingetreten, dass Menschen ihre Familie verlassen und ihm nachfolgen etc. dass Menschen ihre Familie verlassen und ihm nachfolgen etc. Aber trotzdem ist diese Matrix sicher auch wird reproduziert von den christlichen Kirchen weiterhin. Aber auch, ich würde sagen sogar die Bilder im Mariendom, da können wir nochmal drüber reden, durchbrechen in gewisser Weise auch diese Matrix. Also ich habe mal zu einem kleinen Bild da was geschrieben, zu Julia Petersbauer, die praktisch eine berufstätige Frau im Kontext des 19. Jahrhunderts war. Und im Grunde zeigen die Bilder dann doch eine gewisse Vielfalt. Vielleicht sieht man das ja auch schon daran, dass es eigentlich halt auch ein Mariendom ist, dass der Frau dann doch eine gewisse Autorität gegeben wird. Aber da wisst ihr nicht, ich wollte jetzt nur nochmal auf die Seite eingehen. Aber an dem Bildprogramm, aber auch ganz stark natürlich, und den Überschwung wollen wir ja machen, an der gelebten Praxis sehen wir, dass sozusagen diese Normalvorstellunglich definiert, also als Problemlösungskapazitäten. Sie sind nicht per se moralisch gut und schlecht, sondern ihre Qualität liegt darin, in der alltäglichen Praxis Probleme zu lösen. Und das kann in nachbarschaftlichen Lebensformen geschehen, das kann sicher auch in der bürgerlichen Kleinfamilie geschehen, aber wir sehen schon auch, dass praktisch in Lebensformen, die so stark normalisiert sind, sich ein Raum eröffnet für Destruktion und Gewalt, weil sie eben kaum mehr hinterfragt werden. Also bekanntlich finden die meisten Gewalttaten und Missbräuche innerhalb der Familie statt, aber ein anderes Beispiel ist, dass es in Familien, also in heteronormativen Familien, auch starke Betreuungs- und finanzielle Probleme gibt. Also da ist scheinbar dieses Modell auch oftmals ein bisschen, also da kracht es und es ist nicht die beste Wahl sozusagen, um Lebensprobleme zu lösen. Aber Lebensformen, das eben hier so die Annahme, lassen sich über ihr Problemlösungspotenzial definieren. Und so schlägt zum Beispiel die Berliner Philosophin Rahel Yegi als Kritik der gelingenden Lebensformen dieses Problemlösungsvermögen vor. Und sie sagt, erstens müssen Lebensformen soziale Probleme lösen, wie Fürsorge und politische Beteiligung. Und zweitens müssen sie individuelle Probleme lösen, wie Fürsorge und politische Beteiligung. Und zweitens müssen sie individuelle Probleme lösen, die die einzelne Person zum gelingenden Leben rechnet. Also gegen Einsamkeit sozusagen und Gemeinschaft herstellen, Selbstbestimmung herstellen, berufliche, religiöse, sexuelle, politische und künstlerische Selbstverwirklichung garantieren. Also diese Problemlösung bezieht sich auf das Individuum, aber eben auch ist gesellschaftlich relevant. Und jetzt komme ich zum zweiten Teil, der wird ein bisschen kürzer, weil wir wollen ja dann ins Gespräch kommen über das Kiosk, was leisten jetzt sozusagen nachbarschaftliche Lebensformen wie das Kiosk im Franzviertel? Welche Problemlösungspotenziale bieten sich da? Und wir haben in der Ankündigung geschrieben, dass das Kiosk ein Beispiel für einen inklusiven Lebensraum ist und dass dort Gemeinschaft entsteht, in der wechselseitige Fürsorge übernommen wird, aber es geht auch um Politisches letztendlich, aber dazu nachher wahrscheinlich mehr. Und ich würde jetzt diese zwei Aspekte nochmal kurz anten. Einerseits Inklusion, also Gemeinschaft, also was heißt Inklusion, auch im Blick auf die nachbarschaftliche Gemeinschaft. Was heißt es, dass Gemeinschaften demokratierelevant sind, also politische Beteiligung forcieren und was heißt es, dass sie fürsorglich oder eben care relevant sind. Inklusive Gemeinschaften, das haben wir ja letztes Semester ganz viel gemacht, Inklusion heißt, dass praktisch eine Gemeinschaft Pluralität ermöglicht. Und zwar insofern, dass sich sozusagen die Voraussetzungen ändern und nicht die Person, die in die Gemeinschaft sich hineinpassen soll. Das wäre nämlich eine Idee von Integration. Inklusion heißt sozusagen, es werden Lebensräume geschaffen, es werden Zugangschancen verbessert, es werden Barrieren abgebaut und es wird Einheit hergestellt insofern, dass sich die Bedingungen ändern und die Leute einfach kommen können, so wie sie sind, so praktisch. einfach kommen können, so wie sie sind, so praktisch. Eine Gemeinschaft ist zweitens demokratierelevant, wenn man so etwas anschaut, die Konzepte des Community Organizing, das wird manchen was sagen. Das ist ein bewegungsorientierter Handlungsansatz, dem es zentral um politische Raumgestaltung geht, nämlich den Aufbau und die strukturelle Absicherung eines starken Wir, in dem sich benachteiligte und unsichtbar gemachte, aber auch relativ privilegierte und Unterstützerinnen in einem konkreten Sozialraum machtvoll verbinden, also in einer größeren Nachbarschaft im Stadtteil zusammenkommen dieser Basis Räume schaffen und Kommunikation schaffen, indem sie ihre Interessen kommunizieren erstmal und sichtbar machen und vielleicht auch Missstände sichtbar machen. Und die Basis, die soziale Basis dieser Idee des Community Organizing ist eben eigentlich diese Nahbeziehung in der Nachbarschaft, wo eben auch eine Vielfalt von Personen, das hängt sicher immer noch am Viertel, zusammenkommt, kommuniziert, Interessen austauscht und Ideen zur Verbesserung der eigenen Lebenslage letztendlich entwickelt. Und dann aus dieser Keimzelle sozusagen Verbünde schmiedet zu anderen Akteuren, Politikakteuren, Gewerkschaften, sozialen Bewegungen. Aber diese Idee oder die Keimzelle ist praktisch die Politisierung in der Nachbarschaft letztendlich. Zweites Beispiel und dann komme ich zum Schluss, das Beispiel der Caring Communities. Da ist auch die soziale Basis die Nachbarschaft. Unter einer Caring Community versteht man eine Gemeinschaft in einem Quartier, einer Gemeinde, einer Region, in der Menschen füreinander sorgen und sich gegenseitig unterstützen. Jede und jeder nimmt und gibt etwas, gemeinsam übernimmt man Verantwortung für soziale Aufgaben. Die Definition und damit auch die Ausgestaltung von so einem Caring Community Modell, wo auch zum Beispiel kirchliche Akteure beteiligt sind, wird immer von mindestens drei Perspektiven geprägt. Erstens, wie will ich zukünftig leben? Zweitens, was erhoffe ich mir von meinem Umfeld, Freunden, Bekannten, Nachbarschaft? Und drittens, was erwarte ich vom Sozialstaat? Also die drei Perspektiven werden ausformuliert. Und so das Label dieser Care Community Idee, habe ich noch mitgebracht, ist dieser Care Fund. Hier sehen Sie ein Wesen, das unterschiedliche Merkmale von unterschiedlichen Tieren vereint. Das ist die Idee, dass die Pluralität diese Communities stark macht. Dass jeder mit seinen Interessen, Begabungen, Ideen und Tätigkeiten sich in diese Community einbringen kann. Und hier unten steht auch jede Caring Community ist anders, aber überall stehen engagierte Menschen dahinter, die gemeinsam Verantwortung für soziale Aufgaben übernehmen. soziale Aufgaben übernehmen. Und zum Schluss noch kurz diese Punkte, die wichtig bei dieser Idee sind. Es geht da um gelebte Gemeinschaft, um gelebte Nahbeziehungen. Es ist eine Bewegung sozusagen gegen die Entsolidarisierung und Individualisierung. Caring Communities können ein Seismograph sein, also ein Frühwarnsystem, wenn gesellschaftliche Missstände drohen. Und Caring Communities können aber auch eine Art Taskforce sein, wenn fragile Situationen auftreten in der Nachbarschaft zum Beispiel, um diese zu stabilisieren. Caring Communities sind auch in gewisser Weise Selbsthilfegruppen der gegenseitigen Unterstützung und bieten im Grunde den Nährboden für immer weitere Entwicklungen von weiteren Gemeinschaftsformen. weiteren Gemeinschaftsformen. Und jetzt komme ich zum Schluss. Also Sie haben gesehen, ich denke, genau solche Initiativen oder solche Gemeinschaften, über die wir jetzt ja reden werden, sind in zwei Hinsichten besonders wichtig. Also einerseits Fürsorge und zweitens Demokratie. Und das bedeutet, sie sind wichtig für den sozialen Zusammenhalt, inklusive Räume wie das Kiosk, ermöglichen es, Kehrbeziehungen und demokratische Debatten zu initiieren. Und gesellschaftliche Veränderungen bedürfen solcher entgegenkommender Lebensweisen. Also gesellschaftliche Veränderungen bedürfen neuer und alternativer Lebensformen, die erprobt werden müssen, eben auch jenseits der bürgerlichen Kleinfamilie, wobei ich gar nicht in Abrede stellen will, dass da ein Problemlösungspotenzial vorliegt. Aber alternative Lebensformen oder neue Modelle brauchen Räume und nicht zuletzt auch finanzielle Unterstützung. Danke. In einem Artikel der Rundschau habe ich etwas gelesen, der das Waldviertel als guter Nährboden für Nachbarschaftsinitiative und kleine Vereine bezeichnet. Und wirklich, wenn man sich anschaut, was es da alles gibt, ich erwähne jetzt nur einfach den Nachbarschaftsverein für Ernährungssouveränität, das Frank-Kistl-Food-Kooperative, der K&K Kunst und Kultur, der Promente, Kulturverein Schlot, ein Tauschmarkt, eine Lerntafel, das Café Frank, also und und und, es ist eigentlich unglaublich, wie viele Initiativen da in diesem Stadtteil nebeneinander, miteinander agieren. Ich würde gerne eigentlich anfangen mit der Frage an dich, was ist das Besondere an des Frank-Gürtel, vor allem hinsichtlich dieses Phänomens, dieser Dichte an Kulturinitiativen, ist das jetzt ein Warnsignal für Probleme oder zeigt sich da etwas Besonderes? Wie würdest du die Situation in Frankfurt beschreiben? Ja, also schön, dass du schon so viel aufgezählt hast, weil ich habe mir auch schon ganz viel aufgeschrieben. Also Friends of Frankfurt gehören zum Beispiel auch noch dazu. Wir kooperieren in einem sehr großen Netzwerk mit sehr vielen verschiedenen Playern, sage ich mal. Das sind teilweise fast wie Privatpersonen, aber auch Institutionen wie Promente oder eine Schule oder so. Und ich glaube, aus meiner Erinnerung ist ganz viel davon wirklich auch durch diese Sozialplattform, die es schon so lange im Stadtteil gibt, die schon sehr lange, also auch schon lange vor der Kioskinitiative, das habe ich ja eben schon gesagt, sehr viel Vernetzungsarbeit gemacht hat. Das ist also vom Magistrat ein Ort, der war früher auch am Brunnenplatz, also sehr zentral, jetzt ist er ein bisschen abgelegener, wo auch schon große LIMS 09-Projekte gemeinsam geschaffen wurden und wo immer wieder wirklich in die Nachbarschaft und auch auf Augenhöhe mit Leuten Kontakt aufgenommen wurde und das nenne ich jetzt mal Nährboden, so eine Struktur da war, wo man anknüpfen konnte. Also wenn man vorhatte, ein Fest zu machen oder so, dann haben die einen unterstützt, dass man die Veranstaltungsgenehmigung und sowas macht. Also das fing vor vielen Jahren schon an. Wir haben irgendwann, mein Ex-Mann und ich, dort eine Kapelle, das Musikprojekt Kapelle Frank, er ist Musiker, gemacht. Und dort in den Räumen des Stadtteilbüros konnten wir anfangen, uns mit ein paar Leuten zu treffen. Also das war für mich schon mal sehr viel Nährboden. Und dann diese Pluralität, die eben angesprochen wurde, die ist ja auch eine große Chance, dadurch, dass sehr viele verschiedene Menschen dort zusammenkommen, auch aus verschiedensten Ländern und in verschiedensten Lebenssituationen. Und mittlerweile, glaube ich, auch viele Jüngere wieder durch Universität oder Fachhochschule und so, dadurch hat man einfach ein großes Pool auch an Ideen und an Bereitschaft, irgendwas auf die Beine zu stellen, genau. Reicht das schon? Das ist es. Ich mache einfach mal eine Einstiegsrunde und dann bitte gerne Fragen stellen und Mutanzweichen geben dann reicht mir das Mikro weiter Karin ich habe mit der Anne vorher ein bisschen telefoniert und auch so einiges an Geschichten gehört und du bist seit einigen Jahren dabei seit 5 Jahren mich würde interessieren Und du bist seit einigen Jahren dabei. Fünf Jahre. Seit fünf Jahren, okay. Mich würde interessieren, wie bist du zu dieser Gemeinschaft dazugekommen? Was hat dich angesprochen? Wie hat das stattgefunden? Angesprochen hat mich der Flyer, was im Postkasten war, von der Anne. Wie dann Gatteln bringt es was mit. Und ich tue selber Gatteln, bringt es was mit. Und ich da selber gatteln und hab dann überlegt, sollte, sollte nicht, schauen wir das einmal an. Hab mich dann überzeugt, ich bring was mit. Da wärst du bis da ohne gekommen. Ja, nur mit dem Flyer. Hab mir das angeschaut. Dann hat es gepasst. Und dann hat es mich eingeladen, Nachbarschaftscafé gibt es. Da war ich erst abseits und dazu. dann habe ich mich gleich eingefügt. Also bin ich gleich aufgenommen worden. Und seitdem rennt das dann seit drei Jahren auf mich. War das ein großer Schritt? Hat es Mut gebraucht? Auch am Anschluss finden, das war für mich ein großer Mut. Weil ich bin gesundheitlich sehr angeschlagen gewesen und wollte nicht unter Leute gehen. Aber die Neugier hat mich ausser Zeit gepflanzt. Und ich habe auch viele Leute kennengelernt durch das. Und da bin ich froh. Was die anderen alle gestatten haben, wie mit der Inge. Ich bin immer zurückgezogen, aber jetzt gehe ich auf die Leute zu und ich spreche die Leute an. Das ist einfach jetzt mein Baby und für das lebe ich. So krank kann ich nicht sein, dass ich nicht das mache. Danke. Nimmst du von drüben, Tobias, ihr habt die Frankviertel-Initiative, also die Kiosk-Initiative letztes Jahr im Stadtlabor als Prototyp vorgestellt. Warum? Vielleicht wenn ich ganz kurz den Zusammenhang von der Gesamtausstellung erzählen darf. Also letztes Jahr hat sie begonnen und Mitte April hat sie geendet. Also sie ist eigentlich fast noch aktuell. Hat sich leider nicht ganz überschneiden lassen, die Veranstaltung heute und die Ausstellung. Der Zusammenhang war der, dass das Stadtmuseum 50 Jahre Jubiläum gefeiert hat und sehr viel in die Sammlung ausgestellt hat, die Geschichte ausgestellt hat. Und der Wunsch an mich und meine Kollegin Claudia Kress-Lehner, die euch auch grüßen lässt, vom Nordico eben. Der Wunsch an uns war eigentlich jetzt am Ende dieses Jubiläumsreihens in die Zukunft zu schauen, der Stadt Linz oder unserer Stadt ganz einfach. Und wir haben dann gesagt, okay, es soll eigentlich eine Ausstellung sein über Stadtentwicklung, aber nicht Stadtentwicklung, wie man es allgemein versteht, das man ja oft sehr versteht als Machtinstrument von oben oder als politisch initiierte Stadtentwicklung, ist ja auch gut und wichtig und sollten wir auch einfordern. Aber für uns war eben das Spannende, ich sage jetzt mal Stadtentwicklung von unten, ist vielleicht ein bisschen groß gesagt, aber eigentlich ist es um das gegangen. Und wenn ich eines der Stichworte gleich aufgreifen darf, eben das Community Organizing, alle unsere sogenannten Prototypen, die wir eben ins Labor geholt haben, wo eben die Gäste der Ausstellung und die Bevölkerung eben verschiedene Schlaglichter in die Stadt entdecken konnten und dort weiterforschen konnten. Diese Prototypen hatten eigentlich alle letztlich das gemeinsam, dass sie eben Community Organizing betrieben hatten. Und wir haben da verschiedene Kategorien gewählt. Also eins war zum Thema Wohnen, eins eher so die Hauptsache Arbeiten, eines war zum Thema öffentlicher Raummobilität. Das Stadtmuseum selbst hat sich mehr oder weniger reflektiert in dem Rahmen. Und eben unter dem Stichwort Nahversorgung war der Kiosk. Ich habe jetzt deswegen öfter Gänsefüßchen gemacht, weil eigentlich eines der großen Erkenntnisse dieses war, dass gerade diese Projekte, eigentlich gerade diese Prototypen, die wir gefunden haben, genau nicht in eine funktionalistische Kategorie hinein sich schieben lassen, sondern eigentlich immer über mehrere Aspekte quasi ganzheitlich funktionieren. Deswegen waren die Kategorien eigentlich so ein bisschen ein Ordnungsschema, aber der Kiosk ist das beste Beispiel, der es irgendwie als Nahversorgungsstelle auch im klassischen Sinn zu verstehen, weil es gibt das eine oder andere da zu finden, es als Fürsorge, Nahversorgung zu verstehen. Es hat durchaus auch verkehrsplanerische, öffentliche Raumgestaltungsaspekte und so weiter. Also für den Einstieg glaube ich bereits. Das war jedenfalls der Grund, warum wir, also wir haben einfach solche Projekte gesucht, die eben Stadtentwicklung von unten machen. Und der Kiosk war halt eben durch diese Vorgeschichte, die die Anne erzählt hat, einfach für uns ganz wichtig. Ja, und dann vielleicht, ja, so weit. Herzlichen Dank. Dann darf ich einfach mal mit der ersten Frage in die gesamte Runde starten. Katha, du hast vorher gesprochen, dass diese Lebensformen sich definieren durch ihr Problemlösungspotenzial und darüber, wie viel sie zum Gelingen des Lebens der Einzelpersonen beitragen und zur Selbstbestimmung und dann über das hinaus zum politischen Wirksamwerden. Ich würde an alle die Frage nehmen, aus eurer Wahrnehmung heraus, was braucht es, um diese Potenziale, die diese neuen Lebensgemeinschaften haben, überhaupt aktiv werden zu lassen? Also was ist so der Knackpunkt, dass dann etwas anfängt, sich zu entwickeln? Der traut sich. Oder was war es im Frankviertel, fragen wir so? Ja, ich habe da eben auch schon gesagt, das ist dieses Vernetzen, also dass die Leute überhaupt miteinander ins Gespräch kommen, da kommen die Ideen zustande. Also wenn man dann vor allem verschiedene Leute auch aus verschiedenen Bereichen hört und ihre Sichtweise auf das gleiche Thema, dann kommen plötzlich neue Ideen zustande. Und das war tatsächlich in einer Sozialplattform im Jahr 2019, wo plötzlich die verschiedenen Träger, die da zusammensaßen, gesagt haben, dieser alte leerstehende Kiosk oder fast ganz leerstehende Kiosk, da könnte man doch mal so einen Markt der Möglichkeiten drum machen. Also da ging es wirklich um die Idee, die vielen Möglichkeiten, die es in Frankfurt gibt, weil es gab ja schon sehr viele Initiativen und sehr viel Potenzial, sage ich mal, und Dinge, die schon gewachsen sind, die wirklich auch zusammenzubringen, um stärker zu werden und sichtbar zu machen. Dass also, gerade wenn man aus größeren Institutionen rausdenkt, jetzt mal Promente Kunst und Kultur oder ich selbst habe mal ein E-Kids da geleleitet mit einem interkulturellen Schwerpunkt, da haben wir oft das Problem, das ist das tollste Angebot, aber die Leute Ort, der öffentliche Ort, der eine Identität hat, der die Leute auch als Ort schon interessiert. Ja, und wo man das dann einfach auch heraustragen kann. Und wir hatten ja vorher schon mal gesprochen, ich hatte bei unserem Projekt so das Gefühl, so einen Rahmen zu schaffen. Es gibt die Möglichkeit, da was zu machen, zum Beispiel einen Garten anzulegen. Das war eines unserer ersten Ideen, dass wir gesagt haben, wir garteln da gemeinsam. Da kam ja auch diese Postkarte her und später oder zeitgleich ungefähr auch die Idee, wir machen Nachbarschaftscafé, wir bieten da Kaffee und Kuchen an und die Leute können sich da zusammensetzen und quatschen. Und da war es einfach ganz wichtig, auch diesen Ort zu haben und dieses große Dach, vier Meter fast, die Auskragen, wo es nicht drauf regnet, wo man den Kaffee einfach trinken kann, ohne nass zu werden, weil vielleicht, ich weiß nicht, ob das allen klar ist, wir reden immer vom Kiosk, wir sind rund um den Kiosk. Wir wünschen uns sehr, weil er fast komplett leer steht, schon seit vielen Jahrzehnten, also ich glaube einzig und allein die Trafik ist noch drin und das letzte Geschäft vorher hat 2010 geschlossen. Jedenfalls gibt es sehr viel Raum, der ungenutzt ist und es war eigentlich von Anfang an die Idee, wir machen erstmal den Dach der Möglichkeiten drumherum, in der Hoffnung irgendwann auch dann dieses Dach zu bekommen, in der Hoffnung, irgendwann auch dann dieses Dach zu bekommen, diesen Raum zu bekommen, der aus den Ideen der Bevölkerung, aus den Ideen der Träger, die da drum sitzen, die ihre, also ich meine, KUK hat große Räume und so, aber sie sind natürlich viel näher dran oder ganz nah dran an einem bestimmten Klientel, wenn sie dort dann mal was hintragen und so, also dass man so einen Vernetzungsort schafft mit nur so einem Grundgerüst, wo die Leute das selber füllen. Weil das kenne ich halt auch aus meiner Perspektive als E-Kids-Leiterin, wenn man zu viel vorgibt und sagt, wir machen für euch das und das, ist schön und gut, funktioniert auch ein bisschen, aber was ich jetzt hier erlebe, ist halt, dass die Leute selber, so wie die Karin, plötzlich sehen, da ist eine Möglichkeit, da kann ich mein Talent, Kuchen zu backen und Kekse und so, einbringen. Oder unser Filmer gerade, der Amandus, hat sich einfach als engagierter und passionierter Filmer herausgestellt und der hatte plötzlich einen Raum in einem Projekt zusammen mit einem Kulturprojekt, was Bernhard Hummer, der ist jetzt Gott sei Dank auch gerade da, und ich eingereicht haben, da hatten wir also auch ein bisschen Geld, und gesagt haben, wir machen jetzt Schaufenstergespräche, wir nutzen den Kiosk, um vor dem Schaufenster oder in dem Schaufenster mit Leuten zu diskutieren. Und da konnte er halt sein Talent mit einbringen und er war auch eine ganz treibende Kraft, wenn das mal irgendwie die Motivation niedrig war, dass er sagt, er will aber weitermachen und das interessiert ihn und so. Also, dass dieser Rahmen, den man da schafft, nicht zu sehr vorgegeben ist, was da passiert, sondern dass es wirklich aus dann das wachsen kann, was da ist. Also die Leute, die dann ihr Engagement bringen, dann auch da sich selber und ich erlebe einfach auch diese Gestaltungsmöglichkeiten, die man den Leuten da gibt, das macht so viel Engagement. Also Karin ist das beste Beispiel, wenn sie dann die Augen so leuchten für ihr Nachbarschaftscafé, dann liegt das daran, dass das ihr Baby ist. Und das ist halt in vielen Dingen, in kleinen Dingen immer wieder oder auch Menschen, die sich im Garten engagieren und doch jedes Frühjahr irgendwie, auch wenn sie so viel Stress haben und das mit dem Geld und der Knappheit und alles, trotzdem im Frühjahr irgendwie noch beim Lidl oder so ein paar Frühlingsblumen mitnehmen und die einpflanzen, damit es dann da schön blüht. Also ja, und das sehe ich wirklich als große Chance, Rahmen zu schaffen, in denen man dann mit relativ wenig Aufwand sein Herzblut einfließen lassen kann. Also das hat mich von Anfang an ganz besonders fasziniert am Kiosk in Frankfurtl, dass ja dieser Rahmen, von dem du sprichst, das ist ja eigentlich nichts. Es ist eigentlich ein Gebäude, das nicht einmal innen benutzt werden darf, muss man schon auch wirklich kritisch nochmal... Leider. Ein großes Dach? Kaum, also es ist einfach ein Dach, es ist ein bisschen ein Gehsteig, es ist ein bisschen ein Garten und trotzdem reicht es, dieses Wenige als eben Rahmen für ihre soziale Dynamik und was schon, glaube ich, auch eine wichtige Voraussetzung ist, um zu der Frage von dir auch zurückzukommen, und das hat sich bei uns in der Ausstellung auch grundsätzlich so durchgezogen, dass wir festgestellt haben, eigentlich bei allen diesen Initiativen ist am Anfang ein Bedürfnis oder man könnte auch sagen ein Mangel eigentlich. könnte auch sagen, ein Mangel eigentlich. Also irgendwas, was quasi die hergebrachte Struktur oder der Staat oder eben andere klassische, vielleicht auch die heteronormative Struktur nicht hergeben und in diese Lücke hinein entsteht eben auch Energie und Engagement. Aber es ist immer am Anfang eigentlich so ein, sagen wir jetzt mal, Mangel oder Bedürfnis. Und dann aus diesen Erstaktionen entsteht dann eben der Rahmen und in den können dann andere sich weiter einbringen. Das könnte man jetzt auch bei dem anderen Beispiel, beim Wohnbeispiel so sagen und eben beim Kiosk ist das glaube ich auch ganz schön. glaube ich auch ganz schön. Aber eben das finde ich dort so faszinierend und eigentlich auch ein bisschen faszinierend einerseits, dass es mit zu wenig auskommt und andererseits ist auch eigentlich die Tragik dieses Projekts, dass die Stadt, die im Grunde nur aufspringen müsste, sich ziert ganz einfach, aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen. Vielleicht, Karin, an dich die Frage. Du beginnest ja jetzt da sehr vielen Leuten. Du bist ja Gastgeberin, als Betreiberin dieses Nachbarschaftscafés. Kommen dann auch die Leute zu dir mit Anfragen und mit Wünschen? Ja, es gibt Wünsche. Guckst du wieder einmal was? Und ob sie dazusitzen dürfen. Wir haben Leute über 80 Jahre, jüngste 20 Jahre, die immer wieder gerne kommen. Das ist das Schöne, weil wenn es jetzt wärmer wird, dann kommen noch mehr ödene Leute wieder, die nicht aus der Wohnung gehen und sitzen dazuzitzen. Zuerst sind sie froh, weil sie zum Reden haben, weil sie sonst ganz alleine sind. Das ist das Schöne daran. Wir sitzen da, wir trinken einen Kaffee, wir reden alle untereinander und dann sagst du einfach, setzen Sie sich dazu auf einen Kaffee und sie sagst nein und dann ja doch und dann freut einen das so viel und fragen, ob es wieder kommen darf und das ist das Schöne daran. Nicht nur weil sie einen Kaffee und Kuchen kriegen, sondern weil sie einfach da sein können und mit jedem reden und über die öden reden, über ödere Themen, die jungen reden über die jungen Themen und es ist egal wer kommt und wenn man ein Stück weiter weg wohnt, ist er genauso ein Nachbar und kriegt genauso was. Also, es ist für alle Platz, auch wenn wir keinen Platz haben. Ja, es ist für alle Platz, auch wenn wir keinen Platz haben. Vielleicht noch eine kurze Frage, ich glaube, habe ich das richtig verstanden, jeder gibt, was er möchte auch bei euch im Café? Ja, wir haben so einen kleinen Spendenbürger und dann schmeißen die Leute ab und zu ein paar Euro rein oder ein paar Cent und so und das nehmen wir wieder zum Weiterpacken und hin und her. Das heißt, ihr wirtschaftet mit freiwilligen Beiträgen und mit dem, was reinkommt, geht auch wieder viel raus. Ja, es geht mehr raus, als was reinkommt. Aber ich sage, ich verdiene nicht viel, aber ich sage, das ist mir egal. Ich mache das mit Herzblut und darum bin ich der eine froh, dass mich damals aus dem Tiefschlaf erwägt hat, mit dem Koma. Und die anderen haben mich in den Nachbarschaftscafé aufgenommen. Und ich habe es dann übernehmen können. Gott sei Dank, dass ich das mache. Und ich will es so lange weitermachen, wie es geht. Ja, mir ist halt noch eins eingefallen, weil es ja auch so konkrete Hilfestellungen auch immer wieder gibt. Also, weil du sagtest, Fragen an Karin, da kommen natürlich auch bestimmte Gerichte, die sie kochen soll oder backen. Aber unter den Leuten untereinander gibt es halt auch immer wieder, die Angie ist jetzt umgezogen. Das war so ein Projekt, da hat das halbe Nachbarschaftscafé mitgeholfen. Ich weiß nicht, wie alt die Angie ist, aber die hat... Ja, 77. Und weiß nicht, wie alt die Angie ist, aber die hat es. Ja, 77. Und die hat sich schon ziemlich schwer getan, überhaupt sich zu entscheiden, was sie alles mitnimmt, und das Einpacken und das Auspacken. Und das zieht sich, glaube ich, auch bis heute noch hin. Das ist ein ziemliches Projekt. Aber da wird mir einfach auch so klar, ohne diese Nachbarschaft weiß ich nicht, wie sie das sind. Also da wird die noch, so alt kann sie gar nicht werden, wie sie das alles ein- und ausgepackt hat. Weil es dauert auch jetzt noch sehr, sehr lange und kostet sehr viel. Also die, die da mithelfen, da höre ich immer wieder Huf, hat die Angie das nicht ohne? Aber gleichzeitig ist es natürlich auch schön und das merkt man halt auch. Die Leute freuen sich ja auch, wenn sie was helfen können und so. Die Angie und Töpfen, wir sind da ab und zu wieder am Abend. Das ist Zerbine. Und wir gewissen, dass wir einige, die immer kommen, immer. Und dann ist es einfach zusammenhelfen. Sie braucht Hilfe mit dem Übersiedeln. Und jeder macht den Beitrag, was er helfen kann. Die anderen machen Karton aus. Wir haben Sachen mit dem Rauch. Jeder macht irgendwas. Wir haben sie einteilt. Einer hat Zeit, der andere hat Zeit. Und so hat jeder mitgeholfen. Ich habe Sachen mit dem Rauch gefüllt. Jeder macht irgendwas. Wir haben sie einteilt. Einer hat eine Zeit, der andere hat eine Zeit. Und so hat jeder mitgeholfen. Und sie hat ihre Wohnung beziehen können. Sie hat ihre Möbel aufgestellt können. Und findet langsam ein Ende. Und das ist jetzt ein Großprojekt. So kleinere Projekte dieser Art, das gibt es ja dauernd. Also jemand braucht was, hat kein Auto und fragt dann, kannst du das führen für mich und so. Das ist ganz faszinierend zu hören. Und es ist ein gelebtes Beispiel für das, was Katja vorhin auch schon immer gesagt hat. Also diese Pluralität, das Integrative, diese Inkehrleistung, die überbracht wird. Jetzt haben wir dieser Veranstaltung den Titel gegeben, wie Familie? Würde mich das nochmal interessieren. Was fängt denn mit diesem Titel eigentlich an? Was wünscht ihr euch als Familie? Ist das für euch irgendwie noch eine Kategorie, die relevant ist? Oder was sagt ihr, wir müssen Nachbarschaft? Unser Nachbarschaftskreis ist eine Familie. Das ist einfach eine Familie. Da brauche ich keinen Namen oder sonst was, dass man gleich ist. Du bist eine Familie, du bist da und du bist eine Familie. Egal mit welchem Problem und was du sonst hast. Wir sind eine große Familie und das ist das Schönste. Weil dieses Bild der Familie dann doch kommt. Und da gehören nicht nur die ganzen Initiativen, sondern die ganzen Leute, die kommen und alles mit zur Familie. Führt eh auch da weiter. Also Solidarität ist ein abstrakter Begriff und Sie haben es ein bisschen angesprochen mit Bedürfnisse oder Mängel an Leute. Was sind denn so diese Aspekte, wo solidarisches Handeln gefordert wird, also wie ist die Bandbreite, die Möglichkeiten da auch zu helfen, also diese menschlichen Komponenten, was sich da alles zeigt und auftut, aufgrund der Möglichkeiten, die es gibt durch diesen Kiosk. Und das Zweite, wie kommen sie auch zu den Menschen? Sie selbst haben gesagt, es war eine große Hürde am Beginn, also diese Hürden zu übersteigen, zu überspringen. Es gibt ja auch viele, die kommen nicht von der Haustür heraus und leiden große Mängel. Haben Sie da auch Ansätze? Meine Frage ist wirklich die, geht ja uns auch so in den ganzen Sozialbereichen, wo wir tätig sind, wie komme ich zu den Leuten, die wirklich was brauchen? Es muss wirklich jeder seine Hürde überwinden, so wie es ich überwinden müssen habe und außergehen. Und ich muss sagen, viele Mitmenschen rundherum, die von gegen uns waren, sind jetzt dafür und kommen. Ich glaube, es spricht sich dann auch herum. allen Dingen auch, es spricht sich dann auch herum. Also dann die Leute, die dann da Kaffee trinken, die die rausgehen, aber die haben ja dann Familie und Tanten und Onkels oder so, die da wohnen und Netzwerke genau und bringen dann auch mal wen mit. Oder unser Maskottchen, der Heli, der da früher eh immer saß, der ist auch auf unserem Logos überall drauf, so ein älterer Herr, der kann mittlerweile kaum noch gehen, aber der hat dann einen Nachbar. Der Heli, der Heli lebt nicht mehr. Ach, der lebt gar nicht mehr. Bis vor wenigen Monaten habe ich ihn dann auch getroffen. Ja genau, ein bisschen über zwei Monate. Okay, das tut mir leid. Das war halt so, das fand ich aber auch wunderschön zu sehen. Dann ist der Nachbar halt gekommen und hat ihn dann abgeholt zum Kaffeetrinken und dann hat er auch immer was zu essen gekriegt, also der war immer bis zuletzt anscheinend, dann durch die Unterstützung von irgendwelchen Nachbarn noch in der Lage, an seinen alten Stammkartplatz zurückzukehren. Vielleicht noch eins noch, ich meine, ihr müsst ja nicht alle Probleme lösen, das ist so auch die Sache. Das ist, wie kommt man an die Leute ran, also in dem ganzen Setting bedarf es 100% natürlich auch professionelle Akteurinnen, Akteure. Also, meine Akteurinnen, Akteure, nur so etwas, also das, wahrscheinlich muss alles zusammengehen. Und dann ist es natürlich auch eine vergebene Chance, wenn zum Beispiel so etwas nicht unterstützt wird. Und natürlich gibt es wahrscheinlich Bedarfe, die von e unserer Initiative einfach nicht eingeholt werden können. Und jetzt Sozialethik oder von der Sozialethik her, würde man immer sagen, Wohlfahrtsstaat und praktisch seine sozialen Rechte auch in gewisser Weise einfordern zu können, ist absolut relevant. Aber ich glaube, ihr setzt ja eigentlich so an, ihr sagt irgendwie, ja einfach, da werden erst Bedarfe sichtbar oder so. Das ist ja irgendwie schon interessant, wenn die Leute zusammenkommen und plaudern oder was und dann merkt man, ah jauche jetzt mal Hilfe vom Hinzugs oder so. Und die Plattform zu bieten ist natürlich Gold wert und das muss auch politisch gefördert werden. Also wenn ich so anknüpfen darf, ich glaube, das ist für mich das ganz wesentliche Wort als Antwort, nämlich Kommunikation. Also es braucht einen Ort, wo Kommunikation stattfindet, wo die Leute sich austauschen, wo man eben solche, auch wenn es nur die einfache Information ist von einer Fernbedienung, das passiert eben dort, weil es eben das gibt, weil es sichtbar ist, weil es niederschwellig ist, weil man sich dort eben trifft und kommuniziert und ich glaube, das ist auch so, deswegen war es bei uns vielleicht auch als Prototyp der Stadtentwicklung so interessant, weil ich glaube, da sind wir so an einem Punkt als Gesellschaft, wo wir, wir haben zwar einen elaborierten Sozialstaat, der zum Glück noch ziemlich gut ist mit seinen Lücken, aber trotzdem ganz gut ist. Wir haben diese ganzen Strukturen und so weiter. Wir haben ein sehr entwickeltes Siedlungswesen und Bauwesen und so weiter, aber trotzdem entstehen eigentlich Lücken, die vielleicht eben in diesen noch stärker heteronormativen Gefügen, wo Machtverhältnisse klar waren, aber auch Fürsorgeverhältnisse vielleicht zum Teil sehr klar waren, da glaube ich entstehen zum Teil Lücken, die wir noch nicht wissen, wie sie bedient werden oder wo wir glaube ich auf der Suche sind. Oder wo es gut ist, wo man einfach auch Dinge erprobt, so wie eben der Kiosk, der eigentlich eine Lücke füllt, ohne dass es dafür irgendwie, wenn es gibt, der gesagt hat, wir brauchen jetzt dort diese und diese Institution. Aber ich glaube, im Umkehrschluss, genau das sollte man dann so einer Initiative ermöglichen, auch eben mit öffentlicher Hilfe, dass sie sich ein Stück weit auch institutionalisieren kann. Also dass die eigentlich sozusagen aus diesem Improvisieren eigentlich ein Stück weit auch gestärkt wird, öffentlich gestärkt wird, wie auch immer das ausschaut, weiß ich nicht. Aber immer wieder diese Chance auch nutzen, dass dieser Nährboden von so vielen tollen Vereinen, Kulturschattenden, aber auch Sozialtätigen oder unserer Foodco, ob das ist der Nachbarschaftsverein für Ernährung und Rennität, das Frank Kistler, bin ich auch im Vorstand. Also dass wir da einfach auch, dass viele verschiedene sich da einbringen und dadurch natürlich auch immer neue Leute und andere Interessierte mitbringen und dadurch natürlich sich das auch wieder anders herumspricht. Also das ist mir persönlich sehr wichtig gewesen, dass es eben auch noch so einen ganz anderen Schwerpunkt gibt, der so gar nicht typisch ist, sage ich jetzt mal, für ein Nachbarschaftscafé, dass man da jetzt zum Beispiel so eine Kunstausstellung hat. Das einzige Innenleben des Kiosks, was wir gemietet haben, sind zwei Schaukästen und da machen wir jetzt schon seit drei Jahren auch sehr regelmäßig Kunstausstellungen in diesen Schaukästen. Manchmal auch ein bisschen mehr so ein Sammelsurium, aber diesmal zum Beispiel jetzt am 21., also kommenden Dienstag schon, ist eine Eröffnung, also der dritte Teil einer Ausstellungsreihe von Dana Rausch und Judith Fontane. Windows 3 heißt das deshalb auch und es geht genau um das Thema Nachbarschaft, diese Ausstellungsreihe. Und da haben sie jetzt schon aufgebaut letzten Dienstag und kommenden Dienstag ist die Vernissage, herzliche Einladung. Und das war mir einfach auch ganz wichtig, dass dieser Ort bunt bleibt. bunt bleibt. Also dieses Nachbarschaftshelfen ist super, aber dass es trotzdem auch immer wieder ganz andere Impulse gibt und ganz andere kreative oder künstlerische oder soziale oder Schwerpunkte gibt. Auch Promente Kunst und Kultur, mit denen haben wir ja auch schon Ausstellungen drin gemacht, haben dann aus den Reihen der Teilnehmer dort konnten wir ein paar Sachen hinstellen und die kommen dann natürlich auch und von denen sind jetzt auch einige, die dann öfter in den Garten kommen und dann bleiben Kontakte, also natürlich viele gehen auch wieder, aber ich glaube durch diese Pluralität, die wir da haben und an Vereinen und Möglichkeiten und jetzt zum Beispiel in der Tage der Nachbarschaft, hier liegen so Zettel aus, das könnt ihr mal schauen, da sind so viele, auch wenn man das Frankfurter sieht, viele Orte, wo verschiedenste Vereine und Leute sich engagieren, die wir alle versuchen, oder was alle, aber wirklich viele einladen, auch im Kiosk was zu machen und auch immer wieder dort die Fenster mit zu bespielen und so und dadurch einfach den Austausch größer und bunter machen und damit dann eben auch mehr vielleicht erreichen. Katja, würdest du meinen, dass diese Kultur oder das Kreative, das ist, was du vorher angesprochen hast, dass es eben nicht nur um die Problemlösungsstrategien geht, sondern auch um den Beitrag für das bessere Leben oder das Gelingen des Lebens der Einzelperson im Sinne einer Weiterentwicklung, im Sinne einer Persönlichkeitsentwicklung und damit auch einer Sichtbarmachung und einer Selbstbewusstwerdung. Könnte man das auch so ausdrücken? Die Kabel sind gutes Beispiel dafür. Bitte. Ich kenne die Kabel ja auch schon sehr, sehr lange und habe ihre Entwicklung mitgemacht und habe gesehen, wie sie sich von einer eher zurückgezogenen Frau zu einer ganz karten Frau entwickelt haben. Das finde ich einfach ganz toll. Und zum Kiosk möchte ich sagen, das Netzwerk, wo wir die ganzen Player dabei sind, was wir geschafft haben, ist, dass der unter Denkmalschutz ist. Also wir haben... Der wird nicht abgerissen. Aber trotzdem müssen wir uns und Arne, du weißt, das muss ich planen, wir müssen einen Gehsteig bezahlen monatlich der GWG und haben natürlich kein Geld. Wir müssen die Schrauben aufbringen und das ist eigentlich ja auch vom Magistrat der Wahnsinn, dass dann dort überhaupt keine Unterstützung kommt. Ich glaube, du, Karin, kriegst ein bisschen Unterstützung. Du kriegst ein bisschen Förderung. Ganz, ganz, ganz. Wenn du sehr ästlich bist und wieder zu mir gehst. Ja, ganz, ganz wenig. Ja, aber das heißt, es ist früher auch nicht geschafft. Und jetzt, ich habe dich einmal mitgenommen beim Magistrat, bei der Stadtkanzlerin. Die Karin, die ich da alle mache. Und das ist wirklich das alleine, was wir da geschafft haben, mit dir auch zusammen. Und die ganzen Lehrer. oder geschafft haben, mit dir auch zusammen um die ganzen Gläser. Ich bin vom Verein, der Verein ist auf Frankgürtel. Und ich habe das Café Frank in der Schule im Volkshaus. Und da haben wir eine Initiative mit afghanischen Frauen, die sich jeden Tag da dort treffen. Und das ist auch ein Fixprodukt. Also das ist auch schon Familie. Und das ist einfach sehr schön, weil die kommen halt dann auch manchmal zum Nachbarschaftsgarten. Ich danke für die Diözese, danke für die Arbeit. Zu Beginn war die Frage, was braucht es, damit so etwas zustande kommt und meine Beobachtung war, es braucht sehr viel Mut. Es braucht Mut von denen, die hinausgehen und mir was anderes anbieten. Die Anne, die praktisch den Panzer macht, der Bernhard, der sein Atelier öffnet, die Inge, die mehr als eine Volksschuldirektorin in Frankfurt war. Es braucht den Mut, was anderes zu machen. Und es braucht den Mut von den Kommenden oder von den Teilnehmenden, auch ihre Hürde zu nehmen. So ist es, dass du beschrieben hast, Karin. Du hast ja eine sehr berührende Geschichte. Du hast es heute nicht ganz so in den Teil erzählt. Da liegt sehr viel Kraft in dem, was du geschafft hast und wie du jetzt in Frankfurt agierst. Und das finde ich das Schöne und das Mutmachende an dem Projekt in Frankfurt. Am Kiosk aber auch an allen anderen Initiativen, dass da Leute was gemeinsam wollen und in die Gemeinschaft hereingeholt werden. Also das ist wirklich eine Qualität, die in dem Stadtteil, ehrlich gesagt, habe ich das nicht erwartet, wie ich da reingefallen bin, zu arbeiten. Und das ist eine schöne Überraschung und das macht mich auch als Mitarbeiterin im Dekanat Glinsmitte, wo man ja sehr vielfältig ist, wenn man da unterzucken kann, das Spezielle an Frankfurt, dass man mit einfachen Dingen wirklich Gutes und Gelingendes im Zusammenleben schaffen kann. Und das glaube ich, auf das können Sie alle miteinander sehr stolz sein. Die klassischen Konzepte der Kirche funktionieren, dort zeige ich einmal den Dekanat am wenigsten. Das war Auftrag zu schauen, wir probieren etwas anderes. Sie haben mich mit einem Sozialraum und einem vierten Ansatz von Wolfenheim hinterhin geschickt, zu schauen, was bietet der Sozialraum, was möchten die Menschen, wie wollen wir zusammenleben und wie kann Kirche sich in so einem Stadtteil einbringen. Das ist dort mein Auftrag. Ich bin jetzt seit über einem Jahr dort. Ich bin sehr herzlich willkommen geheißen worden. Also Kirche ist willkommen in Frankfurt. Das kann ich wirklich von der Art, wo wir sitzen, nur bestätigt bekommen. Und wir machen uns einerseits auf, als Kirche draußen bei den Menschen zu sein. Das heißt, ich bin am Tag unterwegs, ich gehe zu den Veranstaltungen, die es gibt. Ich versuche möglichst viel in Kontakt zu sein und zu vernetzen, auch mit den Zusammenleinrichtungen. Und der zweite Schritt ist auch, wir haben ja kirchliche Räumlichkeiten, die die Räume aufmachen möchten und den Stadtteil auch mehr wieder zu uns einzuladen und da auch wieder Gemeinschaft im größeren Sinn und im Stadtteil zu ermöglichen. Ich darf die Tradition von den Salesianern anknüpfen, die waren lange in seinem Stadtteil und haben eigentlich ein bisschen das gemacht, was ich jetzt mache. Die haben eine Tradition gehabt, von sehr viel rauszugehen, bei den Leuten zu sein. Es hat einen Fußballplatz gegeben, der war wahnsinnig interpretativ im Stadtteil und dadurch ist es ein Stück weit weiter und das Projekt ist jetzt gerade in der zweiten Phase. Es muss entschieden werden, dass es übernommen wird ins Pastoral-Konzept. Das Thema ist gerade und wir haben gerade einige Projekte entwickelt und einige Kollegen betrifft es auch gerade. Aber die wichtigste Aussage, die ich machen kann, ist, auch in unserem vielstädtigen und guten Stadtteil, wo man nicht vermuten würde, dass Kirche willkommen ist, kann ich wirklich eindeutig sagen, wir sind sehr willkommen. Also da kann ich noch direkt anschließend einen kleinen Schwank aus der Ausstellungsgestaltung erzählen. Und der spricht sehr für die inklusive, für den inklusiven Ansatz und die Fähigkeiten der Annäherung und von allen. Weil es gibt ja einen, für uns als Ausstellende war es immer die Herausforderung, okay, solche Projekte, die haben ja sehr viel einfach, es ist ja sehr viel Idee und sehr viele Dinge, die man nicht leicht darstellen kann. Wie bringt man es zur Darstellung? Und ein Objekt war eben der Wegweiser, den es eben gibt vom Kiosk, wo eben verschiedene Wegweiser sind zu den verschiedenen anderen vernetzten Institutionen. Und dann, wie wir eben das Objekt besprochen haben, hat die Anne gesagt, ja die Pfarre fehlt ja, das ist ganz wichtig und dann haben wir eben ganz am Schluss dann noch, also es war schon länger abgesprochen, aber es war eben sehr wichtig, dass eben das für die Öffentlichkeit dann dabei ist. Und das haben wir dann in der Ausstellung, haben wir den letzten, oder den vorher letzten Pfeil, nämlich die Pfahl, das ist unsere Geschichte, dazu geschraubt. Also nur so als kleine Anekdote dazu. Und vielleicht, wenn ich noch kurz was Weiteres sagen darf, das Stichwort Denkmalschutz finde ich auch sehr wichtig, weil nicht nur, dass das wirklich das Verdienst ist von den Initiativen, von der Initiative, einfach ein ganz tolles Bauwerk der 50er Jahre erhalten zu haben. Ich glaube, da schwingt schon auch noch ein tieferer Aspekt mit, nämlich, ich habe mir gedacht, vorhin eben erinnern ist auch eigentlich für mich sehr stark Familie. Also gerade wenn man jetzt Erwachsener ist und ich spreche jetzt von meiner Herkunftsfamilie, da hat man jetzt nicht mehr so viel unmittelbar alltägliche Beziehung, aber das Verbinden ist eigentlich gemeinsame Erinnerungen und so weiter. Und da ist schon beim Kiosk im Frankviertel auf zwei Ebenen das sehr wichtig, dass eben in einem Stadtteil, der sich massiv wandelt, also alles ostwärts des Kiosks, ist ja in einem Erneuerungsprozess, da wird in wenigen Jahren nichts mehr so ausschauen wie jetzt oder wie bisher. Und gerade dort ist also das, glaube ich, schon eben so ein Identifikationsort oder sagen wir es einfacher, einfach ein Ort, an den sich viele erinnern, wo viele lebendige Erinnerungen haben und aber erinnern, Ort des Erinnerns auch, weil es gerade so ein Ort triggert natürlich viele viele lebendige Erinnerungen haben und aber erinnern Ort des Erinnerns auch, weil gerade so ein Ort triggert natürlich viele Arten von anderen Erinnerungen. Also ich habe das selber erlebt als Gast des Nachbarschaftscafés bei der Karin. Man kriegt eigentlich da in kurzer Zeit an einem Nachmittag Geschichten über Geschichten geliefert aus dem Viertel und das glaube ich, behaupte ich jetzt, auch aus der Architektur kommend, schafft ein Ort, der nicht selbst diese Geschichtlichkeit, diese Erinnerung hat, sehr viel schwieriger, dass er das quasi anregt. Solches Gespräch ist jetzt ein bisschen eine Behauptung, aber es spielt eine Rolle, sage ich mal. Deswegen finde ich das mit dem Denkmalschutz und mit der Historicität des Gebäudes schon sehr entscheidend. Vielleicht noch eine Sache, was mich fasziniert, du hast ja gesprochen von Mut haben, also Mut der Personen, die dort hingehen. Brauchen auch Organisationen Mut zu sagen, wir machen jetzt was, wo wir doch gar nicht wissen, was wir machen und was dabei herauskommt? Wie erlebt es die Diözese zu so einem Prozess? Vor ein paar Tagen habe ich an der Crewuh gesprochen und das vor dem Mund verwendet. Also gerade, was du initiierst und wie du da auch Kirche repräsentierst, dass das nicht nur frommes Herumdrehen ist, sondern Sozialarbeit. Und ich frage zunächst einmal, was braucht der Mensch? Also das spricht sich in der Diözese schon gut herum. der Mensch. Also das spricht sich in der Diözese schon gut herum. Um solche Leute zu haben, die da mutig sind, da schauen wir schon auch hin und versuchen zu ermutigen. Es gibt auch Dinge, also wir sind hier hier drinnen, das war mutig, dieses Gebäude zu bauen, hier das auch zu tun, aber wir haben da gesagt, auch unser Bischof, wenn wir uns das leisten, wer profitiert mit? Und haben da über ICO in Syrien, helfen wir dort mit, praktisch das gleiche Pfadzentrum, was wir hier machen, dort aufzubauen. Also das ist immer so, wenn wir uns etwas leisten, sollen andere davon profitieren. Und da versuchen wir in den verschiedensten Bereichen hier auch mutig voranzugehen. In manchen Dingen sind wir mutiger, in manchen sind wir es nicht. Also das wäre jetzt auch so. Ich möchte auch dazu sagen, ich möchte auch nicht alles ermutigen. Also wenn ich mir die Kriegssituation und Zerstörungssituation der Welt anschaue, dann möchte ich hier nicht Mut machen, weil es einfach vieles gibt. Ich erinnere mich auch zurück, ich war hier Kaplan und habe viele Begräbnisse in Linz gehabt und auch unten im Frankviertel. Ich hatte den Joschi von den Salesianen und konnte nicht alles tun. Und die Sozialbegräbnisse, die in diesem Viertel die meisten waren. Das heißt, es ist jemand mehr da. Das sind dann bei Begräbnis das Bestattungsinstitut und ich als Meister. Und da haben wir uns im Vorfeld wirklich gesagt, so, und heute beten wir besonders intensiv und tief für diesen Menschen. Also hier auch noch einmal das hineinzutragen, was niemand sieht und das sehe ich schon als Aufgabe, die wir da haben. Und wir haben das Frankviertel genauso im Blick, möchte ich sagen, wie Froschbergviertel oder so, weil überall Menschen sind mit Bedürfnissen. Und ob jemand eine volle oder leere Elentasche hat, spielt in der emotionalen Situation oder Notsituation des Menschen auf gar keine Rolle. Und um das immer wieder herauszufiltern, und da so eine kurze, lange Antwort auf deine Frage. Danke. Danke Katja auch für deinen Impulsvortrag. Also ich würde gerne noch fragen wollen, diese Matrix, die du aufgezeichnet hast, ist ja sehr spannend. Natürlich hast du auch in Frage gestellt, ob denn diese Matrix auch noch funktioniert oder ob sie hier funktioniert hat. Ich glaube, Kirche ist ja nach wie vor eher in diesen Dualitäten, wir haben es nochmal definiert, Frauen und Frauen, wir haben es nochmal definiert, also in diesem Dualismus, wirklich ist so die Frage, wo siehst du als Erlebniz oder auch als Theologin diesen Ansatz, den Ansatzpunkt, in die Theologie voranzutreiben, also im Sinne von, wie können wir gemeinsam daran arbeiten, diese symbolische Ordnung quasi auch wieder unterbrechen zu lernen. Wie kann es gehen, dass diese dicken Grenzen, die du auch angemalt hast, ein bisschen poröser und durchlässiger werden? Oder konkret und kontral, wie können Initiativen wie das Fragfeld zum Beispiel, die eine ganz starke Sensibilität für die Pluralität, für die Verletzlichkeit des Lebens, die Brüche, die Umbrüche des Lebens, also können das auch positive Beispiele sein, wo die Theologie auch davon lernen kann, den Mitgliedern auch die eigenen Bruchgeschichten aufzunehmen, um quasi auch noch einmal zu hinterfragen, ob denn Identitäten tatsächlich so streng sind oder ob nicht auch die Theologie oder auch die perspektive Religion viel mehr dahingehend humanisieren werden kann, indem sie sagt, wir sind da für euch, ohne dass wir euch garantieren wollen, eure Identität zu stabilisieren, sondern wir holen euch ab in diesem Wackeln zum Beispiel. und wir holen euch ab in diesem Wackeln zum Beispiel. Ja, ich glaube, die Beispiele wie Kirche, jetzt wenn man hier als Person agiert, das sind positive Beispiele. Also praktisch, da ist man Kooperationspartner in einem sozialen Raum, man muss es sagen, und macht mit und nimmt eben positive Beispiele auf. muss vor allem Kirche, denke ich, absolut agieren, macht es ja aber auch. Also natürlich in manchen Hinsichten, wenn man jetzt mehramtliche Stellungnahmen liest und so weiter, da ist die Matrix also gesetzt und das ist problematisch und das ist natürlich auch problematisch für Christinnen und Christen, die wirklich persönlich darunter leiden, dass eben Ehe nicht möglich ist, die Sache mit Segnungen von homosexuellen Paaren etc. Aber ich glaube, die Kirche ist natürlich, wie sie so agiert, in anderen Bereichen als dem Lehramt natürlich auch tatsächlich ein Raum, wo Vielfalt gelegt wird. Aber das Problem ist natürlich, und da ist dann auch ein Knackpunkt da, wenn man sich immer wieder aufreiben muss an einer bestimmten Sexualmoral oder einem bestimmten Familienbild, Familienbild, was sozusagen lehramtlich korreportiert wird und was im Grunde wahrscheinlich mit der Arbeit von kirchlichen Akteuren oder auch mit Caritas als Akteurin und so wenig zu tun hat. Oder wo man eigentlich auch nicht mehr in die Richtung abhieren kann, wenn man für die Menschen da sein will, was natürlich das Ziel und die Idee ist. Also da würde ich so die Pluralität in der Kirche stark machen, wobei man natürlich immer wieder, also auch in der Wissenschaft und so, Grenzen aufgezeigt hat. Und das ist hier irgendwie dann auch klar, dass sich Leute von der Kirche verabschieden. Ich meine, da muss man sich verändern, um dann tatsächlich verschiedene Lebensformen, aber auch verschiedene Mängel oder Bedürfnisse oder irgendwie Ungerechtigkeiten, die bestimmte Personen erfahren, auch auffangen kann. Aber ich würde sagen, interessant ist es schon, dass Wohlfahrtsverbände kirchlicherseits einen großen Zuspruch oder eine große Anerkennung haben. Da ist schon ein Knackpunkt, da sollte man sich mal überlegen, wie man weiter agiert. Aber ich glaube, mit dem Beispiel so, muss es gehen. Und so geht es ja auch ganz oft. Ich möchte, wenn ich anschließen darf, ich bin nicht Angestellter des Museums, sondern dann nur Gastkurator oder Kurator, aber ich finde doch eine interessante Parallele, die Kirche ist ein Spezialfall in mehrerlei Hinsicht, aber es gibt eine interessante Parallele, bitte? Kann jetzt jeder selber seinen Teil oder ihren Teil denken? Nein, aber was ich sagen will, ist, dass dieses Stadthochor eben stattgefunden hat und dass so partizipative Ausstellungen generell viel mehr stattfinden, hat er damit zu tun, dass in sehr vielen Bereichen hergebrachte Hierarchien, hergebrachte Strukturen hinterfragt werden, nicht nur hinterfragt werden, sondern auch wirklich angegriffen werden, kritisiert werden. kritisiert werden. Und diese Institutionen oder institutionalisierten Machtkörper müssen sich, glaube ich, sehr viele diese Frage stellen lassen und so gut so. Und das Museum ist da auch ganz quasi eben nicht wie die Kirche, der Spezial-Kirche, aber auch eigentlich wirklich ganz mitten in diesem Sturm, sage ich jetzt mal, das Sturm ist vielleicht nicht so dramatisch, aber wenn Sie andere Museen besuchen in Ihnen zur Zeit, also vor allem so Gesellschafts-Museen, städtische Museen, die haben eigentlich alle jetzt diese Herausforderung, wie erzählen wir eben nicht unsere hegemoniale Erzählung oder halt die eine Erzählung, sondern wie schaffen wir es, die Erzählungen von wackeligen vielen anderen Individuen hereinzuholen und das Museum eben zu einem Ort zu machen, wo diese pluralen Erzählungen Platz haben. Und das finde ich eben, und eben das Stadtlabor, wie gesagt, ich bin nicht vom Museum, aber das war halt auch ein Versuch, wiederum in die Richtung ein Stück weiter zu gehen. Und das wollte ich jetzt nur so assoziativ dazu sagen, dass, glaube ich, die Frage in der Kirche speziell ist, aber dass die grundsätzlich diese Machtfrage und dieses Schema aufzubrechen eine generelle Frage ist. Nicht erst jetzt, aber im Moment, glaube ich, wieder sehr viel stärker virulent, als es schon mal war. Ich muss jetzt dazu sagen, eigentlich ist ja genau das, was in Frankfurt passiert, genau das Aufbrechen. Ich glaube, das macht auch Schwierigkeiten oben. Also ich glaube, dass es einfach Schwierigkeiten macht, weil Menschen, die selbstständig denken und auch die Initiative haben das wirklich zu machen, sind irgendwie in unserer Gesellschaft immer nur gefährlich, sage ich jetzt einmal. Das ist jetzt zugespitzt. Aber aus meiner Sicht ist das ein Stück weit auch Kritik am System. Und das funktioniert, das ist ja das wirklich geniale daran. Ja, aber ich bin sehr dankbar um diesen Beitrag, weil ich auch das Gefühl habe, dass man da wirklich gegen Widerstände ankämpft und dass auch wenn so eine Stadtverwaltung oder ein System sagt, wir wollen ja von unten und wir wollen ja Bürgerbeteiligung, das steht überall und wenn Bürger dann wirklich entfesselt förmlich, weil die Regeln eben nicht so klar vorher von irgendeiner Institution oder was auch immer vorgegeben werden, entfesselte Bürgerkraft dann da plötzlich wirkt, dann schlackern die auch ziemlich mit den Ohren. Also das ist ein bisschen meine Befürchtung. Ich kann es nicht genau erklären, warum unser Kiosk immer nur gelobt und gefeiert und ausgestellt wird, aber nicht wirklich finanziell oder so unterstützt. Das ist nur meine bisschen die Erklärung, dass ich mir denke, dass das vielleicht einfach zu gefährlich ist, dass so feste Institutionen, die klarere Regeln, klarere Hierarchien haben, einfach sicherer sind, wenn man da Geld reinsteckt, dann weiß man auch, was damit passiert. Es ist glaube ich nicht immer so eine zynische Machthaltung, dass die jetzt sagen, die wollen man nicht oder die fürchtet man, sondern einfach eine Überforderung, dass einfach eben, es ist einfach innerhalb der Struktur nicht vorgesehen und wird dann, es gibt gewisse Schwierigkeiten, für die es eben keine Handhabe gibt oder kein Regelwerk, im Museum genauso. Es ist natürlich schwierig, weil man hat kuratorische Ideen, man nimmt die und die Positionen herein und dann kommen jetzt plötzlich irgendwelche Künstlerinnen, die da Zoff machen und sagen, ja eigentlich müssen wir da rein, weil das ist unser Thema. Es ist total verständlich und total nachvollziehbar, aber es überfordert natürlich so ein Museum, weil überhaupt die ganze Betreuungsstruktur und alles, das müsste alles verändern und verändert sich auch sehr langsam. Aber ja, wie gesagt, ich glaube, es gibt eine Parallele zu vielen anderen Institutionen, die einfach ähnliche... Ja, es geht eigentlich darum, mehr oder weniger die Norm halt ein Stück weit zu verlassen oder aufzubrechen und neue zu erfinden oder zu zulassen. Ich glaube, ich habe auch laut genug gesprochen. Ich finde, das Interessante ist ja, ich komme nochmal auf unseren Titel zurück, mit dem Wie Familie, weil wir im Grunde genommen sagen, dass das, was das BILD-Programm vermittelt, im Kern uns immer noch wichtig ist. Also, dass ich eben, das ist so aufgezählt, dass Teilhabe, Fürsorge, Möglichkeiten zu schaffen, das Füreinander-Da-Sein. Und dass wir sagen, diese Werte sind uns wirklich zentral, nur in das Bildprogramm, in das sie gepackt werden, das ist uns zu eng gefasst, das ist uns zu normativ, wir wollen das aufbrechen. Und das wird aber ganz oft als Grundsatzinstitutionskritik auch gesehen. Und wenn wir jetzt sagen, wir wollen das Museum anders aufstellen, dann wollen wir trotzdem das Museum bleiben. Wir wollen das Museum nicht abschaffen und wir wollen die Kirche und wir wollen diese Werte auch nicht abschaffen. Aber eben diese Aufforderung und deswegen die Familie, dass wir eigentlich den Grundkonsens weiterhin haben, aber ihn einfach bunter aufgestellt wissen wollen. Ich glaube, ich kann auch noch sprechen. Ich glaube, das Bildprogramm der Kirche. Ich finde, das Bildprogramm ist heute der Mainstream-Medien. Man muss nur mal die Fernsehwerbung anschauen, man hat die Happy-Familie, man hat die glücklichen Kinder. Es ging wirklich mal so weit, dass eine Freundin von mir, die selbst zwei Kinder hat, so viel gesagt hat, da sind noch eins und wer ist von den Schlaggereiten? Also dass man das auch ein bisschen übertrieben hat, Auch wenn das nicht für jeder Person ein Lebensmodell ist, aber das hat man eben auch öffentliche Plakate und so weiter und so fort. Und natürlich, weil es so omnipräsent ist, das heißt, Kirche, Werbung, Sachen, die am ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, es generiert einen Vorstand von Normalität. Natürlich sich auch Machtstrukturen, die Unionale eben Machterverwahrte aneignen können, aber die eben gerade weil sie gar nicht subversiv, sondern so omnipräsent sind, irgendwie sehr schnell als wirklich wegen Normalität eingenommen werden, aber schnell naturalisiert werden. Und ich denke, deswegen ist eben gerade sowas auch, was Sie jetzt auch gesagt haben, ich fand das so spannend, auch mit welcher Leidenschaft Sie rangegangen sind. Nicht groß, ob wir es reden, wir machen einfach. Wir warten auch nicht, bis es uns jemand erlaubt, oder finanziert, wir finden nicht. Wir meckern es auch nicht stundenlang über Stadt, auch wenn man es könnte, aber letztendlich, das war ein großer Aspekt, das kommt vor, ich schaue mich auch noch mal rein. Aber die Fragen, da natürlich trotzdem, finanziert wird das andere, und wie kriegt man es jetzt wirklich so weit, dass man doch eben wirklich, weil man ja kämpft ja gegen den Wiesen eigentlich, gegen Bulliard, gegen Gott sei Dank, gegen Kultur, die so massiv omnipräsent ist, dass man irgendwie trotzdem, wahrscheinlich manchmal auch sich selbst sagt, oh mein Gott, wie ziehe ich das jetzt durch? Aber was einem gerade so etwas immer für sich wichtig ist, und gerade wenn man die Werbung anschaut, man sieht ja selbst da ganz langsam, mal die nicht ideal schönen Körper, der Homosexualismus, das ist ja auch schon ganz groß, auch mal der Kiez, der gezeigt hat, also vielleicht hat es dann soversichtlich doch mehr Anfangszeiten. Langsam. Viel zu langsam. Sehr langsam. Haben wir auch noch eine Wortmeldung? Ja, also zum einen möchte ich auch betonen, dass die Schöpfung ja ursprünglich die Vielfalt geschaffen hat und damit betont, dass wir in der Vielfalt die Gemeinschaft stärken können, weil wir enorm viele Ressourcen in der Vielfalt haben. Und ich bin Diplom-Lebensberaterin mit dem Schwerpunkt Salutogenese, wo es um Gesunderhaltung geht und in dieser Erforschung sieht man genau, dass solche Initiativen die Gesundheit in der Bevölkerung unterstützen, fördern. Es geht um dieses Gemeinschaftsgefühl, einander zu unterstützen, verbunden zu sein. Und ich habe gerade Anfang Mai als Mitinitiatorin in Passau zwischen Deutschland, Schweiz und Österreich ein Symposium dazu gestaltet. Und es gibt immer mehr solche Initiativen. Ein Schweizer Modell, Xons Graubot, wo einfach es geht darum, Rä, Institutionen haben sich aus bestimmten Gründen aufgebaut. Da will man zuerst einmal bewahren, Sicherheit schaffen, bestimmte Strukturen bieten Sicherheit. Aber Leben ist Veränderung und da braucht es dann wieder das Auftrechen, die Vielfalt, die kleinen Zellen und nicht nur die Leere, die Bedürfnisse, die da sind, schafft etwas, sondern in der Mitte offene Räume zu schaffen. Das etwas, wo man nicht gleich einen Inhalt vorgibt und sagt, das sollte geschehen, sondern man schaut aus einer Leere, einer kreativen Möglichkeit heraus, was kann werden, was will werden. Und solche Initiativen sind wirklich ganz toll und es gibt zum Glück immer mehr davon. Danke, dass diese Veranstaltung bereitgestellt wird. Daran anknüpfen, dass, also das ist ja die Idee sozusagen über Problemlösungspotenziale oder auch irgendwie Funktionen zu denken und nicht über Identitäten. Und das fällt aber eben schwer, weil Identitäten ist für alle von uns, auch die Geschlechtlichen natürlich, so unmittelbar mit einem selbst verbunden, dass das dann irgendwie schon schwer aufzubrechen ist. Aber im Grunde, wenn man über so Leistungen denkt, soziale Leistungen oder Funktionen, ist eigentlich, also das wäre sozusagen vielleicht ein Weg, um dann auch tatsächlich so Normalitäten aufzubutauschen, die destruktiv sind. Das ist im kirchlichen Bereich wie im kulturellen Bereich, das findet man ja aktuell, kocht das ja überall hoch. Oder in Identitätspolitik, Identitätskämpfer, irgendwie scheint das nicht der Weg zu sein, der irgendwie dann zu einer gemeinschaftlichen Lösung kommt. Aber Identitäten sind, die Geschlechtliche natürlich so enorm eingeflochten in uns, in alles hinein, in die Gesellschaft, dass das einfach schwer ist aufzubrechen. in die Gesellschaft, dass das einfach schwer ist aufzubrechen. Und da ist es auch interessant, wie die Kirche sich auf so irgendwie was fokussiert, was vielleicht gar nicht im Mittelpunkt stehen sollte. Also eigentlich sollte doch Fürsorge im Mittelpunkt stehen und nicht wer sie macht oder so. Was ist Ihre Auswirkung, Ihre Initiative auf die Lebensqualität der Menschen? Also an einer längerfristigen Perspektive heraus? Ich hoffe auf eine noch längerfristige Perspektive. Das ist noch ein Thema, das würde ich gleich noch gerne kurz anschneiden. Und ich kann nur sagen, momentan erlebe ich einfach, dass da viele Leute wirksam werden können im Stadtteil, dass es viele Vernetzungsmöglichkeiten gibt, vor allen Dingen es gibt sehr viele ältere Menschen im Stadtteil, die da einfach jetzt eine Regelmäßigkeit haben, wo sie hingehen können. Ja, aber längerfristig ist schwer zu sagen. Also das ist einfach auch ein bisschen unser Ding. Ich höre das jetzt immer, das ist ja toll, dass wir mutig sind und engagiert sind und das ist auch so. Aber es geht immer wieder dem einen oder anderen die Luft aus. Also es waren schon ganz andere und auch viel mehr im Boot. Das ist eine Gemeinschaft, oder? Ja, es gibt eine Gemeinschaft, aber auch da gibt es auch immer Veränderungen und da braucht es immer Leute wie die Karin, die einfach nicht loslassen und dranbleiben und so Leute zu finden und dass die nicht doch irgendwann den Kaffee aufhaben. Zum Beispiel, wenn dann jetzt im Herbst kein Raum mehr ist, wo man Kaffee kochen kann. Ich weiß nicht, wie der aktuelle Stand ist. Es geht halt immer darum, der Kaffee kann nicht im Kiosk gekocht werden, weil da ist kein Wasser und kein Zugang. Das heißt, wir haben so ein Büro gegenüber, wo wir jetzt die Sachen immer rüberschleppen. Und wenn das wirklich geschlossen wird, so wie das diskutiert wird, dann haben wir einfach gar nichts mehr. Und dann, ja, also insofern diese längerfristige Perspektive ist jetzt schwer zu sagen. Wir sind jetzt vier Jahre so richtig aktiv und ich glaube, in der Zeit haben wir schon eine Menge bewegt und auch schon eine Menge Vernetzung und Öffentlichkeit und auch einfach für die Menschen im Stadtall in der Nachbarschaft an positiven Impulsen gesetzt. immer zu beweisen, dass wir das weitermachen wollen und dass wir nicht eine Eintagsfliege sind, sondern dass wir wirklich was auf dem Kasten haben und wirklich was bewegen wollen. Und wir haben ein richtig gutes Konzept, wie wir den Kiosk nutzen wollten und welche Vereine und wer da was machen könnte. Und das wird nur dann nachhaltig und längerfristig, wenn man uns die Chance dazu gibt. Genau. Und ich sage immer noch, wir können das, aber die Luft ist dann irgendwann auch raus, wenn wir das nicht kriegen. Also wenn ich dann irgendwann kein Wasser mehr habe, um meine Blumen zu gießen, dann wird der Garten wahrscheinlich dann eingestampft und dann werde ich auch nicht mehr jeden Monat 25 Euro dafür zahlen, dass ich den benutzen darf oder so. Und ich weiß auch nicht, wie das Nachbarschaftscafé dann weitermacht, wenn da kein Büro mehr ist, wo die ihre Stühle und Tische unterstellen und ihren Kaffee und die Kühlschränke und so. Ganz wichtig ist ja die Toilette, was die Leute benutzen dürfen. Und wenn man das alles nicht hat, dann... Also ich glaube, wir haben für die Zeit, in der wir da aktiv sind, schon wirklich ziemlich viel und ziemlich nachhaltig Dinge geschaffen und auch Öffentlichkeit gemacht. Und da sehe ich auch so ein bisschen meinen Auftrag. Wir haben echt viel Presse auch immer wieder gekriegt. Und ich freue mich riesig auf solchen Veranstaltungen hier eingeladen. Oder dass wir oder vor allem die Karin da eingeladen werden, weil wir natürlich dann die Chance haben, das mal ein bisschen weiter zu streuen, dass es uns gibt und das aber, ja, also nachhaltig kann ich dann sein, wenn jemand dann das irgendwie aufnimmt und uns die Chance gibt, das weiterzumachen. Und dann glaube ich, sind wir auch bestimmt nachhaltig. Willst du noch was sagen? Nein. Hattest du noch was zu sagen? Nein. Ja, vielleicht, du hörst ja auch, ergänze ich da, du hast in unserem Telefonat ja auch von einer Institutionalisierung gesprochen. Also es braucht ja auch diesen Moment, wo es über das Improvisierte hinausgeht und zumindest gewisse Grundstrukturen sichert, und zumindest gewisse Grundstrukturen sichert, die nicht mehr vom Individuum oder von der aktiven Gemeinschaft, sondern auch von einem Sozialstaat getragen werden. Ich glaube, du hast diese drei Kategorien gehabt, das Persönliche, das Gemeinschaftliche und dann auch den Sozialstaat. Ich glaube nicht, dass diese Modelle jeweils das eine oder das andere ersetzen, sondern dass es eigentlich darum geht, zwischen diesen drei Dingen jetzt neue Zusammenspiele und neue Bewegungen so zu etablieren, dass das Individuum gut leben kann, ohne sich auszubeuten für eine Gemeinschaft, dass auch eine Gemeinschaft gut leben kann, ohne sich dauernd unsicher zu fühlen. Also ich glaube, dass das ja da neue Struktur braucht, um es zu gesinnt zu machen. Mit einem abschließenden Bild, das wir im Telefonat hatten, das gerade heute zu deiner Matrix, finde ich so eine schöne Ergänzung ist. Wir haben im Vorfeld gesprochen, wenn so Initiativen entstehen, dass sie selten am leeren Papier oder auch, sondern dass sie irgendwie Voraussetzungen brauchen, ein gewisses Maß an Orientierung. Und irgendwie ist dann das Bild aufgetaucht des karierten Papiers, das ohne Wertigkeit und ohne Richtung, ohne oben, unten, ohne links, rechts, ohne Dualität, eigentlich den Raum freigibt und durch das individuelle Ausmalen von Quadraten und Kasteln wieder zu neuen Mustern und zu neuen schönen Bildern und Zierblumen oder was auch jedem dann jeweils einfällt, zu kommen. Zierblumen oder was auch jedem dann jeweils einfällt zu kommen. Und ich glaube, so gesehen können wir auch mit diesem Bild als Weiterdenken dieser Dualität in der heteronormen Matrix, dass es darum geht, diese zwei Striche, um so viele Striche zu ergänzen, dass das Feld frei wird für die Kreativität der situativen Lösungen vielleicht. Ich würde damit gern schließen. Wir haben jetzt, glaube ich, noch ein bisschen Zeit für einen gemeinsamen Umdruck. Ich würde jetzt kurz einladen, diese Gespräche, die sich hier entwickeln und die auch Sichtbarkeiten machen. Also ich bin ganz deiner Meinung, ich glaube, diese Sichtbarkeiten sind unglaublich wichtig, nicht nur um von höheren Stellen gesehen zu werden, sondern auch um andere zu inspirieren. So gesehen lade ich ein, weiter zu sprechen und diese Inspirationen, was immer es zum Trinken gibt, weiterzugeben. Herzlichen Dank Ihnen. Und ich würde bitte alle an einem Wiener Dienstag von 14 bis 18 Uhr zum Nachbarschaftscafé einladen auf Kaffee und Kuchen. Untertitelung des ZDF für funk, 2017