Meine sehr geehrten Damen und Herren, einen recht schönen Abend, ein herzliches Willkommen. sehr geehrten Damen und Herren einen recht schönen Abend, ein herzliches Willkommen. Ja, wo fange ich heute an? Ich bin heute in einer Doppelrolle gewissermaßen. Ich bin einerseits die Gastgeberin des Abends unter dem Titel Wir wissen mehr als wir zu sagen wissen. Was das genau bedeutet, wird, ich mache es gleich in der Reihenfolge des Erscheinens sozusagen, uns heute Herr Professor Georg Hans Neuweg einen Input dazu geben. Ein herzliches Willkommen. An seiner Seite Zirkusdirektor Ayran Berg. Wir haben das extra so abgesprochen. Ich darf ihn, nein, ich soll, ich muss ihn so vorstellen. Direktor des Zirkus des Wissens an der Johannes Kepler Universität. Ein herzliches Willkommen, Herr Rand. Und an meiner Seite Direktor der Johannes Kepler Universität, Stefan Koch. Ein herzliches Willkommen. Herr Professor Neuweg, Sie sind Vorstand des Instituts für Wirtschafts- und Berufspädagogik an der Johannes Kepler Universität. Und Sie wurden an mehrere Universitäten berufen. Das ist die Ludwig-Maximilians-Universität in München, aber auch die Wirtschaftsuni DWU in Wien. Sie haben eine Lehrtätigkeit an einigen Universitäten in Bamberg, Innsbruck, Klagenfurt und Wien, eben auch wie an der genannten Universität in München. Darüber hinaus gibt es mehr als 150 Publikationen von Ihnen aus Ihrem Fachbereich der Erziehungswissenschaft, der Wirtschafts- und Berufspädagogik sowie Wirtschaftswissenschaften. Und darum sind Sie heute mein Gast. Wissenschaftswissenschaften. Und darum sind Sie heute mein Gast. Sie sind Experte, Sie forschen seit 30 Jahren mit dem Phänomen des impliziten Wissens. Was das genau bedeutet, werden Sie uns dann näher ausführen, was man darunter verstehen kann. Genau, und dieses Bedürfnis, Wissen zu vermitteln, neugierig zu sein, Wissen zu lernen, weiterzugeben, Wissen in allen seinen Erscheinungsformen zu beleuchten. Das hat uns vier zusammengeführt. Es gibt die Abteilung für künstlerische Wissensvermittlung an der JKU und da drinnen sind eben mein Salon, der Kepler-Salon und auch der Zirkus des Wissens. Und da habe ich mir gedacht, was würde denn besser passen als ein Impuls von Herrn Professor Georg Hans Neuweg. Bitte. Gerne. Liebe Frau Intendantin, lieber Herr Rektor, lieber Herr Zirkusdirektor, meine Damen und Herren, ich freue mich sehr, hier zu Gast sein zu dürfen in diesem wunderbaren Ambiente. Ich habe mich ursprünglich auch wahnsinnig gefreut über die Einladung zum Vortrag, weil ich mir gedacht habe, es ist wunderschön, wenn man über ein Thema sprechen darf, das einen seit Jahrzehnten beschäftigt. Die Freude hat sich dann ein bisschen einreduziert gestern in der Vorbereitung des Vortrags, weil ich mir gedacht habe, es ist gar nicht so einfach, 30 Minuten lang über ein Thema zu sprechen, mit dem man sich seit 30 Jahren beschäftigt. Und ich habe mich dann entspannt das Vortragsziel ein bisschen modifiziert. Ich habe nämlich beschlossen, ich werde Sie nicht mit Forschungsergebnissen oder mit theoretischen Grundlagen konfrontieren, sondern mein Ziel ist eigentlich, ich möchte Sie ein bisschen neugierig machen auf das Phänomen des impliziten Wissens. Ich möchte an Beispielen arbeiten und habe so die Hoffnung, dass der eine oder die andere vielleicht Lust hat, sich damit zu beschäftigen. Die Präsentation funktioniert, hoffe ich schon. Ja, genau. Ich möchte Ihnen zuerst ganz kurz erzählen, wie bin ich zu diesem Phänomen des sogenannten impliziten Wissens eigentlich gekommen. Und dazu müssen Sie wissen, ich bin, die Frau Intendantin hat schon gesagt, ich bin Berufs- und Wirtschaftspädagoge. Also ich befasse mich von Berufs wegen mit der Frage, wie erlernen Menschen einen Beruf. Und eine ganz wichtige, naheliegende Form, einen Beruf zu lernen, ist natürlich, man lernt von Leuten, die den Beruf schon gut beherrschen, die 10, 20, 30 Jahre Berufserfahrung haben und Spitzenkönnerinnen oder Spitzenkönner sind. Und wenn man jetzt einen sehr naiven Zugang zur Frage hat, wie kann ein Mensch vom anderen lernen, dann könnte man diesen naiven Zugang, wenn man ein sehr naives Verständnis davon hat, wie der eine vom anderen lernen kann, dann könnte man das in diesem Modell abbilden. Wir hätten links einen Sender, da stellen wir uns jetzt vor, das ist ein erfahrener Berufsinhaber, eine erfahrene Berufsinhaberin, ein Spitzenkönner. Und dieser grüne Kreis sozusagen, das ist das ganze Wissen und Können, der Erfahrungsschatz dieser Person. Und dann haben wir rechts einen Empfänger, das ist unsere Novize, unsere Novizinizin und die möchte jetzt von diesem Könner oder dieser Könnerin lernen. Und da könnte man sich jetzt naiverweise vorstellen, das geht ganz einfach über die Vermittlung von Wissen. Der Sender sagt einfach, was er weiß, expliziert das und dieses Explikat wandert dann zum Empfänger und der setzt das, was er gehört hat, in eigenes Können um. Alle von Ihnen, die schon einmal versucht haben, von Menschen, die viel Erfahrung haben, zu lernen, wissen, dass das so nicht funktioniert. Aus mehreren Gründen so nicht funktioniert. Typischerweise haben Menschen, die viel Erfahrung haben, ganz große Schwierigkeiten zu verbalisieren, was sie wissen und wie sie es wissen. Und selbst das, was sie explizieren können, muss der Empfänger dann noch in eigenes Können, in ein eigenes Implizites sozusagen übersetzen. Und die Frage, was ist es eigentlich genau, was wir nicht explizieren können und wie muss man sich eigentlich Lernvorgänge vorstellen entlang eines Impliziten, das sich mehr oder weniger der Verbalisierung entzieht, fasziniert mich seit 30 Jahren und darüber möchte ich heute gerne kurz sprechen. Ich verdanke viele der Einsichten, die ich gewonnen habe, diesem Mann, das ist Michael Polanyi, ein ungarisch-englischer Wissenstheoretiker, der als Schöpfer des Begriffs des impliziten Wissens gilt. Und vor mehr als 30 Jahren bin ich auf eines seiner Werke gestoßen mit dem Titel The Tacit Dimension, die stumme Dimension. Und in diesem Buch schreibt Polanyi gleich am Anfang, I shall reconsider human knowledge by starting from the fact that we can know more than we can tell. Also das ist namensgebend auch für die heutige Veranstaltung. Also er möchte Wissen rekonstruieren, sozusagen von dem Gesichtspunkt aus, dass wir mehr wissen, als wir zu sagen wissen. Und das ist natürlich ein sehr interessanter Wissensbegriff, weil der in unserer Gesellschaft dominante Wissensbegriff eigentlich ganz eng assoziiert ist mit dem Gedanken der Explikationen. Das Sinnbild für Wissen ist eigentlich das Buch, also Symbole sozusagen zwischen zwei Buchdeckel gepresst, eine Form von Wissen, die sich vom Menschen, von der Person völlig ablöst und die Raum zeitunabhängig sozusagen dann gestreut werden kann. Sie sehen hier einen der großen sozusagen intellektuellen Widersacher eigentlich, wenn man so möchte, von Polanyi, nämlich Karl Popper. Popper hat in seinem Spätwerk, das er gemeinsam mit John Eccles verfasst hat, eine sogenannte Drei-Welten-Theorie entwickelt. Die ist jetzt für heute an nicht so wichtig, aber wichtig ist diese Idee der Welt 3, die Popper formuliert hat. Popper hat drei Welten unterschieden, die aufeinander, so hat er gemeint, nicht reduzierbar sind, auch wenn sie zueinander in Wechselwirkung stehen, und unterscheidet eine Welt 1, das ist sozusagen salopp formuliert alles, was wir angreifen können, also die physikalische Welt, also die anorganische Welt, die uns umgibt, alle Lebewesen, aber auch kulturelle Artefakte, die der Mensch geschaffen hat, zum Beispiel diesen schönen Salon hier. Dann gibt es die Welt 2, das ist die Welt des Mentalen, der Bewusstseinszustände und Popper sagt, das ist eine eigene des Mentalen, der Bewusstseinszustände. Und Popper sagt, das ist eine eigene Welt, weil wir in dieser Welt Phänomene finden, die sich nicht auf Physikalisches reduzieren lassen. Wenn wir zum Beispiel Schmerz empfinden, dann ist diese Empfindung eben ein mentales Ereignis, das in seiner Empfindungsqualität nicht auf Physikalisches reduziert werden kann. Und diese beiden Welten können, wie wir wissen, interagieren. Wenn wir uns verletzen an einem Messer, also physikalischer Gegenstand, löst das Schmerz aus, also ein Bewusstseinsereignis. Umgekehrt kann die mentale Welt auf die physikalische Welt einwirken. Ich kann zum Beispiel beschließen, mental, ich hebe jetzt dieses Glas und schon ist in der physikalischen Welt sozusagen etwas passiert. Sie waren jetzt gerade Zeuge des Phänomens, dass die Welt 2 auf die Welt 1 einwirken kann. Und jetzt sagt Popper, und das ist der Punkt, der jetzt für uns heute Abend interessant ist, es gibt aber noch eine Welt 3 und das ist die Welt des Wissens im objektiven Sinn, so wie Wissen eben zum Beispiel in Büchern niedergelegt ist. Und da könnte man jetzt sagen, Moment, Sir Karl Popper, Sie haben nicht scharf genug nachgedacht. Im Grunde gehört Wissen im objektiven Sinn zur physikalischen Welt. Das ist Druckerschwärze auf weißem Grund, also es ist eigentlich ein physikalisches Phänomen. Und wenn ein Mensch liest, was in einem Buch steht, dann wird das zu einem Ereignis in der Welt 2. Er stellt sich etwas vor unter diesem Wissen. Wozu braucht man jetzt diese Konstruktion einer dritten Welt, Wissen im objektiven Sinn? Und Poppers Antwort auf diese Frage ist sehr interessant. Er sagt, das kann man gut zeigen über ein Gedankenexperiment. Man stelle sich vor, so schreibt Popper, dass durch ein außergewöhnliches Ereignis, zum Beispiel eine Naturkatastrophe, unsere ganze kulturelle Welt, so wie wir sie jetzt kennen, vernichtet wird. Also alle kulturellen Artefakte werden vernichtet. Auch die Erinnerung der Menschen an diese Kultur wird vernichtet. Was aber erhalten bleibt, sind die Bücher in den Bibliotheken, also heute würde man sagen die beschriebenen Festplatten, und die Fähigkeit des Menschen Menschen aus Büchern zu lernen. Und jetzt sagt Popper, das Gedankenexperiment geht so aus, dass die Menschen zwar mit einigen Schwierigkeiten, aber doch in absehbarer Zeit die alte Kultur wieder erschaffen könnten. Und das zeigt, dass offensichtlich wir eine selbstständige Welt 3 eben annehmen müssen. Polanyi hätte diesen Ausgang des Gedankenexperiments verneint. Er hätte gesagt, nein, das funktioniert nicht. Die Menschen würden nämlich überhaupt nicht verstehen, was in den Büchern steht. Du musst sozusagen die Lebensform teilen, die die Menschen durchlebt haben, die dieses Wissen geschaffen haben. Und wenn diese Lebensform kollabiert und du jede Erinnerung daran verlierst, kannst du über Bücher alleine die alte Welt nicht rekonstruieren, weil du dieses Wissen nicht verstehst. Das heißt, das Wissen bleibt in einer essentiellen Form an die Person gebunden. Und darüber möchte ich jetzt in den nächsten 25 Minuten ein bisschen mit Ihnen nachdenken. Und lasse nochmal kurz Polanyi zu Wort kommen. Polanyi schreibt an einer ganz wichtigen Stelle seines Werkes, while tacit knowledge can be possessed by itself, explicit knowledge must rely on being tacitly understood and applied. Hence all knowledge is either tacit or rooted in tacit knowledge. Also implizites Wissen kann für sich alleine stehen, explizites Wissen ist aber darauf angewiesen, dass es implizit verstanden und angewandt wird. Und daher, so sagt er, ist alles Wissen, das diesen Namen verdient, entweder implizit oder wenn es ein explizites Wissen ist, wurzelt es zutiefst in impliziten Wissen. tiefst in implizitem Wissen. Und ich möchte gerne diese beiden Formen von Wissen, explizites Wissen, implizites Wissen und ihr Verhältnis zueinander in Form von, ich glaube es sind elf Beispiele, für Sie kurz umkreisen. Also tatsächlich ein Beispiel an das andere rein und hoffe, dass wir damit eine interessante Grundlage für unsere Diskussion kriegen. Mein erstes Beispiel. Diese Dame ist Wissenschaftlerin und zwar ist sie Expertin für Humor im Unterricht. Und wir sehen sie hier auf einer Tagung, wo sie referiert über das Thema Humor im Unterricht. Und die hat tatsächlich während des ganzen Vortrags ungefähr so geschaut. Wenn wir das jetzt versuchen in dieses Schaubild, das sie schon kennen, zu übersetzen. Also wir haben jetzt diesen Eisberg sozusagen, unten das Implizite, oben das Explizite. Dann können wir sagen, die hat ein herausragendes explizites Wissen über Humor im Unterricht, aber sie verkörpert dieses Wissen nicht. Also es ist sozusagen ein performativer Selbstwiderspruch, in dem sie da referiert auf dieser Tagung. Also sie kann sozusagen eine Praxis hervorragend predigen, die sie selbst nicht zu praktizieren vermag. Das gibt es an der JKU nicht. Wir können alle das, was wir lernen, aber an anderen Universitäten. Und das führt mich zum zweiten Beispiel. Kaufmännische Kompetenz. Wir haben eine sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Fakultät bei uns an der JKU, wie Sie wissen. Und dieses Beispiel betrifft eine Studie, die in der Domäne Betriebswirtschaftslehre durchgeführt worden ist und die auch sehr aufschlussreich ist, wenn es um den Unterschied zwischen explizitem und implizitem Wissen geht. Ein Forscherteam von der LMU in München unter der Leitung des Wissenspsychologen Heinz Mandl hat BWL-Studierende am Ende ihres Studiums, also Menschen, die eine ganze Menge über Betriebswirtschaftslehre wissen, mit einem Computerplanspiel interagieren lassen, eine computersimulierte Jeansfabrik. Und die hatten die Aufgabe, betriebswirtschaftliche Entscheidungen zu treffen, in das System einzugeben und das System hat ihnen dann periodenweise zurückgemeldet, wie hoch sind die Gewinne, die ihr erzielt habt. Und als Kontrollgruppe hat der Mandl mit seinem Team Pädagogikstudierende gewählt, nicht Wirtschaftspädagogikstudierende, notabene Pädagogikstudierende, die von Betriebswirtschaftslehre keine Ahnung haben. Und die hatten auch die Aufgabe, möglichst hohe Gewinne zu erzielen. Und was begleitend noch erhoben worden ist, ist durch einen klassischen Test, das betriebswirtschaftliche Wissen sowohl der Versuchsgruppe als auch der Kontrollgruppe. Und man hat die Probandinnen und Probanden außerdem gebeten, laut mitzudenken, wenn sie ihre Eingaben machen. Also einfach zu verbalisieren, was denkt sie hier jetzt und was ist die Grundlage ihrer Entscheidungen. Hat diese Dinge audiografiert und dann verschriftlicht. Und so hatte man sowohl von der Versuchsgruppe als auch von der Kontrollgruppe jetzt drei Messwerte. Erstens, man hat festgestellt, wie hoch sind die Gewinne, die die Leute erzielt haben, also was können die? Zweitens, wie ist es um ihr explizites betriebswirtschaftliches Wissen bestellt? Und drittens, wie gescheit haben die geredet, während sie mit dem System interagiert haben? Ein Teil der Ergebnisse war erwartungsgemäß. Die BWL-Studierenden haben die Pädagogikstudierenden weit outperformed, was das BWL-Wissen betrifft. Sie haben auch deutlich mehr geredet, während sie mit dem System interagiert haben, haben eine ganze Menge betriebswirtschaftliches Wissen prozessiert, aber die Gewinne, die die BWL-Studierenden gemacht haben, waren nur halb so hoch wie die Gewinne der Pädagogikstudierenden. Und das hat den Dieter Mandl in einer Publikation dann veranlasst zu schreiben, die Betriebswirte konnten das Problem zwar nicht besser lösen, aber sie konnten besser darüber reden. Und das ist natürlich ein hochinteressanter Befund, weil sich erstens die Frage stellt, warum haben die BWL-Studierenden ihr Wissen nicht auf den Boden gebracht? Warum bleibt dieses Wissen, das nachweislich auf der Hand ist, träge? Was hat das auch mit der Qualität der Aneignungsprozesse zu tun? Das ist das eine. Also wir haben hier sozusagen eine Gruppe, die hat reiches explizites Wissen, aber ein offenbar unzulängliches praktisches Können. der das Problem invertiert ist. Die haben wenig explizites Wissen, aber verfügen über eine erstaunlich hohe praktische Kompetenz, bei der jedenfalls aus dieser Studie heraus auch nicht klar wurde, wie machen die das eigentlich, weil die eigentlich auf Anfrage relativ wenig berichten konnten über ihr Wissen über das Computersystem. Ich komme zum dritten Beispiel. Das sind zwei Säugetiere, wie Sie sehen. Und dieses Beispiel borge ich mir von Michael Polanyi, der nämlich im Klappentext eines seiner Bücher schreibt, dass in der Zeitschrift Nature, eine Spitzenzeitschrift, eine naturwissenschaftliche Spitzenzeitschrift, vor einigen Jahrzehnten ein Beitrag publiziert worden ist, in dem das Forscherteam nachgewiesen hatte, dass die durchschnittliche Trächtigkeitsdauer von Säugetieren ein ganzzahliges Vielfaches der Zahl Pi ist. Und Polanyi schreibt, dass in der Fachwelt dieser Aufsatz allgemein als Witz betrachtet worden ist und dass man es auch als Witz betrachtet hat, dass die Nature diesen Aufsatz überhaupt zur Publikation akzeptiert hat, weil, wie Polanyi sagt, uns der sogenannte gesunde Menschenverstand eigentlich sagt, diese Beziehung ist absurd. Also warum sollte die organische Welt so beschaffen sein, dass sie eine mathematische Zahl in irgendeiner Weise abbildet? Und das ist deshalb ein interessanter Fall, weil wir hier jetzt eigentlich, wenn wir das versuchen, wieder in unser Schaubild zu gießen, den Fall haben, dass sich in uns eine starke Intuition meldet, die sagt, die Beziehung muss zufällig sein, sie ist jedenfalls absurd, sie drückt nicht wirklich ein Naturgesetz aus. Wir hätten aber große Schwierigkeiten, diese Intuition zu begründen. Die Beweisführung in dem Aufsatz war gut, also explizit haben wir eigentlich kaum Waffen in der Hand, die wir da jetzt in Stellung bringen könnten. Polanyi war auch der Meinung, dass die Intuition des Wissenschaftlers oft sehr wichtig ist, weil er auf der Basis dieser Intuition entscheiden kann, was sind Messfehler zum Beispiel, was sind Befunde, die einfach intuitiv unplausibel sind. stehen am Roulette-Tisch und dann stellen sie fest, da kommt jetzt zehnmal hintereinander rot. Und jetzt drückt ihnen dann jemand einen 1.000-Euro-Jetton in die Hand und sagt, beim 11. Mal darfst du jetzt setzen, wo setzt du? Und bei vielen meldet sich jetzt die Intuition, naja, also dass 11 mal hintereinander rot kommt, ist wirklich sehr unwahrscheinlich, ich setze jetzt lieber auf schwarz. Die Statistikerinnen und Statistiker unter Ihnen wissen, das ist ein Blödsinn. Der Mensch, der so denkt, hat das Konzept der bedingten Wahrscheinlichkeit nicht verstanden. Wenn wir am Beginn dieser Ereignisreihe stehen, dann ist es natürlich extrem unwahrscheinlich, dass 11 mal rot kommt. So unwahrscheinlich sind 2 hoch 11 unwahrscheinlich. Aber wenn es schon 10 mal rot war, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass beim elften Mal wieder rot kommt, genau 50 Prozent, wenn wir von Zero absehen. Das Interessante ist aber, über diese Überlegung kriegen Sie Ihre Intuition nicht weg. Und ich bin mir nicht einmal bei Hauptfachstatistikern sicher, wenn man denen den Tausender gibt, ob die nicht sagen, naja, aber elfmal rot ist doch wirklich unwahrscheinlich. Das heißt, hier haben wir jetzt einen Fall, wo umgekehrt wir eigentlich unser explizites Wissen brauchen. Jetzt bin ich gerade wieder in der Verlegenheit, dass das Ding nicht funktioniert. Ja, danke. Wir brauchen hier eigentlich unser explizites Wissen und müssen mit diesem expliziten Wissen kritisch unsere falsche Intuition hinterfragen. Und jetzt werden Sie mit Recht sagen, ja was jetzt? Also was ist der feste Boden, auf dem ich stehe? Soll ich meine Intuition, mein Bauchgefühl nutzen, um kritisch mein explizites Wissen zu hinterfragen? Oder sollte ich umgekehrt das explizite Wissen nutzen, um meine falschen Intuitionen zu korrigieren? Und wenn Sie sich das fragen, sind Sie in sehr prominenter Gesellschaft mit diesem Herrn, nämlich Ludwig Wittgenstein, der genau dieses Problem in seinem Spätwerk über Gewissheit aufwirft. Er sagt nämlich, also wir haben einerseits Augen und wir haben andererseits Hände und jetzt könnte man sagen, gut, wenn ich wissen möchte, ob ich zwei Hände habe, schaue ich einfach hin. Und wenn ich zwei habe, habe ich zwei. Er sagt, wir könntenue ich einfach hin. Und wenn ich zwei habe, habe ich zwei. Er sagt, wir könnten den Spieß aber auch umdrehen. Wir könnten sagen, warum sollte ich nicht meine Augen prüfen an der Frage, ob ich zwei Hände sehe. Und wenn ich zwei sehe, sind offenbar meine Augen gut. Und wenn ich nur eine Hand sehe, ist mit den Augen was nicht in Ordnung. Also sozusagen die Frage ist, was ist denn der archimedische Punkt, von dem aus wir uns kritisch sozusagen dem zu Prüfenden zuwenden. Das ist jetzt eines meiner Lieblingsbeispiele und zwar deshalb, weil ich es als Pädagoge so interessant finde und auch so beklemmend. Und diese Anekdote verdanke ich dem Horst Rumpf, einem deutschen Erziehungswissenschaftler, der Schüler von Martin Wagenschein war. Martin Wagenschein war ein sehr bekannter Physikdidaktiker. Also er hat Studierenden beigebracht, wie man Physik unterrichtet. Und der Wagenschein war immer beseelt von der Idee, Lehrerinnen und Lehrer sollen tief verstehen, was sie unterrichten. Also sie waren es nicht geärgert, wenn Leute etwas Halbverstandenes irgendwie von sich gegeben haben, was auswendig gelernt ist. Und in Pädagogikstudien ist es oft üblich, dass Studierende an der Universität Unterricht simulieren vor Kommilitonen und Kommilitonen. Und der Horst Rumpf berichtet von dem alten Professor Wagenschein folgende Geschichte. Und der Horst Rumpf berichtet von dem alten Professor Wagenschein folgende Geschichte. Ein Studierender hat heute Probeunterricht vor seinen Mitstudierenden und das Thema ist das Fallgesetz. Und hinten drinnen sitzt eben der Professor Wagenschein und überwacht das Geschehen. Und der Studierende beginnt da vorne mit Emphase das Fallgesetz zu erklären und sagt, liebe Schülerinnen und Schüler, stellt es euch vor, ich stehe am schiefen Turm von Pisa, habe in der linken Hand eine Bleikugel und in der rechten einen Tischtennisball, beides gleich groß wegen dem Luftwiderstand und wenn ich jetzt beides gleichzeitig auslasse, kommen die beiden Gegenstände gleichzeitig am Boden an. Was tatsächlich so ist, weil die Erdanziehungskraft gleich wirkt auf diese Körper und sie gleich beschleunigt. Und der alte Wagenschein zeigt jetzt auf und sagt, Herr Kollege, seien Sie mir nicht böse, aber eine Bleikugel und ein Tischtennisball kommen gleichzeitig unten an, sagen Sie, glauben Sie das? man gleichzeitig unten an, sagen sie, glauben sie das? Und der Student stutzt kurz und sagt, nein, glauben tue ich das nicht, das ist das, was ich in der Schule gehört habe. Und das ist ein hochinteressanter Fall, dass jemand sozusagen anderen ein Wissen vermittelt, für dessen Wahrheitsgehalt er eigentlich selbst nicht einsteht und wo schon eine kritische Rückfrage dazu führt, dass der sich von diesem Wissen plötzlich wieder distanziert. Und das wirft natürlich Fragen auf, was die Qualität der Lernprozesse in Bildungseinrichtungen betrifft. Kann das sein, dass wir dort häufig ein Wissen vermitteln und das Menschenwissen aneignen, das aber eigentlich so an ihnen abperlt wie an einem Neoprenanzug, das sie im Grunde gar nicht wirklich verinnerlichen, das sie im Grunde gar nicht für wahrhaftig halten. Also eine, finde ich, beklemmende Anekdote. Sechstes Beispiel, Radfahren. Auch dieses Beispiel verdanke ich, oder die Idee zu diesem Beispiel verdanke ich dem Michael Polanyi. Und jetzt sehen Sie in der Grafik, das Implizite ist jetzt in einer anderen Farbe dargestellt als das Explizite. Sie alle, nehme ich an, sind in der Lage, am Fahrrad das Gleichgewicht zu halten. Wenn ich Sie jetzt fragen würde, wie machen Sie das eigentlich, kämen Sie vermutlich in Verlegenheit. Ich würde sagen, ich fahre einfach und fahre nicht um, keine Ahnung, wie das geht. Und ich könnte jetzt noch detaillierter nachfragen und könnte sagen, passen Sie auf, wenn Sie langsamer werden, wenn Sie zu einer roten Ampel hinkommen und Sie werden immer langsamer und langsamer und Sie kippen jetzt in eine Richtung, sagen wir nach links, was machen Sie dann? Machen Sie eine kleine Gegenlenkbewegung nach rechts oder lenken Sie weiter nach links? Die meisten Leute müssen dann nachdenken und sagen, das ist eine gute Frage, ich glaube. Und die einen sagen, ich glaube nach links, die anderen sagen, ich glaube nach rechts. Also man weiß es halt nicht. Und das Interessante ist, Physikerinnen und Physiker können die Regel, die wir da tatsächlich einhalten, sehr genau rekonstruieren. Die sagen, Radfahrer und auch Radfahrerinnen halten das Gleichgewicht, indem sie jeden auftretenden Neigungswinkel kompensieren in die Richtung des Ungleichgewichts, wobei der Radius der damit besch das Gleichgewicht, indem sie jeden auftretenden Neigungswinkel kompensieren, in die Richtung des Ungleichgewichts, wobei der Radius der damit beschriebenen Kurve dem Quadrat der aktuell gefahrenen Geschwindigkeit dividiert durch den Neigungswinkel entspricht. Das Schöne an dem Beispiel ist, kaum ein Radfahrer kann die Formel her sagen und umgekehrt, sie können über die Formel nicht Radfahren lernen. Das heißt, es ist eine Sache, intellektuell und explizit diese Fähigkeit zu durchdringen und es ist offenbar eine ganz andere Sache, sie praktisch und performativ selbst zu beherrschen. Jetzt werden Sie sagen, na gut, das ist nicht so aufregend, bei vielen motorischen Fähigkeiten würde man das eigentlich erwarten, dass das so ist. Es ist aber auch im intellektuellen Bereich so und das möchte ich Ihnen mit dem siebten Beispiel zeigen. Eine berühmte Aufgabe aus der kognitiven Psychologie, die sogenannte Ways and Selection Task. Ich lasse Sie jetzt kurz einmal selber nachdenken. Sie stellen sich vor, das sind vier Karten. Der Kartenstapel ist so beschaffen, dass auf der Vorderseite einer Karte immer ein Vokal steht und ein Buchstabe steht und auf der Rückseite steht eine Ziffer. Und wir haben da jetzt vier Karten liegen, ein E, ein T, ein 4, ein 7, die haben natürlich jeweils eine verdeckte Rückseite. Und die Regel, die wir prüfen sollen, ist, wenn vorne ein Vokal steht, muss hinten eine gerade Zahl stehen. Die Frage ist jetzt, welche dieser vier Karten müssen Sie umdrehen, um zu prüfen, ob durch diese vier Karten die Regel verletzt wird. Die vier, weitere Vorschläge? Nur die vier? Alle vier? Die sieben auch? Also vier und sieben sind Kandidaten, manche sagen alle vier. Ich beantworte es jetzt noch nicht, aber ich halte mal fest, es ist anstrengend, oder? Also man muss schon nachdenken. Jetzt hätte ich gerne Ruhe und würde das gerne in Ruhe mir anschauen. Jetzt zeige ich Ihnen ein zweites Beispiel. Wir haben eine Person, die trinkt Bier, wir haben eine Person, die trinkt Limonade, wir haben eine Person, die ist 23 Jahre alt und wir haben eine Person, die ist 15 Jahre alt. Die Regel lautet, wer Alkohol trinkt, muss älter als 18 Jahre sein. Welche Karten müssen Sie umdrehen, um zu prüfen, ob eine Person die Regel verletzt? 15 und Bier. Die Bierkarte müssen wir umdrehen, weil der muss jedenfalls über 18 sein. Und den 15er müssen wir umdrehen, weil der darf auf keinen Fall Bier trinken. Ja, was ist jetzt das Aufregende an der Geschichte? Sie haben jetzt zweimal die gleiche Problemstellung gesehen und zweimal ist die Lösung die gleiche. Sie müssen im ersten Fall E und 7 umdrehen. Und daran sind jetzt zwei Dinge interessant. Erstens, bitte? Nein, E und 7. Es darf vorne auf der 4 oben sein, was oben sein will. Nur bei der 7er-Karte darf vorne kein Vokal sein. Aber bei der Vierer darf alles oben sein. So wie beim 23-Jährigen, der darf alles trinken. Und das Interessante an dem Beispiel ist erstens, die meisten, fast alle Leute, finden in der zweiten Eingleitung sofort die richtige Lösung, ohne viel nachzudenken. Fast alle Leute machen bei der ersten Aufgabe Fehler. Und sie brauchen bei der ersten Aufgabe viel länger. Und das ist ganz faszinierend, wenn man jetzt sagen würde, Moment, die Logik ist immer die gleiche. Wie zum Teufel lösen wir eigentlich dieses zweite Problem? Denn logisch ist es das identische Problem. Also Sie sehen hier wieder, wir haben sozusagen zwei Formen von Wissen vor uns. Einmal ein implizites Wissen, das offensichtlich irgendwie anders funktioniert und andererseits eben ein explizites Wissen. Das, wie wir hier sehen, träge bleiben kann. Wir alle, glaube ich, sind logisch einigermaßen begabt, trotzdem scheitern die meisten von uns an dieser ersten Aufgabe. Das ist auch ein schönes Beispiel schon, das achte, was haben wir noch? Gut in der Zeit? Alles gut? Aber ich habe schon den Eindruck, Ihr Blick wird strenger. Meine Intuition sagt mir, na, okay. Ja, das achte Beispiel, es geht um Grammatik. Das Wissen um die muttersprachliche Grammatik ist ein ganz wunderbares Beispiel für explizites Wissen. Vor vielen Jahren hat mich eine Freundin aus Amerika besucht und die hat eines Tages zu mir gesagt, du, warum heißt es eigentlich laufen, gelaufen, aber nicht zum Beispiel studieren, gestudiert? Und ich habe mir gedacht, ja, gute Frage. Wann bildet man das zweite Partizip perfekt mit der Vorsilbe G und wann nicht? Und ich habe das dann, was Sie jetzt vielleicht auch gerade tun, werben, erinnert und probiert. Dann habe ich gedacht, okay, ich schaue mir jetzt selber beim Bilden des zweiten Partizips zu, vielleicht komme ich drauf. Und ich bin nicht drauf gekommen und ich muss gestehen, ich habe die Regel auch schon wieder vergessen. Es gibt irgendeine Regel, aber es hat was mit der Betonung des Wortes zu tun oder irgendwie so. Und dieses Beispiel ist wahnsinnig interessant, weil ich habe dann natürlich zu meiner Freundin gesagt, du, warum soll ich das wissen? Ich kann es ja. Und sie hat gesagt, warum soll ich das kennen? Ich weiß ja nicht. Also wir sehen sozusagen, die Novizin hat die Sehnsucht nach einer expliziten Regel. In der Idee, wenn sie die explizite Regel kennt, dann wird sie es später lernen. Und ich umgekehrt verfüge über die explizite Regel nicht, aber über das praktische Können. Und ich hätte jetzt nur sagen können, gib mir mehrere Beispiele, ich kann es dir immer wieder gut vormachen. Und ich müsste mich selbst beobachten, um die Regel herauszudestillieren. Das neunte Beispiel, Unterrichtsstörungen, das ist wieder ein Beispiel jetzt aus meiner Profession, aus der Didaktik. Eine ganz wichtige Fähigkeit, wenn Lehrerinnen und Lehrer unterrichten, ist, eine Klasse so zu führen, dass der Unterricht möglichst störungsfrei vonstatten geht. Also idealerweise treten gar keine Störungen auf. Man agiert so, dass man störungspräventiv agiert. Und wenn eine Störung auftritt, ist es wichtig, so mit ihr umzugehen, dass die Störung nicht in die Fläche geht. In die Fläche heißt, zwei Fangen an und plötzlich entgleitet dir die ganze Klasse. Und vereinfacht ausgedrückt ist eine Grundregel in der Klassenführung, Ball flach halten. Also du sollst sozusagen nicht stärker intervenieren, als die Störung es nötig macht. Weil wenn es eine moderate Störung ist, die andere Schülerinnen und Schüler im Klassenzimmer eh noch nicht gestört hat, dann vergrößerst du das Problem, wenn du jetzt zu toben beginnst. Das heißt, du brauchst so etwas wie ein gutes Gefühl dafür, was ist eine kleine Störung, die man eher übersieht, was ist eine mittlere Störung, auf die man dezent reagiert und was ist aber eine gefährliche Störung, die man sofort und deutlich unterbinden muss. Und das haben Kollegen von der Pädagogischen Hochschule in Weingarten untersucht. Die haben hervorragende Lehrkräfte befragt und haben gesagt, du, was ist für dich so eine typische kleine Störung, wo du sagst, das übersiege ich lieber, weil das wird nur blöder, wenn ich eingreife. Und was wäre so ein Beispiel für eine starke Störung, wo du sofort den Unterricht unterbrichst und eingreifst. Und die Leute plagen sich da und sagen, ja, muss ich gut überlegen, also eine kleine Störung hat folgende Merkmale und dann sagen die halt was im Interview. Und so haben die Kollegen versucht, die sogenannten subjektiven Theorien dieser Lehrkräfte, so haben die das genannt, quasi zu explizieren. Und dann haben die, nachdem diese Interviews transkribiert waren, die Lehrkräfte wieder im Unterricht beobachtet und gefilmt. Und dann sagt sie plötzlich, eine Lehrerin hat am Vortag definiert, was ist für sie eine schwache Störung, wo man nicht eingreift. Und auf dem Video am nächsten Tag sieht man aber, da taucht genau so etwas auf und die fährt da rein und man interveniert ganz massiv. Und die Forscher reden dann mit der Dame und sagen, das ist eine Frage, man sieht auf dem Video, sie haben da jetzt stark und sofort eingegriffen, ganz entschlossen. Am Vortag im Interview haben sie versucht, Merkmale einer schwachen Störung zu benennen. Das, was wir da jetzt sehen am Video, ist eigentlich eine schwache Störung. Warum haben sie da jetzt so stark eingegriffen? Und die Antwort der Probandin war, ja wissen Sie, das kommt drauf an. Also was wir da jetzt sehen ist, die Expertise besteht gerade darin, dass die Dame ganz subtil mit Einzelfällen umgehen kann und es gelingt ihr selbst nicht, in ihrem expliziten Wissen diese Subtilität ihres Urteils in Sprache abzubilden. Und das ist ein Grundproblem beim Explizieren und auch ein Grundproblem bei der Weitergabe von Erfahrungswissen an andere, dass man eine hohe Kontextsensitivität des Urteils entwickelt, dass sich die eigene Urteilsfähigkeit ganz eng an Fälle anschmiegt und dass es praktisch unmöglich ist, diese Sensibilität der Urteilskraft explizit definitorisch weiterzugeben. diese Sensibilität der Urteilskraft explizit definitorisch weiterzugeben. Vorletztes Beispiel, Teaching IT, das ist ein Beispiel aus meinen Lehrveranstaltungen, wo ich Studierenden versuche, dieses Kontextproblem zu erläutern, das wir jetzt schon ein bisschen eingekreist haben, am Beispiel der Unterrichtsstörungen. Da sage ich immer zu den Studierenden, stellt euch vor, ein Außerirdischer käme auf die Erde und der hat die Fähigkeit, sein Antlitz so zu verwandeln, dass er ausschaut wie ein Mensch, dass du nicht mehr erkennst, dass das der IT ist. Er ist aber sozial völlig unbegabt, weil er noch nie mit Menschenstören gehabt hat. Und jetzt kommt dieser IT und sagt, pass auf, ich möchte jetzt irgendwie durch Linz marschieren und möchte nicht erkannt werden. Sagen wir ein paar wichtige soziale Grundregeln, damit ich gut einsozialisiert wirke in dieser Gesellschaft. Nun sagen wir, pass auf, IT, also eine Geschichte wäre ganz was Basales, dass du den angemessenen räumlichen Abstand zu anderen Menschen einhältst. Wenn du denen räumlich zu nahe kommst, ist das unbehaglich für die Menschen. Und wenn du aber zu weit weg bist, haben die das Gefühl, du bist schizoid oder kontaktgestört. Also einfach den angemessenen Abstand. IT wird dann unter die Leute gehen, wird nach kurzer Zeit wahrscheinlich zurückkommen und könnte einen Hinweis haben, angemessen Abstand, was ist das? Das wären so ungefähr eineinhalb Meter. Jetzt, wenn der IT natürlich im Winter an den Bleschinger See geht und dort bewegt sich genau ein Liebesbauer und der rückt denen eineinhalb Meter die Pelle und folgt ihnen ständig in dem Abstand, werden die irgendwann sagen, bist du Außerirdischer? Mit Recht. Das heißt, die, die zurückkommen zu uns, verstört sind und die Regel funktioniert. Die werden sagen, pass auf, die Regel ist eine Regel, die in vielen Situationen angemessen ist, aber auf einem einsamen Strand am Meer oder so nicht. Und das Beispiel kann man jetzt natürlich weiterspinnen. Wie ist es, wenn der einsteigt in einen Lift, der angeführt ist mit Leuten und versucht, eineinhalb Meter Abstand einzuhalten und presst sich dann an die Liftwand? Würde man auch sagen, der ist kontaktgestört. Also der Sinn des Beispiels ist zu zeigen, es ist unmöglich, das ganze Weltwissen und Kontextwissen, über das wir verfügen, bei einer so scheinbar einfachen Fähigkeit wie den richtigen räumlichen Abstand zu anderen Menschen einzuhalten, zu explizieren, weil die Liste ohne Ende wäre. Wir könnten die Vielzahl besonderer Konstellationen und die Vernetzung dieser Fähigkeit mit unserem gesamten Weltwissen gar nicht explizieren. Und das wird an so einem Beispiel gut deutlich. nicht explizieren. Und das wird an so einem Beispiel gut deutlich. Letztes Beispiel. Den Herrn kennen Sie, das ist der Niki Lauda. Es gab in der deutschen Wochenzeitschrift Die Zeit. Ich weiß gar nicht, ob es das noch gibt. Wir kommen gar nicht mehr zum Zeitunglesen, wir Professoren. Wie war das in der Uni? Aber es gab eine schöne Serie, die hieß Ich habe einen Traum und da wurde also wöchentlich immer ein Prominenter oder eine prominente Person interviewt und gebeten, erzähl mir deinen Traum, wovon träumst du? Und vor vielen, vielen Jahren, ich glaube es war 20, 25 Jahre, war da Niki Lauda an der Reihe, der ja viel erlebt hat, wie Sie wissen, also drei Mal, glaube ich, Formel-1-Weltmeister, schwerer Feuerunfall am Nürburgring, fast gestorben, Nierentransplantation, dieser schlimme Flugzeug-Crash mit einem seiner Flugzeuge. Und dann wird dieser Niki Lauda gefragt, wovon träumst du? Und der Niki Lauda sagt, ja, ich träume davon, den Schatz meiner Erfahrungen, mein ganzes Wissen an meine beiden Söhne Lukas und Matthias weitergeben zu können. Mein Traum ist ein Modem. Bei mir an Adapter anstecken, bei die Burma auch und der ganze Schatz meiner Erfahrungen fließt drüber zu denen. Und das ist natürlich ein sehr berührender Traum. Der Traum einfach, dass wir in der Lage sind, die Erfahrung, die in uns geronnen ist, zu einem reichhaltigen impliziten Wissen auf den Begriff zu bringen und anderen diese oft schmerzhafte Erfahrung zu ersparen. Und die Frage ist, warum geht das nicht? Warum genau geht das nicht? Warum ist es nicht möglich, diese Erfahrung stellvertretend für andere zu machen? Auch das ist eine ganz wichtige Facette dieses Themas des impliziten Wissens. Ich fasse es jetzt zusammen. Wir haben jetzt links unseren erfahrenen Experten und wir haben rechts unseren Novizen, der Experte werden möchte. Und wir hatten anfangs diese Idee, es müsste auch möglich sein, dass der Experte sein Wissen, sein Können, seine Erfahrung auf den Begriff bringt und der andere Mensch an diesen Begriffen, an diesen Explikationen lernt und das in eigenes Können rückübersetzt. Und wir sehen jetzt, da gibt es mehrere Hindernisse. Das erste Hindernis nenne ich das Explikationsproblem. Offenbar stößt unsere erfahrene Person an vielfältige Grenzen in ihrem Versuch, das, was sie weiß, kann, fühlt, denkt, sich angeeignet hat zu explizieren. Die muttersprachliche Grammatik war ein Beispiel. Sie erinnern sich, laufen, geh laufen. Das Radfahren war ein Beispiel. Sie erinnern sich, der Radfahrer kann zwar vorzeigen, wie man das Gleichgewicht hält, aber er kann es nicht verbalisieren. Unser IT war ein Beispiel. Wir scheitern schon daran, diese scheinbar alltägliche, triviale Fähigkeit, den richtigen räumlichen Abstand zu anderen einzuhalten, lehrfähig zu machen und in Buchform zu gießen. Wir haben Schwierigkeiten zu begründen, warum wir es für unplausibel halten, dass die durchschnittliche Trächtigkeitsdauer von Säugetieren ein ganzzahliges Vielfaches der Zahl Pi ist. Also wir stoßen auf Grenzen in der Explikation dessen, was wir uns zu eigen gemacht haben. Und das zweite Problem, das man an unseren Beispielen gut sehen kann, ist vom Explikationsproblem zu unterscheiden. Das ist das Instruktionsproblem. Wir sehen, dass es offensichtlich ein ganz eigener Lernschritt ist, aus einer Explikation etwas Eigenes zu machen. Also aus dem, was jemand von sich als Wissen abgetrennt hat, etwas Persönliches wieder zu machen, es zum persönlichen Schatz der Überzeugungen, zu einem persönlichen Können werden zu lassen. Wir sehen hier wieder die BWL-Studierenden, denen es offensichtlich noch nicht gelingt, das explizite Wissen in Handlungskompetenz zu übersetzen. Das ist offenbar ein ganz eigener Lernschritt, wo wir auch ganz eigene didaktische Vorkehrungen brauchen. Wir sehen den Niki Lauda, der vielleicht vieles von seinen Erfahrungen in Form des Wortes weitergeben kann, der aber trotzdem weiß, die Kinder der Lukas und der Matthias müssen das durch Eigenerfahrung verinnerlichen. Das bloß Gehörte ist noch nicht das Gekonnte und Gewusste. Wir sehen unsere Dame, die zum Thema Humor im Unterricht referiert. Alles weiß über Humor, aber halt selber nicht wirklich witzig ist. Und dann gibt es noch ein letztes Problem. Und dann höre ich auf. Das ist ein Problem, das ich besonders interessant finde. Und ich nenne es das Modifikationsproblem. Und Sie kennen vielleicht Erscheinungsformen dieses Modifikationsproblems aus Ihrer alltäglichen Erfahrung. Was passiert eigentlich, wenn diese beiden ersten Probleme gelöst sind? Also wir haben jemanden, der etwas gut kann und der kann dieses Können auf den Begriff bringen. Und diese Begriffe und diese Regeln wandern dann zum Lernenden und der Lernende kann das auch tatsächlich in ein Können eigentlich genauso geschmeidig wie dieses erfahrungsgesättigte, intuitive Können des Experten. Und in vielen Fällen, glaube ich, ist es das nicht. Also wenn jemand am Montag freundlich zurückkommt von einem Sozialkompetenzseminar, das von Freitag bis Sonntag gedauert hat, dann merkt es das irgendwie, dass das nicht intuitiv sozial kompetent und zugewandt ist, sondern es wirkt in gewisser Weise wie angewandtes Wissen. Also das heißt, dort wo sozusagen das intuitive Geschmeidige Können auf den Begriff gebracht wird und wo daraus ein Dienst nach Vorschrift wird, merkt man das. Es wird unter der Hand sozusagen diese Subtilität des Könnens in einer empfindlichen Weise modifiziert. Das könnte man jetzt an vielen Beispielen natürlich ausdeuten. Übrigens für die literarisch Interessierten von Ihnen, der Heinrich von Gleist spielt mit diesem Problem in einem Text, der heißt Über das Marionettentheater. von Kleist spielt mit diesem Problem in einem Text, der heißt Über das Marionettentheater. Da kommt ein Jüngling vor im Bade, der in natürlicher Anmut sich da und in natürlicher Grazie bewegt und dann fällt sein Blick zufällig auf einen Spiegel und er sieht sich in dem Spiegel und denkt sich dann, mein Gott, ich bin ja dieser Statue im Museum, total ähnlich in meiner Anmut, die ich kürzlich gesehen habe, und versuche dann, diese Anmut bewusst zweckmäßig zu reproduzieren. Und in dem Moment, wo er das probiert, kollabiert diese Anmut. Das, was vorher von selbst gelungen ist, ist jetzt gewollt, zu sehr gewollt, und dann kollabiert sozusagen diese ganze Geschmeidigkeit. Also es gibt vielleicht Dinge, die man nicht so intensiv wollen darf, sondern die in gewisser Weise Nebenprodukt sein müssen. Und das gilt vielleicht auch beim Können. Wer von Ihnen schon einmal versucht hat, einschlafen zu wollen, der kennt dieses Problem. Das war es im Wesentlichen, was ich Ihnen sagen wollte. Ich hoffe, dass es gelungen ist, Ihnen so eine Grundidee des Verhältnisses zwischen Expliziten und Impliziten zu vermitteln und Sie ein bisschen einzuladen, auch zum gemeinsamen Gespräch und zur Diskussion. Vielen Dank. elf Beispielen absolut angeregt worden. Ich will mehr über Wissen wissen. Und ja, meine Alma Mater ist ja die JKU und ich möchte niemals tauschen. Ich bin sehr glücklich mit meinem Studium der Kultur- und Mediensoziologie damals. Aber Stefan Koch, was sagst du über unsere Studierenden oder über die JKU, vor allem über diese Abteilung, die ja diese beiden Referate zusammenfasst? Ja, zuerst einmal vielen Dank für den Vortrag. Man könnte jetzt versucht sein zu sagen, dass Kunst vielleicht die Lösung ist oder die Reduktion dieser Probleme darstellen könnte. Aber ich möchte vielleicht mal allgemeiner beginnen. Wir haben eine Abteilung für künstlerische Wissensvermittlung, aber wir befassen uns darüber hinausgehend auch noch mit dem Thema Kunst und Wissenschaft. Also wir sehen und wir dem Thema Kunst und Wissenschaft. Also wir sehen und wir wissen, Kunst und Wissenschaft haben sich in den letzten wahrscheinlich Jahrhunderten etwas auseinanderentwickelt. Wir erkennen das auch daran, dass es eigene Universitäten gibt, Kunstuniversitäten und die anderen Universitäten. Und es zeigt sich, dass wir als Wissenschaftler sehr darauf trainiert sind zu abstrahieren, zu explizieren und dass wir damit vielleicht aber auch gewisse Einblicke verlieren. Und mein Vorgänger, mein Art Lukas, hat mit Rektor Bast, mit dem damaligen Rektor Bast, ein Manifest geschrieben, wo es sehr darum gegangen ist, dass wir wahrscheinlich in der Wissenschaft auch von Kunst sehr stark profitieren können und andersrum. Was ist damit gemeint? Damit gemeint ist, dass man mit künstlerischen Zugängen auch in der Wissenschaft andere stärkere Beiträge vielleicht leisten kann, mehr auf seine Intuition vielleicht auch hören kann und dass wir diese beiden Bereiche noch näher zusammenbringen sollten und in einen stärkeren Austausch gehen sollten. Wir haben daher beispielsweise jetzt seit letzten Wintersemester ein gemeinsames Studium, Transformation Studies, Art Cross Science mit der Universität für Angewandte Kunst, wo es unter anderem darum geht, sowohl künstlerische als auch wissenschaftliche Zugänge zu vermitteln. Aber zur künstlerischen Wissensvermittlung. Ich möchte vielleicht versuchen, ein bisschen den Vortrag anzuknüpfen aus einer vielleicht ein bisschen dilettantischen Perspektive, aber ich glaube schon, dass die künstlerische Vermittlung andere Kanäle öffnen kann. Und es war natürlich der Abbildung geschuldet, dass hier bei der Explikation eigentlich immer ein Buch dargestellt wurde. Das ist das klassische Beispiel, aber die Frage ist, gibt es andere Möglichkeiten, die einer gewissen Explikation nahekommen und die vielleicht eine stärkere Aufnahme auf der anderen Seite oder dieser stärkeren Aufnahme zugänglicher sind. Und da könnten künstlerische Zugänge ein Weg sein. Wir sehen oder haben gesehen als Wissenschaftler immer stärker, dass das, was wir als Wissen anbieten, auch der Gesellschaft zu einem geringeren Ausmaß wahrgenommen wird und zu einem geringeren Ausmaß auch verstanden und auch geglaubt wird, muss man sagen. Da hat sicher die Corona-Pandemie einen großen, muss man sagen, Flutlicht darauf gerichtet, wie viel Skepsis es hier gibt. Skepsis ist grundsätzlich etwas Gutes, es ist dem Wissenschaftler und der Wissenschaftlerin auch eigenskeptisch zu sein und auch eine gewisse Hörigkeit jetzt vielleicht der Gesellschaft gegenüber dem, was jetzt Rektorinnen, Rektoren, Professoren, Professoren sagen, auch das ist nicht per se etwas Schlechtes. Doch wir haben gesehen, dass wir neue Wege der Vermittlung brauchen. Wir brauchen neue Wege der Vermittlung von Wissen, von Wissen in die Gesellschaft, von Wissen zu Mitgliedern der Gesellschaft und, und das ist für uns als Universität natürlich besonders auch wichtig, zu Kindern und Jugendlichen. Das heißt, bei Kindern und Jugendlichen schon das Interesse, das Verständnis dafür zu wecken, was ist Wissenschaft, was kann Wissenschaft, was sind auch Grenzen der Wissenschaft. Und da tun wir uns oder viele von uns, nicht an der JKU, aber an anderen Universitäten, teilweise auch schwer als Wissenschaftler. Wir leben, und das muss man vielleicht auch sagen, oder zumindest viele von uns, in einer gewissen Bubble, wo man auf eine bestimmte Art kommuniziert, über wissenschaftliche Methoden spricht, was aber in der Gesellschaft so nicht ankommt, nicht verständlich ist und nicht durchdringt. Und in all diesen Kontexten ist Kunst, Und in all diesen Kontexten ist Kunst, künstlerische Vermittlung mit unterschiedlichsten Kunstformen, kann eine Hilfe sein, kann ein Kommunikationsmittel sein und kann vor allem, und jetzt versuche ich noch einmal sozusagen auf den Vortrag zu reflektieren, vielleicht uns als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch helfen, auf andere Art zu explizieren oder in Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlerinnen Wege zur Explikation zu finden. Vielleicht nicht in eine Formel, in ein geschriebenes Wort oder zumindest nicht alleine, sondern in unterschiedliche Formen von künstlerischer Darstellung oder Beschäftigung. Und andererseits aber auch das Thema und die Herausforderung für andere Personen, diese Inhalte oder Ideen wahrzunehmen, zu erfahren, zu verstehen. sehr gerne habe und sehr gerne verwende, vielleicht über einen künstlerischen Ausdruck, ein künstlerisches Artefakt hier zu einem stärkeren Verständnis, zu einer stärkeren Erfahrung und damit vielleicht direkter zu einem Verständnis für das Dahinterliegende zu kommen, als es über andere Formen der Explikation, wie wir sie als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vielleicht gewohnt sind, und damit sozusagen auch einen völlig anderen Effekt zu erreichen. Vielen Dank und dieses Stichwort der Kunst und ihrer Rolle in der Wissensvermittlung, da geht jetzt meine Frage an den Zirkusdirektor Ayran Berg. Ayran, wie jongliert ihr im Zirkus des Wissens mit Wissen? Wie kann man sich das vorstellen? Sag ein paar Worte bitte über den Zirkus und wie hier Wissen vermittelt wird. Es gibt ja doch schon einige Jahre jetzt und vielleicht magst du ein paar Worte sagen. Der Zirkus ist jetzt vom Spielen her zwei Jahre alt und in einer relativ kurzen Vorbereitungszeit haben wir schon 16 oder 17 Uraufführungen gemacht, weil es geht nicht nur um Kunst Übersetzung von Kunstwissenschaft und kindliche Neugierde, wie wir es ganz am Anfang genannt haben, bei uns funktioniert. Und es gibt so mehrere, um auch auf die einleitenden Worte zurückzugehen. Wir arbeiten viel mit Humor, auch auf der Bühne, aber auch im Unterricht, weil der Zirkus sehr viel in Schulen geht. Wir haben eine kaufmännische Kompetenz und wir haben uns schon auch mit der Zahl Pi beschäftigt, aber danke für diese Verbindung mit der Trächtigkeitsdauer. Das können wir dann in einer unserer Pi-Days dann mit einbauen. Aber meine Intuition sagt mir, weil wir viel hören, dass wir eine kleine Übung machen sollten, weil wir im Zirkus des Wissens immer diese Übung machen und die importieren wir heute kurz in den Kepler-Salon. Aber da muss ich dich kurz bitten, ob du mir das Mikrofon hältst, weil ich brauche beide Hände dafür. Das heißt, es dürfen auch die, die zu Hause vor den Fernsehern sitzen oder Computer sitzen, natürlich auch an der Übung teilnehmen. Und ich möchte Sie alle bitten, mitzumachen. Also zuerst bitte ich Sie alle, Ihre Hände so zu falten, wie Sie es immer tun. Wer die Übung schon mal gemacht hat, weil Sie im Zirkus waren oder bei einem nur du, tut mir leid. Ich fühle mich ausgeschlossen. Das machen wir dann eine spezielle Übung. Die, die die Übung schon mal gemacht haben, können wir sehen, ob es schon Fortschritte gibt seit dem letzten Mal. Also einfach die Hände so zusammenfalten, wie sie es immer tun und schauen, welcher Daumen oben ist. Bei mir zum Beispiel ist der linke Daumen oben. Manche würden den rechten haben. Zwei Fälle auf der ganzen Welt hatten die beiden Daumen parallel zueinander. Das habe ich nur zweimal und ich mache diese Übung wirklich sehr oft. Also alle, die den linken Daumen oben haben, bitte hebt die linke Hand. So, so wie ich. So, jetzt einfach in den Raum umschauen, so, wie viele Hände oben sind. So, danke, jetzt können wir die Hände alle online die nicht den ganzen raum sehen also ein gutteil der ein gutteil ja und alle die den rechten daumen oben hatten bitte die rechte hand heben ja also in diesem raum ist es wesentlich ausgeglichener als andere orte normalerweise sind so 75 Prozent der Menschen haben den linken Daumen oben. Das hat eine wissenschaftliche Forschung gezeigt. Circa 75 Prozent der Weltbevölkerung hat den linken Daumen oben. Aber es gibt keinen wissenschaftlichen Grund, warum das so ist. Jetzt bitte ich einfach die Hände umgekehrt zu machen. Also ich werde jetzt mal kurz den rechten Daumen oben halten. Das fühlt sich ein bisschen komisch an, oder? Genau. Und jetzt kann man so die Hände locker schütteln und einfach die Hände so falten, wie man es immer tut. Und einfach schauen, wo ist die linke Hand, wo ist die rechte Hand. Und jetzt bitte versuchen, das umgekehrt zu machen. Danke. Also, wenn Sie in den Zirkus kommen, dann werden Sie es können. Aufnahmekriterium. Aufnahmekriterium, ja, genau. Also es geht bei uns im Zirkus auch, und das ist vielleicht die Verbindung auch von Kunst und Wissenschaft, dass wir uns alle auch außerhalb unserer sogenannten Comfort Zone bewegen. Und dort, wo ich für mich, das wo wir außerhalb der Comfort Zone sind, ist dort, wo Innovation auch möglich ist oder auch Lernen möglich ist. Und wie schon gesagt, es geht uns bei uns ganz stark um die Neugierde. Und wir gehen davon aus, dass jeder Mensch neugierig ist und jedes Kind neugierig ist. Sir Ken Robinson, der uns ja auch in Linz besucht hat, damals bei Linz 0 Neu, bei I Like to Move It, Move It, bei dem großen Schulprojekt, hat ja gesagt, every child is talented, but we are all talented differently. Und deshalb arbeiten wir auch in unseren Projekten mit Künstler und Künstlerinnen aus verschiedenen Genres, damit Kinder, Jugendliche und kindlich Gebliebene verschiedene Möglichkeiten haben, da hineinzutreten. Und natürlich jedes Kind will die Welt erfahren. Und wir werden alle neugierig geboren, aber viel zu oft werden wir abgewiesen, ignoriert, ruhiggestellt oder entmutigt. Und der Zirkus ist dazu da, um diese Türen wieder aufzumachen und Empowerment zu ermöglichen. Und auch arbeiten wir ganz viel mit Resilienz, damit man sich auch gegen diese Dinge auch wehren kann, damit dieser mögliche Verrat an die Möglichkeiten von Kindern und Jugendlichen zu kompensieren. oder war die Ermutigung oder auch die Aufforderung, Vlatein sapere aude, Wege, Waage zu wissen oder Waage zu erfahren. Und von Kant, damit ich auch jemanden zitiere, wurde es übersetzt, habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen. Das lässt sich hoffentlich nicht nur gut zitieren, sondern auch erlebbar gemacht in dem Zirkus, dass man es auch realisiert, bedenkt und realisiert. Mich persönlich interessiert natürlich vielmehr die andere Bedeutung von Sapere, Latein, das Schmecken und Riechen, also dieses Wissen schmecken. Und wir hoffen, dass da auch mit dem Zirkus auch auf die Wissenschaft nicht nur Vertrauen gewonnen wird, sondern auch Appetit gemacht wird. Und da schmecken und das Riechen ist natürlich auch die Verbindung zu dieser sinnlichen Erfahrung unserer Arbeit im Zirkus. Unsere Aufgabe ist, komplexe Themen sinnlich erfahrbar zu machen oder im Spiel umzusetzen, um auch da sinnlich erfahrbar gemacht zu werden und wo Menschen, auch junge oder ältere, nicht nur Zuschauerinnen sind, sondern auch zum Mitmachen angeregt werden. Wissen Sie, Verhütung ist natürlich auch Beziehung und wir versuchen in unserer Arbeit sehr viele Beziehungen aufzubauen. Also insgesamt waren schon über 25.000 Menschen im Zirkus in genau zwei Jahren, in denen wir spielen, verschiedener Altersgruppen. Und es gibt den sogenannten sichtbaren Zirkus, das sind unsere Aufführungen, und den sogenannten unsichtbaren Zirkus, wo wir mit Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen der JKU in Schulen gehen, in sehr unterschiedliche Arten von Schulen und wie unser Sparkling Science Projekt, wo wir an 14 Schulklassen von sehr unterschiedlichen Schulen über drei Jahre lang arbeiten und das auch wissenschaftlich begleiten. Und eine der schönsten Rückmeldungen bis jetzt in dieser wissenschaftlichen Beurteilung war, dass Kinder und Jugendliche sagen, wir haben gelernt, dass wir auch gute Ideen haben. Wenn wir das schaffen, dann hat sich diese ganze Aufgabe gelohnt. Und wir versuchen eben diese auch technische, schwierige, komplexe, technische Themen wie Artificial Intelligence anders umzusetzen. Wir haben auch das Glück, dass es das Ars Electronica Zentrum in Linz gibt. Also müssen wir das nicht abdecken. Wir können Ars Analogica sein, ich sage, um über die Emotionen, über das Spiel diese komplexen Themen zu vermitteln und das Kasperl, das künstliche Intelligenzstück war mit einem Kasperl und haben über einen Kasperl als Elektroniker die analogste Form des Theaters gewählt. Über die Marionette, über den Kasperl und auch über Schattentheater. Und wenn du jetzt kurz die Bilder zeigst, und wir können auch irgendwann mal unterbrechen, das ist der Raum für die, die noch nicht da waren. Also ich hoffe, ihr werdet zahlreich kommen. Inspiriert nach einer Scheune, weil es dort steht, wo früher die Scheune vom Schloss gestanden ist. Schau mal, wo muss ich da drücken? Ja, also Art, Science and Childlike Curiosity. Wir haben eröffnet mit einem Stück, das hieß Mondraum und Planetenklang. Das war die Geschichte des Lebens von Johannes Kepler, weil wir gelernt haben, dass viele Studierende nicht wissen, wer Johannes Kepler war. Man googelt alles, nur nicht den Namen der Universität. Und das war ein Schattentheater zum Leben von Johannes Kepler. Also ich versuchte einfach schnell durchzugehen mit einem wunderbaren Overhead-Projektor. Also auch ein analoges Instrument. Also Schattentheater spielt eine große Rolle. Wir haben mit einem Tanzstück, das ist Silke Grabinger, die in Linz lebt und arbeitet mit ihrem Stück bei einem Roboter. Dieses Stück haben wir gerade bei der Eröffnung der Biennale in Venedig gespielt. Otto Lechner und Anne Bennet haben sich mit dem Thema Photosynthese beschäftigt. Das war auch eine sehr schöne Begegnung, die erste Begegnung, weil die drei Physiker und Chemiker, die Otto getroffen haben, gefragt haben, warum wollen Sie etwas über Photosynthese machen? Und er sagte, wissen Sie, wir singen über die Liebe und wir singen über den Frühling, aber wir singen nicht über Photosynthese. Und ohne Photosynthese gäbe es keine Liebe und keinen Frühling. Und die haben sich total gefreut, weil man in Otto sie erinnert hat, dass sie das eigentlich existenziellste Forschen haben, alles Material zur Verfügung gestellt, was sie nur wollten. Haben sich dann bei der Premiere total gefreut, dass sie ihre Texte in den Liedern und Texten wiedergespiegelt gefunden haben. Wir haben uns auch mit Meeresbiologie beschäftigt, aufgrund von den Büchern, die jetzt sehr erfolgreich sind, diese Trilogie Faszination Krake, Qualle und Haie, das kommt jetzt im Juni als dritter Teil und da haben 80 Kinder und Jugendliche mitgespielt. Also nochmal eine andere Form von Erfahrung und in dem Zeitraum hat auch von der School of Education der Biologe, der zufällig Meeresbiologe und Kraken geforscht hat, Vorträge für Kinder und Jugendliche gehalten und hat gesagt, er will nur mehr für sie Vorträge halten, weil die haben viel mehr besser aufgepasst als die Studierenden. Wir haben uns auch mit dem Thema Dummheit beschäftigt. Darüber gab es auch einen Salon. Du musst sagen, wann ich aufhören soll, weil es geht endlos weiter. Mit so Live-Comics-Zeichnern. Wir können ja dann Fragen stellen, wer hat welche Produktion gesehen. Wir haben uns mit dem Thema Covid beschäftigt und Einsamkeit mit dem Karl Sibelius. Ich weiß nicht, ob jemand das Stück R.U.R. kennt. Da war wieder der Roboter von unserer Me die Menschheit auslöschen und das wurde neu bearbeitet. Und Karl Schapek hat eigentlich das Wort Roboter für diese Maschinen, die für uns arbeiten, in Umlauf gesetzt. Also das Wort stammt von ihm. Wir benutzen eine wunderbare alte Theaterform Kamishibai. Das ist eine japanische Papiererzähltheaterform und da machen wir eine Serie über Wissenschaftlerinnen. Das ist Mary Anning, die sich mit Dinosaurier zuerst beschäftigt hat und alle ihre Erkenntnisse und Forschungen nie selber präsentieren durfte, weil sie Mädchen oder dann eine Frau war und hat ihre Familie ernährt, indem sie die Dinge, die sie gefunden hat, an Wissenschaftler und Museen verkauft hat. die Dinge, die sie gefunden hat, an Wissenschaftler und Museen verkauft hat. Das war ein philosophischer Diskurs über Kepler und Galilei und Ethik. Da hat sogar ein Philosophie-Professor mitgespielt. Also es gibt unterschiedliche Arten, bei uns mitzumachen. Das Thema Well-Being für Junge, das für Kinder. Hier geht es um Coding. Das war Zusammenarbeit mit auch School of Education und unserem Cool Lab. Und da war es auch so, dass die Erstaufführung mit 40 Kindern und Jugendlichen gemacht wurde. Und die kriegen wir aber nicht immer frei, weil das Stück ist sehr populär bei Schulen vor allem. Die kriegen wir nicht frei. Und jetzt hat die Choreografin eine Fassung erarbeitet, wo die Leute aus dem Publikum selber tanzen und dadurch gleich das Coding und Choreography zusammen erlernen, sodass wir die Stücke weiter spielen können. Das ist einer der Projekte ohne Druck der Präsentation. Da haben wir bei Wellbeing von Jugendlichen gearbeitet und das ist jetzt ein neues Stück jetzt rausgekommen, Circus of Wellbeing, aber die trafen sich dann bei uns im Zirkus und haben einfach ihre Erfahrungen geteilt und haben wunderbare Burger vom Kujo gekriegt. Das hat ihnen am meisten imponiert, haben sie gern geschrieben. Das ist ein Stück über Mathematik, wo auch die Zahl Pi vorgekommen ist. Und wir haben auch einen Service vom Zirkus, dass wir manche unserer Produktionen in Gebärdensprache übersetzen. Wir arbeiten auch mit dem Schulzentrum. Wenn du mich nicht unterbrichst, werde ich immer weiterreden. Das ist ein Stück zum Thema Geschichte, Zeitgeschichte, wo es auch sich damit beschäftigt, wie können wir über Holocaust Unterricht heute, wo die Zeitzeuginnen nicht mehr da sind. Da hat sich die Schauspielerin quasi vor dem Publikum in eine Zeitzeugin verwandelt und wieder zurück und erzählte deren Lebensgeschichte, verbunden auch mit viel Musik. Das sind die Qualle, das ist der zweite Teil. Da sieht man ja auch, wie viele Jugendliche da mitwirken. Das war ein Projekt über Hass im Netz, Mitwirken. Das war ein Projekt über Hass im Netz, wo ein türkisch-österreichisches Rap-Duo in Schulen Workshops gemacht hat mit Jugendlichen zu dem Thema und manche dieser Erfahrungen sind dann in das Stück geflossen, wo wir auch quasi TikTok-Ästhetik und so weiter benutzt haben und das Emotionale auch in Körp in Tanz verwandelt wurde. So. Das ist das. Das ist jetzt mein Stichwort. Ja? Da greife ich das auf. Ja, da ist Ada Lovelace, die Geschichte von Ada Lovelace, die das erste Computerprogramm geschrieben hat. Auch eine Frau, die nicht Mathematikerin und auf der Universität sein durfte. Und ja, kein Stück. Da musst du was sagen. Genau, Adler Love Place war der Anlass, wo Ayran Berg und ich gesagt haben, wir möchten auch gerne kooperativ arbeiten, insofern als dann Ali Meier-Perenkopf, die Puppenspielerin, hier zu Gast war. Wir haben dann den Kepler-Salon gänzlich umgestellt. Es war dort die kleine Bühne. Und Sie glauben gar nicht, das Stück war ab sechs Jahren. Es waren ungefähr zehn Kinder mit sechs Jahren da. Und der Rest waren nicht die Großeltern, sondern es waren einfach Gäste, die sich dieses Stück anschauen wollten. Und wir haben auch eine Theatermacherin heute unter uns, die im Zirkus schon viele Stücke inszeniert hat. Also es gibt eine sehr schöne Überschneidung hier. Kepler Salon, seit 15 Jahren ein Ort der Aufklärung und des gesprochenen Wortes. und wir haben in unserem Slogan, unter unserem Logo auch, den Slogan Wissen in Gesellschaft. Und das soll jetzt meine Einladung sein an Sie, hier auch Fragen stellen zu können oder sich mit uns auszutauschen. Mich hat das Beispiel mit den BWL- und den Pädagogikstudenten sehr interessiert, die da eine Jeans-Produktion managen mussten, weil es nicht sehr verständlich ist für mich. Die BWL-Studenten hatten explizites Wissen, aber es hat ihnen offensichtlich nicht viel genützt. Aber es hat ihnen nicht nur nichts genützt, sie sind ja auch schlechter gewesen als die unverbildeten Pädagogikstudenten. Und das finde ich erstaunlich, weil wenn sie schon ihr explizites Wissen nicht nutzen konnten, warum waren sie schlechter? warum waren sie schlechter. Da hat offensichtlich möglicherweise das explizite Wissen, das sie hatten, das implizite Wissen gestört oder verblödet sozusagen. Und da müsste man sich dann als BWL-Professor überlegen, warum wären die schlechter als die anderen, die gar nichts wissen. Und hat man das untersucht oder waren das nur zufällige Ausreißer, dass sie schlechter waren und nicht wirklich signifikant schlechter? Das ist eine sehr interessante Frage, die Sie stellen. Also zunächst muss ich zu der Untersuchung sagen, ein Defizit in der Publikationspraxis dieser Forschergruppe zu dieser Studie damals war, dass die nirgendwo sozusagen den Algorithmus des Computerplanspiels offengelegt haben. Das wäre eigentlich wahnsinnig interessant zu schauen, wie komplex war das System eigentlich tatsächlich. Und das wäre deshalb wichtig gewesen, weil es Vorbefunde gibt oder damals schon gab aus den 1980er Jahren, wo man in sehr diszipliniert angelegten experimentellen Untersuchungen versucht hat herauszufinden, unter welchen Bedingungen ist sozusagen ein expliziter Modus, also viel Nachdenken, Wissen erinnern, rational an das System herangehen, einem impliziten, eher probierenden, intuitiven Modus überlegen. Und damals konnte man gut sehen, das hat sehr viel zu tun mit der Komplexität und sozusagen der Salienz oder der Undurchschaubarkeit des Systems. Also das heißt, wenn wahnsinnig viele Variablen im Spiel sind, wenn es eine Zufallsvariable zum Beispiel gibt, wenn es viel Hintergrundrauschen gibt, viel irrelevante Informationen, wenn es einen Timelag gibt, also wenn die Konsequenzen des eigenen Handelns erst mehrere Spielrunden später sichtbar sind, entsteht irgendwann eine Komplexität, wo der intuitive Problemlöser dem, der versucht, das in den Griff zu kriegen, offensichtlich überlegen ist. Und das wäre jetzt interessant gewesen, natürlich bei diesem System zu schauen, in die Systemarchitektur hineinzuschauen. Also kurzum, wir wissen es nicht, warum die überlegen waren oder warum es allenfalls Interferenzeffekte gegeben hat, die Sie jetzt vermuten, dass das explizite Wissen sogar schädlich ist. Was aber gut untersucht ist, ist dieses Phänomen Joking Under Pressure, vor allem in der Sportwissenschaft, wo es dieses Phänomen tatsächlich gibt, dass Leute, die etwas explizit gelernt haben, wenn die dann unter Wettkampfdruck kommen, Leuten, die es intuitiv gelernt haben, unterlegen sind. Es gibt eine wunderbare Untersuchung zum Golfspiel, also ich verstehe nichts davon, ich bin kein Golfer, aber wir haben Golf-Expertinnen und Experten, wie ich weiß, hier. Eine schöne Untersuchung, wo das gezeigt worden ist, da hat eine Versuchsgruppe das Golfen explizit gelernt, also die haben einfach gelernt, wie tut man da beim Golfschwung und haben das geübt und eine andere Gruppe hat intuitiv gelernt, also einfach so lange probiert, bis der Golfschlag eben auch funktioniert hat und dann hat man beide Gruppen unter Stress gesetzt und da waren die Leistungseinbrüche bei der Gruppe, die explizit gelernt hat, sehr groß, während die Gruppe, die intuitiv gelernt hatte, kaum eingebrochen ist und das hat man sich so erklärt, dass die Gruppe, die intuitiv gelernt hatte, kaum eingebrochen ist. Und das hat man sich so erklärt, dass die Leute dann versuchen unter Druck es besonders gut zu machen, also besonders sorgfältig nachzudenken, in die Selbstüberwachung zu gehen und dass das dann genau diese Interferenzeffekte erzeugt, die Sie ansprechen. Ja, vielen Dank. Ich habe jetzt um diesen Würfel hier sucht, eigentlich aus einem kleinen Unbehagen heraus. Ich versuche das zu sagen, hoffe es auch zu wissen. Das Unbehagen ist entstanden beim genauen Zuhören und in der Feststellung, dass hier heute Abend eine ganze Menge sehr kluger Köpfe aus unserer Geistes- und Kulturgeschichte zitiert wurden. Kleist, Kant, Popper. Gleichzeitig ist mir aufgefallen, dass keinerlei Erwähnung gefunden haben, ebenso viele kluge Köpfe etwa aus dem lateinamerikanischen Raum, aus dem asiatischen Raum oder gar aus einem afrikanischen Kontext. Und ich würde es ja suchen, vielleicht ganz kurz uns die zeit zu nehmen ihre ausführungen des heutigen abends auch sozusagen noch mal anzuwenden indem wir die schablone wechseln lassen lassen sie uns vorstellen ganz einfach ein kleines dorf etwa im süden burkina fasos in der kleinen gemeinde die abgeschnitten ist von stromversorgung was, wo vor allem das genaue Hinschauen auf Wissensproduktion und Wissensvermittlung ganz besonders spannend wird. Denn ich habe den Eindruck und ich beschäftige mich schon lange damit, dass diese Zweiteilung von explizitem und implizitem Wissen so gar nicht anwendbar ist, so gar nicht anwendbar ist, weil alleine die Explizierbarkeit, wie wir sie kennen, Bücher, digitale Medien, was auch immer, gar nicht vorhanden sind. Diese altradierte Form, dass der Dorf oder der Stamm des Ältesten die Jungen unter dem Baobab um sich schart und aus seinem Leben oder aus seinem Erfahrungsreichtum erzählt, ungeachtet, ob das jetzt der Wahrheit entspricht oder nicht. Deshalb auch dieser Märchen- und Mythen- und Legendenreichtum, trotz alledem Menschen total befähigt, unglaublich viel zu können und viel zu wissen. Ich bin erstaunt, dass Menschen in der Lage sind, einen 10 Liter Eimer Wasser über eine Wegstrecke von 5 Kilometern auf dem Kopf zu tragen, ohne auch nur einen Tropfen Wasser zu verschütten. Das geht jetzt in etwa in die Richtung des Beispiels, das Sie gewählt haben mit dem Radfahren, aber das wird weder implizit noch explizit vermittelt. Die können das, weil sie es von klein auf sozusagen mitverfolgen und dieses Know-how, sozusagen mitverfolgen und dieses Know-how, diese Kompetenz sich aneignen, nämlich genau in den sehr unscharfen Zwischenbereichen von implizitem und explizitem Wissen. Vielleicht können Sie noch ein paar Worte dazu verlieren. Dankeschön. Also ich möchte Ihnen überhaupt nicht widersprechen, bin Ihnen sehr, sehr dankbar für die Wortmeldung. Es ist tatsächlich wahnsinnig interessant, Formen der Wissensweitergabe in sozusagen stark oralen Kulturen sich anzuschauen. Und die Leute, die sich mit implizitem Wissen beschäftigen, wenden sich nicht zufällig sehr stark häufig der Ethnografie zu, aus genau diesem Grund. Also ich glaube, dass da wahnsinnig viel zu holen ist, übrigens auch, weil Sie den asiatischen Raum angesprochen haben. Also auch da gibt es ja ganz andere Formen von Wissen und andere Frames, was jetzt die Bezogenheit des Lernenden auf den Lehrenden betrifft, zum Beispiel. Polanyi hat ja ganz stark gemacht, sozusagen die Meister-Lehre- Beziehung, also das Lernen vom Meister, seine Autorität anerkennen, auch wenn du noch nicht verstehst, was er weiß, das ist in unserem Kulturkreis eine ziemlich, die ist ziemlich unsexy sozusagen, die Vorstellung. Also zu sagen, ich muss einem Lehrenden tief vertrauen im Respekt vor seinem Können, vor seiner Erfahrung, das wird im asiatischen Raum ganz anders geframed. Also ich glaube, dass gerade es interessant wäre, kulturvergleichend zu schauen, wie geht man mit dieser Thematik eigentlich der impliziten Weitergabe von Wissen in verschiedenen Kulturen um. Also ich bin Ihnen sehr dankbar für die Wortmeldung. Also ich bin Regisseur und durfte auch am Zirkus des Wissens bereits etwas realisieren, was mir viel Freude beschert hat. was mir viel Freude beschert hat. Mir scheint es auf das hinaus zu laufen, was ich da heute alles wirklich Spannendes erfahren habe, dass es diesen Unterschied, also ich formuliere das, ich kann etwas verstehen oder ich begreife es. Also für mich ist begreifen viel mehr als verstehen, weil das auch meinen gesamtkörperlichen Einsatz in irgendeiner Weise repräsentiert, also meinen physischen, meinen psychischen, mein ganzes Sein. Dann wollte ich, ich habe bei den Yanomami in Nordbrasilien, habe ich das erleben können im Zusammenhang mit einem Projekt, was diese rein mündliche Weitergabe von Wissen oder von Fähigkeiten oder Fertigkeiten anbetrifft. Eine Kultur, die sich auch der Schrift verweigert, hat dann ganz bewusst in unserer heutigen Zeit, also vor, glaube ich, 10 oder 15 Jahren, weil das alleine daran scheiterte, da war, glaube ich, eine kanadische Wissenschaftlerin dort, die da auch durchaus wohlwollend empfangen wurde, und die hat gesagt, ja klar, warum nicht, warum sollen wir keine Schrift haben? Und die hat dort, glaube ich, zwei oder drei Jahre gelebt und hat sich bemüht, eine Schriftform zu erzeugen, zu verschriftlichen, diese mündliche Sprache, und scheiterte letztlich daran, dass sie dann endlich auch in der Lautbildung diverse Symbole entwickelt hat und so weiter. Da hat es mit ein paar alten Leuten geredet und die haben gesagt, jetzt ist es super. Und dann sind ein paar Junge gekommen und haben gesagt, bitte, das ist ja Quatsch, so redet ja heute kein Mensch mehr. Das führt mich auf etwas, was eben mit diesem expliziten Weitergeben oder Erleben oder Lernen zu tun hat. Das ist der Faktor Zeit. Ich war ein bisschen skeptisch, wie Sie gemeint haben, dass wenn ein Junge von einem Alten etwas lernt und das am Anfang praktiziert, ist es immer ein bisschen bocciat oder es ist ein bisschen steif oder es hat nicht den Drive oder nicht den wirklichen Geist oder Inhalt. Das wird sicher in vielen Fällen zutreffen, da bin ich schon Ihrer Meinung, aber ich bin ein bisschen skeptisch, weil es ist ja oft so, dass der Faktor Zeit, dieses implizite Wissen in der Konfrontation mit einer Gegenwart, die diesem impliziten Wissen vielleicht mittlerweile ganz anders gegenübersteht als noch vor 10 Jahren oder 15 Jahren, das gegenübersteht als noch vor 10 Jahren oder 15 Jahren, der kann dann vielleicht mit seinem impliziten Wissen etwas weitergeben an einem Jungen, der das aber vielleicht in ein Feuerwerk verwandelt, durch das, was durch sein mittlerweile schon vorhandenes implizites Wissen aus seiner Zeit heraus das Ganze erst überhaupt oder neu zum Blühen bringt und eigentlich erst wieder sozusagen vitalisiert, würde ich sagen. Und dann wollte ich noch ein Wort verlieren, kurz zu der, das vielleicht möglicherweise ein Grund ist, warum gerade die Kasperlen jetzt in der Wissenschaft gefragt sind, wenn ich das so salopp formulieren darf, weil ich habe auch an Sparkling Science teilnehmen dürfen mit einem Projekt für zwei Klassen aus einem Linzer Gymnasium. Ich glaube, das hat damit zu tun, dass wir mit unserem Körper arbeiten in erster Linie, gerade in der performativen Kunst. Das heißt, man arbeitet mit etwas, was einem sehr nahe steht. Selbst ein Musiker verschmilzt ja mit seinem Instrument über viele, viele Jahre. Und diese extrem starke Verbindung von Emotion und direktem persönlichen körperlichen Ausdruck bei gleichzeitiger starker Erfordernis einer intellektuellen Leistung ist vielleicht so eine Möglichkeit, dass wir performative Künstler jetzt so gut vielleicht vermitteln können, wo die Wissenschaft verschiedene Dinge vernachlässigt hat. Ich möchte aber auch gleich sagen, auch wir Künstler leben in einer Blase. Also so ist es nicht. Wir haben auch eine ganze Menge zu lernen. Ja, so ist das nicht. Wir leiden sehr häufig unter Realitätsverlust, also in einer anderen Weise vielleicht, dass das einem Wissenschaftler passieren kann. Aber ich denke, wir dürfen nicht vergessen, dass auch die Wissenschaft vielleicht auch darauf, über Jahre, wie ich das zumindest jetzt als Laie erfasst habe, über meine interdisziplinären Auseinandersetzungen aus der Kunst heraus, habe ich auch herausgefunden, über lange Zeit ist man ja auch dem Irrtum aufgesessen, dass das Modell, dass der Pantaree alles fließt, hat man vergessen. Also da schließt sich wieder der Kreis mit dem, was ich am Anfang gesagt habe. Also dass man vielleicht über verschiedene Strecken hin nicht berücksichtigt hat, dass alles sich ständig verändert und dass das Modell nur ein Modell ist, ein eingefrorener Moment und dass man an dem Bicken geblieben ist. Also sowohl in der Forschung als auch vor allem in den Universitäten, dass man halt einfach stehen geblieben ist und sich nicht fortbewegt hat und Dinge ausgeschlossen hat. Wie mir scheint. Also wie gesagt, ich bin kein Wissenschaftler. Ich schöpfe das nur intuitiv jetzt aus Dingen, die ich gelebt habe. Mag Vorteil sein, aber ich bin mir da nicht ganz sicher, sagen wir mal so. Ja, das war es dann vielleicht schon. Dankeschön. Vielleicht nur eine kurze Bemerkung, weil ich finde das sehr faszinierend. Und ich glaube, es ist tatsächlich so, dass wir in der Wissenschaft in den letzten 20, 30 Jahren eine immer stärkere Spezialisierung gehabt haben. Das heißt, die Tendenz war, sich in einem Fach, in einer Disziplin, Teildisziplin zu vertiefen und dort dann auch Beiträge zu liefern. Das ist das, worauf sehr viel oder klassischerweise auch die wissenschaftliche Karriereentwicklung beruht, nämlich in einer Kerndisziplin ganz an der Vorfront der Forschung Beiträge zu liefern, die dann dafür aber natürlich sehr spezialisiert und sehr in der Tiefe des einzelnen Faches, in einem ganz hohen Spezialisierungsgrad passiert. Und ich glaube, wir brauchen das weiterhin. Wir müssen es aber kombinieren, wahrscheinlich mit einem breiteren Blickwinkel. Und aus der Innovationsforschung wissen wir, dass wenn man sehr disjunkte Felder zusammenbringt und Leuten, die zum Beispiel sehr tief in einem Feld drinnen sind, einen Input aus einem anderen Feld gibt, mit dem sie noch nicht so viel Berührung hatten, drinnen sie einen Input aus einem anderen Feld gibt, mit dem sie noch nicht so viel Berührung hatten, dass genau dort auch viel an Innovation, an relevanten, wichtigen Neu-Ideen passieren kann. Und genau dieses Zusammenbringen von Experten und von Feldern ist, glaube ich, etwas, wo wir wahrscheinlich auch sehr viel am Beitrag leisten können. Und die Kunst kann da natürlich auch eine Rolle spielen in der Kombination und der Kommunikation zwischen einzelnen Feldern. Vor allem, wie Sie vorher gesagt haben, eben diese Verbindung mit dem Körper, dieses inkorporierte Wissen, wie wir es nennen. Das ist etwas, wie wir es gesehen haben in den schönen Bildern von vielen Arbeiten, die am Zirkus des Wissens passieren, dass diese Aneignung von Wissen, dass es übergeht in meinen Körper. Das werde ich hier, ich werde sie verschonen im Kepler-Salon. dass diese Aneignung von Wissen, dass es übergeht in meinen Körper, ich werde sie verschonen im Kepler-Salon. Ich bin diplomierte Tanzpädagogin, also wir werden hier nichts machen im zeitgenössischen Tanzbereich oder im Ballett, aber es macht durchaus einen Unterschied und auch wie verbalisiere ich das. Eine Übung haben wir heute schon. Genau, danke, dass du das heute übernommen hast. Ich wollte ganz kurz ergänzen, weil es mit dem Thema Zeit hat und auch Martin, deshalb ist mir so wichtig, weil du das heute übernommen hast. Ich wollte ganz kurz ergänzen bevor, weil es mit dem Thema Zeit hat und auch Martin. Also deshalb ist mir so wichtig, weil du das Thema Zeit angesprochen hast, dass dieses Sparkling Science Projekt über drei Jahre läuft. Und das ist mit den gleichen Klassen, außer es passiert was auf dem Weg. Also es war wirklich der Wunsch, dass man mit Künstlerinnen, die dabei bleiben und auch Schulklassen, die dabei bleiben, wenn möglich ist, um diesen Weg gemeinsam zu gehen. Weil die Ergebnisse sind ja dann nicht linear, sondern es explodiert ja immer so im dritten Jahr. Das ist etwas sehr Wichtiges, dass die Investitionen oder diese Beziehungen, die wir aufbauen, langfristige Beziehungen sind mit Personen, mit Institutionen. aufbauen langfristige Beziehungen sind mit Personen, mit Institutionen. Und wir beschäftigen uns natürlich auch mit dem Nicht-Europäischen. Also die nächste Kamishibai-Aufführung ist eine Physikerin aus Asien, aus China. Wir versuchen auch in den Schulklassen, in denen wir arbeiten, wo sehr hoher Diversitätsgrad ist, auch Künstler und Künstlerinnen einzuladen, die das auch mit repräsentieren und das als Identitätsfiguren für die Schüler und Schülerinnen dabei sind. Das ist uns auch sehr wichtig, diese viele Stimmen, die in unserer Gesellschaft sind, auch einen Raum zu lassen. Und wir beginnen gerade jetzt auch international zu expandieren und unsere analoge Arbeitsweise ist eben dann auch an Orten möglich, wo es vielleicht keinen Strom gibt oder kein Internet. Also ich glaube, das ist für mich ganz wichtig, dass das auch, wenn es mal keinen Strom gibt, unsere Projekte können wir in irgendeiner Weise umsetzen und vielleicht für die, die den Zirkus nicht kennen, weil es auch mit Accessibility zu tun hat, es gibt keine Kartenpreise im Zirkus, das läuft auf eine Pay-as-you-can, Spende-as-you-can Basis, um auch Menschen, die sich das nicht mehr leisten können oder deren Familien, sondern oft schon 14, 15, 16 aus 20. Und das ist dann auch kein gutes Bild über unsere Gesellschaft. Aber das ist für uns ganz wichtig, dass diese Accessibility da ist für alle, unabhängig von ihrem wirtschaftlichen, kulturellen Bildungs- background. Funktioniert's? Ja. Ich bin Künstlerin, arbeite aber nicht pädagogisch, auch nicht im wissenschaftlichen Bereich, aber bin es natürlich schon gewohnt, Fragestellungen, die mir wichtig sind, versuche ich umzusetzen in unterschiedlichen Medien. Aber das ist nicht die Frage. Eine andere Frage hätte ich noch einmal an die Betriebswirtschaftsstudien. Das heißt, das Kriterium Erfolg war der Gewinn. Wurde nicht etwas anderes abgefragt wie so wenig wie möglich Kollateralschäden? Oder sind die Menschen, geht es denen gut, so wie ich ein Unternehmen führere oder war das wirklich das Erfolgskriterium, das einzige der Gewinn? War in diesem Fall nur der Gewinn dazu. Entschuldigung, tut mir leid. In welcher Form war der Gewinn abgebildet? Wie hat man das feststellen können? In welcher Form und wie hat der ausgewirkte Gewinn auf die Teilnehmer? Ich sage jetzt mal in Form von Gemeinwohl und in welcher Form war der Gewinn? Weil ich habe ein gutes Leben, wenn ich mich gut fühle, aber nicht, wenn ich sehr erfolgreich bin. Das BIP ist nicht das Entscheidende, aber das BIP stellt immer die Wirtschaft voran. Aber das ist nicht wirklich das BIP, das Gemeinwohl orientierte, wie man sich wirklich fühlt. Also der Gewinn war tatsächlich sehr profan monetär abgebildet als Bilanzgewinn, betriebswirtschaftlicher Bilanzgewinn. Vielleicht möchte ich noch eine Lanze für die Betriebswirte brechen. Sie haben natürlich völlig recht, es geht heutzutage sehr stark dazu über, vernünftigerweise Erfolg sehr viel mehrdimensionaler zu sehen. Also ESG, werden Sie vielleicht gehört haben, also Environment, Social Governance und unterschiedliche Auswirkungen von unternehmerischen Handeln auf das Unternehmen selbst und sein Umfeld. Jetzt möchte ich die These aufstellen, dass vielleicht, wenn es so abgebildet gewesen wäre, in diesem Planspiel, das es nämlich an war, es komplexer geworden wäre, jedenfalls. Und dass die Betriebswirte dann vielleicht im Sinne dessen, was du zuerst gesagt hast, vielleicht auch besser performiert hätten, weil sie mit einer höheren Komplexität, aufgrund ihres höheren expliziten Wissens, das jedenfalls gehabt haben, vielleicht hätten besser umgehen können. Wobei ich aber glaube und das wirst du wahrscheinlich unterstützen, wenn es zu komplex wird, könnte man vielleicht mit der zu hohen Überlegung, die vielleicht dahinter ist, dann mit zu viel explizitem Wissen dann auch wieder schlechter performieren, gerade wenn es irgendwie unter Zeitdruck ist. Wenn man versucht eine Komplexität zu erfassen, die nicht mehr erfassbar ist und man dann vielleicht mit einer Bauchentscheidung vielleicht auch wieder besser dran ist. Es gibt ja auch Kahnemann, der mit System 1 und System 2 Thinking auch versucht hat, diese beiden Dinge gegeneinander zu stellen und nicht gesagt hat, das eine ist per se schlechter als das andere, sondern die beiden in Kombination oder je nach Situation können sich besser oder schlechter auswirken. Ich hätte jetzt das Schlusswort zwar gern bei dir als unserem Rektor gelassen, aber wir haben noch eine Frage aus dem Publikum. Ja, ich komme aus dem Schulbetrieb und für mich ist es so wichtig, was ich auch herausgehört habe, Kunst und Wissenschaft. habe, Kunst und Wissenschaft. Und ich komme aus dem Volksschulbereich und mir wäre so wichtig, dass endlich auch die kreativen Fächer im Volksschulbereich viel mehr Bedeutung bekommen. Und wenn Sie vom Zirkus des Wissens, Sie haben ja schon viele Erfahrungen und da würde ich mir wünschen, dass Sie das auch weitergeben an die Politik nach oben. Denn dort, glaube ich, gerade die Kreativität im Schulbetrieb, die braucht ganz eine neue Herausforderung, dass einfach die Neugierde von den Kindern nicht zerstört wird, weil wir dann immer Fehler suchen und die Kinder haben, ab der dritten Gastvolksschule, haben es eigentlich von Schule schon genug. Und da braucht man totale Veränderungen. Also im Grunde war das der Kern des Projekts bei LINZ 09, das I like to move it, move it, wo es um Kreativität und Lernen gegangen ist. Und das ist auch etwas, das ganz stark unsere Arbeit im Zirkus prägt. stark unsere Arbeit im Zirkus prägt und viele der Projekte, die wir neu machen in den Schulen, haben aus diesen großen Erfahrungen gelernt. Ich wollte nur zum Thema Gewinn noch kurz sagen, Gewinn ist nichts Schlechtes und wenn jemand Gewinn macht und es dann dem Gemeinwohl hin will, man kann wunderbar den Zirkus oder den Kepler-Salon sponsern. Wir sind da sehr, sehr froh über Umverteilung von Gewinn, auch als Leading by Example sozusagen. Eine letzte. Vielleicht noch eins, du hast es jetzt nicht gesagt, aber das ist schon wichtig. Es sind ja sehr viele Dinge, die im Zirkus passieren, auch in Zusammenarbeit mit der School of Education, wo wir ja auch in der Pädagoginnenbildung als JKU inzwischen sehr tätig sind und wo wir auch immer wieder überlegen, wie man sozusagen diese Art der künstlichen Wissensvermittlung auch in die Pädagoginnenbildung hineinnehmen können. Das heißt, dass angehende Lehrerinnen und Lehrer mit solchen Methoden auch zumindest einmal ein wenig vertraut werden und die dann natürlich auch noch anwenden können. Wir bilden jetzt zwar keine Elementarpädagoginnen und Pädagogen aus, das muss ich sagen, sondern Sekundarstufe. Nichtsdestotrotz ist das schon auch ein Teil des Projekts. Wir haben den Zirkuszwang eingeführt. Die müssen alle in den Zirkus kommen. Ganz kurz. Ich wollte ganz kurz, ich fand es jetzt total gut, dass die Einwände kamen, die sich auf dieses Experiment, nicht das Experiment an sich, sondern dass sich zwei Personen darauf gestürzt haben, dass es nur ums Geld geht. Weil das eigentlich ein viel größeres, also ein wirklich großes Problem ist, das sich Gott sei Dank langsam aufweicht, wie man hier also symptomatisch erkennen kann, dass das kritisiert wird. Es ist ja gar nicht so leicht, heute jungen Menschen zu sagen, was sie werden sollen, also was sie lernen sollen, wenn man sich überlegt, wie viel Klumpert und Dienstleistungen heute stattfinden, die diesen Planeten nur mehr ruinieren, die niemand mehr verwendet, Dienstleistungen, die niemand mehr braucht, sondern die lediglich darauf beruhen, dass irgendwelche Krankengehirne sich überlegen, wie sie die Menschen dazu bringen können, dass sie irgendetwas brauchen, von dem sie bis jetzt nicht einmal gewusst haben, dass es das gibt. jetzt nicht einmal gewusst haben, dass es das gibt. Insofern finde ich das nur gut, wenn diese rein monetären Ansätze in Frage gestellt werden. Ja, in diesem Sinne sage ich danke auch für diese Anregung. Dinge, die man braucht, solche Orte wie den Zirkus des Wissens oder auch den Kepler Salon braucht man. Ich sage mal, es ist ein dritter Ort. Der erste und der zweite Ort, das ist in unserem Zuhause, das ist unser Arbeitsplatz. Und der dritte Ort ist der, wo wir zusammenkommen, wo wir als Gemeinschaft stattfinden. Das waren früher, oder es gibt es auch noch immer, die Gaststätte, ein Verein, ein Volksfest und dergleichen. Und vielleicht kann der Kepler-Salon auch so ein dritter Ort sein, wo Austausch und interdisziplinärer Diskurs stattfindet. Und in diesem Sinne, nächsten Montag ist kein Salon, es ist ein Feiertag. Und die Woche darauf wird Barbara Janni ihr neues Format, die erste, also ihre neue Reihe setzen, derzeit ihre Bücher. Sie lädt dabei Autorinnen ein, ein Buch zu lesen zu einem bestimmten Thema und dann nicht über das eigene Buch zu sprechen, sondern über das Gelesene. Und diesen Diskurs wird es dann hier geben und zum Thema Mutterschaft. Mutter eines Projekts, einer Idee, leibliche Mutter, Ziehmutter, wie auch immer. Also ich denke, darum habe ich es als Abschluss des Mais gesetzt, weil ich das Thema Mutterschaft sehr schön finde für den Mai und würde mich freuen, den einen oder die andere wiederzusehen. Und nun mein Schlusswort noch an Sie, Herr Professor Neuweg. Wir haben uns vor einigen Wochen getroffen, um auszutauschen und ich habe mir dann seither bei vielen Tätigkeiten gedacht, könnte ich das jetzt verbalisieren, was ich hier kann. jetzt verbalisieren, was ich hier kann. Und vielen Dank. Ich hoffe, dass auch für Sie was dabei war. Und ich darf Ihnen noch einmal gratulieren zu diesem wunderbaren Buch, weil es eben in Fortführung und auch genau eben gesammelte Schriften zum impliziten Wissen sind. Und es ist ein großartiger Titel, Das Schweigen der Könner. Vielen Dank auch an Eran und Stefan Koch und an Sie für diesen schönen Abend. Vielen Dank auch an Eran und Stephan Koch und an Sie für diesen schönen Abend. Vielen Dank.