Am 18.05.2024 fand zum achten Mal das Welser Volksfest im Alten Schlachthof statt. Gesponsert und organisiert von unterschiedlichsten Vereinen haben auch einige von Ihnen ihre Stände auf dem Festgelände aufgeschlagen. Und wir durften mit ihnen sprechen. Heute im Gespräch Hanna Stöger-Müller von der Volkshilfe Oberösterreich. Ja, der Monat für Respekt und Toleranz ist schon traditionell eigentlich in Wels, findet immer wieder statt. Kannst du da kurz was darüber erzählen, was da passiert in diesem Monat? Also im Monat für Respekt und Toleranz passiert ganz viel. Es gibt eine Reihe von Veranstaltungen von ganz unterschiedlichen Vereinen, die vor allem in Wörs aktiv sind. Ganz unterschiedliche Kulturvereine oder so wie heute haben wir einen Stand, wo wir Palatschinken hergeben für Kinder und größere Kinder. Und auch Unterschriften sammeln für unsere Aktion Kinderarmut abschaffen. Ihr von der Volkshilfe habt speziell eine Petition oder eine Aktion auch in Bezug auf die Kinderarmut. Wie kann das sein, wie drückt sie das aus, dass es in Österreich Kinderarmut gibt? Das sollte man eigentlich nicht glauben, dass es in einem Land wie Österreich heutzutage noch Kinderarmut gibt. Es ist so, dass tatsächlich jedes fünfte Kind in Österreich von Armut betroffen ist. Das kann sich ganz unterschiedlich ausdrücken. Also manche Kinder kommen zum Beispiel ohne Frühstück in die Schule, weil die Eltern kein Geld haben, dass die Kinder am Ende vom Monat regelmäßig Frühstück geben. Das hängt auch viel mit den Wohnverhältnissen zusammen zum Beispiel. Also Kinder, die von Armut betroffen sind, die haben oft nicht so gute Wohnverhältnisse. Es können schimmelige Wohnungen sein. Es geht auch um so einfache Sachen wie kann das Kind zum Geburtstag Kinder einladen oder nicht. Also das geht dann auch viel um soziale und gesellschaftliche Teilhabe für die Kinder, was für die dann besonders belastend ist, wenn sie nicht so wie andere Kinder in einem Alter da mitmachen können. Was sind jetzt genau eure Forderungen oder Anliegen, die ihr da mit dieser Unterschriftenliste da einbringen möchtet? Wir wollen eigentlich, dass die Familienbeihilfe in Zukunft gestaffelt ist, wollen eigentlich, dass die Familienbeihilfe in Zukunft gestaffelt ist, das heißt, dass die Familienbeihilfe für einkommensschwache Familien einfach höher ist, damit die Kinder aus Niedrig-Einkommensfamilien dieselben Chancen haben, wie Kinder aus anderen Haushalten. Da wäre der Höchstbetrag, also der Maximalbetrag, der im Modell von der Volkshilfe vorgesehen ist, wären 872 Euro pro Kind für die wirklich einkommensschwächsten Familien. Und einen Grundbetrag hätte man vorgesehen von 285 Euro, wirklich für jedes Kind in ganz Österreich. Einfach um diese Chancenungleichheiten, die da eben bestehen, dann ausgleichen zu können. Hast du das Gefühl, dass in den letzten Jahren oder unter der jetzigen Regierung da was getan hat in Richtung Armutsreduzierung oder gibt es da noch viel Handlungsbedarf? Meiner Meinung nach gibt es da noch sehr viel Handlungsbedarf. Also gerade die Sozialhilfe wissen wir, dass das eine riesen Baustelle ist, seit es unter schwarz-blau diese Reform unter Anführungszeichen gegeben hat. Wir wissen, dass die Sozialhilfe seither nicht mehr armutsfest ist. Da hat es eine leichte Verbesserung gegeben am Anfang von der jetzigen Regierungsperiode. Da hat es zumindest auf Bundesebene ein paar gesetzliche Änderungen gegeben. Aber da gibt es noch immer ganz, ganz viel Reformbedarf. Und bei der Kindergrundsicherung hat sich leider nichts getan, außer dass halt regelmäßig schon ab und zu darüber diskutiert wird. Aber das wäre meiner Meinung nach ein ganz, ganz wesentliches Projekt dann für die nächste Regierungsperiode, wer dann auch immer in der Regierung sitzt. Man sieht es nicht auf den ersten Blick, dass ein Kind von Armut betroffen ist. Und da ist es ganz, also da sind wir wieder bei der Zivilgesellschaft. Ich glaube, dass es wichtig ist, dass, wenn solche Kinder bei Vereinen aufschlagen, wenn man das mitbekommt, dass es da ein Sicherheitsnetz gibt. Natürlich kann man als Kommune sehr viel machen mit Fonds, mit der Unterstützung von Sozialvereinen. Es gibt ja da zum Beispiel auch von der Volkshilfe ganz wichtige Projekte wie das Triangel, das Menschenhilfe, die von der Logierung bedroht sind. Da geht es halt auch sehr oft um Kinder und da braucht es aber natürlich um diese Projekte zu finanzieren, das ist jetzt nur ein Beispiel, da gibt es ja von ganz vielen Vereinen was, aber da ist sehr wichtig, dass die Stadt Wels da finanziell unterstützt. Es gibt ja übrigens neu von der Volkshilfe neue Fonds für von Armut betroffene Kinder. Da kann man, also wenn man Familie kennt oder wenn man selbst betroffen ist, kann man da ansuchen und finanzielle Unterstützung erhalten, egal ob es jetzt um medizinische Behandlungen geht oder auch um einen Kinderwagen, den man braucht. Also das gibt es zum Beispiel als Angebot von der Volkshilfe. Dankeschön.