Am 18.05.2024 fand zum achten Mal das Welser Volksfest im Alten Schlachthof statt. Zelebriert wurden ein solidarisches Wels sowie die aktive Zivilgesellschaft und ein soziales Miteinander. Gesponsert und organisiert von unterschiedlichsten Vereinen haben auch einige von ihnen ihre Stände auf dem Festgelände aufgeschlagen. Und wir durften mit ihnen sprechen. Heute im Gespräch Werner Retzl, Vorsitzender der Welser Initiative gegen Faschismus. Ein Thema, über das wir uns ja schon unterhalten haben des Öfteren, ist ja das Thema der Straßennamen. Es gibt in Wels eine Reihe von belasteten Straßennamen, die nach Nationalsozialisten benannt sind, unter anderem die Reslstraße. Da hat es eine Kampagne gegeben von eurer Seite aus. Was ist jetzt draus geworden? Ja, wie ich das so sehe, ist nicht sehr viel draus geworden. Es gibt von Stadtseite noch relativ wenig, das man irgendwo als berichtenswert erachten könnte. Es gibt noch keine Zusatztafeln. Wir sind natürlich nach wie vor der Ansicht, dass eine Umbenennung die einzige Möglichkeit ist, um dieses Thema endlich abzuhaken. Wir hoffen einfach durch entsprechende Bewusstseinsbildung doch noch ein Umdenken herbeizuführen. Werden wir schauen, was sich da ergibt. Ich bin jetzt nicht sehr negativ eingestellt, aber auch nicht sehr positiv, muss ich sagen. Ich warte einfach ab. Und wir haben einen langen Atem. Es ist ja im Gemeinderat diskutiert worden, das Thema. Und es ist ja auch besprochen worden, dass eine Schule benannt werden soll, nach der Elfriede Grünberg. Was haltest du von der Idee? Die Idee finde ich absolut gut, überhaupt kein Problem. Ich glaube, es sollte allerdings so erfolgen, dass die Benennung einer Schule eine entsprechende Nachhaltigkeit beinhaltet. Und das heißt für mich, es sollte eine Schule sein, wo die Inhalte entsprechend vermittelt werden können. Dass einfach die Jugendlichen, die dort in die Schule gehen, durch entsprechende Vermittlungsarbeit auch in dieser Hinsicht geschult werden und dass das nicht irgendwo versandet schlussendlich. Und die Vermittlungsarbeit passiert ja, wir haben ja unheimlich gute Lehrkräfte, wir haben entsprechendes pädagogisches Material beigestellt. Also es gibt alles, was nötig wäre, es braucht jetzt nur mehr die politische Umsetzung. Es ist ja dieses Jahr Wahljahr in mehrfacher Hinsicht. Es stehen die EU-Wahlen an, im Herbst der Nationalratswahlen und man spricht von einem bevorstehenden Rechtsruck wieder einmal. Also man hat das Gefühl, es ist eh bei vielen Wahlen immer wieder Thema, dass die Grenze weiter nach rechts verschoben wird. Habt ihr da als Initiative irgendwelche Aktivitäten geplant oder Informationsveranstaltungen? Ja, wir arbeiten grundsätzlich permanent in diese Richtung. permanent in diese Richtung. Die Verhinderung eines Rechtsrucks kann ja nur gelingen, wenn wir gesamtgesellschaftlich entsprechendes Bewusstsein schaffen. Ich glaube, dass es die Parteien in unserem gesellschaftlichen Umfeld durchaus in sich haben, da eine entsprechende Zukunft für Europa zu schaffen. Und die FPÖ wird sicherlich nicht dazu beitragen. Und wenn ich schaue, welche Brüder- und Schwesterparteien da mit Ihnen in einem Boot sitzen wie die AfD, da muss ich sagen, es graut mir. Es ist eine Horrorvision. Und es ist halt schade, dass die anderen Parteien im politischen Spektrum momentan nicht in der Lage sind, diesen Rechtsruck oder diesem Rechtsruck entsprechend einen Gegenwind zu bereiten. Ich hoffe, es funktioniert noch und ich hoffe auf den Wahltag, dass da nicht ein schreckliches Erwachen gibt. Ja, wir hoffen. Dann danke, Werner Rätsel.