Stefan Tiefengraber, Kaffee-Fräderik Ja, hallo und wunderschönen Nachmittag hier aus dem Café Fräderik an Sie zu Hause an den Fernsehern und hier an die Gäste im Café Fräderik. Mein Name ist Stefan Tiefengraber und es freut mich, dass ich diesen Artist Talk mit Tintin Patrone moderieren darf. Wie kommt es dazu? Gestern hat es ein Konzertprogramm gegeben im Grünen Anker, wo auch du dabei warst. Der Grüne Anker ist die Pfarrkirche Urfer in St. Joseph, neben der Stadtwerkstatt. Und wie man am Slide sieht, Tresor Linz, ein Streamclub Tresor Linz ist ein Raum, den ich vor acht Jahren mitbegründet habe, an dem wir Klangkunstkonzerte organisieren und ein Verein zur Förderung von Klangkunst und künstlichen Experimenten. Und es hat mich sehr gefreut, dass ich gefragt worden bin, einen Abend für den Streamclub zu kuratieren, der dann eben im grünen Anker war gestern Abend. Und herzlich willkommen, Team Patrone. Danke. Auf dem Foto sehen wir dein Setup von gestern. Vielleicht, bevor wir zum Reden anfangen über das Konzert und den Abend gestern, schauen wir uns kurz einen Auszug an. Also im Gesamten war es 30 Minuten des Konzerts und wir schauen uns jetzt drei Minuten von dem Konzert an. Nå er det en stor kjøret, og det er en stor kjøret. I'm sorry. I don't know. ¶¶ ¶¶ Thank you. Storbritannia © BF-WATCH TV 2021 Genau, das war's gestern und ich freue mich, dass du heute da bei mir sitzt und wir jetzt über das reden können, was du da gestern gemacht hast und auch über die künstlerische Praxis und was du sonst noch machst. Genau. Soll ich mein Setup einmal vielleicht? Genau, magst du vielleicht einmal erklären, was, also wir haben gesehen, du spielst ein Instrument und du hast einen Tisch mit vielen Sachen drauf. Vielleicht magst du mal erklären, was du da hast oder wie die Signalabläufe sind oder was da passiert. Ja, also eigentlich spiele ich Solo-Posaune. in der Posaune selbst ist ein Tonabnehmer drin, das heißt das Signal ist eigentlich im Raum selbst akustisch nicht zu hören, sondern es geht direkt vorne aus der Posaune in ein Mikrofon und dann durch Effektgeräte. Dabei handelt es sich aber eigentlich lediglich um Reverb Pitch Shifter, den ich benutze um die Range, also die Tonhöhe noch weiter nach oben und noch weiter nach unten zu kriegen als das eigentlich mit dem Instrument möglich ist. Dann noch ein Octaver, damit es noch mehr in den Keller gehen kann und die Signale gehen dann quasi in den Laptop, mit dem ich dann lupe. Und bis vor kurzem habe ich tatsächlich eigentlich noch mit Pedalen, also Gitarre-Pedals gearbeitet, so einen ganzen Koffer voll vor mir liegen haben. Weil ich aber nicht mehr so viel schleppen wollte, habe ich mir quasi einen MIDI-Controller an die Posaune gebastelt. Das heißt, ich kann jetzt über Bluetooth die Loops, aus denen eigentlich auch das Konzert besteht, sehr ferne steuern und kann mich dadurch auch mehr im Raum bewegen. Du hast die Passaune auch mitgebracht, vielleicht können wir uns die kurz mal anschauen. Ich musste beim Aufbau oder beim Soundcheck aufklären, dass die Sache montiert ist. Und habe mir gefragt, was steuerst du damit? Und es ist ja quasi eine Modifikation vom Instrument oder ist es für dich mehr eine Erweiterung? Tatsächlich jetzt wo es dranhängt, finde ich das auch als Objekt irgendwie ganz schön. Es ist schon eine Modifikation des Instruments. Es ist jetzt nicht mehr nur, dass ich den Slide benutzen muss, also den Aus- und Einfache, sondern ich habe jetzt quasi vier Tasten an dem Instrument, was natürlich auch ein anderes Spielen oder Handling benötigt. Aber da ich eh nicht wirklich Posaune spielen kann und eigentlich mich das ganze Konzert über mit dem Instrument abquäle, ist das eine schöne Erweiterung geworden, die das nochmal komplizierter für mich macht, damit umzugehen. für mich macht, damit umzugehen. Und ja, tatsächlich, ich komme ja irgendwie, ich habe Kunst studiert und habe dort auch schon viele Instrumente gebaut und deswegen, also wie man Instrumente modifiziert, wie man sie sich selbst anpasst, also für das eigene Spiel, ist schon immer irgendwie auch mal bei mir mit drin gewesen. Und wie du gerade gesagt hast, du hast also nie gelernt, das Instrument zu spielen, also klassisch in einem Unterricht. Aber was ist da für die Herangehensweise oder warum suchst du dir jetzt dann quasi das Instrument aus? Es war ja gestern so, die Thematik in der Kirche mit dem Reverb, mit dem Raum zu spielen und zu improvisieren. Und das ist ja quasi deine Performance. Die Arbeit ist ja Improvisation. Wie gehst du da heran? Also wie viel Struktur, wie viel Formablauf von so einer Performance probst du? Oder weißt du schon, schreibst du dir auf oder wie funktioniert das für dich? Eigentlich, die Konzerte sind immer komplett improvisiert. Es gibt, oft mache ich mir Notizen für bestimmte Tastenkombinationen oder Reglereinstellungen, die bestimmte Sounds dann erzeugen. oder Reglereinstellungen, die bestimmte Sounds dann erzeugen. Ich benutze auch Samples, die sind hauptsächlich Sprachsamples, die ich dann einspiele, aber auch Geräusche, wie ein Stuhl, der über einen Holzboden gezogen wird oder jemand, der mit einer Dose, mit einer leeren Dose Fußball spielt oder ähnliches, die hole ich mir alle bei freesound.org runter, weil ich eigentlich selber keine Lust habe, so auf Field Recording Bjarke zu gehen. Ich bin da sehr pragmatisch und denke mir, die Mühe hat sich schon jemand gemacht. Diese Webseite ist für mich wie so ein riesiger Sound-Supermarkt. Ich gehe da rein und nehme mir was ich brauche und tatsächlich sind dort auch lustige Sachen, die ich selber so gar nicht wahrscheinlich gerne nicht aufgenommen hätte. Und ähnlich verhält sich das dann auch im ganzen Konzert, dass ich weiß, wie ich anfange, mich mit diesem Instrument beschäftige, den ersten Ton losschicke, von dem ich auch immer noch nicht weiß, wo, also tatsächlich, ich kann wirklich nicht richtig spielen. Das gehört aber dazu, weil auch meine Performances basieren alle darauf, dass ich mich selber auf der Bühne ständig überraschen möchte, muss, um darauf aufbauend dann die nächste Reaktion zu generieren. Und so entsteht dann auch quasi dieses Produkt des Konzerts. Ich spiele dann eigentlich immer ungefähr eine halbe Stunde. Mehr schaffe ich körperlich auch nicht. Und das ist vielleicht auch dem geschuldet, dass ich nicht probe. Aber darum geht es auch, die Verausgabung. Also die Überforderung, die Verausgabe, also die Überforderung, Verausgabe, die Überraschungsmomente und all dergleichen. Du hast das jetzt auch gesagt, also dieses nicht quasi Können des Spielens oder nicht das Gelernte des Spielens von dem Instrument quasi befreit, also das jetzt nicht an einer Struktur halten muss, sondern kannst ganz frei performen. Und also Performance, oder wie, also wenn ich es bezeichnen müsste, ist es ein Performance, Konzert, oder? Weil es ist eine Frage, die ich mir oft stelle. Ich bin lange gar nicht als Musiker bezeichnet. Zumindest wenn jemand sagt, du bist ein Musiker, du machst aber ein wenig Geräusche, hätte ich das immer als Performance gesehen. Und genau, mich interessiert, wie du das siehst, weil du hast das Kostüm oder das Gewand, spielt das eine große Bedeutung? Nein, eigentlich, also tatsächlich sehe ich dieses Format oder das mit der Posaune ist für mich Musik machen, also Konzert spielen. Und so werde ich auch, also so wird das von außen auch bezeichnet, so werde ich wahrgenommen. Ich laufe auch gerne mit diesem Posaunenkoffer auf dem Rücken durch die Gegend, weil ich dann aussehe wie eine Musikerin. Und Performance ist für mich eigentlich, da sind eigentlich noch andere Ebenen, gehören dann dazu. Und da sind eigentlich noch andere Ebenen und gehören dann dazu, weil beim Konzert geht es irgendwie schon auch ein bisschen mehr um eine Show in dem Sinne. Und ich weiß am Ende auch, woraus das Bedrofs dann hinausläuft und die Strategien sind eigentlich immer die gleichen. Bei Performances, die ich mache, die wiederhole ich eigentlich nie. Das ist dann einmalig und diese Erfahrung ist auch nicht reproduzierbar oder soll auch nicht reproduziert werden. Daher ist das für mich also, ja genau, das ist so die Musiksparte, die ich bediene und daneben gibt es aber auch noch die kunst sparte und dann sachen wo sich auch vermischt das war mir später noch kommen weil du bist du nicht nur musikerin und was konzerte sondern was der performance installationen kollaborationen mit anderen künstlerinnen. Und jetzt habe ich mich beim freien Improvisieren aufgeschrieben, weil du hast da Releases, also du produzierst Musik und das dann quasi fix gibt als Medium, digital oder ich glaube Kassette, ich habe ein Foto gesehen von einer Kassette, wie das für dich ist, weil du quasi improvisierst, also das Konzert gibt es einmal in dieser Kirche, mit der Akustik von der Kirche und man kann es eins zu eins, du wirst es nicht mehr aufführen. Wie das für dich ist, dass du dann sagst, du nimmst jetzt etwas auf, passiert das dann im Studio, hast du ein Live-Recording, also wie sind da die Abläufe für dich, dass du sagst, das ist jetzt ein fertiges Release? Tatsächlich nehme ich die Releases oder die Veröffentlichungen, die bis jetzt entstanden sind, die nehme ich alle in meinem Zuhause auf und mit Kopfhörern, das gleiche Setup eigentlich. Und oft sind das One-Takes, also tatsächlich auch eine halbe Stunde durchspielen oder kürzer dann aber nochmal teilweise ausdünnen oder richtig miserable Stellen auch irgendwie dann rausschmeißen. Aber für die Stücke, die ich aufnehme, gibt es dann tatsächlich schon auch so konkrete Ideen, in welche Richtung das geht, welches Material, welche Sounds ich benutze. Ganz anders als bei den Live-Konzerten, weil es mir, weil es bei den Live-Konzerten eher um diese Vorausgabe und die Arbeit geht, auch mit dem Raum, mit dem Instrument. Die Aufnahmen, die ich zu Hause mache, klingen dadurch auch konzentrierter, die sind präziser. Dafür ist die Energie aber eine andere, weil ich dann auch nicht betrunken bin zum Beispiel, wie bei manchen Konzerten und bei manchen Konzerten und andere Kriterien einfach da eine Rolle spielen. Daher die Menschen, die sich ein Tape von mir holen, erkennen die Qualität der Aufnahmen, aber wissen, das Konzert ist tatsächlich nochmal ein ganz eigenes Phänomen. Und dieses Konzert ist tatsächlich nochmal ein ganz eigenes Phänomen. Weil das ist ja auf dem Thema so wie so ein Live-Konzert, also die Erfahrung, weil das ist ja einmalig, die man jetzt auch gestern gehabt hat in der Kirche, das kann man jetzt so im Video eigentlich gar nicht mehr, das ist ja nur quasi eine Dokumentation von dem, was wir dort gehört haben. Wie haltet man sowas fest? Also darum die Frage nach diesem Veröffentlichen, ist ja auch das Festhalten von den Stücken. Machst du das dann, probierst du Konzerte so wie gestern festzuhalten als Videodokument oder wie ist das, also einmalige Geschichten für dich? Also tatsächlich höre ich mir gerne Aufnahmen an von Konzerten, weil die eben sich sehr unterscheiden von denen, die ich dann zu Hause produziere. Video brauche ich für mich eigentlich nicht tatsächlich, weil ich mein Trompetengesicht, also das Gesicht, was man beim Blasinstrument spielen macht, ich schäme mich nicht dafür, ich weiß, wie das aussieht, aber, keine Ahnung, eben musste ich auch schon lachen. Ich kann mich dann kaum mehr irgendwie so mehr noch auf den Sound konzentrieren. Und tatsächlich weiß ich auch von Konzerten, durch das Feedback vom Publikum, dass viele auch die Augen zumachen, während ich spiele. Also die Leute gucken dann gar nicht mehr genau, oder sie gucken nicht mehr mich unbedingt an, sondern gehen irgendwie komplett woanders hin in ihren Gedanken und lassen sich von dem Sound einnehmen, weil der sehr basslastig ist und zum größten Teil aus Drone-Elementen besteht. Das heißt, lange Flächen, die eigentlich auch dazu einladen, dass man quasi in sich geht oder bei sich ist und nicht unbedingt guckt, wie das entsteht. Und auch Visuals hatte ich tatsächlich mal bei Konzerten. Früher, die habe ich rausgeschmissen, weil ich genau dieses Feedback bekommen habe. Also du hast selber gemacht, die Visuals? Ja. Das sind oft so kleine 3D-animierte Geschichten, aber auch sich sehr langsam bewegende Szenen, kein Narrativ. Und wie gesagt, durch das Feedback aber auch sich sehr langsam bewegende Szenen, kein Narrativ. Und wie gesagt, durch das Feedback habe ich dann irgendwann gemerkt, das braucht es irgendwie nicht. Also es ist schon auch diese pure Nummer. Und das Kleid, was ich gestern anhatte, das ist dann auch nur eine Laune. Also tatsächlich, ich gehe auch ganz normal auf die Bühne. Ich brauche nicht irgendwie ein Bühnenoutfit. Vielleicht war es die Kirche, wo ich dachte, ich ziehe mal was Schickes an. Okay, also du hast gar nicht so... Weil es gibt ja so ganz manchmal strenge Regeln. Was zieht man an oder was gehört jetzt zur Performance? Oder wie zum Beispiel, wenn ich mal schwarz werde, dass ich möglichst nicht auffalle. Ist für dich jetzt keine Rolle? Das ist mir eigentlich wurscht. Also ich finde es schön manchmal, wenn es an einem Ort ist, der irgendwie was hergibt, dass das vielleicht doch miteinander geht und man nicht da irgendwie in Jogginghose unbedingt steht. Aber auch das ist manchmal ein netter Kontrast. Genau, aber ich bin eigentlich vor den Konzerten oder wenn ich den Koffer packe eher bei dem Auftritt und dem Sound und anstatt dass ich irgendwie bei dem Bild bin. Ja, Stichwort Ort. Wie wichtig ist der Ort für dich? Also gestern waren wir in einer Kirche, du hast sicher schon in vielen Orten gespielt. Gibt es Orte, wo du besonders gerne spielst oder welche Rolle spielt das für dich? Tatsächlich spiele ich gerne in Kirchen, weil ich dann meinen Reverb komplett runtergefahren lassen kann und der Raum halt mitspielt. Und genau wie die Posaune ist dann der Raum auch irgendwie noch mehr präsent als ein Mitspieler oder etwas, das mich herausfordert, mit dem ich umgehen muss. Ich liebe es aber auch in so kleinen Cachem zu spielen, wo dann durch den Sub-Bass alles anfängt zu vibrieren und ich quasi die Geräusche, die ich normalerweise durch Samples erzeuge, das der Raum irgendwie die erzeugt. Ich mag es auch, wenn Schlagzeug noch auf der Bühne steht und das dann plötzlich irgendwie mitarbeitet. Leute, so Sachen, die plötzlich auftauchen und mich dann eben vielleicht nochmal in eine ganz andere Richtung schieben mit dem Spiel. Also da reagierst du ja live während dem Konzert dann drauf, wo du spielst, dass was resoniert oder Scheiben vibrieren. Genau, und dann spielt der Raum auch tatsächlich mit. Also der ist dann Teil des Sounds. Die Leute, die in dem Raum sitzen, die dann auch diese Vibrationen oder bestimmte Soundphänomene mitkriegen, die haben das dann auch vielleicht im Rücken und gar nicht mehr vor sich. Und das wird dann schon auch so ein interessantes, nicht mehr so ein Frontal-Erlebnis. Aber eigentlich spiele ich gerne eher in so, da wo es scheppert. Ja, wir haben es vorher schon erwähnt, du machst nicht nur Konzerte und stehst auf der Bühne und bist Musikerin, sondern du machst da Installationen und du machst Ausstellungen. Es gibt quasi, ich hätte es jetzt so erkannt, es sind zwei Schienen, wo es aber um unterschiedliche Sachen geht. Also Konzerte, stehst du auf der Bühne, bist du als Person mehr im Fokus oder wie wir auch im Video gesehen haben, du bist sehr präsent und im Licht und bei Installationen und Ausstellungen sind ja mehr die Arbeiten dann so im Vordergrund. Also was ist da, also bei dem du diese zwei Sachen. Warum? Warum sagst du nicht, ich gehe nur auf Konzerte, ich will nur Konzerte machen? Warum machst du eine Installation und dann stellst du aus? Musiker da sein. Ich habe aber mit, weiß ich nicht, als Teenagerin schon angefangen, Platten zu sammeln und dann, glaube ich, mit 16, 17 auch die ersten Auflegeversuche betrieben und viel Musik gehört. Selbst eigentlich keine Musik gemacht, weil ich, wie gesagt, selbst eigentlich keine Musik gemacht, weil ich, wie gesagt, ein Musikunterricht jenseits der Schule hat für mich nicht stattgefunden. Aber durch dieses ganze Plattenhören und sich doch interessieren dafür, wie Musik erzeugt wird, bin ich über Workstations und Sampler, also ein Kram, den man sich kaufen kann, doch relativ schnell dahin gekommen, dass ich eigene Instrumente bauen wollte. Entschuldige, dass ich gerade unterbrich. Wo war der Punkt, wo du gemerkt hast, du klickst nicht mehr nur auf, also nur unter Anführungszeichen mit Platten, sondern du generierst selber Musik mit selbstgebauten Instrumenten. Also hat es da einen Moment gegeben? Ich glaube die ersten Sachen, die ich gemacht habe, waren so bescheuerte Hip-Hop-Beats, also wirklich mit dem Drum-Computer und das ich glaube, als ich die ersten Post-Punk-Platten im Regal hatte, wo halt Leute auch, also viele Leute auch aus der Kunst kommen und Sachen vermischen, Musikstile vermischen, dann aber eben auch noch Performance mit dazu bringen und Kostüme, weil sie eben auch diesen künstlerischen Background hatten oder Kunststudenten waren und ähnliches. Und als ich das bemerkt habe, dass das auch geht oder eine ziemliche Freiheit bietet, sich eben da überall zu bedienen, in der Kunst, in der Musik, in der Mode quasi, dass ich von, ich habe ja eigentlich auch mal gemalt, das habe ich dann gelassen und dann ging es mit Sound los. Und das ist während des Studiums passiert erst. Also ich habe mich mit Flachware beworben und bin dann relativ schnell zu Soundobjekten hin, hin zu kurzen Musik-Videogeschichten gekommen und dann eben in den Performances mit meinen Instrumenten auch zur Kollaboration mit anderen. Und der Grundgedanke war da aber, als Nichtskönnerin Instrumente zu bauen, die anderen zur Verfügung zu stellen, damit quasi alle zu Nichtskönnerin Instrumente zu bauen, die anderen zur Verfügung zu stellen, damit quasi alle zu Nichtskönnern werden. Und dass man auf Augenhöhe, die aber da unten quasi anfängt, gemeinsam irgendwie Sachen entstehen lässt. Das waren dann gelernte Musikerinnen, die dann dir die Instrumente gegeben haben, oder komplett gemischt? Ja, ich würde vorschlagen, weil wir jetzt über dein installativer Arbeiten und Performance arbeiten, vielleicht gehen wir eben zu der Präsentation mit den Arbeiten, also installativen Arbeiten über und du kannst uns ein bisschen erklären über die Arbeiten. Genau. Die Arbeit, das ist eine Installation, die Version von der Arbeit ist im Kunstverein in Siegen gewesen, letztes Jahr. Letztes Jahr, glaube ich. Und dabei handelt es sich um eine Oper, gesungen von diesen kleinen Roboter-Ziegen. Das sollen eigentlich Ziegen sein. Und der Betrachter oder Zuschauer ist eingeladen, dieses Gehege zu besuchen, sich da reinzusetzen. Die Tierchen bewegen sich dann da selbstständig durch den Raum und singen quasi ein Duett miteinander. Und da gibt es verschiedene Versionen tatsächlich von dieser Oper. Die Version ist, dass zwei Tiere singen miteinander. Auf dem nächsten Bild kann man auch die nochmal in größer sehen. Es gibt, also das ist so die Streichelzoo-Version. Es gibt aber auch die Performance-Version quasi, wo eins dieser Tiere mit einem Hologramm zusammen singt. Da ist eher der Bezug so ein bisschen in die Heiligrichtung und so die Sehnsüchte von Leben im Einklang mit der Natur und Ähnlichem. Und bei der Performance-Version spielen auch Leute, PerformerInnen mit an Instrumenten, die ich dann dafür auch noch gebaut habe. auch noch gebaut habe. Genau, und so ist es bei vielen Arbeiten, dass ich Elemente nehme, die woanders wieder auftauchen und eigentlich ständig das nicht unbedingt weiterentwickeln, aber wieder dekonstruiere und mit etwas anderem zusammenfüge. Genau, das ist dann nie quasi abgeschlossene Arbeiten, die du in einer Kiste tust und sagst, das ist jetzt so die Dub-Version und das ist die Metal-Version. Und die sind für sich eigenständig, funktionieren aber auch in der Gesamtbetrachtung. auch in der Gesamtbetrachtung. Also die hängen schon irgendwie miteinander zusammen. Aber für mich ist es auch am Ende nicht wichtig zu sagen, das ist jetzt das und das ist quasi das Werk, sondern ich sehe eigentlich mein ganzes kreativen Schaffen eher in so einem Prozess und dass ich mir auch als Schafferin eine Arbeit jederzeit rausnehmen kann, zu sagen, dass ich verändere das jetzt nochmal komplett. Aber kann ich mir das dann so vorstellen, wenn du eingeladen wirst zu einer Ausstellung oder zum Beispiel zum FMEA ich glaube das war vor zwei Jahren oder letztes Jahr, ich weiß es nicht mehr genau, das war vor kurzem, du machst eine neue Arbeit, eine weiterentwickelte oder ist das dann eins zu eins, was man schon woanders gesehen hat? mal gesehen hat. Das ist eigentlich immer auch vom Anlass, Ort und was auch immer abhängig. Wenn es eine Arbeit gibt, die irgendwie passt, dann wird die eingepackt. Meistens gibt es dann da aber auch irgendwie so Anpassungsmomente oder dass ich die Arbeit doch nochmal so verändere, damit sie da irgendwie funktioniert oder keine Ahnung, ich habe auch immer den oder dass ich die Arbeit doch nochmal so verändere, damit sie da irgendwie funktioniert. Oder, keine Ahnung, ich habe auch immer den Zwang, noch irgendwas hinzuzufügen, was es dann noch komplizierter macht als nötig. Dadurch funktionieren auch nicht immer alle Performances, die ich präsentiere, einwandfrei beziehungsweise es gibt auch oft Situationen, wo es scheitert und das ist eigentlich ähnlich, wie was ich eben meinte mit diesem Prozess bezogen und auch eine gescheiterte Performance ist quasi eine Performance und scheitern in dem Sinne ist es dann auch nicht, weil es quasi eine Erfahrung ist, die man macht, die vielleicht nicht so geplant war. Aber ja, ich bin auch nicht Fan davon, unbedingt den Anspruch zu haben, das Publikum gut zu unterhalten oder ähnliches. Ich glaube, solange ich, also dieser Struggle oder die Herausforderung, die man sich selbst stellt während einer Performance, wenn das sichtbar ist, dann überträgt sich das auch auf das Publikum. Und daher ist auch Scheitern immer etwas, was auch funktioniert und etwas auslöst. So wie bei den Konzerten oder wie gestern, dass du so lange spielst, bist du eigentlich so vorausgehabt, dass du eigentlich gar nicht mehr kannst und scheiterst am weiterspielen vom Instrument. Ist das so ein Parallele dann zu den Installationen? Weil wie sie gemacht und gestaltet sind, unterscheiden sie sich schon stark. Die Performance, also Konzerte finde ich von den Installationen, also du hast viel Robotik, AI, Computersteuerungen und bei den Konzerten hast du ein Instrument und modifizierst ein bisschen und hast dann deine Effekte dazu und improvisierst. Also genau. Ja, also mein Atem, meine Kondition, die geben eigentlich vor, wie das Konzert verläuft. Das kann ich nicht unbedingt immer, habe ich nicht im Griff, so kann man es vielleicht sagen. Da ist das eine Komponente, die irgendwann einsetzt und mich zu bestimmten Sachen zwingt. Sei es, dass ich mich zusammenreißen muss oder eben dann irgendwann aufgebe, wenn man das so nennen mag. Genau, das ist da beim Musikmachen der Reiz. Es ist aber eigentlich dann auch fast wieder eine Parallele zu den Performances. Obwohl, also alle Performances und Installationen, die ich mache, da geht es sehr viel um den visuellen Aspekt. Ich mache schon gerne auch schöne Sachen, aber ja. Und dadurch sind das irgendwie auch getrennte Bereiche des Solo-Konzerts und die quasi bildnerische Kunst, die ich mache. Hast du schon mal ein Konzert mit einer Ziege gespielt? Das mache ich nächsten Monat tatsächlich. Das wird aber eher so ein, wie soll man das nennen? Also, ich drucke gerade noch eine dritte Ziege, die kriegt dann so ein Beamer in den Hals gerammt und projiziert einen Film, den ich mit einer Roboterziege in Griechenland gedreht habe über die dort lebenden Ziegen. Das heißt, aus Ziegenperspektive sieht man dann Ziegen und die Ziege beamt das dann und ich werde versuchen, den Soundtrack dazu zu generieren. Die Ziege läuft aber selbstständig, kriegt wahrscheinlich auch eine Stimme. Das heißt, die ist so der sich bewegende Klang und ich bin der Stationäre und dadurch wird es dann eigentlich auch wieder eine Installation mit Bild und Klang. Es wird aber auch ein Experiment. Also ich werde den Raum vorher nicht betreten können. Das heißt, ich bringe mein Equipment mit. Hoffe, dass der Beamer stark genug ist, dass die Ziege nicht die ganze Zeit vor die Wand rennt und lauter so Sachen. Genau, aber das ist die Erfahrung, die ich dann mache. Okay. Ja. Wir können aber noch genau das eine Video anschmeißen, das ist tatsächlich Ziege, Hologramm und ein paar fleißige Performerinnen und das war in Wien im Reaktor. an dieser Bergmüste, in dem Felsen der Wälder, mit mich wieder da, er kann denn die Wege sich daran erinnern. Wo ging er sich hin, sog er gebirügel geboren. Stügel, siegen der in den Nacht, o Bügeln des Alpenhades, ein gelauter Zirkel, das Böschen dort des Herzens blüht. Ein Wirtsherz von Wendern, so liebets in den Bergen der Nacht, der fremden Land, der Alifren Land, die schöne Blume liebt. Rot, rot ist, sind alte Rot, rot ist ein Beispiel dafür, dass die Installation, also es gibt die Installation, das sind eigentlich die Instrumente. Es gibt dann aber auch den performativen Teil, beziehungsweise dieses Konzertähnliche, dass die Instrumente bedient werden von PerformerInnen, dass die Instrumente bedient werden von PerformerInnen, die meistens auch ohne Probe dann live vor Publikum damit klarkommen müssen, was ihnen vorgesetzt wird. Gibt es denen da etwas vor oder müssen sie dann auch improvisieren? Das ist immer unterschiedlich. Also bei der Geschichte war es so, dass ich gar nicht mitperformt habe, was nicht immer der Fall ist. Ich gebe mich auch diesen Situationen hin, beziehungsweise halte das genauso aus, wie die Leute, die ich dazu überrede, mitzumachen. halte das genauso aus, wie die Leute, die ich dazu überrede, mitzumachen. Bei der Nummer saß ich aber irgendwo am Mischpult und habe denen die Kommandos per Textnachricht geschickt. Das waren dann so Kommandos wie anfangen, weitermachen, schneller, doller, aufhören, Bier trinken gehen, rumlaufen. Und genau, das klingt jetzt konkret, aber das sind dann oft so Durations, also so Zeitabschnitte, wo die Performer dann irgendwie doch, wenn sie fünf Minuten dieses komische Rad drehen müssen, selber drauf kommen müssen, wie man das füllt und ob es da Nuancen gibt. Und wenn man das so macht, klingt es so und wenn man das so macht, klingt es eben leicht anders oder man macht es einfach stur fünf Minuten komplett gleich. Genau, das ist dann eigentlich Improvisieren. Dadurch, dass dann auch andere Leute mitmachen, ist es ein gemeinsames Improvisieren und für mich immer spannend, was eben in so Kooperation mit anderen dann passiert, weil irgendwann ich dann doch so ein bisschen die Kontrolle abgeben muss und gar nicht unbedingt alles durchplanen kann und will, weil genau dieses Unvorhersagbare Siebare interessiert mich eben. Aber du hast da auch ein definiertes Ende dann, also du weißt, wann die Performance vorbei ist oder lässt du das auch dem Zufall entscheiden? Ja manchmal ist es der Zufall, wenn ich merke, es führt nirgendwo mehr hin, dann kann man das entweder noch in die Länge ziehen, dieses Drama, auch immer eine Methode. Oder es gibt dann einfach dadurch, dass ich das schon jetzt lange mache, irgendwie so Notbremsen, dass man sagt, okay, jetzt nochmal der Move und dann ist es vorbei oder man spielt dann irgendwie den und den Soundclip Move und dann ist es vorbei oder man spielt dann irgendwie den und den Soundclip ein und dann ist das Ding durch. Aber das, genau, so deswegen, die Performances dauern dann manchmal eine Viertelstunde, manchmal dauern sie eineinhalb Stunden. Wenn man mitperformt, merkt man das auch gar nicht unbedingt, wie lang oder kurz das geht, weil man so drin ist tatsächlich. Und dann kriegt man halt oft auch so Feedback, das ist zu kurz gewesen oder viel zu lang oder was auch immer, wie gesagt, wenn man eigentlich dann begreift, dass es ein Prozess ist, der nicht geprobt wurde, wo eigentlich, wie gesagt, das passiert halt das, was passiert, dann muss man eigentlich fast mit anderen Kriterien das beurteilen und Sachen dauern halt manchmal, manchmal auch nicht. anderen Kriterien beurteilen. Sachen dauern halt manchmal, manchmal auch nicht. Ende und vorbei waren zwei gute Stichwörter, weil die Zeit ist zu Ende für unseren Tag. Wir haben gerade noch eine Minute und dir reicht, Danke zu sagen, dass du hier warst, dass du gestern gespielt hast und beim Talk da warst. Und ein Danke an die Stadt, die das ganze Festival organisiert. Und danke an Sie, dass Sie eingeschaltet haben. Und an die Leute hier im Café Frederik, die da waren. Und einen schönen Abend noch und viel Spaß beim restlichen Programm vom Streamclub.