Der Verein Für Uns, Zentrum der Zivilgesellschaft, veranstaltet im Zuge seines Schwerpunkts Extremismusprävention am Freitag, den 5. April 2024, wieder das Symposium der Zivilcourage im Jägermeierhof in Linz. Ich spreche mit Ute Palmetzhofer, Leiterin für uns Extremismusprävention und die inhaltliche Leiterin des Symposiums. Und der Schwerpunkt vom letzten Jahr beim Symposium war ja Sexismus. Und mir würde es interessieren, ob es heuer auch wieder so einen speziellen Schwerpunkt gibt. Dieses Jahr haben wir beim Symposium keinen Schwerpunkt, also keinen vordergründigen, den wir auch jetzt kommuniziert haben. Aber wir haben uns natürlich bei der Ausrichtung vom Symposium, wen wir einladen, Gedanken dazu gemacht und sind da einerseits gedanklich bei dem Wahljahr 2024 gewesen. Wir haben das ja nicht nur national in Österreich, sondern international ist es ja sehr spannend gerade, was Wahlen betrifft. Und das ist so das eine. Dann natürlich, wie wahrscheinlich viele eh mitbekommen haben, die Aufdeckung rund um dieses geheime Treffen in Potsdam mit Vertretern der AfD, ich glaube, da brauche ich nicht gendern, ich nehme an, da waren nur Männer und auch ein Vertreter der Identitären dabei war und das hat uns natürlich auch beschäftigt im Bereich Extremismusprävention, dieses Thema und die Zivilgesellschaft beschäftigt es auch, wie man merkt, an den vielen Demonstrationen und Kundgebungen, die seither stattfinden. Und darum hat sich auch die Einladung von bestimmten Personen natürlich auch nach dem gerichtet. Und da kommt der Andreas Peham vom DÖF, der da einfach im Bereich Rechtsextremismus vor allem der Experte ist. Und genau, also das waren einfach so Überlegungen im Vorfeld. Und was dann natürlich auch noch für uns relevant war, was vielleicht nicht so viele mitbekommen haben, es hat in Russland Ende November, Anfang Dezember hat es eben stattgefunden, dass die queere Szene als extremistisch eingestuft wurde. Und da sind wir natürlich auch sofort hellhörig geworden. dass LGBTQ-Plus-Personen immer noch diskriminiert werden. Und wir haben uns halt einfach auch rund um diese Drag-Queen-Lesungen mit den Demos dazu, von Kritikerinnen, war ja auch in Linz ein Thema. Und da haben wir uns natürlich dann auch das Thema zu Herzen genommen und haben dazu den Michael Hunklinger eingeladen zum Symposium, der in dem Bereich forscht. Und der wird auch im Mai kommt sein erstes Buch raus. Das geht sich für das Symposium leider nicht mehr aus, aber er ist einfach Experte rund um dieses Thema LGBTQ+, Politiken, national, aber vor allem auch international. Das waren jetzt zwei sehr unterschiedliche Gruppen, die von verschiedenen Menschen als extremistisch eingestuft werden. Wie kann man das jetzt überhaupt allgemein definieren, diesen Extremismus? Ja, das ist etwas, auf was wir eben im Symposium auch eingehen werden. Was bedeutet denn der Begriff eigentlich? Was versteht man darunter? Man hört ihn ja in allen Richtungen. Es war jetzt gerade auch wieder Linksextremismus in den Medien, rund um RAF in Deutschland, wo eben ein Mitglied der damaligen RAF jahrelang, jahrzehntelang im Untergrund gelebt hat und jetzt eben sozusagen gefunden wurde. Und es gibt den Rechtsextremismus, es gibt Extremismen, die auch religiös motiviert sind, also islamistischer Extremismus beispielsweise. Also islamistischer Extremismus beispielsweise. Und der Thomas Schmidinger hat kürzlich auch wiederum ein neues Buch rausgebracht, wo es vor allem auch um extremistische Tendenzen im christlich-konservativen Bereich geht. Also das ist ein sehr breiter Begriff. Und das ist ja auch ein Ziel des Symposiums, dass wir diesen Begriff uns einmal genauer anschauen und auseinanderdröseln, was meint denn das eigentlich. Habt ihr vom letzten Jahr irgendwas mitgenommen, was ihr dann auch heuer umsetzen werdet? Wie war die Reaktion auf das Symposium? Was ihr dann auch heuer umsetzen werdet, wie war die Reaktion auf das Symposium? Die Reaktion auf das Symposium war großartig. Also das Feedback von den Teilnehmern und Teilnehmerinnen war sehr, sehr gut. Es gibt auch eine große Nachfrage, dieses Thema zu besprechen. Das merken wir in unserer Arbeit auch, wenn es um Workshop-Buchung geht. Bei uns kann man ja auch Workshops buchen, die mit dem Thema zu tun haben. Und wir merken einfach, dass sich Leute Gedanken machen drüber. Es ist jetzt auch, sind die neuen Zahlen rausgekommen, dass vor allem rechtsextremistische Straftaten im Vergleich zum Vorjahr wieder gestiegen sind. Das heißt, es ist auch in den Medien ein Thema und die Leute wollen sich mit Extremismus und vor allem mit der Prävention, was kann man tun, auseinandersetzen. Und das haben wir einfach nach jedem Symposium gemerkt, dass das Interesse sehr groß ist und der Bedarf sehr groß ist, darüber zu sprechen und zu schauen, wie kann man als Zivilgesellschaft damit umgehen. Leute aus Vereinen, die selbst schon aktivistisch sind oder sind das Privatmenschen, die sich einfach denken in ihrem Umfeld, was kann ich als Privatperson überhaupt tun? Also die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Symposium sind sehr divers. Das sind natürlich Vertreter, Vertreterinnen von Organisationen, von Initiativen, die schon aktiv sind, von interessierten Menschen, die vielleicht was in die Richtung machen wollen, zukünftig und einmal schauen wollen, was können wir denn da machen und sie mit dem Thema einfach noch intensiver auseinandersetzen möchten. Und eben wirklich interessierte, engagierte Personen, die sich selber in ihrer Freizeit freiwillig engagieren und da vielleicht mit diversen Themen in Berührung kommen, mit Diskriminierung, mit Rassismus, was ja alles da dazugehört und dann einfach am Symposium teilnehmen möchten, um einerseits natürlich Wissen vermittelt zu bekommen und aktuelle Fakten und Zahlen und Forschungsergebnisse, aber vor allem, und das ist uns beim Symposium extrem wichtig, dass sie rausgehen und mehr Handlungsoptionen haben, wie sie im Alltag, im täglichen Tun dann tatsächlich damit umgehen können, wenn sie damit konfrontiert sind. Dieses Tun, dieses Handeln, das lernen die Teilnehmenden dann ja auch bei Workshops, weil es gibt ja nicht nur eben die Vorträge, sondern es wird auch praktisch zugehen. Kannst du mehr über die erzählen und wie schaut das dann aus, was lernt man da? Genau, also das Symposium ist quasi, man kann sagen, zweigeteilt vom Ablauf her. Wir starten mit drei Keynotes. Das sind einfach kurze Vorträge von Experten und Expertinnen. Ich habe schonBereich, der ja auch seit Jahren ein Riesenthema ist und wird zeigen, was sie da bei der Antidiskriminierungsstelle in der Steiermark machen. werden dann noch bei einer Podiumsdiskussion sich gemeinsam eben austauschen zu dem Thema und da gibt es dann auch die Möglichkeit, für das Publikum Fragen zu stellen. Das ist so der erste Block und dann gibt es eine Pause und nach der Pause gehen wir dann tatsächlich in die Workshop-Arbeit. Da werden die drei Vortragenden der Keynotes jeweils einen Workshop halten und wir haben aber dann noch zwei zusätzliche Workshops im Angebot. Das eine ist von Zara Training. Die werden ganz klassisch auf Zivilcourage, wie kann ich das machen, eingehen und da einfach Handlungsoptionen vermitteln. Wie kann ich zivilcouragiert handeln? Wie kann ich zivilcourageiert handeln? Wie kann ich mich dabei aber auch gut schützen? Weil man hört, wenn wir über Zivilcourage reden, ja immer das Wort Mut, das ja auch drinnen steckt in dem Wort Zivilcourage. Und wenn ich mutig bin, kann es aber auch sein, dass ich mich selber einer Situation aussetze, die vielleicht für mich selbst auch unangenehm gefährlich, wie auch immer sein kann. Und Zara Training vermittelt da eben wirklich einen guten Weg, wie ich auf mich selbst schauen kann und trotzdem ins Handeln komme. Und der fünfte Workshop, der ist von der Dokustelle Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus. Die werden uns zeigen, wie man antimuslimischen Rassismus bei ihnen melden kann. Das ist nämlich auch etwas, was viele Menschen gar nicht wissen, dass es ja viele verschiedene Meldestellen gibt, wo man rechtsextremistische Vorfälle melden kann, wo man antisemitische Vorfälle melden kann, aber eben auch antimuslimischen Rassismus melden kann. Und die werden uns in einem Workshop eben vermitteln, wie kann ich das tun, was passiert dann mit dieser Meldung und wie geht es danach weiter. Auch eine dieser Meldestellen ist ja BanHate. Das ist eben von Sarah Wiesinger auch eine Plattform, bei der man Hasspostings im Internet melden kann. Kannst du vielleicht näher darauf eingehen, ab wann ist denn ein Posting jetzt ein Hassposting und warum das wichtig ist, dass sowas auch gemeldet wird? studiert hat, die ist da Expertin, die wird uns das beim Symposium ganz genau erklären, ob wann das tatsächlich dann dort zu melden ist und was dann auch die rechtlichen Konsequenzen sein können. Und es ist generell diese Rassismen, Diskriminierungen, all diese Dinge zu melden ist insofern wichtig, weil man ja mitisse Scheu gibt, das zu tun, das zu melden und eben oft auch das Wissen gar nicht da ist, dass man da das melden kann, dass es diese Stellen gibt. Und neben dem, dass man einfach das sichtbar machen möchte, wie groß dieses Thema in unserer Gesellschaft ist, geht es auch darum, dass man dann mit konkreten Zahlen ja dann auch was weiter tun kann. Und letztendlich geht es ja auch um eine Ausrichtung, beispielsweise in der Politik, zu sagen, okay, wir haben da die Zahlen, wir haben ein Thema, wir haben ein Problem mit Rassismus, mit Diskriminierung und das führt uns ja dann dazu, dass mehr Gewicht auf das gelegt wird, dagegen etwas zu tun als gesamte Gesellschaft. Und darum ist es so wichtig, dass man diese Meldestellen kennt und dass man sie vor allem auch nützt. Und bei Ben Hate ist es beispielsweise so, dass seit es diese App, das ist ja eine App, gibt, 18.000 Meldungen schon eingegangen sind, was meiner Meinung nach eine sehr hohe Zahl ist. Und das Projekt ist noch relativ jung. Und genau, die Sarah Wiesinger, für alle, die das Thema interessiert, kommt zum Symposium. Sie wird uns das ganz genau erklären. Wie ist denn dann der Zusammenhang zwischen eben Personen, die Online-Hass verbreiten und dass das dann in die reale Welt, sage ich einmal, überschwappt. Oft heißt es ja dann im Internet, da redet man schnell mal was daher oder es ist Meinungsfreiheit. Aber wo ist dann der Zusammenhang zwischen diesen extremistischen Tendenzen und welche Auswirkungen die haben? Naja, Extremismus hat ganz viel, oder anders muss ich anders anfangen. Es geht halt einfach ganz oft darum, dass das Internet natürlich eine gewisse Anonymität gibt. dort wahrscheinlich schneller Dinge äußere, als ich das im Bekanntenkreis, im Freundeskreis oder am Stammtisch oder sonst wo äußern würde. Das wissen wir, dass das so ist. Aber es geht ja auch darum, dass Leute, die das machen im Internet, sich oft wirklich einfach in einem Bereich bewegen, der auch rechtswidrig ist, wo es um eben massive Abwertung geht, wo es auch in Richtung Verunglimpfung geht, also da gibt es ja auch für viele Dinge eben wie gesagt auch juristisch einen Rahmen, vor da gibt es ja auch für viele Dinge eben wie gesagt auch juristisch einen Rahmen, vor allem wenn es dann um Bedrohungen geht, die ja dann wirklich auch, also wo es einfach auch um die Gefährdung einer Person geht. Man hat ja verschiedenste Fälle schon gehabt, die man in den Medien verfolgen hat können, wo auch diverse Bedrohungsszenarien dann Personen einfach auch, naja, wie sagt man, zerstört haben. Das ist natürlich für die Betroffenen eine massive Belastung, auch wenn es online passiert oder gerade, weil es online ja auch eine Dynamik dann gibt. Es fängt jemand an mit einem Hasskommentar und bietet ja für viele andere dann die Möglichkeit, darauf einzusteigen und das schaukelt sich dann gegenseitig auf. Und gleichzeitig gibt es dann die Menschen, die das vielleicht, man kennt das von diesen Onlineforen, von Zeitungen zum Beispiel, ganz oft ist es so, dass sie dann die Menschen, die anders dazu stehen, die eine andere Meinung dazu haben, sie oft dann gar nicht mehr trauen, irgendwie einen anderen Kommentar zu setzen. Und das ist ja auch Teil von Zivilcourage, die kann man ja auch online natürlich anwenden und das muss man aber lernen und trainieren, dass man weiß, wie kann man denn da gut dagegen reden oder sich anders positionieren, ohne dass man dann selber vielleicht in das Fadenkreuz der Personen kommt, die diese Hasspostings absetzen. Genau. Ich weiß jetzt nicht, ob das die Frage jetzt beantwortet hat. Ja, also ich bin zufrieden, danke. Bringt es dann mit solchen Leuten überhaupt etwas zu diskutieren? Weil man spricht sich gegen den Hass aus, gegen die Hetze, aber im Endeffekt pusht man diese Kommentare dann theoretisch wieder hoch, weil es mehr Aufmerksamkeit bekommt. Was ist denn da der richtige Ansatz? Bei uns ist ja der Schwerpunkt vor allem in der Extremismusprävention. Schwerpunkt vor allem in der Extremismusprävention. Und das ist natürlich die Schwierigkeit, wenn Menschen schon radikalisiert haben. Die zu erreichen, genau, ist einfach sehr, sehr schwierig. In der Prävention geht es, und das ist auch etwas, worum es uns ja generell auch geht. Extremismus oder die Radikalisierung hin zu extremistischen Tendenzen hat ganz oft etwas damit zu tun, dass sich Menschen ausgegrenzt fühlen, dass sie sich nicht zugehörig fühlen. Das sind oft verschiedene Aspekte im Leben, die nicht so gut funktionieren. Das ist auch oft bei jungen Menschen, die gerade noch in der Pubertät sind, die sie selbst noch finden müssen, die oft ein ganz großes, groß gefülltes Glas an Werten haben, aber andere Bereiche ihres Lebens total unsicher sind und sie sich oft nicht verstanden fühlen. Und wenn da dann auch noch dazu ein Ausgrenzungsgefühl kommt, wenn man vielleicht gerade im Freundeskreis Schwierigkeiten hat, vielleicht auch familiär, die Ausbildung funktioniert nicht gut, man ist vielleicht selbst irgendwie markiert, sei es jetzt, dass man einer bestimmten Gruppe zugehört, dass die Familie vielleicht wenig Einkommen hat, also da gibt es ganz viel unterschiedliche Aspekte. Und wenn in der Phase dann jemand kommt und sagt, du gehörst zu uns, wir wollen, dass du Teil von uns bist, vielleicht auch eine einfache Welterklärung hat, wo dann auch diese Werte gut bedient werden, die in diesem vollen Glas dann drinnen sind, geht es ganz oft um Gerechtigkeit, die aber oft anders verstanden wird. Und wenn da dann jemand kommt und andockt und einem quasi dieses Wir-Gefühl vermittelt, dann ist es halt oft sehr schnell da, dass die Person sich für irgendwas begeistern lässt. Das können natürlich auch gute Dinge sein, aber wir reden ja jetzt gerade über den Bereich Extremismus. Und dann kann es halt passieren, dass man da in eine Richtung abdriftet und sich da mit Leib und Seele verschreibt. Und wir wollen halt, dass es vor allem in der Gesellschaft mehr Blick für das gibt. Und das ist auch der Teil der Prävention in dem Fall, dass Menschen sich nicht so schnell ausgegrenzt fühlen. dass Menschen sich nicht so schnell ausgegrenzt fühlen. Dass diese Tendenz einfach, dass man sich was zuwendet, wo man dann so ein starkes Wir-Gefühl kriegt, dass das gar nicht so braucht, weil man sich eh gut aufgehoben fühlt und gut eingebunden fühlt in eine Gruppe, in die Gesellschaft am besten. Das ist natürlich auch eine gewisse Utopie, aber dass wir einfach alle achtsamer durch die Welt gehen und ein bisschen mehr drauf schauen, Menschen wieder hereinzuholen. Und das wollen wir vor allem auch beim Symposium vermitteln, dass das einfach auch ein wichtiger Aspekt ist. Darum gibt es zum Beispiel auch den Workshop von Andreas Peham, der sich damit auseinandersetzt, was können wir denn nach den Demonstrationen machen. Und die Frage ist halt, wie holt man die Menschen wieder zurück, die meinen, wir müssen uns abschotten, wir müssen Menschen ausweisen, die irgendwie von irgendwem, wo von irgendwem bestimmt wird, die passen nicht in unsere Gesellschaft. Wie kann man denn da wieder schauen, dass man Menschen, die zu dem hintendieren, Menschen, die zu dem hin tendieren, wieder zurückholen und sagen, hey, machen wir doch gemeinsam unsere Gesellschaft so, dass für alle Menschen Platz ist. Und warum fühlen sie die eigentlich so bedroht auch? Das ist ja auch die Frage, warum glaubt man, man muss eine bestimmte Gruppe von Menschen sogar ausweisen? Wo sind da eigentlich die Ängste dahinter, dass man glaubt, man muss sie da irgendwie schützen? kommen diese Ängste, diese Unzufriedenheit auch? Kann man das irgendwie herleiten? Also du hast ja schon gesagt, dann gibt es persönliche Probleme oder auch gerade bei Jüngeren. Aber warum gibt es dann nicht genug Angebote, dass sie mit ihren Ängsten auch irgendwo positiv darüber sprechen können und sich das eben umwandelt in eine konstruktive Auseinandersetzung mit den ganzen Problemen. Das ist eine sehr gute Frage, die so einfach gar nicht zu beantworten ist, weil es, glaube ich, eine sehr komplexe Angelegenheit ist. Und da würde ich auch wieder verweisen, kommt zum Symposium, wir haben einen Experten zu dem Thema da, der sich seit fast 30 Jahren mit dieser Thematik beschäftigt, der explizit genau zu dieser Frage, wo auch diese Ängste herkommen und so, auch eine Keynote gibt und auch der Workshop wird sich um das Thema drehen. Also genau, einfach zum Symposium schauen, genau dazu gibt es, dass wir Experten und Expertinnen eingeladen haben, die mit uns gemeinsam sich diese Fragen nochmal genauer anschauen. Bei Für uns habt ihr ja dann auch eben die Workshops, die du kurz angesprochen hast. Sind die dann hauptsächlich eher für jüngere Menschen, für SchülerInnen oder kommen da auch Erwachsene hin? Unsere Zielgruppe bei Für uns Extremismusprävention sind Freiwillige, Freiwilligen Koordinatorinnen, Freiwilligen Organisationen, die können bei uns diese Workshops buchen. Natürlich gibt es auch Jugendliche, die sich freiwillig engagieren, natürlich. Aber jetzt, wir haben kein Angebot so klassisch für Schulgruppen oder Sonstiges. Genau, da gibt es andere Angebote. Unsere Zielgruppe ist tatsächlich die, ich nenne es jetzt einmal, freiwillig engagierte Zivilgesellschaft und Organisationen, die mit Freiwilligen zu tun haben, Freiwillige bei sich in der Organisation einbinden und für dieses Thema sensibilisieren möchten. Und soll dann der Extremismus innerhalb dieser Vereine, dieser zivilgesellschaftlichen Gruppen sozusagen aufgepasst werden, präventiv entgegengegangen werden oder geht es da allgemein darum, dass sie als Verein sich aussprechen können gegen Extremismus? Naja, es geht einfach um eine Sensibilisierung für das Thema. um eine Sensibilisierung für das Thema. Wenn es darum geht, dass man extremistische Tendenzen schon erkannt hat in der Organisation, also wenn ich jetzt den ersten Teil deiner Frage richtig verstanden habe, da gibt es andere Stellen. Da gibt es Beratungsstellen. Boja zum Beispiel macht ganz viel in der offenen Jugendarbeit zudem. Also ganz viele verschiedene Möglichkeiten gibt es da, um sich Unterstützung zu holen, wenn man konkrete Fälle hat, wo man schon das Gefühl hat, da ist jemand, der tendiert da zu einer Richtung, ist vielleicht schon mit einem halben Fuß in der Radikalisierung drinnen. Wir vermitteln da gerne zu Beratungsstellen, aber das ist nicht unsere Expertise, da gibt es andere. Wir sind in der Sensibilisierungsarbeit, in der Aufklärungsarbeit. Wir wollen, dass sie die Menschen mit diesen Themen auseinandersetzen, dass sie sich Know-how holen und dass sie schauen, wie sie selbst so in ihrem täglichen Tun handeln können, dass Ausgrenzung so wenig wie möglich stattfindet. Dieses tägliche Tun im Alltag, Zivilcourage zeigen, das ist ja, das sagt sich leicht. Also ja, man ist couragiert, aber in der Realität ist es ja dann oft so, man schaut weg. Das geht mich nichts an. Wie überwindet man diese Barriere oder warum ist überhaupt es da? Ich glaube, auch da gibt es keine einfache Antwort. Ich glaube, dass da jeder Mensch ist so individuell. Das kann einfach sein, dass man von der Persönlichkeit her einfach nicht so der Typ ist, nach außen zu gehen und sich in ein Szenario einzumischen. Bei Einmischen hat es so etwas Negatives. Aber irgendwo reinzugehen in eine Situation, das liegt nicht jeder Person. Dann kann es natürlich auch sein, dass man Angst hat. Vielleicht auch, weil man selber Situationen kennt, wo man im Fokus steht und sich dann denkt, wenn ich da jetzt agiere, dann bin ich auf einmal im Fokus steht und sie dann denkt, wenn ich da jetzt agiere, dann bin ich auf einmal im Fokus und dann kann ich mit dem nicht umgehen oder habe tatsächlich Angst. Es gibt ja wirklich Situationen, die wirklich auch gefährlich sind, weil man ja nicht weiß, wie die Person, das Gegenüber, das gerade irgendwie gegen jemand anderen sich negativ verhält, wie die Person reagiert, das weiß man ja nicht. Aber das sind genau diese Dinge, die wir auch beim Symposium besprechen und wo wir eben von Sarah Training, die ja auch langjährige Erfahrung damit haben, wie kann man das machen, wie kann man mutig sein, wie kann man zivilcorrigiert handeln. Die sind da Profis. Und genau, und darum erneut kommt es zum Symposium und lernt, wie man zivilcorrigiert handelt. Das ist nämlich tatsächlich etwas, was man üben kann, was man zivilcorrugiert handelt. Das ist nämlich tatsächlich etwas, was man üben kann, was man trainieren kann. Wenn man ein paar Szenarien immer wieder durchdenkt, die man für sich herausgefunden hat, aus einem Workshop zum Beispiel, wo man sagt, das kann ich mir vorstellen, dass ich das mache, wo man sagt, das kann ich mir vorstellen, dass ich das mache, wenn zum Beispiel in der Straßenbahn neben mir jemand angepöbelt wird, rassistisch beschimpft wird, dann habe ich vielleicht so ein, zwei Szenarien aus einem Workshop im Kopf und die kann ich immer wieder durchspielen und durchdenken und mich selbst quasi dafür vorbereiten, dass wenn es dann wirklich einmal so weit ist, dass ich dann auch schnell agieren kann. Weil es geht natürlich auch darum, ich muss sofort handeln. Und wenn mir das eine halbe Stunde später einfällt, ist die Situation wahrscheinlich schon wieder vorbei. Wie bist denn du selbst für uns gekommen? Warum ist dir dieses Thema Extremismusprävention so ein Anliegen? Das ist eine gute Frage. Ich bin Sozialarbeiterin und habe lange im Bereich mit geflüchteten Menschen gearbeitet und auch im Integrationsbereich und habe da einfach gemerkt, wie stark Ausgrenzung auf Menschen wirkt. Ausgrenzung auf Menschen wirkt. Ich habe Klientinnen und Klienten gehabt, die tatsächlich zum Teil weinend neben mir gesessen sind und mir erzählt haben, wie es ihnen in der Straßenbahn geht, weil sie Kopftuch tragen oder weil ihre Hautfarbe sie quasi rassistisch markiert. Das war immer etwas, wo ich gemerkt habe, das beeinflusst Menschen so stark, also in dem ganzen Wesen, dass ich immer das Gefühl gehabt habe, das ist total wichtig, da hinzuschauen und als Gesellschaft auch was zu tun. Und die Menschen müssen da viel mehr auch wissen darüber, was das mit Personen macht. Genau, also ich finde, dass das einfach was ist, wo auch jeder was beitragen kann. Jeder und jede kann, wenn man sich mit dem Thema auseinandersetzt, Dinge am Schirm haben, wo man in der Wortwahl sensibler ist, alle möglichen Bereiche, wie man mit Menschen umgeht, mit denen man sonst keine Berührungspunkte hat, aber die ganz oft und ganz schnell abgewertet werden. Und durch das geht man natürlich anders mit den Menschen um, wenn man sie anders bewertet. Das waren so die Themen, warum ich mich dann mehr mit dem Bereich Extremismusprävention beschäftigt habe. Und so bin ich dann eigentlich bei für uns auch für diesen Bereich dann eingesetzt worden. Wie weit im Voraus plant ihr denn die Symposien? Hast du jetzt schon im Kopf Leute für nächstes Jahr? Oder kommt es dann immer auch auf die aktuelle Situation, die politische, drauf an und du reagierst dann entsprechend? Also natürlich läuft das Rad im Kopf ständig. Man ist bei der Vorbereitung und Recherche zum jetzigen Symposium natürlich auf andere Personen auch gestoßen, wo man sich denkt, das wäre spannend. Es erscheinen auch gerade neue Bücher, die extrem spannend sind, wo man sich dann denkt, ah, die Person könnte man vielleicht nächstes Jahr einladen. Es gibt natürlich immer wieder neue Projekte, die aufpoppen, wo man sich denkt, das wäre auch spannend und wir versuchen natürlich uns mit aktuellen Themen zu beschäftigen. Und das, was ich jetzt im Kopf habe für das nächste Symposium, kann sich vielleicht wieder verändern, weil sich die Situation verändert, in der wir dann sind und die Themen vielleicht andere sind. Und genau, da muss man dann schon spontan sein, glaube ich. Hast du jetzt zum Schluss vielleicht für die HörerInnen und SeherInnen so einen Satz, den man sich einprägen kann, den man üben kann, den man dann in verschiedenen Situationen als Zivilcourage zeigen kann und aussprechen kann. Einen Satz. Wir haben bei uns, für uns Extremismusprävention einen coolen Spruch. If you're not angry, you're not paying attention. Und ich finde den Spruch ziemlich cool. Und ich glaube, dass der durchaus was machen kann, wenn man sich einmal so auf der Zunge zergehen lässt. Aber jetzt dann wirklich dazu motiviert oder einen vorbereitet dafür, dass man dann zivilcouragiert handelt, weiß ich nicht. Das ist wieder von Person zu Person unterschiedlich. Aber ich finde, er motiviert dazu, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Er schreit förmlich danach, mehr darüber wissen zu wollen und sich anzuschauen, was kann ich mir für ein Werkzeug in meine Tasche der Zivilcourage einpacken und nach diesem Werkzeug Ausschau zu halten. Und wir bieten beim Symposium genau diese Sachen an, diese Werkzeuge. Und genau darum lade ich alle Hörerinnen und Hörer nochmal recht herzlich zum Symposium ein. Schaut vorbei, diskutiert mit uns, diskutiert mit den Vortragenden und seid bei den Workshops dabei und lernt, wie es mutig sein könnte. Wunderschöne Abschlussworte, Dankeschön. Ute Palmetzhofer, die Leiterin für uns, Extremismusprävention, Dankeschön. Danke. Dankeschön. Danke.