Herzlich willkommen hier im Jägermeierhof. Ich komme so gern daher, wenn man so zubefährt ist. Das hat schon so eine schöne Energie. Das letzte Symposium durften wir auch hier abhalten. Und das war einfach so ein schöner Tag des Austausches, des Miteinanders. Herzlich willkommen auch allen im Team, die hier mitwirken, die dafür gesorgt haben, dass wir uns heute austauschen können. Danke auch DorfTV an dieser Stelle, weil wer es heute nicht persönlich hierher geschafft hat, kann online, virtuell mit dabei sein. Herzlich willkommen auch alle, die jetzt einen Bildschirm vor sich haben. Schön, dass Sie dieses Symposium zumindest bis zur ersten Pause, bis zu den Workshops mit uns hier verbringen können. Mein Name ist Claudia M., dass ich das vielleicht auch noch dazu sage, ganz wichtig, dass ich mich noch vorstelle. Also das ist kein Künstlername M., zwei Buchstaben E und M., der ist nur so kurz, da gibt es nicht mehr dazu. Radiotechnisch darf ich Ihnen auch noch sagen, dass Radio Frohe vertreten ist. Das freut uns auch sehr. Das heißt, Sie hören dort auch vom Symposium die Highlights. Und es gibt einen Podcast direkt von Für Uns. Das ist der Andreas, der den macht. Der freut sich, wenn er dann durchgeht und wenn Sie vielleicht, da ist der Andreas, genau. Steh kurz auf, dass man dich auch wirklich erkennt, wer dich noch nicht kennt. Das ist der Andreas, genau. Für unseren Podcast bitte sehr gerne Antworten geben, ein Feedback geben oder einen Stimmungsbericht ihm auch geben, damit sein Wirken und Werken dann auch wieder da sehr erfolgreich wird. Ich freue mich jetzt einmal in den Tag hinein zu starten mit für uns, die meisten kennen ja die Zibi, für uns jetzt unser neuer Vereinsname. Der Name hat sich geändert, vieles in den Strukturen auch. Und dazu darf ich jetzt die Andrea Mörböger und die Ute Palmetzhofer zu mir auf die Bühne bitten. Herzlich willkommen. Yes, Ring. Invesört, das nicht. Andrea, vielleicht fangen wir mal mit dem Verein an, oder? Mit Für uns, für die, die Für uns nicht kennen und auch den Namen und unseren Umstieg. Vielleicht sagst du ein paar Sätze dazu. die vielleicht beim letzten Symposium auch schon dabei waren, werden sich gewundert haben, dass das jetzt unter dem Namen für uns veranstaltet wird. Im Grunde haben wir nur den Vereinsnamen geändert, weil ursprünglich die Zivi immer wieder ein bisschen irreführend war. Zivildiener, Zivilschutz müssen mit allen möglichen in Verbindung gebracht werden, nicht mit dem, für das wir eigentlich stehen, nämlich das freiwillige Engagement und die Unterstützung von Menschen, die sich freiwillig engagieren, von Initiativen, von Organisationen, die mit freiwilligem Engagement zu tun haben. Es gibt viele Bereiche, die abgedeckt werden. Beim Verein, einfach einmal auf die Homepage schauen, wer da noch nicht gewesen ist, einer davon ist eben Extremismusprävention. Was gibt es da in dem Bereich? Genau, im Bereich Extremismusprävention, das ist ein österreichweites Projekt, das wir machen dürfen. Da ist die Projektleitung die UTE und da sensibilisieren wir auf Radikalisierungstendenzen, auf Extremismus, was ist da überhaupt der Unterschied. Wir stärken das Demokratieverständnis mit verschiedenen Angeboten, hauptsächlich mit Wissensangeboten und eben solchen Veranstaltungen wie heute. aber auch eine Filmtour, die wir am 23. April in Badismus, neue Rechte, Identitäre da einfach ganz top ist. Und wir haben von ihr auch Bücher draußen am Büchertisch durchaus einmal durchschmücken. Genau, und das sind die Angebote, die wir bei für uns Extremismusprävention haben. Was hat denn das Ganze heute mit Zivilcourage zu tun? Ja, das ist voll die gute Frage. Und zwar ist es einfach so, dass bei Menschen, die radikalisiert werden, die in extremistische Tendenzen abdriften oder sie da einfach auch vereinnahmen lassen von solchen Gedanken oder Ausrichtungen. Ganz oft der Punkt ist, dass sie sich ausgegrenzt fühlen, dass sie sich nicht zugehörig fühlen, der Gesellschaft nicht zugehörig fühlen und mit Zivilcourage, wenn wir das alle lernen und wirklich bei allem, was wir tun in allen Bereichen, sei es im beruflichen Setting oder auch privat am Schirm haben, dass wir mit kleinen zivilcouragierten Handlungen da einfach was dagegen tun können, dass sie Menschen ausgegrenzt fühlen und darum da einfach abdriften. Genau, dann ist das einfach für uns ein wichtiger Auftrag, dass wir das beim Symposium auch vermitteln. Und das ist der Konnex zur Zivilcourage. dass wir das beim Symposium auch vermitteln und das ist der Konnex zur Zivilcourage. Wir starten ja erst in diesen heutigen Nachmittag hinein, aber wie sollen denn idealerweise die Menschen, die heute da sind, die uns auch zusehen, online vielleicht so nach Hause gehen? Was sollen sie sich denn mitnehmen von heute? Also wir würden uns wünschen, dass ihr euch heute ganz viel Wizen mitnehmen könnt. Wir haben ja tolle Expertinnen und Experten heute da, die wir dann gleich in den Keynotes hören werden. Und wir haben am Nachmittag noch fünf Workshops. Und neben diesen Wizen, das da jetzt vermittelt wird, geht es einfach auch darum, speziell in den Workshops, dass ihr euch Handlungsoptionen mitnehmt, dass ihr mehr Werkzeuge für euch am Ende des Tages in eurem Zivilcourage-Koffer mit nach Hause nehmen könnt und einfach in gewissen Situationen, in die wir alle immer wieder kommen, wo wir momentan nicht wissen, wie wir handeln sollen, wie wir agieren sollen, dass wir dann eben und ihr vor allem, dass ihr dann wisst, ah, da war ich beim Symposium der Zivilcourage, da haben wir doch diese Übung gemacht und das kann ich jetzt eigentlich für mich anwenden. Kann man denn so Zivilcourage üben? Ist das was, wo ich vielleicht einmal ganz klein beginne und dann immer mutiger werde? Weil es braucht natürlich auch Mut dafür. klein beginne und dann immer mutiger werde, weil es braucht natürlich auch Mut dafür. Die V-Courage ist auf alle Fälle etwas, was man üben muss. Da geht es ja auch viel darum, dass man über eine Hemmschwelle drüber steigt. Gerade wenn man in einem öffentlichen Raum ist, in einer Situation, wo man sich einmischen soll für den anderen, geht es ja auch darum, wie schütze ich mich selber dabei. Das ist mal das Allerwichtigste, weil man kann sich da durchaus in manchen Situationen in Gefahr bringen. Das sollte man ja nicht. Und wenn man da immer wieder so Szenen durchübt, durchdenkt, wie kann ich das machen, kann ich da vielleicht auch eine paradoxe Intervention machen, die die Situation einfach mit Absurdität auflöst, das muss ich üben und immer wieder wiederholen, damit ich das dann irgendwann einmal automatisch mache. Das Handwerkszeug zum Teil gibt es heute dazu. Es gibt eben die angesprochenen Workshops. Wir haben Keynotes vorbereitet. Es gibt natürlich auch eine Diskussion auf der Bühne, wo Sie alle eingeladen sind, mitzudiskutieren, dann oder auch noch Fragen zu stellen, wann was unklar ist. Es gibt künstlerischen, ich sage mal künstlerisch-aktionistisches heute, was wir erleben dürfen, den Büchertisch haben wir schon angesprochen von Buch Plus, von Bromente und es gibt ein Communication Table und es gibt dann auch in der Pause, werden Sie das erleben, eine kleine Hilfe, wie Sie in die Kommunikation kommen. Wer sich da nicht so leicht tut, hat da auch dann eine kleine Hilfestellung, dass das alles gut glückt. Andrea, vielleicht noch was, ein Novum bei uns, es gibt eine Spendenbox. Ja, es gibt jetzt bei uns auch eine Spendenbox. Unsere Freien ist rein projektgefördert, das heißt heißt die Förderungen gehen immer genau auf ein Projekt. Und damit wir da einfach über das Projekt hinaus mehr Sachen machen können, wo wir merken, es braucht, haben wir jetzt bei unseren Veranstaltungen auch eine Spendenbox aufgestellt. Das heißt, jeder, der das unterstützen möchte, ist gern eingeladen, dort was reinzuwerfen. Also es muss keiner, aber wir wollen natürlich auch niemanden hindern. Vielen Dank euch beiden. Der Minister kommt auch noch zu Wort. Er konnte nicht persönlich kommen, aber er hat uns eine Videobotschaft geschickt, der Johannes Rauch jetzt. sehr, dass mit dem heutigen Symposium die so wichtigen Themen Zivilcourage und Extremismusprävention durch Engagement erneut in den Mittelpunkt gerückt werden. Die Botschaften, die bereits letztes Jahr im Rahmen dieses Symposiums erarbeitet und diskutiert wurden, haben sich nicht geändert. Es geht immer noch darum, das Schweigen zu durchbrechen, die Stimme zu erheben und in schwierigen Situationen klare Haltungen zu zeigen. Ich möchte an dieser Stelle betonen, wie entscheidend Formate wie dieses Symposium sind. Es ist einfach enorm wichtig, dass ein Raum geboten wird, in dem gemeinsam erarbeitet wird, wie Zivilcourage funktionieren kann. Ein Raum, um auf das eigene Verhalten und die eigenen Denkmuster zu reflektieren. Ich finde es wunderbar, dass hier die Chance geboten wird, sich zusammenzufinden, einen Austausch zu führen, einander Kraft zu geben und sich gegenseitig zu motivieren. Besondere Anerkennung gilt an dieser Stelle allen Initiatorinnen und Initiatoren, allen Mitwirkenden und Unterstützerinnen und Unterstützern. Danke an den Verein für uns, für die bedeutende Arbeit im Rahmen des Projektes zusammenhalten. Als für das freiwilligen Engagement zuständiger Minister macht es mich besonders stolz zu sehen, auf welch vielfältige Weise das demokratische Bewusstsein gerade aus dem so bedeutenden freiwilligen und zivilgesellschaftlichen Bereich gestärkt werden kann. Seien wir mutig, schauen wir hin, schreiten wir ein und stellen uns gegen Ungerechtigkeit, Diskriminierung, Hass, Gewalt, Radikalisierung und Extremismus. Zeigen wir, wie wichtig uns gelebte Demokratie ist, in der wir füreinander einstehen und wenn notwendig auch Zivilcourage auf allen Ebenen zeigen. Ich wünsche Ihnen allen eine spannende und abwechslungsreiche Veranstaltung und einen guten Austausch. Und dann darf ich auch gleich in die Thematik einsteigen. Drei Kinos haben wir ja jetzt vorbereitet für Sie. Es gibt dann nach den drei Keynotes eine Podiumsdiskussion. Das heißt, die Fragen dann bitte auch in der Podiumsdiskussion stellen, nicht nach den Keynotes. Hier kommt jetzt der Mentimeter. Bitte beteiligen Sie sich doch an den Word Clouds. Das heißt, was sind Ihre Gedanken dazu? Was gibt es jetzt zu diesem Keynote vielleicht zu sagen? Was hat es mit Ihnen gemacht oder was haben Sie sich da mitgenommen? Das gibt es noch jeder Keynote. Und so bekommen wir dann auf der Leinwand hier auch einen Gesamteindruck von dem, was Sie denn so wahrgenommen und aufgenommen haben. Und zwischen den drei SpeakerInnen wird es eine musikalische Performance von Frau Turmani geben, alias Veronika Moser. Sie singt Protest-Songs, Balladen, Jodler, Raps. Also Frau Turmani pfeift auf Genre-Grenzen und singt Chansons aus Oberösterreich. Und wie soll ich sagen, sie greift auf alle Mittel zurück, sei es jetzt die Ukulele oder auch die Kochtöpfe, was ihr in die Finger kommt, was sie braucht dafür, damit sie ihre Botschaft verkündet oder unter die Menschen bringt. Das tut sie einfach. Heute mit der Gitarre hier bei uns. Und ich nehme an, sie wird uns auch heute ein bisschen wachrütteln oder zum Denken anregen. Und vielleicht hat sie ja auch etwas zum Schmundeln mit dabei. Und somit kommen wir schon zum ersten Keynote. Das ist der Andreas Peham. Viele kennen ihn ja vermutlich bereits als Experten für Rechtsextremismus, er studierte Politikwissenschaften und eine Fächerkombination aus Zeitgeschichte, Entwicklungspolitik und Soziologie. Seit fast 30 Jahren arbeitet er im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands im Bereich Rechtsextremismusforschung. Er ist zudem Gründungsmitglied der Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit. Und Sie kennen ihn vermutlich auch als Heribert Schiedl, denn unter diesem Namen ist er als Autor tätig und so veröffentlicht. Und hier ist er herzlich willkommen. Danke für Ihr Kommen und die nette Begrüßung. Ich bin sehr froh, heute hier sein zu dürfen und habe darum auch gleich noch einen kurzen Blick im Terminkalender, der eigentlich Gegenteiliges hätte mich sagen lassen sollen, aber doch zugesagt, weil ich sehr gerne wieder nach Oberösterreich zurückkomme, gerade zu solchen Aktivitäten wie diesen, den heutigen, die ich werde bei meinem Input vor allen Dingen mit den Begriffen auseinandersetzen und relativ wenig zu den Ursachen sagen. Ich beginne mit dem Begriff der Fanatisierung. Der Fanaticus, sagt das Lateinische, ist einer, der von einer Gottheit in Rage versetzt worden ist. Also in unbändige Wut. Die ihn, das schwingt schon mit in diesem Begriff, den ich bitte immer als Prozess zu denken, Fanatisierung. Das ist keine Charaktereigenschaft, sondern ein Prozess. Ich komme auf diesen Prozesscharakter noch zu sprechen. Nun muss das kein Gott oder keine Gottheit im religiösen Sinn sein, aber wir sehen bei sehr vielen Formen des Extremismus, dass Religion eine Rolle spielt. Wir haben es hier zu tun mit einem instrumentellen Verhältnis zur Religion, instrumentellen Verhältnis zur Religion, mit einer Instrumentalisierung der Religion, zur Legitimierung der Gewalt bei der Erreichung eigener Ziele. Aber wie gesagt, es muss kein im religiösen Sinne Gott sein, der jemanden so in Wut, in Rage versetzt. Es kann auch eine, wie wir sagen, Sozialgottheit sein, wie etwa das Volk, die Kultur, die Identität, solche Begriffsfetische, die es immer nur im Singular gibt, wie wir sagen, paranoiden Abwehrkampfhaltung etwas. Und da bin ich schon bei einem ganz wichtigen Marschall, wenn man so will, der Fanatisierung oder des Extremismus, nämlich das Geschlecht. Ich spreche hier den deutlichen signifikanten Männer- oder männlichen Überhang an. Ganz stark bei den Jugendlichen, also was wir auch von Umfragen wissen, zwischen 14 und 18, der Gender Gap wird dann zwar ein bisschen kleiner, aber er geht nie auf 50-50. Nicht einmal, wie Sie sicher wissen, was das Wählen einer rechtsextremen Partei, wie im österreichischen Fall der FPÖ, da ist, glaube ich, gerade das Verhältnis, oder bei der letzten Wahl gewesen, 60 zu 40. Also wir müssen uns, wenn wir so Phänomene wie Rechtsextremismus besprechen, darüber nachdenken, immer auch über Geschlecht, über bestimmte Geschlechtervorstellungen, nicht nur des männlichen Geschlechts, natürlich auch des weiblichen, darüber reflektieren und das in die Präventionsarbeit dann auch einbauen. Also wir können das nicht, wenn das so ein wichtiger Einstiegsfaktor ist, dann können wir das in der Präventionsarbeit, diese Ressource auch nicht brachlegen lassen. Also der Fanatiker, die Fanatikerin, jemand, der eben von einer Sozialgottheit in Wut, in Rage versetzt wird und aus dieser Beziehung zu dieser Gottheit die Legitimation bezieht, dem Gewalt anzuwenden letztendlich. Apropos letztendlich, da bin ich jetzt beim Begriff Extremismus, den ich jetzt gar nicht, wir können das gerne dann noch diskutieren, sozusagen inhaltlich bestimmen will, sondern ich will auf sein des Verhältnisses eingehen zum Normalen, zur Norm. In extremo heißt letztendlich. In extremo heißt letztendlich. Wenn wir das umlegen, begegnet uns im Extremismus letztendlich das, natürlich gesteigert und vielleicht oft auch ohne Phras, was wir als Normalität kennen. Ein Beispiel, das Konkurrenzprinzip ist im Kapitalismus in der bürgerlichen Gesellschaft Normalität. Im Rechtsextremismus und dann noch mehr in der Steigerungsform Neonazismus wird das zum Sozial-Darwinismus. Und jetzt sehen Sie schon, wenn es diese Normalität nicht gäbe, wird die extremistische Übertreibung sozusagen in der Luft hängen und wäre dadurch auch nicht so erfolgreich, so plausibel. Es liegt eben so nahe, weil es so nahe an der Normalität liegt. Also das Extreme ist nicht, wie Bundeskanzler Karl Nehammer meinte, der Feind des Normalen, sondern dessen Übertreibung, dessen Zuspitzung. Ein guter Freund von mir, leider viel zu früh verstorben, Wolfgang Burtscheller, hat immer gesagt, Neonazis sind der bewaffnete Arm der Stammtische. Denn, hier ein Beispiel auch zu bringen, wie wir dieses Verhältnis von Normalität und Extremismus sehen, diese dann auch Verbrechen passieren nicht in einem luftleeren Raum. Mit der Lizenz zum Töten ziehen wir durch das Land, dann wird alles Kranke erschlagen und niedergeprangt, brüllen Neonazis. Ja, jetzt, was meinen Sie mit der Lizenz zum Töten? Es gibt kein Drittes Reich, wir leben in der Demokratie, niemand gibt Ihnen die Erlaubnis zu töten. Aber Sie lügen nichts, Sie sind subjektiv aufrichtig, Sie haben das Gefühl, diesen Befehl geradezu zum Töten zu kriegen. Woher? Er schallt ihnen aus allen Kanälen des Internets entgegen. Und da bin ich auch bei einem ganz wichtigen Faktor für Fanatisierung. Manche sprechen sogar im Fall von TikTok etwa von sogenannten Radikalisierungsmaschinen. Ich stelle den Begriff nur mal so hier in dem Raum im Zusammenhang mit neuen sozialen Medien. Wir können dann in der Diskussion noch einmal darauf zurückkommen, auf diesen eben auch begünstigenden Faktor, wie ich sehe, sozusagen des technologischen Fortschritts. was Moral und verwandte Themen betrifft, hinten nachhinkt. Das heißt, die Technologie uns über den Kopf wächst. Ohne hier, vielleicht werden, oder wahrscheinlich doch, werden Maschinenstürmer wieder mal zu klingen, mache ich das Internet nicht ursächlich verantwortlich, aber ich sehe eine enorm verstärkende Wirkung. Warum? Naja, zu jedem Fanatisierungsverlauf gehört auch der Zufall. Ganz banal, zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Jetzt wisst ihr wahrscheinlich schon, worauf ich raus will. Im Internet kann ich zu einem Zeitpunkt an unzähligen Orten sein. Das heißt, die Wahrscheinlichkeit, mit bestimmten Diskursen, mit dem Hass konfrontiert zu werden, mit bestimmten Angeboten zur Projektion. Also wir werden hier permanent Projektionsfläche angeboten, für meine Ängste, für meinen Hass, für meine unterdrückten Wünsche. Also zum falschen Zeitpunkt, am falschen Ort, diese Wahrscheinlichkeit hat sich im Internet-Zeitalter, müssen wir sagen, potenziert. Ein weiterer wichtiger Faktor oder zentraler, wenn wir so wollen, äußerer Faktor der Fanatisierung oder eben die Übernahme des Extremismus begünstigt sind die Krisen oder ist die Krise. Ich glaube, wir brauchen uns hier nicht viel oder lange bei dem Thema aufhalten. Wir sind gerade, wir sind eigentlich nur mittendrin, aber wir alle gehen durch multiple Krisen. Wir wissen auch, was das mit uns macht im Ansatz. Und verwenden Sie dieses Wissen, sozusagen die Kenntnis Ihrer eigenen Krisengefühle, Krisenängste, um Menschen zu verstehen, die es nicht, wie hoffentlich Ihnen, wie hoffentlich Euch gelingt, diese Krisen irgendwie ihrer Herr zu werden. Oder diesen damit verbundenen Ängsten, sehr oft und ganz wichtig eben gemeinschaftlich, da geht es leichter. Ich frage immer die Jugendlichen in den Klassen, wann fürchtet ihr euch mehr, wenn ihr allein durch einen finsteren Wald geht oder zu fünft mit euren besten Freunden. Und dann bin ich wieder beim Internet. Wir wissen von einem Zusammenhang zwischen der Verweildauer vor dem Kastl und Angstgefühlen. Unabhängig wie Angstmachend die Inhalte sind, allein die Tatsache, dass ich eben alleine vor dem Kastl sitze. Auch wenn ich virtuell verknüpft bin, wenn ich chatte, wenn ich Teil einer virtuellen Gemeinschaft bin, bin ich doch alleine. Und gerade diese Einsamkeit ist ein wichtiger oder der zentrale Faktor, der Angst begünstigt, stärkt und ins Unermessliche vorliegt, wenn sie dann auch noch so gezielt geschürt wird, steigern lässt. Warum ist der Rechtsextremismus oder ganz allgemein der Extremismus, es gibt hier verschiedene Formen, Angstpolitik, warum betreibt er Angstpolitik, warum verstärkt er Krisenängste, er steigert sie geradezu ins Paranoide. Wo nichts ist, macht er eine Krise. Wo eine Krise ist, übertreibt er sie. Das Apokalyptische. Weil, ich frage, wonach ruft jemand, der Angst hat? Nach Freiheit? Nach Demokratie? Nach mehr Freiheit? Nein, nach Sicherheit. Und auch hier sehen wir wieder einen Gender Gap von denen, gerade wieder bei den Jugendlichen, die sagen, ich bin bereit für Sicherheit auf Freiheit zu verzichten, ist der Anteil bei den Jungs 39 Prozent und bei den Mädels 19 Prozent. Jedes 19 Prozent. Auch hier sehen wir, es beginnt eben schon sehr früh auf der Ebene des Autoritarismus, also dieser Bereitschaft, auf Freiheit zu verzichten, hier diesen Gender Gap. Ja, und ich komme zum Schluss und möchte hier eigentlich nur von einer Haltung erzählen. Ich habe es vielleicht eh schon angedeutet. Dort, wo es um die Krisenängste geht, auch um die eigenen Ängste und dass deren Bewusstwerden uns sozusagen hilft, auch andere zu verstehen. Auch wenn man das, bitte mich nicht falsch verstehen, die Schlüsse, die die anderen dann daraus ziehen, aus ihren Ängsten, das nicht gut heißen. Akzeptierende, und jetzt komme ich von der Jugendarbeit, von der Bildungsarbeit, akzeptierende Arbeit heißt hier nicht, die Inhalte zu akzeptieren. Ganz im Gegenteil, die Jugendlichen wissen, ich bin die schlimmste Zecke, ich bin auf der Straße ihr größter Feind. Aber sie sagen immer wieder, boah, ein etlicher Erwachsenene, der mit uns auf Augenhöhe kommuniziert. Und ich sage jetzt nicht, weil da würden wir uns der Pädagogisierung auch sozialer, politischer Konflikte sozusagen schuldig machen, dass wir quasi vom pädagogischen Settings, vom sozialarbeiterischen Settings auf die Gesellschaft, auf die Politik sozusagen, also das übertragen können und Strategien ableiten können. Aber wir können von den Haltungen lernen. Und eben eine Haltung ist diese grundlegende Akzeptanz des Menschen. Und ich weiß schon, das ist schwierig. Ich glaube, es ist ein Effekt der neuen sozialen Medien und der Möglichkeiten, die sie bieten, nämlich welcher, dass Menschen ihre Meinungen nicht mehr nur als Meinungen sehen. Ich habe noch gelernt in der Schule, Meinung ist, das hat man zwar, aber man ist stolz drauf. Wie Mundgeruch, aber man will das sozusagen durch Wissen ersetzen. Heute verteidigen die Menschen nicht nur ihre Meinung wie Wissen, verteidigen die Menschen nicht nur ihre Meinung wie Wissen, sondern identifizieren sich so stark mit dieser Meinung, dass jede Kritik an der Meinung zum Angriff auf die Persönlichkeit wird. Und das macht natürlich das Reden schwer. Das heißt, bevor man überhaupt an eine Diskussion kommt, und das versuche ich auch mit den Jugendlichen, so anti-identitäre Lockerungsübungen zu machen. Einfach mal auch das Ganze, vielleicht ein bisschen auch mit Humor zu sehen, hilft auch manchmal. Und diese Haltung, eben sich selbst auch nicht rauszunehmen aus dem Problemzusammenhang. Denn womit beginnt denn Extremismus-Falatisierung? Und ich muss auch hier sagen, was wir als Extremismusprävention verkaufen, wird so finanziert, ist in Wahrheit aber viel billiger oder viel weniger, nämlich was? Und damit beginnt es, Vorurteilsensibilisierung. Nur es wird unter dem Titel nicht so gerne finanziert. Und es ist ja auch keine Lüge, weil man macht Prävention Sinn. Natürlich je früher, desto besser. Und wir müssen uns das wie einen Trichter vorstellen. Oben sind die Vorteile, wenn wir nichts tun, verdichten sie sich und natürlich begünstigt wieder durch bestimmte Diskurse zu einer gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit oder einer Phobie, wie man das nennen will, Rassismus, Sexismus, Antisemitismus. Die Gruppe ist schon kleiner. Also wir haben oben 100% und dann geht es runter, je nachdem, 60, 40, 30, je nach Gruppe auch. Und ganz unten sozusagen ist der Extremismus. Und dann noch weiter unten ist der gewalttätige Extremismus, der Neonazismus, der Dschihadismus und so weiter. Also Sie sehen, oder wir haben, glaube ich, Zustimmung, es macht mehr Sinn, da umanzusetzen wie unten. Natürlich gibt es auf jeder Stufe Angebote, soll es auch geben. Ich bin vor allen Dingen auf der ersten Stufe tätig. Und hier sprechen wir eben von Rassismus kritisch, Antisemitismus kritisch. Was heißt das? Ja, sich selbst nicht rauszunehmen. Sozusagen die eigenen Anteile auch immer zu reflektieren. Und das, ich gehe zum Beispiel rein und sage, hallo, ich bin der Andi, ich bin voller rassistischer, antisemitischer Vorurteile. Schaut mal, ich glaube, Sie machen Antirassismus. Ja, ja, schon wäre es. Also Rassismuskritik. Und vielmehr, und das gleichzeitig viel, aber auch nicht so viel, verlangen ja nicht von den Menschen oder von den Jugendlichen, nämlich den Vorurteilen nicht die Chance zu geben, sie zu beherrschen. Und da sind wir schon, wir müssen immer Versprechen auch machen. Niemand legt einen Vorteil ab oder beginnt zu hinterfragen, wenn er oder sie sich nichts davon verspricht. Und unser Versprechen ist sozusagen die Freiheit. Die Wahrnehmung. Wie wollen wir durch die Welt gehen? So oder so? Ich schwöre Ihnen, in 30 Jahren Arbeit hat noch nie und nicht die ärgsten Gangster mir gesagt, so ist super, wenn ich frage am Schluss, wie leben wir besser, schöner, wie wollen wir leben? Aber wenn man nichts tut, also es ist ja permanent auch ein Kampf, ein innerer Kampf, eine permanente Selbstauseinandersetzung. Das heißt, von diesem moralisch-pädagogischen Protest runtergehen und nicht so eure Vorteile und dadurch die Gegenseite gleich einmal in ein Schuldverhältnis bringen, also sich selbst nicht rausnehmen, wirklich auf Augenhöhe. Ich weiß schon, von der Gegenseite wird das nicht immer kritisiert, aber wir können ja dann im Workshop auch vielleicht dann politische Strategien und auch Gesprächsstrategien, die sich aus dieser grundlegenden Haltung eben der Akzeptanz und des Versuchs auf Augenhöhe Menschen zu begegnen, dann ableiten lassen. In diesem Sinne danke und bis später. Applaus Hallo, ich bin die Frau Tumani. Die Ute hat sich drei Lieder, ganz spezielle Lieder gewünscht. Zwei alte Hadern und ein neues. Und diesem Wunsch komme ich sehr gerne nach. Normal heißt das erste Lied. Es ist normal, einen Menschen zu lieben, sich umarmen und heiraten und Kinder zu kriegen. Es ist normal, die Gefühle zu empfinden wie im Kino und im Film, romantisch und blind. Es ist normal, mit jemandem sein Bett zu teilen, sich zu binden an den einen und gemeinsam zu verweilen, das ist normal. Und empfindest du das anders, ja, dann stimmt irgendwas nicht und man schickt dich zum Psychiater, das kann nicht sein. Vier Menschen gleichzeitig zu lieben, das kann nicht sein. Lieber allein im Bett zu liegen, das kann nicht sein. So ist die Liebesnorm, es kann nicht sein. Bist du nicht konform? Ich könnte, sollte, wollte, wenn ich wüsst, warum, wohin, weshalb, wogegen und wo führt das alles hin? Ich könnte, sollte, wollte, wenn ich wüsst, warum, wohin, weshalb, wo, gegen. Und wo führt das alles hin? Es ist normal, jeden Tag zur Arbeit zu gehen, 40 Stunden, 60 Stunden und die Zeit übersehen, es ist normal So sind die Arbeitswelten, wir wollen als Leistungsträger dieser Gesellschaft gelten Es ist normal, wenn eine ganze Menge arbeitslos ist, während der Rest an der vielen, vielen Arbeit zerbricht Ich brenn heut aus, burn out, dann kommt die Depression, gehört dazu, ist normal, hatten wir alle schon. Es kann doch nicht sein, so lange zu schlafen, erst um elf aufzustehen, dann in den Himmel und erst später in den Computer zu sehen. Es kann nicht sein, so ist die Arbeitsnorm, du gehst als faul, gehst du nicht konform? Ich könnte, sollte, wollte, wenn ich wüsst, warum, wohin, weshalb, wogegen und wofür das alles sind. Ich könnte, sollte, wollte, wenn ich wüsst, warum, wohin, weshalb, wogegen und wofür das alles Sinn? So ist's normal für die Arbeit zu leben, denn wir brauchen das Geld, um's wieder auszugeben. Für das Auto, für das Haus und für den neuen Computer, denn die sind leider so gebaut, dass sie nach vier Jahren kaputt werden. So ist's normal, so ist unser System. Wir müssen wachsen, produzieren, doch da gibt's ein Problem. Die sind leider so gebaut, dass sie nach vier Jahren kaputt werden. Das ist normal. So ist unser System. Wir müssen wachsen, produzieren. Doch da gibt's ein Problem. Denn auch der Müllberg wächst. So viel Müll, Müll, Müll. So viel Plastik und Mist, das liegt darin, fast erstickt. Es kann doch nicht sein, dein Essen aus diesem Müll zu holen. Denn wo kämen wir dahin? Würden das alle tun? Konsum ist der Kleister, der zusammenhält, was gerade zerbricht. Ist es warm oder nicht? Ich könnte, sollte, wollte, wenn ich wüsst, warum, wohin, weshalb, wo, gegen, an wo führt das alles hin? Ich könnte, walten, wenn ich wüsst, wenn ich wüsst. Es ist normal, wenn du tagtäglich zugemüllt wirst, wenn du dich in den Erwartungen anderer verlierst. Es ist normal, wir sind soziale Wesen und definieren uns über das, was wir hören, sehen, lesen. Normal, Normen formen unsere Realität, damit man weiß, wer man ist, wo man steht, wohin man geht. Normal, sich an irgendwas zu orientieren, um einen Rahmen zu haben, um sich ein Bild zu konstruieren, doch kann's nicht sein, sag ich, solche Normen zu haben, die einen jeden Tag aufs Neue durchs Leben jagen, es kann nicht sein. Und ich mach da nicht mehr mit, will keiner Richtung folgen, die mir nicht passt und mich bedrückt. Ich könnte, sollte, wollte, wenn ich wüsst Warum, wohin, weshalb, wogegen Und wofür das alles hin Ich könnte, sollte, wollte, wenn ich wüsst Warum, wohin, weshalb, wogegen Und wofür das alles hin. alles hin? Ich könnte, sollte, wollte, wenn ich wüsst, warum, wohin, weshalb, wo, gegen und wo führt das alles hin? Sarah Wiesinger hat Rechtswissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz studiert, ist seit 2021 Mitarbeiterin der Antidiskriminierungsstelle Steiermark, wo sie neben Rechtsberatung auch die BanHate-App mitbetreut und die dort gemeldeten Hasspostings strafrechtlich einordnet. Außerdem ist sie Teil des Teams der Koordinations- und Vernetzungsarbeit bei der Extremismuspräventionsstelle in der Steiermark. Und ich freue mich jetzt auf Ihre Keynote. Herzlich willkommen. Ja, vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich sehr, heute teilnehmen zu dürfen und darf heute zum Thema Hass im Netz vortragen. Hass im Netz ist sehr eng mit den sozialen Medien verknüpft und ich gehe davon aus, dass die meisten in ihrem Alltag soziale Medien auch nutzen. und alle anderen, die selbst nicht tagtäglich soziale Medien nutzen, sind wahrscheinlich über die mediale Berichterstattung immer wieder auch mit dem Thema Hass im Netz konfrontiert. Dabei, auch wenn es in aller Munde ist, ist es mir immer wichtig zu wiederholen, soziale Netzwerke arbeiten mit einem bestimmten Algorithmus und der ist darauf ausgerichtet, dass wir uns so lange wie möglich auf den jeweiligen Plattformen aufhalten. Das heißt, Videoplattformen werden uns nach kurzer Zeit, wenn wir ein Kochvideo suchen, immer die extremste Form eines Kochvideos oder Kochprofis vorschlagen, was per se jetzt noch nicht problematisch sein muss, aber natürlich kann es ein Brandbeschleuniger sein für Extremismus, wie wir vor allem in der ersten Keynote auch schon gehört haben. Und genauso arbeiten auch textbasierte soziale Plattformen, wo man dann immer wieder auch Vorschläge bekommt, die polarisierend sind, die vielleicht nicht der eigenen Meinung entsprechen, einfach um eine Emotionalität zu erzeugen und so lange wie möglich eine Interaktion auf der Plattform einzufordern. Wie auch schon angesprochen worden ist, gibt es die Radikalisierungsmaschinen online. Da gibt es auch von Julia Ebner ein sehr spannendes Buch dazu, weil es schon wichtig ist auch zu wissen, dass der Hass im Netz auch in den Kommentarspalten nicht immer Einzelattacken sind von einzelnen Personen, sondern wirklich gezielte und geplante Angriffe, die in den sozialen Netzwerken wirklich koordiniert werden und in militärischer Sprache in Chatrooms abgesprochen wird, wann welche Attacke startet. Und ein sehr eindrucksvolles Beispiel bringt der Julia eben auch in ihrem Buch, das ich kurz erzählen möchte. Da geht es darum, sie versuchte sich einzulocken in einen Chatroom von einer extremistischen Gruppierung und sie musste dafür, dass sie einen Zugang bekommen hat, einfach das Datum notieren auf einem Zettel, ihre Hand daneben legen und abfotografieren und schicken. ihre Hand daneben legen und abfotografieren und schicken. Und mir war klar, okay, zur Verifizierung einer Person muss man natürlich das Datum und die aktuelle Uhrzeit, verstehe ich. Aber ich war schockiert darüber, dass es eigentlich darum ging, zu überprüfen, ob ihre Hautfarbe weiß genug ist, ob sie in dem Chatroom beitreten kann oder nicht. Und man kann sich dann vorstellen, um welche Inhalte es in diesem Chat dann auch geht oder um welche Inhalte dort auch produziert werden. Und solche Inhalte kann man bei uns melden, wenn man im Netz darauf stößt, über die BenHit-App. Das ist das Logo auf der Leinwand. Und es gibt da viele strafrechtlich ganz klar einordnbare Elemente. Aber hochproblematisch sind mindestens genauso die Memes, die kreiert werden und einen extrem problematischen Inhalt aber als Schmäh verkaufen und man im ersten Moment gar nicht erkennen kann, was jetzt wirklich das Problem ist, das dahinter steckt. Und da gibt es auch eine Forschung dazu, nämlich vom Außenministerium von in Amerika, die das auch als Mim memetic warfare bezeichnen. Einfach nur, dass man sich überlegt, welche Heftigkeit so ein harmloses Posting oder Bild auch mit sich bringen kann. Bei der Benhead kann man kostenlos, anonym und plattformunabhängig uns einfach einen Screenshot übermitteln und wir überprüfen den auf strafrechtlich Relevanz. Wir haben in den Jahren 2021 und 2022 ungefähr 3000 Meldungen pro Jahr erhalten und das kann man sich so vorstellen, circa die Hälfte davon sind strafrechtlich für uns relevante Inhalte, die andere Hälfte davon werden nicht weiterverfolgt, weil sie entweder bereits gelöscht wurden von den Plattformen und für uns nicht mehr abrufbar sind und der Kontext nicht mehr geprüft werden kann oder weil sie entweder bereits gelöscht wurden von den Plattformen und für uns nicht mehr abrufbar sind und der Kontext nicht mehr geprüft werden kann oder weil sie noch im Rahmen der Meinungsfreiheit sind. Dazu ist mir immer ganz wichtig zu sagen, die Meinungsfreiheit ist ein sehr wichtiges Gut, aber sie hört auch da auf, wo ich andere verletze und wo ich jemand anderen in seinen Rechten einschränke. Bei den Beiträgen, die wir weiterverfolgen, handelt es sich oft um den Straftatbestand der Verhetzung und teilweise auch um Verbotsgesetzverstöße. Andere Inhalte, die strafrechtlich nicht einordnbar sind, beispielsweise Gewaltinhalte oder wenn Dickpics versendet werden an Jugendliche, das kann strafrechtlich per se nicht weiterverfolgt werden. Das wird aber von uns trotzdem auch ein weiteres Verfahren angestrengt. die haben einige unserer Postings genau analysiert und mit ihrer Expertise dazu beigetragen, dass ich sie heute jetzt präsftigkeit, in dem Rahmen einfach auf Leute loslassen wollte. Und das ist ein erster Beitrag, der von Professorin Scherke kommentiert wurde in unserem Bericht, wo eine antifeministische Haltung ganz klar zum Ausdruck gebracht wird. Antifeminismus ist eine Einstellung, keine Einstellung, eine extremistische Ausformung, die sich durch verschiedenste Strömungen von Extremismus zieht und die eine Gemeinsamkeit in verschiedenen extremistischen Ausrichtungen bildet. Zölibatär lebende Männer, die sich in Online-Chatforen zusammenschließen und ihren Selbst- und Frauenhass ablassen und beispielsweise der Attentäter von Hanau war auch bekennender in Zölpen. Der weitere Bereich von Professorin Scherke ist auch die Queerfeindlichkeit, was ja heute auch noch ein Schwerpunkt sein wird. Bei uns über die Bernhät gehen auch immer wieder queerfeindliche Inhalte ein. Ich muss dazu sagen, in den letzten zwei Jahren verstärkt transfeindliche Inhalte. Nicht mehr so stark auf Homophobie ausgerichtet, sondern es hat sich ein bisschen geändert. Trans ist ein sehr großes Thema und auch Drag Kings und Drag Queens. großes Thema und auch Drag Kings und Drag Queens. Eine weitere Querschnittsmaterie, die sich durch alle Formen von Extremismus ziehen kann, ist der Antisemitismus. Hier noch ein Beispiel aus der Corona-Zeit, wo man auch ganz gut sieht, wie die Verschwörungsgeschichten usw. aufgegriffen wurden und teilweise auch mit Holocaust-Verleugnung dann einhergegangen sind, was auch dann Anlass gegeben hat zur Verbotsgesetznovelle, wo jetzt keine gröbliche Verharmlosung mehr notwendig ist, um den Straftatbestand zu erfüllen, sondern eine Verharmlosung quasi ausreichend ist. Genau, noch ein weiteres Posting zu Verschwörungserzählungen, wo Bill Gates zugeschrieben wurde, er sei Jude und von der neuen Weltordnung aufgegriffen wurde. Und einige Geschichten unterstellt wurden, die ich jetzt nicht wiederholen möchte, weil es immer ganz wichtig ist, auch Falschmeldungen und Fake News nicht zu wiederholen. Auch wenn man dazu sagt, dass es nicht richtig ist, stellt es trotzdem ein Problem dar, wenn man es einfach repliziert. Professor Binder ist bei uns der Rechtsextremismus-Experte, der ganz viele Postings in unserem Bericht sehr spannend kommentiert hat und auch den geschichtlichen Hintergrund, wo manche Symboliken, wo manche Beiträge herkommen können, einordnet. Und hier haben wir auch einen ganz klaren Verbotsgesetzverstoß. Und als abschließendes Beispiel noch zur linksextremen Szene, die bei uns Professor Wassermann betreut, beziehungsweise nicht die Szene betreut, aber unsere Postings dazu betreut. Online-Kanäle und da handelt es sich mehr um Sachbeschädigungen beziehungsweise Beschwierungen, die offline vorgenommen werden und die rechtsextreme Szene ist dann schon besser online vernetzt und koordiniert. Genau. Und später im Workshop können wir uns dann gern noch Symboliken und Kodierungen anschauen und vielleicht weitere Posting-Beiträge. Vielen Dank. Applaus Im nächsten Lied geht es ein bisschen um gewaltfreie Kommunikation. Du bist zu hart, du bist zu weichlich, bist zu männlich, bist zu weiblich, ist zu wenig, ist zu reichlich. Du bist zu nett, bist zu gemein, du bist zu grob, du bist zu fein, du bist zu groß, du bist zu klein. Du bist zu vorlaut, bist zu schüchtern, zu besoffen, bist zu nüchtern, du bist einfach so. Du bist zu steif, du bist zu lässig, bist zu lieb, bist zu gehässig, du bist immer so. Immer so. Immer so. Immer so. Immer so. Immer so du bist. Immer so. Immer so. immer so Du singst zu leise, singst zu grell Du gehst zu langsam, gehst zu schnell Du machst alles so. Bist noch zu jung, bist schon zu alt, du bist zu sanft, du bist zu kalt, du bist zu spät, du bist zu bald. Du bist zu schlampig, zu penibel, bist zu stumpf, bist so sensibel, du bist einfach so. Du bist so sensibel, du bist einfach so. Du bist zu geil, du bist zu prüde, zu aktiv. Du bist so müde, du bist immer so. Ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin. Ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin. Ich bin, ja so bin ich, ja so bin ich, ja so bin ich. Ich bin, also bin ich, also bin ich. Du bist zu sauber, bist zu dreckig, bist zu monoton, zu fleckig, bist zu rund, nein, bist zu eckig. Bist zu gestresst, bist zu phlegmatisch, bist zu rau, bist zu empathisch, du bist einfach so. Du bist zu schwarz, du bist zu blässlich, bist zu hübsch, nein bist zu hässlich, bist bezaubernd, nein bist grässlich Bist zu chaotisch, zu verlässlich, bist zu streng, bist zu vergesslich, du bist immer so Ich bin ein Alphatier im Hintergrund, bin ein blutrünstiger, feiger Hund. Ich bin die weiße Fee mit Wolfsgebiss, bin die Schnellbahn, die zu langsam ist, bin die Jungfrau mit dem besten Riss. Ich bin die Nackte im Gewand, ich bin die Wolke an der Wand, ich bin der Spatz in der Hand, ich bin die Taube auf dem Dach, ich bin die Stille und Maggraf, ich bin einfach so. Ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin, ich bin also bin ich, also bin ich immer so immer so immer so immer so du bist, immer so immer so Grau frisch. Michael Honklinger ist Politikwissenschaftler und Autor. Derzeit forscht und lehrt er zu den Themen Diversität und Ungleichheit an der Universität in Amsterdam. Zudem arbeitet er in diversen internationalen Projekten, die sich vor allem mit der Frage von politischer Partizipation und Repräsentation von LGBTQ-Plus-Personen beschäftigt und neben zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen analysiert und kommentiert ja auch regelmäßig diese Themen, unter anderem in der ZIP oder im Standard und somit erst herzlich willkommen. Herzlich willkommen. Ja, vielen Dank. Vielen Dank für die Einladung. Ich darf jetzt in der nächsten Viertelstunde ein bisschen vor dem Hintergrund meiner Arbeit als Politikwissenschaftler, als Sozialwissenschaftler und meiner Forschung über das Thema Queerfeindlichkeit, aber vor allem auch über das Thema LGBTQ-Plus-Personen und Community als Schauplatz politischer Auseinandersetzungen mit ihnen sprechen. Ganz kurz, was habe ich vor in der nächsten Viertelstunde? Es geht eben darum, dass wir sehen, dass LGBTQ-Plus-Politiken immer mehr eines der definierenden Politikfelder sind, wo wir in unserer Gesellschaft Politik diskutieren, wo wir Ausgrenzung und Diskriminierung diskutieren. Ich werde kurz was zu Menschenrechten und Toleranz und Akzeptanz sagen und dann auch nochmal uns anschauen, in was für Rahmen bewegen wir uns eigentlich in den nationalstaatenden Ebenen, aber natürlich auch inzwischen auf der europäischen Ebene. Ich darf Sie einladen mitzudenken, ein bisschen verschiedene Perspektiven, wenn Sie jetzt mir so zuhören, was hat das vielleicht für Auswirkungen auf der nationalstaatlichen Ebene, der zivilgesellschaftlichen Ebene oder auch was kann ich als Person, als Individuum tun oder wie betrifft mich das? Das sind so die Gedanken und die Perspektiven, die ich Ihnen gerne mitgeben möchte. Ich beginne meinen Vortrag jetzt mal kurz mit einer Begriffsdefinition und Begriffsklärung, weil sehr viele von Ihnen wahrscheinlich nicht ganz mit diesem Buchstabensalat hier vertraut sind und in meinen Seminaren normalerweise mache ich eine ganze Einheit dazu, wie man jetzt eigentlich über das spricht oder wie man über das Thema redet. Ich habe Ihnen eben zwei Sachen mitgebracht, die sehr üblich sind. Zum einen eben diese Abkürzungen mit den Buchstaben, die eben für lesbisch, gay, lg, dann bisexuell, trans und queer stehen zum Beispiel. Aber es gibt hier sehr viele Ausgestaltungen. Und diese Abkürzungen mit den Buchstaben, den Umbrella-Term nennt man das, also ein Regenschirmbegriff, das ist eben was, was aus einer sehr liberalen Tradition kommt und dem entgegen entsteht ein bisschen der Begriff Queer, der so ein bisschen eher aus einer linken emanzipatorischen Perspektive kommt. Was da auch schon sehr klar wird, ist, dass wenn wir auch in der zivilgesellschaftlichen Arbeit oder auch in der politischen Arbeit sehr oft gar nicht wissen, über was wir reden. Also was sind die Themen, was hat zum Beispiel sexuelle Orientierung mit Geschlechtsidentität zu tun? Ist das alles das Gleiche oder warum eigentlich nicht? Also das ist ein bisschen auch das Thema, was wir dann im Workshop besprechen werden. Jetzt nur für Sie als Anregung hier einfach nochmal nachzudenken, über was reden wir eigentlich? für Sie als Anregung hier einfach nochmal nachzudenken, über was reden wir eigentlich. Über was hätten gerne LGBTQ-Plus-Personen, wie man über sie spricht. Wir wissen ganz wenig. Es gibt wenig Daten. Es gab aus dem letzten Jahr eine Umfrage aus Großbritannien, wo das das erste Mal abgefragt worden ist. Und da zeigt sich auch ganz klar, dass es eigentlich keine Einigkeit gibt. Und es ist auch etwas, was ich Ihnen jetzt auch mitgeben möchte, es gibt auch hier kein Richtig und kein Falsch. Also solange man hier einfach offen ist und in der Aushandlung ist und hier das miteinander bespricht, ist man da sicher offen und ist man sicher da gut dabei. Wo stehen wir heute, wenn wir uns Österreich, Europa anschauen in Bezug auf LGBTQ-Plus-Politiken? Wir sehen, dass wir in den letzten Jahren, Jahrzehnten immer einen Ausbau, eine weitere Formalisierung von Rechten haben. Denken Sie an die Ehe für alle oder Adoptionsrechte, auch einen Ausbau von Diskriminierungsschutz. Aber was wichtig ist, das ist alles nicht in Stein gemeißelt. Also wir sehen das, wenn Sie in andere Nachbarländer schauen, wenn Sie in Italien zum Beispiel sich überlegen, die rechtsextreme Regierung von Giorgia Meloni, die da sehr hart gegen Regenbogenfamilien vorgeht. Also es ist nur ein Beispiel aus einem Nachbarland, wo man sagt, diese rechtlichen Fortschritte sind eben nicht in Stein gemesselt und wir müssen da auch einfach aufpassen. Es gibt, wenn wir über dieses Thema reden, zwei gegenläufige Entwicklungen. Zum einen eine gesellschaftliche Polarisierung. Also wir sehen, dass das ein Thema ist, das sehr viel emotionalisiert, sehr viel polarisiert, wo wir einfach sehr viel mit sehr vielen Meinungen auch, wenn wir wieder anschließen, an die erste Keynote einfach arbeiten, wo einfach aber wenig Wissen dahinter steht. Und gleichzeitig sehen wir aber, dass eigentlich in der Gesamtgesellschaft ganz vielen Menschen salopp gesagt ist, ein bisschen wurscht das auch. Also auch so das, was wir in der Politikwissenschaft, würde ich politische Apathie dazu sagen. Einfach, dass man sagt, ja, was wollen die jetzt eigentlich noch? Die haben doch eigentlich eh alles. Also das sind beides Entwicklungen, die quasi dieses Thema sehr stark prägen. doch eigentlich eh alles. Also das sind beides Entwicklungen, die quasi dieses Thema sehr stark prägen. Was interessant ist auch, dass immer mehr, und das ist auch für ihre Arbeit vielleicht in Organisationen interessant, diese politischen Kämpfe außerhalb der politischen oder klassischen politischen Arena geführt werden. Also wir gehen ganz stark in Bildungseinrichtungen, wo es darum geht, was darf eigentlich unterrichtet werden und wo es darum geht, in Gerichten auch zum Beispiel zu sagen, hey, was darf eigentlich verhandelt werden, über was dürfen wir einfach sprechen. Und es ist einfach dieser Versuch, diese Themen auch aus dieser politischen Arena rauszupuschen, was natürlich inhärent selbst sehr politisch ist natürlich. Abschließender Punkt dazu noch ist, dass wir heute von, ich nenne es Omnipräsenz und Marginalisierung sprechen. Das heißt, wenn Sie jetzt Netflix auftreten oder wenn Sie im Internet sind, gibt jede Serie einen schwulen besten Freund oder es gibt queere Personen, lesbische Personen. Es gibt sehr viel Sichtbarkeit in den Medien und das ist so ein bisschen ein Zehrbild, weil wir natürlich in der Gesellschaft nach wie vor sehr stark Marginalisierungen haben, die stattfinden. Wir haben es gehört vorher, Transfeindlichkeit ist eines der Themen, das in den letzten Jahren sehr stark aufkommt. Auch dazu dann mehr Forschung, es gibt sehr wenig Förderung, weil es ganz oft einfach heißt, es ist nicht so relevant, es ist nicht so wichtig. Umso schöner ist, dass wir heute ein bisschen darüber diskutieren können. Mein Argument, das ich Ihnen auch mitgeben möchte, mein Hauptargument ist, dass LGBTQ-Politiken eben eines dieser zentralen Politikfelder sind, wo sich moderne Gesellschaften ausmachen, wie sie miteinander leben, dass auch unsere Gesellschaften spaltet und wo wir auch einfach wirklich darauf achten müssen, wie wir damit umgehen. Ich habe es vorher kurz erwähnt, eben das Thema Rechte, Menschenrechte. Hier sind wir in Österreich, wenn wir auf unser Land schauen, relativ fortgeschritten. Wenn wir uns die Ehegleichheit anschauen, es gibt einen recht guten Diskriminierungsschutz. Ich habe Ihnen mitgebracht zum Beispiel ein Foto von Ban Ki-moon, dem ehemaligen UN-Generalsekretär, der auch hier sich dafür einsetzt. Also auf national oder auf internationaler staatlicher Ebene ist es eben ganz stark so, dass wir sehen, dass diese LGBTQ-Rechte, also Menschenrechte, so verhandelt werden. Also das ist so diese grundsätzliche Linie, dass wir sagen, auch wenn jetzt wir zum Beispiel Beitrittsverhandlungen mit Serbien führen als Europäische Union, ist das ein Thema, das immer mit vorkommt. Also dieser Fokus auf Rechte, das ist auch was, was in der Bewegung sehr stark und sehr lange aktiv war, aber das wir auch generell sehen hier in LGBTIQ-Politik. wir auch generell sehen hier in LGBTIQ-Politik. Das ist aber noch lange nicht alles, weil das ist oft auch so, wenn man im Gespräch ist, ja, wir dürfen uns jetzt eh heiraten, was wolltest du denn eigentlich noch? Also das ist ja auch eines dieser Narrative, das ganz stark kommt. Und ja, diese rechtliche Ebene ist eine sehr wichtige, ist eine Ebene, die wir unbedingt brauchen, weil das ist einfach die Grundlage dessen. Aber es geht um sehr viel mehr. Es geht um Akzeptanz, es geht um Sichtbarkeit, es geht darum einfach auch so zu leben zu dürfen oder normal zu sein oder was auch immer dein eigenes normal ist. Also ich glaube, das ist auch noch ein Thema. Es geht um Themen wie Antidiskriminierung und Ausgrenzung. Auch diese politische Partizipation ist auch eins meiner Forschungswehrfelder, ist auch nochmal das sehr spannend, diesen rechtlichen und realen Gap aufmacht, weil man, wenn man als Transperson zum Beispiel, habe ich alle Rechte in Österreich, mich politisch zu engagieren. sich dann trotzdem einfach nochmal in politischen Parteien zu bewegen. Das sind oft sehr männliche Strukturen, das sind einfach sehr festgefahrene Strukturen. Also einfach nur auch da nochmal, dass Sie vielleicht mitnehmen, dass diese rechtliche Gleichstellung eben nicht alles ist. Ich habe Ihnen mitgebracht, wie schaut es aus in Europa 2023 mit der Gleichstellung. Diese ILGA Rainbow, das ist eine europäische Organisation, die eben diesen Gleichstellungsindex jedes Jahr rausbringt und schaut eigentlich für Österreich ganz gut aus, aber wir sind so in der Mitte dabei, würde ich mal sagen. Ich möchte Ihnen aber eins zeigen. Das Land, das hier am progressivsten von diesem Index eingefärbt ist, ist Malta. Ist jetzt vielleicht mal erst mal überraschend, das ist aber eigentlich ein kleiner Inselstaat und man denkt sich, ja passt das eigentlich, dort ist alles ganz super. Aber was natürlich man schon auch bedenken muss, und das ist nämlich auch mein Punkt mit dieser Grafik, dass man hinterfragen muss, was steckt eigentlich hinter diesen Erhebungen oder was steckt eigentlich hinter diesen Zahlen. Malta ist zum Beispiel eines der Länder mit den striktesten Abtreibungsgesetzen in der Europäischen Union oder eines, wo einfach Frauenrechte sehr wenig weit ausgebaut werden. Also da sehen wir einfach auch nochmal, dass vielleicht ein Land oder ein nationaler Kontext in einem Belang vielleicht progressiver ist, aber in einem anderen nicht. Und da müssen wir uns in jedem Fall auch so eine intersektionale und allgemeinere Perspektive uns anschauen. gebracht. Zum einen auf der von Ihnen rechten Seite ein Bild aus Kanada, Justin Trudeau, der Premierminister, der dort bei einer Pride-Parade ganz vorne mit dabei geht als Regierungschef, was auch nach wie vor nicht sehr üblich ist, international gesehen. Und auf der linken Seite eben ein Bild von einer Pride-Parade in Belgrad vor ein paar Jahren, wo es natürlich massiven Polizeischutz brauchte, weil natürlich hier diese Paraden ganz unter anderem Vorzeichen stattfinden. Also wenn Sie sich da auch nochmal anschauen, diese nationalen Kontexte sind einfach andere. Wir nennen das in der Politikwissenschaft zum einen eben staatliche Inklusion oder State-Sponsored Homophobia oder eben State Inclusion. Ich habe Ihnen auch nochmal zwei Beispiele mitgebracht aus Deutschland, zum Beispiel da seit einigen Jahren Regenbogenfahnen am Parlament gehisst werden, ob das alles sinnvoll ist und ob das reicht. Das ist auch etwas, was wir gerne dann im Workshop besprechen können. Und auf der rechten Seite ein Bild aus den Niederlanden, dass 2001 das erste Land war, wo die gleichgeschlechtliche Ehe stattgefunden hat. Also wenn man da sieht, einfach mal, es gibt hier Länder, die sehr progressiven Rahmen schaffen für Aktivismus, aber auch für zivilgesellschaftliche Organisierung. Anders schaut es aus, wenn wir ein bisschen nach Osten schauen zum Beispiel. Ich habe Ihnen zwei Beispiele mitgebracht aus Polen und aus Ungarn. Aus Ungarn ist das Beispiel, was als jugendgefährdend eingestuft wird und hier einfach, man sieht, dass der nationale Rahmen oder auch ein Vortrag wie dieser einfach sehr schwierig wäre in diesem nationalen Kontext. Ich habe Ihnen als zweites Beispiel die LGBT-freien Zonen in Polen mitgebracht, wo es einfach darum ging, dass sich einige Gemeinden als offiziell LGBT-frei deklariert haben, was auch immer das sein soll, weil geben tut es das ja nicht. Aber es hat funktioniert. Es sind in der Zeit auch die Übergriffe gestiegen auf Menschen, die eben nicht diesen heteronormativen Mustern entsprechen und es hat dann erst auf Druck von der EU und sehr viel Geld, das zurückgehalten wurde, wurden diese dann aufgelöst, diese verschiedenen Zonen. Jetzt noch abschließend, wie schaut das bei uns in Österreich aus? Ich habe Ihnen zwei Beispiele mitgebracht, wo auch Menschen Regenbogenfahnen hissen. wo auch Menschen Regenbogenfahnen hissen. Sie sehen unten Mitglieder der ersten LGBTIQ Intergroup, das sind Parlamentarierinnen und Parlamentarier, die sich zusammengeschlossen haben, um wirklich parlamentarische Arbeit zu machen, was Österreich hier ein Vorreiter ist international, was wirklich spannend ist. Sie sehen oben auch den Herrn Sobotka, der die Regenbogenfahne hisst, wo man dann wieder sagt, ja, da steht halt nichts dahinter. Also das ist einfach so dieses, das macht man als offizielles Österreich, warum er das als Parlamentspräsident macht. Weiß ich nicht, aber es ist einfach eine spannende Entwicklung, dass man sagt, das gehört halt dazu, dass er das jetzt tut, aber natürlich ist die ÖVP eine im Kern homophobe Partei. Zweites Beispiel und ich mache nochmal jetzt gleich auch mit der ÖVP weiter, weil wir sehen auch in der österreichischen Volkspartei, dass es einfach Strömungen gibt, wie die Frau Kugler zum Beispiel, die sehr stark diese christlich-fundamentalistischen rechten Tendenzen hier einbringen und die auch, wenn es nicht gefördert, zumindest diskutiert werden von der Parteiführung. Und dann abschließend oben ein Beispiel auch, dass die FPÖ neben eben ganz viel Xenophobie, Ausländerfeindlichkeit und so weiter auch eines der Themen entdeckt hat. Und das ist das Gender-Thema, alles, was sie unter Gender-Ideologie verstehen, was aber nicht differenziert wird, ob das jetzt sexuelle Orientierung ist oder ob das Frauenthemen sind, Feminismus, so genau weiß man das eigentlich nicht. Weil ich glaube, die wissen es auch selber nicht. Aber man ist dagegen. Und das ist ja auch, was wir dann im Workshop noch vielleicht ein bisschen auseinanderdröseln können, ist was sind das eigentlich für Begriffe, was wird da geschaffen, aber in jedem Fall wird mit Feindbildern gearbeitet, von beiden Seiten. Und das ist noch abschließend, die allerletzte Folie, dann habe ich keine Zeit mehr, ist wir haben diese nationalen Spielräume, wir haben aber auch die europäische Ebene. Und das ist was, was wir einfach mitbedenken müssen. Das müssen wir mitbedenken als Zivilgesellschaft, aber auch als zivilgesellschaftliche Organisationen, die sehr oft international vernetzt sind, auf europäischer Ebene vernetzt sind. Und auch da gibt es sehr viele Ressourcen, wie man vielleicht mit diesem Thema umgehen kann. Und das finde ich sehr spannend. Natürlich ist auch da kritisch anzumerken, es kommt aus einer sehr liberalen bis neoliberalen Perspektive, wie hier Geschlecht- oder Sexualorientierung gedacht wird. Gibt sehr viel zu tun, aber grundsätzlich ist da die EU zumindest in einem Prozess. Genau. Und ganz abschließend noch ein Beispiel, weil es gibt einen Akteur oder eine Akteurin, die immer wichtiger werden und das sind private Firmen. Wie das heißt, wir haben das unter Pinkwashing gehört, als Schlagwort. Es geht darum, dass sich einfach Firmen dafür einsetzen, für eben mehr Rechte. Ganz oft ist die Frage, was mir das bringt, wenn der Alpnudler jetzt eine Ringbogenpfanne drauf hat, sei dahingestellt. Aber es gibt eben auch Firmen, die wirklich was dafür tun. Das ist auch ein kleiner Teaser für den Workshop, wo wir uns einfach nochmal damit auseinandersetzen können, was sind Allianzen, die wir schmieden können, was sind verschiedene Themenbereiche oder wo können wir aktiv werden. Und damit bin ich am Schluss, darf kurz darauf hinweisen, dass, wenn Sie das Thema interessiert, am 2. Mai mein Buch dazu rauskommt. Kurze Eigenwerbung leider noch nicht zu kaufen, aber ich freue mich auf eine Diskussion. Dankeschön. So, ich darf abschließen mit einem pathetischen Lied. Da geht es darum, dass wir nicht alleine sind und ums Miteinander. Und ihr seid eingeladen, wer gerne singt, kann gerne ein bisschen mitdudeln, mitsummen beim Refrain oder bei dem Teil nach dem Refrain. Der ist so ganz frei zum Einstimmen, wer möchte. Jeder hat einen einen Koma, A jeder hat einmal einen Grant, A jeder hat schon einmal falsch gesungen, A jeder rennt einmal gegen die Wand, A jeder ist einmal voller Zweifel. Jeder fühlt sich dann ganz lahm. Und manchmal tanzt man mit dem Teufel. Aber wir tanzen nicht allein. Nicht allein. Nicht allein. Nicht allein. Nicht allein. Nicht allein. Nicht allein. Nicht allein. Nicht allein. Nicht allein. Nicht allein. Nicht allein. Nicht allein. Nicht allein. Nicht allein. Nicht allein. Nicht allein. Wir tanzen Wir tanzen Wir tanzen Ich tanze ne da la la la la la la la la. Ne da la la la la la la la. Wir tanzen ne da la. Jetzt kam es. Du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du. Ja, jeder ist schon mal auf die Nase gefallen. Ja, ich steh schon wieder auf. Ja, jeder muss einen hohen Preis zahlen für den Strom und fürs Essen und für alles, was man so braucht. Ja, jeder ist mal in der Zwickmüh. Jeder fühlt sich manchmal klein. Mir ist halt definitiv alles zu viel. Aber ich tanze nicht allein. Nicht allein. Nicht allein. Nicht allein. Nicht allein. Nicht allein. Wir tanzen Neda-La. Wir tanzen Neda-La. Wir tanzen Neda-La. Wir tanzen. Jetzt gab es noch mal eine Chance. Die Ute hat gesagt, es ist keine Zeit für so ein Stimm-Warm-Up. Jetzt habe ich es ausgelassen. Nächstes Mal dann. Ihr lasst mich schon ein wenig allein. Muss ich da jetzt eigentlich sagen? Zivilcourage. Zivilcourage. Jeder will gern tief durchatmen. Zivilcourage. Was dann? Jeder hat es mal vergessen. Jeder war schon mal zu spät dran. Aber jeder will die Welt verbessern. Zum Glück sind wir nicht allein. Nicht allein. Nicht allein. Nicht allein. Wir tanzen Wir tanzen Wir tanzen. Du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, du, Danke fürs Mitsummen da drüben. Und noch schönes Symposium. Vielen Dank auch fürs Mitmachen bei unserer WordCloud. Es ist sehr viel zusammengekommen. Es gibt sehr viel Austausch. Wir bauen jetzt die Bühne ganz kurz um, weil wir haben ja jetzt die Podiumsdiskussion, an denen Sie sich sehr gern beteiligen können. Einfach dann später mal ein Handzeichen geben, wenn Sie eine Frage haben. Ansonsten haben Sie ja auch einen Vorgeschmack bekommen auf einen Teil unserer Workshops heute am Nachmittag. Also wer sich noch für keinen Workshop gemeldet hat, es hängen draußen die Listen, wo noch ein Platz ist. Bitte sehr gerne dann in der Pause noch eintragen, dass Sie dorthin gehen können. Das weiß ich gar nicht. Ute, darf man sich auch umentscheiden, wenn es wäre? Ja, nicht, gell? Das Symposium-Thema heute, das Symposium der Zivilcourage. Es gibt recht extreme, die schm Wiederholen wir nicht etwas, das wir nicht wiederholen sollen? Aber was sagen wir dann, wenn wir nicht das wiederholen sollen, was uns nicht gefällt, was wir im Internet oder so finden? Das alles wird jetzt Thema bei uns sein. Die Diskutierenden haben bereits Platz genommen. Ich darf mich vielleicht noch dazu gesellen. Vielen Dank. Wir haben in den Keynotes unterschiedliche Aspekte von Extremismus erlebt und gehört. Welche Gemeinsamkeiten lassen sich denn bei diesen verschiedenen Ausformungen festmachen? Das stelle ich jetzt gleich einmal an die gesamte Runde. Das heißt, es gibt so diesen gemeinsamen Kontext, das was alle gleich haben. auch auf der Nachfrageseite. Also wer fragt, in welchen Lebenslagen diese Angebote überdurchschnittlich nach? Und weil es so viele Entsprechungen bis hin zur Identität da gibt, zwischen allen Formen des Extremismus, war es uns ja so leicht, wir haben in den 90er Jahren mit Rechtsextremismusprävention begonnen, mit Blick auf sozusagen Autochtonen, Mehrheitsösterreichischen Rechtsextremismus, konnten das dann sehr schnell sozusagen auf andere Formen auch ausweiten, weil es eben so viele Gemeinsamkeiten gibt. Und dann zuletzt ab 2002 dann auch für die eben sich auf Religion berufende Form, Islamismus-Dschihadismus. Wie gesagt, da muss man hier wenig Ahnung haben von Islam, weil es ja tatsächlich nicht um Religion geht, sondern um eine Instrumentalisierung von Religion. Aber man muss sehr viel Ahnung haben von diesen Angeboten, die gemacht werden und von der Nachfrage genau dort auch ansetzt. Ja bitte, einfach nur das Mikrofon nehmen, bevor ich tief Luft hole. Grundsätzlich kann ich dazu sagen, Extremismus ist immer auch von einem Schwarz-Weiß-Denken geprägt, also einer starken Ablehnung oder eben Befürwortung von einer Sache. Und wie man bei den Postings auch vorher auf den Folien gesehen hat, antifeministische Haltungen ziehen sich durch und auch antisemitische Haltungen. Ich darf kurz, weil du korrekt hast, auch eben was an Überschneidungen. Ich glaube, ein Punkt, den Andreas kor Andreas gesagt hat, ist die Instrumentalisierung, sei es jetzt von Religion, sei es von anderen Elementen oder gesellschaftlichen Traditionen oder was auch immer. Ich glaube, das ist auch schön in allen drei kurzen Beiträgen klar geworden, einfach, dass Themen instrumentalisiert werden, vor allem von rechtsextremer, rechtspopulistischer Seite, aber eben zunehmend auch von anderen Seiten. Und ich glaube, das ist auch etwas, was wir einfach auf dem Schirm haben müssen. Ich würde jetzt auch ganz gerne in dieser Diskussion ins Tun kommen, weil wir haben ja das Symposium der Zivilcourage, also dass wir uns auch alle etwas mit nach Hause nehmen, wo wir ganz persönlich etwas beitragen können. Und das bin ich mal bei Ihnen, Herr Bärm, wir sehen ja seit der Aufdeckung vom Korrektiv rund um das Geheimtreffen der AfD-Politiker, Rechten und Rechtsextremen in Deutschland, so eine Mobilisierung, die auch bei uns in Österreich stattfindet. Also es gibt Demos an allen größeren Städten, mehr oder weniger Menschen nehmen teil. Es gibt sehr viele Initiativen, man supportet sich gegenseitig. Wie ist denn die Wirkung? Bringt das etwas? Ja, zumindest kurzfristig würde ich sagen, auf jeden Fall. Und es bringt vor allen Dingen den Menschen was, die es machen. Also da bin ich als einer, der schon lange politisch aktiv ist und in seinem politischen Leben vielleicht auch nicht so viele der großen Ziele erreicht hat, aber doch dann auch mit der Aktivität selbst, mit dem Engagement auch zufrieden, dass eben, wie gesagt, immer ein kollektives ist, ein solidarisches, ein gemeinschaftliches. Also der Weg ist jetzt nicht, soll sozusagen nicht das Ziel ersetzen, aber es macht auch das Engagement des Engagements willen Sinn, auch in so einer hegemonialen Defensive wie in der jetzigen. Und da kurz zum Anlass der Empörung, vor allen Dingen in der deutschen Zivilgesellschaft, die dann auch wieder nach Österreich übergeschraappt ist, im positiven Sinn der Begriff der Remigration oder diese Geheimrede, sogenannte, in Potsdam. Und da sehen wir schon auch einen Unterschied zwischen Deutschland und Österreich, nämlich in dem Grad der Normalisierung. Wir haben vorher schon über das Normale gesprochen. Auch Normalisierung ist ein Prozess. Und wenn wir jetzt Deutschland und Österreich vergleichen, ist Remigration in Österreich eben ein normaler Begriff. Der Ring Freiheitlicher Jugend oder Freiheitliche Jugend Oberösterreich hat vor zwei Jahren schon eine Remigrationstour durch Oberösterreich gemacht. Noch vor den Identitären. Die FPÖ, wir wissen alle, wo sie zumindest in den Umfragen steht. Wie gesagt, was in Österreich normal ist, ist in Deutschland noch nicht normal. Das sind halt Prozesse und das Engagement beginnt darum auch mit Entnormalisierungspraxen. Uns permanent zu versuchen, uns auch zu vergegenwärtigen und auch die eigene Gewöhnung, auch zu schauen, bin ich wirklich noch genug empört immer oder habe ich mich auch schon an etwas gewöhnt oder auch das geht besser, nicht im Selbstgespräch, sondern kollektiv und vielleicht noch, um das deutlich zu machen, was ich mit Normalisierung meine, ich bringe dir mal ein Beispiel, ist zwar schon älter, aber doch sehr aussagekräftig, nämlich das der Ausländerflut. Ein Begriff, der 1991 noch reichte für ein Gericht in Wien, eine Partei, die Liste Nein zur Ausländerflut, daran zu hindern, bei Wahlen anzutreten. Das war damals Nationalratswahl. Mit der Begründung, ich zitiere wörtlich, die oftmalige und exzessive Verwendung des Begriffes Ausländerflut verweist auf die neonationalsozialistische Gesinnung und auf die verhetzerische Absicht. Und darum ist diese Partei am Wahlantritt zu hindern. Sie wissen vielleicht, auf was ich raus will. Acht Jahre später, 1999, plakatiert die FPÖ, zumindest in Wien, ich weiß nicht, ob in Linz auch, an jeder Straßenecke gegen Stopp der Ausländerflut, gegenüber Fremdung. Gegen Stopp der Ausländerflut, gegen Überfremdung. Einmal wird sozusagen Überfremdung hergenommen als Argument für, beziehungsweise Ausländerflut, für ein Nicht-Zu-Wahlen um das auch noch abzuschließen, es hört ja da nicht auf, leider, dieser Normalisierungsprozess wurde dann berichtet, um die Jahrtausendwende, dass auch in Bescheiden des Magistrats in Wien sozusagen ablehnende Bescheide, was Aufenthalt betrifft, mit dem Argument des Grades der Überfremdung, sozusagen diese Bescheide negativ beantwortet wird. Also es geht rein bis in die Verwaltung. Ich möchte wieder zu dem zurückkehren, was wir tun können. Frau Wiesinger, bei Ihnen ist es ja irgendwie ganz klar, ich schicke das, was ich sehe. Aber da bin ich natürlich wieder gefährdet mit, ich finde ich manche Dinge eh schon normal oder ich erkenne sie vielleicht gar nicht als, was kann ich denn schicken, wovon mache ich denn einen Screenshot? Also vielleicht ein bisschen Einblick in ihre Arbeit und was wir beitragen können, damit es glückt. Ja, gern. Also grundsätzlich als erstes Zivilcourage zeigen ist immer wichtig und gehört auch, wie die Uta anfangs gesagt hat, auch trainiert. Und bei uns kann man Hasspostings anonym und kostenlos eben melden aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Und weil ich es zuerst gelesen habe, wir hatten wirklich 3000 Meldungen pro Jahr in 2021 und 2022 und 2023 waren es dann 4000. Also da haben wir die 4000er-Grenze auch geknackt, also nicht auf zwei Jahre aufgeteilt. Grundsätzlich kann man jeden Inhalt melden, der einem selber problematisch vorkommt und wo man einfach einmal eine Rückmeldung haben möchte, wie ist das strafrechtlich einzuordnen. Also wir nehmen uns wirklich die Zeit, schauen jedes Posting, das wir gemeldet bekommen, an. Am besten ist es wirklich den Ausschnitt, den man überprüfen lassen möchte, zu schicken und einen zugehörigen Link, dass wir uns auch den Kontext dazu anschauen können. Und wir melden auch immer genau zurück, nach welchem strafrechtlichen Tatbestand wir das jetzt einordnen würden oder warum eben gerade noch nicht oder wie wir weiter verfahren. Man bekommt da immer auch eine Rückmeldung und das ist gerade online ein einfacher Weg, Zivilcourage zu zeigen. Eine weitere Möglichkeit wäre aber auch, wenn man selber betroffen ist, dass man Freunde und den Umkreis bittet, einen zu unterstützen. Weil, wie du vorher in deinem ersten Input auch gesagt hast, man sitzt meistens alleine vorm Handy und es macht schon etwas mit einem aus, wenn man weiß, jemand anderen liest jetzt die Kommentare und gibt eine gute Antwort zurück. eine gute Antwort zurück. Ist natürlich gut gesagt, wenn man mit einem Schmäh antworten ist auf die beste Lösung. Es fällt einem aber, wenn man selber betroffen ist, nicht immer sofort zu einem Schmäh ein. Und da ist es wirklich sehr hilfreich und vielleicht unterschätzt, dass man einfach einen guten Freund, eine gute Freundin bittet. Kannst du das für mich übernehmen und kannst du mir da helfen? Weil das Meldestellen natürlich nutzen, die sozialen Plattformen, die Meldebuttons, auch wenn sie ihrer Löschungspflicht nicht immer nachkommen, dass man das einfach trotzdem in Anspruch nimmt und bei Meldestellen, so wie bei uns oder anderen Einrichtungen, meldet und zur Anzeige bringt. Weil auch wenn es strafrechtlich dann von den Behörden nicht weiterverfolgt wird, ist es trotzdem wichtig, wenn das in einer Statistik aufgenommen wird, einfach damit man der Politik auch aufzeigen kann, da gibt es Handlungsbedarf, da gibt es noch große Probleme, es gibt viele menschenfeindliche Äußerungen, die online kursieren und online ist jetzt kein rechtsfreier Raum. Das ist schon ein Miteinander, das wir auch online miteinander gestalten sollten und einfach dort braucht es auch eine gewisse Art der Moderation. Und somit auch an Sie die Frage, das heißt, wo könnte ich Sie unterstützen? Das heißt, was ist Ihrer Meinung nach das, was wir, wo kann ich Zivilcourage aufbringen, um was zu bewirken? Ich glaube, das Wichtigste in dem Bereich ist, mal offen zu sein, auch einfach Fragen zu stellen. Es heißt ja ganz oft, also ich oder wir wahrscheinlich, die bösen Woken Linken lassen ja nichts mehr zu. Aber ich glaube, im Grunde geht es einfach darum, einfach mal auch Fragen zu stellen und Wissen, ganz stark eben Meinungen, die man hat, einfach hier auch mal zu reflektieren oder zu schauen, hey, warum glaube ich das eigentlich? Oder warum sind für mich diese Geschlechterrollen einfach so? Und das ist der eine Punkt. Der zweite Punkt ist, wenn wir auch innerhalb der Queeren oder LGBTQ plus Community uns anschauen, auch einfach uns nicht auf dem Erreichten ausruhen. Nur weil ich jetzt zum Beispiel als Schwuler mal heiraten darf, heißt das nicht, dass es andere Teile von Menschen, die eben nach wie vor diskriminiert werden, die ausgegrenzt werden, wo es einfach sehr viel auch rechtlich noch zum Tun gibt, dass wir einfach da immer mehr wieder solidarisch sind. Und das ist leider schon eine Entwicklung, die wir auch innerhalb der Community sehen, dass es da immer wieder Abgrenzungen, Ausgrenzungen gibt. Also einfach wachsam sein und auch die eigenen Privilegien überdenken und dann ins Tun kommen. Was halten Sie von dem, dass man jetzt auch ausweist, wie man angesprochen werden will? Als er, als sie, als wie auch immer? Das nimmt dann schon die ersten zehn Minuten von meinem Workshop hinweg, glaube ich. Oh, Entschuldigung, ich mache das bei mir, bei meinen Studierenden in den Seminaren so, dass das aber auch eine Optional ist. Also quasi eine Möglichkeit ist, es muss sich nicht jeder bekennen. Gerade am Anfang, wenn man in einemen arbeiten, dass das reflektiert wird, dass ich einfach mitdenke, was sind eigentlich für Rollen, wie kann ich Personen ansprechen, aber ich würde jetzt auch nicht in jeder Vorstellungsrunde alle Personen zwingen, weil einfach auch da das dann immer ein kleines Outing ist und das durchaus auch Nachteile haben kann. Nachteile haben kann. Ich darf jetzt einmal den Blick auch Richtung Publikum richten. Das heißt, ich kann mir vorstellen, dass Sie vielleicht Fragen haben von den Keynotes, die wir gehört haben, oder dass Sie sich gerne auch einfach äußern möchten, dass Sie etwas beitragen möchten. Und jetzt würde ich Ihnen sehr gerne die Gelegenheit geben, wir brauchen ein kurzes Handzeichen, bitte immer ins Mikrofon sprechen, damit auch alle, die online mit dabei sind, das auch gut verstehen können. Wegen Ansprechen habe ich eine konkrete Frage. Also wenn jemand wirklich queer in der geschlechtlichen Identität ist und ich kenne so eine Person, er war ein Junge, jetzt ist er ein Mädchen, aber doch nicht. Ich denke, er, sie will wirklich dazwischen sein, will sich nicht festlegen. Das ist okay so. Aber wie spreche ich sie ihnen an? Äußerlich schon noch, aber gemischt. Ja, danke. Wenn ich gleich kurz, Javi, reagieren würde, ich würde mir einfach empfehlen einfach mit dem Namen anzusprechen oder mit dem also quasi einfach und das ist auch, ich merke das selber bei mir auch in den Seminaren, weil ich natürlich Studierende habe, die sich als Non-Binär zum Beispiel identifizieren und dann einfach mit dem Vornamen und das macht mich hinterrichtend momentan in Amsterdam also in einem englischen Kontext. Und da ist es natürlich immer einfacher, weil man generell auf einem First-Name-Basis ist. Also da ist es einfacher wieder als wie bei uns, wo man dann mit Herr so und so und Frau so und so. Also das ist durchaus schwieriger. Da werden dann Anreden, einfach geschlechtsnaturale Anreden, wie Hallo, guten Tag oder sowas, das sind E-Mails immer zu empfehlen, würde ich sagen. Aber wenn es eben ein persönliches Gespräch ist, kann ich zum einen vielleicht nur den Vornamen verwenden oder auch einfach fragen. Also ich glaube, das hilft auch immer. Gibt es noch Fragen, Anregungen, Wünsche? Alle warten schon ganz gespannt auf die Nachmittage, auf die Workshops, dass wir hier nichts mehr vorwegnehmen. Was mich noch sehr interessieren würde jetzt in den Schulen, Herr Behram, Sie sind ja unterwegs, Sie sind präventiv unterwegs. Hat sich eine Veränderung in Ihrer Wahrnehmung gegeben der letzten, sagen wir mal, fünf Jahre, sechs Jahre in den Schulen? Ja, ganz eine deutliche, Freundin, nach dem 7. Oktober sozusagen eine extreme Verjüngung. Also wirklich unser, fast schon das Hauptproblem liegen in den Volksschulen. Also was die, und da kann man wieder sagen, ja Kinder, eben sind Kinder, und da wird natürlich der Hass aus dem Elternhaus reproduziert, aber was die Kolleginnen erzählen, und ich bin auch schon lange in der Lehrernvorbildung tätig und in sehr engem Austausch, ist eben, dass sie in den Volksschulen die Jugendkind getötet haben. Auf die Frage, wer sagt das? Der Papa. Da ist es dann auch schwierig, weil ja Schulen auch angehalten sind, Erziehungsberechtigte und so weiter einzubinden als Unterstützung. Nur wenn die Familie es sozusagen an der anderen Seite anzieht, wird es schwierig, ja, auch im Interesse des Kindes. Aber das sind wirklich mittlerweile Aussagen, wo es auch um Kindeswohl geht, also wo sich auch natürlich dann schon Jugendämter eigentlich zu interessieren haben, auch im Interesse des Kindes, das ja gar nicht weiß, was es auch anrichten kann mit solchen Sätzen, die eben Gemaltaten sind. die in den Pflichtschulen, aber zumeist auch in den Oberstufen mit ein paar Ausnahmen, nicht mit Extremismus zu tun oder mit Extremisten und Extremistinnen, sondern in der Regel eben, wenn man wieder zu dem Bild vom Trichter geht, mit Menschen mit Vorurteilen, so wie wir alle. Und bei manchen sieht man schon den Prozess der Verdichtung, der Verhärtung, dass sich die Vorurteile sozusagen zu einer gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit verdichten. Mag sein, ist so. Auch viele Phobien, die gerade in der Adoleszenz sozusagen noch einmal besonders virulent werden, die Dysmorphophobie, die sozusagen Angst vor der körperlichen Unvollständigkeit, die die Jugendlichen ausagieren permanent, indem sie alles für behindert erklären, was nicht behindertenfeindlich ist, sondern wirklich in aller Verquertheit sozusagen ein Akt, das kontraphobisch, die Angst wird weniger, wenn alles schwul ist, wenn alles behindert ist. Also genauso wie die Homophobie, zumindest in diesem Alter, ich habe immer ein bisschen ein Problem, auf so politische Phänomene, so psychologische Begriffe umzulinken. Aber der Begriff Homophobie, wie diesmal Homophobie stimmt, in einem Alter zwischen eben, werden auch immer jünger, 10, 11, 12 bis 14, 15, 16. Wer mit 16 nur über schwul und behindert sieht, da wird es dann wirklich schon ein Problem. Also die Phänomene sind eben auch keine so neuen, auch wenn es da so Konjunkturen gibt. Wie gesagt, wir haben es eben mit sehr frühen Stufen zu tun und in der Regel, dadurch, weil man eben so früh ansetzt, ist es auch gar nicht so schwer, da ein bisschen was in Bewegung zu bringen, zumindest da anstoßen wir, und ich bin dann auch nicht angehalten, Ihnen, den Jugendlichen, eine andere Wahrheit zu präsentieren, dass ich auch die schlechte Nachricht habe. Ich habe sozusagen keine Gegenwahrheit. Was ich versuche, attraktiv zu machen, ist in Wahrheit auch als Prozess, wie Horkheimer gesagt hat, quasi ein Ziel, dem man sich in endlos kritischer Denkbewegung annähert. ein Ziel, dem man sich in endlos kritischer Denkbewegung annähert. Insofern auch unter diesem Aspekt auch Extremismus zu denken, nämlich den Besitz der Wahrheit als eigentlich Tod. Das erklärt im Übrigen auch diese starke Todessensucht in all diesen Extremismen. Viva la muerte ist der Schlachtruf der Identitären, der Schlachtruf der spanischen Faschisten. Viva la muerte,, das Leben der Tod. Wir haben jetzt wieder mehrere Fragen hier vorne, aber auch einmal zuerst hier, bitte schön. Frau Wiesinger, Sie haben gemeint, dass eben die politisch rechten Rechtsextremisten sich vor allem im Netz vernetzen und die Linke vor allem offline. Es ist für mich irgendwie nicht überraschend, das so zu hören, aber bei mir kommt dann doch die Frage auf, wieso eigentlich. Ja, das wäre es. Danke. Das ist eine gute Frage, die würde ich gerne eigentlich weitergeben, weil ich kann sie so nicht beantworten. Ich kann nur sagen, es sind nicht ausschließlich die Rechten. Es gibt viele extremistische Gruppierungen, die sich online organisieren, aber eben die Linksextreme eher weniger. Ganz grundsätzlich kann ich vielleicht sagen, extremistische Ausformungen und Radikalisierungsgeschichten gibt es einfach viele verschiedene und dass man da auch ein bisschen Bedacht nimmt drauf, bei der Präventionsarbeit, dass man da jetzt nicht pauschal quasi ansetzen kann, sondern wirklich individuell auf die jeweiligen Probleme eingeht. Und wenn man jetzt sagt, Rechtsextremismus quasi spielt sich online ab, dass man da trotzdem auf verschiedenartige individuelle Angebote sitzt, weil eine reine Online-Radikalisierung ganz selten stattfindet. Also meistens gibt es die Offline-Komponente, die da hineinspielt, aber der Online-Raum wirkt einfach als Brandbeschleuniger. Und wenn jetzt beispielsweise jemand gern einschlägige oder problematische Musik hört, dass man dann einfach im realen Leben alternative Angebote und beispielsweise so supermusikalische Inputs dann liefert, wie wir heute auch gehört haben, einfach Alternativangebote aufzuzeigen. Aber zum Unterschied gebe ich gerne weiter. Darf ich versuchen, ganz kurz zu beantworten die Frage? Wieder aus einer sehr technisch-kritischen Position. Nämlich, mir stürmt ja die Frage, ist etwas am Internet oder an den neuen sozialen Medien was dem Rechtsextremismus entgegenkommt? Und ich sage ja. Und das ist die, wenn man so will, oder ein Kollege, ein Kollege Just, glaube ich, in Wien hat das so formuliert, die oratische Struktur beider. Was heißt das? Dass Texte, auch wenn sie gedruckt sind, wie Reden funktionieren. Ich habe immer zu Heinz-Christian Strache Hochzeiten auf Facebook die Übung gemacht, wie die Jugendlichen die Rufzeichen, die Lärmstangen, wie sie Ben nannte, um auch hier diesen Gewaltmoment noch einmal auszudrücken, bei der Strache eindringen. Da waren oft mehr Rufzeichen als Wörter. Darum geht es. Du musst permanent, wirst du ange- Zack, zack, zack. Du sollst einen Text, sozusagen ein Argument, ein Text im nicht-rechts- extremen oder nicht-Internet-Sinn, funktioniert nicht oratisch, sondern Text, hab ich da liegen, streich ich mir an, denke ich nach, antworte ich, da geht es um Zeit. Was Rechts-Extreme nicht brauchen könnte, ist Zeit und ähnlich die Umschlaggeschmiedigkeit im Internet. Da gibt es strukturelle Begünstigungen oder der Vorrang des Bildes, des Symboles. Sozusagen gegenüber des Arguments oder anders formuliert des Bauchs gegenüber dem Kopf. All das spielt hier eine Rolle. Wir haben, okay, und hier vorne haben wir dann auch noch eine Frage. Ich habe eine Frage an die beiden Herren auf dem Podium. Und zwar, wie geht es zum einen der Community, der LGBTQ-Community selbst damit? Und vor allem, auch wie ist es erklärbar, dass Galleonsfiguren von rechtspopulistischen politischen Bewegungen, ich nenne da als Beispiel Herrn Jörn Kaiser, bei dem es zwar nur ein Mythos war, aber auch Alice Weidel, sehr wohl homosexuell sind, das zum Teil auch zugeben, aber trotzdem einer Bewegung vorstehen, die offen homophob auftritt und warum hat das auch keine Auswirkungen auf ihr Wahlvolk, auf die Wählerinnen und Wähler? Für mich ist das nicht erklärbar. Hat da wer eine Antwort für mich? Ich habe eine Antwort, ja. Ich habe dazu, genau zu dem Thema eben, letztes Jahr mit einer Kollegin ein kleines Forschungsprojekt gemacht, weil uns das auch interessiert hat. Wie kann das sein? Und die Alice Weisel, also die Parteien-fraktionsvorsitzende der AfD, also quasi der deutschen FPÖ sozusagen, hat mal gesagt, ich bin in der AfD eben nicht trotz meiner Homosexualität, sondern wegen meiner Homosexualität. Und das ist natürlich sehr paradox, aber in dem Kopf macht das Sinn. Und ich kann Ihnen das ganz kurz, vielleicht in zwei Minuten erklären. Das ist auch das, was ich vorher gemeint habe, mit einer instrumentellen Herangehensweise. Weil die Partei an sich natürlich programmatisch ganz klar gegen alles ist, was nicht die normale Vater-Mutter-Kind-Kernfamilie ist. Es ist einfach gegen Ehegleichheit, gegen Adoption und so weiter. Man ist vor allem gegen Bildung, gegen Diversität in Schulen und so. Also da ist man einfach ganz stark dagegen. Es ist aber dann so, wenn dann aber zufällig praktisch ist, dass man den guten schwulen Österreicher oder die gute lesbische Deutsche verteidigen muss, weil ja der Böse in Anführungsstrichen Islam kommt, dann funktioniert dieses Narrativ sehr gut. Und das ist was, was diese rechten Parteien einfach haben. Und sie brauchen eigentlich nicht viele Wählerinnen und Wähler. Also es gibt so zwischen 5 und 10 Prozent in der Community, würde man sagen, unterstützen diese Parteien und da funktioniert einfach dieses Narrativ, dass man sagt, ja, ich habe eine sexuelle Orientierung, die vielleicht nicht heterosexuell ist, aber das ist nicht mein Hauptidentitätsmarker, sondern mir ist wichtiger zum Beispiel über die Bedrohung durch den Islam zu sprechen. Und das funktioniert auch auf Ebene von Bürgerinnen und Bürgern, aber auch auf der Parteiebene. Und das ist quasi einfach dieses instrumentelle Herangehensweise. Man ist dagegen, aber wenn es darum geht, dann ein anderes Feindbild zu konstruieren, dann ist es wieder praktisch. So funktioniert diese Logik. Ob das Sinn macht, ist etwas anderes. Eine Frage haben wir noch, bitte hier vorne. Soll ich es nicht halten? Okay. Ich möchte gerne auf das zurückkommen, was Herr Peham angesprochen hat, nämlich Sie haben Stichwort 7. Oktober genannt und von Erfahrungen in Bezug auf Antisemitismus gesprochen. Und es gab ja seit dem 7. Oktober unterschiedliche Betroffenheiten oder Formen von Diskriminierung und Rassismus und unter anderem auch antimuslimischen Rassismus und ob es da Erfahrungswerte gibt, denn in Wien gibt es unterschiedliche Organisationen, die auch da von einer enormen Zunahme sprechen, aber oft wird im öffentlichen Diskurs nicht darüber gesprochen und da wollte ich gerne Ihre Meinung dazu einteilen. Ja, ich kenne jetzt die aktuellen Zahlen nicht. Also im Zusammenhang mit dem Antisemitismus sind sie schon seit, glaube ich, zwei Wochen bekannt. Also die Vorjahreszahlen eben mit der Zunahme, glaube ich, von 60 Prozent der gemeldeten Vorfälle beim antimuslimischen Rassismus. Prozent der gemeldeten Vorfälle beim antimuslimischen Rassismus, habe ich die Zahlen eben noch nicht. Die aktuellen, ich gehe aber auch, wie Sie ganz richtig sagen, von einer Steigerungsform, also Steigerung aus, quantitativ, qualitativ muss man sich es anschauen, was ich erlebe. Und auch hier ist die Schule natürlich wieder ein wichtiger Ort auch von Diskriminierungserfahrungen. natürlich wieder ein wichtiger Ort auch von Diskriminierungserfahrungen, nicht erst seit dem 7. Oktober, wo wieder auch schon Volksschüler, die muslimisch gelesen werden oder sich so verstehen selbst, verantwortlich gemacht werden für die Taten der Hamas, sie distanzieren müssen, quasi mit einem Generalverdacht unterstellt wird, weil sie seien aufgrund ihrer Religion quasi mitschuldig und sie müssen sich mal ordentlich anstrengen, quasi mal von dieser Schuld da wegzukommen, also gleich mal in ein Schuldverhältnis gezwungen. Wir müssen aber schon, und das ist jetzt mein Eindruck, ich hoffe, dass sich das auch in den Zahlen niederschlägt, Vor allen Dingen, wenn wir es vergleichen mit den Zahlen ab 2004 nach der Ermordung von Van Gogh in den Niederlanden und dem Anschlag in Paris und Madrid, wo wir auch eine ganz massive Zunahme antimuslimischer Ressentiments bemerkt haben, eines antim-muslimischen Rassismus. Und wo hier viele Lehrer und Lehrerinnen, die natürlich auch gebiased sind, in Schülerinnen, zum Teil in Volksschülerinnen, schon Kulturkämpfer sehen oder gesehen haben. Radikalisierung war in aller Munde. Susanne Wiesinger, damals Lehrerin, dann unter Blau-Schwarz im Unterrichtsministerium, jetzt bei der Kronenzeitung, hat sogar einen Kulturkampf im Klassenzimmer gesehen. Also wo Schüler, Schülerinnen, denen sie ja mit einer ganz anderen Haltung begegnen müsste, sie sind in ihnen ja zuerst Kulturkämpfer, quasi im Dienste einer eben fremden Kultur stehend, quasi die eigene oder die Leitkultur jetzt auch wieder in aller Munde sozusagen übernehmen. Und da habe ich schon das Gefühl, da ist seit 2014, 2015 und es war nicht nur ich alleine, sehr viele andere, die mit den Kolleginnen hier gearbeitet haben, sozusagen Vorurteilsensibilisierung auch unter Lehrerinnen, da ist es besser geworden. Also insofern hoffe ich, dass das 7. Oktober nicht jetzt auch qualitativ nicht noch einmal so einen Sprung bedeutet hat, wie etwa das Jahr 2004, also wo wir das auch in den Schulen ganz massiv gemerkt haben. Ist eine Hoffnung, nämlich auch, dass unsere jahrzehntelange Arbeit auch mit Lehrerinnen, gerade was das betrifft, ein bisschen auch erfolgreich war. Ich hoffe, ich werde da nicht getäuscht. Darf ich noch was sagen? Sehr gerne. Was mir ganz wichtig ist, auch zu Zahlen, also bei Meldezahlen einfach immer dazu zu sagen, gerade bei Hassverbrechen, das heißt bei vorteilsmotivierten Straftaten, weiß man einfach, dass 90 Prozent der Hassverbrechen, die passieren, gar nicht erst gemeldet werden. Also das heißt, nicht zur Anzeige gepaart, sondern nicht einmal bei Meldestellen, wo man niederschwellig so etwas anbringen kann, nicht einmal dort aufschlagen. Also einfach nur, dass man das im Hinterkopf behaltet, weil mir das auch immer ganz wichtig ist, dazu zu sagen. Und ich kann nur von der Ben-Hedda auch sprechen. Seit dem 7. Oktober natürlich nach wie vor haben wir einiges an antisemitischem Material, was bei uns gemeldet wird, aber auch antimuslimischen Rassismus. Und in letzter Zeit machte sich auch bemerkbar, dass der Wahlkampf gestartet hat, weil in der expliziten Form, wie Bezug genommen wurde auf den Ramadan, das hatte ich bei antimuslimischen Hasspostings noch nicht. Und das hat mich in den letzten Wochen einfach sehr schockiert. Wir sind schon bei der Abschlussrunde. Was Wichtiges ist mir aufgefallen, Herr Unklinger, Sie haben zwar von Ihrem Buch gesprochen, das im Mai erscheint, Sie haben aber nicht gesagt, wie es heißt. Pride heißt es. Schein. Sie haben aber nicht gesagt, wie es heißt. Pride heißt es. In Maidan ist es ohne Fragezeichen. Aber man könnte dann diskutieren. Come out, be proud. Gehört noch dazu. Also come out, be proud. Pride im Maidan. Das ist eine Empfehlung, die wir noch aussprechen können. Und als Abschlussrunde jeder vielleicht so in 30 Sekunden. Wir forschen ja heute gemeinsam. Es ist ja nicht so, dass irgendwer jetzt mehr weiß, wie der andere oder weniger tut oder mutiger ist von uns hier herinnen. Und auch nicht für alle, die am Bildschirm dabei sind. Wir forschen ja gemeinsam heute diesen Nachmittag über das Thema Zivilcourage, über das, was wir selber in uns noch entdecken können und vielleicht verändern können und neu machen können. Und da sind Sie natürlich herzlich eingeladen, jetzt diesen Nachmittag mit uns mitzuforschen. Vielleicht von allen am Podium noch so der Wunsch, was wir uns mitnehmen könnten, wenn wir heimgehen heute nach dem Abendessen, wenn wir gehen, dann 19 Uhr oder so. Ja, bestärkt sein im Wissen, dass wir es eh können und gut machen. Auch, dass man online Zivilcourage lebt und auch aktiv wird, gerade auch um stille Mitlesende zu erreichen und die mitzubedenken, dass man nicht den wenigen Lauten einfach die Meinungshoheit quasi überlasst, sondern dass man sich aktiv einbringt und dagegen spricht. Ja, und ich würde sagen, dass Diversität eben mehr sein muss als ein Lippenbekenntnis, dass man nicht nur, wie der Herr Sobotka die Regenbogenfahne hieß, sondern einfach auch, dass man dahinter steht, dass man einfach Themen anspricht und dass man einfach auch dafür einsteht. Dann sage ich mal vielen Dank. Ich behalte Sie aber bitte noch am Podium. Ich darf mich hiermit jetzt verabschieden von allen, die online mit dabei waren. Vielen Dank fürs Dabeisein. Es gibt aber auch noch dann einen Gesamtzusammenschnitt, alles auf der Homepage von DorfTV zu finden, wo dann der Abschluss des heutigen Tages dann auch noch nachzusehen ist, dass in den nächsten Tagen oder Wochen dann einfach immer wieder auf die Homepage schauen, da können Sie nichts verpassen. Dankeschön fürs Dabeisein.