THRFN, Teacher Education Radio Austria, das Studierendenradio der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich. Herzlich willkommen zurück im Studio auf der PH Oberösterreich in der Hoemer Straße. Unser heutiges Thema ist Bildungsforschung und dazu haben wir zwei Gäste eingeladen, nämlich die Vizerektorin für Forsche und Lehre an der PH Oberösterreich, die Frau Katharina Sukup-Altrichter. Herzlich willkommen. Schönen Nachmittag. Und den Herrn Christoph Weber haben wir auch hier, aber ich kann mir leider nicht merken, das Forschungsgebiet von dir. Okay, kein Forschungsgebiet. Ich bin Hochschulprofessor für empirische Bildungsforschung an der PH und Leiter der Service- und Koordinationsstelle für Forschung. Dankeschön. Also insgesamt für Bildungsforschung oder beschäftige mich mit Bildungsforschung. Genau, und da wären wir eigentlich auch schon bei der ersten Frage von mir. Man hört oft von Bildungsforschung, von Erziehungswissenschaften. Wie können wir das abgrenzen? Was ist das? Was können wir uns darunter vorstellen? können wir das abgrenzen? Was ist das? Was können wir uns darunter vorstellen? Also ich glaube, der wichtigste Punkt ist, es gibt keine Abgrenzung, sondern die Erziehungswissenschaft ist ein Teil, oder Bildungsforschung ist eine Klammer für unterschiedliche Disziplinen, die sich mit Fragen von Bildung auseinandersetzen. Das heißt, natürlich gehört Erziehungswissenschaft als ein Teil von Bildungsforschung. Dann gibt es natürlich auch andere Disziplinen, wie die Bildungspsychologie oder pädagogische Psychologie, die sich mit Fragen der Bildung auseinandersetzen, wäre genauso ein Teilbereich der Bildungsforschung oder der Bildungswissenschaften, genauso auch zum Beispiel die pädagogische Soziologie oder Bildungssoziologie, die sich mit Fragen von Bildung auseinandersetzen. Also Bildungsforschung oder Bildungswissenschaft ist eigentlich nichts anderes als ein Klammerbegriff für unterschiedliche Teildisziplinen in der Forschung oder in der Wissenschaft, die sich mit Bildungsfragen auseinandersetzen. Und die Erziehungswissenschaft oder die Pädagogik auch sind so ein Teilkern wirklich der Bildungswissenschaft. Also mathematisch ausgedrückt eine Teilmenge, ich studiere Mathe und Physik, das heißt die Bildungswissenschaft ist quasi die Obermenge und dann haben wir verschiedene Teilmengen. Das wäre die einfache Erklärung, ja. Vielleicht kann man es noch ein bisschen illustrieren auch, es gibt ja unterschiedliche Forschungsbereiche, also Bildungsforschung setzt sich sowohl mit Grundlagenforschung auseinander, beziehungsweise bearbeitet sehr anwendungsbezogene Fragestellungen oder Fragen von Evaluationen. Das sind so die großen Gebiete und beschäftigt sich mit ganz, ganz unterschiedlichen Themen. Also es geht von Fragestellungen im Bereich der Schulforschung zum Beispiel, medienpädagogische Forschung oder elementarpädagogische Forschung und so weiter. Also da könnte man jetzt so die ganzen verschiedenen Bereiche, die verschiedenen Bereiche, in denen Bildung sozusagen in unserer Gesellschaft wichtig und relevant sind, anführen. Aber der Kern ist quasi, dass ich eine Institution habe, die diese Bildung an die Kinder oder auch an die Menschen vermitteln möchte. Ja, auch Erwachsenenbildungsforschung und Berufsbildungsforschung sind Teilbereiche der Bildungsforschung. Und ich als Bildungsforscher kann mir dann aussuchen, in welchen Bereichen ich mich spezialisiere oder kann ich da hin und her wechseln? Ich bin ein Student, ich habe jetzt noch wenig mit der Forschung und sich direkt am Hut. Als Forscher hat man das Vergnügen, glaube ich, dass man sich dorthin bewegt, wo es spannend ist oder wo man Interesse hat natürlich. Also das ist glaube ich so ein bisschen, kann niemand abstreiten, dass man nicht von eigenen Interessen getrieben wird, wo man einfach Themen spannend, interessant findet, vielleicht mit persönlichen Bezügen einfach wirklich Themen sich anschaut. Auf der anderen Seite gibt es natürlich ganz viele Fragen, die sich automatisch aus dem System ergeben, wo man sagt, mit dem muss man sich auseinandersetzen. Nehmen wir jetzt zum Beispiel Evolutionsforschung her. Ich kann das nicht lesen. Wenn Maßnahmen gesetzt werden, ist es natürlich naheliegend, dass man evaluiert, ob die Maßnahmen der erwünschten Ziele zum Beispiel reichen. Da ist das oft nicht so interessensgesteuert, aber natürlich setzt man sich mit sowas auseinander. Das würde auch ein bisschen davon abhängen, in welchem Bereich du angestellt bist oder wo du arbeitest. Also wenn du in einer pädagogischen Hochschule arbeitest, wirst du nicht darum herumkommen, dich mit Fragen der Lehrerbildung und mit Fragen des Schulsystems auseinanderzusetzen. Das ist ein Kontext, den man hat. Wichtig ist, glaube ich, also ich glaube, es ist bei Forschung immer wichtig, dass man sozusagen auch ein intrinsisches Interesse hat an dem, was man herausfinden möchte. Also die Fragestellungen sollten einen schon interessieren. Das macht die Arbeit leichter, macht die Arbeit, glaube ich, auch lustiger und auch die Ergebnisse hoffentlich besser. Und dann ist es ja so, dass man sich sukzessive in Themen vertieft. Also ich kann jetzt nicht sagen, okay, heute arbeite ich im Bereich der Erwachsenenbildung und morgen mache ich die Elementar-Pädagogik, sondern das erfordert eine Zeit der Einarbeitung. Man muss die relevanten Werke lesen, man muss wissen, was sozusagen der Stand der Forschung ist, bevor man dann überhaupt anfangen kann, als Forscherin oder Forscher aktiv zu werden. Was sind da aktuell die großen Themen, an denen an der pädagogischen Hochschule jetzt bei uns geforscht wird, die gerade brennend heiß sind und interessant sind? geforscht wird, die gerade brennend heiß sind und interessant sind? Also wir haben ja jetzt gerade eine Kampagne gestartet, wo wir sozusagen Forscherinnen und Forscher gebeten haben, in einem kurzen Jingle ihre Forschungsprojekte darzustellen. Und da sage ich jetzt einmal allgemein, das habe ich sehr interessant gefunden, dass die, wir haben da anscheinend irgendwelche technischen Hinweise, die ich aber nicht kriege. Ich rede doch einfach weiter. Ach so, okay, gut, Dankeschön. Also ich habe sehr interessant gefunden, wie vielfältig die Fragestellungen sind, die wir an der Hochschule bearbeiten. Einmal gibt es Fragestellungen, die sozusagen für Lehrerinnen und Lehrer in ihrer täglichen Praxis relevant und wichtig sind. Da haben wir verschiedene fachdidaktische Forschungsfragen. Also wie geht naturwissenschaftliche Forschung, sage ich jetzt einmal ganz flapsig dahin. Oder wie funktioniert Lesen? Wie unterstützt man Schülerinnen, die Schwierigkeiten haben in bestimmten Bereichen? Also solche Fragestellungen. Dann haben wir Fragestellungen, die sich mit Schulentwicklung zum Beispiel beschäftigen. Wie unterstützt man Schulen? Wie kooperieren verschiedene Akteure in Schulen, um die Schulen gut weiterzuentwickeln, um weiter voranzubringen? Solche Fragestellungen. Dann gibt es aber auch fachwissenschaftliche Fragestellungen von einigen Expertinnen und Experten, die sich zum Beispiel Literatur anschauen und sagen, wie kann man gut mit aktueller oder auch älterer Literatur gesellschaftlich relevante Fragestellungen aufarbeiten. Und dann beschäftigt uns natürlich alles im Zusammenhang mit Lehrerbildung, also Lehrerbildungsforschung. Das bedeutet, dass wir, wenn wir neue Curricula entwickeln, brauchen wir mal eine Basis, auf deren Basis wir Curricula entwickeln können. Und dann werden wir die Curricula umsetzen und werden mal schauen, wie diese Curricula wirken, um dann auch wieder das weiterentwickeln zu können, aber auch um sozusagen Wissen darüber zu generieren, wie den Lehrerinnen und Lehrern sich professionalisieren, wie denn das funktioniert, um dann auch wieder Interventionen setzen zu können. Ich habe sicher nicht alle Schwerpunkte genannt. Christoph, was habe ich vergessen? Das weiß ich jetzt nicht. Im Kern, glaube ich, waren es wirklich die zentralen Punkte. Also ich glaube wirklich, insbesondere, glaube ich, mit Hinblick auf die Neuentwicklung oder Reform der Curricula, ist es natürlich das das Thema, dass man natürlich mehr darüber wissen muss, wie funktioniert universitäre Professionalisierung von Lehrkräften. Und das heißt, was für Inhalte brauchen wir, was für didaktische Konzepte, wie müssen die Praxiskonzepte erschaffen, wie müssen die begleitet werden und so weiter, damit die tatsächlich den gewünschten, die Learning Outcomes, also die gewünschte Entwicklung nach sich ziehen. Das ist, glaube ich, ein großer Punkt, mit dem man sich auseinandersetzt. Und natürlich dann befasst man sich tatsächlich mit den zentralen Fragen von Lernen und Lehren jetzt im Primar-Sekundar-Bereich, wo es eben darum geht, unter was für Rahmenbedingungen, welchen Lernvoraussetzungen brauchen Schülerinnen und Schüler, welche Unterstützungen und so weiter. Also ich glaube, das sind zentrale Punkte, die wir eigentlich beforschen und andere Bereiche natürlich auch, die stärker auf Systemebene so problembeschreibend sind. Das heißt jetzt nicht nur, was unmittelbar für den Unterricht relevant ist für Lehrkräfte, sondern auch so Fragen der Ungleichverteilung von Startchancen, also wenn es zu Segregation kommt. Das heißt, dass an manchen Schulstandorten, und in der Praxis wird man das ja mitkriegen, zum Beispiel die Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler sehr unterschiedlich sind. Also man kann eine Schule nicht mit der anderen vergleichen. Und die braucht natürlich andere Rahmenbedingungen. Und da haben viel schwierigere Rahmenbedingungen. Also generell einmal sowas zu beschreiben und zu dokumentieren, von welchen Faktoren es abhängt und wie man dagegen wirken kann. Aber da bewegt man sich natürlich auf einer anderen Ebene nachher. Aber eigentlich denken wir als Hochschule wirklich von der Systemforschung oder Forschung auf Systemebene bis zur Praxis, didaktischen Forschung, wie sieht sich konkret was im Unterricht eigentlich alles ab? Und zusätzlich noch die Frage, wie bilden wir Lehrkräfte aus? Zukünftige. Ich würde noch einen Punkt ergänzen. Wir haben ja Schwerpunkte an unserer Hochschule. Einer ist inklusive Bildung, inklusive Pädagogik und ein anderer ist die Digitalisierung. Und da haben wir in der letzten Zeit angefangen, diese beiden Themen miteinander zu verbinden und sozusagen gehen wir der Frage nach, wie kann man sozusagen Digitalisierung gut nutzen, um alle Schülerinnen und Schüler gut am Lernen teilhaben zu lassen? Das ist sozusagen die positiv formulierte Fragestellung oder auch die Fragestellung in die andere Richtung formuliert. digitalen Tools fördert der Exklusion oder erschwert der für manche Schülerinnen und Schüler, gut in der Schule im Unterricht mitzukommen, werden die durch solche didaktische Elemente eher gefördert oder eher gehindert. Bevor wir uns da jetzt nur weiter darüber unterhalten, wenn wir ganz kurz Musik spielen, nachdem morgen da 30-jähriger Todestag von Kurt Kubain ist und in seinem Gedenken haben wir uns dazu entschieden, von Nirvana ein paar Lieder heute laufen zu lassen und wir sehen uns gleich wieder hier im studio I've been locked inside your heart-shaped box for weeks I've been drawn into your magnet of this rap I wish I could eat your cancer when you took back Hey, wait, I got a new complaint Forever in debt to your price as a price Hey, wait, I got a new complaint Forever in debt to your prices and buys Hey, wait, I got a new complaint Forever in debt to your prices and buys You're mine We didn't know kids forgive No one just yet Cut myself on angel hair And baby's breath Broken hammond of your highness, I'm left back Throw down your umbilical noose so I can climb right back. I've got a new complaint Forever in debt To your prices and buys Hey, wait I've got a new complaint Forever in debt To your prices and buys Your advice You're mine guitar solo She has me like a Pisces when I am weak I've been locked inside your heart-shaped box for weeks I've been drawn into your magnet I wish I could eat your cancer When you turn black Hey, wait I got a new complaint Forever in debt to your prices and buys Hey, wait I got a new complaint Forever in debt to your prices and buys Hey, wait I got a little complaint Forever lifted To your process of lies Your lies Your lies Your lies You're in my life. You're in my life. Teacher Education Radio Austria, das Studierendenradio der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich. Willkommen zurück im Studio. Dann setzen wir unsere Fragestellung fort. Und zwar, jetzt ist ja ganz aktuell, das neue Lehramt wird verkürzt um ein Jahr. Dabei hat es ja, weil sich die Bildungsforschung ja auch damit beschäftigt, wie können wir Lehrer gut und richtig ausbauen, hat es ja auch Forschungsprojekte gegeben über das neue Lehramt von damals, die Erneuerung. Jetzt wird wieder was geändert. Was hat sich da getan in der Zeit? Was ist daraus gekommen? Fange ich einmal an vielleicht, Christoph. Ich kann das sagen, als Vizerektorin für Forschung zuständig. Es war mir ein großes Anliegen, die neuen Curricula, die wir ja mit ziemlich viel Arbeitseinsatz und Energie entwickelt haben, also die auch vom Tag 1 an sozusagen zu evaluieren und zu schauen, wie denn die wirken. Es gab ja damals große Veränderungen. Es ist die Lehrerbildung in der Primarstufe von drei Jahren auf vier Jahre plus ein oder eineinhalb Jahre verlängert in der Sekundarstufe Allgemeinbildung. Das bedeutet zusätzlich, dass früher gab es ja eine unterschiedliche Ausbildung für Lehrerinnen, die in Hauptschulen oder Mittelschulen eingesetzt werden sollten und für Lehrerinnen und Lehrer, die in allgemeinbildenden höheren Schulen eingesetzt werden. Die eine Ausbildung war an Universitäten angesiedelt, deutlich länger als die Ausbildung, die damals an den pädagogischen Akademien oder Hochschulen angesiedelt war, die ja nur drei Jahre gedauert hat. Also jetzt nur einmal zu dieser Strukturreform, die es damals gab, also eine deutliche Verlängerung, Strukturreform, die es damals gab, also eine deutliche Verlängerung, deutliche Akademisierung, deutliche Verwissenschaftlichung auch. Die Idee war damals, dass sozusagen die positiven Teile, positiven Elemente, die durch die pädagogischen Akademien und Hochschulen eingebracht wurden, die stark in der Praxisorientierung waren und die positiven Elemente der stärkeren fachlichen und fachwissenschaftlichen Orientierung von den Universitäten, dass hier Synergien geschaffen werden sollten. Das war die Idee. Dann war irgendwie die Frage, wie wird sich denn das auswirken? Und jetzt könnte man sagen, an den pädagogischen Akademien und pädagogischen Hochschulen haben wir vermutet, pädagogischen Akademien und pädagogischen Hochschulen haben wir vermutet, wir ziehen Personen an, die Interesse haben, durch ein kurzes Studium aber schnell eine Berufstätigkeit ergreifen zu können. Während die Universitäten ja schon immer ein längeres Studium hatten, die haben sozusagen andere Personen angesprochen. Jetzt war die große Frage, wird man mit der Verlängerung dieser Ausbildung jetzt andere Personen anziehen, dass die Lehrerinnen Lehrer werden? Vielleicht manche abschrecken. Wird man welche abschrecken, weil es zu lange dauert? Und das haben wir uns sehr genau angeschaut und haben also Kohortenvergleiche gemacht, alt, neu und so weiter. Und konnten feststellen, auch überraschend für uns, dass wir im ersten Jahr durchaus einen Rückgang an Studienwerberinnen hatten. Der hat sich aber nach einem Jahr völlig ausgeglichen. Das heißt, wir haben nicht Personen verloren, die eine Kurzausbildung wollen, sondern im Gegenteil. Dann haben wir uns gedacht, na gut, vielleicht haben wir jetzt andere Personen zumindest, die wir anziehen oder trahieren, also für den Lehrberuf. Auch das hat sich nicht bestätigt. Wir haben im ersten Jahr mehr Männer angezogen. Das hat sich auch wieder ausgeglichen. Also man kann sagen, das kommt bloß heraus, dass sozusagen allein eine Verlängerung oder vice versa Verkürzung eines Studiums nicht dazu führt, dass man mehr oder weniger oder andere Personen attrahiert, dieses Studium zu machen, sondern wir haben eine relativ konstante Population von Personen, die sich sozusagen vom Lehrberuf angezogen fühlen. Das heißt, wenn man den Beruf attraktiver machen will, muss man mehr tun als in kürzere oder längere Studien investieren. Eine kurze Rückfrage von den Daten. Das sind von der JKO damals und der BH. Die haben beide zusammen, oder waren das nur die Studenten von der BH, die verglichen worden sind? Das mag ich gerne beantworten. Wir haben das nicht nur für Standort Linz gemacht, sondern wir haben das österreichweit auf Basis Statistik Austria-Daten gemacht. Das heißt, die Erstsemestrigen, die ein Lehramtsstudium entsprechen, die haben sich natürlich geändert. Damals war es noch Lehramt Neue Mittelschule und so weiter. Aber die Summe praktisch, die Summe der Erstsemestrigen an Universitäten oder pädagogischen Hochschulen, die sich für ein Lehramtsstudium der Sekundarstufe entschieden haben, die haben wir praktisch in der zeitlichen Entwicklung analysiert und da hat sich gezeigt, dass eben im ersten Jahr der Einführung gleich ein leichter Knick war und das hat sich dann praktisch aber nachher wieder ausnivelliert. Also das ist wirklich nur ein Jahreseffekt gewesen, wo man möglicherweise einfach mal geschaut hat, was ist das, was wird das jetzt und dann war das wieder weg. Das heißt, eine Verkürzung vom Lehramtsstudium, wie es ja jetzt vorgesehen ist, ist aufgrund von den Daten nicht so viel wahrscheinlich? Die Vermutung wäre, dass die Länge tatsächlich ein bisschen weniger relevant ist als andere Faktoren. Gibt es da Studien, welche Faktoren da vielleicht relevanter sein könnten oder Überlegungen? Das ist eine gute Frage. Also Studien nicht, aber man weiß glaube ich insgesamt, dass wenn es wirtschaftlich schwierige Zeiten sind, ist der Lehrberuf einer der Wirtschaft, wo ist man gut abgesichert, man weiß, mit welchem Salär man zurechnet hat. In Zeiten eines großen Lehrermangels, das bleibt auch niemandem verborgen, ist das sicher ein Grund, dass dieser Beruf verstärkten Zulauf hat. Und die Frage ist dann, wie lange bleibt man dann dabei, wie lange bleibt man im System, macht man die Ausbildung auch fertig? Vielleicht möchte ich nur eins sagen, eine Verkürzung des Studiums haben wir ja ausschließlich von der gesamten Länge her in der Sekundarstufe Allgemeinbildung. Das Primarstufenstudium wird ja nicht in der gesamten Länge verkürzt, das wird nur anders strukturiert. Das heißt, der Bachelorabschluss erfolgt ein Jahr früher, aber fertig ausgebildete Lehrperson, darauf lege ich großen Wert, ist man erst nach dem Master, das heißt nach wie vor erst nach fünf Jahren. Ist dann, weil in der Sekundarstufe ist es so, dass theoretisch gedacht ist, dass ich nach dem Bachelor unterricht und den Master berufsbegleitend macht. Ist das in der Volksschule jetzt dann auch so vorgesehen? Das war schon immer so. Also man hat immer schon mit dem Bachelor die Berufsberechtigung bekommen. Die ist tatsächlich in allen Studien um ein Jahr früher. Okay, und dann der Master ist auch berufsbegleitend gedacht? Auch oder beides oder wie auch immer. Okay. Und dann wären wir wieder bei dem Thema, was mich persönlich auch brennend interessiert. Wir haben sehr viel Bildungsforschung dazu bekommen im Studium, um Lehrer zu werden. Jetzt sehe ich als angehender Lehrer aber mich selbst mehr als unterrichtender Lehrer und nicht als forschender Lehrer. Und ich habe nicht vor, dass ich irgendwann mal ein Paper verfasse und über meine Forschungsergebnisse berichte. Haben wir zu viel Bildungsforschung im Lehramt oder sehe ich das so falsch? im Lehramt oder sehe ich das so falsch? Also ob zu viel oder zu wenig, sage ich jetzt einmal, kann ich es nicht quantifizieren. Ich kann es eher qualitativ angehen und sagen, warum hat man Bildung, warum muss man sich mit Forschung auseinandersetzen, als Lehrerin, als Lehrer, der ja nicht Forscherin, Forscher werden will. Und da gibt es also eine größere Zahl von Gründen. Ein Grund ist, zu wissen, wie sozusagen Wissen entsteht, wie Forschungsergebnisse zustande kommen. Das halte ich für eine ganz wichtige Information. Und das kann man auch gut lernen, indem man einmal involviert war in Forschungsprozesse. Das wäre sozusagen ein Grund. Ein zweiter Grund ist, dass ja Schule, Bildung, Unterricht ist ja auch ein Bereich, der immer mehr verwissenschaftlicht wird. Die zukünftigen Lehrpersonen müssen in der Lage sein, Daten zu lesen zum Beispiel. Sie müssen wissen, wann sie Bildungsstandardserhebungen haben, diese Ergebnisse müssen sie lesen können, Lehrpersonen müssen sie interpretieren können, damit umgehen können, weil sonst dann diese Ergebnisse, also diese Erhebungen nicht relevant oder bringen nicht das, was sie bringen sollen. Also datengestützte Unterrichtsentwicklung ist da das gängige Schlagwort dafür. Ein dritter Grund ist, dass es Tätigkeiten gibt im Lehrberuf, die sehr stark angelehnt sind an Abläufe von Forschungsprozessen. Ich sage nur im Bereich der Diagnostik zum Beispiel. In der Diagnostik muss ich sozusagen einmal schauen und eine Ist-Analyse machen, eine Ist-Situation darstellen. Da muss ich draufkommen, was ist mit einem Kind los, was kann das, was kann das nicht. Daraus muss ich Schlüsse ziehen, dann muss ich probieren, das umzusetzen und dann muss ich, also in der Forschungssprache würde man sagen, muss ich evaluieren, ob diese meine Handlung auch zu einem gewünschten Ergebnis geführt hat. Das ist ein klassischer Diagnose-Zirkel oder Forschungs-Zirkel. Zirkel oder Forschungszirkel. Also auch das ist etwas, was notwendig ist. Und das Letzte ist, da gehe ich jetzt auf den Bereich der Praxisforschung zu, also Unterricht entwickeln, weiterentwickeln und Schule weiterentwickeln. Das macht man auch nicht, oder sollte man auch nicht aus dem Bauch raus machen, sondern sollte man auf Basis von gediegenen Daten machen. Auch die ganzen Qualitätsmanagementsysteme, die in Schulen umgesetzt werden, da hat man mit Daten zu tun. Also auch da kommt man sozusagen in Kontakt mit Dingen, die man eigentlich gut gelernt haben muss, um das nicht, ja, wie oft erlebt man das irgendwie, Daten herangezogen werden und falsch interpretiert werden, missinterpretiert werden. Also das sind ganz viele Dinge, wenn man das sozusagen alltagssprachlich oder aus dem Alltag heraus macht, dann ist das nicht professionell, ist das nicht dementsprechend. Und das sind für mich Gründe, warum man diese Auseinandersetzung mit Wissenschaft, mit Forschung braucht. Ich bin gelernte oder praktizierende Aktionsforscherin gewesen, sozusagen Weiterentwicklung des eigenen Unterrichts, der eigenen Schule aufgrund von Daten. Dadurch auch Erweiterung meines eigenen Wissens, Vergrößerung meines Handlungsspielraums. Und das, glaube ich, ist für Lehrpersonen ganz, ganz eine wichtige Kompetenz, die zu haben. Und das geht Hand in Hand mit dem, wo wir sagen, wir möchten gern, dass zukünftige Lehrpersonen, so was wie eine forschende Haltung entwickelt haben, sozusagen zu sagen, ist das, was mir jetzt als erstes einfällt im Umgang mit Disziplinproblemen, ist das die Königsidee oder gibt es auch noch andere Möglichkeiten? Und hier sozusagen in einer kritischen, distanzierten, forschenden Haltung der eigenen Praxis gegenüberzustehen, das wäre uns ein Anliegen. von Bildungsforschung ist natürlich auch im Studium, dass man die akademischen Laufbahnen weiterführen kann. Wir wollen schon auch Lehramtsstudierenden die Möglichkeit geben, in ein Doktoratsstudium einsteigen zu können. Wir bilden im Lehramt keine sozialwissenschaftlichen Forscherinnen und Forscher aus. Das ist nicht der Punkt. Aber die Punkte, glaube ich, die ich genannt habe bisher, sprechen doch dafür, dass man einige Zeit darüber dazu verwenden sollte, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen. Ich würde keine Gegenfrage stellen. Du machst Mathematik und Physik. Genau. Was machst du, wenn in der Sekundarstufe 2, in der Sekundarstufe 1, geht ja noch relativ vom Inhalt her, aber nehmen wir Wahrscheinlichkeitsintegraldifferenzialrechnung, wenn die Schülerinnen und Schüler fragen, ich werde keine Mathematikerin oder kein Mathematiker, warum brauche ich das? Und das ist eine ähnliche Frage und ich glaube, der wesentliche Punkt ist die Kommunikation und die Transparenz oder die Kohärenz, an der wir arbeiten müssen, dass wir klar machen, warum machen wir welche Inhalte mit welchem Ziel. Und da gebe ich dir wahrscheinlich recht, dass man an dem nur arbeiten kann und auch nicht ganz klar ist, welche Aspekte tatsächlich jetzt Teil sein müssen. Also die Ziele sind uns klar, ob wir die so ausreichend klar kommunizieren, ist eine andere Frage. Also ich glaube, da gibt es mit Sicherheit Verbesserungsbedarf. Und es ist auch die Frage der didaktischen Methode, der Inhalte. Das heißt, wie viel muss ich selbst forschen, um Forschung zu verstehen? Das ist, glaube ich, eine offene Frage, mit der wir uns auseinandersetzen müssen. Die man wieder erforschen kann. Genau. Der zentrale Punkt ist, dass man als Lehrkraft auf Forschungsergebnisse zurückgreifen muss. Das heißt, man ist in einer unvorhersehbaren Praxis. Man hat immer wieder mit neuen Situationen zu tun. Man kann nicht für die Praxis vorbereiten, sondern die Praxis gibt es nicht, sondern das ist halt wirklich was Unvorhersehbares und da muss man halt auf Forschungswissen, auf theoretisches Wissen zurückgreifen können. Und das ist das Ziel, glaube ich. Und deswegen wird es auch manchmal auch Situationen geben, wo man sagt, okay, ich habe ein Kind mit diesen Voraussetzungen, ich habe keine Ahnung, was ich jetzt machen soll und dann sollte ich in der Lage sein, dass ich möglicherweise einen wissenschaftlichen Artikel hernehme und sage, was sagt also das ist parallele Arzt oder Ärztinnen, habe ich da im Vergleich gestohlen, wenn die jetzt mit einer neuen Situation oder mit einer neuen Symptomatik konfrontiert ist, wird ja auch in der Literatur noch schon, was sagt die Literatur und muss verstehen, wenn es ein neues Problemfeld ist, was die Studie tatsächlich aussagt. Und um das geht es, dass man glaube ich als Lehrkraft schon ein bisschen einschätzen können muss, wenn ich jetzt einen Fachartikel lese und dass ich mir die zentrale Information raushole für meine tatsächliche Praxis. Ob das tatsächlich nötig ist, ist auch, also ob man nicht irgendwelche Transferprozesse dazwischen braucht, also zwischen Fachforschung und Transfer in die Praxis, das ist eine andere Geschichte. Also da gibt es so Konzepte wie Clearinghouse Unterricht zum Beispiel und der TU München, die versuchen halt wirklich Forschungsergebnisse für die Lehrerinnen und Lehrer aufzubereiten, um das besser zu transferieren. Weil zugegebenermaßen die Bildungsforschung, wenn ich jetzt als quantitiver statistischen Bildungsforschung spreche, die ist hoch komplex. Manche statistischen Modelle verstehen die meisten nicht, die es lesen und vielleicht manche auch das nicht machen. Also von dem her ist es, glaube ich, nicht wirklich so einfach, den Anspruch dann umzusetzen, jetzt in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Aber ich glaube, es ist wichtig. Die Frage ist, wie wir zu dem Ziel kommen, glaube ich, müssen wir uns in Zukunft dann wieder auseinandersetzen. Jetzt mit dem neuen Curriculum haben wir ja die Möglichkeit, dass man da vielleicht ein paar Sachen verschiebt, aber es kommen ja auch Dinge dazu. Ich glaube, Deutsch als Zweitsprache und noch ein Fach, digitale Grundbildung, sollen dazukommen, obwohl sie es verkürzen wollen? Also die zwei Elemente, die du ansprichst, ist Deutsch als Zweitsprache und Inklusion, wobei Inklusion nicht tatsächlich dazukommt. Das war auch in den alten Curricula verpflichtend zu verankern. Also das ist ein bisschen, es ist jetzt mit drei bis sechs EC sozusagen quantifiziert. Ich würde meinen, wenn ich es zusammenzähle in unseren Curricula, dann haben wir deutlich drüber. Und bei beiden Bereichen, also bei der inklusiven Pädagogik ist es ja so, dass wir davon ausgehen, dass jede Lehrperson muss wissen, wie sie mit Schülern mit unterschiedlichen Bedürfnissen, Interessen usw. umgehen kann. Das gehört sozusagen in jedes Curriculum integriert hinein. Dann braucht man natürlich ein paar Grundlagen, die man herausnehmen kann, aber eigentlich muss jede Fachdidaktik sich damit beschäftigen, jede Bildungswissenschaft muss sich damit beschäftigen, wie gehe ich mit den verschiedenen Schülerinnen und Schülern um. Das ist das eine. Das zweite ist der zweite Bereich mit Deutsch als Zweitsprache ist meiner Meinung nach ein bisschen unglücklich gewählt. Deutsch als Zweitsprache ist ja Meinung nach ein bisschen unglücklich gewählt. Deutsch als Zweitsprache ist ja ein Teilbereich, das Fach ist Deutsch, gibt natürlich extra Curricula, das wäre sozusagen dann auch wie die inklusive Bildung, die man sozusagen neben einem Fach als Spezialisierung studieren kann, auch Deutsch als Zweitsprache soll hier als eigenes Fach dazukommen, also nicht für alle. Und dann gibt es auch in dem Bereich meiner Meinung nach Fragen der Migrationspädagogik oder dem Umgang von Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen usw., die natürlich auch wieder jeden Lehrer, jede Lehrerin betreffen. Okay, dann spielen wir wieder kurz Musik und dann können wir wieder weiterreden. My girl, my girl Don't lie to me Tell me when did you sleep last night In the pines, in the pines Where the sun don't ever shine I would shiver the whole night through Girl, my girl, where will you go? I'm going where the corn wind blows In the pines, in the pines where the sun don't ever shine I would shiver the whole night through Her husband was a hard-working man Just about a mile from here His head was found in a driving wheel But his body never was found My girl, my girl Don't lie to me Tell me where did you sleep last night In the pines, in the pines Where the sun don't ever shine I would shiver the whole night through guitar solo My girl, my girl, where will you go? I'm going where the cold wind blows In the pines, in the pines Where the sun don't ever shine I will shiver the whole night through My girl My girl Don't lie to me Tell me where did you sleep last night In the clouds In the clouds, in the clouds Where the sun don't ever shine I'm a shiver and a hole And I'm through My girl, my girl Where will you go? I'm going where the cold wind blows In the pines, the pines, the sun, the shine, the shiver Whoa Night through Oh, not through Vielen Dank. Thank you. eigenes Studienfach kommen soll, wie ich das verstanden habe. Was ist das und wieso braucht man das? Was ist das? Ich bin nicht der Falsche, der das beantworten kann. Es geht um die Relevanz des Themas, glaube ich. Wir arbeiten gerade an einer Publikation, wo wir die letzten zehn Jahre oder eigentlich die 2010er Jahre die Entwicklung der Schülerinnenpopulation in Österreich uns angeschaut haben. Das heißt, wir haben eigentlich in der Primarsekundarstufe fast pro Jahr einen Zuwachs von einem Prozent von Schülerinnen und Schülern mit nicht deutscher Erstsprache oder Migrationshintergrund und ich glaube, das ist einmal wichtig, früher waren es halt wenige Schulen, je nachdem, wo man jetzt ordentlich verortet wird, hat man einen gewissen Anteil, einen höheren oder weniger hohen Anteil gehabt, mit Migrationshintergrund oder nicht-deutscher Sprache. Das wird aber jetzt überall mehr, also das steigt im Schnitt überall. Es wird der Alltag von den zukünftigen Lehrkräften sein. Und ich glaube, da geht es einerseits auch darum, wie geht da didaktisch mit so Fragen um, also das ist auch die Forschung, glaube ich, noch im Bereich von DATS, die sich mit dem auseinandersetzt, aber wenn man sich jetzt grundsätzlich immer mit der Frage auseinandersetzt, was hängt unabhängig von einem adäquaten Umgang damit zusammen, haben wir zum Beispiel mit Studierenden im letzten Semester im Forschungspraktikum eine Studie gemacht zur Erwartung von Lehrkräften. Das heißt die Frage oder Leistungserwartungen. Und es gibt da international eine breite Forschungslage oder Studienlage dazu, die zum Beispiel untersucht, beeinflusst das Wissen über die Herkunft oder Merkmale wie der Migrationshintergrund oder dass Kinder nicht Deutsch als Erstsprache haben, beeinflusst meine Leistungserwartung an dieses Kind, unabhängig von den Leistungen, die es tatsächlich zeigt. Und da gibt es zum Beispiel Studien, die zeigen, wenn das Kind einen Migrationshintergrund hat, egal was die für Testleistungen hat, erwarten die Lehrkräfte weniger von den Kindern in der Entwicklung. Und wenn sie das dann über das unterrichtliche Verhalten überträgt, führt das zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung. Das heißt, das Kind wird sich tatsächlich nicht so gut entwickeln, weil ich mit dem entsprechenden Verhalten habe. Und ich glaube, mit solchen Themen muss man sich auseinandersetzen. Und das sind, glaube ich, Themen, die absolut relevant sind. Das sollte man als Lehrkraft immer gehört haben. In der Gruppe, mit der wir gearbeitet haben, sind sehr reflektierte Studierende dabei gewesen. Also da hat es gut funktioniert, dass man sich über das immer wirklich reflektiert, vor welchen Faktoren lasse ich eigentlich meine Erwartung und die kindliche Entwicklung oder die Leistungsentwicklung beeinflussen. Also vor was hängt das ab? Hängt das vom Verhalten ab? Hängt das, erwarte ich von Burschen mit Migrationshintergrund, viel weniger und verhalte mich vielleicht anders? Und ich glaube, das sind Themen, mit denen man sich tatsächlich einfach wirklich auseinandersetzen muss, weil es einfach in der Zukunft einfach immer mehr und mehr Personen betreffen wird und auch der Anteil der Schulen, also die Schulen, die einen hohen Migrationsanteil haben zum Beispiel. Es gibt Studien, die sich mit Schulzusammensetzung auseinandersetzen, wo es um die Frage geht, lernen Kinder an einer Schule unabhängig von den Lernvoraussetzungen, die sie mitbringen, wenn die Schule einen hohen Migrationsanteil hat, haben die eine geringere Lernentwicklung als an anderen Schulen zum Beispiel. Und da ist zum Beispiel ein Erklärungsmodell auch das, dass Lehrkräfte einfach sagen, okay, unter Anführungszeichen, mit dieser Schülerpopulation, was müssen wir halt minimal versuchen, irgendwie da durchzukommen und passt ja eh. Aber das ist, da sind wir auch wieder genau am gleichen Punkt. Das heißt, wir erwarten zu wenig Verhaltens in der Situation und über das muss man Bescheid wissen. Und ich glaube, das sind Inhalte, mit denen man sich in der Zukunft im Studium aus meiner Sicht auseinandersetzen sollte. Und das ist ein klassischer Bereich der Bildungsforschung oder der Bildungswissenschaften. Möchtest du noch etwas ergänzen? Nein, aber es stimmt. Inwieweit kann ich da als Lehrkraft an meinem Verhalten arbeiten, dass ich das vielleicht auch durch Körpersprache weniger weitergebe? Gibt es da Tipps? Wie kann ich jetzt mit dem umgehen? Weil ich meine, natürlich, die Sprache ist sicher ein Thema, was lernhinderlich ist, dass ich gewisse Leistungen erbringe. Aber du hast jetzt gemeint, dass ja oft Lehrer einfach generell, der hat Migrationshintergrund, von dem kann ich nicht so viel erwarten, von dem fordere ich auch nicht, weil den will ich nicht überladen und so. Aber das kommt, ich glaube, die wenigsten Lehrer machen das so, der ist so, deswegen behandle ich den so, sondern da passiert ja ganz viel automatisch in unserem Kopf. Ich finde, jetzt muss ich da noch etwas ergänzen, ich finde das immer spannend, weil das, was du an Ergebnissen schilderst, das sind ja Ergebnisse, die man aus den alten Untersuchungen zu Noten weiß. Also sozusagen die Meinung oder die Einstellung, die Lehrpersonen über Schülerinnen haben. Also da gibt es ja so klassische Experimente mit, dass man sozusagen einer Lehrperson einen Aufsatz oder eine Arbeit zu korrigieren gibt und die kriegen einen Steckbrief des Schülers dahinter. Und in Wirklichkeit ist das der gleiche Schüler, aber einmal ist er beschrieben als bildungsfern und sprachlich nicht so elaboriert in der Ausdrucksweise und so weiter. Und im anderen Fall ist er anders, ist er als Akademikerkind beschrieben. Und da sieht man, dass die Noten, die Lehrpersonen auf dieselbe Arbeit geben, die divergieren und zwar nicht um ein Grad, sondern um mehrere Grade. Also das heißt, jetzt nochmal verallgemeinert sozusagen, Erwartungshaltungen von Lehrpersonen bestimmten SchülerInnen gegenüber oder erwartete Leistungen von SchülerInnen beeinflussen mein Verhalten. Und ich glaube, dass der Punkt der ist, dass ich mir dessen bewusst sein muss, dass auch ich nicht gefeit bin davon und sozusagen mir überlege, wie kann ich denn hier Kontrollmechanismen haben. Wir haben das selber irgendwie mit dem Thema Geschlecht, da gibt es Untersuchungen selbst von Lehrpersonen, die glauben, dass sie Mädchen und Buben, also dass sie von sich eher glauben, dass sie Mädchen im Unterricht mehr fordern, bevorzugen und so weiter. Und dann gibt es irgendwie ganz banale Überprüfungen mit Stricherlisten, wie oft Lehrpersonen welche Kinder dran nehmen und man sieht, dass es ein völlig anderes Bild ergibt, als das, was man glaubt. Also meine Meinung ist, da geht es um Reflexion und da geht es auch wieder darum zu sagen, gibt es vielleicht irgendwelche Daten, an denen ich festmache, wenn ich glaube, dass ich all die Kinder gut und richtig behandle, habe ich da Evidenzen dafür oder nicht? Beziehungsweise gibt es irgendwas, was mich davon überzeugen würde, dass ich nicht recht habe mit meiner Annahme, dass ich hier auf dem guten oder richtigen Weg bin? Ja, und um dieses Problem zu umgehen, wird ja jetzt immer mehr Richtung Kompetenzen, Kompetenzraster, das quasi durch den Lehrplan, da schon mehr oder weniger vorgegeben wird. Für das kriegt der Schüler einen Punkt, für das nicht, so muss ich ihn bewerten. Aber ist das nicht irgendwie dann auch manchmal für manche Schüler schon wichtig, dass der Lehrer da individuell auf ihn eingeht und benotet? Das geht ja dann verloren, wenn ich das nur noch in das Raster rein drücke. Die Frage ist, das individuelle Eingehen, von dem hält dann ja niemand ab, oder? Also im Sinne von Feedback. Also wenn ich jetzt als formatives Feedback denke, das heißt, auf den Lernprozess des Kindes eingehe und das mit dem Besprechen kommuniziere und auch Wertschätzung kommuniziere. Das ist das eine. Ob ich jetzt auf der Liste ein Kreuzerl dann mache, beim Kompetenzraster, bei irgendeiner Stufe, da steckt nur immer der potenzielle Bias drinnen. Also das wird sich, glaube ich, erst zeigen. Also wird wirklich die gleiche Kompetenz von zwei unterschiedlichen Kindern mit dem gleichen Kreuzerbewertet oder nicht. Das wird sich, glaube ich, in Zukunft auch erst zeigen. Mit dem muss man sich auseinandersetzen. Für das ist das, glaube ich, speziell jetzt im Österreich gibt es dazu keine Forschung. Das, glaube ich, muss man sich erst dann wirklich in Zukunft mal anschauen. Aber das ist, ja. Und ich glaube, Entschuldigung, der wesentliche Punkt, glaube ich, ist, wenn es um individuelles Eingehen geht, soll es ja in erster Linie wirklich in Bezug auf ein formatives Feedback sein, also das heißt, um eine Rückmeldung, der Kompetenzraster kann das auch nicht ersetzen, jetzt sinngemäß den konstruktiven Rückmeldungen zu geben, wo kann man ansetzen, was hast du super gemacht und so weiter. Das sehe ich ja trotzdem irgendwie als Teil der Arbeit, die natürlich aufwendig ist und viel Zeit braucht, weil man sie natürlich etwas länger dauert, als wenn man ein Kreuzerl macht oder irgendwo Noten hinschreibt. Aber da, wo die Forschung halt auch zeigt, das ist ja das Zentrale jetzt im Förderlichen von der Bewertung oder von der Rückmeldung. Aber es kann ja auch viel mit der Motivation machen vom Schüler. Wenn ich jetzt die eine Grundkompetenz nicht habe, dann habe ich so automatisch einen Fünfer. Anders vielleicht eher nicht, weil ich es durch andere Kompetenzen ausgleichen kann. So wie wir das jetzt gelernt haben, wenn ich die Grundkompetenzen nicht habe und überall anders schon alle, dann habe ich automatisch einen Fünfer und muss da zumindest die Grundkompetenz erreichen. Aber das kann ja für den Schüler auch irgendwie sehr demotivierend wirken, wenn er sich denkt, hey, ich habe eigentlich eh alles, nur das eine, da tue ich mir halt schwer. Wir sind jetzt mitten in einer Bewertungs- und Beurteilungsdiskussion gelandet. Und ich glaube, wir haben eines Teils mit Subjekten zu tun, sowohl auf Schülerinnenseite als auch auf Lehrerinnenseite. Schülerinnenseite als auf Lehrerinnenseite. Und das Streben ist sozusagen mit solchen Kompetenzrastern oder kriterienorientierten Beurteilungen ein Stück Objektivierung reinzubringen. Wenn ich glaube, dass diese Vorgangsweisen mich dazu bringen, objektiv zu beurteilen, dann ist es Selbstüberschätzung. Also wir haben immer subjektiven Bias drinnen. Aber es hilft mir ein Stück, nicht nur irgendwie zu sagen, Schüler, naja, so, sondern zu sagen, okay, aufgrund von welchen Kriterien, wie setzt sich denn das zusammen? Also was nehme ich denn in den Blick? Und da denke ich mir, wenn Sie eine Arbeit abgeben und ich kann Ihnen erklären, das und das wären meine Erwartungen gewesen, das haben Sie gut erfüllt, das weniger und so weiter, dann kommen wir eher irgendwie, eines Teils kriegen Sie eine Rückmeldung, Sie wissen, was Sie noch lernen müssen, was Sie besser machen müssen und so weiter. selben Punkten. Der Christoph Weber vielleicht das ein bisschen anders einschätzt oder so. Also sozusagen diese Idee, dass man mit Kriterien, Kompetenzorientierung und so weiter zu einem objektiven Ergebnis kommt, das stelle ich wirklich in Zweifel. Aber das hilft natürlich, klarer zu werden und das auch genauer zu überlegen, wie die Verrechnungsmodelle im Hintergrund sind. Also das ist wieder eine andere Diskussion, wo man sehr kritisch natürlich darüber Aussagen treffen kann. Und vielleicht dann noch einmal, jetzt gegen Ende noch einmal, den Bogen ganz zum Anfang von der Schule zu ziehen. Schule hat ja begonnen, dass einfach ein Haufen Schüler, wenn ich das so salopp sagen darf, beim Lehrer gesessen sind. Die haben sich mit dem Thema beschäftigt, was sie halt interessiert hat. Und jeder ist eigentlich wirklich individuell in seinem Lernprozess weiterentwickelt worden. Durch Schulpflicht und die Massen an Schüler haben sich dann Schulsystem entwickelt und Curricula entwickelt und wir sind jetzt dort, wo wir jetzt sind, dass wir einfach Gleichaltrige in eine Klasse reinsetzen und sagen, ihr müsst jetzt mit acht Jahren alle das können. Moderne Bildungsforschung sagt uns jetzt, so quasi nach dem Motto back to the roots, es wäre besser, dass wieder jeder auf seinem individuellen Weg gefördert wird und gefordert wird und begleitet wird, aber ist das dann nicht in gewisser Weise realitätsfern, wenn sich aufgrund von der Geschichte eben das andere System entwickelt hat? Oder wie könnte man das umsetzen, dass das wieder so wirklich funktionieren kann, wie es damals war? Magst du, Christian? Das ist eine gute Frage, die man, glaube ich, nicht beantworten kann. Aber im Wesentlichen, glaube ich, ist die Entwicklung, also du hast jetzt praktisch die Entwicklung auf dem Bildungssystem angesprochen, also die hat ja ganz viele Anforderungen von Gesellschaft, Wirtschaft und so weiter Bezug genommen, warum gewisse Veränderungen wie und wo gemacht worden sind. gemacht worden sind. Die Ausdifferenzierung von der Sekundarstufe 2 ist ja ganz stark irgendwie wirtschaftsgetrieben. Aber auf der anderen Seite geht es jetzt darum, das Lernen wieder zu individualisieren. Und da sind wir halt, glaube ich, beim Lernprozess der Forschung auch. Also das heißt, man hat einmal ein Ziel gehabt, an dem man sich irgendwie orientieren hat müssen, das heißt, alle Schülerinnen und Schüler sollten, nein, nicht alle Schülerinnen und Schüler, sondern alle Kinder sollten eine Bildungsmöglichkeit erhalten und idealerweise eine gleiche Bildungsmöglichkeit erhalten und idealerweise eine gleiche Bildungsmöglichkeit erhalten. Und da lasse ich mich jetzt weit aus dem Fenster, ohne dass ich mich da wirklich auskenne. Da ist halt irgendwie so, das bräuchten wir irgendwelche Bildungshistoriker oder sowas, die uns sowas beantworten könnten. Aber da ist halt sowas auch die Möglichkeit, dass man sagt, in dem System funktioniert das, das heißt, wir setzen alle im gleichen Alter rein, bringen alle im Gleichschritt Lesen und Schreiben bei und ein bisschen Rechnen und irgendwann hat man mal gesehen und da sind wir wieder, glaube ich, bei der Bildungsforschung mit Anfang der 2000er Jahre, glaube ich, also in Deutschland hat es den sogenan mit Anfang der 2000er Jahre, glaube ich, also in Deutschland hat es den sogenannten PISA-Schock gegeben, der ist in Österreich meiner Meinung nach nie richtig angekommen, weil wir immer so ein bisschen hin und her gesprungen sind, wo man mal gesehen hat, die Systeme leisten nicht unbedingt das, was man sich jetzt erwarten würde oder was man sich erwartet hätte im Vergleich. Das heißt, wir haben ja vor kurzem wieder neue PISA-Ergebnisse gekriegt und so weiter. Und man sieht halt, Österreich hat jetzt nie wirklich den Deckel gehabt wie in Deutschland, wo man sich tatsächlich dann irgendwie sehr viel in Bildungsforschung investiert hat. Und ich glaube, das ist halt dann einfach ein Anreiz gewesen, der halt dann tatsächlich aus der Forschung gekommen ist, dass man sich nochmal wieder jetzt nicht rein, also dass man sich wissenschaftsevidenzbasiert damit auseinandersetzt, wie funktioniert eigentlich Lernen, wie kann man Lernen optimieren und das, so würde das halt sehen und die Frage ist, wie man das in die Praxis bringt, in dem Umfang ist jetzt der eine andere Geschichte. Ich glaube, wir haben schon ein Spannungsfeld. Wir haben einerseits gesellschaftliche Aufgaben von Schule, die nochmal andere Funktionen haben, wie der Fendt das beschreibt. Neben einer Bildungsfunktion auch eine Selektionsfunktion hat und eine Legitimationsfunktion hat. Nämlich eine Legitimationsfunktion für unterschiedliche Positionen in der Gesellschaft zum Beispiel. Also das sind von der Institution her, das sind die Funktionen von Schule. Und das andere ist sozusagen das Menschenrecht auf gleiche Bildung für jedes Individuum. Und da haben wir ein Spannungsfeld dazwischen. Also zwischen gesellschaftlicher und individueller Funktion. Das ist das eine. Und das andere, da knüpfe ich nochmal an an dem, was du zu PISA gesagt hast. Wie geht man in Österreich mit Ergebnissen von Bildungsforschung um? Und ich glaube, da haben wir auch ein bisschen einen Aufholbedarf. Also sozusagen immer zu erklären, dass meine PISAISA Ergebnisse sind zwar schlecht, ich würde sagen, sind schlecht, aber wir haben immer noch Gründe, das zu negieren. Es gibt einen hohen Handlungsbedarf in meiner Wahrnehmung, weil wir sind ein sehr entwickeltes Land und müssten hier deutlich bessere Ergebnisse haben. Das ist eine. Oder es gibt auch immer wieder Initiativen, irgendwelche Forschungen zu beauftragen. Es gibt dann in regelmäßigen Abständen nationale Bildungsberichte, wo sozusagen Wissenschaftler den State of der Forschung und der Entwicklung zu bestimmten Fragestellungen zusammentragen. Aber es wird wenig rezipiert und es wird wenig, die Politik richtet sich wenig an diesen Ergebnissen aus, sondern entscheidet eher klientelorientiert nach solchen Dingen, denn nach Evidenzen, die da sind. Und da glaube ich, das ist wirklich ein bisschen schade, weil es gäbe in vielen Bereichen Wissen, das man sozusagen auch in Politik umsetzen könnte. Und das würde auch helfen, Trust in Science and Democracy zu stärken, weil man sozusagen auch stärker auf Experten in Entscheidungen, Entwicklungen usw. einbeziehen würde. Aber Bildung ist ja generell oft in der Politik so ein bisschen ein Tabuthema nach dem Motto, ich kann damit nur Wahlen verlieren. Ist wahrscheinlich schwierig für viele, da dann auch wirklich sie zu nehmen und zu sagen, hey, ich greife das jetzt an und versuche, etwas zu verändern. Ich glaube, wir als Gesellschaft sind auch oft irgendwie ein bisschen scheu, was Veränderung betrifft. sind auch oft irgendwie ein bisschen scheu, was Veränderungen betrifft. Man könnte ja mal schauen, wie andere Länder das angehen. Also wie konsequent zum Beispiel, nur wenn ich Deutschland anschaue, die haben eine konkrete Strategie der Bildungsforschung und der Umsetzung und Dinge in Angriff genommen, um eben nach dem Pisa-Schock etwas zu tun. Oder die Finnen, die als Grundlage zur Reform einer Lehrerbildung das ganze Expertenwissen da mal in einen Raum geholt haben. Und sagen, bevor wir über irgendwelche Ideen nachdenken, schauen wir mal, was wir wissen. Das stimmt, ja. Gut, aber das ist eigentlich ein Thema für eine ganz andere Sendung. Und in dem Sinne darf ich mich ganz herzlich bei unseren Zuschauern bedanken, die bei uns dabei waren. Am 18. April dürfen wir Sie wieder bei uns hier im Studio begrüßen. Und am 24. Mai ist die lange Nacht der Forschung, wo Sie auch gerne bei uns auf der PH vorbeikommen können. Forschung, wo Sie auch gerne bei uns auf der PH vorbeikommen können. Genau. Ich bedanke mich recht herzlich und wir wünschen Ihnen einen schönen Nachmittag. Auf Wiedersehen. Auf Wiedersehen. Dankeschön fürs Kommen. Teacher Education Radio Austria Das Studierendenradio der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich.