Willkommen bei der Tagung Medienpartizipation Demokratie. Ich darf Sie im Namen des Hauses, des Wissensturms und der Volkshochschule Linz alle recht herzlich begrüßen. Es ist dies heute eine gemeinsame Veranstaltung von DorfTV, dem Verein Mehr Demokratie und der Volkshochschule und ich darf mich an dieser Stelle recht herzlich bei Martin Wasserbeier für die Konzeption der Veranstaltung und auch für die Anfragen für die Organisation bedanken. Danke sehr. Mein Name ist Katja Fischer. Ich bin hier im Haus für den gesellschaftspolitischen Bereich, für die Veranstaltungen zuständig. Es wird heute Impulsvorträge geben, es wird Workshops geben und ich darf im Namen des Hauses recht herzlich bei uns begrüßen. Delnia Antje Tadic, herzlich willkommen. Julia Herrenböck, herzlich willkommen. Und Martin Wassermeyer, herzlich willkommen. Ich darf auch die Workshopleitenden begrüßen. Einen Workshop werden heute leiten Silvia Nagerle, Silvia Nagerle, Lisa Kreuzer und Silvia Gschwandner. Herzlich willkommen. Es geht heute um Partizipation und Teilhabe. Und Partizipation ist ja eines der ganz wesentlichen Kernthemen des Bildungsauftrags der Volkshochschulen. Insofern eben, als wir uns auch mit unseren Veranstaltungen benühen, Menschen zu ermächtigen, an der Gesellschaft mitzuwirken, teilzuhaben. Und diese Veranstaltung heute ist, wer unser Programm kennt, der weiß, dass wir sehr viele Veranstaltungen zu diesem Thema machen. Die heutige Veranstaltung ist eine davon und darum freue ich mich auch sehr, dass wir sie heute bei uns haben. Und ich wünsche uns allen einen inspirierenden Nachmittag, bedanke mich nochmal fürs Kommen und fürs Interesse und darf das Wort an die Gabi von DorfTV geben. Danke Katja. Ja, liebes Publikum, liebe Gäste, ich möchte Sie auch sehr herzlich willkommen heißen seitens DorfTV. Mein Name ist Gabriele Kepplinger, ich bin die Geschäftsführerin von DorfTV, gemeinsam mit Anna Friedinger, die sitzt noch draußen beim Empfang, zumindest sehe ich sie hier gerade nicht. Medien, Partizipation und Demokratie sind Kernthemen von Community-Sendern wie DorfTV. Einer ist. Mit dem offenen Zugang ermöglichen wir allen Interessierten und vor allem auch medial unterrepräsentierten Organisationen, Gruppen, Menschen, ihre Themen medial aufzubereiten und sie zu veröffentlichen. Wesentlicher Unterschied zu den bestehenden Big Tech-Plattformen, die diese individuelle Sichtbarkeit ja auch ermöglichen, ist, Community Sender sind nicht von Algorithmen gesteuerte Öffentlichkeiten, die nur das hervorheben, was Aufmerksamkeit erregt, sondern sie fördern kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Entwicklungen, Vielfalt in den Perspektiven und Eigenformulierung, abseits von kommerziellen Verwertungslogiken. Und ein zweites wichtiges Merkmal ist, wir verstehen uns als Diskursraum, als Kristallisationspunkt für soziale Veränderung, vernetzt in Kunst, Kultur, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, also breit gesellschaftlich vernetzt. Und mit Fachbeiträgen, Best-Practice-Beispielen und Meinungsaustausch unterstützen wir demokratische Prozesse. In diesem Sinn ist auch diese Tagung heute hier zu verstehen. Eine Kooperation, wie es Katja schon gesagt hat, mit der VHS der Stadt Linz. Wir haben hier eine Kooperation seit 2020 und auch Räumlichkeiten im ersten Stock in der VHS mit Mehr Demokratie und unserem Sender DorfTV und ich wünsche dazu einen inspirierten Nachmittag. Und darf darauf hinweisen, dass Anna Friedlinger doch schon hier ist. Sie ist nicht mehr draußen, ich habe sie nicht gesehen. Und ich darf dann Ulrike Salzbacher von Mehr Demokratie das Wort übergeben. Herzlich willkommen auch von meiner Seite. Ich darf heute durch das Programm führen. Und es ist zwar schon einiges an Dank ausgesprochen worden, ich möchte mich aber nochmal anschließen dabei, weil die VHS, die Katja Fischer, vielen Dank für diese tollen Räumlichkeiten, immer wieder für unsere Veranstaltungen, an den Martin Wassermeyer und DorfTV für die Superorganisation dieser Veranstaltung, an Mehrdemokratie, den Erwin Leitner, den Bundessprecher von Mehrdemokratie, Magistrat Linz hat sich heute auch beteiligt mit dem Buffet, das wir draußen haben. Und natürlich an Sie, liebe Besucherinnen, dafür, dass Sie sich Zeit nehmen an diesem schönen sonnigen Tag, dass Sie zu uns kommen. in der Demokratie sind, dass sie eigentlich die Wählerinnen und Wähler informieren, dass wir uns danach entscheiden, wen wählen wir, je nachdem, welche Informationen uns zur Verfügung stehen. Und wie schwierig dieser Bereich ist, das möchte ich kurz mit einem Beispiel bringen, wie kritisch das zu sehen ist. Vielleicht kennen Sie Fox News. Jeder, der den Sender kennt, weiß, dass er sehr pro-republikanisch ist, pro-Trump und was da passiert ist, war doch schon sehr besonders und zwar Donald Trump hat ja behauptet, dass Wahlbetrug vorlag nach seiner letzten Wahl, nach der letzten US-Wahl und der Sender hat das wiederholt und wiederholt behauptet, obwohl die Journalistinnen wussten, dass es nicht stimmt. Man hat das dann auch gesehen bei einer Redakteurin, die auf Twitter geschrieben hat, X geschrieben hat, dass es eigentlich keinen Beweis gibt für diesen Wahlbetrug. Und dann war eine Antwort von einem Star-Moderator, get her fired. Also es ist wirklich brutal, wie hier vorgegangen wird. Und dass das bekannt war, das hat sich nachher bestätigt durch die Aussage vom Besitzer vor Gericht, dass die Journalistinnen wirklich wussten, dass das eigentlich eine Falschmeldung war, aber sie haben sie wiederholt, weil es wichtig war für den Sender, für die Aktien, wie es hier erwähnt, auch der Moderator. für die Aktien, wie es hier erwähnt, auch der Moderator. Und wohin das führen kann, das wissen Sie alle, das sehen wir hier. Und das ist schockierend in den USA. Und in Österreich ist die Frage, wie schaut bei uns die Medienlandschaft aus? Haben wir auch solche gefährlichen Effekte, die es aktuell gibt? Und wenn wir uns die Demokratie-Rankings anschauen, schauen wir im Bereich Medien, schaut es nicht so gut aus in Österreich. Und ich bin schon sehr gespannt, was uns heute die Vortragenden dazu erzählen werden und ich möchte ganz kurz deshalb zum Programm überführen und das kurz vorstellen. Wir haben am Anfang drei Impulsvorträge, die Referentinnen stelle ich dann gleich dazu vor. Dann gehen wir in circa 10, 15 Minuten, 20 Minuten Diskussion und Fragen und dann gehen wir in die Pause und wechseln in die Workshops. Es gibt drei parallele Workshops, die stelle ich dann auch nachher noch vor und am Ende dann eine Abschlussrunde und eine Diskussion. Impuls Nummer 1, der kommt von Martin Wassermeyer. Martin ist Historiker, er ist Politikwissenschaftler und Publizist und er leitet seit 2016 die Politikredaktion des Community Senders DorfTV. Er ist seit 2023 Mitglied im Vorstand von Reporter ohne Grenzen und wer Martin kennt und seine Sendungen weiß, mit welchem Geschick und welchem Gespür, dass er sie aufbaut. Und darum freuen wir uns sehr über seinen Vortrag zur Frage, wofür stehen die zwei B in der Medienpartizipation? Lieber Martin, bitte um deinen Vortrag. Ja, vielen herzlichen Dank. Vor allem für die vielen Dankeschöns, bin ja nicht so verwöhnt. Die Sonne scheint die beste Voraussetzung, dieses Thema heute anzugehen, das ja durchaus nicht immer mit Zuversicht versehen ist. Wir werden trotzdem heute unser Bestes tun. Ich werde heute in den 20, 25 Minuten, die wir alle Vortragenden zur Verfügung haben, sprechen über die 2b in der Medienpartizipation, Demokratieerneuerung durch Bedeutung und Behauptung. Das klingt vielleicht etwas rätselhaft. Ich habe jetzt es mir zur Aufgabe gemacht, dieses Rätsel für Sie ein Stück weit zu lösen und gehe dann gleich auch mal direkt in die Thematik. Manche von Ihnen werden wissen, dass der Oberösterreichische Landtag gestern ein Symposium veranstaltet hat zum Thema Demokratie der Zukunft, Zukunft der Demokratie. So weit, so lobenswert, erstaunlich natürlich. Und da darf man auch den einen oder anderen Zweifel hegen, ob der Oberösterreichische Landtag, das Landesparlament hier in Oberösterreich, das geeignete Instrument ist, tatsächlich Demokratie und ihre Zukunft zu erörtern. Dies deshalb, weil der Landtag ja über enorme demokratiepolitische Defizite verfügt. Wir alle wissen, dass weitaus nicht ausreichende Kontrollmöglichkeiten eine Proporzregierung, die eigentlich das wichtige demokratische Spiel von Regierenden und Opposition kaum ermöglicht. Wir haben es da heute besser. Wir haben zwar als Medien immer wieder auch eine prekäre Situation, aber wir haben auf alle Fälle mehr Aufrichtigkeit und mehr Credibility. Und das ist jetzt auch der Grund, warum ich einsteigen möchte, indem ich Sie vertraut machen möchte mit meinen Zielsetzungen. Einerseits möchte ich einordnen und bewerten, dass das demokratische System unter den Vorzeichen unserer gegenwärtigen Medienentwicklung und den damit verbundenen Folgewirkungen und daraus abgeleitet natürlich dann Schlussfolgerungen für die zivilgesellschaftliche Medienaneignung. Das ist ja auch das Thema, weswegen wir zusammengekommen sind. Und ich möchte ein bisschen, nicht übertreibend, mir mit Ihnen Gedanken machen zur Demokratie an sich. Wir unterscheiden gemeinhin zwischen Gemeinschaft und Gesellschaft. Das ist ohnehin bekannt. Die Gemeinschaft ist etwas, wo ich ein Teil davon bin. Eine Gesellschaft ist von einem Gedanken, einer Idee der Harmonie. Das muss schon stimmig sein, damit wir sagen können, wir sind eine Gemeinschaft. Die Gesellschaft hingegen ist ganz anders. Die Gesellschaft braucht eigentlich die Gegensätze und den Konflikt. eigentlich die Gegensätze und den Konflikt. Deshalb ist Demokratie eng verbunden weniger mit Gemeinschaft als vielmehr mit Demokratie. Und wir können da auch durchaus heranziehen, ein Demokratiemodell, das Chantal Mouffe sehr stark geprägt hat, das agonistische Demokratiemodell, wo sie einfach sagt, Demokratie ist und muss sein ein Austragungsort von gesellschaftlichen Konflikten, wo unterschiedliche gegensätzliche Gruppen eben versuchen, politische Hegemonie zu erzielen. Bei der Demokratie geht es also um Gesellschaft und die Vergesellschaftung des Individuums und das Entscheidende ist, dass das historisch bedeutsamste Projekt der Vergesellschaftung wir alle kennen, das ist die Nation. Die Nation war immer in der Moderne der Versuch, sehr gegensätzliche Interessen, sehr gegensätzliche Gruppen unter ein gemeinsames Dach zu stecken und das sozusagen zu formalisieren, einen Rahmen zu geben. Und jetzt habe ich diese Metapher gewählt, der nackten Demokratie, die geprägt wurde von der Philosophin und Publizistin Isolicharim, die sagt, wir haben eigentlich mittlerweile eine Situation, wo die Nation wie so eine gemeinsame Haut, wie so eine gemeinsame Hülle abgeschält wird. Die Nation hat mittlerweile nicht mehr so sehr den Begriff wie früher, nämlich im Sinne als Vergesellschaftung sehr, sehr unterschiedlicher Gruppen, Individuen. Und rückt natürlich wieder die Gemeinschaften stärker in den Vordergrund. So unterschiedlich sie sind. Freundschaften stärken den Vordergrund. So unterschiedlich sie sind. Und das ist auch interessant, das geht durchaus historisch einher mit der Erfahrung, die wir beispielsweise gemacht haben in den 1980er Jahren mit Margaret Thatcher. Einer der ersten und wichtigsten Antreiberinnen des Neoliberalismus und des Demokratieabbaus und des Sozialabbaus, die gesagt hat, there is no society. Sie hat nicht nur versucht zu überzeugen, there is no alternative, nein, weiter noch, es gibt keine Gesellschaft. Das war eine ganz klare Kampfansage, there is no society. sage, there is no society. Also sind wir jetzt in dem Punkt, dass diese Gegensätze sehr stark wirken. Gegensätze, die Sie alle kennen, genauso wie ich. Der Gegensatz von Arm und Reich ist ein Gegensatz, der seit jeher den Weltenlauf bestimmt. Den Gegensatz zwischen oben und unten, kennen wir auch. Was jetzt ganz entscheidend neu dazukommt, ist ein Gegensatz zwischen innen und außen. Im alltäglichen Diskurs haben wir schon oft gehört, die Abgehängten. Wir haben ein Problem, dass sich immer mehr Menschen abgehängt fühlen. Richtig. Viele Menschen, und es werden immer mehr, nehmen die Demokratie als ein Elitenprojekt wahr. Das sind die da, die sich es richten, die Mächtigen, die interessieren sich überhaupt nicht für mich und wie es mir eigentlich geht und meine Bedürfnisse und Befindlichkeiten. Nein, innen und außen. Wir erleben das sehr stark, dass Demokratie als Elitenprojekt wahrgenommen wird, seit ein paar Jahren auch hier in Österreich. Wir haben das unglaublich stark und wuchtig erleben müssen bei den sogenannten Corona-Protesten. Angesichts der Pandemie, wir uns alle in einem Ausnahmezustand wiedergefunden haben, die Regierenden gesagt haben, wir brauchen Lösungen und viele Menschen sich dadurch so stark vor den Kopf gestoßen gefühlt haben, dass sie gesagt haben, ich werde hier ausgeschlossen. Ich werde hier sozusagen vom Inneren ins Äußere gestülpt. Und gleichzeitig haben wir natürlich auch sehr stark eine Krise der Repräsentation. Ich möchte jetzt gar nicht so sehr ins Detail eingehen, was neue Trains etwa im Zusammenhang mit Identitätspolitiken bedeuten, aber das ist ja auch so ein Konflikt zwischen neuen Gemeinschaften und wie sie sich zusammenführen lassen eigentlich mit Gesellschaft. eigentlich mit Gesellschaft? Ich kann Ihnen ein Beispiel nennen. Ich habe vor vier Wochen eine Studiodiskussion gemacht im Studio von DorfTV zum Thema, inwieweit verändern selbstbestimmte Geschlechteridentitäten eine binäre Gesellschaft? Ich kann Ihnen versichern, noch nie in meiner sechsjährigen Geschichte hat es im Anschluss daran derartig aufgeregte und konfliktreiche Debatten gegeben wie zu diesem Thema. Das war ein Hammer. Das kannst du als Sendungsmacher irgendwann gar nicht mehr orchestrieren. Gut, was sind nun die Schlussfolgerungen daraus? Das Problem, das wir haben und das ist jetzt für unser Thema der Medienaneignung ganz entscheidend. Wir glauben an die Demokratie, aber wir glauben an die Demokratie, weil wir an ihre Versprechungen glauben wollen. Was sind denn die zwei Versprechen der Demokratie? Erstens, politische Gleichheit. Alle Menschen sind gleich. Das ist ein Rechtsanspruch, ein Rechtsstatus, den wir als verbindlich erachten und der uns in gewisser Hinsicht jetzt in diesem Jahr wieder am 9. Juni erstmals etwa durch die Beteiligung an Wahlen eingeräumt wird. Da habe ich aber noch nicht erwähnt, dass es natürlich auch wieder neue Ausschlüsse gibt, nämlich jener Menschen, die schon lange in einem Land leben, aber nicht zur Wahl zugelassen sind. Anderes Thema. Die zweite Versprechung der Demokratie ist die gesellschaftliche Teilhabe. Ganz, ganz entscheidend. Demokratie funktioniert nur, wenn wir den Menschen glaubwürdig die Möglichkeit geben, sich zu beteiligen, mitzugestalten, mitzubestimmen. Und da bin ich jetzt auch schon bei den zwei Bs in der Medienpartizipation, die mir als sehr bedeutsam erscheinen. Das ist die Bedeutung und die Behauptung. Bedeutung, relativ einfach, ist die Frage des Bedeutens, eine Geltung zu haben und Gewicht zu haben. Sich zu behaupten heißt, einer Sache gewachsen zu sein, sich durchzusetzen. Einfach sich zu behaupten. zu behaupten. Beide Bs sind für mich ausschlaggebende Parameter für das, was wir unter Medienaneignung verstehen sollten, meiner Meinung nach, unter Medienarbeit. Sie können jederzeit auch selber für sich im Kopf den Vergleich anstellen, wie das in verschiedensten Medien unterschiedlich funktioniert. Probieren Sie es mal zwischen OE24 und DorfTV. Diese zwei Bs, Bedeutung und Behauptung, sind messbar. Sie sind einerseits zu messen an Rahmenbedingungen. Rahmenbedingungen, die wir zugegeben natürlich auch für uns zum Thema machen. die wir zugegeben natürlich auch für uns zum Thema machen. Globale Ungleichheiten, wichtige Themen unserer Zeit, die Brennpunkte, Migration, Flucht. Gerade letzte Woche war Gerald Knaus hier im Wissensturm und dann auch bei DorfTV zu Gast, der als Experte darüber gesprochen hat, über das große Sterben an der tödlichsten Grenze der Welt. Tödlichste Grenze der Welt ist die EU-Außengrenze. Wichtige Rahmenbedingungen natürlich für uns, die Klimakrise. Das will ich jetzt gar nicht allzu umfänglich ausführen, weil wir alle wissen, wenn wir jetzt nicht handeln, werden die Generationen nach uns eine schreckliche Zukunft vorfinden. Natürlich, und das ist auch wieder in unserem mitteleuropäischen Wahrnehmungsraum zurückgekehrt, Krieg und Zerstörung, ganz großes Thema, das sozusagen unsere Wahrnehmung auch von Wirklichkeit massiv verändern. Gesellschaftliche Verwerfungen, ich habe es schon erwähnt, Armut, Ausschließungen, Exkursionen. Gefahren natürlich für Demokratie und Rechtsstaat. Ich muss nicht immer nach Nordkorea verweisen. Auch hier innerhalb der Europäischen Union haben wir Entwicklungen von illiberalen Demokratien, wo der Rechtsstaat eigentlich nichts mehr zählt. Die Regierenden regelrecht mit Verachtung auf den Rechtsstaat zugehen und ihn beugen und ihn biegen und ihn brechen. Und dann natürlich noch die Einschränkungen der Medien- und Informationsfreiheit. Die zwei Bs, Bedeutung und Behauptung, sind verschränkt. Die Rahmenbedingungen schaffen soas wie ein Framing für uns, gleichzeitig aber auch sind sie messbar und müssen gemessen werden an unserer eigenen Selbstverortung. Selbstverortung im Sinne dessen, welchen Ort wollen wir uns geben? Was ist es eigentlich? Welche Gestalt nehmen wir an? Was ist eigentlich das Design, das ja gleichzeitig auch eine Mitteilung ist an die Öffentlichkeit? Zugegeben, der erste Punkt ist natürlich sehr stark entlehnt auch einer gewissen Medienkulturgeschichte, der DorfTV entspringt, hat auch starke Hintergründe in der Netzkulturentwicklung, in einer digitalen Demokratiebewegung, wenn man so will, nämlich die Autonomie und eigene Unabhängigkeit. Vor allem, was die Server- und TV-Infrastruktur betrifft. Wir sind stolz, dass wir es technisch geschafft haben als DorfTV, fast 20.000 Videos in einem eindrucksvollen Medienkulturarchiv öffentlich und frei zugänglich machen zu können. Wir sind nicht abhängig von Google und YouTube, das vielen eine Plattform bietet. Hochgefährlich. Google kann jeden Augenblick abgedreht werden. Bei uns muss man es erstmal schaffen. Dann natürlich die Pluralität aus audiovisueller Informationen, die Bildsprachen. Die Demokratie misst sich in einer Frage der Pluralität, sondern auch in der Frage der Pluralität von Ästhetiken. Ganz entscheidend, weil das ist auch ein Eindruck, den wir vermitteln. Und mit diesem Eindruck vermitteln wir auch eine Botschaft. Ganz wesentlich die Beteiligung an der Bedeutungsproduktion. Sie sind eingeladen, jetzt wird am 9. Juni das EU-Parlament gewählt, fortan zu beobachten, was ist eigentlich das Narrativ, das uns die EU erzählen will. Warum soll für uns die Europäische Union interessant, wünschenswert sein? Warum? Was ist das Narrativ? Ich kann Ihnen sagen, das Hauptproblem der Europäischen Union in den vergangenen Jahren war schon, dass es keine Narrative gefunden hat. Eine gemeinsame, verbindliche Erzählung, warum es sinnvoll ist, der Europäischen Union anzugehören. Wir alle, die wir uns vielleicht europäisch fühlen, haben für uns unsere eigenen Erklärungen. Medien, in der Medienaneignung einer zivilgesellschaftlichen Form, hat jetzt die Möglichkeit, selber einzusteigen in die Produktion von Narrativen. Meinungsbildung, Diskurs, Meinung ist nichts Unanständiges. Meinungsbildung schon gar nicht. Lösen wir uns doch von einem völlig falsch verstandenen Objektivitätsanspruch, der ja nichts anderes bedeutet, als eine gewisse Rückgratlosigkeit, eine Stellung beziehen zu wollen. Jetzt können Sie gleich sagen, was redet der für einen Blödsinn. Ich sage Ihnen ganz klar, eine Diskussion über Menschenrechte und die Gültigkeit von Menschenrechten, die diskutiere ich nicht objektiv. Das ist für mich ein Faktotum. Und so können wir es auch halten, um eine gewisse Repolitisierung zu ermöglichen. Und dann natürlich gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen, auch das ist eine Zielsetzung und eine Herausforderung für die zwei Bs der Medienpartizipation, Partei zu ergreifen. Stellung zu beziehen, nicht sich zurücklehnen und sagen, naja, das ist jetzt aber eigentlich mit einem Objektivitäts- und Neutralitätsgebot so nicht einfach zu vereinbaren. Dann komme ich eh schon allmählich in die Endrunde, Denn um sinnvoll über Medienaneignung, vor allem auch im Hinblick auf die Demokratie der Zukunft oder die zukünftige Demokratie zu reden, kommt man nicht über den hin, mal ein Schlaglicht auf die redaktionelle Gesellschaft zu werfen, die schon in den vergangenen Jahren insbesondere von dem deutschen Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen, sehr konkret präzisiert und auf den Punkt gebracht wurde. Bernhard Pörksen geht aus von einer Analyse, die er beschreibt, dass wir mit unseren multiplen Informationseinflüssen, insbesondere durch Social Media Entwicklungen und eine unglaubliche digitale Beschleunigung, durch Social Media Entwicklungen und eine unglaubliche digitale Beschleunigung mittlerweile so etwas erleben wie einen unglaublich erregten, aufschäumenden Aufmerksamkeitsexzess. Alle sind immer permanent unter Strom, alle sind total aufgeganzelt, alle sind hyper, hyper, hyper. Und das ist ein Problem. Das wird uns allmählich immer mehr zum Problem. Und er sagt, wenn wir es schaffen, die Verzweiflung der traditionellen Medien, der Zeitungen, dieser eingesessenen Medienlandschaft mal auch ein bisschen außen vor zu lassen, dass sie einfach nicht mehr diese Gatekeeper, diese Torwächterfunktion haben, sondern wir auch Möglichkeiten vorfinden könnten, mit der digitalen Entwicklung mehr Menschen die Möglichkeit zu geben, sich zu artikulieren und zu beteiligen, dann bietet das ja eigentlich eine Vielfalt von Chancen, vor allem aber für eine neue digitale Diskurskultur. Und gleichzeitig könnten wir aus dieser Utopie, dieser sehr konkreten Utopie heraus, es schaffen, deren Normen und Prinzipien als Wertegerüste eines öffentlichen Sprechens neu anzusehen und auch einzusetzen. Damit bin ich auch schon am Schluss. Nämlich bei der Conclusio. Was hat das jetzt mit Medien, Demokratie, Partizipation zu tun? Was hat das mit Gemeinschaft, Gesellschaft zu tun? vor allem dann auch mit den Fragen nach den zwei Bs in der Medienpartizipation, der Bedeutung und der Behauptung. Was wir schaffen können durch eine Rückbesinnung auf Bedeutung und Behauptung ist die Möglichkeit, neue Perspektiven zu schaffen, der Wiedervergesellschaftung. Die Gemeinschaften erleben dieser Tage Hochkonjunktur. Ich habe schon Beispiele genannt, jetzt schauen Sie nach Deutschland, diese wuchtigen Traktoren-Demonstrationen, das ist das, was mit dem Inbegriff der Zuspitzung von Gemeinschaft auch bedrohlich auf eine Demokratie zukommen kann. Wie aber kam die Möglichkeit durch die Medienarbeit, durch eine breite Einbeziehung vieler Menschen, ein Stück weit wieder zu vergesellschaften? Gesellschaft im Sinne als Austragungsort von Konflikten, gegensätzlichen Meinungen, gegensätzlichen Positionen und damit eigentlich der Demokratie einen wichtigen Dienst zu erweisen, indem wir Voraussetzungen schaffen. Und last but not least natürlich wieder in Erinnerung rufend die nicht eingelösten Versprechen der Demokratie, das wieder ein Stück weit zu übernehmen. Wir können die Demokratie nicht als Heilsbringer, Heilsbringerinnen für alle Ewigkeit retten. Dafür ist die Demokratie auch gar nicht angetan. Die Demokratie muss jeden Tag aufs Neue verteidigt und argumentiert werden und erkämpft werden. Aber wir können natürlich dafür sorgen, durch die Partizipation, die Beteiligung an Medien, nicht zuletzt auch von DorfTV, und es sind auch freie Radios hier, wieder ein Stück, diese Versprechungen einzulösen. Versprechung von politischer Gleichheit und einer gerechten Teilhabe an unserer Welt. Dankeschön. Vielen Dank, Martin Wassermeyer. Sehr spannend. Ja, insbesondere es ist ein Urbedürfnis, das Urbedürfnis, dass wir wo dazugehören. Und wenn das verletzt wird, dann wird es kritisch. Dann fühlt man sich unsicher. Und interessant, wie man das über Medien auch bedienen muss und bedienen soll. Ganz spannend finde ich auch den Einwurf, man soll als Medienpartei ergreifen. Also das freue ich mich schon auf die Diskussion nachher. Aber zuerst schauen wir weiter zum nächsten Beitrag. Und zwar von Julia Hernberg. Julia Hernberg ist Journalistin und arbeitet bei der gemeinnützigen Redaktion Dossier mit Sitz in Wien. Und seit 2014 engagiert sie sich im Vorstand von Reporter ohne Grenzen für Pressefreiheit in Österreich und auch in Osteuropa. 2021 hat sie an der Universität Wien zum Thema Veränderte Arbeitsbedingungen im investigativen Journalismus promoviert und wir freuen uns schon auf den Vortrag jetzt zum Thema Der Preis für unabhängigen Journalismus. Ich darf Sie bitten. Danke. Herzlich willkommen von mir auch. Ich finde es ganz toll, dass Sie am Freitagnachmittag mit so einem schönen Frühlingswetter sich für das Thema Demokratie und Medien interessieren. Das zeigt eigentlich nur, dass alles gut wird. Vielen Dank, Martin, für deinen Vortrag, weil ich finde nämlich auch die Reihenfolge unserer drei Themen sehr gut. Wir kommen jetzt sozusagen von der Demokratie als nächstes. Welche Rolle spielen eigentlich Medien und Journalismus innerhalb der Demokratie? Und dann gehen wir noch rein. Wie können Medien demokratisch und diverser werden? 20 Minuten, relativ frei hat er mir überlassen, über was ich da genau reden will. Medienpartizipation, Demokratie, ich habe dann gleich gesagt, ich würde sehr gerne etwas zur Unabhängigkeit und Finanzierung auch von Journalismus sagen. Eigentlich ist das jetzt ein Themengebiet, mit dem ich mich seit vielen Jahren beschäftige und ich saß gestern da und hätte, also ich habe drei Präsentationen gemacht, ich habe sie alle wieder gelöscht, weil ich gemerkt habe, das Thema ist so breit, es gäbe so viele Aspekte, die damit zusammenhängen und die wichtig erscheinen. Und ich habe jetzt für Sie in dieser sehr kurzen Zeit doch, glaube ich, sehr viel Informationen. Also fühlen Sie sich bitte nicht erschlagen. Ich wollte Ihnen einfach zu den, glaube ich, wichtigsten Aspekten ein bisschen Einblick geben, damit Sie die Grundlage haben, damit wir nachher darüber diskutieren können. Das heißt, wir werden ein bisschen auch, werde ich anschneiden, das Thema Pressefreiheit generell und auch in Österreich explizit und das Thema Finanzierung und Unabhängigkeit von Journalismus und da auch wieder zum Thema auch, wie schaut es da eigentlich in Österreich aus und hinten raus ein bisschen, welche alternativen Finanzierungen von Journalismus gibt es denn eigentlich? Und starten wir. Ich wollte mal einen kleinen Versuch machen. Wer von Ihnen im Raum hatte noch in irgendeiner Form ein bezahltes Abo für irgendeine Form eines Mediums? Okay, das ist doch schon mal ganz gut. Wie viele von Ihnen zahlen denn auch für ein digitales Informationsmedium? Okay, das ist überrepräsentativ, kann ich Ihnen dann gleich sagen für Österreich, aber das ist schon mal sehr gut. Weil es wird heute auch darum gehen, wie finanziert sich Journalismus, welchen Anteil davon hat vielleicht auch der Staat in einer demokratischen Gesellschaft, davon hat vielleicht auch der Staat in einer demokratischen Gesellschaft? Welchen Anteil hat es, ob wir auch selber dazu beitragen, dass Geld reinkommt? Und was heißt eigentlich Unabhängigkeit? Ich gehe vorher ein bisschen noch in das allgemeine Thema rein, also um ein bisschen diese Grundlage zu geben über die Hauptbegriffe eigentlich, die wir im Zusammenspiel Medien und Demokratie brauchen, um darüber zu reden. Also der Begriff Medien als vierte Gewalt wurde vor vielen, vielen Jahren eben eingeführt. Er ist in sich ja auch ein Begriff, er ist umstritten. Einige sagen, es ist nicht gerechtfertigt, ihn gleichzusetzen. Andere sagen, sehr wohl, weil alle Kommunikation in irgendeiner Form über Medien, alles, was im breiten Sinne ein Medium ist, ausgespielt wird. Grundsätzlich können wir schon sagen, Medien, und damit meine ich wirklich alle Medien, alles was im breiten Sinne ein Medium ist, ausgespielt wird. Grundsätzlich können wir schon sagen, Medien, und damit meine ich wirklich alle Medien, von der klassischen Print-Tageszeitung bis Dorf-TV als Community-Fernsehen bis auch Social-Media-Plattformen bis ihre WhatsApp-Nachrichten, also alle Formen von Kommunikation, die über einen Kanal rausspielen, Radio etc. Formen von Kommunikation, die über einen Kanal ausspielen, Radio etc. Also es gibt einfach wichtige zentrale Funktionen, warum es so wichtig ist, dass Journalismus, Kommunikation, Medien frei sind und frei zugänglich sind. Grundsätzlich die Informationsvermittlung, woher sollen wir denn sonst unsere Informationen bekommen? Und bei Wahlen natürlich aber auch das ganze Jahr unter, wenn keine Wahlen stattfinden, Informationen über politische Entscheidungen, über Diskussionen, Gesetzgebungen, sowohl regional als auch auf nationaler Ebene, Entwicklungen. Wir brauchen auch Zahlen, dass wir auch ein bisschen verstehen können, wo sind vielleicht Felder, die sich noch entwickeln müssen in Österreich, sei das jetzt im Bildungsbereich, Gesundheitsbereich, gibt es irgendwo Daten zum Beispiel, dass Grundwasser verunreinigt wäre etc. Das heißt, wir brauchen einen Kanal, um an Informationen zu kommen. Medien funktionieren auch in der Form, dass sie Macht kontrollieren sollen. Das heißt, wir haben eine Verfassung, wir haben Menschenrechte, wir haben Grundrechte und Medien, wenn sie frei arbeiten können, haben auch diese Funktion zu überprüfen, findet das auch in dieser Form statt oder auch aufzuzeigen, wenn es wo nicht stattfindet und das aber gut belegbar machen. Wie Martin auch schon aufgegriffen hat, das Thema, wo finden eigentlich Debatten statt, wo werden Konflikte ausgetragen und Diskussionen, auch dazu brauchen wir im breitesten Sinne eine Form von Medien. Das wird halt immer mehr geöffnet, Gott sei Dank. Es war früher sehr, quasi ein Kanal, aus dem rausgespielt wurde in die Öffentlichkeit und da war wenig Möglichkeit, vielleicht außer Leserbriefe etwas zurückzumelden und das ist sehr wohl breiter und offener geworden durch Internet, aber auch durch digitale Plattformen hat auch Nachteile, zu dem komme ich dann auch noch, aber wir brauchen grundsätzlich auch diesen Raum in irgendeiner Form, ob der jetzt physisch ist oder digital, in dem wir auch Diskussionen ausführen können. Und auch last but not least das Thema, dass auch Menschenrechtsverletzungen aufgegriffen werden können, dass Medien auch die Funktion haben, Ermittlungsbehörden Informationen zu liefern und vor allem auch Rechte von Minderheiten verteidigen. Dann kommen wir schon ein bisschen weiter rein in das Thema Medienfreiheit und Pressevielfalt. Ich habe es umgedreht, also nicht nur Pressefreiheit, weil das wird oft ein bisschen so verallgemeinert. Pressefreiheit ist eigentlich auch nicht der richtige Begriff, sondern Meinungsfreiheit ist eigentlich der rechtliche Begriff in der Verfassung. Das heißt, jeder von uns soll das Recht haben, seine Meinung frei äußern zu dürfen. Natürlich alles im Rahmen des Strafrechts. Das heißt, ich darf niemanden bedrohen oder beleidigen. Grundsätzlich darf jeder seine politische Meinung innerhalb dieses Rahmens veröffentlichen und so auch Medien. Das heißt, das Thema Medienfreiheit ist eben auch das Recht der Medien, frei zu sprechen in Österreich und ohne Angst vor Repressalien und Zensur. Jetzt sind wir, ich komme dann dazu, wenn ich ein bisschen auf das Thema Pressefreiheit in Österreich eingehe, weil man muss auch schauen, mit wem vergleichen wir uns da. Wir vergleichen uns nicht mit Diktaturen und totalen repressierten Gesellschaften, sondern wir vergleichen uns schon mit freien, liberalen Demokratien. Und da stehen wir nicht nur optimal da, kann man so sagen. Also auch bei uns gibt es subtile Art von Repressalien in Form von Geld. Das Thema Pressevielfalt ist auch wichtig. Also auch ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben, in der nur meine Meinung und meine Weltanschauung wiedergespiegelt wird, sondern ich finde es gut und wichtig und richtig, dass es viele verschiedene Medien gibt und dass dort aber nach gewissen Kriterien und Standards, nämlich wie wird recherchiert, wie transparent ist sowohl die Recherche als auch die Finanzierung davon, sollte jede Art von Standpunkten veröffentlicht werden können. Jetzt kommen wir eben zu dem spannenden Aspekt der Pressefreiheit in Österreich. Also Martin und ich sind eben beide bei Reporter ohne Grenzen engagiert. Das ist ehrenamtlich, wo wir eben für das Thema Pressefreiheit uns engagieren mit, ich glaube, insgesamt zehn weiteren im Vorstand und zwei anderen Mitgliedern. Also Reporter ohne Grenzen ist eine weltweite Organisation und erhebt weltweit einen Pressefreiheitsindex. Es ist ein recht komplexes, eigentlich sozialwissenschaftliches Verfahren, wo ausgewählte Experten in jedem Land einen sehr umfangreichen Fragekatalog bekommen und erarbeiten. Insgesamt hat der 200 Punkte, also der ist wirklich sehr, sehr umfangreich. Und da werden gewisse Kriterien gewichtet. Das heißt, es geht nicht nur darum, darf in Österreich jeder schreiben, was er will. Wie gesagt, im Rahmen des Strafrechts ja. Aber da fallen viele andere Aspekte mit rein. Eben wie frei ist denn wirklich die Presse in Österreich? Das heißt, da gibt es das wirtschaftliche Umfeld. In welcher Form findet denn Finanzierung, Förderung von Presse statt? Von vielleicht neuen Medien, von digitalen Medien, von jungen Redaktionen? In welcher Form gibt es Presseförderung? In welchem politischen Ummtern herabgesprochen über Journalismus. Wird auch, wenn kritische Berichterstattung ist, das öffentlich in ein schlechtes Licht gerückt und diffamiert. Also auch das spielt eine Rolle, wie freie Presse agieren kann. Und das kulturelle Umfeld. Also das betrifft halt zum Beispiel, wenn ich politische Meinungen habe, wie frei kann ich die in dieser Medienlandschaft, in dieser politischen Mannschaft auch kundtun zum Beispiel, wenn ich politische Meinungen habe, wie frei kann ich die in dieser Medienlandschaft, in dieser politischen Mannschaft auch kundtun zum Beispiel. Das heißt, bei uns in Österreich sind vier Faktoren hauptausschlagig dafür, dass wir im Ranking im Vergleich mit unseren vergleichbaren Ländern, wenn ich sage innerhalb der Europäischen Union, innerhalb der OSZE, liberale Demokratien, wir vergleichen uns mit denen. Warum sind wir eigentlich im Platz 29? Weil gleichsweise relativ schlecht geworden. Und das hat zu tun mit der Gesetzgebung, die es in Österreich gibt. Also das ist das Ranking von 2022. Das von 2023 wird erst im Mai präsentiert. Das heißt, das kann sich verändern, weil nämlich vor allem wir jetzt endlich ein Informationsfreiheitsgesetz bekommen werden. Das war bis jetzt ein großer Minuspunkt in dieser Bewertung, weil Österreich eines von zwei Ländern weltweit war, das das noch nicht hat. Das heißt, wir werden dann sehen, ob das Ranking nach oben geht damit, weil auch die Frage ist, wie wird dieses Informationsfreiheitsgesetz ausgelegt. Grundsätzlich sollte es eigentlich einen totalen kulturellen Shift geben, im Sinne von, dass der Staat uns grundsätzlich alle Informationen geben muss, die uns betreffen und nicht, dass wir darum betteln müssen, dass wir öffentliche Informationen bekommen dürfen, weil so läuft es jetzt teilweise. Es ist aber so, dass wir sehr wohl in Österreich das Auskunftspflichtgesetz stattdessen haben. Das wird dadurch abgelöst. Aber es gab auch immer das Amtsgeheimnis, was auch schwierig war. Das heißt, wenn wir als Journalistinnen zum Beispiel Informationen vor allem von Behörden bekommen haben, die dort aber unter Verschluss sind, dann konnte diese Person bis zu, es ist nie passiert, aber diese Person hätte vom Gesetz her drei Jahre Gefängnis bekommen können. Das heißt, es ist natürlich auch sehr schwierig gewesen, in diesem gesetzlichen Rahmen Hinweisgeber zu finden, die wirklich Informationen haben, die relevant sind. Das heißt, wir hoffen alle, dass es damit besser wird, dass damit auch dieser Anspruch der Allgemeinheit auf diese Informationen klarer sein wird bei den Behörden. Aber es ist zum Beispiel auch so, dass erst Gemeinden ab 5000 Einwohnern da reinzählen und damit ist es eigentlich wieder nur ein kleiner Ausschnitt der Gemeinden, die Informationen geben müssen. Das andere Thema ist der Whistleblower-Schutz. Das ist eine EU-Richtlinie, eben wie kann Österreich Hinweisgeberinnen auch aus Unternehmen, aus Behörden, besser schützen vor Repressalien. Da ist Österreich auch säumig gewesen. Kann auch sein, dass es im nächsten Ranking besser bewertet wird, als es letztes Jahr oder vorletztes Jahr war. Das Thema Medienkorruption ist leider wirklich sehr groß geworden in den letzten zehn Jahren in Österreich. Das hängt mit den Geldflüssen zusammen, auf die ich noch konkreter eingehe. Aber Sie sehen ja wahrscheinlich allen diese großen Skandale der letzten fünf Jahre, sage ich mal, irgendwo noch vor Augen, wo es um Chats ging, wo einfach Inserate in Form von besserer Berichterstattung, auch wenn es noch so subtil irgendwie beschrieben worden ist, aber es ist einfach ein Fakt, dass das passiert ist, Fakt, dass das passiert ist, weil die öffentliche Hand einfach über sehr viel öffentliche Gelder verfügen darf, um sie nach Willkür an Redaktionen zu verteilen oder nicht. Das passiert. Das Thema Sicherheit wird auch leider immer größer in Österreich. Das heißt, bis jetzt waren wir eher im Bereich der legalen Sicherheit. Also habe ich als Journalistin zum Beispiel einen guten Schutz, wenn ich vor Gericht aussagen muss, dass ich wirklich meine Quellen geheim halten darf etc. Es geht jetzt schon auch ein bisschen in Richtung physische Sicherheit in Österreich. Also wir haben in den letzten drei, vier Jahren auch in der Aspekt Corona-Demonstrationen, gerade bei Reporter ohne Grenzen, viel mehr Meldungen bekommen als früher, dass Journalistinnen an der Arbeit behindert wurden. Und zwar von Demonstrierenden, wo aber vor allem nachweislich die Polizei nicht für besseren Schutz gesorgt hat, sondern zugeschaut hat. Wie zum Beispiel, oder auch, dass es kurzzeitige Festnahmen gab von Journalistinnen. Haben wir mehr Wellen gekommen, aktuelles Thema, haben Sie vielleicht mitbekommen, es gab, glaube ich, vorgestern in Wien eine medienöffentliche Demonstration der FPÖ in Favoriten. Also es wurden auch Medien explizit eingeladen von den Pressesprechern der Partei. Und ein Team von Puls4 wurde dann angegriffen auf diese Demonstration und quasi durch die Menge geschubst, bespuckt, mit Wasser beschüttet etc. Man sieht auf den Aufnahmen, man muss es natürlich noch anschauen, das ist ein ganz neuer Fall, aber es sieht so aus, als würde die Polizei eigentlich daneben stehen und zuschauen und es waren dann die FPÖ-Sprecherinnen selber, die versucht haben, diese paar Demonstranten fernzuhalten von den Berichterstattern. Also auch da ist wieder dieser Aspekt, in welchem politischen, kulturellen Umfeld findet Journalismus statt. Natürlich macht es etwas, wenn Spitzenpolitikerinnen über Jahre trommeln, dass eigentlich Journalisten freiwillig sind und man gerne auf sie einprügeln darf, auch wenn es metaphorisch gemeint ist. Irgendwann verfängt sich sowas. Slapklagen ist der Begriff eigentlich, das heißt Strategic Lawsuits Against Public Participation. Das ist ein sperriger Begriff. Es geht grundsätzlich bei diesem Begriff darum, dass sehr große Unternehmen, Konzerne gegen zum Beispiel NGOs mit Einschüchterungsklagen vorgehen. Ein größerer Fall war auf EU-Ebene gegen Greenpeace zum Beispiel. Wird aber auch immer mehr angewendet, dass ganz große Konzerne, große Unternehmen dann wirklich auf ganz kleine Redaktionen oder sogar einzelne Redakteurinnen mit großen Schadenersatzklagen versuchen loszugehen. Also auch das ist ein Phänomen, wo wir registrieren, dass es auch in Österreich stark zunimmt. Und es gibt eine EU-Schutzrichtlinie, die auch erst implementiert werden muss in Österreich. Und last but not least eben auch ist das Thema Medienförderung. Also wie wird Journalismus in Österreich finanziert? Vor allem von der öffentlichen Hand. Und wo kommen eigentlich die Einnahmen her? Kurz ein Ausflug, warum das wichtig ist. Warum ist es wichtig, dass wir über Pressefreiheit sprechen in Bezug auf Korruptionsbekämpfung? Also es gibt empirische Nachweise darüber, das ist eine Studie einer finnischen Wissenschaftlerin, die eine Relation hergestellt hat zwischen dem Pressefreiheitsindex und dem Korruptionsbekämpfungsindex. Das heißt, wir sehen hier in den Ländern wie der UNE, zum Beispiel Rumänien, Italien, Griechenland etc., wo der Pressefreiheitsindex relativ schlecht ist, ist auch die Korruptionsbekämpfung relativ schlecht. Das heißt, es gibt diesen Zusammenhang, wie frei können wir arbeiten, wie gut können wir arbeiten und wie korrupt ist sozusagen die Kultur in einem Land. Was sind denn die großen Herausforderungen, aber auch Chancen im digitalen Zeitalter? Also wie vorher angesprochen, einerseits ermöglichen Internet und soziale Medien einen viel breiteren Zugang zu Informationen. Das heißt, ich kann heute grundsätzlich alle Informationen, die meisten Informationen, die ich brauche, auch finden, frei finden. Das ist von digitalen Bibliotheken bis eben freigeschaltete öffentlich-rechtliche Medien etc. Ich kann grundsätzlich sehr viele Informationen heute finden und kann mich auch beteiligen. Entweder indem ich auf der Plattform was schreibe oder weil ich es verbreite. Es gibt unzählige Plattformen heute. Natürlich gibt es die großen Tech-Giganten, aber es gibt auch Alternativen dazu. Grundsätzlich ermöglicht das Internet mehr Zugang zu Informationen und mehr Möglichkeit, daran teilzuhaben. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch viele Probleme, vor allem im Punkt, welche Informationen finden wir und wie können wir sie richtig bewerten. Also das Thema Falschinformationen, Fake News ist natürlich auch mit Digitalisierung viel stärker geworden. Das heißt, kann ich erkennen, ob das jetzt, also es wird dann in Richtung künstlicher Intelligenz noch schwieriger, ist das ein echtes Video, ist das ein echtes Foto, hat diese Person das wirklich gesagt, das wird eine große Herausforderung in der Zukunft sein. Aber auch schon jetzt ist natürlich, dass auch alternative Medien, die bewusst Fake News verbreiten, wir haben vorher das Beispiel auch gehört von Fox News, dass sehr wohl klar war, dass das eine Falschinformation ist, aber wo es einfach die Order gibt, dass jetzt so lange es möglich ist zu verbreiten und dass die oft so gemacht sind, dass man eigentlich nicht erkennt, ist das jetzt eine seriöse Redaktion oder nicht. Und das Thema Fraquentierung der öffentlichen Meinung, also Meinungsblasen habe ich als Stichwort dazu geschrieben, dass natürlich das Thema Algorithmus eine zunehmend große Rolle spielt, weil gerade jüngere Generationen, komme ich dann auch noch ein bisschen mit Zahlen dazu, immer weiter weg gehen, natürlich von traditionellen Medien immer mehr zu digitalen Medien, zu Plattformen. Und dass ich dort bei manchen einfach nicht weiß, wie dieser Algorithmus aufgesetzt ist. Also gerade TikTok wird in Amerika gerade massiv unter Druck gesetzt, dass sie den Algorithmus offenlegen sollen, damit wir wissen, welche Information wird in diesem persönlichen Kanal verstärkt. Was sehe ich? Was sieht jemand anderer? Und das wird halt auch ein großes Thema. Mit der Digitalisierung kommt natürlich auch, dass wir Medien anders nutzen. Das ist auch ein sperriger Begriff aus der Kommunikationswissenschaft, Mediennutzungsverhalten. Aber es bedeutet eigentlich nur, wie konsumieren wir heute Medien und vor allem, wie zahlen wir heute dafür? Oder zahlen wir überhaupt dafür? Das ist aus dem Digital News Report 2023 für Österreich. Das sind ganz aktuelle Zahlen, die haben 4000 Menschen befragt zu ihrem Mediennutzungsverhalten in allen Altersgruppen. Und man sieht hier, was eh spürbar ist, aber nochmal mehr in Zahlen, dass natürlich je jünger, desto digitaler. Das Problem dabei ist, bei allen größeren traditionellen Zeitungen, bei denen ich gearbeitet habe, die, die das Abo noch bezahlen für den Standard oder die Salzburger Nachrichten oder die Presse oder was auch immer, sind in der Altersgruppe ganz rechts zu finden, über 55. Das heißt, dort geht aber das langsam runter, dass ich dafür zahle, dass ich auch meine 40, 50, 60 Euro im Monat für ein Medium zahle. Und das heißt, ich komme immer mehr in diesen Bereich, wo ich sage, eigentlich alle, die nachkommen, als Kundinnen, als Nutzerinnen, als Publikum, sind digital, aber da kann man auch nicht das Geld einnehmen, was ich früher in einer Zeitung vor 20, 30 Jahren eingenommen habe. Das heißt, das nächste Thema ist, was kommt noch über klassische Werbung rein? Also da ist nochmal auch aus diesem Bericht Digital News Report vom letzten Jahr für Österreich, wer zahlt denn für digitale Nachrichten? Und dann sehe ich, für Online-Nachrichten bezahlt, also die oberste ist eben das Österreich 2023. Also nur 14 Prozent, 14,3 Prozent aller Menschen in Österreich, die digital etwas Informationen, ich rede nur für Informationen, konsumieren Zahlen auch in irgendeiner Form dafür, ist im Vergleich, also das wäre der globale Vergleich, unterm Durchschnitt. Also wir sind in Österreich ein bisschen leicht unter dem Durchschnitt europäischer Länder von der Zahlungsbereitschaft. In Österreich sagten letztes Jahr 80,9 Prozent, ich zahle gar nichts für digitale Informationen. Auch da liegen wir über dem Schnitt eigentlich. Das heißt, bei uns ist die Zahlungsbereitschaft nochmal ein bisschen schlechter als anderswo. Das heißt, das veränderte Mediennutzungsverhalten wird vor allem eine Frage der Finanzierung, oder ist es schon, aber wird es noch viel stärker werden. Sie haben ja wahrscheinlich auch registriert, dass größere Medien in den letzten zwölf Monaten Kündigungen ausgesprochen haben, von 25 bis 40 Leuten in der Redaktion, also Kurier, kleine Zeitungen etc., also immer mehr müssen einfach Stellen abbauen. Das ist eine Zahl von 2021, die sehr wichtig ist, und zwar geht es um den österreichischen Werbemarkt. Und 50% davon gehen schon nur noch an Tech-Konzerne. Die Hälfte aller Werbeeinnahmen geht nur noch an Tech-Konzerne. Nicht mehr an Zeitungen, TV-Sender etc. Das heißt, alles bricht halt gerade weg, was klassisch die Einnahmenstruktur war einer Redaktion. Ganz kurz noch speziell zu Österreich. Ihr müsst es mir sagen, wenn ich zu lang bin. Ich habe es nicht zu Hause geübt. Wie schaut es aus eigentlich in Österreich? Österreich ist nochmal ein speziellerer Fall. Ich wollte Sie fragen. Sie sind ein sehr interessiertes Publikum, da Sie hier sitzen am schönen Freitagnachmittag. Also werden Sie wahrscheinlich auch vor Augen haben, dass in Österreich das Thema Regierungsinserate gibt. Also dass die öffentliche Hand, sei das jetzt wirklich von Ministerien oder staatseigenen, staatsnahen Betrieben, auch inseriert, auch Werbung schaltet und Werbegelder ausgeben kann. Das ist aber in keinem Verhältnis zu dem, wie die Presseförderung ausgestellt ist. Und eben diese Inseratengelder, die kann ich selbst entscheiden als Julia Herrnberg im Ministerium XY, wer kriegt die? als Julia Herrnberg im Ministerium XY. Und wer kriegt die? Das heißt, 2022 gab die öffentliche Hand, das ist eigentlich nur die Bundesregierung, gar nicht die öffentliche Hand, nur die Bundesregierung, 29 Millionen für Medienkooperationen aus. Das sind die Zahlen, die müssen inzwischen gemeldet werden. Wir haben jetzt ein Gesetz in Österreich seit etwa zehn Jahren. Das heißt, jeder, der Steuergeld ausgibt für Werbung, muss es auch melden ab einer gewissen Größe. Und das ist nur das, was gemeldet wird. Also Medienkooperationen heißt, das Verkehrsministerium hat eine Kooperation mit dem Standard und macht eine Beilage zum Thema Verkehrssicherheit für Fahrradfahrer zum Beispiel und zahlt dafür 100.000 Euro. Also das ist eine Medienkooperation. 13,6 Millionen wurden für Inserate ausgegeben. Da steht dann zum Beispiel die Information über einen Wahltag, aber es steht auch die Information, dass man bitte die Hundekacke aufheben soll. Also es ist von bis der Informationsgehalt. Und das wurde gar nicht reingezählt, aber das wurde in dieser Studie auch erhoben. Allein in diesem einen Jahr wurden 75 Millionen Euro für kommunale Corona-Impfkampagnen ausgegeben, wo wir eigentlich gar nicht wissen, wer hat die bekommen. Und der Forscher, der das erhoben hat, der heißt Andi Kaltenbrunner vom Medienhaus, der macht eben diese Erhebungen sehr genau, sehr neutral, hat dazu halt gesagt, es gibt eigentlich keine, also es ist nicht erkennbar, dass die Bundesregierung eine akkordierte Kommunikationsstrategie hat. Das heißt, es ist sehr willkürlich, wo diese Millionen hingehen. Aber es ist erkennbar oder annehmbar, dass individuelle Interessen und Medien Beziehungen der Ressorts und ihrer Ministerinnen gibt. Das heißt, wenn ich ein gewisses Nahverhältnis habe, aus welcher Parteifarbe auch immer, zur Zeitung XY, Redaktion XY, dann ist es viel wahrscheinlicher, dass die von mir das Geld kriegen. Wurde auch öffentlich gemacht, zum Beispiel vom Falter, als Schwarz-Blau an die Spitze kam, dass mit einem Schlag die Regierungsinserate für den Falter ausgelaufen sind. Und das ist natürlich ein Problem, wenn Regierungsinserate einen gewissen oder einen großen oder einen sehr großen Anteil am Gesamtumsatz ausmachen. Weil was mache ich, wenn das wegbricht? Ich habe in fünf, sechs, sieben verschiedenen Redaktionen gearbeitet. Es ist mir ein einziges Mal nur passiert, weil ja oft dieses, man ist gesteuert und was darf man sagen und so weiter. Ein einziges Mal ist mir das passiert, dass ein Bericht von mir nicht erschienen ist, weil eine Presseförderung im Raum stand. Ich sage nicht, welche Redaktion es war, aber ich bin dort gegangen. Aber es spielt eine Rolle. Wenn die sagen, hey, es steht uns schon das Wasser so und der Minister hat angerufen und gesagt, wenn der Bericht erscheint, dann überlegt er sich das noch einmal mit der Transformations-Blablablu-Förderung, weil es gibt ja sehr viele verschiedene, die gar keine klaren Kriterien haben, dann ist das für ein Medienunternehmen ein Problem. Das ist wie wenn der Hauptkunde wegbricht in einem anderen Unternehmen. Dann habe ich ein kleines Gewinnspiel. Also ich habe ein paar Dossierhefte draußen liegen. Ich habe das eine noch ergattert, was für dieses Thema besonders wichtig ist. Und ich verschenke es gerne an die Person, die an die Zahl am nächsten rankommt. Und zwar, das war unsere Zehn-Jahres-Ausgabe, weil das eigentlich unser Hauptthema ist, Politik und Medien, eine Abrechnung nach zehn Jahren. Wer errät, wie viel hat die öffentliche Hand? Also das sind alle offiziell gemeldeten Firmen, die staatsnah sind, Stellen, Ministerien etc. Also alles, was Steuergeld ist, wie viel wurde da inseriert in einem Jahr? Noch andere Zahlen? 350? 350? Ja, okay. Also Sie haben am nächsten dran, weil es waren 201 Millionen, die offiziell, das sind nur die Gemeldeten, es wird noch mehr sein. Also das heißt, die österreichische Bundesregierung hat 200 Millionen Euro Steuergeld in einem Jahr für Informationskampagnen ausgegeben. Das ist nicht die Presseförderung. Ja? Das ist nicht die Presseförderung. Genau, was ich gesagt habe, da steht dann entweder, wie man sich eine Wählerkarte holen kann, aber es steht auch dort, dass jetzt die Heizungen getauscht werden oder dass man eben die Hundefäkalien bitte aufheben soll. Es gibt keinen Inhalt, der vorgegeben ist, was ist wirklich wichtige Information. Sie können machen, was Sie wollen. Da noch ein bisschen, wer kriegt denn das Geld? Das sind jetzt die Inserate. Also wer kriegt diese 200 Millionen? Und das ist runtergebrochen auf Leserinnen und Leser im Durchschnitt. Wie viel gibt die Bundesregierung pro Leserin und Leser aus? Das war auch 2022. Also für eine Leserin, Leser der Zeitung Österreich, Ö24, werden 4,5 Euro im Schnitt ausgegeben, Steuergeld, versus der Standard 1,17. Und wir sind damit auch zehnmal höher als in Deutschland. Also die deutsche Bundesregierung gibt zehnmal weniger aus für diese Informationskampagnen als Österreich. Jetzt ist es immer ein Argument, wenn man mit Verantwortlichen spricht, dass sie sagen, Java, das ist eine indirekte Medienförderung. Das wird gesehen als, ohne das würde ja das gesamte Mediensystem zusammenbrechen. Dem kann man leider zustimmen, aber dann sollte man es vielleicht auch nach Kategorien ein bisschen einordnen, weil wir haben jetzt mal ein Medium rausgenommen, wo man auch ein bisschen aufgeschlüsselt sieht, wie viel bekommt dieses Medium von der öffentlichen Hand. Das ist jetzt die Kronenzeitung, weil die einfach ganz oben stehen an dem, was ausgeschöpft wird. Das heißt, ich habe hier die Presseförderung, die eigentlich dazu da ist, um Unabhängigkeit von Medien zu fördern, eine Vielfalt von Medien. Das sind 240.000, das sind 3,9 Prozent vom Gesamten, was sie an öffentlichen Geldern bekommt, als Unternehmen. Das heißt, ich habe hier eben Transformationsförderung, 4,5 Millionen, dann nochmal Privatrundfunkförderung, also jede Zeitung, ist Ihnen auch aufgefallen, hat einen TV-Sender gegründet, um eine gewisse Förderung abzuholen. Wenn das nicht funktioniert hat, wie beim Standard, muss das ganze Videoteam wieder aufgelöst werden. Das wird nur gemacht, um eine Förderung zu kriegen, weil es gar nicht anders mehr geht. Und da habe ich noch die Inserate dazu. Das heißt, wir haben insgesamt 24 Millionen Euro im Jahr ungefähr, die die Kronenzeitung an Steuergeld bekommt. Und das macht bei einem Unternehmen unglaublich viel aus. Ich möchte diesen Kunden nicht vergraulen. Ich kann es mir nicht leisten, diesen Kunden zu vergraulen. Kommen wir zur Finanzierung und Unmennlichkeit, wie das zusammenspielt. Da wollte ich auch fragen, ganz kurz, welche Formen der Finanzierung journalistischer Arbeit fallen Ihnen denn ein? Was gibt es denn für Möglichkeiten, eine Redaktion zu finanzieren? Ja, genau, ganz wichtig, durch Abos. Das macht oder machte eigentlich ein Drittel aus bei Printzeitungen. Wird immer weniger. Gibt es jetzt ein paar, die auch digitale Abos kaufen, aber es ist von den Einnahmen her nicht vergleichbar. Dann habe ich Werbung, Annoncen, also auch das, diese Stellenmarktanzeigen, Wohnungsanzeigen usw. waren sehr wichtig, werden immer weniger wichtig. Hat auch ein Drittel ausgemacht, noch vor fast zehn Jahren. Wichtig, werden immer weniger wichtig. Hat auch ein Drittel ausgemacht noch vor fast zehn Jahren. Das heißt, ich habe dann immer noch das Thema Presseförderung, irgendwelche Digitalförderungen oder Inserate in Österreich. Was verstehen Sie unter journalistischer Unabhängigkeit? Wann ist für Sie die Arbeit unabhängig? die Arbeit unabhängig. Weil das Geld kann sehr wohl von einer anderen Stelle kommen. Das kann von einer Stiftung kommen, das kann von der öffentlichen Hand kommen. Die Frage ist, gibt es eine Schirm, sozusagen eine Wand zur Redaktion, dass niemals darüber gesprochen wird, ob das einen Einfluss darüber hat, was geschrieben, gefilmt, was auch immer wird. Ich gebe nur einen kurzen Überblick, welche alternativen Modelle es gibt und die langsam, sie sind zwar klein, aber es werden immer mehr. Also es gibt das Thema stiftungsfinanzierten Journalismus. Gab es in Österreich zum Beispiel durch Addendum, hat von Nachteilen, wenn es eine private Stiftung ist, dass natürlich der die Stifterin jederzeit sagen kann, jetzt mag ich nicht mehr. Mitgliedschaften und Spenden haben eben Modelle aufgebaut. Dossier, andererseits auch Tag 1 ist ein neues Medium, die damit eben arbeiten, dass sie sagen, wir wollen einfach für unser Zielpublikum das machen und deswegen kostet es halt sieben, acht, neun Euro im Monat. In der Schweiz ist es zum Beispiel die Republik. Es gibt das Thema Kooperationen, wo man sagt, okay, wir erarbeiten privat und öffentlich-rechtliche Medien zum Beispiel zusammen an einem Thema. Und es gibt auch internationale Organisationen, die sozusagen eine Plattform bieten, um einfach auch Informationen rauszuspielen. Da würde ich ganz gerne noch etwas sagen zum Thema Impact. Also welche Wirkung kann denn unabhängiger Journalismus haben, egal wie er finanziert ist. Da ein Beispiel, was sehr gut dokumentiert ist, die Panama Papers werden wahrscheinlich auch allen von Ihnen ungefähr was sagen. Das war 2016 und damals das größte Kooperationsprojekt in dieser Art, was es jemals gab. Also da haben 400 Journalistinnen aus dutzenden Ländern über ein Jahr zusammengearbeitet und haben eben ein Mega-Leak gefunden, wo Millionen Dokumente drauf waren, wie Steuern hinterzogen werden. Nämlich wirklich, welche Geldflüsse, wer hinterzieht Steuern, waren das offizielle Personen oder Organisationen und eben dieser Schwarm an Journalistinnen hat zusammengearbeitet und da wirklich eine Datenbank auch aufgebaut, in der man heute noch suchen kann. Und weil es damals auch diesen Vorwurf gab, sogar innerhalb der Süddeutschen Zeitung, ja, weil das hat ja nichts gebracht und es war jetzt voll viel Arbeit und eigentlich ist ja nichts dabei rausgekommen, haben die von der Süddeutschen Zeitung zusammen mit ICIJ, die Organisation, die das koordiniert hat, kontinuierlich fünf Jahre lang gesammelt, eigentlich ist ja nichts dabei rausgekommen, haben die von der Süddeutschen Zeitung zusammen mit ICIJ, die Organisation, die das koordiniert hat, kontinuierlich fünf Jahre lang gesammelt, wo gab es Konsequenzen für die Berichterstattung. Das wurde eben fünf Jahre lang dokumentiert. Und da möchte ich kurz einen Überblick geben, weil es schon eindrucksvoll ist, was das auswirkt, weil wir immer noch glauben, ja, war spannend, aber eigentlich hat es nichts gebracht. Also diese Berichte zu den Panama Papers wurden auf ICIJ von mehr als 80 Millionen Menschen in 200 Ländern abgerufen. In mehr als 40 Staaten gab es juristische Konsequenzen. Weltweit sind bisher, und ich glaube, sie haben dann 2021 aufgehört, diese Daten zu tracken, wurden 1,36 Milliarden US-Dollar Steuergeld zurückgeholt, die irgendwo in Steueroasen versteckt worden sind. Das heißt, das hat dann wieder der Allgemeinheit gehört. Sie konnte damit wieder Krankenhäuser und Schulen bauen. Es gab Rücktritte, das waren nur ein paar Länder, wo sehr hohe, prominente Politikerinnen zurückgetreten sind. Und insgesamt gab es mehr als 2000 Ermittlungen und 71 Strafverfahren in Folge von diesen Berichterstattungen damals. Eine Kooperation möchte ich auch ganz gerne einfach mal herzeigen, die in Österreich stattgefunden hat und die war wirklich sehr schön. Ein Heft liegt vielleicht noch draußen. Lisa wird dann auch etwas später erzählen und Artin, weil wir haben Dossier und andererseits, was beide gemeinnützige Redaktionen sind in Österreich, haben zusammengearbeitet an dem Thema Ausgleichstaxi, wie hieß es eigentlich damals, nämlich diese sozusagen Steuer, die Unternehmen lieber zahlen, als Menschen mit Behinderungen zu beschäftigen, wozu sie eigentlich gesetzlich verpflichtet sind. Und wir haben um dieses Heft herum, ich glaube 20 Leute mindestens, haben daran gearbeitet über Monate, viele verschiedene Geschichten um diese Frage, wie geht Österreich eigentlich mit Menschen mit Behinderungen um und wo gibt es Diskriminierung. Und wir haben das gemeinsam geschrieben, das war wahnsinnig schön und lehrreich und Hadera hat das auch noch gezeichnet für uns. Also das war wirklich ein sehr schönes Beispiel, wie man einfach mit mehreren gemeinsam was noch Besseres schaffen kann. Und vor allem das Thema auch, dass man durch unabhängigen Journalismus auch Themen aufgreifen kann, die man erstens sehr tief recherchiert, wofür man sonst selten Zeit hat und auch Themen, die jetzt vielleicht nicht primär Schlagzeilen generieren, was einfach in manchen Medien wichtig ist, weil sie die Klicks brauchen für die Werbung etc. Und da auch der Impact, also es war ein guter Zufall, es ist zusammengefallen damals mit einer Nationalratsdebatte eben zu dem Thema, wo das gleich dann wirklich auf der Startseite von ORF war. Und es gab im Zuge dessen sehr viele Diskussionen und wurde Reformen angestoßen durch die Recherchergebnisse, die wir da gemeinsam gebracht haben. Zu Dossier ganz kurz. Dossier wurde 2012 gegründet als unabhängige Redaktion, ist eben ohne Werbung finanziert. Wir haben mit 3.000 Euro, glaube ich, angefangen. Es gibt uns jetzt eben schon seit zwölf Jahren. Wir haben keine Werbung. Das ist ein nicht immer leichter Kompromiss, dass man sagt, wir müssen einfach andere Finanzierungsformen immer finden. Es hat zwei-, dreimal in diesen zwölf Jahren Momente gegeben, wo nicht klar war, ob wir morgen noch da sind oder nicht. Wir haben dann eben mit dem Thema Crowdfunding begonnen, 2021, 2022, weil wir auch so eine Slap-Klage bekommen haben. Also bei uns war es die OMV, die uns nämlich nicht wegen falscher Berichterstattung, sondern sie hat das erste Mal eigentlich, was in Österreich so noch nie passiert ist, versucht eine Klage einzubringen wegen Kreditschädigung. Also wir sollten Schadensersatz zahlen für die Berichterstattung an der Marke OMV. Wurde noch nie gemacht. Wir haben damals auch nicht gewusst, wie geht das aus. Sie haben es dann zurückgezogen. Aber sie haben es eingebracht, die Idee, dass eine schlechte Berichterstattung eine Aktienmarke schädigen könnte. Das Crowdfunding hat damals eben für uns gut funktioniert. Das war auch so ein bisschen der Trump-Bump sozusagen. Also wenn man angegriffen wird, dann kommen die Unterstützer eigentlich noch mehr und helfen hoch. Und da sieht man ganz gut, also eben wo wir angefangen haben mit den Mitgliedschaften. Früher waren wir ganz frei, dann haben wir gesagt, wir machen Mitgliedschaften. Und dann gibt es eben 2021, sieht man, gab es diese Klage der OMV und haben das eigentlich seither ganz gut gehalten auf diesem Level. Das heißt, wir finanzieren uns über diese im Schnitt 6.000 Mitgliedschaften. Ist immer knapp kalkuliert, aber dafür haben wir jegliche Freiheit, was Themen betrifft, wann wir sie bringen, wie wir sie bringen. Und haben eben auch letztes Jahr mit den Teuerungen uns überlegt, wie können wir auch anderen das ermöglichen und haben das Soli-Modell eingeführt, also eine Solidaritätsmitgliedschaft, wo wir fragen, wenn jemand sagt, ich kann es mir leisten, ob er für jemand anderen eine Mitgliedschaft zahlen möchte. Was auch sehr schön ist, wir haben jetzt in diesen zwei, drei Monaten 228 Soli-Mitgliedschaften, die wir einfach vergeben können an Menschen, die sich bei uns melden und sagen, ich studiere noch oder ich bin arbeitslos oder alleinerziehend, würde gerne, kann nicht und die können das dann somit bekommen. Das sind so ein bisschen die Themen, die wir in diesen fünf, sechs Jahren, seit wir auch ein Heft produziert gemacht haben. Also eben wir versuchen nicht Einzelfälle, sondern wirklich systemische Themen aufzugreifen, die für die Gesellschaft wichtig sind. Also Gesundheitsreform haben wir gemacht, ORF, wie unpolitisch ist eigentlich der ORF, wie funktionieren eigentlich unabhängige Medien, wie schaut es aus mit dem Thema politische Gewalt in Österreich. Also wir haben Schwerpunkte, die sehr umfangreich sind. Und da wollte ich noch einen kurzen Film zeigen, nämlich auch mit der Frage, welche Vorteile hat digital, man kann Sachen, die vielleicht sonst trocken sind, auch ganz lustig erzählen. Das war eben, wo wir Inserate gezählt haben und da eigentlich ein Rennen im ganzen Wahlkampf draus gemacht haben. Also wir haben da einfach was Trockenes versucht zu verpacken in einem halbwegs ansprechenden digitalen Format. Herzlich willkommen, meine Damen und Herren, auf der Rennbahn beim ersten Wiener Inseraten Derby. In einem halbwegs ansprechenden digitalen Format. Und heute, das war nicht anders zu erwarten. Aber was ist da los? Da hinten die Presse und der Standard kommen gar nicht vom Fleck. Krone heute schon über 1,5 Millionen und der Außenseiter holt auf. Österreich zieht heran, aber vorne ein, oh Österreich, ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Krone oder heute, Krone oder heute, wer gewinnt? Es ist die Kronenzeitung hat gewonnen. Die Dicherns siegen vor den Dichans beim 1. Wiener Inserat. Ja, also einfaches Beispiel, wie man vielleicht auch was anderes erzählen kann. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. Dankeschön. Vielen Dank, Julia Herrnberg, für diesen aufrüttelnden Vortrag. Ich kann es nur empfehlen, ins Dossier reinzuklicken. Wenn man einmal anfängt zu lesen, kommt man gar nicht mehr raus. Dann sieht man noch viel mehr Themen, an denen man unbedingt weiterarbeiten muss, um etwas zu verändern. Wir schauen jetzt noch weiter zum dritten Impulsvortrag und zwar von Delna Antja Tatic. Sie war bis 2022 Chefredakteurin von Das Biber. Wenn ich richtig informiert bin, heißt das, es hat nichts mit dem Tier zu tun, sondern mit Pfefferoni oder Pfeffer. Dem jungen Magazin für neue Österreicherinnen. Die gebürtige Deutsche lebt seit 2008 in Wien, war zuvor in der Unternehmensberatung tätig und hat Philosophie, also auch European Studies studiert. Seit 2023 ist sie freie Autorin im Österreich-Team der Süddeutschen Zeitung und ich habe eine sehr schöne Aussage von Ihnen online gefunden und zwar unser Auftrag ist, die Medienlandschaft so divers zu machen, wie die Bevölkerung tatsächlich ist und wie das gelingen kann, werden Sie uns jetzt wahrscheinlich erzählen. Dankeschön. So, ist das an? Ja, prima. Ja, vielen Dank für die Einladung. Wunderbare Vorträge bisher gehört. Hier steht es schon, bei mir wird es jetzt darum gehen, die Redaktion mit Scharf, wie geht Diversität im Journalismus? des Landes hat letztes Jahr ihre Pforten geschlossen, ist Geschichte, aber wie das mit sehr guten Geschichten dann eben auch so ist. Sie leben weiter und ganz besonders eben auch bei solchen Events wie heute, wo ich die Geschichte von Biba auch nochmal wieder zum Leben errufen kann und auch zeigen kann, wie es weitergegangen ist und wie es halt auch weiter sich trägt. Und dazu möchte ich Ihnen einerseits einen Einblick in die Biber Akademie, also in die Ausbildungsstätte von jungen Journalistinnen und Journalisten mit Schaff, wie das bei Biber nämlich richtig, Pfefferoni, genau im türkischen und serbokroatischen genannt wurde. Und ich möchte Ihnen vor allem auch einen Einblick geben in diese Gefühlswelten, und zwar von Zugehörigkeit und Othering. Weil das waren die Themen, die beschäftigt haben. Ja, Othering. Ich weiß nicht, ich kann es ja auch mal selber hier so fragen, ich finde, das ist eigentlich eine gute Sache, um die Leute aktiv zu halten. Wer hat das denn schon mal gehört? Wer kennt diesen Begriff? Ah, tatsächlich.atsächlich, sehr gut. Das freut mich sehr. Wenn man in seiner Bubble ist, dann denkt man, das ist schon total klar und selbstverständlich. Othering ist zum Beispiel das im Medienkontext. Ich weiß nicht, vielleicht haben Sie es mitgekriegt, Deutschland war extrem stolz. Gleich drei Oscar-Nominierungen. Da einmal ganz toll die Sandra Hüller, dann auch der Wim Wenders mit seinem Film und auch das Lehrerzimmer ist nominiert worden. Deutschland hat sich total gefreut. Einer hat sich nicht so ganz gefreut, wie das hier dargestellt worden ist. Und vielleicht können wir es auch ganz gut bei diesem, ich sag jetzt mal, ist nicht ganz der Lied, bei der Einführung sehen. Da steht nämlich, die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller ist für die Hauptrolle nominiert worden. Auch der deutsche Film, das Lehrerzimmer. Und dann auch der Regisseur Wim Wenders mit Perfect Days. Der, der sich nicht so ganz gefreut hat, ist jener. Nämlich der Regisseur von Das Lehrerzimmer. Er ist einfach nicht aufgetaucht. Und wenn, hat er gesagt, ist sein Name falsch geschrieben worden. Ilka Çatak. Und Ilka Çatak hat dann etwas gemacht, was er eigentlich sein ganzes Leben lang nicht machen wollte. Er ist mit seinem Migrationshintergrund, mit seinem türkischen Migrationshintergrund in den Vordergrund gegangen und hat sich beschwert. Und er hat sehr viele Interviews gegeben, unter anderem eben auch, da habe ich jetzt nicht dazu geschrieben, das ist ein Screenshot von der Süddeutschen Zeitung. Er hat auch mit der Süddeutschen Zeitung, auch mit ganz vielen anderen Medien gesprochen und hat ihnen gesagt, hey Leute, das war nicht in Ordnung. Ihr habt hier Verantwortung. Ilka Csatak hat gesagt, er hat vor Wut geweint, weil er nicht vorgekommen ist und weil er einfach dieses Gefühl bekommen hat von Othering. Nämlich, da ist man sogar für einen Oscar nominiert und reicht das immer noch nicht aus, dass man gut genug ist, mit dem Namen als deutscher Regisseur genannt zu werden. Er appelliert an die Verantwortung der großen Medienhäuser und interessanterweise zeitgleich habe ich in Österreich, weil ich darf ja im Österreich-Team der Süddeutschen Zeitung schreiben, ich habe zeitgleich an einem Artikel gearbeitet, ich habe jetzt mal gesagt, über die Austro-Türkinnen und Türken in Österreich, weil ja dieses Jahr 60 Jahre Anwerbeabkommen gefeiert wird, sagen wir mal so. Und ich hören wollte, wie geht es denn so nach 60 Jahren dieser ältesten Migrationsgruppe? Fühlen Sie sich inzwischen etabliert? Fühlen Sie sich zugehörig? Wie geht es Ihnen? Und da sieht man, genau, Ilka Czartak ist nicht allein. Das wollte ich Ihnen auch vorher sagen. Er hat nämlich gesagt, für mich ist das struktureller Rassismus, der auch durch Ungenauigkeit, Nachlässigkeit oder Ignoranz erzeugt wird. Genau, also dieses einfach mal nur schreiben, dass da das Lehrerzimmer und die Sandra Hüller nominiert worden sind, das sagt er, das ist auch eine Form von Rassismus, die einfach auch durch Ungenauigkeit und durch Nichtwissen wie. Er hat gesagt, bei einer Preisverleihung hat er ein Mail von einem US-Medium, glaube ich, bekommen, die angefragt haben, ob er ihnen eine Sprachnachricht oder eine Audiodatei schicken kann, wie man denn seinen Namen ausspricht. spricht. Und das, finde ich, ist schon ein Zeichen von einem Standard, von einer Praxis, die, glaube ich, nicht allen Journalisten und Journalistinnen selbstverständlich ist. Und ich sage auch ganz ehrlich, ich habe heute auch, weil ich mich ja jetzt hier hinstelle, und ich glaube wahrscheinlich auch im Fernsehen bin, damit ich nicht auch den Namen weiß, ich habe auch noch mal meiner türkischen Freundin eine Sprachnachricht geschickt, um ganz sicher zu gehen, dass ich den Namen richtig ausspreche. Und das sollte ja eigentlich ein Standard sein. Genau, und zeitgleich habe ich nämlich auch recherchiert über Menschen mit türkischem Migrations-Background in Österreich. Wie geht es ihnen inzwischen? Und da kam vor allem raus, dass es ein absoluter Game Changer ist, wenn man in Österreich Julia oder Johannes heißt. Also es gibt da diesen Arabella-Kiesbauer-Effekt, wenn man zum Beispiel, sagen wir mal, äußerlich als anders erkannt wird, aber man hat wenigstens einen österreichischen Namen. aber man hat wenigstens einen österreichischen Namen. Geht noch. Oder andersherum. Beides ist schwierig. Eine Person hat auch gesagt, wenn man sagt, meine Eltern kommen aus der Türkei, dann hat es einen negativen Beigeschmack in Österreich. Noch immer. Es gibt dieses Gefühl, sich doppelt beweisen zu müssen. Und trotzdem reicht es nie aus. Selbst die Oscar-Nominierung hat nicht ausgereicht. Und das ist Othering, also kurz gesagt, fremder gemacht zu werden, als man ist. Das erleben Menschen mit Migrations-Background. Ich spreche jetzt natürlich für diese Person, das erfahren wahrscheinlich Menschen auch aller anderen, Minderheit und Zugehörigkeit. Das erfahren sie, fremder gemacht zu werden, vor allem natürlich durch Rassismuserfahrung, durch Diskriminierungserfahrung, durch Ausgrenzung. Also man muss man jetzt nur an das niederösterreichische Schulgebot denken, was die Mehrsprachigkeit auf den Pausenhöfen betrifft, aber auch immer wieder, und das ist in meiner Arbeitserfahrung ganz oft vorgekommen, dass ich von jungen Menschen gehört habe, die gesagt haben, was sie in der Schule erlebt haben, dass ihnen Lehrerinnen und Lehrer gesagt haben, du brauchst eh keine guten Noten, ist nicht so schlimm, du wirst eh Supermarktverkäuferin, du wirst eh Arbeiter werden. Also das sind Erfahrungen, die einen das Gefühl, anders zu sein, erleben lassen. Aber halt auch natürlich ganz normale Alltagsrassismen, ob am Wohnungsmarkt, Jobdiskriminierung, auch dieses gut gemeinte, du bist ja nicht wie die. oder sagt halt irgendwie, die da drüben sind ja so und so schlimm, diese Gruppe. Und dann sagt man, aber dich meine ich ja nicht. Oder man meldet sich vielleicht, das kam eben auch in meinem Artikel vor, mit einem türkischen Nachnamen am Telefon und sofort wird geantwortet in diesem klassischen Ausländerdeutsch. Eine andere Bekannte hatte ich, die hat im Callcenter gearbeitet, die musste ihren Vornamen ändern, weil Mervin nicht erlaubt war. Oder eine Moderatorin wurde auch, das ist jetzt nicht aktuell gewesen, ist schon länger her gefragt, ob sie sich nicht die Haare glätten kann. Das Staatsbürgerschaftsgesetz in Österreich kann man schon sagen, ist restriktiv, denn es ist so, dass man vor allem hier durch die Abstammung, das habe ich jetzt falsch hingeschrieben, ignorieren Sie das bitte, weil da müsste eigentlich Sanguis stehen. Also nicht Kritik am Iosoli, sondern an der Abstammung, nämlich dass es nur über das Blut weitergegeben wird. Das bedeutet, dass viele, viele, viele Kinder, die in Österreich geboren werden, einen schlechteren Start haben, weil sie nicht die österreichische Staatsbürgerschaft automatisch bekommen, wie das zum Beispiel in Deutschland der Fall ist. Also in Deutschland, wenn die Eltern schon sechs oder acht Jahre in Deutschland leben, bekommen sie, weil es da nämlich das IUS-Soli gibt, also das Geburtsortsprinzip, bekommen sie die Staatsbürgerschaft. Das heißt, sie sind Deutsche und da wurde sogar auch extra jetzt zum Beispiel für die türkische Bevölkerung zugesagt, weil sie ja sozusagen Drittstaatsbürger sind und nicht die EU-Bürger. Für die EU-Bürger gibt es immer nochmal Sonderrechte, dass das hier auch ein Zoll gesetzt wird für diese große Gruppe, dass sie es halt auch leichter haben, in Deutschland teilzuhaben. Da wollen wir über die Teilhabe sprechen. Zum Beispiel Experten wie Kenan Güngör nennt es auch eine künstliche Verfremdung von hier geborenen Kindern. Weil wenn man nicht die Staatsbürgerschaft hat, was bedeutet das? Sie werden in einer Form desintegriert. Sie haben einfach mehr Hürden, einen schlechteren Staat und das eigentlich ab Säuglingsalter. Sie dürfen zum Beispiel nicht wählen, Sie dürfen keine Demo anmelden, sie dürfen zum Beispiel nicht Polizist werden. Wenn sie die Staatsbürgerschaft beantragen, braucht es gewisse Einkommensanforderungen. sogar noch Deutschkenntnisse abgefragt worden sind, obwohl sie ja eigentlich genauso hier geboren sind, hier zur Schule gehen, hier aufwachsen, hier ihre Karriere machen wollen und teilweise in der zugeschriebenen Heimat vielleicht sechsmal im Urlaub waren. Das bedeutet eben auch, dass bei diesen Personen dieses Othering, die gesellschaftliche Teilhabe weniger vorhanden ist. Also sie können weniger mitbestimmen. Und was sich auch eben bei den Wahlen zeigt, also ich glaube bei der letzten Gemeinderatswahl war es so, dass eine halbe Million Wiener fast nicht mitwählen durften. Ja, das kommt mal von außen. Wie wirkt das dann nach innen? Das führt oft dazu, dass ein Zuge der Regisseur Ilka Czata gesagt. Er hat gesagt, als diese Meldungen aufgetaucht sind und er nicht vorgekommen ist, das hat ihm den Boden unter den Füßen weggerissen, weil es sein Zuhause ist und er nicht vorgekommen ist. Es führt aber auch, und das war bei Biber natürlich auch ganz viel der Fall, zu Scham, zu Minderwertigkeitsgefühlen, zu Verunsicherungen, zu der Frage, darf ich überhaupt ÖsterreicherIn und türkisch sein? Darf ich wütend sein und die österreichische Politik kritisieren? Bin ich auf ewig dieser Gast? Muss ich immer zur Dankbarkeit verpflichtet sein? und die österreichische Politik kritisieren, bin ich auf ewig dieser Gast, muss ich immer zur Dankbarkeit verpflichtet sein. Das hat mir eine politische Influencerin erzählt, die das Gefühl hat, sobald sie sich politisch äußert, kommt halt sofort, ach du bist ja sozusagen, kommt entweder Erdogan direkt oder Dankbarkeit, sei doch froh, dass du hier leben darfst, sei doch froh, wie es dir hier geht. Eine Volksschullehrerin hat mir gesagt, oft erlebt sie die Irritation, das ist vielleicht noch nett, dass eine wie sie Deutsch beibringt. Die Frage, darf ich die ZIP moderieren? Darf ich sagen, dass ich Österreicherin bin, ohne dass gefragt wird, jetzt aber wirklich? Nein, aber ich meine, hm. rein bin, ohne dass gefragt wird, jetzt aber wirklich. Nein, aber ich meine, hm, so. Also so wirkt eine Othering verunsichernd nach innen. Und oft passiert dann auch etwas, was man dann, glaube ich, in der Soziologie die Kontraidentität nennt, dann sagen sie, dann eben nicht. Also wenn ich schon nicht dazu gehören darf und es sozusagen niemals ausreicht, dann will ich es auch nicht. Also wenn ich schon nicht dazugehören darf und es sozusagen niemals ausreicht, dann will ich es auch nicht. Also da geht man dann halt in die Selbstbehauptung. Ich habe einmal eine Studie gemacht, im Rahmen meines Masterstudiengangs, da habe ich Menschen mit der Staatsbürgerschaft in Österreich mit jungen Menschen in Deutschland, die auch die Staatsbürgerschaft haben, befragt, wie sie sich zugehörig fühlen, obwohl sie ja sogar die Passzugehörigkeit haben. Und da hat einer gesagt, ich würde mich nicht als Türken bezeichnen, aber Österreicher bin ich nicht, egal wie sehr ich mich anpasse, die Sprache spreche, hier aufgewachsen bin und meine Ausbildung gemacht habe. Auch wenn ich mich hier zu Hause fühle, bin ich ganz sicher nicht Österreicher. Und selbst wenn ich mich hier zu Hause fühle, bin ich ganz sicher nicht Österreicher. Und selbst wenn ich mich so bezeichnen würde, würden es die richtigen Österreicher ja nicht akzeptieren. Mit Rassismus haben wir alles schon zu tun gehabt. Das fängt im Kindergarten an. Und dann denke ich mir, dann eben nicht. Und was dann ja auch oft ein Effekt ist, ist einerseits, dass die Heimat der Eltern romantisiert wird. Dass man eher durch diese Diskriminierungserfahrung, das erlebt man dann eher bei der dritten Generation, also die erste Generation ist ja sozusagen klassisch wirklich noch dankbar und passt sich an. Da gibt es sogar so Beispiele, dass es ganz oft vorgekommen ist, dass Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter umbenannt worden sind. Also selbst meine Schwiegereltern, die eigentlich Stoja und Nowak heißen, wurden einfach in Susi und Norbert umbenannt. Und das stört meine Schwiegereltern zum Beispiel gar nicht. Sie haben gesagt, naja, das ist halt so. Ich bin halt die Susi gewesen und bin immer noch in dieser Gemeinde, die Susi. Und dann habe ich mich umgehört und habe gehört, ganz viele sind Susi genannt worden. Ich habe dann auch mal eine Geschichte geschrieben über die Susis und die Norberts in Österreich, wie mit Namen umgegangen wird. Und da merkt man ja halt, das zieht sich die ganze Zeit durch. Ja, das hatten wir schon beim Regisseur, es zieht sich durch im Callcenter, es zieht sich hier auch wieder durch. Wenn man halt heißt es also, ja, ich muss meine Kinder dann doch Julia und Johannes nennen. Also die erste Generation, die das vielleicht noch genommen hat, die zweite Generation, oft so die Checker, Checkerinnen zwischen den Welten und oft bei der dritten Generation passiert dann eben, dass sie sogar sich weniger vielleicht integriert zeigen als die Generationen davor, weil schon so viel Frust da ist. Und woanders hingeht, woanders seine Nachrichten, seine Informationen, sein Medienverhalten sucht. Da, wo man sich halt auch irgendwo mit identifizieren kann, gesehen wird und wo der eigene Name vorkommt. Also das sage ich immer ganz wichtig, selbst in Kinderbüchern denke ich mir so oft, wie schön wäre es, wenn in Kinderbüchern diversere Namen vorkommen würden. Wenn man die vorliest, das macht schon viel aus. Man sieht es ja schon bei der Physiognomie, wie jemand aussieht, aber auch die Namen machen was aus, weil die sprechen auch für eine Herkunft. Ich bin selbst ja auch eine Vertreterin von der hybriden Identität. Selbst nenne ich mich immer so ein bisschen Melange. Meine Mutter ist eine Deutsche aus dem Ruhrgebiet. Mein Vater, man könnte sagen, ich bin so die Indor-Inderin, weil mein Vater aus Indien kommt, aber eigentlich ist er Parsi. Ich habe persischen Ursprungs, er glaubt an Zarathustra. Mein Mann ist ein serbischer Bosnier, aber in Niederösterreich geboren. Meine Kinder haben zwei Staatsbürgerschaften und damit spiele ich auch. Mal bin ich hier die Wienerin, mal die Deutsche, mal die persische Prinzessin, was auch immer. Das heißt, es ist nicht ganz genau bei mir filetiert. Also ich kann nicht sagen, von hier ist das und von da ist das und das ist auch immer so zuordnen dieses Gefühl, irgendwo stets zu Hause zu sein und trotzdem fremd zu sein, das gehört irgendwo dazu, aber es muss nicht etwas Abwertendes, etwas Zerrissendes sein, sondern es kann auch sein, dass ich reicher bin, also dass es und ist. Und meistens fühlen sich natürlich auch die Personen, die diese Erfahrung haben, die sich vielleicht mit dieser Identitätsfrage noch ganz besonders beschäftigen, dort ganz besonders wohl, wo sie mit ihrem Andersgleich sind. Biber. Weil da fand etwas statt, zum ersten Mal, also ich glaube 2006 und 2007, damals von Simon Krawagner und diesem Gründungsteam gegründet, als Garagenprojekt, immer kostenlos gewesen, große Stückzahl, 85.000 Stück hat es gegeben und da wurde das erste Mal die Lebensrealität und das Lebensgefühl von jungen Wiener und Wienerinnen mit Migrationshintergrund beschrieben. Und zwar von ihnen selber. Vorher war das ja meistens so, es gab vielleicht in Tageszeitungen so eine Integrationsseite. Und dann wurde da halt irgendwie reingepackt und dann haben halt irgendwelche Journalistinnen und Journalisten, die keinen Migrationshintergrund dann da über die geschrieben. Und Biber hat es komplett umgedreht. Biber hat von innen heraus geschrieben, das war noch meistens, ich glaube da war überhaupt kein Journalist oder Journalistin so richtig dabei, außer der Simon und wahrscheinlich viele Publizist Geschichten identifizieren. Gleichzeitig kann man auch ganz andere Geschichten machen, wenn man mehrsprachig unterwegs ist in Wien und in Österreich. Man hat auch einen ganz anderen Zugang, weil man auch gewisse kulturelle Codes kennt. Ganz wichtig, Biber war ja nie so dieses Elite-Ding, sondern immer Straße, also Journalismus von unten und trotzdem preisgekrönt. Also zum Beispiel eben so eine Geschichte, vom Küssen kriegt man Aids, die Sexlügen unserer Eltern. Klassische Geschichte, klassische Biber-Geschichte, aber auch hier, ich habe das jetzt, weil es gibt es ja leider nicht mehr online, also bitte entschuldigen Sie es ein bisschen, nicht ganz so schön teilweise, aber hier die ganz groß preisgekürte Geschichte von Melissa Erkurt, Haram-Bruder, also Generation Haram. Aber auch wir Kinder vom Gemeindebau oder meine Tochter, meine Perle, wie zum Beispiel auch von Müttern patriarchale Strukturen weitergetragen werden und wie das zum Beispiel war da glaube ich auch dabei, genau, also wie sich das bei der Erziehung auswirkt, ja, ob man zum Beispiel nicht das Tampon benutzen darf. Und in solchen Geschichten haben sich sehr, sehr viele Leserinnen und Leser wiedergefunden. was vorher noch nicht sichtbar gewesen ist, und zwar aus einer ganz anderen Perspektive. Und andererseits passiert ja auch, wir werden gesehen. Das war eigentlich immer das, was man ja nicht sehen sollte, was irgendwie weg sein sollte. Und da wurde es plötzlich aufs Cover gehoben mit ganz tollen Fotos. Also die Bildebene war bei Biber immer extrem wichtig. Und da passiert eine Aufwertung und auch ein Empowerment. Es wurde auch dieses Beidessein, wir haben es oft so die Checker, Checkerinnen zwischen den Welten genannt. Und diese Perspektive verändert natürlich die äußere Wahrnehmung. Also ich glaube halt auch viele, die jetzt keinen Migrations-Background haben, haben sich das Bibel genommen und haben sich irgendwie gedacht, ach so, es gibt gar nicht die einen Migranten. Also ich meine, ich bin ganz oft früher auch noch angerufen worden, ja, was sagen denn die Migranten jetzt dazu? Also, ja, die haben auch nicht alle eine Meinung. Dadurch werden Stereotype durchbrochen. Und gleichzeitig passiert aber auch eine Selbstermächtigung über Klischees. Also sie können selber steuern und es wird sozusagen nicht von außen, sondern von innen heraus damit umgegangen. Extrem wichtig, Role Models zu sehen. Ich glaube auch der Herr Czartak hat erwähnt, wie wichtig es für ihn gewesen ist, dass der Fatin Akin, der Regisseur war, dass das einfach möglich ist. Es ist extrem wichtig und das fällt mir in deutschen Medien und auch vielen, vielen, das kam auch eben in meiner Geschichte vor, vielen Österreichern auf, in Deutschland sind Migrantinnen und Migranten und auch komplizierte Namen im Fernsehen extremst präsent. Und sie moderieren auch große Nachrichtenmagazine und nicht nur irgendwelche Randmagazine. Also diese Role Models, die Sichtbarkeit ist sehr, sehr wichtig, um eben andere auch zu empowern und gleichzeitig halt auch um dieses Bild, gerade bei Frauen passiert ja oft dieses Bild der ewig unterdrückten Migrantin. Und wenn sie selbst ihre Geschichten erzählen können, anstatt dass jemand anders sie erzählt. Ja, das habe ich schon gesagt. Also eben Mehrsprachigkeit als Assets begriffen werden, kulturelle Codes. Es gibt ja auch ganz viele Jugendliche, die gar nicht wussten, also die wachsen mit Serbo-Kroatisch auf, mit Tückisch oder mit Arabisch und schreiben das aber nicht in ihren CV oder in ihren Lebenslauf rein. Weil das so abgewertet wird. Es gibt da eine Unterscheidung, das hat mir letztens eine Freundin gesagt, nämlich in Armutsmehrsprachigkeit und Elite-Mehrsprachigkeit. kommt es in den Lebenslauf, aber so bei anderen Sprachen wie eben Türkisch oder Serbo-Kroatisch, dann sollte es ja eigentlich wieder versteckt werden, weil man erfährt ja im Alltag die ganze Zeit, sobald man es auf der Straße spricht oder wenn man es auf dem Pausenhof sprechen soll, ja bei uns wird Deutsch geredet. Und wichtig natürlich auch ist, und das hat sich durchgezogen, also egal wer bei Biber gearbeitet hat, es kamen immer diese Identitätsgeschichten. Jeder hat das erstmal, und wir haben sie auch dazu eingeladen, was willst du schreiben? Deine Story-Vorschläge. Und viele, auch wenn der Background noch so unterschiedlich war, viele haben sich dann doch gleich in diesem Anderssein gefühlt. Was dann sozusagen zu dem zweiten großen Standbein von Biber geführt hat, nämlich zu der Journalismus-Ausbildungsakademie. Die hat 2011 gestartet. Damals, ich kann mich jetzt nicht erinnern, es gab extremst wenige Journalistinnen und Journalisten mit Migrations-Background. Und man wollte einfach die Medien diverser machen. Und man hat bei Biber gesagt, okay, wir können jetzt diese jungen Leute ansprechen, wir wissen, wie wir sie reinholen, wir machen sie fit und liefern ihnen das Sprungbrett, dass sie dann nach zwei Monaten bei Biber zum Beispiel zum Kurier gehen, zu den Salzburger Nachrichtengen, zum ORF gehen. Und das hat Erfolg gehabt, weil wenn man sich teilweise inzwischen umschaut, erkennt man sehr, sehr, sehr viele Ex-Biber-Journalistinnen, die in den großen Redaktionen sitzen. Und wichtig war, oder halt auch, oder nicht nur, genau, also auch zum Beispiel zu Siemens oder ins Bundeskanzleramt, also auch in die Kommunikationsabteilung. Und dann war natürlich ganz toll, dass wir auch eine Kooperation, das war so ein bisschen wie der Ritterschlag, ich weiß auch nicht mehr genau, wann das war, 2000, ich bin so schlechte Zahlen, 2020, glaube ich, mit jetzt, also eben mit Deutschland gemacht haben. Jetzt ist das junge Magazin von der Süddeutschen Zeitung. Und dass wir auch junge Talente zu ihnen schicken konnten. Und ganz spannend war, weil ich meine, jetzt hat ein extrem coolen, jungen Journalismus gemacht. Und viele kamen dann auch zu uns und haben gesagt, wir sind erst dort, also wir sind halt erst spät drauf gekommen, weil wir hatten auch schon eine Textkooperation. Also oft sind Texte, die bei Biber erschienen sind, auch bei Jetzt erschienen und viele haben dann halt erst später gemerkt, ach, die sind eigentlich von Biber. Also es war sozusagen dieser Identifizierungsaspekt, den hat Biber vor allem gebracht. Und viele haben sich beworben oder auch dann später bei Jetzt beworben, weil sie sich in diesen Bibertexten wiedergefunden haben. Und ich glaube, das ist ganz, ganz wichtig auch, was man für das Medienmachen begreifen will. Die Leute müssen sich darin irgendwo wieder erkennen. Das sind zum Beispiel Geschichten, die entstanden sind. Also Jugo mit Porsche. Wie das halt ist, wenn man zum Beispiel ganz klassisch die Eltern eine große Putzfirma haben und dann, also Jugo mit Porsche, ja, also wie das halt ist, wenn man zum Beispiel ganz klassisch eigentlich so, die Eltern eine große Putzfirma haben und dann, wie können sie es nur wagen, sich von dem verdienten Geld einen Porsche zu kaufen, ja, also was das dann sozusagen für Erlebnisse gibt, ja. Große Geschichte hat uviel Zuspruch gehabt. Oder eben halt auch, hier ist es der Alaba-Effekt, wir haben das vielleicht eben den Arabella-Kies-Bauer-Effekt, also sie hat gesagt, mein Leben als Bounty, ja, außen schwarz, innen weiß, oder auch ganz klassische, ja, ich bin ein Kind von meinen Eltern mit Migrationsbackground, die vielleicht hier wirklich hart gearbeitet haben als Gastarbeiterin oder in, also wirklich eher in prekären Jobs und dann dieser Druck da ist, du wirst Arzt, Anwalt oder eine Enttäuschung. Also das sind Geschichten, die abholen, weil sie halt viele erleben. Und halt auch eine Geschichte, die haben wir zusammengeschrieben mit einer Schülerredakteurin, also die habe ich damals zusammengeschrieben, Burnout mit 16, und die dann auch ein paar Preise abgeholt hat. Und wir haben die Stipendiaten, haben wir sie immer genannt, immer direkt mit in die Redaktion geholt. Ganz flaches Recruiting. Da ging es jetzt nicht um den Lebenslauf oder um sonst was, sondern eigentlich eher nur, was willst du machen? Schick mir deine drei Story-Ideen. Ganz flach, weil wir wollten ja gerade diejenigen abholen, vielleicht auch diejenigen abholen, die noch nicht mal wissen, was ein Journalist oder was eine Journalistin ist, die das gar nicht aus dem Elternhaus kennen. Also eine ganz, ganz andere Perspektive einbringen. Ja, also wie gelingt dann diese diverse Redaktion? Also man muss vor allem wirklich viel mehr tun als jetzt. In Österreich schaut man ja immer gern so nach Deutschland und denkt sich, da ist alles besser. Aber jetzt haben wir ja gesehen, da ist ja auch gar nicht alles unbedingt besser. Selbst bei diesen großen Medienhäusern, also man muss viel mehr tun als jetzt. Vor allem muss man halt die Leute auch rekrutieren. Man muss sie holen. Dann kann man sich natürlich fragen, ja, aber wie holt man sie denn? Wie kriegt man sie denn? Wen spricht das denn überhaupt an? Also wenn sie vielleicht das Medium gar nicht selber lesen, indem man halt eben auch Inhalte macht, die sie interessieren. Das ist ganz wichtig. Also Storys, Themen, der Zugang, diese Identifikation braucht es. Dann, was ich eben gesagt habe, man muss Role Models machen, man braucht diese Sichtbarkeit und gleichzeitig auch selber sich die eigene Sensibilisierung bringen. Also eben, dass man vielleicht auch sich selber mal an die Nase fasst und sich denkt, ja, natürlich, Österreicherinnen müssen nicht eben nur so und so heißen, sondern Österreicherinnen können auch Emin und Ilka und Delna und Esser oder so heißen. Was ich gesagt habe, eben gewisse Standards einzuführen, dass man bei Namen nachfragt, Sprachnachrichten schickt, einfach ein Interesse zeigt. Nachrichten schickt, einfach ein Interesse zeigt. Vielleicht auch Meldesysteme einzuführen. Also, dass wenn sich jemand innerhalb der Redaktion, und das ist auch schon vorgekommen, wir schicken dann halt vielleicht jemanden in eine große Redaktion und die sagen, will ich nie arbeiten. Fühle mich überhaupt nicht wohl. Ich bin da die Einzige, die irgendwie anders ist. Und dann werde ich auch noch komisch behandelt oder vielleicht fällt auch was vor. Sie wissen aber nicht, wo Sie sich hinwenden können. Und das wird dann halt auch nicht verstanden, was ich gesagt habe. Also vielleicht braucht es auch einfach Beschwerdesysteme, Meldesysteme, die das gut aufnehmen. die das gut aufnehmen. Und ganz wichtig, es braucht halt eben nicht nur eine Person, weil eine Person ist zu wenig. Dann passiert nämlich oft genau das, dass diese Person sich anpassen will, um eben sich nicht aufzufallen. Und das, was der Ilka Tschatak gesagt hat, eben dieser Verantwortung, sich wirklich bewusst zu werden, das ist ja, glaube ich, auch so ein Appell an die Medien und den habe ich echt schön gefunden, weil ich mir gedacht habe, ja, da ist wirklich eine große Verantwortung da und dann, man sieht ja auch, dass was Positives passiert, zum Beispiel und das habe ich jetzt toll gefunden, wirklich große, große Medien oder auch die Tagesschau und so, die schreiben dann, ja, Ramadan Mubarak, Also, dass einfach zu Selbstständlichen, dass sowas vorkommen kann, dass wir da auch mitmachen. Das finde ich zum Beispiel ein sehr schönes Best Practice. Ja, vielleicht nochmal so, auch nochmal zum Mitmachen, also eben Migranten beschäftigen eben auch dieselben Themen wie Nicht-Migranten, also man kann eben auch in seinen eigenen Zugängen immer, da muss man aufpassen, wer sind meine Protagonisten, wer sind meine Experten, wer ist bei welcher Story abgebildet. Ich glaube, da fällt mir auch der Standard sehr positiv auf, der wirklich bei durch die Bank welchen Themen schaut, dass er halt diverse Menschen abbildet. Dass man halt nicht irgendwie denkt, okay, immer jemand mit schwarzer Hautfarbe oder irgendwie immer jemand oder eine Frau immer die Kopftuch trägt, muss bei einem Migrations- oder Integrationsthema abgebildet sein, kann aber natürlich auf gar keinen Fall bei einem Familien- oder was weiß ich, rechtlichen Thema abgebildet sein. Also, dass man da seine eigenen Schranken auch einfach mal und die habe ich natürlich auch, die haben wir alle, durchbricht. Ja, ich bin irgendwie kurz. Aber das macht nichts, oder? Ja. Meine These, ja, also wäre es dem Ilke anders gegangen und da fehlt sogar der Punkt, wären mehr Absolventen in der Biberakademie in den Redaktionen gesessen. Ich würde sagen, ja. Und es braucht eben mehr als einen. Danke. Ja, vielen Dank, Delna Antja Tatic. Ich musste bei Ihrem Vortrag ganz oft denken an den Martin Wassermeyer, nämlich schon an den Vortrag von ihm und zum Thema Gesellschaft und Ausgrenzung. Wie schlimm das eigentlich ist, wenn man sich ausgegrenzt fühlt als Migrantin, als Migrant oder einfach hier in Österreich geboren, aber was das auch mit unserer Gesellschaft macht, wenn wir eigentlich die Bilder immer wiederholt werden, die wir kennen und Migration eigentlich kein Thema ist und kein Platz ist für Menschen von anderen Ländern. Diesen Bogen wollen wir jetzt auch spannen, indem ich die drei Hauptvertragenden nach vorne bitte. Wir haben auch ein Handmikrofon, kein Problem. Eins sehen wir ja nicht. Eine kurze Pause, ja. Okay, ja, wir sind in der Zeit sowieso vorgeschritten. Ich kann mir vorstellen, dass mehrere das Bedürfnis haben. Okay, gut, dann machen wir eine kurze Fünf-Minuten-Pause, sofern das irgendwie möglich ist. Und genau, bitte kommen Sie wieder ganz rasch retour. Ja, danke schön. Dann starten wir in die Diskussionsrunde. Und ich bin mir sicher, es haben sich einige Fragen aufgestaut. Wer hätte denn eine Frage an die drei Referentinnen? Mir geht etwas im Kopf herum. Ich weiß jetzt nicht, ob ich es schaffe, eine Frage zu formulieren. Wir haben doch in Österreich seit vielen Jahrzehnten Erfahrungen mit einem Josef Zschapp, mit einem Pussek, mit einem Franiski, mit einem Ursulitsch und so weiter. Und eigentlich haben wir damals vor 40 Jahren nie gefragt, wo bist du her? Das waren immer typische Österreicher. Warum ist das jetzt so anders geworden? Hängt das zusammen mit der Tradition der K&K-Monarchie, dass diese Namen vielleicht aus der Monarchie noch kommen? Hängt das zusammen mit den Vornamen? Weil das war ein Franz und ein Josef und ein Erwin Busseck zum Beispiel. Oder ist es eine Sache, die über Generationen eigentlich dann sich verändert? Die Frage ist sicherlich an mich gerichtet. Ich finde, Sie haben sie eigentlich auch selbst schon ganz gut probiert zu beantworten. Ich kann das jetzt natürlich auch nicht beantworten. Der Vorname der Fall ist, was wir ja auch aktuell sehen, ist, dass gewisse Namen und gewisse Sprachen für etwas stehen, also eine Bewertung bekommen. Also das ist halt eben vielleicht ein türkischer Name oder halt eben ein Name, der irgendwie vom Bosnisch oder Arabisch oder aus der Richtung kommt, eine gewisse Assoziation hervorruft, die vielleicht dann eben sagt, das ist mir zu fremd, das ist ganz anders, als ich das bin. Und dass daher die Ausgrenzung passiert eher als sozusagen, wenn es wenn es nur der Nachname ist und sonst kein anderes Anderssein vorkommt. Ich weiß nicht, ob das Ihnen irgendwie hilft. Ich kann vielleicht ganz kurz noch ergänzen, eine kleine Erinnerung an das Jahr 1998. Österreich war dabei bei der Fußball-Weltmeisterschaft. Damals hat Ivica Vastic in der Gruppenphase den Ausgleich erzielt, weswegen Österreich quasi in die K.O.-Phase gehen durfte. Die Kronen-Zeitung hat am nächsten Tag getitelt, Ivo, jetzt bist du ein echter Österreicher. Der musste sich verdienen. Genau, also für die Leistung für das Land. Ich würde jetzt trotzdem einen Platzwechsel ersuchen, weil falls die dritte... Ja, das sage ich auch noch mal. Dankeschön. Also ich habe noch einen weiteren Aspekt dazu, dass meiner Einschätzung nach es schon eine Veränderung dadurch gibt, dass die FPÖ einfach so sehr auf dieses Thema Fremdsein seit Jahrzehnten hinarbeitet und dass sich das einfach auch verfängt, dass der, die Österreicherin sozusagen darauf achtet, wo nimmt der Fremdsein wahr und das, glaube ich, ein bisschen damit zusammenhängt, wie sehr das getrieben wurde, ehrlich gesagt, von der FPÖ. Dass es jetzt vielleicht noch eher ein Thema ist und in dem Fall von den Ihnen genannten Beispielen, was ja auch genannt wurde, dass die einfach sozusagen im Vordergrund ja eh zugehörig ausschauen, wirken, sprechen und dass man dann ein bisschen den Nachnamen in den Hintergrund schiebt. Aber dass, glaube ich, eben Vorname eine Rolle spielt, Akzent eine Rolle spielt und heute viel mehr darauf geachtet wird, einfach weil das von einer Partei einfach in den Vordergrund gestellt wird, dass es uns gibt und sie gibt sozusagen und dass das irgendwo auch bei manchen Menschen im Kopf ist. Vielleicht darf ich da auch nochmal ganz kurz ergänzen, weil ich das ja auch versucht habe, in meinem Beitrag herauszustreichen, diesen Gegensatz zwischen Gemeinschaft und Gesellschaft. Es kommt nicht von ungefähr, das ist mir jetzt auch eingefallen, weil die Julia das mit der FPÖ erwähnt hat, dass extreme Rechte ja aus ihrer Logik zu Recht auf diese Volksgemeinschaft setzen. Da wird quasi eine Gemeinschaft geschaffen, wo du entweder Teil bist oder eben nicht Teil davon bist. Und diese Namensgebung, dieses Othering, von dem auch Adelna gesprochen hat, schaffen, wo du entweder Teil bist oder eben nicht Teil davon bist. Und diese Namensgebung, dieses Othering, von dem auch Adelna gesprochen hat, ist ja ein wichtiger Mechanismus, um diese Volksgemeinschaft oder diese Gemeinschaft zu schließen. Umso wichtiger ist es ja dann auch im Sinne der Gegenstrategien oder wie kann ich jetzt demokratiepolitisch dem entgegenwirken, diese Idee der Gesellschaft wieder stärker nach vorne zu rücken. Und auch spannend, dass es in Österreich so anders ist, dass wir in Österreich, also im Vergleich zu Deutschland, eigentlich noch weniger bunt sind in unserer Medienlandschaft, so wie Sie das gesagt haben. Ja, also es ist sicher so und es wird halt auch vor allem von aus Österreich so wahrgenommen. Also ich weiß noch, dass sozusagen auch so vorgekommen ist, wie wow, in Deutschland dürfen sogar Regisseure vom Tatort ja türkischen Migrationsbackground haben. Ja so, das ist dort erlaubt. Wahnsinn, Wahnsinn. Vielen Dank. Gibt es eine weitere Frage? Vielen Dank. Gibt es eine weitere Frage? Eine Frage. Eine Frage. Hängt denn nicht damit aus, dass Deutsche mit anderen fremden Ländern zu tun haben als Österreich? Mit der Kolonisation. Ich glaube, dass sie mit dem zusammenhängen. Insbesondere in Frankreich würde ich das sagen. Merkt man das auch, wenn wer oft in Frankreich ist? Können Sie da etwas dazu sagen? Ja, also Frankreich ist auf den ersten Blick tatsächlich multikulturell, aber gleichzeitig hoch rassistisch. Also das hat auch die Kehrseite. Also du hast schon recht. Natürlich mit diesem kolonialen Hintergrund gibt es eine gewisse Vertrautheit, aber gleichzeitig ist das koloniale Prinzip ja darauf aufgebaut, der Ungleichheit. Wir, die Kolonialherren, auch postkolonial sind die Herren und alles andere muss uns für unsere Toleranz dankbar sein. Das ist das Prinzip. Ich möchte... Marina Wetzelmeier von Radio Froh. Ich hadere ein bisschen damit, dass ich einen österreichischen Nachnamen habe. Ich könnte auch einen anderen haben. Aber leider hört man das jetzt nicht so heraus, dass ich Migrationsbackground habe. Und ich möchte mich erstens bedanken bei Ihnen für den Vortrag. Also Sie haben in vielen Punkten so aus der Seele gesprochen und das hat gut getan, das zu hören und zu sehen. Danke dafür erst einmal. Ich habe aber eine Frage, die sich auf den zweiten Vortrag bezieht, nämlich wurde da dieser Fall in Favoriten erwähnt, wo mit dieser Veranstaltung, zu der die FPÖ geladen hat und wo dann Journalisten und Kameraleute von den Beteiligten angegriffen worden sind und dieses betroffene Medium hat ja das auch auf Social Media dann gepostet und die Kommentare dazu waren gemischt, aber da hat man durchaus einige Kommentare gelesen, wo das ja dann verteidigt worden ist, dass man die Journalisten angreift, weil der Kameramann hat ja provoziert oder Journalisten, die sind sowieso lästig. Und das ist jetzt kein Einzelfall, das ist ja gerade in Bezug auf Demos ist das immer wieder so eine Reaktion. auf Demos ist das immer wieder so eine Reaktion. Und für mich ist das eben auch schwierig, wenn man sagt, man ist Journalistin und im Alltag gibt es immer wieder so Situationen, dass man eine Person interviewt und die sagt dann am Schluss, aber schneidest du das eh nicht, verfälschst du das eh nicht, was ich gesagt habe. Also so ein Misstrauen gegenüber Journalistinnen und Journalisten. Wie kann man, das ist vielleicht eine große Frage, aber wie kann man dir dieses Vertrauen herstellen oder diese Bewegung, da das wieder ein bisschen einfangen und sagen, na, es gibt Leute, die machen einfach gute Arbeit und hört es denen zu oder lest diese Zeitungen oder schlitt ein Abo ab, dann habt ihr Qualitätsjournalismus. Also ist in der Tat eine große Frage natürlich, schlitt ein Abo ab, dann habt ihr Qualitätsjournalismus. Also ist in der Tat eine große Frage, natürlich. Ich möchte noch sagen, dieser Fall, dieser Vorfall bei der Demo, das ist noch ganz neu und der ist noch nicht abschließend geprüft. Das ist nur das, was ich bis jetzt auch bekommen habe. Es wurde Reporter in den Grenzen gestern gemeldet. Wir haben halt das gesichtet, was bis jetzt an Material da war. Also das ist noch nicht klar, wie der Vorfall gelaufen ist. Dazu mehrere Aspekte. Also das eine ist, dass es eine öffentliche, also es war eine Parteiveranstaltung. Die Partei hat selbst Medienvertreter dazu eingeladen. Muss man halt auch dazu sagen. Also es war jetzt nicht so, dass die Medien jetzt irgendwie da hingekommen sind und gesagt haben, wir filmen da jetzt irgendwie heimlich eine Demo, sondern es war eine angemeldete Parteiveranstaltung. Die Pressesprecherin hat Medienvertreter dazu eingeladen zu kommen. Und sie war auch diejenige, die sich dann dazwischen gestellt hat. Und hat auch die drei, vier aggressiven Demonstranten darauf hingewiesen, dass es eine medienöffentliche Veranstaltung ist. gibt in Österreich kein Recht, nicht gefilmt zu werden, wenn ich auf eine öffentliche Demo gehe. Das muss man halt auch wissen, wenn ich sage, ich gehe auf eine öffentliche Demonstration. Es muss mir klar sein, dass ich vielleicht fotografiert und gefilmt werde. Das ist einmal einfach die Grundlage dafür. Ich persönlich, ich habe das dann auch auf Twitter geschrieben, ich kann aber sehr gut nachvollziehen, dass wenn ich mein Demonstrationsrecht wahrnehmen möchte, ich jetzt nicht deswegen sage, deswegen darf mich jetzt jeder interviewen und filmen. Also ich verstehe auch ein Unbehagen, wenn ich sage, ich bin dort als Bürgerin und möchte mich zu einem Thema demonstrativ äußern oder möchte protestieren, heißt das nicht automatisch, dass mir jeder die Kamera ins Gesicht halten kann. Also es ist etwas, wo ich glaube, um jetzt auf diese Frage zu kommen, wie können wir dieses Verhältnis auch wieder besser entspannen und das Vertrauen herstellen. Ist einmal der Respekt von Journalistinnen, Kameraleuten, Fotografinnen, dass ich eben, wenn ich merke, jemand möchte das, nicht auch sofort weggehe. Also ich kann niemanden zwingen, ihm jetzt da mit der Kamera irgendwie zu sagen, aber du musst jetzt mit mir reden. Ist aber auch nicht passiert bei dem Vorfall. Also das, was ich gesehen habe, war, dass diese Demonstranten auf die Kamera zugekommen sind und gesagt haben, sie sollen verschwinden. Das ist der Aspekt, wo eigentlich die Polizei einschreiten hätte müssen, nämlich um das Recht der Pressefreiheit zu schützen. Es war ein medienöffentlicher Termin. Die Polizei müsste dafür sorgen, dass die Kameraleute ungehindert arbeiten können. Ist nicht passiert, was ich gesehen habe bis jetzt. Und war auch nicht das erste Mal. Wir haben die letzten zwei Jahre einiges an Bildmaterial von Demonstrationen bekommen, wo man eben sieht, und diese Fälle liegen auch bei Gericht, dass die Polizei nicht verhindert hat, dass Berichterstatterinnen wirklich mit Gewalt an der Ausübung ihrer Arbeit gehindert worden sind. Das heißt, es gibt Fälle, wo die Polizei zugeschaut hat und auch eingeklatscht hat mit Demonstrierenden nachher. Das heißt, das ist einmal ein anderer Aspekt. Wie kann ich den Berichterstatter schützen? Zu dem Punkt, dieses Misstrauen ist natürlich in einem gewissen politischen Milieu besonders groß geworden, nämlich besonders schnell rasant gewachsen in der Pandemie. Dieses, dass man eben nicht gefilmt werden will, wenn ich bei einer Anti-Corona- Demonstration bin, weil ich sage, es ist meine persönliche Meinung, ich will aber jetzt nicht, dass alle meine Kollegen, Nachbarn wissen, dass ich gegen das Impfen bin oder fürs Impration bin, weil ich sage, es ist meine persönliche Meinung, ich will aber jetzt nicht, dass alle meine Kollegen, Nachbarn wissen, dass ich gegen das Impfen bin oder für das Impfen bin, was auch immer. Das heißt, da habe ich schon den Eindruck, dass da ganz viel passiert ist in dieser Zeit und dass es von gewissen Menschen, die in der Politik sind, die gerne Stimmung machen wollen, auch bewusst benutzt worden ist, dieses Misstrauen zu verstärken und zu sagen, die lügen, die verfälschen das, was ihr sagt, die kürzen das ab, ihr werdet als Trottel hingestellt, wenn ihr was sagt. Und das wurde natürlich dieses Narrativ sehr stark gemacht. Ich bin überzeugt, dass die Grundlage dafür ist, dass eben Medienschaffende sozusagen einfach offen sind, dass sie fair sind, dass sie respektvoll sind, dass sie offenlegen, wie sie arbeiten, dass sie auch sagen, hey, okay, ich merke, sie wollen nicht interviewt werden, ist in Ordnung. Das ist die eine Seite, die wir halt beeinflussen können. Und der andere wäre einfach, dass ich darauf poche als Reporter ohne Grenzenvorstand, dass die Polizei die Arbeit von Medienschaffenden schützt in dem Rahmen. Wir haben auch Angriffe von Körperverletzungen bekommen die letzten zwei, drei Jahre, die vor den Augen der Exekutive passiert sind. Aber grundsätzlich geht es um Vertrauen wieder aufbauen, indem man sagt, wie arbeitet man und dass ich jemanden auch nicht zitiere, filme, der das nicht möchte. Und auch bis zuletzt, also ich habe das in meiner Arbeit jetzt gerade viel, weil ich mit sensiblen Informantinnen arbeite gerade, dass ich ihnen bis zuletzt auch das Recht einraume, bis einen Tag bevor es gedruckt wird, dass sie jederzeit sagen können, ich möchte raus aus der Berichterstattung. Dass diese Möglichkeit, diese Macht immer bei ihnen bleibt. Ja, wir haben noch eine Frage hervor. Ich hätte eine kurze Frage bezüglich der Unabhängigkeit. Ich habe jetzt das geschaut, Dossier ist ein GSMBH. Es gibt in Österreich eigentlich kein Gemeinnützig, aber es gibt in Österreich eigentlich, in Deutschland gibt es die FAZ, keine gemeinnützige Genossenschaft, wo man sozusagen auch den Besitz auf eine breitere Basis stellen würde. Dass man sozusagen die Leser zum Besitzer macht mit Kopfstimmrecht. Danke für die Frage, weil das auch ein großes Thema, glaube ich, in der Zukunft wird. Die Frage ist, Journalismus kann auch gemeinnützig sein, weil das würde sehr viel bedeuten in der Sinne der Finanzierung, der Besteuerung etc. Dossier wurde als Verein gegründet, also Verein für Investigativen und Datenjournalismus und hat drei, vier Jahre später eine GmbH dazu gegründet. Alle Gesellschafter sind die Dossiergründungsmitglieder aus dem Verein, weil wir über den Verein unsere Weiterbildungsangebote abwickeln. Wir haben vor ein paar Jahren eine lange Diskussion gehabt und einen Prozess eigentlich, ob wir eine Genossenschaft gründen wie in Deutschland. Wir haben auch uns mit Kollegen von der Taz ausgetauscht, wie das damals war. Es ist nur leider das Genossenschaftsrecht in Österreich ein anderes als in Deutschland. Wir haben auch uns mit Kollegen von der Taz ausgetauscht, eben wie das damals war. Es ist nur leider das Genossenschaftsrecht in Österreich ein anderes als in Deutschland. Und für uns war dann das ausschlaggebende Argument, das nicht zu machen, das war vor vier, fünf Jahren, weil alle Genossinnen sozusagen auch Haftungsanteile hätten. Das heißt, wenn wir in Konkurs gehen würden, weil wir von der OMV geklagt werden, müssten alle Genossinnen mitzahlen und das wollten wir nicht. Das war der Unterschied. Dankeschön. Ich würde sagen, wir nehmen noch zwei Fragen auf. Ich habe die Frage zur Finanzierung im Medienbereich, vor allem bei den Privatmedien, in Bezug auf vierte Säule der Demokratie. Gerne korrigieren, aber meines Kenntnisstandes nach sind Privatmedien ungefähr in der Hand von zwölf Familien in Österreich im Wesentlichen. Wenn man sagt, man will die Mächtigen kontrollieren, ist es dann wirklich der richtige Rahmen, das so zu setzen? Also dass man über Medien als Kontrolleure der Macht spricht und gleichzeitig die Mächtigen eigentlich die BesitzerInnen dieser Medien sind? Ich würde jetzt mal den ORF ausklammern, aber eben die Privatmedien, ja. Ja, wahrscheinlich du besser als ich. Also ich weiß jetzt zum Beispiel nicht, wie viele Familien es sind, aber es sind wirklich sehr wenige, bei der die Marktkonzentration einfach liegt. Das wissen wir wahrscheinlich eh alle. Ist ein großes Problem. Also fließt auch immer wieder rein in diese Bewertung zum Beispiel der Medienfreiheit in Österreich, in diesem globalen Presseindex, dass das bei uns so konzentriert ist. Grundsätzlich lege ich meine Hand ins Feuer für ganz viele Redaktionen, für die Menschen, die dort arbeiten, dass sie nach journalistischen Kriterien arbeiten. Und dass diese Einmischung, glaube ich, in den meisten Fällen, wie man sich das von Ausführungen vorstellt, nicht stattfindet. Also ich kenne eigentlich aus allen Medienhäusern Leute ganz gut. Also ich weiß von den Fällen, die es gibt. Ich weiß von den Medienhäusern, wo das tatsächlich passiert. Also es passiert, aber es passiert weit weniger, glaube ich, als man das allgemein annimmt, weil oft ein sehr guter, also entweder gibt es ein Redaktionsstatut, was sehr stark ist oder du hast auch Redaktionsrätinnen, die auch dafür einstehen. Aber ja, es ist natürlich ein Problem, wenn die Macht sozusagen journalistisch etwas zu verbreiten in der Hand von wenigen liegt. Also dieses Elitenthema gab es aber auch vor 100 Jahren schon in Amerika. Also ist ein Problem. Deswegen ist auch die Frage, wie kann man Journalismus gemeinnützig oder öffentlich-rechtlich sozusagen besser organisieren. Deswegen auch dieser Aspekt mit dem Thema gemeinnützig. Also es gibt in Deutschland schon sehr lang viel mehr Vorstoß in die Richtung, Journalismus als gemeinnützig anzuerkennen, was eben auch öffentliche Förderung anders bedeuten würde. Absetzbarkeit, Besteuerung etc. ist bei uns noch lang kein Thema. Aber wäre ein Vorstoß, dass man sagt, welche Kriterien im Journalismus entsprechen denn dem Gemeinwohl? Weil zum Beispiel im investigativen Journalismus ist völlig klar, das Geld, was da reingeht, kann man nie eins zu eins durch Abos oder was auch immer rückvergüten. Das geht einfach nicht. Aber ich habe den, also der Ausdruck im Englischen ist the merit good, also dass ich sage, ich habe eigentlich ein Gemeinwohlnutzen. Das heißt, wenn über Reformen in der Bewährungsarbeit zum Beispiel berichtet wird und das dazu führt, dass in Zukunft es zu weniger Verbrechen kommt in dem Bezirk, dann haben alle was davon, auch wenn ich dieses Medium nicht mitfinanziert habe zum Beispiel. Also das ist die Grundlage dieser Diskussion, ob das auch ein Gemeinwohlgut ist eigentlich. Aber natürlich nicht alles, was sich Journalismus nennt, würde darunter fallen. Vielleicht darf ich da ganz kurz noch ergänzen, dass auch innerhalb des nicht kommerziellen Rundfunks die gemeinnützige GmbH ein beliebtes Modell ist. DorfTV ist eine gemeinnützige GmbH, einige freie Radios sind gemeinnützige GmbHs. Das macht Sinn, weil schon alleine im Hinblick auf das Lizenzverfahren die Kommunikationsbehörde ja gerade von den kleinen Rundfunkveranstaltern eine breite Trägerschaft nachgewiesen haben will. Und das ist natürlich möglich, indem wir auch Gesellschafter haben oder uns nach Gesellschafterinnen und Gesellschaftern umsehen, die tatsächlich im Kulturbereich, in der Kunst, in Sozialinitiativen, wo auch immer, quasi dann diese breite Trägerschaft auch tatsächlich bilden. Gut, Dankeschön. Eine Frage haben wir hinten noch. Das Thema heißt Medien und Demokratie und ich bin der Meinung, es hat einige sehr gute Querverbindungen im Bereich Österreich gegeben und da sind sie ja super herausgearbeitet worden. Aber eine Frage wäre für mich ein bisschen drüber, international. Wie schaut es da aus mit den internationalen Presseagenturen? Wie werden diese übernommen? Wie werden diese von den öffentlich-rechtlichen Medien übernommen? Wie weit gibt es dort eventuell Möglichkeiten, das zu überprüfen, um die Einflussnahme der Politik zu hinterfragen. Julia, ich schaue dich an. Also ich arbeite jetzt schon seit einigen Jahren nicht mehr in der tagesaktuellen Berichterstattung. Als ich noch dort tätig war, also ich war auch eine Zeit lang in der Außenpolitik, wo Agenturmeldungen eine große Rolle spielen. Einfach aus dem, wieder zur Finanzierungsfrage, wer kann sich denn KorrespondentInnen leisten. Das heißt, es gibt ganz gute Organisationsformen, in denen sich KorrespondentInnen zusammenschließen und ihre Beiträge dann über eine Plattform auch verschiedenen Medien anbieten und so weiter. Aber es ist ein riesen Dilemma eigentlich, dass es halt schon die großen drei, vier, wo man sagt, wir müssen auch darauf vertrauen, dass die internen Kontrollmechanismen funktionieren. Also wenn ich sage, AP, APA, AFP, also diese großen Nationalen, wo einfach bis jetzt die Qualitätsstandards sehr hoch sind, auf die muss man sich verlassen können. Ist aber auch, also ich sage jetzt mal in den Redaktionen, wo Leute sitzen, die sich gut auskennen, in den Regionen, über die sie arbeiten zum Beispiel, deswegen ist ja auch so eine Spezialisierung so wichtig und dass ich tiefer in ein Thema komme. Also Südamerika-Spezialistinnen, die wissen sehr wohl, dass es Agenturen gibt, auf die ich mich nicht verlassen kann. Also ein Beispiel, Venezuela hat gerade die nationale Nachrichtenagentur zugedreht, vor ein paar Tagen, weil sie Einfluss nehmen wollten, weil sie damit gesagt haben, wir drehen sie einfach komplett zu. Also es ist natürlich immer die Frage, aus welchem Land, aber ich sage jetzt mal, aus den großen wird natürlich zugegriffen und grundsätzlich ich, wir arbeiten jetzt nicht mit Agenturmaterial, aber wir schauen schon vielleicht was nach, was in der APA gelaufen ist einmal, aber wir überprüfen es schon. Ja, danke schön. Es gibt noch einige Fragen, aber wir sind vorgeschritten in der Zeit. Ich sage vielen Dank an die zwei Hauptreferentinnen, die jetzt dann weg müssen. Aber wir haben nachher noch nach den Workshops die Möglichkeit, Martin Wassermeyer wird noch da sein, und die Workshopleiterin zur Diskussion, zur Erklärung der weiteren Fragen. Dann würde ich Sie ersuchen, dass Sie jetzt in die Workshops rübergehen, in die Workshop-Zimmer, und wir sehen uns dann hier wieder in circa eineinviertel Stunden.