Das gefällt mir sehr gut. Ich weiß, dass noch Sitzplätze vorhanden sind, aber wenn ihr schnell bleibt, dann gibt es mir das Gefühl einer großen Fülligkeit, dass ich ja jetzt... naja, dann sind wir. Ich bin sehr zufrieden mit euch. Und wir... das ist einfach mein Moderationswitz. Einfach loben, loben, loben. Und darum lade ich mich auch nicht wie Aututorinnen und Autoren ein, weil warum? Und heute haben wir zwar die besonders unswider sind, also Sie können sich schon, es kann sich noch einmal aufregen bei mir, wir wollen schwierige Menschen, das heißt Experimentliteratur, die zwieder sind und nicht überlachen über meine schlechten Witze, aber so ist es heute wieder nicht gelungen, dass man schwierige Charaktere mit ekelhaften Texten heute präsentieren können. Im Gegenteil. Denn es ist gleichsam so, dass eine gewisse Frau aus Datenschutzgründen, nenne ich keinen Namen, sie fängt mit Tina an und betreut heute den Büchertisch einen runden Geburtstag hatten und das würde ich jetzt wirklich nicht verdienlichen, es ist eher im Gegenteil gemeint, sie hat vor allem Johanna Seebauer, ich glaube seit fünf Jahren, solange du an deinem Buch schon schreibst, wirst du von der Tina gewünscht und jetzt ist das quasi ein bisschen ein Geburtstagsgeschenk. Alles Gute nochmal, nachträglich. Genau. Wenn du drauf bist, das lasse ich jetzt Happy Birthday absingen. Aber zu fleißig. Nein, aber man kann der Tina auch noch persönlich die Aufwartung machen und Bücher kaufen. Allerdings ist mir schon mitgeteilt worden, dass es könnte der Markt in Wels fast schon gesättigt werden, weil alleine im Talier Wels sind 80 Exemplare verbrieft vom Ninchof, verkauft worden, Content wissen wir nicht, aber deine eigenen Eltern sind quasi extra Elia, sind extra nach Wels gefahren und haben das Buch dort auch noch gekauft, was ich unglaublich süß finde. Sie sind nicht nur deshalb nach Wels gefahren, möchte ich nur klarstellen. Wieso muss ich das jetzt sagen? Das ist der Zauber der Fiktion. Die Fiktion fängt nämlich jetzt schon an. Ich darf als Moderatorin heute wieder auf der richtigen Seite, aber ich liege trotzdem. Ist jetzt der Butting reingekommen? Ja, gut ist. Okay, liebe Damen und Herren, jetzt beginnt der seriöse Teil dieser Veranstaltung. Das sagt mir nachher nämlich, dass ich mich überverplaudert. Recht hat er leider. So, ich wechsel jetzt in Sitzen. Ich freue mich sehr, dass Sie hier sind. Wir machen es heute nicht locker, sondern heute wird es richtig klasse. Wir haben beim Soundcheck nämlich eigentlich schon so schön gesprochen, dass ich mir gedacht habe, das könnte man schon aufzeichnen. Es sind eben, wie gesagt, aber auch wirklich sehr, sehr super Leute bei uns. Ich darf euch jetzt einmal kurz vorstellen. Johanna Seebauer und Elias Hirschl, dazu mal klatschen bitte. Vor der Vorstellung, Büchertisch habe ich gesagt, und diese Veranstaltung findet heute zu meiner großen Freude in Kooperation mit Thalia Wels statt, die wirklich handfest Bürgeln verscherbeln. Das ist ein Wahnsinn. Also, soweit glaube ich, darf man wirklich in einer Kooperationsveranstaltung werben. Man muss eh mit dem zurechtkommen, dass so ein, können wir vielleicht dann auch darüber reden, wie es dir jetzt geht, dass jetzt so ein Warenförmiger Produkt jetzt, das du promoten musst. Ja, ich werde so Kapitalistin, muss ich schon sagen. Ja, so wird man in der Literatur in den Kapitalismus hineingezwungen. Vor allem, wenn man die ganzen Lesungen dann so versteuern muss und das ist ja alles so kompliziert. Ich wohne ja in Deutschland. Aber wir müssen ja kein Honorar zur Ressource. Du wirst lachen manchmal. Ich habe jetzt in der Schweiz Lesungen gehabt und dann denke ich schon so, wenn ich eingeladen werde in die Schweiz, oh Gott, wie ist das nochmal mit den Steuern in der Schweiz? Bitte zahlt mir einfach nichts, weil ich will mit dem gar nichts zu tun haben, ich will nicht irgendwie unabsichtlich Steuerbetrug begehen. Deswegen, das sind so Gedanken, die ich jetzt habe. Die zahlen in kleinen Goldbahnen, ganz kleinen. Echt? Da muss man vielleicht noch ein bisschen, ja. Aber man merkt schon, also das wird halt, als Moderatorin bin ich total gefordert, dass man, erinnert sich bitte daran, dass sie ja lesen sollen. Das war eigentlich schon geplant. Elias Hirschl, ich kenne Elias Hirschl persönlich, der kriegt wirklich von seinem Verlag Bickerl, die man sich drauf bicken kann. Hast du welche mit zufällig? Aber nicht von denen, die waren von der Selina Seemann, eine Freundin von mir, die hat die einfach mal angefertigt, da stand drauf, ich kenne Elia Zirschl persönlich und ich traue mich nie, die hinzukleben irgendwo, weil es total egoistisch ist. Mir gefällt, also er betreibt den totalen Personenkult von sich selbst. Nein, ich nicht. Aber heute ist insofern ein Heimspiel, also er hat schon gesagt, dass die Oma nicht hier drinnen sitzt, die ist nämlich heute bei der Operette, was mir gut gefällt. Also auf der einen Seite Personenkult und dann tust du dich selbst wieder so torpedieren, dass deine eigene Oma, die in Wels lebt, nicht zur Lesung kommt. Das ist erwachsen, das ist, ich erkläre gleich, aber das ist so ein dummer Insider-Gag gewesen zwischen mehreren Freunden, Freundinnen. Nein, aber ich habe ja ein Henrike-T-Shirt an und irgendwie ist es so umgegangen. Also wir haben so multiple Fan-Produkte voneinander gemacht irgendwann. Sie hat eine Mütze angefertigt, die Selina, und ich habe dann ein T-Shirt angefertigt, weil wenn da Selina Seemann draufsteht, irgendwann hat sie dann mit Stickern angefangen. Dann habe ich der Henrike ein T-Shirt und das ist dann ein bisschen ausgeufert. Das ist total inspirierend. Hochzeitstagsgeschenke. Ein Baum, ein T-Shirt mit meinem Konterfei drauf. Okay. Ernste Literatur. Bevor ich jetzt wirklich euch vorstelle, und dann klingtstelle, ich bin zuversichtlich, dass in circa fünf bis sechs Minuten gelesen werden wird. Diese beiden Bücher, Content und Ninjof, sind sehr, sehr verschieden. Auch die beiden AutorInnen kennen einander noch nicht, also nur theoretisch noch nicht persönlich, jetzt persönlich, es gilt schon. Ich habe beim Lesen wirklich das größte Vergnügen gehabt, da bin ich jetzt selbst gespannt, wie ich das irgendwie verbinde und es ist sehr viel einfacher, die Unterschiede herauszuheben. Beide wissen sehr viel über den Menschen in seiner Schrulligkeit bzw. Weirdness. Ninschhof ist ein Liebeslied an die Schrulligkeit unter anderem. Das ist eine Orgie der Absurdität Content. Bei Ninschhof, obwohl es jetzt schon so heiß war, habe ich mir gedacht, noch heißer, ich will in dieser heißen Pusterglut liegen, ist aber geschrieben worden, meistens im kalten Norden von Hamburg, also man liest das ja wirklich. Ja, aber das war für mich auch ein bisschen eine Therapie, weil in Hamburg vermisse ich die burgenländische Sommer sehr und das war dann sehr schön, mich zumindest gedanklich dann in der Hitze zu befinden. Das ist eine naheliegende Frage gewesen, die ich jetzt schon streichen kann. Da kannst du nachher dann noch länger. Aber wirklich, es ist, also es gibt da einzelne Passagen, ich habe mir auch zwei ausgesucht, wo wirklich so viel Sehnsucht nach dieser Hitze im Schilf, dass sogar ich überzeugt wurde, wieder einmal zu dieser riesigen Froschlokke zu fahren. Ja, mach das einmal. Du kannst aber auch Salzkammer gut schön beschreiben. Geranien und knatzende Böden und man sitzt in der Sturm. Obwohl ich das nicht so gut kenne. Also das ist alles Fiktion halt. Das ist die erzählte Wahrheit. Das ist die Kunst einer Autorin. Erzählte Wahrheit. So viele Stichworte. Ich bin eigentlich jetzt schon unglaublich zufrieden. Habe ich dir jetzt den Ball zugespielt? Die Bälle fliegen sowieso wild durcheinander. Ich muss auch anfangen und dann weitersprechen. Content wurde, du bist quasi extra aus Österreich geflohen. Du hast total, Elias, du hast noch salonfähig riesige Angst gehabt, dass die Slimfit-Kurzadepten da schlagen. Machen wir so, du hast Angst gehabt und gehabt, dass die Slimfit-Kurz-Adepten da schlagen. Machen wir es so, du hast Angst gehabt und die Leute, die du in Salon fähig so schier beschrieben hast, so treffend schier, und du bist dann nach Dortmund geflohen ein halbes Jahr und hast ein Buch geschrieben, das kann man vorwegnehmen, das überhaupt nichts mit Österreich zu tun hat. Das war wirklich das Ziel, ja. Also ich wollte wirklich nichts über Österreich schreiben. Die Sehnsucht nach einem Ort, der nicht österreichisch ist. Und da haben wir die lustigste Verschwenkung zwischen den beiden Büchern und wenn Sie schon gelesen haben beide, dann finden Sie das vielleicht mit mir auch sehr lustig, die Vorstellung, dass sämtliche Figuren aus diesem Buch ins andere überwandern und sich dort zurechtfinden müssen. Schwierig vorzustellen, aber das können sie dann am Ende selbst sehen. Und was beide Bücher aber vereint, sie sind sehr lustig, wobei es nicht um das geht, dass sie lustig sein wollen, sondern sie sind wirklich extrem lustig und sie sind wirklich gut geschrieben. Da gibt es jeweils in den Büchern zwei, drei Stöhn, die ich wirklich ganz dick eingerahmt habe, damit ich mich das nächste Mal gefreut habe, wenn ich es wieder einmal lese. Wer möchte anfangen, apropos lesen? Sind wir schon so weit? Naja, ich muss mir noch die Person vorstellen und dann können wir schauen, wie viel wir noch was buchen. Bist du schon bereit, wenn es war? Ja, ich war bereit. Dann lies doch einfach. Du hast die erste Seite zugeladen. Dann fange ich doch gleich an. Fangist du schon bereit? Ja, ich war bereit. Dann lies doch einfach. Du hast die erste Seite zugeleitet. Dann fang ich doch gleich an. Fang einfach gleich an. Ich sag, geschwind noch, wer du bist überhaupt. Johanna Seebauer, Jahrgang 88, in Wien aufgewachsen, in einem im Internet nicht näher auffindbaren, ich hab aber nicht lange recherchiert, muss ich sagen, irgendwo zwischen Zickantau, Woll sagen. Irgendwo zwischen Zick, Andau, Wollern. Ein bisschen weiter unten. Ich weiß nicht mehr, wo das ist. Bei Matersburg in der Nähe bin ich aufgewachsen. Ja, aber sag bitte den Namen. Marz. Marz ist ein bekanntes Vogelparadies, glaube ich. Ich habe recherchiert, wo dieses Ninschhof angeblich ist und dort kann man gut börden, sagt der Börder im Publikum. Also ich nehme das sehr ernst. Die Brücke von Andauern ist irgendwie wichtig für die Vögel. Ja, für die Vögel, ja. Bestimmt. Du bist eigentlich über einige Stationen in diese Welt hinaus, von diesem Burgenland, ich glaube, ich habe Chile noch, ich kann nachschauen, aber ich schaue lieber die an, und Kopenhagen, Journalismus, und du bist Wissenschaftskommunikatorin, das ist jetzt noch der Brotberuf, oder? Ja, ist noch der Brotberuf. Also, aktuell läuft es ganz gut mit dem Schreiben, aber es ist nicht mein Ziel, dass ich den Brotberuf aufgebe. Also, ich möchte es eigentlich so lang wie möglich zweigleisig fahren. Aber trotzdem bitte Bücher kaufen. Ja, bitte gerne. Aber ich habe ein bisschen Angst davor, nur zu schreiben, weil ich dann erstens angewiesen bin darauf, dass das was wird, das nächste Buch. Und irgendwie, ich habe auch gerne einen Job, wo ich Kollegen habe. Und wo man gemeinsam was macht und ins Büro geht und übers Wochenende redet und so. Und beim Schreiben ist man oft sehr alleinig. Und das, ja. True that. Deswegen mache ich das jetzt so weiter, glaube ich. Und dieses Debüt ist aber immerhin gleich bei DuMont erschienen. Ja, das war ein großes Glück, ja. Nein, es ist kein großes Glück, weil es ist ein gutes Buch. Ja, aber ich war trotzdem zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Also das ist, ja. Es ist jedenfalls ein großartiges Buch, wir werden noch darüber sprechen und nachdem du jetzt das Geleit schon liest, aufgeschlagen hast, schlage ich dich vor, dass du, und du lebst in Hamburg, ich glaube, das kann man noch sagen. Genau, ich lebe jetzt in Hamburg schon seit 10 Jahren. Also wirklich schon lange. Du hast aber den Dialekt noch nicht angenommen. Ja, und ich merke, ich rede jetzt schon ein bisschen oberösterreichisch. Ja, voll. Ich habe es vorher erzählt, jemandem, dass ich immer, wenn ich mit Leuten rede, die einen besonderen Dialekt haben, ich spiegle das irgendwie. Ich weiß nicht warum, ich kann das nicht ablegen. Und wenn ich in Hamburg bin, dann rede ich natürlich wie eine Hamburgerin. Du bist ein Dialekt-Kameleon. Ja, ich hätte so jemand sein sollen, der in der Maria-Höfer-Straße die Greenpeace-Verträge abschließt, weil ich habe gehört, da muss man immer sehr genau aufs Gegenüber eingehen, wenn man so ein Spendenkeiler ist. Wenn man dann zum Beispiel mit einem Kärntner redet und dann einen Kärntner-D Dialekt aufsetzt, dann ist der eher gewillt, einen Spendenvertrag zu unterschreiben. Darum war es mir so wichtig, dass ich das Marz-Dorf hier raushole, dass du dich wohlfühlst. So, jetzt aber bitte Ninschhof und man spricht es Ninschhof aus und nicht Ningshof. Richtig. Gut. Dann fahren wir einfach da direkt hin. Ninschhof ist das Dorf. Auf den ersten Blick wie jedes jedes Dorf, in keiner Weise besonders. Auf den zweiten, wie jedes Dorf, einzigartig. Dort, wo man heute das östliche Ende von Österreich findet, wo man die Reste der Alpen nur an sehr klaren Tagen in der Ferne sehen kann, wie sie sich aufrichten ein letztes Mal, wo sonst keine Erhebung den Blick stört, wo der Horizont weit ist und die Sehnsüchte groß sind, dort unweit des Neusiedler Sees, einer salzigen, graubraunen Lacke direkt neben dem Einserkanal, einem trägen Rinnsal, das die Grenze zu Ungarn markiert, duckt sich Ninschhof mitten hinein ins Schilf. Ein paar Gassen, ein paar Häuser, Weingärten, Gurkenecker und rundherum viel nichts. Im Winter pfeift der Wind über das gesichtslose Weißgrau dieses flachen Landstrichs und bringt eine Kälte mit, an der, so erzählt man sich, manch einer schon erblindet sei. Im Sommer wird die Luft schwer und zäh wie Kleister, nur die Chöre der Grillen durchdringen sie mit ihrem Gesang. Wer nach Ninschhof kommt, der will dorthin. Der Zufall, das würde er nie wagen, führt hier niemanden her. Auch dann nicht, wenn es, wie in dieser Geschichte, danach aussehen mag. Warum das Dorf ist wie jedes andere, ist schnell erzählt. Eine Kirche gibt es hier, ein Wirtshaus mit Schanktheke aus dunklem, schwerem Holz und eine Bäckerei, in der man in der Mittagspause die Schaufenster mit Spitzenvorhängen zuzieht, in die sich über die Jahre ein satter Gelbstich gewoben hat. In eingeschossigen Häusern, weiß, buttergelb und bübchenblau, wohnen die Lebenden. Auf einem wild verwachsenen Friedhof unter alten Kastanienbäumen ruhen die Toten. Dazwischen schweben, wie in jedem Dorf, ein paar Heilige, ein paar Heldinnen, ein paar Helden und ein paar Legenden. Dass das Dorf nicht ist wie jedes andere, sieht nur, wer näher tritt, das Ohr an die Türen legt und lauscht dem Zungenschlag, der anders klingt als in den Dörfern drumherum, nur ganz sacht anders. den Ninschhoferinnen in die Gesichter schaut, ganz lange, der erkennt, dass es besondere Gesichter sind. Nur ganz sacht besonders. Nicht so, dass man mit einem entlarvenden Finger darauf deuten und sagen könnte, seht, die Nasen sind länger, die Augen klarer und die Münder breiter. Besonders ist, was hinter den Gesichtern liegt, einem noch nie dort gewesenen nur sehr schwer zu beschreiben. Dass das Dorf nicht ist wie jedes andere, hat auch damit zu tun, und hier beginne eine, möglicherweise die wichtigste dieser Legenden, dass es einst sogar noch viel weniger so gewesen ist wie jedes andere Dorf. Wie genau es einst gewesen ist und ob überhaupt, das weiß, so die Natur einer jeden guten Legende, heute kaum noch einer mit Sicherheit. Und dies ist, so die Natur einer jeden guten Legende, auch nicht wesentlich. auch nicht wesentlich. Viel wesentlicher ist, dass die, die wollen, darüber streiten und, das ist vielleicht am wesentlichsten, davon träumen können. Wenn gleich in Ninschhof die Streiter und die Träumer heute fast verschwunden sind. Fast. Die folgende Geschichte nun beginnt am ersten Tag eines noch nicht allzu lange zurückliegenden Junis. Ein Tag, an dem der Sommer noch nicht offiziell begonnen hatte, an dem sich so doch entschied, was für ein Sommer es werden würde. Die Ninschhofer Sommer glichen einander für gewöhnlich wie ein Schilfhalm dem nächsten. Alle waren sie ähnlich heiß, grell und träge. Jener aber, der an diesem ersten Junitag begann, sollte anders werden. Unvergesslich, würde manch einer sagen, der es nicht besser weiß. Einer, der gar meint, es nicht besser weiß. Einer, der gar meint, nur was erinnert werde, habe Wert. Herzlich willkommen in Ninschhof. Dankeschön. Und damit ist die Überleitung, es gibt mindestens zwei Besonderheiten bei diesen Ninchof. Du musst übrigens wirklich sagen, wenn ich etwas spoilert. Du, es ist alles, glaube ich, schon verraten worden über dieses Buch. Ja, ich habe es schon gelesen. Also zwei Elemente, die mir auch gut gefallen haben, wie die eingebaut werden. Auf der einen Seite ist, also du hast da die Namen, die, warte mal, ich muss sogar, liest du das Kapitel nicht, wo es am Friedhof ist, die Frau Bachgast? Nein, das lese ich nicht. Also man heißt hier Knallgartner Pippenstiel Untertupf Benzer Dank Opferzupfel und die Protagonistin Erna Rodibel. Richtig, eine sehr sympathische Protagonistin. Die Namen werden matrilinear weitergegeben und man erfährt dann irgendwann auch in der Mitte warum. Es war immer eine sehr eingeschworene Gemeinschaft, quasi ein Dorf voller Jäger und Sammler. Und es ist so nebenbei, nur wie wenn es das Normalste und auch Vernünftigste auf der Welt war. Das hat mir so gefallen. Die Frauen gehen dann so quasi wie die Emisch, die haben dann dieses Rumspringen, nur gehen dann die Frauen raus, auf diesen versteckten Schilfpfad, damit die, wie hast du das beschrieben? Der Legende nach, genau. Der Legende nach. Die erzählte Wahrheit von Ninschhof willst du wissen und kommen dann so quasi wie die Katzen im Frühjahr wieder zurück, damit der Inzest hinter angehalten wird. Genau. Und du hast das viel schöner geschrieben. Ich habe geschrieben, dass die, also Ninschhof war der Legende nach eben ein verstecktes Dorf im Schilf, das jahrhundertelang an der Weltgeschichte vorbeigelebt hat und eigentlich keine Autorität gekannt hat. Und das war den Ninschhofern eigentlich sehr recht so, weil dann müssten sie sich nicht irgendwie in Kriege schmeißen, von denen sie noch nie etwas gehört haben. Es hat ihnen niemand beauftragt, irgendwie Steuern zu zahlen oder in Kriege zu ziehen. Und sie haben eben da diese kleine behütete Welt gehabt. Und damit die Nasen nicht zu krumm und die Gedanken nicht zu wirr werden in Ninschhof, sind die Frauen dann rausgezogen und haben sich in fremden Wirtsstuben die Nächte um die Ohren geschlagen und die Männer wie Pfeifentabak verbraucht. Ungefähr so habe ich es geschrieben. Das ist eine Lieblingsstelle. Die andere ist diejenige wie die kleinste Revolution der Welt, die aber verpasst wurde. Das Besondere an diesem Ninjhof ist, also man steigt so ein und zuerst ist einmal die Schilderung, die eher eine Roteel, sie fängt mal mit einer Besitzstörung, sie wird ausgeschlossen, sie darf nicht ins Schwimmbecken und geht dann heimlich dorthin und dann denken sie, naja, das ist ja alles sehr beschaulich, aber es kommt dann beinahe zu einer Entführung und dann entbirgt sich das wahre Ansinnen und die Besonderheit dieses Ninschhofs, sie wollen vergessen werden. Sie wollen von der Landkarte gestrichen werden, nämlich auch wirklich intensiv, du hast ja da alles durchüberlegt, also das Ninch-Hof, es gibt es ja wirklich nicht. Also wenn man schaut, das Ninch-Hof hat wirklich kein Wikipedia-Eindruck, ist gestrichen worden. Also waren sie vielleicht erfolgreich? Genau, man weiß es nicht. Jetzt gibt es es leider. Aber hauptsächlich über deinen Verlag. Also du bist jetzt schuld, dass das Ninschow wieder gibt. Aber es gibt da eine lustige Sache, wenn man bei Google Maps schaut, auf den Ort, wo ich Ninschow vermute, nämlich wirklich im äußersten Zipfel vom Seewinkel. Man kann ja auf Google Maps, wenn du auf den Namen einer Gemeinde klickst, dann werden dir die Gemeindegrenzen angezeigt. Also klickst auf welchen, dann weißt du genau, wo die Gemeindegrenzen sind. Und wenn man da in den Seewinkel reinzoomt und sich so die Gemeindegrenzen von jedem einzelnen Ort anschaut nach der Reihe, wird man feststellen, es gibt einen Fleck im Seewinkel, der anscheinend laut Google Maps nirgendwo dazugehört. Und zufälligerweise ist es genau dort, wo ich vermute, dass Ninjhof ist. Ich sag's nur. Is it true? It's for her to know and us to guess. Darf ich was einhaken? Ja, gern. Ich habe für meinen letzten Roman eine spezifische Wohnung gebraucht und wollte angeben, wo der ganz genau wohnt. Und dann habe ich mich gefragt, wie mache ich das? Weil ich kann ja keine echte Wohnung angeben. Google Maps checkt nicht, wo Straßen aufhören. Du kannst einfach zu hohe Hausnummern eingeben und es wird immer noch angezeigt, das ist irgendwo am Ende der Straße. Das heißt, 1500 und das wäre ein Ort. Irgendwann hört er auf, aber er hat zumindest noch so 100 Nummern lang hat er das gleiche Haus angezeigt. Also war ich mir sicher, dass die irgendwann nicht mehr existiert haben und dann habe ich irgendwann Ottakringer Straße 243 oder sowas. Das gab es nicht mehr, weil es glaube ich vor 40 Häusern aufgeheiratet hat. Und laut Google Maps schaut es aus, als würde er da wohnen. Aber dieses Haus gibt es nicht und die Adresse gibt es nicht. Das fand ich cool. Also Google Maps hilft uns. Er schafft die Wohnorte von fiktiven Charakteren und löscht fiktive Orte aus dem Verzeichnis. Ja und du wiederum treibst mit dem Internet bzw. mit den Menschen, die da nach bestimmten Dingen googeln, einen sehr schönen Schabernack. Es kommt da zum Beispiel die magisch anmutende Pusterfeige vor, wo man Schnaps machen kann und da haben wir eine Handvoll Pusterfeigen und da kann man quasi einen Monat im Schilf verloren gehen und irgendwie überleben. Dann googelt man die Pusterfeige und kommt dann aber wieder auf eine Seite, die schon vom Design her ungefähr ein bisschen an das Cover erinnert. Das Gleiche, das hat mir sehr gut gefallen. Ninschhof.at Das hat der Verlag gemacht, das war auch super. Es geht darum, dass ein Dorf vergessen werden will, sie wollen Ruhe haben, die, jetzt nennen wir sie einmal beim Namen Oblivionisten, Oblivisten, genau, danke, die vergessen werden wollen aus verschiedensten Gründen, vor allem weil da, das ist auch so eine schöne Wendung gewesen, wegen dieser Schrecknisse, die von außen drohen und das ist alles ausgedacht. Also da hat jemand einen Herrgott sich überlegt und Grenzen und einen Kaiser, den man anbeten sollte und das ist alles erfunden und Fiktion und davor, das lehnen die ab, es ist jetzt die Legende, aber in einer Zeit, die durchaus die unsere sein kann, beschließen drei Ninschhofer, sie wollen das nicht. Der Bürgermeister fürchtet Stress. Dann hat man Landesgartenschau und dann sind schon die Touristen da. Ja, furchtbar. Die Radlfahrer vor allem. Und wie die Radlfahrer vertrieben werden, hat mir auch sehr kurz gefallen. Nämlich mit so Duftdiffusoren, mit Schweinegülle. Das kann ich gerne auch vorlesen. Jetzt gleich? Eine bessere Überleitung finde ich gar nicht mehr. Du hast das eh schon gesagt, diese Bewegung, die den Ort Ninschhof, der ja der Legende nach schon mal jahrhundertelang versteckt gelebt hat, jetzt aber natürlich als offizielle Gemeinde der Republik Österreich geführt ist. Und dort sind eben diese drei Männer zu Hause, die eine Bewegung gründen, die sie Oblivismus nennen. Das leiten sie ab aus dem lateinischen Wort für vergessen, Oblivist sie. Und sie denken halt, sie wollen im Gegensatz zum Beispiel zu Separatisten, die ja von einem Gebiet abgetrennt, separiert werden wollen, wollen sie ja nur von einem Gebiet vergessen werden. Kampf kämpfen musst, das könnte natürlich anstrengend werden. Du müsstest dann wirklich politische Bewegung starten, du müsstest möglicherweise zu Waffen Gewalt greifen und das will ja niemand. Wenn man aber einfach nur leise aus der Welt verschwindet, ohne dass es jemand bemerkt, dann musst du ja gar nicht so viel anstrengen. Und vor allem, es ist auch eine Schuldfrage, weil Schuld ist ja immer der, der vergisst und nicht der, der vergessen wird. Und in der nächsten Szene erfahren wir so ein bisschen, wie sie überhaupt gedenken, diesen absurden Plan in die Tat umzusetzen. Wir sind jetzt zu Hause bei der Erna Rodibel in der Urbarealgasse Nummer 5. Und die Erna Rodibel, das ist eine 80-jährige Frau, die wohnt schon ihr ganzes Leben in Ninschhof, ist nicht oft rausgekommen. Und die wird von diesen drei Männern, die den Oblivismus begründet haben, mehr oder weniger so überrascht und aufgenommen in die Bewegung. Die Erna denkt sich so am Anfang, als die Männer ihr den Plan unterbreiten, was ist das für eine komische Idee? So etwas Blödes habe ich noch nie gehört. Aber sie denkt sich eben auch, es könnte ja ganz lustig werden mit so einer verrückten Idee. Und jetzt lässt sie die Männer gewähren und die kommen jeden Abend zu ihr in die Kuchel und planen ihr Verschwinden. Und da befinden wir uns jetzt. Und diese drei Männer, das sind unter anderem der Bürgermeister, der junge Valentin Salmarak, der ist so um die 20 Jahre, und ein ganz älterer, der Sip Sep, der so alt ist, dass man in Ninschhof gar nicht so genau weiß, wie alt er wirklich ist. Und es gibt das Gerücht, dass er schon über 200 Jahre alt mindestens sein muss. Ja, diese vier Leute sitzen da jetzt um den Esstisch. Ohne je ihre ausdrückliche Zustimmung gegeben zu haben, aber auch ohne sich je ausdrücklich dagegen gewehrt zu haben, schlitterte Erna Rodibel jeden Tag ein wenig tiefer in die Welt des Ninschhofer Oblivismus. Jeden Abend nach der Schlussmelodie der Regionalnachrichten trotteten der Bürgermeister Valentin Salmarak und der Sipsep wie selbstverständlich in die Urbarealgasse Nummer 5, rutschten hinein in die Eckbank, schmatzten sich durch Wurst, Käse und saure Gurken, leckten tropfenden Paradeisersaft von ihren Handrücken, spülten kaltes Merzenbier und reichlich Pusterfeigenschnaps hinterher und malten einander das Leben in einem vergessenen Ninschhof in den buntesten Farben aus. Valentin Salmarak begann meist als erster mit dem Schwelgen. Er würde sich für den Tag der Befreiung Ninschhofs aus den rostigen Ketten der Erinnerung richtige Zigarren zulegen müssen, säuselte er durch den Pusterfeigenschnapsnebel. Alle großen Weltgestalter nämlich hätten an den ganz dicken Zapfen gezogen, während sie die Früchte ihres Wirkens geerntet hatten. erntet hatten. Der Bürgermeister wurde wehmütig, wenn er von der Freiheit sprach, die durch nichts mehr begrenzt und in der Ninschhof würde aufblühen können, sobald man endlich vergessen war. Des Dorfes Dasein als Wurmfortsatz des Landes Burgenland und der Republik Österreich hätte ein Ende. Wäre Ninschhof einmal vergessen, würde Ruhe einkehren. Er, der Bürgermeister, würde gefeiert werden für seine politische Weitsicht und könnte wieder durch die Straßen laufen als aufrechter Mann. An manchen Abenden, wenn die Fantasie mit ihm durchging, drückte er gar die ein oder andere Träne in den Hemdsärmel. in den Hemdsärmel. Erna Rodibel erfuhr so nach und nach, dass die Männer schon eine ganze Weile im Sinne des Oblivismus zu Gange waren und an den Stellschrauben der Ninschhofer Dorfgeschichte gedreht hatten. Als jüngstem und in der Welt des Digitalen am besten bewanderten Oblivisten war es Aufgabe des Valentin Salmarak gewesen, Ninschhof aus den Archiven der Republik zu tilgen. Ausleihbare Medien hatten verschwinden, Suchanfragen ins Leere umgeleitet werden müssen. Nächtelang hatte er Buchstabenketten und Zahlenkombinationen in die Tastatur geklopft und die Systeme so manipuliert, dass nun er folglos blieb, wer in Bibliotheken nach Ninschhof suchte. Dann hat er sich die Datenbanken der Behörden vorgenommen. Kein Beamtenblick sollte in irgendeiner Liste auf den Namen Ninschhof fallen und das dahinterliegende Beamtenhirn auf dumme Gedanken bringen. Bedrohlich, die Vorstellung für irgendetwas ausgewählt zu werden. Bedrohlich, die Vorstellung für irgendetwas ausgewählt zu werden. Gartenschau, Dorferneuerungsprojekte, europäische Kulturhauptstadt oder ähnliches, dem oblivistischen Ziel zu Widerlaufendes. Außerdem beobachtete Valentin Salmarak aufmerksam die Medien. In einem Taschenkalender hielt er die Tage fest, an denen in keiner Zeitung, in keiner Nachrichtensendung von Ninsch Hof die Rede gewesen war. Aktuell sind wir dabei, einen neuen Rekord aufzustellen, Erna, sagte er und blätterte stolz durch die Kalenderseiten voll mit schwarzen Kreuzen. 167 Tage in Folge ohne Erwähnung Ninschhofs in der Presse. Wir verschwinden. Der Sibsepp hatte angefangen, sich um die Ortstafeln und Wegweiser zu kümmern. Viele gab es nicht, dennoch waren es zu viele und jedes einzelne Schild musste verschwinden. Nach Ninschhof sollte nur finden, wer den Weg dorthin bereits kannte. Mit Werkzeugkasten war er nachts umhergeschlichen und hatte Blech von Gestänge geschraubt. Der Bürgermeister hatte dafür gesorgt, dass in jenen Nächten in Ninschhof die Straßenlaternen ausgefallen waren. Die abmontierten Schilder hatte der Sipsep ins nächste Gebüsch geworfen, wo sie kurz vor Morgengrauen Valentin Salmarak mit seinem Opel abgeholt und dann leise, ohne ein einziges Platschen, in den Einserkanal hatte gleiten lassen. Der Bürgermeister hatte derweil in seiner Gemeindestube gesessen, in Akten geblättert, Briefe diktiert, in denen er Feierlichkeiten absagte und hatte Anrufe von außerhalb in den anruf beantwortet tröpfeln lassen was dazu geführt hatte so zumindest war des bürgermeisters eindruck dass die menge an anrufen im laufe der letzten wochen tatsächlich abgenommen hatte ein kleiner erfolg der einer besonders großzügig eingeschenkten Runde Pusterfeigenschnaps bedurfte, ausruhen durfte man sich aber nicht darauf, denn die nächste Baustelle wartete. Es war Anfang Juli, Hochsaison für die Radfahrer. Das gut ausgebaute Radwegenetz war die wirtschaftliche Aorta rund um den nahegelegenen Neusiedler See. Es spülte Tausende, Übermotivierte, in engen Radlerhosen und windschnittigen Helmen in die Hotels, Pensionen und Gaststuben der Region. Klippschuhe, Plastikflaschen, gespiegelte Sonnenbrillen, kreischend grelle Trikots, die Radler strampelten morgens los und droschen abends beim heurigen die Selchfleischplatten gierig in sich hinein. Anfangs, vor vielen Jahren, als die Radfahrer zum ersten Mal in Ninschhof einfielen, hatte man sie bloß die Wiener genannt. Wie verwirrt waren Erna Rodibels Kinder damals gewesen, als sie zum ersten Mal in der Hauptstadt waren und mit Entrüstung festgestellt hatten, dass nicht ein jeder Wiener einen Helm auf den Kopf und einen Fahrradsattel unterm Hintern hatte. Richtig wild war die Radelei erst nach dem Fall des Eisernen Vorhangs geworden, nachdem der burgenländische Landeshauptmann und der Präsident des burgenländischen Tourismusverbandes mit den jeweiligen ungarischen Amtskollegen an der Grenze die Zusammenführung der Radwegenetze beider Länder gefeiert hatten wie den genialsten Schachzug der Weltgeschichte. Durch sie nämlich war die Umrundung des grenzüberschreitenden Gewässers Neusiedler See ermöglicht worden und die Fahrradverrückten hatten kein Halten mehr gekannt. und die Fahrradverrückten hatten kein Halten mehr gekannt. Wie ein Schwarm Fliegen kreisten sie seither unermüdlich um die große graue Lacke, das einem beim Zuschauen schwindlig werden konnte. Die meisten Gemeinden entlang des Seeufers freute der Zustrom an Fremden, die leere Bäuche, trockene Gaumen und volle Brieftaschen mitbrachten. In Ninschhof empfand man anders. Außer dem Weinbauer Kehranger, der die Radfahrer mit von Stolz belegter Zunge seinen Wein probieren ließ und ihnen diesen anschließend in großen Kartonboxen in die Innenstadtbezirke hinterher schickte, waren den meisten Ninschhofern die Radfahrer lästig. Sie surrten mit ihren Trekkingrädern durch die Ortschaft, ließen die Verpackungen ihrer Energieriegel vermeintlich aus Versehen ins Gras am Straßenrand segeln und fragten dreist nach Einkehrmöglichkeiten. ihre knalleng verpackten Genitalien auf Tischkantenhöhe durch die Gaststube, ließen ihre verschwitzten Radlerhintern auf die Stühle sinken und forderten authentisches Essen aus der Region. Wer von der Welt vergessen werden wollte, dem kamen diese aufdringlichen, bunten Gestalten nicht entgegen. Durch die geschickte Replazierung wegweisender Schilder, wie der Bürgermeister es sachlich nannte, konnten sie erste Erfolge verbuchen. Diese Maßnahmen hielten vor allem jene Radfahrer fern, die zum ersten Mal durch die Ninschhofer Gegend rollten und stumm wie Herdentiere Pfeilen auf Schildern folgten. Es waren die Sonntagsfahrer, die velozyklistischen Kurgäste mit bandscheibenfreundlichen Gelsätteln und ergonomischen Lenkern mächtig wie Hirschgeweihe, deren weiche Oberarme bei jeder Bodenwelle wackelten wie die Cremeschnitten, die sie hinterher selbstgerecht verspeisten. Jedoch gab es noch zwei andere Typen von Radfahrern in der Region, denen beizukommen deutlich schwieriger war. Zum einen die Sportlichen, die ohne von der Straße aufzusehen Kilometer um Kilometer in ihre prallen Schenkel drückten, sie achteten nicht auf Wegweiser. Doch diese Sportbesessenen, so lästig sie auch waren, waren nicht das eigentliche Problem. Denn sie zischten meist ohne ihren Fokus von der Straße abzuwenden durch die Ortschaften und waren so schnell, dass man sie durch bloßes Blinzeln hätte verpassen können. Das eigentliche Problem waren die Individualreisenden, die, die das authentische Burgenland kennenlernen wollten. Auch sie ließen sich nichts von Wegweisern diktieren. Es waren die schlimmsten Fahrradtourrakesch. Sie würden den Schof terrorisieren bis weit hinein in den Herbst. Ihnen galt die härteste Verteidigungslinie im oblivistischen Kampf. Gemein war den Individualreisenden und den Oblivisten immerhin, dass man beiderseits daran interessiert war, dass der Ort geheim blieb. Ein Geheimnis da, ein Geheimtipp dort. Das, was die Individualreisenden wollten, war nicht bloß die einzigartige Erfahrung, sondern vor allem eine einzigartige Erfahrung, von der sie ihren Freunden in der Stadt erzählen konnten. Die oblivistische Strategie musste also sein, ihre Erfahrungen so wenig erzählenswert wie möglich zu machen. Schwierig natürlich bei einem Ort wie Ninschhof, der mit seinen saftigen Maulbeerbäumen, den tanzenden Schilfhalmen und der freiheitverheißenden Ebene ringsum von solch entwaffnender Schönheit war, dass es erstaunte, dass man anderswo auf der Welt überhaupt glücklich werden konnte. Diese Schönheit würde erzählenswert bleiben, man konnte sich aber anderen Sinneserfahrungen als der visuellen zuwenden, dem Geruchssinn zum Beispiel. Wer sich an einem Ort aufhielt, an dem es bestialisch stank, der verweilte in der Regel dort nicht lange, mochte der Ort auch noch so schön sein. Der Bürgermeister wusste dies aus eigener schmerzlicher Erfahrung zu berichten, als er einst vor vielen Jahren seine damals noch zukünftige mit einem romantischen Picknick in einem brachliegenden Gurkenacker überrascht hatte, wo just an jenem Tage, bloß wenige Stunden zuvor, der Bauer des angrenzenden Feldes unglücklicherweise Jauche ausgefahren hatte. Die beiden sich Verliebenden, im Prozess des sich Verliebens naturgemäß fest entschlossen, alles Negative an sich abperlen zu lassen, hatten dennoch die Picknickdecke ausgebreitet, hatten ihr Unbehagen überspielt, einander angestrahlt und möglichst wenig durch die Nase geatmet, da ihnen sonst der beißende Jauchegeruch die Schleimhäute weggeätzt hätte. Sie nutzten jeden lauten Lacher dazu, möglichst viel Luft durch den geöffneten Mund einzusaugen, was dazu führte, dass die beiden ständig grundlos lachten und einander mit leicht auseinanderklaffenden Lippen dämlich anstarrten. Die Häppchen aßen sie hastig, schnappten zwischen den Kaubewegungen nach Luft und nahmen lange Züge aus den Sektflöten. Doch selbst der beste Schaumwein schmeckt nicht, wenn die Jauche in den Nasenlöchern wie feuer brennt das feld hatten die beiden bis heute nie wieder betreten so dass zumindest war der ob die wisten hoffnung würde es auch den individual radlern gehen in einer partie karten hatten sie ermittelt wem es zukam nachts in die jauche grube des schweinebauern zu steigen bereits beim nächsten beim nächsten Treffen der Oblivisten hatte Valentin Salmarak drei Kübel Jauche zutage befördert und großzügig am Rand der Radwege ausgeleert, sodass die Radfahrer seither an einer unsichtbaren, neben ihnen empor dampfenden Wand aus Gestank entlang rollten. Welch Genugtuung hatten die Oblivisten verspürt, als sie aus der Ferne sahen, wie sich die Radfahrernasen unter den sportlichen Sonnenbrillen rümpften. Noch mehr Genugtuung bereitete die Tatsache, dass, wenn man Valentin Salmaracks Zählungen Glauben schenken durfte, immer weniger Radfahrer nach Ninschhof einbogen. Doch wieder war dies ein Erfolg, von dem man sich nicht hinreißen lassen durfte, zur Siegesgewissheit. Zum trügerischen Gedanken, man könnte sich gar zurücklehnen und darauf vertrauen, dass die Dinge schon ihren Lauf nehmen würden. Der oblivistische Kampf musste weitergehen. Es gab ja noch, es gab ja vor allem noch die Neuen. Dankeschön. Genau, die Neuen. Ich leite jetzt schon ganz langsam zu diesem Elias Hirschl über, der schon die ganze Zeit da sitzt. Warte, noch ein bisschen noch. diesem Elias Hirschl über, der schon die ganze Zeit da sitzt. Warte, noch ein bisschen noch. Ich hätte mir jetzt gedacht, dass die Neuen, es ist ein wirklich sehr sympathischer Strang, vor allem da gibt es einen Tiernarren, der Silvano Mezzarone, ein Italiener, der seltene Ziegen, die gar keine Ziegen sind, importiert. und ich fordere dazu auf oder ich lade dazu ein, dass nach der Lesung der Begriff Irrziege gegoogelt wird. Das sind ganz fantastische Wesen, wirklich interessante Ziegen. Ob es das gibt oder nicht, man weiß nicht, im Internet ist nichts fix. Ich möchte nur ganz kurz mit einer Frage behältigen, die sich in Österreich aufdrängt oder auch nicht. Ist das, ich meine, es ist keine Anti-Heimatliteratur, das ist eh abgefrühstückt, aber ich kann mir vorstellen, du hättest jetzt auch keine sehr große Freude, wenn man sagt, das ist Heimatliteratur. Doch, ja, also ich habe das vorher auch jemandem erzählt, ich habe kein Problem damit, wenn jemand sagt, das ist ein Heimatroman. Weil er in Hamburg geschrieben worden ist. Aber man soll das Wort Heimat nicht immer den Rechten überlassen oder den Begriff Heimat. Da darf man sich ruhig trauen. Jetzt bin ich froh, dass ich diese Frage gestellt habe. Ich habe kurz überlegt, ob es blöd ist, aber ich finde gerade in Wölz kann man das nämlich so. Ja, es ist doch was Schönes. Jeder will ein Zuhause haben oder eine Heimat. Ob das die Heimat ist, wo man irgendwie aufgewachsen oder geboren ist, oder die, die man sich selber aussucht. Mir ist es schon fast peinlich, dass ich mich in Wels schon sehr heimatlich fühle. Ich bin mal beim Bergsteigen gefragt worden, wo kommst denn du her? Und die haben aber gemeint, weil ich irgendwo aus dem Gebüsch rausgefallen bin. Also ich bin da so ein alter, und dann habe ich dehydriert und schon halb blöd gebrannt, und dann habe ich gesagt, das ist Wels. Aber so ist es. Apropos was, nein, Elias, man muss ja deinen Wels-Bezug jetzt wirklich nicht überstrapazieren, sonst fangen die Leute auch das Nachts in, wie oft du schon bei uns in Wels eingeladen warst. Es ist der einzige Grund, warum er relativ oft schon eingeladen war, wir finden die so klasse. Also ab jetzt laden wir die genauso oft ein. Ja, gefällt mir. Das ist mein erstes Mal in Wales übrigens heute. Wirklich noch gar nicht in Wales? Nein, war noch nie da. Gut, dass du das jetzt sagst, sonst wäre ich nervös geworden. Dann hab ich den ersten Kontakt, dass sich der Hund gleich anspringt mit Dreckpfoten. Bei dem Hund hat es mir angefallen. Ja, die hat sich gleich gemerkt, dass du ein Fremder bist. Es erinnert mir ein bisschen noch an wiener neustadt kann etwas dagegen sagen ich nicht nein das stimmt leider wirklich es ist größenmäßig mädchen sie wiener neustadt und weiß. So, Hirschl, Elias. Wobei ich mir finde, dass Wiener Neustadt ein Scam ist, weil es klingt, als wäre es so eine Erweiterung von Wien und jetzt ist es einfach irgendwas. Also ich kenne Wiener Neustadt ein bisschen und also was schon, wenn es euch interessiert, es ist in 10 Sekunden vorbei, was ich sage, einen Schlachthof gibt es in Wiener Neustadt nicht. Ich kenne wirklich kein alternatives Veranstaltungszentrum, das so Subkultur, aber... Vereinzelte Parks. Genau, also den Millag gibt es dort. Elias Hirschl, du wirst teuer 30, sehr wichtige germanistische Information, glaube ich. So jung ist er. Du hast, teuer 30, sehr wichtige germanistische Information, glaube ich. So jung ist der. Ich weiß nicht, wann du angefangen hast zu slammen, aber du hast wirklich noch gar keinen Bartwuchs gehabt und keinen Führerschein. Ich habe immer noch keinen Führerschein. War Bartwuchs mittlerweile. Aber so mit 15, 16 habe ich angefangen, glaube ich. Also wie die quasi slam, ich bin die Oma, die Uroma-Generation, wir haben da zugeschaut, du warst eigentlich geslamt und quasi gleich gewonnen. Und ich sage das auch deswegen, weil ich vielleicht als Lesebühnenmutter, du bist übrigens auch Mitglied einer Lesebühne, also das ist hervorragend, wir sind alle Lesebühnenmenschen. Ich habe es auch bei Ninschhof super gefunden, ich habe mir schon gedacht, da gibt es einfach viele Passagen, die sich auch richtig toll vorlesen lassen. Es ist Content, aber natürlich ein Buch, ich meine, ich glaube, du kannst es irgendwo aufschlagen und kannst einen Lesebühnen- oder Slam-Beitrag daraus machen und gleichzeitig, das klingt wie kein gutes Kompliment, soll es nicht sein, gleichzeitig ist das wirklich ein super Buch, soll es nicht sein. Gleichzeitig ist das wirklich super, obwohl es sehr arg ist. Möchte ich noch ein bisschen nachbessern im Laufe der Anmoderation. Du bist da so ein mehrfach begabter Mensch, also du bist in verschiedensten Bands. Das Gespenst, du warst mit Jimmy Brainless da, du hast das Gespenst. Stimmt, ich war mitrenn lässt du hast das gespenst zwei bands schon da wenn man das mit mir als band gelten lassen will aber stimmt dann glaube ich gibt es nur drei bands die jetzt vergessen heldenplatz die einzigen jahres die frage was gerade aktiv ist weil so aber mit heldenplatz werden jetzt wieder aktiver weil der bernie angefangen hat ausschnitte davon auf instagram zu posten und jetzt führten wir uns gezwungen, endlich mal was aufzunehmen und haben was aufgenommen. Ich glaube, dass du das triffst, irgendwen, den du magst und dann spielst du dieses Spiel, das ist der Hasi und die gerne machen super Bandname, guter Bandname und dann macht es einen Heldenplatz. Das war einfach, weil die ersten paar Lieder alles so Thomas Bernhardt-Anspielungen waren und dann haben wir es dabei belassen. Ist aber gute Musik, überraschend. Also nicht überraschend. Danke. Gar nicht so schlecht. Vielleicht nicht meine beste Moderation jetzt gewesen. Und gestern bei Prater Sterne, ich bin extra lang aufgeblieben, da ist ja nur Recherchier, das magische Auge, da habt ihr zu viert gelesen, so ein Superstar-Boy-and-Girl-Group. Aber das war schon wieder von 2022, glaube ich, haben sie noch einmal ausgestrahlt. Wir haben eben geschrieben, dass du eine ganz andere Frisur hast als gestern bei Brattersterne. Und Content ist, wenn ich richtig gezählt habe, dein vierter Roman noch. Meine Freunde haben Adolf Hitler getötet. Der fünfte tatsächlich. Davor war noch der einzige Dorfbewohner mit Telefonanschluss. Aber der vergriffen ist. Genau, das war so ein 140 Seiten Buch, das man nicht mehr kaufen kann. Ich finde es irgendwie cool. Man kriegt es nicht mehr. Ich glaube, es wurden halt so 700 Stück davon gedruckt und die sind halt irgendwann weg. Haben sie aber so langsam verkauft, dass der Verlag nie nachgedruckt hat. Und jetzt habe ich die Rechte wieder. Und schau. Und du baust jetzt dann einfach irgendeine Frau, dass du einen Bechteltest bestehst? Ja, ja, ja. Ich habe gesagt, bei dem finde ich es auch ganz gut, dass er nicht mehr zu haben ist, weil ich einige Sachen dazugelernt habe. Ja, weil Vergleichslektüre. Nein, das klang jetzt so, als wäre er grob problematisch gewesen, das auch nicht, aber es hat definitiv an Frauenfiguren gemangelt. Eigentlich total schön war es nicht. Org, wenn das schon ein minderes Problem ist. Aber die Bücher sind allesamt extrem super und zuletzt salonfähig. Das ist ein richtig gutes Buch, es war auch sehr lustig und gleichzeitig war es total arg, ich kann mich erinnern, dass ich dir dann die Frage gestellt habe nach diesen ganzen Slimfit-Ekelpaketen. Also es ist quasi im komplett unpolitischen Polizjugendmilieu spielt das und das ist, naja, es hat sich nicht vermeiden lassen, dass man das jetzt als Buch zur Ära Kurz liest, womit du so mittelglücklich warst oder, es war auf jeden Fall sehr treffend. Nein, doch, das war auch fair, fand ich, es ist wie Heimatroman, also ich fand es total fair, dass man das als Kurzbuch bezeichnet, weil das ja die Anspielung war. Also es ist 100% aufge fair, dass man das als Kurzbuch bezeichnet, weil das ja die obviously Anspielung war. Also es ist 100% aufgegangen. Ich wollte nur alle, Entschuldigung, ich wollte nur alle daran erinnern, dass das auch total viel trotzdem von zum Beispiel Philipp Amthor drin war, weil ich habe extrem viele Videos von dem Dude angeschaut einfach und das lesen die Leute halt dann nie raus, weil sie immer nur Österreich im Kopf haben, aber ich habe so viele Philipp Amthor Interviews angeschaut, ich liebe ihn. Das leitet nämlich, ich habe dich gefragt, wie hältst du das aus? Also du hast extrem sympathische Figuren und ich kann mich da so kurz einfühlen. Du hast ein Buch geschrieben, wo man praktisch alle wirklich gern haben kann und es ist einfach ein schönes Buch. Es ist nicht alles harmonisch und idyllisch, aber man findet die Figuren drin, bis auf den Jonas, der ist wirklich furchtbar. In Innsbruck habt ihr gesagt, der ist quasi vom Salon fähig noch eingesprungen. Ein Start-up Fuzzi, der wirklich scheußlich ist. Der hat noch so eine ähnliche Sprache wie die ganze Politrhetorik. In dem Buch war für mich auch persönlich so, dass es endlich einmal wieder sympathische Figuren gebraucht hat und ich finde, dass die Leute in dem Buch alle total lieb miteinander umgehen, weil das hat mich schon irgendwann genervt, weil in Salonfähig hassen einfach alle einander oder benutzen sich die ganze Zeit einfach nur für irgendwas und in dem ist die Welt furchtbar und alles ist furchtbar, aber die Leute sind lieb. Das war ein bisschen als Ausgleich gebracht. Insofern war es dann auch wieder angenehm zu lesen, weil es ist jetzt seelisch bedrückend, wenn die Leute schier sind zueinander. Es ist schon, rundum ist es nicht so schön, also es ersäuft, so während im Burgenland zu wenig Wasser ist, ersäuft es. Staublunge wird der Ort genannt, in dem es spielt. Es ist eigentlich nur in wenigen Wohnungen der Schauplatz und in einem Gebäude, das extrem absurd ist, also so Start-up-Kosten, Start-up-Viertel, wo die Ich-Erzählerin in einer sogenannten Content-Farm-Schaß schreiben muss. Also ich habe mich aber leider immer wieder dabei ertappt, dass ich diese blöden Listicles actually lesen darf. Und dann gibt es noch, ich greife ein bisschen vor, ich weiß nicht, ob du das dann lesen magst oder nicht, aber ich möchte auf jeden Fall mit dir reden über diese Aufzählung über Seiten nur an Listicles. Also eine Liste nach der anderen. Ich kann auf jeden Fall nochmal reinlesen, aber ich möchte vorwärmen, es hat bisher jedes Mal, einzelne Malen hat es dazu geführt, dass ich mich in dem Moment erst daran erinnere, dass der oder der Satz drin ist und ich mich selber überrasche oder erschrecke. Aber ich weiß auch jetzt warum. Du hast es ja gesagt, weil es hast nicht du alleine geschrieben. Und soweit darf ich es glaube ich verraten, du hast dich quasi als Editor von einem Schreibprogramm, passagenweise. Ja, wobei nicht bei dem Kapitel. Genau, bei dem Kapitel, das habe ich so schön gefunden, du hast dir das dann hergezeigt, wie das Kapitel entstanden ist, du hast auf dieser Reiterformel Twix, auf Twitter, hast du an deine Blase geschrieben, bitte, ich brauche dumme Listen von euch, blöde Listicles. Und ein gewisser Bernie Wagner hat einfach 100 geschrieben, oder? Genau, der hat mir so um zu Mitternacht in einem manischen Anfall wirklich 100 Vorschläge geschickt. Und die sind fast alle drin. Die zehn schönsten Chiropraktikerinnen, die dir den Kopf verdrehen. Es ist zum Teil auch wirklich so richtig gut blöd. Um das kurz ein bisschen zu erklären, im Buch gibt es die, eben die Protagonistin schreibt eben am laufenden Band diese Artikel und irgendwann und die haben alle Angst davor, dass sie demnächst von einer KI ersetzt werden könnten und irgendwie passiert das aber nie und irgendwie kriegt sie dann aber die Idee, naja gut, aber solange wir nicht ersetzt werden, kann ich mich ja selber ersetzen. Also dann kann ich mir ja selber ein Programm schreiben und dann werde ich halt weiterhin bezahlt und mein Chef hat nicht gemerkt, dass ich mich ja selber ersetzen. Dann kann ich mir ja selber ein Programm schreiben und dann werde ich halt weiterhin bezahlt und mein Chef hat nicht gemerkt, dass ich eigentlich den Job schon ersetzt habe. Und es sind einzelne Sachen drin, die tatsächlich von einem viel älteren Programm, von einem Vorläuferprogramm von, das hieß damals noch so GPT-2, glaube ich, oder sowas, bevor es JetGPT öffentlich gab, da sind so einzelne Zeilen drin, die kann man vielleicht suchen, ob man sie findet, aber spezifisch dem Kapitel ist nichts drin, weil da sind sieben Seiten lang Aufzählungen von Listicle-Ideen und man wird wahnsinnig, wenn man das automatisieren lässt, weil das sind dann 500 Mal die gleichen drei Ideen in slightly Variation. Das ist weder zum Vorlesen noch zum Lesen interessant. Ich habe sehr lachen müssen, dass du erzählt hast, dass das wirklich die ultimative menschliche Kollaboration ist. Ja, das ist total lieb. Ganz viele Freunde, Ideen beigesteuert. Die stehen alle hinten mit drin. Da bin ich nachträglich traurig gewesen, dass ich nicht auf Twitter, weil irgendwas wäre mir wohl eingefallen. So die sieben schönsten Listen, Nummer drei wird dich zum Weinen bringen. Also ich habe mich dabei ertappt, ich darf es lesen. Ich bin auch ein bisschen ein Opfer. Es geht ganz viel um das, was wir so im Internet treiben wie Lost. Wir, also das Wir sage ich, weil ich denke mich da nicht so erhaben. Wir können auch später noch über deine Screen Time sprechen. Ich habe übrigens schon ein kurzsichtiges Auge, weil ich mit dem rechten auf den Fernseher schaue und tatsächlich lineares Fernsehen schaue und mit dem rechten, es ist furchtbar, Double Screening. Und in diesem Buch geht es immer um diese, es spielt im Ruhrpott der, man kann nämlich nicht einmal nur sagen, dass das nur eine Natur ist, die sich da dieses zerstörte Kohlenbau- Industriegebiet zurückhält, sondern es ersäuft einfach. Und das ist ja ein reales Faktum. Die sogenannten Ewigkeitspumpen müssen betrieben werden, die haben einen Stromverbrauch, ich meine, das ist der ultimative Stromverbrauch, diese ganzen Serverfarmen oder halt was die Internetbefüllung mit Schas an Strom verbraucht und gleichzeitig aber diese Pumpen, das Grundwasser abpumpen müssen, weil sonst, es stimmt tatsächlich, oder, dass sonst weitere das noch tiefere Wasser irgendwie so weit steigt, dass es sich dann mit dem guten Trinkwasser vermischt und dann wäre auch tatsächlich die Trinkwasserversorgung im Ruhrgebiet ein bisschen in Gefahr, abgesehen davon, dass halt diese Schächte einstürzen. Und das ist teilweise eh passiert oder teilweise, manchmal lässt man es auch absichtlich einsinken, wenn halt nichts drüber ist. Genau, aber in irgendeinem Artikel habe ich auch schöne Zeile gefunden, ohne die Ewigkeitsverträge wäre das ganze Ruhrgebiet eine Seenplatte in ein paar Jahrzehnten. Und genau, es gibt Verträge, ich glaube im Bundesland wäre das ganze Ruhrgebiet eine Seenplatte in ein paar Jahrzehnten. Und genau, es gibt Verträge, ich glaube im Bundesland Nordrhein-Westfalen, dass die halt einfach bis in alle Ewigkeit dafür zahlen müssen, dass die abgepumpt werden, was ich total geil finde, weil irgendwie bei Atomenergie redet man so, wo Atommüllendlager und sowas und einfach das leerstehende Kohlestollen eine Gefahr darstellen, die nicht lösbar ist. Und halt faktisch nie. Es ist völlig irre. Und ich habe so kurz bevor wir uns dann in Innsbruck getroffen haben, oder das Buch dann endlich einmal fertig gelesen habe, ich habe mir das wirklich immer jeweils beide die Lange aufgehoben und habe mich dann sehr gefreut beim Lesen, ist bei der Zeit wieder so ein schöner Tourismus, eine Beilage gelegen, da gibt es jetzt Klettersteige in irgendwelche großen Industrieanlagen. Also ich habe es bei Ninschow schon lustig gefunden, wie die Tourismusströme nicht gelenkt, sondern wirklich abgelenkt werden sollen. Ich habe dann immer wieder an Hallstatt denken müssen, wo das Gegenteil davor ist. Ja, kommt es noch mehr? Und da im Ruhrgebiet ist wieder jetzt so eine Naturoase beworben. Ja, schon Kultur auch, aber da kann man jetzt klettersteigen und paddeln und was weiß ich noch alles und die Tiere kommen. Ich meine, deswegen spielt der Roman ja doch also er spielt ja offiziell nicht im Ruhrgebiet, sondern eben in der Staublunge oder irgendwo steht auch, glaube ich, Kulturregion Staublunge. Und das reale Ruhrgebiet, also so kaputt da sehr viel auch ist, sie haben total viel auch gut gemacht. Also sie haben irgendwie die Emscher, die war irgendwie jahrzehntelang, hieß sie auch der Scheißefluss und den haben sie anscheinend renaturiert. Der ist jetzt wieder okay. Ich weiß nicht, ob man schon zwischendrin schwimmen gehen kann, aber es ist halt und Luftqualität und alles, also es ist nicht so schlimm, wie es in den 80er Jahren war. Also es ist schon irgendwie ganz nett und es sind total viele Bäume in der Stadt und so. Aber dann hat man eben auch immer wieder so reale Geschichten, wie irgendwie, dass du im Westpark in Bochum darfst du zelten, aber du darfst keine Heringe einschlagen, die zu tief in den Boden reinreichen, weil du damit eine Plastikplane verletzt, die die giftige Erdschicht von dem neu aufgeschütteten Mutterboden darüber trennt. Und so sagen alle paar Meter trifft man halt auf sowas. So wie bei der Piffgesage, wo die Ski pisten dann auf diesen Müllbergen. Ja, voll. Okay. Lieber Elias, lies doch ein bisschen was. Ich lese einmal zur Einführung was. Oder wobei, jetzt habe ich das schon, warte mal. Nein, ich lese einfach die Einleitung, wo man ein bisschen was über die Firma erfährt. Ups. Genau, und da wieder noch einmal kurz zusammengefasst, was überhaupt ein Listicle eigentlich ist. der Listicle eigentlich ist. Ein Listicle ist im Allgemeinen eine Auflistung von Fakten oder Tipps, meist mit einem Clickbait-Titel in der Form, die Zahlwortadjektiv Nomen, durch die du etwas Nützliches erfahren wirst. Nummer 7 ist dabei besonders herausragend. Etwa die sieben besten Zwerge, die hinter einer erstaunlichen Anzahl an Bergen wohnen, Nummer 7 hat einen äußerst lustigen Namen. Da ein Listikel in der Regel um die 10 Teile hat, erwähnt man meistens die Nummer 7 als spezielles Element, weil sie weiter hinten im Text liegt, sodass man fast den gesamten Artikel durchstöbern muss, um zur verheißenen Nummer vorzudringen. Zud haftet der zahl 7 von natur aus eine magie an die dem artikel das gewisse etwas verleiht karin ist die beste im liste geschrieben während ich mich in den ersten wochen mit meinen eigenen artikeln ablage sitzt sie neben mir mit angewinkelten beinen auf ihrem drehstuhl einen fidget spinner in der linken hand eine tasse kaffee vor sich auf dem chaotischen Schreibtisch, während sie mit rechts ihre Texte runterschreibt, ohne einen Blick auf die Tastatur zu werfen. Ein klassischer Karin-Trick ist jetzt zum Beispiel die Reihenfolge der Liste durcheinander zu bringen. Manchmal dreht sie sie um, durchmischt sie komplett oder wiederholt mehrmals die gleiche Zahl, einfach damit die Leute die Artikel aus purer Verwirrung teilen. Manchmal schreibt sie auch Dinge wie die drei besten Arten, seinen Tod vorzutäuschen. Nummer sieben ist in dieser Liste nicht enthalten. Dieses absichtliche Einstreuen von Fehlern, Widersprüchen oder surrealen Momenten ist eine ihrer Spezialitäten, mit denen sie die gesamte Sparte revolutioniert hat. Elf großartige Tipps, dein Leben in den Griff zu kriegen. Nummer sieben wird dich überraschen. Erstens räum dein Zimmer auf. Ein aufgeräumter Geist wohnt in einer aufgeräumten Wohnung. Zweitens lass immer genug Raum für kreatives Chaos. Verstreue deine Arbeitsutensilien quer über das gesamte Wohnzimmer. So hat Einstein auch gearbeitet. 3. Schreib ein Manifest, verteile es unter den Studierendenzettel eine blutige Revolution an. Bring die Guillotine wieder in Mode, ändere deinen Namen und wandere nach Belize aus, bevor es brenzlig wird. Fun, fun, fun. Namen und wandere nach Belize aus, bevor es brenzlig wird, fun, fun, fun. Viertens, beendet einen Elfpunkt der Listicles wieder mal bei Punkt 4, LOL Nummer 7, gab es nie, Überraschung. Karin sagt, sie wolle damit eine Philosophie in die Welt tragen, eine Botschaft, dass es eben keine letztgültige Wahrheit geben kann, dass alles in der Welt mindestens zwei Seiten hat, dass es keine simplen Lösungsansätze für die komplexen Probleme unserer unübersichtlichen Zeit geben kann. Zugegeben, da nimmt sie den Mund etwas voll für jemanden, der 40 bis 50 Listen über die besten Digimon-Fusionen der dritten Generation geschrieben hat, aber wenn man dem eigenen Tun nicht wenigstens ein bisschen Sinn andichtet, dreht man früher oder später komplett durch. Wie Gandhi schon sagte, Monotonie erzeugt Kontemplation, Kontemplation erzeugt Aberglaube und Aberglaube erzeugt Wahnsinn. Das hat Gandhi natürlich nie gesagt, aber nachrecherchieren lässt sich sowas auch nicht wirklich. 96 Prozent aller inspirierender Zitate im Internet sind frei erfunden. Zumindest steht das in einer von Karins Listen. Das Einzige, was sich als roter Faden durch all ihre Listen zieht, ist eben der Verweis auf die Nummer 7, die dich schockiert, überrascht und zum Weinen bringt. In jeder anderen Firma wäre Karin mit ihrem Talent binnen kürzester Zeit die Karriereleiter aufgestiegen. Aber bei SmileSmile gibt es keine Leitern. SmileSmileLists gehört zusammen mit SmileSmileFunVideos und SmileSmileMemes zur SmileSmile Inc., einer 2009 gegründeten Firma mit Sitz in Lanarka auf Zypern. Darüber steht höchstwahrscheinlich ein russischer Mutterkonzern, da wird die Sachlage dann aber etwas undurchsichtig. Die Standorte der Firma sind über ganz Europa verteilt. SmileSmile gehören Dutzende Listicle Outlets, Online-Zeitschriften, ebenso viele Instagram, Facebook, Twitter und TikTok-Accounts. Zudem betreibt die Firma vier der zehn erfolgreichsten YouTube-Kanäle, die sich hauptsächlich mit Do-it-yourself-Kochrezepten, Bastelanleitungen, Fetischen, ASMR, Lo-Fi-Hip-Hop-Beats to study or relax to und dem unterhaltsamen Zerstören von teurem Privateigentum beschäftigen. Die Büros sind recht chaotisch organisiert. Die Listicle Schreiberlinge sitzen oft mit den Video- und Meme-Departments im selben Raum, ohne zu wissen, wofür die anderen überhaupt zuständig sind. Während ich die Top 15 der tödlichsten Flugzeugabstürze zusammenfasse, filmt sich Martha hinter mir, wie sie sich mit Klebstoff die Zähne putzt. Während ich die Top 7 der gruseligsten iranischen Volksmärchen aufliste, macht Yusuf ein Close-Up-Video davon, wie er sich lasziv stöhnend eine Glatze rasiert. Cory filmt eine Wassermelone in der Mikrowelle, eine Orange in der Mikrowelle, ein Nokia 3310 in der Mikrowelle, ein iPad in der Mikrowelle, eine kleinereikpresse, die eine gesamte Champagner-Pyramide zerquetscht, eine Hydraulikpresse, die ein Nokia 3310 zerquetscht, eine Hydraulikpresse, die versucht, ein Nokia 3310 zu zerquetschen, daran jedoch scheitert, eine Hydraulikpresse, die eine andere Hydraulikpresse zerquetscht und so weiter. Smile Smile zerstört inzwischen so viele Nokia 3310s, dass Nokia beschlossen hat, eine Neuauflage davon produzieren zu lassen, nur um sie direkt wieder in die Vernichtung zu schicken. Der Konzern veröffentlicht wöchentlich um die 500 neuen Videos, 2000 neue Listen und ebenso viele Memes. Ich schreibe meine Listenartikel, bekomme mein Gehalt von einer obskuren osteuropäischen Bank überwiesen und stelle keine Fragen. Ich lebe mich ein. Ich finde mich ab. Ich mache die Smile-Smile- Der wittert, dass es gleich gefährlich wird. Ich mache die Smile-Sm mache dies meist meine Entwicklung durch, wie Martha es nennt. Jeder, der hier anfängt, durchlebt eine Reihe von Phasen. In den ersten ein bis zwei Monaten überkommt einen eine Depression darüber, seine hochgestochenen Träume vom Künstlerinnen-Dasein aufgegeben zu haben. Dann folgt irgendwann aber ein überraschender Energieschub, wenn man merkt, dass man selbst in der dümmsten, monotonsten Arbeit immer noch eine Form von Selbsterfüllung finden kann. Bei manchen führt diese Sinnlosigkeit aber auch in die totale nihilistische Lebensverweigerung oder in eine Art religiösen Wahn, wie es schließlich auch bei Karen der Fall ist. Ich kann ihren Verfall in Echtzeit beobachten, während ich neben ihr arbeite. Es beginnt damit, dass ihre Themen immer drastischer und seltsamer werden. Die 18 besten Alibis bei Fahrerflucht, 9 Methoden effektiv eine Leiche zu entsorgen, die 12 besten Jeff Goldblooms, Nummer 7 ist Jeff Goldbloom. Nach einiger Zeit bemerke ich an ihr jedoch eine tiefgreifende Persönlichkeitsveränderung. Karin ist der Meinung, sie könne mit ihren Listen die Welt verändern. Sie könne subliminale Botschaften nach draußen schicken, die sich unbewusst in den Köpfen der Menschen verankern und so zu einem nachhaltigen Wandel in der Gesellschaft beitragen. Sie beginnt damit, versteckte Botschaften in ihre Listen einzubauen, in die Anfangsbuchstaben jedes Wortes, in die Anfangswörter jedes Satzes, manchmal noch etwas weniger subtil mit konkreten Aufrufen zu Gewalt und Umsturz. Die Texte werden mit konkreten Aufru Bearbeitungs- und Prüfverfahren. Auf der ersten Ebene werden die Texte an das hausinterne Grafikbüro geschickt, wo zu jedem der Listicle-Punkte ein unterhaltsames Stockfoto eingefügt wird. Die so illustrierten Artikel werden dann an die PA-Abteilung weitergeleitet, wo der Inhalt auf Massentauglichkeit, Zielgruppenrelevanz und Shareability geprüft und angepasst wird, bevor er dann an die interne Prüfstelle weitergeleitet wird, wo je nach Bedarf rechtlich bedenkliche Inhalte ausgefiltert oder hinzugefügt werden. In einem finalen Überarbeitungsprozess eines zweiten Grafikbüros werden schließlich die alten Stockfotos durch neue ausgetauscht, sodass sie jetzt zum neuen Text passen. Das Endprodukt hat keinen Überschneidungspunkt mehr mit dem ursprünglichen Text. Die Wahrheit ist, dass kein einziges Wort, das ich oder Karin oder irgendjemand anderer aus unserer Abteilung jemals geschrieben hat, überhaupt veröffentlicht worden ist. Bei mir hat es etwa ein halbes Jahr gedauert, bis ich mich mit dieser Sinnlosigkeit abgefunden habe. Karin hingegen scheint es auch jetzt nach knapp drei Jahren noch nicht einsehen zu wollen. Zuerst redet sie sich ein, dass das Korrektorat gar nicht so viel umstreichen würde, dass die Essenz ihres Textes ja erhalten bleibt, auch wenn sich die Formulierungen verändert haben. Als sie irgendwann einsieht, dass von ihren Texten absolut nichts mehr übrig geblieben ist, erklärt sie mir, dass sie ja dennoch mit ihrer Wortwahl die Arbeit der Zensoren beeinflussen könne, also indirekt in homöopathischen Dosen auch die Gesellschaft verändern werde. Ihre Wörter, die das Korrektorat allesamt ausfiltere, hinterlassen Erinnerungsspuren im Text. Der Text würde nicht so aussehen, wie er jetzt aussieht, hätte sie nicht das geschrieben, was jetzt gelöscht wurde. Ein kleines Stück ihrer Arbeit steckt immer noch im Endprodukt. Ihr Genie, ihr Herzblut sind noch irgendwo da draußen. noch irgendwo da draußen. Sie stecke immer noch als Leerstelle in jedem der publizierten Smile Smile Artikel. Als Essenz. Als Seele des Textes. Als Nummer 7. Dankeschön. Ja, die Human Beings of the Late Capitalism sind ein bisschen melancholisch und die Ärmsten unter ihnen glauben ja noch an Kreativität und Sinnstiftung und die Ich-Erzählerin ist relativ abgebrüht, also sie lebt nicht in so einem hohen Maß der Highly Delulule, sagt man das jetzt wirklich so? The Highly Delulo. Sagt man das jetzt wirklich so? The Highly Delusional? Da muss mein Geschwister fragen, noch jüngere Leute wahrscheinlich. Einfach vortäuschen. Eine Diskussion, die jetzt natürlich teilweise aufgedrängt wird. Ich fange so an. Ein gewisser Klaus Buttinger hat gestern beim Frühstück gesagt, jetzt ist die KI noch gar nicht so alt und nervt schon wie Sau. True. Vor allem die Debatte darüber, die werden dann so, du schreibst auch darüber, diese Neurose, dass man ersetzt wird. Das ist ja ein ganz narzisstisches Kringen. Johanna, du kannst übrigens auch wirklich jederzeit, wir nähern uns nämlich jetzt schon so diesen Part, wo wir noch miteinander… Manche können das Mikrofon wieder aufgreifen. Ja, jederzeit einsteigen, weil es mich ja wirklich interessiert. Beim Content, du bist ja eingeladen worden, du sollst über KI sprechen. Jetzt muss jeder, so quasi wie beim Brucknerjahr, jeder muss was zum Bruckner machen. Und jeder muss was zu KI sagen. Darf ich dir jetzt unterstellen, dass dir diese Neurose, diese Angst, ersetzt zu werden bei solchen schrecklichen Jobs auch ein Rätsel ist? Ich denke mir, ja bitte, ersetzt es mich doch. Genau, das denkt sie sich auf jeden Fall. Aber es geht auch ein bisschen darum, wie die Leute im Büro halt unterschiedlich damit umgehen, weil es gibt dann irgendwie eben die Karin, das habe ich jetzt nicht vorgelesen, aber die zerbricht demnächst noch völlig an dieser Sinnlosigkeit. Und dann gibt es halt Marta, die im Videodepartment arbeitet, die eigentlich, der macht das total viel Spaß. Die will jeden Tag sinnlosen Blödsinn filmen. Martha ist ja diejenige, die den Kuchen, also die Cake. Genau, die hat andere Psychose, Neurose, beides. Eine sehr lustige Passage. Aber genau, es ist so, nicht alle wollen ersetzt werden, glaube ich, aber die Protagonistin denkt sich eigentlich halt so, warum, also quasi, wieso führt man uns überhaupt davor, warum werden wir eigentlich nicht ersetzt? Und das ist auch so ein bisschen die Frage, vielleicht lohnt es sich für den Arbeitgeber einfach nicht, vielleicht ist es einfach billiger, Menschen zu beauftragen dafür. Wie der Matrix. Und halt auch so ein bisschen die Frage, wieso eigentlich technische Neuerungen nie sofort Arbeitserleichterung bringen, sondern immer sofort zu noch bullshittigeren Bullshitjobs führen. Weil ich habe nicht Angst, dass ein Programm plötzlich bessere, lustigere Romane schreiben kann, aber ich habe schon, nicht für mich, aber zum Beispiel für Leute, die im Drehbuchbereich arbeiten, hätte ich schon ein bisschen Angst, dass es dann bei Netflix dazu führen könnte, dass irgendjemand dann einfach mal ein automatisiertes Drehbuch von einem Programm schreiben lässt und dann quasi dein Job als Drehbuchautor herabgestuft wird zu und jetzt hübsch das mal auf quasi. Also das kann ich mir schon vorstellen. und jetzt hübsch das mal auf quasi. Also das kann ich mir schon vorstellen. Kannst du dir vorstellen, dass man Ninschow einfach die Parameter eingibt und mit relativ vielen Textsamples von dir füttert? Naja, eine KI, die kann ja nur etwas Neues generieren aus etwas, das es schon gibt. Und dann sollte man als Autor wahrscheinlich zukünftig einfach immer nur Dinge erfinden, die es eben noch nicht gibt, so wie Ninschow oder Irrzigen oder Oblivismus, dann kann man wohl nicht ersetzt werden. Aber ich habe vor kurzem mit einer Autorin gesprochen, die so, man nennt es so Genre-Literatur schreibt, also eher so Liebesgeschichten, Frauen-Literatur nennt man es auch manchmal. dass das erstaunlich gut funktioniert für das was sie schreibt du kannst dir halt angeben was du für figuren haben möchtest und was so ungefähr passieren soll und dann wird da halt ein text ausgespuckt und sie hat auch schon einige ihrer kolleginnen so verdächtigt das zu machen also zumindest nicht den kompletten roman schreiben zu lassen aber vielleicht so einen ersten entwurf oder so ja ich weiß nicht also da bin ich nicht so tief drin in dieser Genre-Literatur, aber sie meinte auf jeden Fall, das könnte da für diesen Teil der Branche ein Thema werden. Es war doch super der Arbeitsteilung. Man tingelt dann durch die Lande, hat dann Probleme mit den Zollten in der Schweiz, aber geschrieben hat es dann quasi der ins Virtuelle gespiegelte Johanna Seebauer. Das ist halt eher auch, also zum Beispiel so Young Adult oder wie heißt das? New Romance oder sowas. New Romance, genau, sowas. Die haben glaube ich auch manchmal so insane Abgabefristen, also wo sie dann irgendwie so drei, vier Bücher im Jahr halt rausbringen und da check ich sofort, warum es Sinn macht, Teil davon zu automatisieren und ich will das nicht einmal ethisch verurteilen, sondern ich denke mir einfach nur, es ist halt schade, dass die so einen Stress haben. Aber ja, es ist halt dann die Frage, was will man davon, weil ich halt einfach, mir macht es total Spaß, mit so Programmen so ein bisschen herumzuspielen und dann zu schauen, kann ich einzelne Zeilen davon irgendwie einbauen oder kann ich es so ein bisschen verstecken und man merkt es nicht oder so, aber ich will ja gar nicht, dass mir der, also ich weiß nicht, ich will ja gar nicht, dass mir das, ich schreibe ja gern, das Einzige, wofür ich es wirklich kürzlich einmal eingesetzt habe, wo ich das Gefühl gehabt habe, da ist es total praktisch, ist, ich habe für einen Text fürs Theater eigentlich habe ich gebraucht eine Auflistung, einfach eine elendig lange Auflistung von verschiedenen österreichischen und bayerischen Gerichten, die alle irgendwie Fleisch enthalten. Und ich hätte mir das zurecht googeln können oder ich kann halt bitten, gib mir eine Liste von Fleischspeisen und dann suche ich aus. Und dafür geht es gut. Abgesehen davon, dass der nicht checkt, was Fleisch ist und was nicht. Weil er hat mir noch total viele Mehlspeisen auch mit reingeschrieben. Weil der Unterschied nicht so... Weil es nicht vegan sind. Genau, und dann hat er es da irgendwie damit eingeordnet und sowas. Aber da habe ich mir gedacht, das ist einfach nur eine Frage von google ich mir das zurecht und brauche eine Stunde oder frage den einmal und dann habe ich es in einer Minute oder so. Johanna, schreibst du auch gern? Ja, total. Also ich habe ja den Roman ohne jegliche Deadline und Abgabetermin geschrieben, das heißt, ich war vollkommen frei. Und du hast fünf Jahre dran gearbeitet. Ja, drei bis vier. Also drei geschrieben und dann so noch ein Jahr überarbeitet immer wieder. Also nicht jeden Tag, aber halt so in Phasen. Und ich habe das wirklich genossen. Also auch die Phasen, wo es irgendwie nicht so gelaufen ist, dann habe ich halt was anderes gemacht. Ich habe kein Deadline gehabt. Und ja, also ich kann das nur empfehlen. Es ist ein sehr schöner Zeitvertreib. Ich habe bisher immer Bücher fertig geschrieben, bevor ich an den Verlag gegangen bin. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, auf Druck einen Roman fertig zu machen. Dann würdest du vielleicht auch zur KI greifen. Ich glaube, wenn wirklich wer erwarten würde, dass ich jedes halbe Jahr ein Buch rausbringe oder so, aber das will ja auch niemand. Ich bin ja ganz froh, dass so klassische Belletristik-Verlage, die wollen ja auch, dass du so zwei Jahre Zeit hast dazwischen oder was, weil die auch selber gar nicht so viel arbeiten. Für mich ist das total bedrückend. Nein, ich sehe davon, die haben halt vier, fünf Bücher im Halb was, weil die auch selber gar nicht so viel arbeiten. Das war für mich jetzt der Eindruck, ich bin total begeistert. Nein, ich sehe davon, die haben halt vier, fünf Bücher im Halbjahr und mehr können sie gar nicht machen. So wie hast du gesagt, dass deine Oma hat der ganzen Verwandtschaft und Bekanntschaft Content geschenkt. Sehr empfehlenswert, kluge Oma. Und dann ist der Markt nochmal gesättigt und dass dann die sich wieder freuen, dass ein neuer Roman dauert zwei Jahre. Und wie ich das erkannt habe, dass jetzt neuer von Elias mit seinem neuen Roman, das dauert zwei Jahre. Und wie ich das erkannt habe, dass jetzt einmal zwei Jahre Ruhe ist, habe ich mir gedacht, cool, das tut mir ja nichts. Und du hast ja auch Lesungen danach, also du kannst ja nicht, wenn es, also das, ja, ich kann ja nicht fünf Lesungen am Tag machen, das macht irgendwann... Na, du schon, auf der Leipziger Buchmesse, glaube ich, hast du fünf. Oh ja, tatsächlich. Du, Elias, apropos Lesung, mit einem ein bisschen überziehen, aber dann, also eher nur ganz mild überziehen, weil wir ja, ihr seid vom Jazz, darum seid ihr ein bisschen später gekommen, aber ihr wollt gleichzeitig eine Suppe, verwöhntes Publikumsbist, damit die Suppe nicht auskes Publikumsbist. Damit die Suppe nicht auskühlt, werden wir ein bisschen länger machen. Und vor allem möchte ich, dass du noch bitte einen zweiten Teil liest. Soll ich dir noch ein paar dumme Listicles vorlesen? Dann schauen wir noch. Was haben wir noch? Ich lese jetzt einfach diese lange angeteaserte Listicles-Stelle. Und man kann nämlich nachher dann bei der Suppe, also erstens, oder man kann beim Büchersignieren mit den beiden in Aktion treten, in Austausch treten und sagen, super Buch. Was noch nicht? Es ist einer der wenigen, die es noch nicht gelesen haben. Nein, es ist super. Dann kann man fragen, was so drinsteht. Sollte sich das aus, dass ich es kaufe? Ist wirklich die Anna Weidenhütze, die ist Anna Kummer. Sollte sich das aus, jetzt haben sie schon so viel gelesen. Der Julius Deutschbauer macht das doch immer mit der Bibliothek der ungelesenen Bücher und interviewt Leute dann, die bringen ein Buch mit, das sie nicht gelesen haben und dann interviewt er die Person aber drüber, worum geht es in dem Buch. Und dann musst du halt so überlegen, warum könnte es da gehen, warum hat er keine Eigenschaften, ist er durchsichtig und dann musst du halt so ein bisschen. Genau, die Protagonistin von dem Buch versucht konstante Mann und Eigenschaften zu lesen und gibt immer noch ein, zwei, drei Sätzen auf, was dazu führt, dass die ersten zwei, drei Sätze von Mann und Eigenschaften insgesamt fünfmal drin sind in dem Buch. Genau, ich steige jetzt einfach irgendwo bei diesem Lister-Klick-Kapitel ein. Wie gesagt, das ist alles KI-frei. Da ist nichts gemacht. Sieben Tipps, wie du deine Familie an Thanksgiving nicht tötest. Acht Tipps, wie du die Leichen deiner Familie nach Thanksgiving am ressourcenschonendsten entsorgst. Neun Geheimnisse, von denen die nicht wollen, dass du davon erfährst. Sechs Außerirdische, die eigentlich Prominente sind. 7 Gründe, kein Rassist zu sein. 8 Gründe, warum auch Männer Feministen sein sollten. 8 Gründe, warum Männer keine Feministen sein sollten. 3 Haie, die zu frech sind, um sie nicht lieb zu haben. 5 Tierarten, die uns daran zweifeln lassen, dass die Natur schützenswert ist. 7 Hot Dogs, die du probiert haben musst, bevor du ins kalte Erdreich sinkst zur Freude der Würmer. 7 Bibelstellen, die uns mit der Kirche versöhnen. Die besten 5 Koranstellen, um deine Eltern zu bekehren. 7 Sad Facts über Ari Levins Skaterboy, die du noch nicht kanntest. 5 Momente, in denen Britney Spears mit ihrer Stimme direkt auf unsere Seele eingeprügelt hat. Sieben Racheakte, die uns Lust auf Vergeltung machen. Neun Böden, die du noch nie barfuß betreten hast. Fünf Wochentage, die einfach glücklich machen. Die acht besten Arten, einen Tisch zu decken. Die acht besten Arten, einen Desk zu flippen. Zehn YouTube-Videos, in denen jemand stirbt. Sieben Arten, eine Flasche zu öffnen. 27 Arten, eine Flasche zu öffnen, in Klammer, in Tschechien. Zehn Fenster, durch die du nicht nach draußen sehen kannst. Die zehn besten Filme ohne Kevin Bacon. Die neun unbekanntesten Politiker, in Klammer, ja, auch Estland ist dabei. Fünf Staubsauger-Geräusche, zu denen du garantiert einschläfst. Die 15 absurdesten Synonyme für Sand. Zehn Getränke, die dich durstig machen. Sieben einfache Gerichte, von denen du gratiniert nicht satt wirst. Fünf Orte für ein Date. Das lese ich nicht vor. Die zehn langweiligsten Songs der 1640er. Sieben Gesprächseinstiege für schüchterne Bauarbeiter. Sechs Bruce Lee Fun Facts, die dich umhauen. Sechs Chuck Norris Fun Facts, die dich umhauen. Sechs Jean-Claude Van Damme Fun Facts, die dich umhauen. Sechs Rocky Fun Facts, die dich umhauen. Sechs Rocky 2 Fun Facts, die dich umhauen. Sechs Rocky-Funfacts, die dich umhauen. Sechs Rocky-2-Funfacts, die dich umhauen. Sechs Rocky-Drive- Funfacts, die dich umhauen. Sieben Gründe, warum niemand Ben Affleck mag. Sieben Gründe, die für ein Comeback von Matt Damon sprechen. Die drei besten Herr-der-Ringe-Filme der 2000er. Die drei schlechtesten Hobbit-Filme aller Zeiten. Drei Igel, die einfach zu sneaky sind. Sieben Vögel, die zu hässlich für dich und mich sind. Fünf Kastraten, die das zweigestrichene C genailed haben. Die fünf hässlichsten Karate-Meister. Fünf Revolutionäre, die fucking swagged out of their mind waren. 20 TikTok-Trends, bei denen wir uns fühlen wie als sein Großvater von der Mutter. Das war auch schön, das durchs Korrektorat zu kriegen, weil ich immer wieder so E-Mails geschrieben habe mit, nein, nein, es steht wie alt sein Großvater von der Mutter. Das gehört sieben Jugendwörter, für die wir uns heute selbst hassen. Sieben Diktatoren, die wir im Rückblick irgendwie auch verstehen können. Die sieben brutalsten irregulären Konjugationen im Spanisch des 18. Jahrhunderts. Rufen lassen, God Almighty, God, oh Gott, oh God Almighty. Sechs überraschend holzsame Momente auf Dampfschiffen. Sieben Male, als uns Delfine schwer enttäuscht haben. Sechs Gründe, warum du dir einen Satisfyer gönnen solltest. Drei Laptop-Tasten, die wir einfach nicht wahrhaben wollen. Was diese vier antiken Narkosemittel über die Zukunft der Medizin aussagen, wird dich umhauen. Vier Hinweise, dass es uns eigentlich gar nicht gibt. Die fünf coolsten Fakten über die unendlichen Weiten des Weltalls. Die sieben problematischsten Planeten in der Milchstraße. Fünf Gründe, warum wir aufhören müssen, vorurteilsbeladen zu sein. Sechs Gründe, niemals einen wiederzudaten. In Klammer das Sternzeichen, nicht das Huftier. Sechs Gründe, niemals einen wiederzudaten. In Klammer das Sternzeichen, nicht das Huftier. Sechs Gründe, niemals einen wiederzudaten. In Klammer das Huftier, nicht das Sternzeichen. Sieben Charakterzüge, für die ihr euch nicht mehr schämen müsst, wenn ihr über 76 seid. Die Top 7 Selfcare-Praktiken aus Jäger- und Sammlergesellschaften. Zehn Gründe, warum ich mich seit 20 Jahren nur von Zwiebeln ernähre. 24 Adventskalender, die uns an unserem Verstand zweifen lassen. 10 Uhrzeiten, zu denen du noch nie auf die Uhr geschaut hast. 7 Gottesbeweise, die dir ein warmes Gefühl in der Magengegend geben. 10 Gebote, die so noch nie in Stein gemeißelt wurden. 15 erleuchtete Gurus, denen du nächstes Jahr deine Spates überweisen könntest. Die 16 schlechtesten Investitionen des Jahres. Sieben Straßenschilder, die immer übersehen werden. Die 20 süßesten Kosenamen für deine Hausratte. Die elf fettigsten Promi-Frisuren der Nullerjahreahre zehn perfekte park bänke für das erste date zehn perfekte park bänke für einen heiratsantrag zehn perfekte park bänke für deine geburt zehn perfekte park bänke für einen park zehn perfekte park bänke die 15 schönsten friedhöfe nordamerikas. Sechs Opernstars, die tot sind, aber niemand hat es bemerkt. Die sechs besten Gründe, die bekannt sind. Die Top 7 Todsünden und wie du sie alle auf einmal begehen kannst. Zehn leckere Snacks zum jederzeit wegjausnen. Die zehn schönsten Morpheme des Zentralvietnamesischen. Die zehn besten Passwörter. Das kann ich nicht aussprechen. Die 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 0 schlechtesten Passwörter. 6 Bibelverse, die dich zum Weinen bringen. 666 Bibelverse, die sich gegenseitig widersprechen. 10 Tipps für eine Dämonenbeschwörung im April. Die zehn dümmsten Arten, die Druckkosten deines Romans künstlich in die Höhe zu treiben. Ich mach da mal Schluss. Ich möchte dazu sagen, es ist wirklich dafür gedacht, dass man das auch überblättern kann. Ich rechne damit, dass Leute das nicht alles lesen. Das macht so Spaß, das zu lesen. Glaubst du, das überblättern die Leute? Ja doch, mir ist schon gesagt worden auf jeden Fall. Echt? Okay. Ja, ein, zwei Leute auf jeden Fall. Und Jakob Noll, der hat einmal ein Kapitel in einem Roman drin gehabt, wo er nur offene Tabs auflistet. Und ich glaube, die habe ich auch nicht alle gelesen, fand es aber cool. Also es ist immer so ein... Beim zweiten Mal lesen oder man kommt dann und sagt, ich habe das so gelesen, erstens habe ich eine sehr gute Leseumgebung geschaffen am Sonntag nach einer langen Skitour mit Muskelkater, da habe ich nicht ausgehen können und man kann nicht immer aufspringen und ich habe sehr langsam gelesen. Und ich weiß jetzt nicht, wie es ihnen gegangen ist, also ab und zu muss man dann zu Workshops gehen oder Kinder Hausaufgaben geben und ich habe mir gedacht, das ist genial, Listicles schreiben lassen, da welche aussuchen, kindtauglich, die süßesten Haie oder Sneaky Igel, aber ich schreibe die meisten da auch wirklich sehr gerne. Hast du dir eine ausgesucht? Von dem jetzt? Ja. Die Morpheme habe ich cool gefunden. Ja, die interessieren mich auch brennend. Sehr interessant, weil das eine phonetische Sprache ist. So, nein. Ich habe das extrem angenehme Gefühl, ich könnte jetzt noch sehr lange mit euch sprechen, das machen wir aber einfach nicht. Machen wir noch. Wir machen es miteinander dann, auch nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit, sondern unter Einschluss. Bei Suppe, beim Signieren, nachher einfach noch einmal beim Schlachthof, was ich euch jetzt beide noch, also könnt ihr euch jetzt noch aussuchen, welche Frage ihr lieber beantworten wollt. Man darf irgendwie angeblich nicht fragen, woran ihr jetzt gerade arbeitet. Aber das letzte Mal war es so schön, ich hab dich gefragt und dann hab ich mich beim Lesen des Buches recht gefreut. Und dann habe ich gedacht, haha, das hat er mir schon gesagt. Oder ich gebe stattdessen, was ist gerade aktuell, was wir gerade gelesen haben. Und ich sage, wenn ich mich vordränge, der Bobby Markovitsch Mini-Horror. Ich habe ihn noch nicht gelesen. Du hast so auf anderen Seiten, so Mini-Horror-Geschichtenartige, ich habe mir das aufgeschrieben. Ich habe es noch nicht reingelesen, ich habe es noch nicht gekauft. Es gibt aber auch Seiten bei dir, wo es auch so richtig Mini-Horror ist. Gut, dann ist das meine Empfehlung, Mini-Horror, ich habe es gestern ausgelesen, unangenehm lustig. Das wollte ich mir auf jeden Fall eh noch besorgen. Das ist super. Also waren Sie recht, entweder woran arbeitet ihr gerade und was sollte man jetzt lesen? Also ich fange einmal, ich kann auch beides beantworten. Also ich empfehle dann das Buch Quallen haben keine Ohren von einer französischen Autorin. Das ist glaube ich auch ihr Debütroman, Adele Rosenfeld heißt sie. Und sie beschreibt eine Protagonistin, die dabei ist ihr Gehör zu verlieren und die Entscheidung treffen muss, ob sie sich so ein Cochlea-Implantat einpflanzen lässt. so ein Cochlea-Implantat einpflanzen lässt und dabei aber dann ihr natürliches Gehör auf jeden Fall komplett verlieren wird oder wird sie weiterleben mit dem minimalen Gehör, das sie hat. Und das ist ein sehr schön geschriebenes, poetisches Buch und auch eins, wo man sehr viel nachdenkt übers Hören. Und das habe ich so noch nie gemacht und deswegen empfehle ich das jetzt. Adele Rosenfeld, Quallen haben keine Ohren ist aufgeschrieben scharlane der titel ist wirklich bemerkenswert ja haben die nämlich wirklich anscheinend nicht und woran ich gerade schreibe er eigentlich schreibe ich nur in meinem kopf weil für das richtige Schreiben ich momentan nicht so viel Zeit habe. Und also ich, hin und wieder schaffe ich es, dass ich mich hinsetze und ein bisschen was zu Papier bringe, aber ich bin jetzt noch so viel unterwegs mit dem und habe ja noch meinen Brotberuf. Das geht gerade nicht. Aber ich habe schon so Figuren, die entstanden sind in meinem Kopf. Es beginnt immer bei mir mit so Figuren und die dann so herumzappeln und sich bewegen und denen gehe ich dann nach und das ist auf jeden Fall schon da, die sitzen mir im Nacken und ärgern mich schon. Interessant, dass es über die ja Aber inhaltlich kann ich noch nichts sagen, weil ich selber noch nicht weiß, wo es hingeht. Also keine Ahnung, was dann daraus wird. Mal schauen. Das ist eigentlich ein sehr menschenzentrierter Zugang, dass man nicht irgendwie so kalt ein Setting und ein Plot und so wie bei New Adult oder New Romance, das dann so über Tropes, glaube ich, haben wir die. Also Post-Tool-Dings und so Grumpy-Dings. Ich hätte mir eigentlich gewünscht, dass ich beim nächsten Buch einen Plot mir vorher konstruiere und dann an dem entlang schreibe, weil ich das Gefühl habe, das könnte dann schneller gehen, aber irgendwie, ich weiß nicht, das geht nicht, bei mir ist das sehr chaotisch am Anfang. Wie ist es bei dir? Keine überhaupt, ne? Es ist, ein Freund von mir plant das wirklich relativ durch, auch nicht hundertprozentig also war es eine ganz genau wie es endet aber ich kann das 0 bzw sammeln aber so wie sagt man so machen materialsammlung über ein zwei jahre hinweg und dann habe irgendwann genug ideen ansätze für verschiedene geschichten die alle ungefähr zum material Thema sind. Materialsammlung im Sinne von du hast so Textfragmente. Genau, so einzelne Geschichten irgendwie und oft ist dann zum Beispiel auch, dass ich dann noch ganz viele Figuren raushau, weil es am Anfang 20 verschiedene Figuren sind und dann denke ich mir, okay, die drei Sachen könnte eigentlich die gleiche Person erlebt haben und dann schrumpfe ich es immer so weiter zusammen irgendwie, bis am Ende eine übersichtliche Menge an Leuten da ist. Also schmeißt ihr beide viel weg beim schreiben ja es ist schmerzlich aber es geht weil danach ist besser aber ich schreibe immer so dass ich also der erste entwurf da sage ich mir selber immer johanna schreibe mal ganz schlechten satz und dann schreibe einen ganz schlechten absatz also meine erwartungen sind sehr niedrig, weil dann fange ich mal an und dann denke ich mir immer, das ist ja nur ein Entwurf und dann schreibe ich sehr schnell, weil überarbeiten tue ich ihn dann sowieso noch zig Male und deswegen irgendwie gewöhnt man sich das Wegschmeißen dann so gut an, finde ich. Also manchmal ist es auch befreiend, wenn man sich so entledigen kann. Es ist keiner von den schlechten Sätzen drinnen geblieben. Ja, ich würde jetzt noch ein paar wegschmeißen, aber gut. Nein, das ist, wir haben heute eine Kooperation mit Thalia und da sind nur gute Sätze drinnen. Ich habe auch manchmal, dass ich so Absätze habe, wo ich dann mir, mich eigentlich so selber so ein bisschen Gas leite und mir selber irgendwie sage, na, das ist jetzt eh nur eine Notiz und das macht später noch einmal richtig und dann schreibe ich es aber plötzlich und dann habe ich irgendwie dann, ja gut, es bleibt jetzt eh so. Aber dann ist es vielleicht eh gar nicht so schlecht, die erste Notiz gewesen. Genau, aber du hast weniger Druck, weil du damit rechnest, das wird eh noch alles komplett anders und dann bleibt es so drin. Ich habe mir überlegt, ob ich nicht betrunken schreiben soll. Ich habe es noch nie gemacht. Aber es hat noch keiner empfohlen. Nein. Vielleicht die falsche Droge, weil der Selbstzweifel ist ja im Suff dann auch. Es führt zu weit. Elias, was soll man jetzt gerade lesen? Du hast ja, man glaubt es kaum, aber du hast, weil du wirklich viel online bist, wie wir alle, du liest aber, und das hat mir gut gefallen, du schreibst dann einfach so kurze Kritiken drüber, nämlich auch ganz in Italo Calvino, also uralte Bücher, aber was vielleicht was zeitgenössischeres, was liest du, was lest du gerade, wen soll man lesen? Dann würde ich wirklich die vorhin schon erwähnte die auch nicht ganz uneigennützig weiß ich kennen aber die die selina sehmann die auch die die dummen ich kenne hier ist privat sticker erzeugt hat aber die hat ihren debüt roman veröffentlicht vor kurzem der heißt die stärkste unter ihnen und sie lebt in kiel und kommt aus kiel und ist trotzdem beim wiener verlag was total wieder entscheidung ist aber genau bei crema scherio und sehr cooles buch sehr heavy es thema über irgendwie coming of age geschichte es geht relativ viel um missbrauch also vielleicht auch nicht einfach unbedarft lesen, aber sehr cool und auch sehr lustig trotzdem. Ich danke euch beiden sehr. Mir tut es ein bisschen leid, dass wir jetzt aufhören. Ich habe schon leichter aufgehört. Na, Blödsinn. Danke dir für die tolle Moderation. Dafür werde ich ja fürstlich entlohnt von der Stadt Wels. Apropos fürstliche Entlohnung, jetzt kommt so ein bisschen, also ich bin ja katholisch geprägt, aber das kriegt man nicht mehr außer beim Moderieren, dass zuerst so der gegenreformatorisch prachtvolle Gottesdienst an der Kunst geschieht und jetzt kommt, dass ihr dann leichter zu suppen und zum Büchertisch kommt und bald geht's Saallicht an, dass ihr euch nicht schreckt. Der nächste Gottesdienst an der Kunst ist auch schon wieder heuer. Ist einfach durchgehend super. Ich will mich nicht selbst loben, aber es hat es mir am Stammschädel. Ein unwahrscheinliches Duo. Ich freue mich auf beide extrem. Es ist Kooperation mit Literaturschiff Bodo Hell und Julia Joost. Also Newcomerin, aber so Newcomerin und Bodo Hell, der immer schon da war. Und einer von den liebenswürdigsten Kerlen ist überhaupt, ihr kennt ja Bodo Hell, der ist 80, also ihr könnt 180 sein oder 40. Komplett absurd, unglaublich toller Typ und die Julia Jost ist wirklich jung und die haben wir am 15. Mai hier im Schlachthof. Anschauen? Was? Anhören. Ja, Kummer. Lieber persönlich Kummer. Ja, genau. Anschauen, herkommen, danke. Ich muss ja dann immer schon aufhören zu mutterieren, weil dann blöd wird. Johanna Seebauer, Elias Hirschl, ein großes Dankeschön an die Technik, der liebe Thomas, an den Oliver, an den Büchertisch, Tina Kähler und die Suppe ist von Sonja und die Chore sind der Bar und die sind überhaupt alle sehr alle sehr, Applaus für euch selbst und vor allem an die beiden lieben AutorInnen. Und sie dann signieren. Vielen Dank. Ich bin nicht ausgerüstet, wie ich ihn hier bemerkt habe. Aber es war eh so krass. Să vă mulțumim pentru vizionare! Muzica