Hallo, wir sind zurück mit unserem Straßenumfragen-Format heute zum 8. März. Was ist am 8. März? Oh, das ist mir jetzt peinlich. Schönes Wetter, ein Spaziergang. Also ich wüsste jetzt ehrlich gesagt nicht so viel dazu. Nein, ich wüsste jetzt nicht, was am 8. März ist. Also was für ein Programm in Linz passiert? I think it's Mother's Day or Women's Day. Weltfrauentag, glaube ich. Habt ihr da irgendeine Idee? Nein. Keine Ahnung. Internationaler Frauentag. Internationaler Frauentag. Sehr gut. Weltfrauentag. Ja, genau. Unbedingt. Ganz wichtig, muss man hingehen. Was machst du am 8. März? Alle Frauen feiern. Weil es ist? Der Weltfrauentag. Oder wie auch manche andere Leute sagen, feministischer Kampftag. Danke, Bailey, für die Zustimmung. Was, werden wir die Leute fragen, was interessiert uns heute? Naja, ob sie überhaupt wissen, dass das existiert und ob es Feministen und Feministinnen sind, die wir treffen. Let's go! Genau, Lukas, das ist auch wichtig, auch wenn es dir voll dumm vorkommt, fühl es einfach mit, weil vielleicht können wir es im Nachhinein brauchen. Den Internationalen Frauentag gibt es, weil es Ungerechtigkeit gibt und weil Frauen sich dagegen zusammengeschlossen haben und kämpfen seit über 100 Jahren international vernetzt und vor allem auch durch die Schichten und Klassen vernetzt. Dazu, um zu feiern, welche Errungenschaften es schon in Bezug auf Frauenrechte gegeben hat und gibt. Andererseits trotzdem auch auf die Dinge hinzuweisen, die noch nicht stimmen, die noch ungerecht sind. Der Internationale Frauentag geht auf Initiative von Sozialistinnen zurück. In Deutschland war das Clara Zetkin und die hat den Internationalen Frauentag quasi von den USA nach Europa gebracht. 1911 ist der Internationale Frauentag so international geworden. Da haben gleichzeitig Frauen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Dänemark und ich glaube aus den USA gleichzeitig eben damals noch am 19. März für das aktive und das passive Wahlrecht gekämpft. Und da sind das erste Mal über eine Million Menschen oder über eine Million Frauen gleichzeitig auf die Straßen gegangen. Und das hat sich dann verändert. Und jetzt feiern wir eben am 8. März den internationalen Frauenkampftag oder Frauentag. Was assoziierst du mit dem Wort Feminismus? Ist das wichtig für dich? Spielt das eine Rolle in deinem Leben? Ich finde es wichtig, aber es hat leider für sehr viele einen sehr negativen Hauch. Ich persönlich finde es sehr wichtig und ich streite immer wieder mit anderen Personen darüber, dass es um ganz was anderes geht, als das, was sie immer wieder erzählen. Aber es ist schwierig, das richtig rüberzubringen, finde ich. Ich kenne das Wort, aber ich weiß gerade die Bedeutung nicht dafür. Feminismus bedeutet für mich ganz, ganz viel. Aber was schon für mich wichtig ist, zu sagen, ist, dass es nicht einen Feminismus gibt, sondern verschiedene Feminismen. Und es ist eigentlich unsere Aufgabe, dass wir diesen Feminismus leben, der für alleeminismen. Und es ist eigentlich unsere Aufgabe, dass wir diesen Feminismus leben, der für alle ein besseres Leben ermöglicht. Feminismus bedeutet, auf Ungleichheiten hinzuweisen und gegen Ungleichheiten zu kämpfen, die zwischen den Geschlechtern da sind, aber auch, um Rassismus zu bekämpfen, Ungerechtigkeiten in Bezug auf Intersektionalität zu bekämpfen. Eigentlich alles, was mit Ungerechtigkeit und Ungleichheit in der Gesellschaft zu tun hat. Feminismus. Feminismus bedeutet der Kampf für Geschlechtergerechtigkeit. Für das, was wir eigentlich in der Verfassung schon in Österreich, in der Bundesverflung schon seit 1920 festgeschrieben haben. Keine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. Das ist das, wofür wir aber in der Praxis kämpfen müssen. Leider. Und da brauchen wir natürlich alle. Alle müssen dafür kämpfen. Und das ist etwas, was uns alle angeht, was auch die Männer angeht, wo man sich selber auch an der Nase nehmen muss und schauen muss, wie man dazu beitragen kann, sowohl in seinem persönlichen Umfeld, in seiner Arbeit als natürlich auch in einem politischen Feld. Und das ist etwas, was uns alle angeht. Und wo ich persönlich mich bemühe, wo es geht, möglichst feministisch zu handeln? Das gelingt natürlich nicht immer, das ist klar, aber es geht darum, dass man Bewusstsein dafür hat, was Feminismus bedeutet und wo es einen betrifft und wo man etwas machen kann. Findest du, gibt es noch eine Ungleichheit zwischen den Geschlechtern? Absolut, absolut. Vom Verdienst, vom Respekt, es kommt auf sehr viele Aspekte eigentlich drauf an. Ja, ganz extrem finde ich zum Beispiel, also es wird immer gesprochen, dass Männer und Frauen gleich viel verdienen. Es gibt sicher Berufe, da ist das so. Ich finde gar nicht, dass das Hauptproblem ist, dass wir in der gleichen Schiene nicht gleich viel verdienen, sondern dass sogenannte Frauenberufe noch existieren, die halt weh, wo man weniger verdient. Das ist das, was die Leute nicht sehen, weil sie sagen immer, ja, verdient der Kollege mehr wie du? Nein. Und sage ich, na ja, in meinem Beruf vielleicht nicht. Nicht wirklich, nein. Wo merkt sie das, dass das nicht so ist? Unterschiedlich. Kommt immer drauf an, wo man ist. Ich würde sagen, es hat sich gebessert, aber es ist noch nicht perfekt. Natürlich. Warum nicht? Wenn sie nicht genug Kraft haben oder nicht genug Rekognition bekommen, können sie sich selbst aufhalten. Sie können sich selbst aufhalten. ja auch viel mehr Frauen als Männer. Ja, und dass typisch Männerberufe auch Frauen machen, so Handwerker oder Feuerwehrmann. Ich meine, das heißt ja sogar Feuerwehrmann, es gibt so wenig Feuerwehrfrauen. Und so typisch Frauenberufe wie Kindergärtnerin und auch Lehrerin, dass da halt auch mehr Männer reinrutschen. Ich glaube, das ist wichtig. Und findest du, wo gibt es nur Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen? Gott sei Dank im Aussehen. Ihr seid viel hübscher. Geschlechtsspezifische Ungleichheiten sind leider eigentlich in allen Bereichen noch zu sehen. Ein ganz wichtiger Punkt ist natürlich der Arbeitsbereich. Jeder hat sicher schon mit dem Gender Pay Gap gehört. Also Frauen werden einfach noch weniger und schlechter bezahlt, haben oft gar nicht die Möglichkeiten, kommen oft weniger in Führungspositionen, müssen mehr Care-Arbeit übernehmen. Also einfach der Unterschied zwischen bezahlter Erwerbsarbeit und unbezahlter Care-Arbeit, den muss einfach ein Großteil noch Frauen übernehmen, also einfach der Unterschied zwischen bezahlter Erwerbsarbeit und unbezahlter Care-Arbeit, den muss einfach den Großteil noch Frauen übernehmen müssen, aber auch die Aufteilung in der Familie, wer da die Arbeiten übernimmt, das sind wichtige Punkte. Und wir wünschen uns auch noch, dass eben auch in der Politik, auch hier sieht man, dass eben die führenden Politiker und Politikerinnen oft Männer sind. Das heißt, Frauen haben einfach dann wie eine Möglichkeit, in den Positionen einfach auch Stimme zu erheben. Die gibt es in, würde ich sagen, wahrscheinlich jeder Beruf, jeder Berufsgruppe. Die gibt es auch, vor allem auch wenn es um geschlechtsspezifische Gewalt geht, die gibt es in der Care-Arbeit. Es ist irgendwie leicht zu sagen, vielleicht was es nicht gibt. Das habe ich mir auch gerade gedacht und dann kann man eigentlich wieder sagen, nirgends. Was auch noch ein großer Unterschied ist, ist, dass in Österreich und auch in vielen anderen europäischen Ländern Frauen überproportional häufig von häuslicher Gewalt betroffen sind. Also das heißt, diese ganzen Grundbedingungen, dass wir ungleiche Bildungschancen haben, dass es immer noch so ist, dass vor allem Frauen, die keine Arbeit übernehmen, somit weniger finanzielle Mittel haben, von Altersarmut betroffen sind. Aber das ist so der Nährboden, das sind so die Bedingungen oder die Ursachen, die dann auch zu häuslicher Gewalt führen können. Also es gibt die Ungleichheiten überall und sie sind gemacht. Wir können sie ändern und dafür müssen wir kämpfen und daran erinnert der 8. März, weil wir in Wirklichkeit kämpfen wir ja täglich. Ich finde Frauen haben mehr Rechte als Männer. Zum Beispiel, ich sage mal, wenn jetzt ein Mann attackiert wird von einer Frau, darf er sich nicht zurückhaben. Und das finde ich auch natürlich in Ordnung, weil ein Mann hat dreifach so eine Stärke wie eine Frau. Aber trotzdem, ich finde Frauen haben ein bisschen mehr Rechte. Zum Beispiel, der Mann arbeitet mehr und so und die kann zum Beispiel Hausfrau werden. Aber das ist ganz normal, finde ich. Ich sage Ihnen ganz ehrlich. Es wird gerade recht viel über das Gendern in den Medien debattiert. Habt ihr da eine Meinung dazu? Findet ihr das wichtig? Also es ist ein bisschen schon wichtig, weil man hat da auch eigene Rechte. Die Sprache transportiert sich ja auch was mit. Wenn man regelmäßig gewohnt ist, was zu hören, dann hat das wahrscheinlich langfristig auch eine Auswirkung auf das, wie die Rechte von Menschen sind oder wie sie wahrgenommen werden. Ich habe den Eindruck, bei den jungen Leuten ist es oft relativ wurscht, das zu ändern. Aber wahrscheinlich im Schriftlichen war es schon wichtig, dass man das umsetzt. Du meinst, das mit innen könnte man weglassen? Die letzten Sachen, die ich gelesen habe, dass sie jetzt gerade etwas einführen wollen, ein Verbot für Gendern, das finde ich maßlos übertrieben. Ich finde es grundsätzlich wichtig und ich finde es aber so, Arbeiten oder so, also mich jetzt nicht gestört bei meiner Bachelorarbeit zum Beispiel, dass ich gendere, das ist kein Problem. Ab und zu, wenn ich jetzt so ein Spiel vor Menschen spreche, ist es ein bisschen schwierig, weil es schon ein bisschen den Redefluss unterbricht, wenn ich immer beides sage. Und bei manchen Wörtern fühle ich mich zum Beispiel schon als Frau angesprochen, wenn das gesagt wird. Also da brauche ich nicht die weibliche Form dazu, dass ich mich angesprochen fühle. Aber grundsätzlich kann man es schon machen. Und so extrem, wie es jetzt gerade heißt, das gehört verboten, finde ich, ist jetzt schon wieder das andere Extrem. Das muss nicht sein. Macht es ihr? Nein, nicht wirklich. Also es ist schon irgendwie ein bisschen anstrengend geworden. Aber so wirklich gendern eigentlich nicht. Gender-Zier. Natürlich, immer. Ja. Es ist wichtig, alle Geschlechter sprachlich zu repräsentieren, denn wir wollen ja alle angesprochen werden. Und die, die ohnehin privilegiert angesprochen werden, die merken gar nicht, wie privilegiert sie sind. Es ist wichtig zu gendern, weil Sprache für alle da ist, weil Sprache Realitäten schaffen kann, weil Sprache sichtbar macht und wir auch Urteil des obersten Verfassungsgerichtshofes haben, dass es ein drittes Geschlecht gibt. Das heißt, es ist auch voll wichtig, dass nicht immer nur von Frauen und Männern gesprochen wird. Und Sprache ist wandelbar. Wir sprechen auch nicht mehr so wie im 19. Jahrhundert und es ist gut so. Durch das Gendern werden alle Geschlechter sprachlich repräsentiert und sind sichtbar. Und das ist die Grundvoraussetzung für jede gesellschaftliche Änderung. Die sprachliche Inklusion ist, glaube ich, auf jeden Fall etwas sehr Wichtiges. Ich versuche das selber zu machen, wo es geht. Ich glaube, wo wir gerade sehen, dass es da gesellschaftlich einen ziemlichen Backlash gibt, wenn man denkt an Niederösterreich, wo jetzt Gender in der Verwaltung wieder verboten ist. Mit dem muss man umgehen. Ich glaube, dass man manchmal strategisch vielleicht auch ein bisschen sensibler mit dieser Frage umgehen muss. Es gibt leider einen großen Teil der Bevölkerung, der mittlerweile das sehr negativ sieht. Also da schlagt das Pendel gerade ein bisschen zurück. mittlerweile das sehr negativ sieht, also da schlagt das Pendel gerade ein bisschen zurück und ich glaube, man muss das den Menschen mehr freistellen und man muss vielleicht ein bisschen mehr vorleben, dass man es macht und versuchen halt, also so wichtig es auch ist, insgesamt glaube ich, gibt es noch wichtigere Themen für den Feminismus und man sollte da nicht zu sehr auf diesen Kulturkampf mancher rechter Parteien oder Organisationen reinfallen und den Fokus auf das legen, was wirklich wichtig ist. Weil ich glaube, da wird Politik gemacht von rechts. Mit dem Wort Gendern, das sich so in der Umgangssprache eingeschlichen hat, habe ich ein bisschen Schwierigkeiten, weil das tut so, als wäre die Männersprache nicht gegendert. Aber die ist ja gerade gegendert, deshalb müssen wir die geschlechterneutrale Sprache finden und die ist eben mit dem Genderstern und mit dem kleinen Break, mit der kleinen Pause zwischen BürgerInnen. Bist du Feminist? Schon, ja. Unbedingt. Feminismus ist ein großes Wort. Da weiß man ehrlich gesagt gar nicht, wo man genau anfangen soll. Aber wenn es darum geht, dass das Gleichberechtigung beinhaltet, oder eben, wie du sagst, am Arbeitsplatz und solche Sachen, dann eigentlich schon, ja. dann eigentlich schon. I don't think so. Because I think people say what a man can do a woman can do better. I don't think so, because there are some things a man can do, a woman cannot do. So I don't consider myself to be a feminist. Ich bin schon für Frauen Themen, aber richtige Feministin auch nicht. Ich akzeptiere ja, muss für beide passen. Mann und Frau, aber richtige Feministin auch nicht. Ich akzeptiere, ja, muss für beide passen, Mann und Frau, aber richtige Feministin bin ich eigentlich nicht. Ich auch nicht. Das war so in unsere 70er Jahre, da waren die Feministinnen und die, ja, da waren wir auch sehr selbstständig. Also, Alice Schwarzer bin ich nicht, aber die hat in sehr vielen Dingen Recht gehabt und hat sie noch immer. Seid ihr Feministen? Ja. Ich würde sagen, ja. Ein Mensch, der sich als Cis-Mann bezeichnet, überhaupt Feminist sein kann. Ich glaube, man kann pro Feminismus sein, aber ich glaube sozusagen, man muss die Diskriminierung auch erleben oder erfahren, um wirklich sich auch dieses Wording so anzueignen. Natürlich würde ich mich selber als Feministen bezeichnen und ich glaube, das ist etwas, von dem man auch als Mann profitieren kann. Also ich glaube, es ist ein sehr großer Fortschritt auch für uns Männer, dass wir heutzutage in einer Gesellschaft leben, wo es schon normaler ist, dass auch Männer Beziehungen zu ihren Kindern haben, dass auch Männer mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen, dass man selber sich auch wiederum nicht an diese starren Männerbilder halten muss, unter denen ja auch viele Männer leiden in Wirklichkeit. Also ich glaube, dass Feminismus so ist, von denen alle Geschlechter profitieren. Und deswegen bin ich natürlich auch Feminist. Also für mich persönlich ist es wichtig, Feministin zu sein, um in einer besseren Welt irgendwann zu leben. Auch wenn wir es vielleicht nicht schaffen werden, dass es in meinem Leben noch dazu kommt, tue ich das dafür auch, damit meine Kinder und die Kinder von denen und die Kinder von denen dann später irgendwann hoffentlich in einer gerechteren Welt leben. Belli, bist du Feministin? Belli, bist du Feministin? Schweigen ist Zustimmung. Findest du, dass es in den letzten Jahren positive Entwicklungen für Gleichberechtigung gegeben hat oder gehen wir in die falsche Richtung? Also in die falsche Richtung glaube ich gehen wir nicht. Ich könnte jetzt kein direktes Beispiel nennen, was sich verändert hat. Ich glaube, dass schon viel passiert ist. Und ein wenig mehr Offenheit ist glaube ich auch da und ein wenig mehr, ja, dass man sieht, dass da überhaupt was ist, dass da ein Problem ist. Aber ich wisse jetzt ehrlich gesagt noch nicht so genau, was jetzt schon groß passiert ist. Zumindest die Richtung stimmt, aber es geht ein bisschen langsam, oder? Ja, auf jeden Fall. Man merkt schon, wie diverse Kampagnen extrem präsent sind und nicht mehr nur mit einem zerdruckten Auge belächelt werden, sondern wirklich ernst genommen werden. Und die Diskussion ist immer mehr gerade in der Popularkultur da. Ja, also wir dürfen jetzt arbeiten gehen und in die Schule gehen. Man hat früher Freiheiten, also Freiheiten wie früher eigentlich. Das ist schon gut. Ich glaube, bei manchen Jobs wurde halt darauf geschaut, dass auch die gleichen Chancen haben und auch in der Schule ist besser und alles. Mädchen werden so bevorzugt. In meiner alten Schule, wo ich war, Frauen wurden so bevorzugt. Ich war ein Junge, ich habe ein Fünfer im Mathe-Schularbeit bekommen und ich hatte einschließlich die selben Antworten wie ein Mädchen. Ich würde auf jeden Fall behaupten, dass der Feminismus schon etwas erreicht hat. Wenn man jetzt ein bisschen weiter zurückblickt, ist zum Beispiel das Gewaltschutzgesetz, was 1997 in Kraft getreten ist, war eben eine Errungenschaft auch von vielen Feministinnen, die sich dafür eingesetzt haben. Aber auch zum Beispiel, ich glaube, ich würde hier nicht in meiner Rolle als Stopp-Koordinatorin hier stehen, wenn es nicht Feminismus gäbe, weil auch hier haben sich starke Frauen dafür eingesetzt, dass eben so Gewaltpräventionsprojekte einfach ins Leben gerufen werden und auch, dass es da eine Finanzierung dafür gibt. Ich glaube, der Feminismus hat auch erreicht, dass das Patriarchat oder patriarchale Strukturen zumindest in gewissen Kreisen schon hinterfragt werden. Und dass es Feministinnen und Feministen gibt, die sich tagtäglich dafür einsetzen, dass eine Veränderung in der Gesellschaft angestrebt wird. Und darum ist es ganz wichtig, dass wir uns anschauen, was haben unsere Vorstreiterinnen schon erreicht und dass wir uns aber auch solidarisieren mit anderen Strömungen und Bewegungen und dass wir gemeinsam schauen, wie können wir den Kampf für Feminismus weitertragen. Eine wichtige positive Entwicklung von den letzten Jahren ist, dass Feminismus sichtbarer geworden ist, dass es sogar ein bisschen ein Trend geworden ist, und das finde ich gut in dem Sinn, feministische Themen anzusprechen und sichtbar zu machen. Ich habe persönlich ein interessantes Erlebnis gehabt in der Straßenbahn vor kurzem. Ich bin mit meiner kleinen Tochter, als sie noch ein kleines Baby war, mit der Straßenbahn gefahren und zwei 15-jährige Burschen haben zu dem Baby hingeschaut und haben gesagt, ist das lieb. Und ich habe mir gedacht, das hätte es in meiner Jugend nie gegeben, dass sich das junge Männer trauen. Und da habe ich gesehen, es hat sich schon was geändert. Insgesamt, glaube ich, hat der Feminismus schon sehr viel erreicht. Das Pendel schwingt in die richtige Richtung und ich glaube, es ist insgesamt ein großer Fortschritt, dass wir über sehr viele Themen eigentlich in der Breite einen Konsens haben, auch einen politischen Konsens haben, was Gleichstellung, was Gleichberechtigung bedeutet, aber es muss, glaube ich, noch in vielen Bereichen dann auch in die Gesellschaft quasi runtersickern. Also nur weil, sage ich mal, die Eliten, die politische Ebene oben, sich auf etwas einigt, heißt das ja noch nicht, dass dann auch das in der Gesellschaft ankommt. Und ich glaube, da liegt noch viel Arbeit vor uns, aber es geht in die richtige Richtung. Also der Pay Gap sinkt. Wir haben es sogar in Oberösterreich ähnlich geschafft, dass die Kinderbetreuung auch für die Kleinen zumindest am Vormittag einmal gratis wird. Es gibt viele kleine Fortschritte, aber es ist eine kontinuierliche Arbeit noch notwendig und vor uns. Der Feminismus, glaube ich, hat sehr viel erreicht, aber es gibt auch jetzt die Frage, die man sich stellen muss, wo wir sehr achtsam sein müssen, dass man nicht wieder Dinge verlieren, die schon da waren und sozusagen auch, dass sie jene Personen eingestehen, wenn man jetzt an viele Frauen in der Politik denkt, die studieren konnten, weil andere Frauen dafür gestorben sind, die jetzt an diese Positionen sind, weil andere dafür gekämpft haben, dann kann man sich nur wünschen, dass da ein bisschen eine Einsicht kommt, die Vergangenheit kennenzulernen, weil man dann bestenfalls in der Gegenwart vielleicht anders agieren würde. Wenn es dir du jetzt was wünschen dürftest für den Feminismus, was würdest du wünschen? Schwierige Frage. Was ich mir wünschen würde, wäre zum Beispiel, dass man vor allem bei wirklich vielen Berufen eben mal versucht, dass man an gewissem, selben Lohn, Gehalt eben erzielt und dass man eventuell auch die Karenz für Männer vorantreibt, damit eben nicht nur Frauen immer in Karenz gehen müssen, weil es ja auch wichtig ist, dass auch Männer aufs Kind aufpassen. Grundsätzlich, ja, einfach so Dinge wie Gleichberechtigung, ein bisschen transparenter das Ganze machen. Nicht nur immer große Reden schwingen, was ja in der Politik gern passiert, sondern einmal etwas umsetzen. Nicht nur immer große Reden schwingen, was ja in der Politik gern passiert, sondern mal was umsetzen. Und dass die, also ich habe jetzt vielleicht auch nicht unbedingt einen konkreten Punkt, wo man da jetzt anfangen müsste, weil es wie gesagt zu viel ist, aber dass einmal auch die Parteien, die vielleicht nicht unbedingt der gleichen Meinung sind, trotzdem sich auf einen durchschnittlichen, wie sagt man denn, dass dann Konsens jetzt sind halt jedenfalls. Ich würde es gar nicht so groß greifen, Natürlich habe ich utopische Vorstellungen, aber am besten wäre es einfach, wenn wir alle mal ein bisschen lieber miteinander umgehen würden und uns mehr zuhören würden. Einfach darauf aufmerksam machen. Also mit Werbung im Fernsehen einfach sagen, dass es da den Weltfrauentag gibt. Ich meine, wir wussten es jetzt auch nicht. Dass man halt darauf aufmerksam macht, dass das da gibt und dass man den nicht vergessen darf, weil es wichtig ist. Genau, und vielleicht, dass man auch Frauen in der Politik generell mehr Chancen gibt. Das heißt, hätten Sie auch so eine Parole, die Sie in die Kamera sprechen könnten, hätten Sie einen Wunsch frei, was würden Sie sich wünschen? Gleiches Recht für alle Menschen, egal ob Frau oder Mann. Ja, genau das Gleiche will ich auch. Und dass die Frauen unterstützt werden, egal ob mit Kindern oder wenn sie auch Alleinerzieher sind, dass da die Frauen mehr hinter den Frauen stehen, weil oft sind auch die Frauen die Zickigen, die die anderen Frauen ein bisschen nicht so gleich behandeln, sagen wir so. Sie haben eine freie Wunsch für die Frauen auf der Erde. Was wünschen Sie den Frauen? Es sind nicht die gleichen Rechte für alle Frauen im Welt. Besonders wenn man in dritten Ländern eine Frau ist. Ein gleiches Recht für jede Frau auf diesem Planeten wäre perfekt. Aber das ist nicht möglich. Leider. Aber das wäre mein Wunsch. Ein gleiches Recht für jede Frau in jedem Land, im ganzen Welt. Geschlechtergleichbehandlung, für faire Bezahlung, für gleiche Bildungschancen für alle, aber eben auch Rosen. Und zwar, dass es auch Spaß und Freude gibt und dass dafür auch Zeit ist, dass deswegen zum Beispiel die Care-Arbeit fair verteilt wird, dass auch alle Zeit für die Rosen haben. Zum diesjährigen Internationalen Frauentag habe ich einen wichtigen Wunsch. Und das ist ein sehr aktueller Wunsch. Ich möchte, dass mehr Geld für Gewaltschutz eingesetzt wird. Ich möchte, dass gezielter gegen Femizide vorgegangen wird. Was ich mir auch wünsche, ist, dass die Politik und die Medien nicht nur am 8. März oder rund um den 8. März das Thema Geschlechterungerechtigkeit, Diskriminierung von Frauen und Flinterpersonen, das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf thematisieren, sondern das ganze Jahr über. Weil ich glaube, dass ganz, ganz wichtig ist, dass Politik, Wirtschaft, Medien, aber auch die Gesellschaft sich wirklich mit dieser Geschlechterungleichheit auseinandersetzt. Ich wünsche mir, dass die Gesellschaft einen Fortschritt macht und darauf schaut, wie wir diese hohe Zahl an sexualisierter Gewalt, an Gewalt gegen Mädchen und Frauen, wie wir das reduzieren können, wie wir dafür sorgen können, dass auch Mädchen und Frauen... das auch Mädchen und Frauen. Zum Internationalen Frauentag oder zum Feministischen Kampftag wünsche ich mir, dass die Politik endlich erkennt, dass es große strukturelle Probleme gibt. Und das ist jetzt auch anhand der vielen Femizide an der letzten Woche erkennbar, dass wir leider in einem patriarchalen System noch immer leben und das gehört einfach an ganz viele Ecken geändert. Und dafür braucht es ganz viel Geld, ganz viele Organisationen, ganz viel Vernetzung, ganz viel Solidarität und jetzt würde ich etwas Falsches sagen. Also ich wünsche mir zum Internationalen Frauentag natürlich erstmal schönes Wetter, damit wir viele sind auf der Straße, auf der Landstraße zwischen Musiktheater und Hauptplatz in Linz. Und dass wir diese Kraft und diese Power spüren und dass wir nicht übersehen werden können. Und natürlich habe ich viel größere Wünsche auch für den Internationalen Frauentag. Aber das sehe ich eigentlich eher als Forderung und nicht als Wunsch. Würdet Sie jetzt zur Parole sorgen? Für die Politik quasi eine Kampfansage, wie würde die lauten? Zum Beispiel? Ich glaube, Kampfansage ist generell ein schlechtes Wort, weil dann hat man ja auch wieder dieses Negative für den Feminismus, wenn man es schon Kampfansage nennt. Vielleicht einfach, es muss ja nicht so brutal sein. Ein Aufruf einfach. Gegen Klischees in Jobs. Gleichberechtigung und Respekt. Gleichberechtigung. Männer für die Kinder. Liebe PolitikerInnen, aber hauptsächlich die Männer, keine Angst vor Gleichberechtigung. Die Gesellschaft ist sehr heterogen, sehr vielfältig und es ist wunderschön. Liebe! Und keine Angst! Und keine Angst vor Liebe! Keine Angst vor Liebe! Ja Anna, was glaubst du? Was glaubst du, wird die Welt sich weiterentwickeln, Richtung Feminismus? Wird das alles sich weiterentwickeln Richtung Feminismus? Wird das alles besser? Ich muss sagen, ich bin schon ein bisschen schockiert, was wir da heute alles gehört haben. Ich glaube, wir haben noch einen weiten, weiten Weg zur Gleichberechtigung, aber hoffen wir, dass es besser wird und ein wenig schneller geht. Es ist wie beim Fitnessprogramm. Es heißt einfach dranbleiben, dranbleiben, dranbleiben, sonst gibt es da überhaupt keinen Fortschritt. Ich sage, wir müssen viel radikaler werden. Okay, ja machen wir. Belli, was sagst du? Aber wir bleiben dran. Wir bleiben dran. Aber ich finde es schon ein bisschen schade, dass es kein Weltmänner-Tag gibt. you