Hallo und herzlich willkommen im Architekturforum Oberösterreich zum ersten öffentlichen Auftakt von unserem Themenschwerpunkt Wie geht's Alter? Gemeinsam Räume für die Zukunft schaffen. Wir freuen uns sehr herzlich über so ein spannendes Publikum, ein Publikum, das im Anschein auch auf jeden Fall einen guten Querschnitt über die Gesamtbevölkerung darstellt. Einige kennen wir schon, wir haben auch neue Gesichter gesehen. Alle herzlich willkommen. Mein Name ist Franz Koppelstädter, ich bin Leiter vom Architekturforum und neben mir steht schon die Eva Schmollmüller, unsere Schwerpunktkuratorin. Sie hat sowohl einen Abschluss in Architektur hinter sich als auch in sozialer Arbeit absolviert und ist damit quasi eine Idealbesetzung für dieses Thema bei uns. Seit drei Jahren arbeitet sie in der Gemeinwesenarbeit in der Wiener Gebietsbetreuung und seit 2022 bearbeitet sie jetzt mit uns gemeinsam dieses Thema des alten gerechten Wohnens in allen Facetten und wir haben bemerkt, diese Facetten werden immer mehr, je weiter wir in das Thema eindringen. Gut, danke Franz. Ich darf jetzt gleich rein starten, was uns heute erwartet. Wir sind heute beim ersten öffentlichen Auftakt zum Thema, eben nach unserer zweijährigen mehr oder minder internen Arbeit. Wir wollen heute den Abend mit einer Diskussionsrunde, mit zwei Impulsen, sowie mit dieser Poster-Ausstellung eben beginnen, wo es uns vor allem darum geht, in Austausch zu kommen, um das Thema mal sozusagen unter die Menschen zu bringen. Wir wollen Fragen aufwerfen, wir wollen Fragen beantworten, wir wollen dort hinschauen, was es schon gibt, wir wollen aber auch dort hinschauen, was es noch zu tun gibt und was noch passieren muss. Das werden wir heute anfangen, wie man da sieht im Programm. Wir laden es euch eben sehr herzlich ein, noch fleißig bei der Poster-Ausstellung dazu zu bicken, wenn im Laufe des Abends noch irgendwas an Fragen oder Ideen aufkommen sollte. Wenn man sich Statistiken über alternde Gesellschaften anschaut, und die will ich jetzt nicht strapazieren, wir kennen sie wahrscheinlich alle oder haben eine Ahnung davon, sieht man, dass eine große 2040 in Oberösterreich 60 bis 70 zusätzliche Pflegeheime benötigen würden, um den Bedarf den Prognostizierten abdecken zu können. Mein Fazit, das ist nicht machbar, und auch seines, wenn ich es richtig interpretiert habe, alleine schon wegen der baulichen Kapazitäten. interpretiert habe, alleine schon wegen der baulichen Kapazitäten. Das Pflegepersonal ist am Limit. Viele Heimplätze sind heute schon nicht verlegt, weil das Personal, um sie zu bedienen, fehlt. Und wir denken auch, dass diese Wohn- und Lebensform nicht mehr zeitgemäß ist und nicht mehr leistbar. Themen wie Einsamkeit, aussterbende Ortskerne und sich ändernde Familienstrukturen verlangen nach neuen Lösungen, wie das Wohnen mit mehreren Generationen bis ins Alter hinein zukünftig funktionieren kann. Wir merken, wann immer wir mit Gemeindevertretern, Bürgermeisterinnen sprechen, wenn wir die Zeitung aufmachen und ordentlich lesen oder wenn wir uns ganz individuell selbst überlegen, wie wir im Alter wohnen wollen, dass es ein brennendes Thema ist. Daher haben wir uns vorgenommen, diesen Programmschwerpunkt uns zu geben und damit einen Anstoß für eine öffentliche Debatte zu starten. Wir als ArchitektInnen, als Planende, als Menschen aus der Raumordnung, wie es da im AFO versammelt ist, können das nicht allein lösen. Wir haben uns Unterstützung geholt, wir haben uns verschiedene Perspektiven reingeholt von Personen, die eben aus der Raumplanung kommen, aus der Architektur kommen, aus der Politik kommen, Menschen, die in der Gemeindeentwicklung bzw. auch in der Verwaltung tätig sind. Wir haben Gesprächsrunden geführt mit Menschen, die sich besonders gut in der Pflege auskennen, in der Beratung auskennen, in den beruflichen Bereichen auskennen, bei der Prävention zum Beispiel auch viel arbeiten. Wir haben auch mit jenen Personen gesprochen, die sozusagen bauen, die aus der Bauträgerschaft kommen, mit Genossenschaften, aber auch mit sozialen Trägerschaften, die eben dann in Zusammenarbeit verschiedene Wohnformen aufbauen und realisierbar machen. Was wir auch noch gemacht haben, ist eben Personen reingeholt, die aus der Sozialforschung kommen, die dann auch die Perspektive mitbringen, wo es denn hingehen kann. Nicht zuletzt machen wir heute auch den Auftakt dafür, dass wir in die große breite Diskussion kommen mit allen Betroffenen, dass wir alle sind in irgendeiner Form, wenn noch nicht selbst, dann vielleicht im Umkreis die Eltern, wo auch immer man sich mit dem Thema konfrontiert und man soll sich eben besser früher wie später Gedanken dazu machen. Und genau diese Perspektive werden wir vor allem ab jetzt noch viel stärker mit reinnehmen. Danke für das Einblenden der Folie. Da sieht man, wer alle mitgearbeitet hat. Genau, was für mich persönlich ein sehr interessanter Bereich ist, ist der Bereich der Organisation, der Umnutzung, der Vermittlung. Es gibt Projekte, die sich damit beschäftigen, wie man bestehende Räume anders nutzen kann. Ich denke da an die Plattform Gemeinsam Wohnen, wo wir heute eine Vertreterin da haben. Ich denke aber auch ans neue Wohnen 70+, die sich damit beschäftigen, wie kann man anders zusammenwohnen, wie kann, sagen wir, in einem ungenutzten Raum jemand dazuziehen oder wie kann ich eben auch das Wohnen vorbereiten, also wie kann ich eine Wohnform noch einmal ändern, zu der Zeit, wo ich es noch kann. eine Wohnform noch einmal ändern, zu der Zeit, wo ich es noch kann. Der zweite große Themenbereich ist der von gemeinschaftlich Wohnen. Auch da gibt es eine bunte Palette an Wohnformen. Zwei, um da rauszugreifen, ist es Generationenwohnen, wo es darum geht, eben sozusagen jung und alt unter einem Dach, zumindest in einer Umgebung. Was wir da herausgefunden haben, ist, dass da natürlich immer sehr wichtig ist, wie gestalte ich denn dieses Miteinander? Das heißt, es geht darum, gibt es eine Person, die sozusagen Kümmererin ist und was tut diese Person, wie kann diese Person gut arbeiten und da auch die Gemeinschaft aktiv halten. Genau, und was ich persönlich auch noch sehr interessant finde als Themenbereich, was ich glaube, dass wir gerade in Oberösterreich viel haben und auch brauchen, ist das, wie man Bestand umnutzen kann. Also wie man kleine Strukturen, wie man leerstehende Gasthöfe, wie man ehemalige Bauernhöfe vielleicht so nutzen kann, dass sie barrierefrei sind, dass man da gemeinsam leben kann, um eben auch Angebot zu schaffen, das wirklich im Ort ist und wo man dann nicht ab irgendeinem gewissen Zeitpunkt bis ins nächste BezirksseniorInnenheim einige Kilometer weiter wegziehen muss und dann irgendwie aus der gewohnten Umgebung rausgerissen wird. Das sind so diese Wohnformen, die irgendwie so einmal die Bandbreite abbilden sollen. Wenn man das Thema betrachtet, dann merkt man, dass besondere Herausforderungen zu diesem Thema sich auf Gemeindeebene stellen. Vieles von dem hängt mit jahrelangen oder jahrzehntelangen Fehlentwicklungen, so sowie Zersiedlung oder Ortskernsterben zusammen. Die meisten werden diese Problematiken kennen. Wir wollen ein positives Bild der Zukunft dem gegenüber setzen. Wir wollen uns eine ländliche Gemeinde vorstellen, in der nicht die Hälfte der Bevölkerung jeden Morgen ins Auto steigt und kilometerweit in die Arbeit zu pendeln. Stellen wir uns ein Dorf vor, das ein Dorf der kurzen Wege ist. Das kann es auch geben, nicht nur die Stadt der kurzen Wege, sondern auch das Dorf der kurzen Wege. Stellen wir uns ein Dorf vor, in dem die wesentlichen Angebote für das tägliche Leben, wie Einkaufen, Arztpraxis, Bildung, Gasthaus, Café, Schule und so weiter fußläufig kurzfristig erreichbar ist. Stellen wir uns ein Dorf vor, aus dem nicht ganze Generationen wegziehen. Solche Dörfer sind auch für ältere Menschen attraktiv und umgekehrt. Auf Politik und Verwaltung kommen große Aufgaben zu, die nur durch eine bessere Zusammenarbeit von vielen unterschiedlichen Ressorts, aber auch von vielen unterschiedlichen Menschen gelöst werden können. Instrumente der Wohnbauförderung oder der Pflegeförderung, darauf sind wir immer wieder gestoßen und hingewiesen worden, müssen weitergedacht werden als wie jetzt, damit aus den vielen Leuchtturmprojekten, die wir schon gesammelt haben und die unter anderem hier an der Wand hängen, möglichst bald Standardmodelle werden. Wir können nicht mehr weiter tun und tolle Einzelinitiativen umsetzen. Es reicht nicht, so gut sie sind. Wir müssen es schaffen, dass diese Beispiele beispielhaft werden und umgesetzt werden können. Und dafür braucht es die richtigen Rahmenbedingungen. Ja, nach den konkreten Projekten der Gemeindeebene und der Verwaltung kommt noch der vierte Bereich, das ist die Bewusstseinsbildung. Das war sehr schnell klar, ich glaube in der allerersten Gesprächsrunde, dass es mehr Bewusstsein braucht für das Thema, dass die vielen verschiedenen Wohnformen Möglichkeiten bekannter werden müssen, um auch Aktivwahlmöglichkeiten zu haben, wie man wohnen möchte. auch Aktivwahlmöglichkeiten zu haben, wie man wohnen möchte. Und da natürlich ist das eigentlich das, wo wir als AFO, als Ausstellungs- und Diskussionsort ansetzen können und müssen. Deshalb war es dann auch sehr schnell klar, in welche Richtung es geht. Worum es uns geht und den Expertinnen aus der Runde geht, ist vor allem, dass man Stereotypen aufbricht. Wenn man so in die Werbewelt oder sonst wo hinschaut, hat man oft zwei Bilder, Wenn man so in die Werbewelt oder sonst wo hinschaut, hat man oft zwei Bilder, nämlich entweder die Fallschirmspringenden, aktiven JungpensionistInnen sozusagen oder jene, die schon doch sehr, die einfach mit hoher Pflegestufe sozusagen nicht mehr Teil vom gesellschaftlichen Leben sind. Und zwischen diesen zwei Bildern gibt es ganz viele verschiedene Facetten und diese Stereotypen eben müssen wir aufbrechen, weil es viel mehr gibt. Ja, das bringt auch nichts, wenn wir das nur da herinnen machen. Das ist eben auch der Grund, warum wir rausgehen wollen, warum es die Wanderausstellung geben soll, warum wir in Austausch kommen wollen und auch warum es gerne ist, also warum wir gerne noch um Tippsideen, ums Mitmachen uns freuen. Ja, zu zwei Vorträgen, die wir heute eingeladen haben, um die ganze Komplexität des Themas nochmal zu veranschaulichen und ich glaube, wir haben zwei Vorträge gefunden, die das sehr gut abbilden, ich bin sogar überzeugt davon. Christoph Rheinbrecht war schon bei dem vorher schon erwähnten 2019 stattgefundenen Symposium Wohnen im Herbst zu Gast. Und sein damaliger Vortrag ist mir sehr nahe gegangen und ist mir auch im Hinterkopf immer geblieben. Er hat mir eine völlig andere Perspektive als die des Planers oder des Gestalters gegeben. Er hat mir gezeigt, wie weit das Thema tatsächlich ist und wie gesellschaftlich relevant dieses Thema auf jeden Fall ist. Die zweite Referentin heute, Daniela Balk, durfte ich auch in dieser Zeit das erste Mal kennenlernen. Wir haben uns damals gemeinsam ein Projekt in Gallnerkirchen angesehen und uns dann auch einmal getroffen, um weiter in das Thema reingehen zu können. Und sie hat mich fasziniert mit ihrer umfassenden, ich würde sagen mal ganzheitlichen Betrachtungsweise von Projektentwicklung, wie man sowas angeht, von der Idee bis zur Umsetzung. Und ohne es zu wissen, sind die beiden geistige Eltern von dem, was wir jetzt gerade machen. Dafür rückwirkend ein Danke und danke fürs Kommen heute. Gut, wunderbar. Ich stelle Christoph Reinbrecht kurz vor, bevor wir dann zum Vortrag kommen. Dr. Christoph Reinbrecht ist Soziologe an der Universität Wien, hatte diverse Gastprofessuren unter anderem an der Universität in Paris und an einem Center für Recherche rund ums Thema Wohnen. Ich habe beschlossen, es frei auf Deutsch zu übersetzen, um mir das Französisch zu ersparen. Ich bitte um Entschuldigung. In der Forschung untersucht Christoph Rheinbrecht Themen zur sozialen Ungleichheit, da vor allem im Kontext von Migration und städtischen Lebenszusammenhängen. Es spielen Themen eine Rolle wie die politische Soziologie, das kollektive Gedächtnis und die Geschichte der Soziologie. In diesem Themenkomplex spielen natürlich Wohnen und Alter immer wieder eine Rolle. Und ich darf nun um den Vortrag bitten mit dem Titel Zukunft des Alterns, Zukunft des Wohnens. Danke. Ich werde heute über Zukunft des Alternters und Zukunft des Wohnens sprechen. Manches von dem wird dem Franz Koppelstädter in Erinnerung kommen, weil ich natürlich viele Achsen aufbaue, die ich des damaligen Vortrages. Mir geht es darum, ich habe ein bisschen eine textlastige Präsentation, habe ich mir gerade gedacht. Das ist, wenn man in der Architektur eingeladen ist, ganz schlecht, weil da gibt es immer viele Bilder. Ich beginne mit drei Bildern, aber dann gibt es keine Bilder mehr. Ich warne euch. Aber die Texte sind da gar nicht so wichtig. Ich werde versuchen, so ein paar Argumente aufzubauen. Und die Argumente entwickle ich entlang der Frage Zukunft des Alterns und Zukunft des Wohnens und wie die beiden miteinander sich verknüpfen lassen. Ich selber habe mich damit in unterschiedlichen Kontexten befasst. mich in unterschiedlichen Kontexten befasst, zuletzt im Rahmen der internationalen Baustellung in Wien, wo ich in Beirat war und wo das Thema natürlich auch immer wieder aufkam, eine ganz wichtige Frage, wie soziale Aspekte sozusagen in den Wohnbau hineinkommen und dazu werde ich dann später noch eine Überlegung auch einbringen. Und dazu werde ich dann später noch eine Überlegung auch einbringen. Ganz konkret empirisch in der Forschung zuletzt, gerade auch im Kontext der Migration. Und das ist eines dieser drei Bilder, der drei Vignetten, weil wir in einer Gesellschaft leben, die durch unterschiedliche Strömungen, könnte man sagen, geprägt sind. Eine davon ist die Migration. Und für Städte wie Wien oder Linz ist es so, dass wir davon ausgehen können, dass der Anteil der Älteren, die eine Migrationsgeschichte haben, und damit meine ich nicht jene Migrationsgeschichte, die vielleicht unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg stattgefunden hat, über Vertreibung, sondern die Migrationsgeschichte der Arbeitsmigration und Folgen, dass der Anteil in der Bevölkerung steigen wird, auch in den älteren Teilen der Bevölkerung, während jener ohne Migrationsgeschichte sinken wird. In Wien können wir feststellen, dass in 30 Jahren circa es zu einer Angleichung kommt. Dann haben wir nahezu 50-50 Verhältnisse von mit und ohne Migrationsgeschichte. In der Bevölkerung 60 plus, ich weiß nicht, wie das in Linz ist, ist auch ganz egal, die Zahlen. Wichtig ist nur, dass die Migration wichtig ist. Das heißt, wenn jemand alt ist und eine Migrationsgeschichte hat, und wir wissen das auch von Personen, die aus der damaligen Tschechoslowakei oder aus Rumänien nach Österreich kamen, auch nach 1945, wissen wir, dass das prägend ist. Prägend für das Alter, prägend vor allem dann im Zusammenhang mit Fragen der Lebensbewältigung oder der Demenz. Das erste Modell ist das klassische Modell. Jemand beharrt darauf, bis zu seinem Tod zu Hause zu leben. In alleine nach dem Tod des Ehemannes ein typisches Schicksal oder eine typische Erfahrung von Frauen, weil die Männer meistens älter sind in dieser Kohorte der Ehen, die hier geschlossen wurden. Und Alleinsein heißt aber nicht einsam sein, ganz wichtig. Also wir sprechen ja von einer Singularisierung des Alters, das heißt, man lebt alleine, ist aber nicht einsam, sondern diese Frau war in diversen Bezügen, unter anderem auch im Familienbezug, in einer Art Patchwork, in einem Generationen-Patchwork mit verschiedenen, fast gleichaltrigen Enkel- und Urenkelkindern, die sich da begegnet sind in ihrem Umfeld. Und das mittlere Bild ist ein Bild, das uns erstaunen mag, weil es natürlich auch hier nicht vorkommt, nämlich ein Wagen. Und das soll sich damit konfrontieren, dass Wohnlösungen zunehmend als selbstbewusste Lösungen angedacht werden in der Lebensphase dessen, was Leopold Rosenmeier vor vielen Jahrzehnten die späte Freiheit genannt hat. Und das ist ein guter Begriff, weil gerade heute, weil späte Freiheit unterstreicht die Erfahrung, Weil späte Freiheit unterstreicht die Erfahrung, dass die Lebenserwartung gest haben eine deutlich längere Lebenserwartung als noch vor 50, 60 Jahren vergleichbare Kohorten. Und das ist deshalb relevant, weil damit die Gestaltungsphase, die bewusste Gestaltungsphase des Lebens zu groß wird. Es gibt den Ausdruck des prospektiven Alters oder Alterns. Und prospektives Alters meint, dass wir irgendwann in der Mitte des Lebens mit 40, 45, wenn die Familienphase vorbei ist, zumindest die erste Familienphase, wir darüber nachdenken, wie es denn weitergeht. Wir wissen heute, dass Scheidungen auch in höheren Altersgruppen vorkommen und gar nicht so selten sind. Wir wissen, dass Umorientierungen beruflicher Art sehr häufig sind. Wir wissen, dass der Wunsch, den Wohnort zu wechseln, relativ stark ist und dass es auch gar nicht so wenige gibt, die ihn auch realisieren. Zum Beispiel gab es und gibt es relativ große Bevölkerungsgruppen, relativ, die zum Beispiel sagen, wir kaufen uns ein Haus in Mallorca und siedeln uns im Süden an. Diese Migration der Älteren vom Norden in den Süden war über die letzten drei, vier Jahrzehnte eine bedeutsame, auch statistisch gesehen bedeutsames Ereignis. Das konnte man in Ländern beobachten wie in Frankreich, wo Leute aus dem Norden in den Süden gegangen sind, oder eben Deutsche dann in die Balearischen Inseln oder wie auch immer. Jetzt kann man sagen, das sind Minderheitenphänomene, aber das Interessante ist das prospektive Altern. Das heißt, dass wir mit 4,45 eigentlich noch einmal so viel vor uns haben, wie wir hinter uns haben, aber als gestaltbare Zeit. so große Bedeutung zu, weil wir quasi nicht einfach irgendwie weiterleben, dort, wo wir gewohnt haben und dann vielleicht im Ausgedinge-Häuschen einquartiert werden oder alleine in einem großen Wohnhaus leben oder in der großen Wohnung, sondern beginnen, uns damit auseinanderzusetzen, was heißt das, wenn ich weiterlebe in den Konstellationen, in denen ich jetzt derzeit bin. Wir sprechen in der Wissenschaft über den Strukturwandel des Alters oder des Alterns genau genommen, weil es ja nicht um den Prozess des Älterwerdens geht. Und in dieser Strukturwandel, der hat eben folgende Aspekte und ich fasse das ein bisschen zusammen. Also mein ganzer Vortrag wird so relativ große Bögen spannen, das war ein bisschen die Idee. die zu einer Beeinträchtigung führen, der Autonomie, tauchen relativ spät erst auf und es kommt zur Phase der Hochaltrigkeit. Aus einer Lebensphase, das Alter, werden viele, vier, drei oder vier Lebensphasen, das junge Alter, das alte Alter, das höhere Alter, das Hochalter, Hochaltrigkeit. Also es gibt unterschiedliche Arten, um das zu definieren. Es ist auch völlig uninteressant. Wichtig ist nur, dass wir eigentlich nicht über das Alter als eine Lebensphase sprechen können. Außer wir sagen, es ist nachberuflich, weil für jene, die erwerbstätig waren, es tatsächlich einen großen Unterschied macht, nicht mehr erwerbstätig waren, es tatsächlich einen großen Unterschied macht, nicht mehr erwerbstätig zu sein. Das heißt, die gesellschaftliche Definition über den Arbeitsmarkt ist eindeutig. Alles andere ist verändert, verschwommen und dehnt sich aus. Daher die Ausdifferenzierung ein wichtiger Punkt. Da war es, wie ich schon gesagt habe, die Bedeutung des Prospektiven, die Autonomieanforderungen, aber auch die Autonomie Zumutungen. Darauf komme ich noch zu sprechen. Ein zweiter interessanter Punkt ist, ich habe das schon angesprochen, ein Beispiel meiner Mutter, Feminisierung des Alters. Im Alter wächst der Überhang der Frauen, wenn Männer früher sterben, aber eine kürzere Lebenserwartung haben. Aber in allen demografischen Prognosen gleichen diese Entwicklungen sich eher an. Das heißt, das Wachstum, die Verlängerung der Lebenserwartung geht tendenziell etwas zugunsten der Männer. Und das ist interessant im Hinblick auf die Frage der Singularisierung zum Beispiel, des Alleinlebens oder der Wohnmodelle, die dann eben sozusagen Wohnmodelle sind, wo wir das Neue vielleicht, das Neue denken können. Aber zweitens, dieses damit einhergehende Singularisierung, das heißt, Aber zweitens, dieses damit einhergehende Singularisierung, das heißt, Frauen im Alter leben allein. Der Anteil der Alleinlebenden unter den Älteren beträgt 60 oder 70 Prozent. Das dürfen wir nicht vergessen. Das ist die absolute Mehrheit der Älteren wohnt alleine, lebt alleine. Dieses Alleinleben verändert sich in der Bedeutung. Wir haben es teilweise sehr negativ immer gesehen und sagen, raus aus dem Alleinleben. Menschen brauchen Anschluss, Gemeinschaft. Das stimmt und gleichzeitig sozusagen, wenn bestimmte Rahmenbedingungen gegeben sind, kann das Alleinleben zum Beispiel in einem Wohnprojekt, wo man Einzelwohneinheiten hat, lebt man ja auch eigentlich allein, mit einer Möglichkeit des kooperativen Wohnens in bestimmten Segmenten dieses Hauses, kann man es neu definieren und auch positiv besetzen. Weil Alleinsein nicht notwendigerweise Einsamkeit mit sich bringen muss. Der vierte und vielleicht dritte und vielleicht der spannendste Punkt ist aber diese soziokulturelle Diversifizierung. Ich habe schon die Migration angesprochen. Aber was ja für uns noch viel spannender ist, ist ja der Zugewinn an Bildung. In den Kohorten der 19, sagen wir mal, 20 bis 1930 Geborenen, waren über 50 Prozent der MIG-Angehörigen der Kohorten, hatten höchstens einen Pflichtschulabschluss. Das ist längst vorbei. Die heute älter werdenden sind Babyboomer-Generationen. Das heißt, da dominiert höhere Ausbildung und mit höherer Ausbildung einhergeht natürlich auch höherer Informiertheitsgrad und wir können vermuten höheres Bewusstsein auch im Hinblick auf die kulturelle Ausgestaltung des Alters. Die Babyboomer sind wichtig, weil die Babyboomer mit dem Bild des Alters, das wir internalisiert haben und das in vielen Projekten noch immer da ist, überhaupt nichts zu tun haben. Das sind Leute, die nicht nur ihre Lebensführung weiterführen im Alter, sondern wo es wichtig ist, diese Lebensführung zu buchstabieren. Das heißt viel Mobilität, kulturelle Teilhabe, Eigensinnigkeit in der Gestaltung der Biografie und auch des Wohnens. Und damit einher natürlich plurale Lebensformen und plurale Lebensnormen. Es verändert sich. Unsere Vorstellung vom Alter ist nach wie vor Rückzug. Unsere Vorstellung des Alters ist nach wie vor primär eine der Beeinträchtigungen, der Reduktion, der Defizite. Die Babyboomer würden sagen, damit haben wir nichts zu tun. Wir leben so weiter, wie wir immer quasi gelebt haben, ein aktives Leben. Dieser Kontrast, der lastet schwer auf der Debatte der Gestaltung des Wohnens im Alter. Weil all jene, die befasst sind mit der Umsetzung von Projekten, und das sind zum Beispiel Kommunen, das sind Bauträger, Architekten und Architektinnen, Planer, Planerinnen, das sind Leute, die diese dominierenden Vorstellungen des Alters nach wie vor internalisiert haben, wie wir alle. Auch ich habe die bis zu einem gewissen Grad natürlich internalisiert, obwohl ich ständig das Gegenteil predige. ich ständig das Gegenteil predige. Das ist ein Teil dieser Realität, dass wir sozusagen gesellschaftliche Bilder, so wie in der Migration oder wie auch immer, mit uns mittragen und auf uns selbst übertragen. Das Problem ist, die Lösungen, die wir eigentlich entwickeln müssten, müssten Lösungen sein, Eva Schmoll-Müller hat das ja angesprochen, oder du, Franz, ich weiß nicht mehr, die gegen sozusagen die Stereotype laufen müssten, permanent. Wir müssten ständig diese Stereotype aufbrechen, Ewa war es, genau. Das ist ganz, ganz wichtig, weil die Normen, und auf Bissen komme ich noch darauf zu sprechen, auf die Frage der Normen, die Lasten, die sitzen in uns drinnen und die sitzen in uns als Individuen, die Altwähler, aber natürlich auch in jenen, die planen und die Architektur zeichnen und so weiter. Alles wunderbar, soziale Ungleichheiten nehmen sehr zu. Wir sprechen sehr viel über Altersarmut, über Armut vor allem bei Frauen. Und viele der Wohnprojekte, auch manche, die ich kenne, haben das Problem, dass sie letztlich höher schwellig sind, rein finanziell. Das heißt, die Kosten, die man aufbringen muss, gar nicht jetzt nur für sein Wohnprojekt, allein für die Adaptierung der Wohnung oder wenn ich daran denke, dass ich aus der etwas größeren Wohnung in eine kleinere Wohnung übersiedeln möchte, übersiedeln möchte. Die Transaktionskosten kann sich nur ein kleiner Teil der besser gestellten Personen im Alter leisten. Und da beginnt natürlich die Frage, die schon aufgeworfen wurde, ab wann müsste man sich damit beschäftigen und Investitionen tätigen? Viel früher. Das machen manche, indem sie Vorsorgewohnungen kaufen. Aber das ist, wie wir alle wissen, nicht der beste Weg, sozusagen im Hinblick auf diese Beantwortung der Frage. Nun, diesen Strukturwandel gibt es natürlich nicht nur in Bezug auf das Alter, sondern in Bezug auf das Wohnen. Das mache ich nur ganz kurz. Klar, das wurde schon angesprochen, die traditionellen Versorgungseinrichtungen erodieren, sind in der Krise. Es gibt Ansprüche auf Mitgestaltung, auf Partizipation, auf Autonomie, bei gleichzeitiger Idealisierung der eigenen Wohnung. Darüber muss man auch einmal reden und diskutieren. Die Anforderungen an die Wohnmobilität, die komplex sind im Altersübergang und eben diese neuen Lebensarrangements. Das heißt, perspektiv jenseits der Familie, was man nennt die selbstgewählten Gemeinschaften oder Multilokal. Migration heißt, ich habe nicht nur einen lokalen Anknüpfungspunkt, sondern ich lebe oft transnational. Ich habe auch eine Wohnung, ein Haus im Herkunftsland und da möchte ich gerne sein und möchte nicht von der Genossenschaft sozusagen das Kündigungsschreiben oder die Drogen im Briefkasten haben, während ich drei Monate oder vier Monate vor Ort bin. Aber wichtig, die Wohnvorstellungen in Österreich sind, und wahrscheinlich auch in Oberösterreich, ich kann es nicht für die Bundesländer sagen, aber ich kann es auch für Österreich sagen, sind leider hochkonservativ. Und darauf werde ich dann ein bisschen am Schluss noch eingehen. Genau. Also, wir sind jetzt mittendrin in diesem Problem. Da tut sich was in den Altersvorstellungen, es gibt neue Altersleitbilder, das sind schon einige hier genannt. Und es tut sich was im Bereich des Wohnens, einige finden wir hier vor. Die Leitbilder heißen zum Beispiel aktives Alter. Das heißt, die jungen aktiven Senioren gehen Bergsteigen oder Skifahren. Heißt, die jungen aktiven Senioren gehen Bergsteigen oder Skifahren. Das erfolgreiche Alter, das ist ein bisschen das neoliberale Modell. Wir müssen auch noch im Alter zeigen, dass wir es können. Das produktive Alter ist ein Konzept, wo es darum geht, dass ältere Menschen auch teilhaben an der Produktion von Mehrwert, an der Gesellschaft durch ehrenamtliche Tätigkeit oder wie auch immer, durch Care-Arbeit, durch Pflege, durch Aufmerksamkeit. Bewusstes, selbstgestaltetes Alter ist ein Konzept. Das solidarische Alter ist ein Konzept, das in manchen auch dieser Multigenerationsmodelle aufscheint und das transnationale Alter. Also Sie sehen, es gibt so Leitbilder und diese Leitbilder korrespondieren ein bisschen mit diesen Modellen, die Sie auf der rechten Seite sehen, die so den großen Titel haben, kollektive gemeinschaftliche Wohnformen. Und das ist ein bisschen das Konservative in Österreich, dass die Idee des individuellen Wohnens, jeder in seiner eigenen Wohnung, jeder in seinem Eigenheim, die dominierende Wohnform ist, die nahezu unverrückbar in uns sitzt. Das heißt, das aufzubrechen ist extrem schwierig und ist ein absoluter Must, wenn wir hier etwas bewegen wollen. Das ist deshalb schwierig, weil ja wir nicht nur in städtischen Agglomerationen leben. Da wäre es ja noch einfacher, weil in städtischen Agglomerationen ist per se die Mobilität potenziell gesehen höher und auch die Möglichkeiten, einen angemessenen, altersbezogen angemessenen Wohnraum zu finden, der etwas kleiner ist, der vielleicht auch grünen Zugang hat oder einen Balkon, wie auch immer, und Zugang hat auch zu den sozialen Dienstleistungen. Am Land wird es viel schwieriger. Es ist zwar angesprochen worden, der Bauernhof, der dann barrierefrei umgebaut wird, aber ein Bauernhof, der im Dorfzentrum ist, ist schwierig zu bauen. Das heißt, da seht ihr unten, da gibt es ein Stichwort, global vernetzte gemeinschaftsorientierte Altendörfer. Das ist ein Kollege aus Wien, der Franz Narada, der so ein Konzept entwickelt hat mit anderen gemeinsam, wo er sagt, eigentlich geht es um so ein Modell, das urbanen, rurale, verschränkt zu denken. verschränkt zu denken. Weil wir alle profitieren vom Urbanen, von der Dichte, von der Verfügbarkeit der Ressourcen und gleichzeitig streben wir nach der Ruhe oder der Entspanntheit des eher ruralen Raums. Also der Fußläufigkeit, könnte man sagen, die aber paradoxerweise im ruralen Raum nie gegeben ist, weil da muss ich immer das Auto verwenden, um zum Einkaufszentrum zu düsen. Das heißt, dieses global Vernetzte mit den kommunikativen Medien, die ja auch ältere Menschen heute sehr gut beherrschen, und gemeinschaftsorientierte Altendörfer könnten wir so, sagt Franz, so eine Verknüpfung herstellen. Diese kollektiv-gemeinschaftlichen Wohnformen sind daher das Kollektiv und Gemeinschaftliche sind immer Wohnformen, die gegen den Strich gedacht sind. Also gegen den Strich des im eigenen Eigenheim sich Einbunkern. bunkern. Und wenn es geht auch noch mit Sonnenpanelen jetzt die Zäune so dicht machen, dass man ja nicht von außen hineinblicken kann. Also Gemeinschaft heißt, Bezüge herstellen nach innen, aber auch nach außen. Und das ist ein bisschen diese Idee der global verletzten Altendörfer. Ich streite mit ihm immer über den Begriff des Altendorfs, weil natürlich das erinnert uns an die Senior Settlements in den USA, die Sie wahrscheinlich kennen. Das ist nicht gemeint. Also was gibt es? Es gibt das Co-Housing-Modell. Wir haben hier das gefunden, Wohnen mit Gemeinschaftseinrichtungen, das Mehrgenerationen-Wohnen, das interkulturelle Wohnen, Wohngemeinschaft in unterschiedlichsten Formen oder eben diese global vernetzten Vorstellungen. Also Leitbilder, die alle auf das Kollektive und Gemeinschaftliche fokussieren. Ich wurde nicht eingeladen, sozusagen Tipps zu geben, wann es funktioniert, wie es funktioniert oder nicht. Das weiß ich nicht auch oder das kann man nur recherchieren. Aber eines ist sehr interessant in der Beobachtung, dass die wirklich spannenden Modelle Bottom-up-Modelle, Grassroot-Modelle sind. spannenden Modelle, Bottom-up-Modelle, Grassroot-Modelle sind. Das heißt, Modelle, wo sich Leute mal zusammentun und sagen, Herrst, wir hätten Lust, irgendwas zu machen. Und dann in einem mühsamen Prozess, und Sie werden uns wahrscheinlich dann darüber ein bisschen berichten, in einem mühsamen Prozess der Entwicklung dieses Projektes mit Architektur, mit Bauträgern gemeinsam das umsetzen. Da gibt es einige hochspannende Projektes mit Architektur, mit Bauträgern gemeinsam das umsetzen. Da gibt es einige hochspannende Projekte. Die große Herausforderung all dieser Projekte beginnt aber erst dann, wenn dieses Projekt zu leben beginnt, beginnt, die Menschen sozusagen ein Zusammenleben im Alltag entwickeln müssen und alles das aushandeln und verhandeln müssen, was Wohnen letztlich ausmacht, nämlich Gemeinschaft nach innen und Gemeinschaft nach außen gestalten. Weil Gemeinschaft oder kollektives Wohnen heißt ja letztlich, irgendwelche geteilten Räume gibt es immer. Die muss ich definieren und auf die muss ich mich einigen und die muss ich verhandeln, permanent. Also es funktioniert nicht und so ist es aber natürlich auch häufig, wenn einer da ist, der Platzhirsch oder die Platzhirschin, und sagt, so geht es lang, schlecht gelaufen. Kollektivgemeinschaftliche Wohnformen sind immer demokratische Projekte. Und dass Österreich ein konservatives Wohnverständnis hat, hat natürlich auch mit dieser langen Tradition eines autoritären Selbstverständnisses und autoritärer Traditionen zu tun. Es gibt diese Leitmodelle, diese Vorstellungen sind, bewegen sich im Spannungsverhältnis zu Realitäten. Ich mache das jetzt schnell, ich gehe da nicht ins Detail, weil es offensichtlich ist. Armut, Ungleichheit, Einsamkeit, Isolation, Randständigkeit, Marginalisierung. Ich kann schön reden von der Möglichkeit eines translokalen, transnationalen Lebens, wenn ich aber sozial marginalisiert bin als Arbeitsmigrantin, älterer, ist es schwierig, fragmentierte Lebenswelten. Das Alte ist nicht homogen, es fällt auseinander. Multiple Abhängigkeiten zwischen informellen und professionellen Care-Arrangements, die man organisieren muss, kompliziert. Auch in den Einrichtungen, in den guten Einrichtungen kompliziert, weil die reine Professionalisierung nicht die Lösung ist, sondern immer dieses informelle Unterfutter braucht, also Care braucht. Ein Kernproblem ist aber, dass wir eben keine Übung und keine Praxis in diesen prospektiven alternsbezogenen Fragen haben. Das heißt, Fragen des altersangepassten Wohnens stellen sich meist zu spät. Frage ans Publikum, ich habe es, glaube ich, vor fünf Jahren auch gefragt, wie alt schätzen Sie, sind im Schnitt die Menschen, wenn sie sich mit der Frage erstmals beschäftigen, nicht die Menschen, wenn sie sich mit der Frage erstmals beschäftigen, dass sie vielleicht ihre Wohnsituation an ihr Alter anpassen könnten. 60, 70. 75 zum Ersten. Bitte? Jünger? Also François Höpflinger, das ist ein sehr berühmter, aus der Schweiz kommender Sozialwissenschaftler, hat in einer Studie festgestellt, 85. Etwas spät. Nein, es ist leider so. Und warum ist das so? Weil sowohl in der Tat durch die Ausdehnung der Altersphase oder der Veränderung natürlich auch des Altersübergangs, Frühpensionierungen, wie auch immer, oder wie auch immer, es ist halt unsubjektiv ein besseres Lebensgefühl durch gute gesundheitliche Ressourcen. Man sich die Frage nicht stellen muss, man lebt gut dahin. Eine zentrale Frage ist natürlich die Frage der Leistbarkeit, das wurde schon angesprochen, da komme ich dann auch vielleicht noch darauf zu sprechen, weil die Leistbarkeit ist zentral und die ist natürlich in Bezug auf Wohnen im Pensionsübergang extrem kompliziert. Daher finden Sie bei den Spannungsverhältnissen und den Realitäten natürlich die Wohnrechtsverhältnisse und die Lage ist das entscheidende Punkt. Wenn ich ein ausfinanziertes Eigentum habe oder ein Eigenheim, kostet man das relativ wenig. Die Restaurieren kann ich verschieben, denke mal, das macht die nächste Generation in 30 Jahren. Das sind so Modelle, die ganz real sind. Das ist bitter für die, die es dann erben. Aber ein anderes Thema. Die Kosten für das Wohnen, für die Wohnadaptierung, für die Transaktion, also beim Wohnungswechsel, sind enorm. Die finanziellen, bürokratischen und organisatorischen Hürden bei alternativen Wohnformen darf man nicht unterschätzen. Und die Unangemessenheit des Angebots. Das heißt, ich kann es ja nur für die Städte sagen, ich habe mich mit ländlichem Raum jetzt nicht so viel beschäftigt, nicht so viel beschäftigt, aber in den Städten ist das Angebot an barrierefreien, sozial eingebundenen, mit gutem Wohnumfeld nicht so groß, an kleinen Wohnungen, darum sind ja so Wohnprojekte so wichtig und entscheidend. Vielleicht ist all das wichtig, aber wissen Sie, was vielleicht noch wichtiger ist, und jetzt spricht der Soziologe aus mir, das sind die Normen des Sedentarismus, der Seeshaftigkeit und des Familialismus. Wohnen ist in Österreich, und das ist ein Teil dieses konservativen Konzepts, ist auf Dauer ausgerichtet. Dort, wo ich einmal wohne, möchte ich immer bleiben. immer bleiben. Und das ist eine zu hinterfragende Haltung, insbesondere auch in Bezug auf das Wohnen im Hochaltrigen, in der hochaltrigen Lebensphase. Das hat damit zu tun, weil Wohnen so stark mit Identität verknüpft ist, aus guten Gründen, mit der sozialen Einbindung. Aber es könnte auch sein, dass das ein Vorwand ist ein bisschen. Nämlich im Hinblick auf die Bereitschaft, das Leben als etwas Dynamisches und etwas zu sehen, was sich bewegt. Das Leben ist ja nicht statisch, sondern ist Bewegung. Und das Wohnen ist so etwas wie, ist natürlich auch klar, der bebaute Raum ist ja noch statischer als das Leben, also da wird immer so ein Kasten hingesetzt, da setzt man sich hinein. Aber eigentlich das Wohnen, biografisch gesehen, nimmt man ja, wechselt man Wohnungen oder Häuser oder wie auch immer. Oder man könnte auch dort, wo man ist, bleiben und trotzdem mobil sein. Es gibt ja auch die Möglichkeit, dass man dort, wo man bleibt, mobil ist, indem man das verändert. Schon angesprochen, jemand hereinnimmt, das Wohnarrangement ändert. Das sind sehr, sehr schwierige, sehr, sehr extrem schwierige Themen, weil sie nicht nur normativ in uns verankert sind, sondern die gesamte Wohnpolitik darauf aufbaut. Wohnbauförderung und der Wohnungsmarkt baut auf, letztlich auf der Dauerhaftigkeit. Die Befristung im privaten Mitwohnungsmarkt ist nur dazu da, die Rendite zu erhöhen sozusagen. Aber im Prinzip ist natürlich auch der Vermieter dort interessiert, dass jemand dauerhaft langfristig wohnt. Langfristig ist er und der Familiarismus ebenso fest eingeschrieben, vor allem im Bereich zum Beispiel des sozialen Wohnbaus. Also dort, wo der Staat eine Gestaltungsmacht hat, die Idee, die Arbeitskraft mit seiner Familie ursprünglich oder die Alleinerziehende mit ihrem Kind und so weiter. Also immer dieses Konzept wird mitgedacht. Und das ist sehr verankert eben nicht nur in uns, sondern eben auch dort, wo Politik und wo sozusagen die Rahmenbedingungen definiert werden. wo sozusagen die Rahmenbedingungen definiert werden. Und das kreiert oder schafft ein Spannungsverhältnis zu diesen Bedürfnissen, dass wir hier teilen alle, nämlich dass wir neue Formen brauchen, die die bisherigen Modelle des Wohnens konterkarieren, die nicht zwingend nur aufs Alters bezogen sind, sondern wie viele zeigen, schon junge Leute ansprechen, Mischformen ansprechen, überhaupt, wie auch immer. Ich glaube, ich habe das auch vor fünf Jahren schon, weil ich das faszinierend finde, was Louis Wirth sich ausgedacht hat. Das ist wirklich, vor 75 Jahren hat er einen Aufsatz geschrieben. Louis Wirth ist ein Soziologe der sogenannten Chicago School. Das war seine berühmte soziologische Schule in den 1930er, 40er Jahren. Und der hat einen Aufsatz geschrieben, der heißt Wohnen als ein Gegenstand der soziologischen Forschung. Ewa Schmulnüller hat gesagt, ich beschäftige mich mit der Geschichte der Soziologie, das mache ich deswegen, weil ich das zum Beispiel interessant finde, dass da schreibt jemand vor 75 Jahren einen brillanten Aufsatz und plädiert, Wohnen muss ein Gegenstand seiner soziologischen Forschung. Es gibt bis heute keine Wohnsoziologie. Das sind so Themen, die mich interessieren, warum das so ist. Aber was er sagt, es gibt eine soziale Aktivität. Franz hat ja schon darauf hingewiesen, es geht euch darum, verschiedene Perspektiven hereinzubringen, nicht nur die Architektur, die Planung, sondern eben auch zum Beispiel das Wohnen als nicht nur einen bebauten Raum zu definieren, gestaltet aus räumlicher Perspektive, sondern als eine soziale Aktivität zu definieren. Und da, das sagt er, besteht aus drei Dimensionen, das sind die Werte, das Gemeinschaftsleben, also das, was mich mit den sozialräumlichen Gegebenheiten verbindet, und die öffentliche Politik. Und ganz kurz gehe ich darauf ein und komme dann zu einem Resümee, damit ich meinen Zeitrahmen nicht so sehr strapaziere. Ich gehe deshalb darauf ein, weil alle Projekte irgendwie diese vier Dimensionen der Werte, nämlich die vier Elemente, die hier notiert sind, in irgendeiner Form widerspiegeln und damit arbeiten. Und diese Idealbilder oder Leitmotive des Wohnens, alternativer gemeinschaftlicher Wohnvorstellungen, korrespondieren damit. Also zum Beispiel Soziabilität. Wohnen als Ort der sozialen Integration, von Gastfreundschaft, von Gemeinschaftsbildung. Jemanden hereinlassen, das ist eine ganz wichtige, ganz, ganz zentrale Funktion des Wohnens. Nicht nur mich hineinbegeben, sondern auch in Austausch treten. Oder Aktivität und Arbeit. Nicht nur das Wohnen und Arbeit oft miteinander verbunden sind. Dort, wo ich wohne, arbeite ich auch im Sinne der Erwerbsarbeit, sondern es gibt reichlich Arbeit von Hausarbeit, Pflegearbeit, die unsichtbar ist, weil sie im Wohnen stattfindet und wir sichtbar machen müssen, damit sie auch anerkannt wird und Anerkennung bekommt. Und eine Funktion dieser, vieler dieser Projekte besteht ja unter anderem auch darin, diese traditionelle Trennung von Privat und Öffentlichkeit und Arbeit und Wohnen aufzubrechen und zu zeigen, da passiert was, was gesellschaftlich Wertschöpfung erzeugt. Pflege, Zuwendung oder selbstbezogenes Tätigsein, Hygiene, wie auch immer, Gegenstand von staatlichen Maßnahmen, Corona-Epidemie, Pandemie, haben wir das an eigener Leib erlebt, Corona-Epidemie, Pandemie, haben wir das an eigener Leib erlebt, aber eben sozusagen unsichtbar gemacht, zurückgedrängt ins Wohnen, muss aber, ist ganz wichtig, es sichtbar zu machen, als eine Funktion, als einen Wert sozusagen des guten Wohnens. Natürlich Erholung und Ruhe und Identität und Sozialisation, ganz wichtig, daher auch das Bedürfnis der Kontinuität, weil Identität sich über Kontinuität herstellt. Zumindest über die eingebildete Kontinuität. Nachbarschaft und Gemeinschaft, warum ist das zentral? Weil das Wohnumfeld nicht nur eine Infrastruktur ist mit Straßenschließung und der sichtbaren und unsichtbaren Infrastrukturen, sondern eben auch soziale Nachbarschaft. Und soziale Nachbarschaft hat eine Doppelte. Sie ist zum einen sozusagen Zugehörigkeit, vermittelt Zugehörigkeit und Sicherheit, auch im Sinne von Vertrauen und Schutz. Es geht ja beim Wohnen eine zentrale Anforderung des Wohnens, Sicherheit, Erzeugung, aber eben auch im Sinne von Schutz. Schutz vor der Natur war die ursprüngliche sozusagen Wohnfunktion, aber auch Zurückweisung und Unzugehörigkeit, Ausschließung. In einem bedrückenden Buch eines Kollegen Hans Wittek, der leider verstorben ist, hieß Aus Nachbarn wurden Feinde. Ja, 1938. Also die zugehörige und unzugehörige, das ist soziale Nachbarschaft. Und Max Weber hat darauf hingewiesen, und das ist extrem interessant, Nachbarschaft ist eine unvollständige Institution. Das heißt, sie ist nicht einfach da und reproduziert sich automatisch, sondern sie muss sozusagen durch aktives Tun aufrechterhalten werden. Sonst kann sie nicht existieren. Also als positiv wie negativ. Das ist nicht nur im Sinne der Positiven. Natürlich die Frage des Raumbezugs, der Raumaneignung, der Gestaltbarkeit ist auszuhandeln, schon angesprochen in Bezug auf die Gemeinschaftsräume. Und was wir wissen aus der sozialkologischen Gerontologie, also aus der Altersforschung, ist, dass das Wohnumfeld wichtiger wird, wenn ich gezwungen bin, zu Hause zu sein. Das ist total paradox, irgendwie, dass man sagen kann, ich bin eh daheim, da kommt jede Heimhilfe. Nein, das Wohnumfeld wird wichtiger als eine potenzielle Ressource von Versorgung, Beziehungen, von Aufmerksamkeit, Menschen, die da sind, die wissen, dass ich hier lebe, wie es mir geht, die vorbeikommen, aber auch ganz an infrastrukturellen Ressourcen, die notwendig sind. Daher gilt es eben gerade für jene, die so lange wie möglich in der eigenen Wohnung bleiben möchten. Und schließlich öffentliche Politik. Was wird die öffentliche Politik genannt? Da kann man nur dazu sagen, wir alle wissen, dass die Zukunft des Wohnens nicht losgelöst betrachtet werden kann von Fragen des Wohnungsmarktes. Und auf drei Dinge möchte ich noch hinweisen und dann mache ich Schluss. Nämlich das eine ist, Wohnen ist eine ungleich verteilte Ressource und das wird insbesondere im Alter spürbar. Nämlich Verteilung von Wohlstand, Reichtum bzw. Armut über Wohnen und über Wohnressourcen. Wir wissen vom Haushaltssurvey der österreichischen Nationalbank bzw. der europäischen Nationalbank, dass der Immobilienbesitz ist einer der drei wesentlichen Elemente von Reichtum und Wohlstandsakkumulation, könnte man sagen. Aber da geht es so auseinander zwischen der Masse jener, die das nicht verfügt, und den wenigen, die darüber Geld machen können. Gerade im Alter wird es spürbar, wenn Wohnkosten und damit verbundene Aufwendungen sehr groß werden. Zweitens, Wohnen ist eine politische Agenda und es ist wichtig, dass es eben eine politische Agenda ist. Die Frage ums Eigentum, die Stellenwert von Eigentum, wahre Wohnungen. Die zweite Frage, der Leistbarkeit, der Angemessenheit. Was heißt leistbar? Für wen leistbar? Was heißt angemessenes Wohnen? Es gibt unterschiedliche, die UNO definiert das über Angemessenheit und nicht über Leistbarkeit zum Beispiel, und Anerkennung im Sinne, dass alte Menschen als produktive Bürgerinnen ein Grundrecht auf angemessenen Wohnraum haben. Zentral erscheint mir aber die soziale Dimension des Wohnens, nämlich dass Wohnen über die einzelne Wohnung hinausgeht. Das heißt, ich sage immer, Wohnen ist mehr als Wohnen. Wohnen ist nicht nur der Innenbezug, Wohnen ist ein Außenbezug. Und deshalb sind ja die Kommunen so gefordert, weil sie ja das mitbedenken müssen, wenn ich jetzt einen Wohnbau zulasse oder hinstelle, Wenn ich jetzt einen Wohnbau zulasse oder hinstelle und da gibt es einige wirklich hübsche und schöne, tolle Projekte, dann ist das ein lebendiger Körper der Gemeinde. geht aber auch darüber hinaus, verbindet gewissermaßen diese Kommune mit anderen Bereichen des Landes, der Gesellschaft, vielleicht sogar transnational. Warum ich an der Stelle jetzt aufhöre, obwohl es noch zwei Folien gäbe, aber das wird zu lang, ist, weil ich ein ganz massives Plädoyer hier sozusagen einen Schluss setzen möchte, Fragen, die wir hier diskutieren, nicht in den Bereich des Sozialen zu delegieren. Das heißt, viele dieser Projekte werden finanziert aus Sozialbudgets, weil es irgendwie mit Pflege zu tun hat. Und das ist auch neigend. Und das ist auch naheliegend. Wohlfahrtsorganisationen sind wichtige Träger dieser Projekte, oftmals. WG Melange zum Beispiel, da sind wir gleich, weil ich gestern darüber mit jemandem gesprochen habe, ein Projekt, wo die Caritas oder Volkshilfe oder Diakonie. Aber es muss ja eine Ergänzung seiner Wohnungspolitik. Es ist unfassbar, meines Erachtens, dass alle Fragen, die mit Leben verbunden sind und Wohnen, aus dem Wohnbereich heraus delegiert werden. Auch wenn es um andere Fragen geht, wie bei Alleinerzieherinnen. Sagt Wohnpolitik, eigentlich interessiert uns das nicht. Ja, wir werden vielleicht so eine Ausschreibung machen in Wien, gibt so Projekte, aber die Finanzierung versuchen wir von woanders herzukriegen. Ich halte es für ganz wichtig, diese Projekte als einen Teil des sozialen Wohnens und sozialen Wohnbaus zu betrachten. Aber der soziale Wohnbau, das bedeutet nicht, dass es die Agenda isoliert, privilegiert des sozialen Bereichs ist, sondern bedeutet, dass die Wohnungspolitik eine gesellschaftliche Aufgabe hat, die sie wahrnehmen muss und nicht nur rahmenbedingend, damit der Markt gut funktioniert, sondern über dieses Marktfunktionieren hinaus muss sie eine Aufgabe aktiv einnehmen, eben auch sozusagen solche inhaltlichen Elemente mitzugestalten und rahmenbedingend dafür zu schaffen, dass es ermöglicht wird. Daher mein Plädoyer, dass diese Wohnprojekte, über die wir hier diskutieren, immer auch Projekte sind, die wohnungspolitisch verhandelt werden, wohnungspolitisch gestützt werden und auch sozusagen als Teile eines sozialen Wohnungsprogramms, könnte man sagen, zu sehen sind und vertreten werden. Damit bin ich am Schluss. Herzlichen Dank, freue mich auf Diskussionen später. Danke. Applaus Vielen Dank für den Vortrag. Ein wilder Ritt durch das, was alles noch auf mich zukommt in meiner zweiten Lebenshälfte. Kann auch ganz schön schwindelig werden. Viele Inputs wieder und wir zeichnen diese Vorträge auch auf. Also alle, die jetzt nicht alles mitgeschrieben haben, es wird es in Zukunft dann nachzusehen geben. Und danke auch für den ansporn am schluss ein satz habe ich mir aufgeschrieben das haus ist ein lebendiger körper in der gemeinde das haben wir nicht ausgemacht aber ich glaube es ist ein super übergang zum zweiten teil des abends darf jetzt als nächstes Doktorin Daniela Palk zu mir auf die Bühne bitten. Sie ist studierte Soziologin und hat promoviert im Bereich Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Sie hat in ihrem Berufsleben einiges durchgemacht, von der Öffentlichkeitsarbeit bis zur Sozialplanerin beim Land Oberösterreich. Sie ist dann 2008 zur Diakonie gewechselt. Dort war sie Managerin im Kompetenzmanagement und Geschäftsführerin der Diakoniewerks Hünker GSMBH, da haben wir uns dann auch kennengelernt. Seit 2020 ist sie jetzt Vorständin des Diakoniewerkes. Herzlich Willkommen und bitte auf die Bühne. Herzlichen Dank für die freundliche Vorstellung. Herzlichen Dank auch für die Einladung und die gemeinsame Elternschaft, von der wir bis heute nichts wussten, aber umso schöner, wenn man von einer erfährt. Es freut mich sehr, dass ich heute bei Ihnen sein darf und vor allem eines meiner großen Anliegen ist, diese strengen Versäulungen und Trennungen aufzubrechen. Und daher freut es mich besonders auch als Vertreterin einer Sozialorganisation heute hier mit Ihnen in Austausch kommen zu können. Ich werde zuerst trotzdem ganz kurz für Sie das Diakoniewerk vorstellen. Und es geht mir nicht nur darum, das Diakoniewerk vorzustellen, sondern dann auch in meinem Vortrag da auch nochmal die Klammer herzustellen, was mich besonders umtreibt. Und mag eingangs sagen, dass ich mich gut an Ihr Schlussplädoyer anschließen kann. Diese Themen, die wir hier miteinander verhandeln, nicht entweder im sozialen oder im architektonischen und vielleicht im Wohnbau zu verhandeln, sondern miteinander. Und kann dann auch nochmal auf ein paar Beispiele eingehen, wo das vielleicht schon ein bisschen auf diesem Weg ist und gelungen ist. Zunächst das Diakoniewerk, für alle, die es nicht kennen, hat seinen Sitz in Gallneukirchen, ist ein soziales Dienstleistungsunternehmen mit einer doch einigen Breite an klassischen Dienstleistungsangebote, die Sie kennen für alte Menschen, Pflegeheime, die bei uns Häuser für Senioren heißen, also wenn ich manches Mal mich verstolpere und Häuser für Senioren sage, dann sind das Pflegeheime, wir führen zehn Pflegeheime, wir haben mobile Dienste, wir haben alles, wir haben verschiedenste Formen von betreuten Wohnen, also alles, was man so klassisch in der sozialen Versorgungslandkarte kennt, bieten wir auch an. Wir sind in sechs Bundesländern tätig und haben damit auch einen Vergleich, auch was sich in unserem Feld in den Bundesländern unterschiedlich entwickelt oder wo die Schwerpunkte unterschiedlich sind. Und wir machen unsere Arbeit mit 3.800 Mitarbeitenden in diesen sechs Bundesländern. Beginnen möchte ich jetzt eigentlich mit einem Foto vom AFO von einer Metabolismus-Ausstellung, die vor über einem Jahr stattgefunden hat und da hat das AFO, ich hoffe, ich gebe das jetzt richtig wieder, aufgearbeitet und dargestellt, wie denn die Versorgungsinfrastruktur der Stadt unterirdisch sozusagen stattfindet. Von allen Wärmeleitungen, Kanalleitungen, Wasserleitungen, Fähr- und Entsorgungsleitungen. Ich habe mir diese Ausstellung angeschaut und abgesehen davon, dass mich persönlich sehr beeindruckt hat und ich vieles Neues gelernt habe über den Donaudücker und anderes, hat mich seither beschäftigt, wie könnten wir eigentlich auf einer Landkarte, anorgearbeit aus für Menschen im Alter? Und was würden wir in diese Darstellung eigentlich aufnehmen? Würde das so ausschauen, wie es mir heute ein Kollege noch aus Google Maps rausgesucht hat, hier die Stadt Linz und eingezeichnet alle Pflegeheime, die in der Stadt Linz für Menschen im Alter zur Verfügung stehen. Würde so eine Landkarte ausschauen von der sozialen Infrastruktur, würden wir sie noch ergänzen um betreute Wohnungen oder eines dieser tollen Wohnprojekte, die hier stehen. tollen Wohnprojekte, die hier stehen, wäre damit die soziale Infrastruktur für Menschen im Alter, für ein gutes Leben im Alter in einer Gesellschaft des langen Lebens abgebildet. Sie schütteln schon den Kopf, natürlich nicht, aber es wird so oft nur in diesem Segment dargestellt und wir diskutieren so oft nur in diesem Segment um das Thema, wie geht es im Alter und wie schaffen wir die Gesellschaft des langen Lebens, findet ganz oft, natürlich von dort, wo ich herkomme oder was ich beruflich mitverantworten darf, die Diskussion ganz oft nur über diese klassischen sozialen Dienstleistungsangebote statt, die wir auch alle zur Verfügung stellen im Auftrag der öffentlichen Hand. Aber wie wir uns ja alle ganz schnell einig sind, das ist es eben nicht. Auch im Vorvortrag wurde ja schon darauf eingegangen, da gibt es ja noch viel mehr, was dazwischen eigentlich stattfindet, von Angehörigen, Zugehörigen, dem sozialen Umfeld, den Nachbarn, den Vermietern, dem Wohnbau, die da hinten sitzen, den Fahrgemeinden, den Einkaufsdiensten. Alles das gehört dazu und vielleicht schaffe ich es einmal, das irgendwie in einer Karte darzustellen. Ich weiß es nicht, werde ich einmal damit Katapult oder so Kontakt aufnehmen. Und das bewegt mich sehr, weil die Diskussion einerseits stattfindet in doch schon etlichen Wohnprojekten und Wohnen und dann findet sie statt in gut mobil vor stationär als sozialpolitische Leitlinie, die Ihnen vielleicht bekannt ist, im fortgeschrittenen Alter, bei hoher Pflegebedürftigkeit kommen dann mobile Dienste in die Haushalte, unterstützen die Menschen, dass sie möglichst lang zu Hause leben können, wenn sie das wünschen. Für andere kommen 24-Stunden-Betreuungsdienste und für rund 17 Prozent der Personen mit hohem Alter und Pflegebedarf ist das Pflegeheim dann eine Wohnform, wo sie im Übrigen in den meisten Bundesländern keine freie Walderwohnform haben, sondern das ist dann eine Zuweisung in die letzte Wohnform, in die man dann einzieht. Also diese Segmentierung, die beschäftigt mich und die macht mich manchmal unrund. dazu sind immer noch nicht dargestellt in einem Sozialraum, aber dieses Bild präsentiere ich immer unseren Mitarbeiterinnen beim Willkommenstag, wenn sie sozusagen bei uns neu anfangen und dann bei einem Willkommenstag Ursprung und Zukunft des Diakoniewerks kennenlernen. Das ist für mich unsere Zukunftsvorstellung, wie das Diakoniewerk arbeitet. Sie sehen da gar kein Pflegeheim, sie sehen da gar nirgends irgendwie ein Logo von uns draufstehen und trotzdem wäre der Anspruch an uns als Anbieter von Unterstützungsangeboten für Menschen, überall im Sozialraum zu sein, nicht allein mit den anderen Profis und vor allem auch mit dem informellen Netzwerk und diese Dinge viel integrativer miteinander zu gestalten. Das Fachkonzept dazu ist einerseits das Konzept der Sozialraumorientierung, Sozialräume in den Betracht zu nehmen, in die Betrachtung, wenn wir darüber sprechen, jetzt in unserem Kontext, wie geht es in der Gesellschaft des langen Lebens unter einer Sozialraumbezug auch die Versorgungsdiskussion zu führen und nicht da Pflegeheime und da Wohnen. Das ist eine Grundsatzrede, die ich immer wieder, also ein Statement, das ich immer wieder halte oder wo ich es halt irgendwo anbringen kann, auch mit Wohnbauvertretern und auch mit der Wohnbaupolitik. Ich komme noch dann auf ein paar Beispiele ein, wo wir uns in den letzten Jahren eingebracht haben und in der Kärntner Wohnbaupolitik ist auch mittlerweile finanziell verankert, dass Wohnkoordination, also die Nachbarschaftsbildung, dass das Miteinander-Zusammenwachsen auch über Wohnbaugelder finanziert wird. auch über Wohnbaugelder finanziert wird. Wir beschäftigen uns im Diakoniewerk also nicht nur mit den klassischen Versorgungsangeboten für Menschen im Alter, sondern ein Thema, das uns sehr lang schon umtreibt, ist eigentlich eine inklusive Quartiersentwicklung. Quartier, ein sperriger Name bei uns, wir waren auch im Vorfeld im Austausch, darum heißt es bei meinem Vortrag Ortsentwicklung. Ich bin keine Architektin und bin keine Raumplanerin, aber der Begriff, der bei uns nicht ganz so gängig ist in Österreich, aber der da oftmals verwendet wird, ist jener einer inklusiven Quartiersentwicklung. Natürlich das Wohnen, der Wert einer eigenen Wohnung für meine eigene Identität, wie auch Sie ausgeführt haben, unabhängig davon, wie mein Alter ist, wie mein Pflegebedarf ist, ob ich ein Mensch mit Beeinträchtigung bin oder mit Migrationshintergrund. Eine weitere wichtige Dimension für inklusive Quartiere ist natürlich Assistenz und Service, um den Alltag bewältigen zu können, und Service, um den Alltag bewältigen zu können, auch bei vielleicht schon beginnenden Einschränkungen, wenn meine Kraft schwächer wird, in der Hochaltrigkeit. Arbeit und Beschäftigung halten wir auch für eine wesentliche Dimension in einem inklusiven Quartier. Die Städteplanerinnen und Raumplanerinnen unter Ihnen werden sagen, ja logisch, ich sehe das aber nicht nur so sozusagen gewährleistet durch die Ansiedlung von Gewerbe oder tatsächlichen Erwerbsarbeitsmöglichkeiten, sondern Beschäftigung auch in einem weiteren Sinn gemeint, wo ich mich selbstwirksam erleben kann und Teilgabe geben kann. ich mich selbstwirksam erleben kann und Teilgabe geben kann. Ein bisschen ein sperriges Wort, eine Wortschöpfung, die man vielleicht noch nicht so kennt. Die Teilhabemöglichkeiten, die sind uns schon geläufiger in der Diskussion. Letztlich, glaube ich, geht es aber auch um die Teilgabe. Ich möchte mich selbstwirksam erleben und auch bei Einschränkung und auch im fortgeschrittenen Alter und auch bei Pflegebedürftigkeit noch etwas geben. Und diese Möglichkeiten in einer inklusiven Quartiersentwicklung auch im Auge zu haben, die halte ich auch für wesentlich. Natürlich die Themen der Gesundheit und Pflege, gerade wenn wir auch von Menschen im Alter sprechen. Die Gruppe der Menschen im Alter ist homogen. Ich möchte sie heute auch nicht nur in die Stereotype der pflegebedürftigen, hochaltrigen Menschen setzen, aber wir schummeln uns rüber, wenn wir sie nicht auch in den Blick nehmen. Natürlich auch in allen Wohnformen, wir schummeln uns rüber, wenn wir sie nicht mit integrieren, weil so schön selbstbestimmtes Wohnen in unterschiedlichsten Wohnformen ist. Ich zeige dann noch Beispiele, in denen wir uns engagiert haben. Auch dort stellt sich die Frage, wie werden wir auch unser gemeinschaftliches Wohnen gestalten, wenn Pflegebedürftigkeit eintritt. Also daher auch dieses Thema und hier treibt uns ganz stark die Vorstellung, dass wir stärker in künftige Hilfearrangements denken müssen, die Profis miteinander und mit den Laien miteinander und nicht, da kommen die mobilen Dienste von uns oder den Kolleginnen der Volkshilfe, die auch hier sind und da sind dann die Angehörigen oder die Laien, sondern eine viel verstärktere Verschränkung und in Hilfearrangements müssen wir die Dinge denken und letztlich auch unsere Versorgungsaufträge so bekommen. Bildung, Kunst und Kultur ebenfalls eine aus meiner Sicht wesentliche Dimension in inklusiven Quartieren, auch als Lernorte, als Begegnungsorte, als Weiterentwicklungsorte. von Geschäften, Radreparaturen oder anderen ökonomischen kleinen Gewerben, die man braucht in einer inklusiven Quartiersentwicklung. Für die meisten von Ihnen nichts Neues, eine Non-Anit-Frage, wie wir sie dann aber tatsächlich in Quartiere integrieren, wie wir, weiß ich nicht, ich war auch beim kooperativen Planungsverfahren in Ebelsberg dann dabei. In den Anfängen, weiß jetzt gar nicht, wo das jetzt steht, aber wie wir diese Themen dann auch wirklich in die Quartiere integrieren, das sind ja die Themen. Auch das Thema der Spiritualität und Religion, um Sinn und Lebensqualität auch zu geben in der vollen Breite bei Migration, in der großen Diversität, die dieses Thema auch mit sich bringt, aber auch bei Einschränkungen natürlich die Sinnfragen, die uns dann nochmal ganz massiver beschäftigen, wo es um die existenziellen Themen natürlich auch geht. Und das Thema der Kommunikation und Partizipation, welches Engagement stecken wir hinein, um Nachbarschaft auch zu fördern. Wir haben es gehört, das ist kein Selbstläufer. Wie können wir Nachbarschaft bilden und auch binden? Ich zeige Ihnen jetzt einige Beispiele, wo wir uns in den letzten Jahren engagiert haben. Dieses Beispiel ist, es sind einige aus Salzburg, wird auch nicht ganz zufällig sein, so jetzt muss ich schauen, wie ich da zurückkomme. So, dieses Beispiel nennt sich Rosa Zukunft, weil es an der Rosa-Hoffmann-Straße ist, das sage ich mal dazu, ist damals so genannt worden, also heißt es bis heute so, ist in der Stadt Salzburg im Stadtteil Taxham und wurde bereits, ist schon mittlerweile zehn Jahre her, dass dort die ersten Personen eingezogen sind. Verbaut wurden dort oder errichtet wurden dort 129 Wohnungen von vier Bauträgern in Miete, Mietkauf, Eigentum und sowohl gefördert als auch frei finanziert. Diese vier Bauträger mussten sich zu einem Konzept verbinden, weil es eine Auflage nicht des Sozial Auflage aus der Stadtplanung. Und die Stadtplanung hat diese Auflage den vier Grundstücksbesitzern sozusagen mitgegeben, das waren vier Wohnbauträger. Und wir waren da von Anfang an im Spiel und haben mit diesen Wohnbauträgern dann das Konzept für das Generationenwohnen dort entwickelt und mussten es auch mit der Stadtplanung diskutieren und dort auch sozusagen mit denen in Diskurs gehen und gar nicht so sehr mit der, eigentlich mit der Sozialabteilung gar nicht, also mit der städtischen. Es war die städtische Stadtplanung, die uns da miteinander auch in die Pflicht genommen hat. Wir haben gemeinsam mit den Wohnbauträgern unterschiedliche Wohnungstypologien entwickelt, die wir dort realisieren können. Wir haben mit den Wohnbauträgern unterschiedliche Wohnungstypologien entwickelt, die wir dort realisieren können. Wir haben mit den Wohnbauträgern an der Architekturauswahl mitgewirkt. Wir hatten eine beratende Stimme, also gemeinsam, wir waren jetzt natürlich nicht Entscheider, aber wir hatten eine beratende Stimme und das Konzept war Auflage bereits bei der Architekturauswahl. In der Architektur musste auf das Konzept Bezug genommen werden und dann dort bei den Juryentscheidungen wurde das auch unter anderem, neben den vielen anderen Themen, die Ihnen allen viel besser bekannt sind als mir, wurde aber auch darauf Bezug genommen, wie entspricht die Architektur der Umsetzung des Konzepts. Ein großer Punkt zum Beispiel, ich zeige Ihnen auch noch andere Wohnprojekte dann in ähnlicher Größenordnung, es gibt dort einen großen, sehr werthaltigen, sehr gediegenen, für alle einsehbaren Gemeinschaftsraum, der sehr gut ausgestattet ist und nach wie vor gut in Schuss ist. Aber die Diskussion darüber, wo die Situierung des Gemeinschaftsraumes ist, beispielsweise war eine große Diskussion dann auch bei der Architekturbesprechung. Das Diakoniewerk hat dann weiter mitgewirkt beim Einzugsmanagement. Wir bekamen von den Wohnbauträgern dann Aufträge und in der Stadt Salzburg gab es dann auch Gespräche mit dem Wohnbauamt, die sonst auch die Vergabe der Wohnungen überhaben. Aber wir wurden dann beauftragt von einem Teil der Wohnbauträger, die hier miteinander zusammengewirkt haben, das Einzugsmanagement zu gestalten und mit den Interessentinnen im Vorfeld ins Gespräch zu gehen, was denn sozusagen die Idee von diesem Wohnkonzept ist, welche Vorstellungen sie selbst haben, wie sie sich das selbst einbringen möchten. Und bei großem Wohnungsdruck in der Stadt Salzburg war das auch, doch würde ich sagen, eine sehr große Leistung auch, von den politischen Vertretern und den Behörden, da auch einmal zurückzutreten und nicht zu sagen, wir geben da sozusagen noch der Liste vor, sondern wir können mit den Mieterinnen in Austausch gehen und mit ihnen auch von Beginn an im Austausch zu sein, welche Vorstellungen sie auch für die Nachbarschaft dort haben. Auf den Gemeinschaftsraum bin ich schon eingegangen und von Anfang an bis heute sind wir dort von den Wohnbauträgern beauftragt mit einer Wohnkoordination, die vor Ort auch mit einem Büro sozusagen stundenmäßig anwesend ist, mit unterschiedlichen Aufgaben, die sich über die zehn Jahre aufgewandelt haben. Vom Beginn einmal überhaupt zu schauen, welche Maßnahmen können wir denn setzen, um die Nachbarschaft gut miteinander zu vernetzen, bis hin zu den Konflikten, eine gute Schnittstelle auch zur Hausverwaltung und über die zehn Jahre hat sich da einiges gewandelt, die haben auch viel, also die große Aufgabe von dieser Wohnkoordination ist eigentlich auch die Kräfte aus dieser Nachbarschaft zu organisieren, zu mobilisieren, dass die möglichst viel auch sich selbst miteinander in Austausch bringen und miteinander dort ihre Nachbarschaft gestalten. Ein zweites Beispiel aus Salzburg, das ich Ihnen schildern möchte, ist auch ungefähr in der Zeit entstanden, zwei Jahre später, nennt sich Lebenswelt Eigen, im Stadtteil Eigen in der Stadt Salzburg ähnliche Voraussetzungen, auch hier die Widmungsauflage durch die Stadt Salzburg, diese Flächen können nur verbaut werden, wenn ein Konzept zum Generationenwohnen eingereicht wird. Es sind ein bisschen mehr Wohnungen als beim vorigen Projekt, aber auch da vier Bauträger, ein Konzept, auch da Mischung Miete, Eigentum, gefördert, freifinanziert. Hier auch im Gegensatz zu dem vorigen Projekt, das ich Ihnen geschildert habe, hier erstmals auch dabei ein Stützpunktwohnen für Menschen mit Beeinträchtigung, die in Kleinwohnungen einfach in dieser Wohnanlage wohnen, genauso wie es einen großen Fokus auch gab auf Wohnungen für Menschen im Alter, aber auch Junge. Auch da haben wir bei der Architekturauswahl mitgewirkt. Auch da gab es einen Auftrag für ein Einzugsmanagement. Auch da erwähne ich den Gemeinschaftsraum, was sich dort beispielsweise mittlerweile ergeben hat. Es ist im Keller ein Raum übrig geblieben und es ist ein Heer eingezogen mit einer großen Werkstätte und diese Werkstätte hat er in diesem Raum untergebracht. Reparaturen an, an unterschiedlichen Tagen. Allen, die in so Wohnprojekten sind, die kennen das. Dort hat sich das in einer doch klassischen Verbauung, wenn man so will, auch durch die Wohnkoordination und auch durch die Bereitstellung von dem Raum ist das möglich geworden und ist eine große Ressource für alle, die kleine Reparaturen brauchen, gerade für ältere Menschen, für die das oft auch eine Hürde ist und tragt zur Selbstwirksamkeit bei und zur Teilgabe, die ich zuerst erzählt habe. Und wenn wir Führungen dort machen, wir haben schon viele Politikerinnen aus Oberösterreich und auch aus Kärnten dort schon zu Besuch gehabt. Der Herr zeigt immer sehr gerne seine Werkstätte her. Der Herr zeigt immer sehr gerne seine Werkstätte her. Ein weiteres, das auch in dieser Zeit entstanden ist, ist das Wohnprojekt Freiraum Gneis in Salzburg. Ich habe Ihnen hier einmal den Wohnungsschlüssel aufgeschrieben. Es gibt dort sechs und drei unter derselben Rahmenbedingungen. Auch dort muss man es mit der Stadtplanung verhandeln, also die Rahmenbedingungen ähnlich. Dort waren es nur zwei Bauträger, aber auch ein Konzept, Widmungsauflage die gleiche. 36 seniorengerechte Wohneinheiten in Miete und Mietkauf sind dort realisiert, 51 Wohneinheiten in Generationenwohnen in Miete und Mietkauf neun Wohneinheiten mit einer christlichen Wohngemeinschaft, die es auch in der Lebenswelt eigens gibt. Das ist eine Initiative, die sich in der Stadt Salzburg entwickelt hat, ist ein Verein, wo es Menschen gibt, die stärker unter der christlichen Gebundenheit miteinander gemeinschaftlich wohnen möchten. Und die haben in diesem Wohnprojekt für sich innerhalb dieses Wohnprojekts eine Gemeinschaft gebildet und sind innerhalb dort sozusagen eine kleine Baugruppe, wäre jetzt übertrieben vielleicht, oder Co-Housing-Projekt, aber sind innerhalb dieses Wohnprojektes sozusagen nur mal eine kleine Gemeinschaft. Es gibt dort auch zehn Wohneinheiten für Menschen mit Behinderung, die selbst die Mieter sind. Nicht wir sind die Mieter, sondern die Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen haben ein eigenständiges Mietverhältnis und werden von uns durch Stützpunkt Wohnen unterstützt, möglichst selbstständig zu wohnen, mit dem erfreulichen Ergebnis, dass sie uns kaum mehr brauchen. Erfreulich an sich inhaltlich, ja, unser Auftrag geht dann dort zurück. Dort sind auch 30 Wohneinheiten Eigentum realisiert und auch die anderen Dinge sind vergleichbar wie bei den Wohnprojekten, die ich Ihnen vorher genannt habe und auch dort gab es Wohnkoordination und ist in den, die Wohnbauprojekte und die Wohnkoordination ist in diesen allen Projekten unterschiedlich finanziert und unterschiedlich dann auch weiter beauftragt, war aber auch von Anfang an auch immer mit Bestandteil, um auch bei der Nachbarschaftsbildung und Bindung und auch beim Erarbeiten der Spielregeln, wie nützen wir den Gemeinschaftsraum und all das mitwirken zu können und auch in enger Abstimmung mit der Hausverwaltung kommen, durch uns dann vor Ort bereits koordiniert werden. Und Themen, wie schauen wir uns selbst auf unsere Wohnanlage, wie regeln wir das Parken, wie geht das mit dem Wühlen, wie tun wir mit den Skatern, die so laut sind, regelt dort ganz oft auch die Wohnkoordination miteinander, dass die Menschen da miteinander in Abstimmung kommen. Überall in diesen Wohnprojekten war von Anfang an klar, dass es einen großen Anteil auch für ältere Menschen geben muss. Beim ersten Wohnprojekt mussten wir sogar ganz genau die Kohorten angeben und die Frage damals war dann, ja wie geht das, wenn die dann allgemein altern und es zieht jemand aus und es verstirbt jemand, wie schauen wir, dass dann die Kohortenzusammensetzung gleich bleibt, hat sich jetzt mittlerweile dann ein bisschen abgeflacht, weil auch der Wohnungsdruck natürlich groß ist in Salzburg, aber es war von Anfang an inhaltlicher Bestandteil. bestandteil und auf ein viertes projekt habe ich ihnen noch mitgebracht wir wussten nicht voneinander dass wir heute da sind daher architekt fritz und ich waren in dem wohnprojekt in gallen kirchen es nennt sich lena lebendige nachbarschaft miteinander involviert die geschichte zu diesem wohnprojekt ist eine gänzlich andere es sind 45 mietwohnungen frei finanziert, die die Diözesane Immobilienstiftung, die ELAG in Gallnö-Kirchen errichtet hat. Und die Diözesane Immobilienstiftung ist auf uns, auf das Diakoniewerk zugekommen und hat gesagt, sie errichten dort 17 Wohnungen, betreutes Wohnen, ob wir die Betreuung der Seniorinnen übernehmen möchten. Ich bin im Austausch gegangen mit dem Wohnungen, betreutes Wohnen, ob wir die Betreuung der Seniorinnen übernehmen möchten. Ich bin im Austausch gegangen mit dem Bauträger, habe gesagt, erstens halte ich die 17 für zu viel, aber zweitens halte ich das auch nicht für einen guten Ansatz, die 17 Wohnungen dort zu errichten, sondern würde gern mit euch in den Austausch gehen, dass wir über das gesamte Wohnprojekt sozusagen dieses Konzept der lebendigen Nachbarschaft machen. Das war zu einem Zeitpunkt, wo die gesamte Planung fertig war, Einreichplanung fertig. Und ich dann zum Bauträger gesagt habe, aber einen kleinen Gemeinschaftsraum brauchen wir unbedingt. Und die Einreichplanung war, glaube ich, eigentlich genehmigt. Und dann wurde, ich hoffe, ich sage es jetzt richtig, Herr Fritz, ein Radlkeller, glaube ich, umgebaut zu einem Gemeinschaftsraum. Und wir haben dann mit dem Bauträger gemeinsam vereinbart, dass wir dort für fünf Jahre die Koordination und den Aufbau einer lebendigen Nachbarschaft sozusagen gestalten, über diese 17 Wohnungen, die ursprünglich für Senioren gedacht waren, hinaus. Es sind dort auch dann noch recht kurzfristig Menschen mit Beeinträchtigung eingezogen. Da ist dann auch noch mal recht kurzfristig, durfte dann noch mal umgeplant werden. Wir sind da recht, ja, das Projekt war eigentlich fertig, wie wir zusammengekommen sind. Wir sind doch echt, das Projekt war eigentlich fertig, wie wir zusammengekommen sind. In den Projekten, die ich Ihnen vorher genannt habe, ist nach wie vor in unterschiedlicher Konstellation und in unterschiedlicher Finanzierung immer noch Wohnkoordination und Gestaltung des Zusammenlebens dabei. Bei diesem Projekt nicht mehr. Das war von uns angelegt auf fünf Jahre und unsere Wohnkoordination ist dort mittlerweile beendet. Das hat unterschiedliche Gründe und die möchte ich auch gern mit Ihnen teilen. Einerseits haben wir es zunächst auch wirklich nur für fünf Jahre angelegt und idealerweise könnte man ja sagen, wenn das gut in den ersten fünf Jahren etabliert ist, dann gelingt es, dass sich die Nachbarschaft auch so ein Stück weit selbst organisiert, gut weiter in einem vergleichsweise kleinen Wohnprojekt mit 45 Mitwohnungen ihre Nachbarschaftsangelegenheiten und die gegenseitigen Unterstützungspotenziale gestalten kann. Das ist in diesem Projekt nicht gelungen und ich möchte Ihnen auch einige Faktoren nennen, weil wir sind ja da auch da sozusagen, um miteinander auch zu lernen und uns auszutauschen. Einige Faktoren, die aus meiner Sicht hemmend waren dafür, dass das dort nicht gelungen ist. Das eine, das sich da für mich gespießt hat, und das werden wir wahrscheinlich an vielen Wohnprojekten auch immer wieder erleben, diese Wohnungen wurden frei finanziert am Markt zur Verfügung gestellt und das Makeln der Wohnungen wurde an Profis übergeben, die diese Wohnungen gemakelt haben. Das Verkauf der Wohnungen ging aber ganz stark über die Raumtypologien und die Lage und wie die Erreichbarkeit ist. Und diese soziale Komponente einer gemeinsamen lebendigen Nachbarschaft war nicht im Sprech der Maklerinnen. Die meisten Mietinteressierten, die vorbeigekommen sind, unsere Wohnkoordination war auch dort, die wussten dann ganz oft nicht mal, dass da einen Gemeinschaftsraum gibt, den ich für Feiern nutzen kann. Also eine der hemmenden Faktoren ist, wie sehr ist man dann auch von Beginn an eingebunden, wie sehr sind die künftigen Interessentinnen auch in diese Idee einbezogen. Das war einer der hemmenden Faktoren. Ein zweiter hemmender Faktor war, dass dort eine, wir haben damit gerechnet, diese Wohnanlage wird relativ rasch voll besiedelt sein und dann haben wir 45 Familien, Jüngere, Ältere, mit denen wir dort tatkräftig arbeiten können und wir haben sie bei der Spielplatzgestaltung noch mitwirken lassen. Das waren nur die ersten Erfolge. Letztlich ist diese Wohnanlage weitaus langsamer besiedelt worden, als wir das alle dachten. Und die Gruppe, mit der wir arbeiten konnten, war zu Beginn weitaus kleiner, als wir dachten. Und dann hat diese kleine Gruppe recht viel an diesen Aufgaben stemmen müssen. Auch das war ein hemmender Faktor. Und die Fluktuation ist, ich weiß es jetzt nicht, ob die relativ groß war, ich habe keine Vergleichswerte, aber als einmal neutral formuliert, auch die Fluktuation in so einer kleinen Wohnanlage ist natürlich auch ein Thema, wenn man mit einer Gruppe arbeitet, wenn die die sozialen Beziehungen aufbaut, wenn sie die bestimmte Dinge ausmacht, wie sie das Hochbeet gießen oder wie sie andere Dinge miteinander vereinbaren, dann waren das auch hemmende Faktoren. Die betreuten Wohnungen gibt es nach wie vor, aber wir sind mit unserer Wohnkoordination dort jetzt nicht mehr drinnen. Jetzt nicht mehr drinnen. Und ein anderes Projekt, das jetzt kein Bauprojekt ist, aber ein anderes, so wie dieser Wohnbauträger auch, könnte ich mir nicht betreutes Wohnen realisieren. Betreutes Wohnen, betreubares Wohnen, vitales Wohnen, wie das halt da jetzt so in Oberösterreich heißt. wie es halt da jetzt so in Oberösterreich heißt. Und in der Regel sage ich dann zu diesen Bürgermeisterinnen, ich mache das gern. Ich glaube nur, ihr habt damit die Themenstellung nicht gänzlich erfasst. Wenn wir mit den Bürgermeisterinnen ein betreutes Wohnen realisieren von vielleicht zwölf Wohnungen, dann sind 27 andere Personen immer noch in ihren Bauernhöfen oder in ihren Eigenheimen, die dort einsam und vielleicht manchmal einsam und mit schwerer Erreichbarkeit der Infrastruktur, schwer zum Arzt zu kommen, schwer am Sonntag in die Kirche zu kommen, schwer die Einkäufe zu erledigen. Ich habe für zwölf was, sozusagen eine Versorgung und für die anderen 27, also Sie wissen, das ist jetzt nur bildlich gemeint, nichts. Was ich damit sagen möchte, knüpft an meinen Anfang an. Also die Wohnform als solches, da werden wir unterschiedlichste realisieren. Diese und andere, die wohnbaupolitisch oder sozialpolitisch geregelt sind. Wenn wir aber nicht sozusagen den Sozialraum auch mit dabei in den Blick nehmen, bleibt es weiter isoliert. Unabhängig davon, ob das diese schönen Co-Haus- und sonstigen Projekte sind. Wenn man das nicht immer gemeinsam denkt oder sich darum bemüht, das gemeinsam zu denken, habe ich da betreutes Wohnen und da weiter in der Gemeinde als Bürgermeisterin in der kommunalen Aufgabe weiter die Sorge, wie ist es mit den anderen 27. Und in dieser Mühlviertler Gemeinde, wo mich die Vizebürgermeisterin angesprochen hat und gesagt hat, macht sie für uns betreutes Wohnen, habe ich gesagt, ich mache mit euch einen Prozess zu gut alt werden in eurer Gemeinde. Und wenn dann ein Haus rauskommt, können wir dann da weitersprechen. Bürgermeister und Vizebürgermeisterin waren dann auch dazu bereit. Und wir haben dann einen soziokratischen Bürgerbeteiligungsprozess. Der Amtsleiter war sehr in Sorge, wenn wir doch Bürgerbeteiligungsprozess machen und die Erwartungen schüren. Also die Hürde war der Amtsleiter in der Gemeinde, die haben wir auch genommen, also er war dann fein. Aber wir haben dann mit den Bürgerinnen in dieser Gemeinde gearbeitet zu drei Gruppen, wo nur eine der Gruppe, also eine Gruppe hat nur zu einem Arbeitsprojekt gearbeitet, das hat geheißen Das Haus. Und wo ich jetzt die Anknüpfung zu Ihnen machen möchte, wir haben dort intensiv und auch sehr engagiert, soziokratisch mit diesen Bürgerinnen gearbeitet, die alle toll dabei waren und wir haben miteinander daran gearbeitet, wie könnte denn unser Haus in unserer Gemeinde ausschauen, wie müsste das architektonisch ausschauen, was müsste es können, von Radler-Unterstellplätzen bis gemeinsame Waschküche, nein, ich möchte doch meine eigene Waschmaschine, also alles das ist da miteinander verhandelt worden. Und eins, das für mich dann eine Erkenntnis war, diese Bürgerbeteiligung und die Partizipation weiter ernst zu nehmen, aber den richtigen Grad der Niederschwelligkeit oder Hochschwelligkeit zu finden, um möglichst viele dieser Projekte umsetzen zu können, wo sich Bürger engagieren. ein Stück weit auch, wenn wir in die Breite denken und nicht nur sozusagen in feinen Nischen angeboten, dann ist es ein Stück weit auch eine große Anstrengung, die nicht für alle Menschen immer so gut schaffbar ist. Also das, was ich daraus auch gelernt habe, den Grad der Partizipation, den Anspruch muss man schon haben, dass der möglichst hoch ist, aber den auch in das richtige Maß zu dosieren. Das ist noch eine Erfahrung aus einem Projekt und was mir dabei einfach auch wichtig ist, betreutes Wohnen oder Pflegeheim oder sonstiges, ja, aber immer in Versorgungsräumen denken und nicht losgelöst.