Musik Wir befinden uns hier in der Waldeckstraße, die einem radikalen Schicksal ereilt. Wir haben hier heute den Architekten Reinhard Morawetz zur Seite, der ein vehementer Verfechter für Erhalt von bestehenden Strukturen ist. Was gibt es allgemein jetzt zu sagen zu dieser Situation, die jetzt im Gange ist? Der Abbruch der Häuser in der Waldeckstraße ist ein schwerer Fehler. zu dieser Situation, die jetzt im Gange ist? Der Abbruch der Häuser in der Waldeckstraße ist ein schwerer Fehler städtebaulicher und er dient natürlich dem Westring diesem Projekt, Steinzeitprojekt, das unbedingt gestoppt werden muss. Am besten, wenn ich das Schreibmal an Herrn Bürgermeister Luger vorlese. Linz am 9. Jänner 2024. Protest gegen den Abriss der Häuser in der Waldeckstraße. Sehr geehrter Herr Bürgermeister Klaus Luger, die Demolierung der Häuser in der Waldeckstraße ist ein gravierender städtebaulicher und wohnwirtschaftlicher Fehler der Stadt Linz. Hier wird eine Bausubstanz vernichtet, die ein notwendiges Wohn- und Betriebssegment abdeckt, welches nicht durch Hochhausbau ersetzt werden kann. Städtebaulich ist der gewachsene Zugang zu einer Stadt über kleinteilige Bauten natürlich und harmonisch und nicht durch Autobahntunnels. Richtig ist die Autobahngeschwindigkeit durch einen Kreisverkehr vor der Westbrücke abzufangen, die völlig intakte Westbrücke zu erhalten und die Waldeckstraße verkehrsberuhigt zu revitalisieren. Alt Urfa stand auch auf einem rechtskräftigen Abbruchplan. Die Häuser waren auch durch eine Bausperre heruntergekommen. Die Waldeckstraße soll als Straßenzug in ihrer Bebauung und in ihrer ursprünglichen Nutzung erhalten bleiben. Herr Bürgermeister, stoppen Sie den Abbruch der Altbausubstanz in der Waldeggstraße und steigen Sie aus dem Westring aus. Hochachtungsvoll und so weiter. Am 21. Dezember ist das schon verfasst worden. Reinhard, das ist jetzt ein Protestsch protest schreiben dass du einen bürgermeister gerichtet hast aber jetzt einmal zur allgemeinen frage ich meine es kommt nicht es ist ja schon immer wieder mal vorgekommen haben in letzter zeit nicht so stark dass wohnraum zugunsten von Straßenraum aufgegeben wird. Noch dazu, wo ja dringender Wohnraumbedarf gegeben ist. Zudem ist aber der eine Frage komplex und der andere Frage komplex ist dann vielleicht nachher angehen, wie ist bestellt um alte Substanzen in einer Stadt, wie soll man damit umgehen etc.? Wie soll man damit umgehen? Na ja, Wohnraum in Linz müsste man sich genauer anschauen. Es gibt Meldungen von Maklern, dass sehr viele Wohnungen leer stehen. Und ich habe den Herrn Stadtrat Brammer ja schon aufgefordert, er soll einmal den Leerstand in Hochhäusern ermitteln lassen. Es gibt auch einen Gemeinderatsantrag von irgendeiner Fraktion. Dagegen wehrt er sich aber. Und für die Erhaltung der Altbausubstanz ist es deswegen so wichtig, weil hier meistens leistbares Wohnen in der Altbausubstanz vorhanden ist. Stadtrat Brammer sagt ja immer, wir sind für leistbares Wohnen. Und er schreibt mir auch in seinem Antwortschreiben, dass die GWG sehr viel tut für die Sanierung und Erhaltung der Wohnungen. Damit ist natürlich nicht eine Altbausubstanz gemeint, wie hier in der Waldeckstraße. Und die Waldeckstraße, als die noch belebt war, wir sehen hier Asiamarkt, Friseur hat es vorhin gegeben, verschiedenste kleine Betriebe, die braucht eine Stadt auch. Eine Stadt kann nicht nur ihren Bedarf durch Neubauten und durch Hochhausbauten abdecken. durch Neubauten und durch Hochhausbauten abdecken. Und was aber in der Waldeckstraße so wichtig ist, die Häuserfront in der Waldeckstraße bildet einen harmonisch natürlichen Zugang zur Stadt. Es ist ein großer Unterschied, wenn ich in eine Stadt hineinkomme und ich fahre durch einen Autobahntunnel oder ich komme über die kleinräumige Bebauung hinein in die Stadt, so wie es historisch und natürlich gewachsen ist und wie es städtebaulich auch richtig wäre. Was zeichnet diese städtebaulichen Aspekte aus? In Linz ist es so, du kommst von der Autobahn von Wien oder von Salzburg und plötzlich gibt es hier Tempo 50 und dann fährt man über die Westbrücke und fährt mit 90 Grad rechts um die Kurve. Dass da irgendwas nicht stimmt, das habe ich schon bemerkt, als ich das erste Mal nach Linz gekommen bin. Und ich habe auch eine Aussage gehört, dass ursprünglich geplant war, die Westbrücke geradlinig zu verlegern. Um das zu verhindern, ist dann dieses Sternhaus dorthin gebaut worden. Man könnte es sogar immer noch machen, aber das war mit Sicherheit die ursprüngliche Lösung, die nicht so merkwürdig ist. Und ganz wichtig wäre, dass man jetzt diese Autobahngeschwindigkeit, wenn man von der Westautobahn kommt, einmal vor der Westbrücke durch einen Kreisverkehr stoppt und dass man auch den Verkehr in die Unionstraße mehr hinein verteilt, weil die Unionstraße ist ja einhüftig Betriebsbaugebiet durch die ÖBB. Auf der anderen Seite, die doch bewohnten Häuser, haben aber dort ihre Nordseite, was nicht so dramatisch ist. nicht so dramatisch ist. Und die Waldeckstraße hingegen war früher ein belebter Straßenzug. Und man sieht ja die vielen Wohnungen, die vielen Fenster, da haben ja überall Leute gewohnt. Man sieht ja, wie in städtebaulichen Entwicklungen Landzeitwirkungen nachhaltig sind. Eine Ursache, warum diese 90-Grad-Kurve existiert, ist den Umstand geschuldet, dass damals, ich meine, das war unter Zeiten von Helinger, der Helinger mit dem Land nicht grün geworden ist, weil ursprünglich, glaube ich, geradeaus in den Berg hineingeplant war, ein Wohnhaus dorthin bauen hat, damit das soll er sagen, dass das nicht stattfinden soll. Das ist ein gutes Beispiel, wie in Linz Städtebau gemacht wird. Also keine rationalen Kriterien, keine städtebaulichen Ideen, sondern aus juster Welt, ich baue da schnell ein Hochhaus hin, damit das nicht aufgeht. Auch die Folgen haben wir heute massiv zu spüren. Eine andere Frage ist, wie kann man Städte bauen, was gibt es für Alternativen? Momentan herrscht in Linz, einmal generell beobachtet, das Diktat des Autos, also das Auto ist die vorrangige Entscheidungsfindung. Welche Alternativen gibt es im Bereich der Stadtentwicklung hier komplexer vorzugehen? Naja, das Auto ist deswegen so wichtig, weil hier eine strukturelle Fehlentwicklung ist. Städtebauliche Probleme und Verkehrsprobleme sind ja Strukturprobleme. Es hat ja begonnen mit Buchenau. Der Architekt Rainer Toyen der österreichischen Architektur, der ja Sakrosankt ist, hat dort Buchenau hinausgebaut. Jetzt gibt es dieses Problem mit dem Stau, ohne dass öffentliches Verkehrsmittel dazu geschaffen wird, ständig. Die Staus in Linz, bei den Brücken und überall, sind sicher eine Folge einer unharmonischen, disharmonischen Städteentwicklung in Linz. Wenn man sich anschaut, wenn man die Bevölkerungsentwicklung einmal anschaut von Linz, es gibt zwei Ansiedlungsschübe, hat man es genannt dann. Das eine war in der Gründerzeit und dann später in der Zeit zwischen 1938 und 1945. in der Zeit zwischen 1938 und 1945. Und dort wollte man ja die Stadt aufblähen auf 350.000 Einwohner oder es gibt Zahlen sogar noch größer. Und dort sind eigentlich die Fehler gelegt worden, weil das dann nicht passiert ist. Und ich glaube, dass die städtebauliche Entwicklung der Stadt Linz noch heute daran leidet und dass man sich auch von gewissen Ideen aus dieser Zeit nicht lösen kann. Rainer, du bist ja unter anderem als Architekt unterschiedliche Sachen gebaut und hast aber auch einen sozusagen inhaltlichen Zugang zu Gestaltung und Umgestaltung. Also ich will nochmal zurückgehen auf alte Strukturen. Wie soll man eigentlich damit umgehen? Wie siehst du das einfach von der architektonischen, ästhetischen Moment? architektonischen, ästhetischen Moment? Naja, man muss aufpassen und darf den Städtebau nicht ästhetizieren. Weil der Städtebau, so wie wir es so schön brav gelesen haben, Städtebau nach seinen künstlerischen Gesichtspunkten von Camillo Sitte, in der Praxis schaut es anders aus. In der Praxis schaut es anders aus. Der Städtebau ist ein harter Verteilungskampf um Standortkunst, um Flächen und in Anspruchnahme von höher gewidmeten und aufzuholbaren Grundstücken. Und dieser Prozess ist ein politischer Prozess in erster Linie und die Ästhetik ist noch weit weg und dieser politische Prozess ist auch politisch zu lösen und der soll auch durch eine funktionierende Stadtverwaltung, die demokratisch gewählt ist von der Mehrheit, die Mehrheit will das ja und dann wird das gemacht und so muss sich Städtebau entwickeln und es darf auch nicht zu schnell gehen. Wenn man hier Investoren bedient, die daherkommen mit einem Projekt, der schnell irgendwo was sehr dichtes bauen möchte, dann ist das eine Fehlentwicklung im Städtebau. Das soll eigentlich nicht passieren. Man sieht das in Linz bei den Hochhäusern, die plötzlich entstanden sind und man sieht auch die Probleme, die sich die Stadt Linz damit aufgehalst hat. Städtebau muss ein Prozess sein von einer Stadtverwaltung, darf auch nicht aus der Hand gegeben werden. Und muss ein Prozess mit den Bewohnern und mit den Betroffenen. Deswegen habe ich ja schon immer plädiert, der Gestaltungsbeirat, ich habe ihn einmal bösartig in einem Artikel Behübschungsbeirat genannt, sollte eigentlich abgelöst werden durch einen Bewohner und Betroffenenbeirat in Linz ist installiert, um Hochhäuser zu rechtfertigen. Unter anderem. Ich will nicht bestreiten, dass auch formale Verbesserungen durch ihn passiert sind in der Stadt. Aber ein Bewohnerbeirat, der wirkliche Parteienstellung hat, Einstellung hat und der ein Vetorecht hat, der ernst genommen wird und nicht nur pro forma über Mandatare dann wieder weiterdelegiert sind, die dann wieder irgendwie vereinnahmt werden, das wäre wichtiger als ein Gestaltungsbeirat. Und die historische Entwicklung vom Gestaltungsbeirat kann man sich ja anschauen. In Salzburg vor Ellenweg hat dazu mal gedient, damit dort dichter verbaut wird. Der Architekt Rainer, der Buchhinau-Architekt, Dojen der österreichischen Architektur, hat in einem Artikel gegen den Gestaltungsbeirat argumentiert, er hat sogar verglichen mit den Gestaltungsvorschriften für heimatgerechtes Bauen in der NS-Zeit und dass hier alle Architekten und formalen Sachen kontrolliert wurden, um auf dieser Linie zu bleiben. und formalen Sachen kontrolliert wurden, um auf dieser Linie zu bleiben. Aber in der Gestaltung darf man eigentlich einem Architekten bei einem Detailprojekt nicht reinreden, weil er und sein Bauherr oder sein Auftraggeber, die müssen die Freiheit haben und so muss sich auch die Baukultur und die Baukunst weiterentwickeln. Und das ist keine städtebauliche Aufgabe. Die städtebaulichen Aufgaben sind der Flächenwidmungsplan und der Bebauungsplan. Und der muss in Auseinandersetzung mit den Bewohnern, mit den Benutzern von einer politischen Verwaltung erarbeitet werden. Det ser ut som om det er en kvite. Hier wird Wohnraum vernichtet, hier wird leistbares Wohnen zerstört, dass es so unattraktiv ausschaut, ist der Politik der Stadt Linz geschuldet, weil wenn man diese Bauten, wo erst Lifte eingebaut wurden, nicht auf Abbruch gesetzt hätte und wenn man den Verkehr davor beruhigt hätte, dann würde das ein Wohnsegment abdecken, das die Stadt Linz auch braucht. Die vollkommen intakte Westbrücke soll nach dem Plan der ASFINAG abgerissen werden und durch eine schräg verlaufende Autobahnbrücke mit einem schrägen Pilon ersetzt werden. Und die Autobahn soll bis zum Wissensturm hinübergezogen werden in einem Tunnel. Es ist unvorstellbar, dass man intakte Brücken infrage stellt und dass man sich keine Verkehrskonzepte überlegt, dass man solche Sachen vermeiden kann. Vor dieser Westbrücke wäre es wichtig die Autobahngeschwindigkeit zu stoppen durch einen Kreisverkehr und nach der Westbrücke, wo wir jetzt stehen, sollte ein zweiter Kreisverkehr in die verkehrsberuhigte Waldeckstraße münden. Die Waldeckstraße soll der Straßenzug erhalten bleiben und verkehrsberuhigt werden, damit die Wohnungen wieder Wohnqualität bekommen und damit sich das Kleingewerbe und die kleinen Betriebe wieder ansiedeln können. A-370-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-270-2 Das war's. Outro