Ein herzliches Willkommen hier im Kepler Salon. Ich freue mich, dass wieder so viele interessierte Gäste heute Abend da sind zum Thema Reisen gegen Vorurteile, wo Leidenschaft, Interesse, Freundschaft und Forschung aufeinandertreffen. Und an meiner Seite darf ich recht herzlich begrüßen Daniela Kranzlmüller. Sie ist Doktorandin im Bereich Management an der Universität Innsbruck und sie bereist seit vielen Jahren Länder des Mittleren Ostens, allen voran Afghanistan und Iran. Und die Erkenntnisse, die sie aus diesen Reisen gewonnen hat, hat sie dann über einen Erkenntnisprozess auch einfließen lassen in ihre wissenschaftliche Arbeit. Und was ihr wichtig ist, ist eben neben der Forschung das zu vermitteln, was sie an persönlichen Geschichten in diesen Ländern erlebt hat. Und ich persönlich habe sie gesehen bei einem TED-Talk bei der TEDxLinz. Ein TED-Talk, das ist ein Format, eine Innovationstagung kann man sagen, 2009, ausgehend von Kalifornien. TED steht für Technology, Entertainment und Design und hat sich über die letzten Jahre auch erweitert um Business, um Kunst, Kultur und Wirtschaft. Und was ist das Signifikante an diesen Talks, dass dort Menschen sprechen? Es ist immer das gleiche Format. Jeder hat 18 Minuten Zeit und präsentiert in diesen 18 Minuten seine Idee, sein Programm, sein Projekt. Und diese gemeinsame Klammer ist Ideas that are worth spreading, das heißt Ideen, die es wert sind, geteilt zu werden. Und Linz hat die Lizenz dafür, auch regional so einen TED-Talk zu veranstalten und der fand letztes Jahr an der JKU statt und dafür, auch regional so einen TED-Talk zu veranstalten. Und der fand letztes Jahr an der JKU statt und unter dem Motto To Boldly Go, was so viel bedeutet wie mutig gehen, mutig sein. Und Frau Kanzelmüller, Daniela, du warst letztes Jahr eben eine der Speakerinnen. Und in diesem Sinne des Mutigseins, des Mutiggehens, freut es mich, dass du heute hier Abend zu Gast bist und darf das Wort an dich übergeben. Danke Cornelia, danke, dass ihr alle da seid. Ich freue mich darauf, dass ich meine Leidenschaft mit euch teilen kann. Die PowerPoint. Genau. Bevor ich einsteige, ganz kurz ein Hintergrund zu dem Foto. Das ist 2020 in Kabul entstanden, in der Hauptstadt von Afghanistan. Das war während meinem Forschungsaufenthalt und wir sind da auf dem Dach von einem alten Getreidespeicher, der von den Russen damals noch erbaut worden ist. Wir sind da aufs Dach geklettert und haben Frühstück mit draufgenommen, also ich und einige Freunde. Und haben dann mit diesem Ausblick auf die Stadt, die uns allen ans Herz gewachsen ist, das Frühstück dort oben gemeinsam genossen. Die Cornelia hat jetzt angesprochen, dass ich Forschung in diesen Ländern mache. Das ist natürlich nicht von einem Tag auf den anderen so passiert. Die Forschung ist eigentlich die Konsequenz aus den Reisen der letzten Jahre dorthin, weil ich über die Reisen eigentlich gemerkt habe, da ist so viel, das wir eigentlich gar nicht mitkriegen da herüben und es ist mir einfach so wichtig geworden, diese Sachen auch auf eine wissenschaftliche Art und Weise zu behandeln und so rauszutragen an die Menschen. Losgegangen ist es mit Vorurteilen. Ich habe davon wahnsinnig viele gehabt. Ich habe relativ wenig Berührungspunkte mit Menschen aus diesen Regionen gehabt in meiner Kindheit und kann mich dumm erinnern an ein junges Mädel aus Bosnien, mit der ich in die Volksschule gegangen bin. Das war es aber dann auch schon, wasile gegenüber Musliminnen und Araberinnen. Und habe dann auch zufällig diesen Beitrag in meinen Social Media gehabt, wo scheinbar Frauen, weil Männer hinter ihnen Arabisch gesprochen haben im Flugzeug, der Meinung waren, das ist jetzt eine Bombendrohung und da muss man evakuieren und so. Und genau das häufigste Klischee ist halt auch wirklich die Terrorismusverbindung. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe das auch immer so verknüpft gehabt. Wenn Männer, arabische Männer hinter mir im Bus arabisch gesprochen haben, habe ich das eigentlich nie positiv empfunden. Ich habe dann halt angefangen zu reflektieren, warum ist das so? Und mir ist dann schon auch aufgefallen, dass ich eigentlich die Sprache und Menschen aus diesen Ländern immer nur in einem negativen Kontext erfahre. Eben wenn in Nachrichten irgendwo eine Rede von einem Terroristen gesagt wird, dann wird da arabisch gesprochen und dann wird man irgendwie mit den Gefühlen, die das auslöst, allagelassen. Ich habe mir dann aber gedacht, ich will eigentlich nicht so vor etwas Angst haben, vor dem es jetzt nicht unbedingt eine Begründung gibt, Angst zu haben, und habe dann gesagt, ich will mich mit dem Vorurteil auseinandersetzen und Kontakt mit Menschen aus diesen Ländern haben und das Ganze durch positive Erfahrungen ersetzen. Das habe ich gemacht und das zeige ich euch dann in dem Vortrag. Das zweite Klischee ist eben auch die Frauenunterdrückung. Da gibt es nicht wirklich was schön zu reden. Wichtig ist zu sagen, das ist nicht schwarz und weiß. Mein Klischee oder mein Vorurteil war, alle Männer im Iran unterdrücken alle Frauen. Alle Frauen, die Kopf durchtragen, sind unterdrückt. Das ist halt definitiv nicht so und das ist halt auch was, das mir bei den Reisen dann immer aufgefallen ist, wie sehr Väter darunter leiden, wenn ihre Kinder den Traumberuf nicht ausüben dürfen. Wie sehr Partner von Frauen darunter leiden, dass die Frau die Haare in der Öffentlichkeit nicht sagen darf und so weiter. Also das ist auch einfach wirklich was, wo man nicht so pauschal sagen kann, das passiert und alle Männer sind daran mitschuld. Die Rückständigkeit ist auch was, wo man nicht so pauschal sagen kann, das passiert und alle Männer sind daran mit Schuld. Die Rückständigkeit ist auch was, wo ich dann hinterfragt habe, warum habe ich das so im Kopf? Ich habe mir Afghanistan immer so vorgestellt, dass dort alle Menschen in Lehmhütten oder in Zelten wohnen, was halt absolut nicht der Fall ist und ich glaube, es hängt da ein bisschen zusammen damit, wie das in Hollywoodfilmen und so inszeniert wird. Das zeigt halt meistens den Sound und nie die Metropolen. Wenn man dann dort ist, sieht man die modernen Einkaufszentren, die Vergnügungsparks, die Business-Center und so. Also es ist halt wirklich eben nicht so, wie ich es im Kopf gehabt habe. Auch das mit der religiösen Intoleranz. Also ich bin offen nichtgläubig, bin so unterwegs dort. Ich posaune es jetzt nicht immer heraus, aber es ist eindeutig, dass ich nicht muslimisch bin, man geht halt davon aus, dass ich Christin bin, nachdem ich aus Österreich komme, ich thematisiere das nicht, außer wenn es jetzt in einem Gespräch aufkommt, dann sage ich halt mein Glaube oder meine Spiritualität ist Privatsache und fertig und das war nie irgendwie ein Thema und genauso auch die kulturelle Homogenität, wo man halt dann immer sagt, der Islam und die Araber und so. Und dass das halt einfach von bis ist und vor allem genauso wie bei uns der Unterschied zwischen urbaner Raum oder am Land. Da gibt es einfach ganz große Unterschiede und genauso ist es eben in der Region auch. In Europa sind auch nicht die Österreicher gleich wie die Norweger und so kann man halt nie irgendwie das Ganze so pauschalisieren. die Norweger und so kann man halt nie irgendwie das Ganze so pauschalisieren. Genau, dann habe ich Chad Chivitino gefragt, wie sich Menschen in Österreich und Deutschland eine Meinung über diese Region bilden und die gehe jetzt nicht alle durch, ich habe es aber da voll schön gefunden, dass die dritte Möglichkeit war, dass man persönliche Erfahrungen hat, also hat eben auch die künstliche Intelligenz die Antwort gegeben, Menschen, die persönliche Erfahrungen mit dem Nahen Osten gemacht haben, sei es durch Reisen, Studium oder persönliche Kontakte, können eine differenzierte Sichtweise haben und das habe ich voll schön gefunden, dass das eben auch sofort eine der Antworten der künstlichen Intelligenz ist, dass man halt also, dass das eh so bewusst ist, wenn man eben persönliche Erfahrungen macht, dass man dann eine andere Sichtweise hat und genau, das Schöne für mich ist, dass ich auch gemerkt habe, wenn ich mit Menschen rede und wenn ich Sachen erzähle aus der Region, auch wenn sie selber nicht dort waren, dann können sie das durch mich auch anders wahrnehmen. Deswegen mache ich das auch so wahnsinnig gern, dass ich dann diese Geschichten weitergebe. Gerade ein Überblick über die Länder, in denen ich war. Also ihr seht, von Afghanistan, Iran, Irak, Libanon, Jordanien, Sudan, bin ich eigentlich fast überall in dieser Region gewesen. Da muss man auch dazu sagen, ich bin jetzt nicht jemand, der hinfährt, das dann abhackelt und dann ins nächste Land reist. Also ich war in Afghanistan dreimal, ich war viermal im Irak, siebenmal in Jordanien. Was ich in Jordanien mache, zu dem kommen wir dann später noch, das ist ganz was Besonderes für mich. Und habe dort dann auch wirklich langjährige, enge Freundschaften und ein gutes Netzwerk. Und fühle mich eigentlich richtig wohl dort und bin deswegen auch öfters dort. Habe ich nicht rein dürfen. Habe ich nicht rein dürfen. Genau. Das ist das Syrien, wie es wahrscheinlich den meisten bekannt ist, wie man es mitkriegt in den Medien. Das ist in Homs gewesen, in einer Stadt in Syrien, 2019. Wir sind dort mit Frauen, die eben dort Einheimische sind, in ein Wohnhaus reingegangen. Das links war extrem berührend. Das war auch das Kinderzimmer, das halt so ausschaut. Unvorstellbar, was man mitmacht, wenn man in so einer Situation ist. Natürlich ist das ein Teil von Syrien. In Syrien ist es nach wie vor in einigen Teilen absolut katastrophaler Zustand. Ich möchte aber auch das Syrien sagen, das ich erlebt habe und das schaut nämlich dann so aus das Foto links ist für mich ganz wichtig, weil eines der Sachen, die man halt so hört in Österreich ist, dass die Syrer halt mit der Vielfalt bei uns so überfordert sind und wenn sie halt die Frauen sehen, wie sie angezogen sind und wenn sie so freizügig unterwegs sind und das Bild habe ich in Damaskus gemacht in der Altstadt und für mich war das so schön, weil da sieht man halt eine Gruppe Frauen, die eher traditionell konservativ gekleidet sind und mit einem Kind unterwegs sind und das Kind strahlt halt die Frauen, die in High Heels und top gestylt und in Jeans und eben unverschleiert unterwegs ist und das ist völlig normal dort. und einfach deswegen war es mir auch so wichtig, das festzuhalten und das auch herzumzeigen. Die anderen Fotos sind einfach ich mit Einheimischen, die ich unterwegs kennengelernt habe. Links unten ist eine Dame, die mich in der Moschee angesprochen hat, weil sie unbedingt ein Selfie mit mir machen wollte. Das haben wir dann gemacht. Oben sind Mädels, mit denen ich in Aleppo unterwegs war, also im Norden von Syrien. Da sind wir dann auch mit einer anderen Gruppe Skischau rauchen gegangen. Ihr seht, die Kleidung ist jetzt nicht anders als das, was ich anhab. Und das Foto rechts war auch beim Einkaufen in Damaskus. Das ist für mich auch wichtig gewesen, festzuhalten, weil ich habe das nicht so am Schirm gehabt, dass Ästhetik und Schönheit und dass man sich die Sachen nicht errichtet, dass das halt dort auch ein Thema ist. Ich habe mir das alles immer so grau in grau vorgestellt und wenn man dann dort ist, dann sieht man eigentlich wie bunt und wie farbenfroh und doch auch fröhlich das alles ist. Das ist dann in Malula, das ist eine Stadt ein bisschen außerhalb von Damaskus, das ist eine der letzten drei Städte oder Dörfer, in denen nur die Sprache von Jesus gesprochen wird, Aramäisch glaube ich. Und wo ich dort angekommen bin, habe ich auch die Möglichkeit gehabt in eine Kirche zu gehen, wo gerade ein Gottesdienst in dieser Sprache abgehalten worden ist. Und obwohl ich jetzt nicht wirklich in Touch mit Religion bin, war das doch extrem berührend und emotional, das so mitzuerleben. Das ist dann eben auch nur Syrien, wie ich es erlebt habe, auch wieder zur religiösen Intoleranz, die ich bei den Vorurteilen angesprochen habe. Es ist auch in Syrien völlig normal, dass eine Kirche und eine Moschee genau nebeneinander sind. Das Foto links sieht man eben links vorne, die Kirche hinten, die Moschee, das ist in Aleppo, im Norden von Syrien. Zum Thema Alkohol, da gibt Moschee. Das ist in Aleppo, im Norden von Syrien. Zum Thema Alkohol, da gibt es ja auch oft so das Klischee, die Syrer sind halt mit unserer Fortgeh- und Partykultur überfordert und dass wir halt immer Alkohol trinken und das mögen sie nicht und so. Also das ganz rechts ist ein Bier aus Syrien, das ich halt dort getrunken habe. Und oben sieht man ein Foto von diesen Alkoholgeschäften, die es halt auch überall gibt, wo man dann auch wirklich die starken Sachen kaufen kann. Und was ich besonders nett gefunden habe, in einer Bar, also ich bin in Damaskus auch fortgegangen, in einer Bar ist auf so einer Tafel eben gestanden, welche Künstler man sich nett wünschen soll, weil das wollen sie nicht spielen. Und ich habe das so nett gefunden, dass halt die zwei, die ausgeschlossen werden, sind Ed Sheeran und Justin Bieber. Ja, habe ich einfach total sympathisch gefunden, weil ja, damit kann ich auch. Genau. Und unten das Bild ist auch in Aleppo, in der Altstadt von Aleppo, so eine wunderschöne Flaniermeile einfach. Und es war zu einer Zeit, wo auch um Aleppo herum noch gekämpft worden ist. Also es ist einfach wichtig, auch im Hinterkopf zu behalten, dass auch in Zeiten, wo sowas stattfindet, versucht, also gibt es halt trotzdem eine Normalität. Das ist das Afghanistan, wie man es sich vorstellt. Schutzvorrichtungen, Betonmauern, die die Wucht von Explosionen abwehren sollen, verwahrloste Kinder, die nicht einmal Schuhe haben, die Baufass unterwegs sind, bewaffnete Sicherheitskräfte, die überall herumsitzen, Frauen in Burka. Und das Afghanistan existiert so natürlich auch. Also das ist ein Teil von Afghanistan, aber es ist eben nicht alles, es ist wirklich nur ein Teil davon. Und das ist eben auch Afghanistan rechts von diesen Einkaufszentren, die ich angesprochen habe. Wenn ich jetzt das Bild anschaue, denke ich mir, oh mein Gott, überhauptzentren, die ich angesprochen habe, wo ich, also wenn ich jetzt das Bild anschaue, denke ich mir, oh mein Gott, überhaupt nicht besonders, dass ich das erzähle, aber ich kann mich eben erinnern, wie ich selber reagiert habe, wo ich das gesehen habe und deswegen möchte ich es herzusagen, weil ich halt nicht damit gerechnet habe, dass es dort sowas gibt. Dann auch das Bild linksauf, also das zweite von rechts ist eine Moschee im Westen von Afghanistan. Es gibt dort unglaublich schöne Moscheen, das ist fantastisch, die Gebäude, also es ist unbeschreiblich. Also wo ich natürlich auch reingehe, völlig normal, dass ich dort rein kann. Ich bin noch nie von einer Moschee abgewiesen worden. Dann auch in Kabul in der Hauptstadt das zweite Foto von links mit dem Vergnügungspark im Hintergrund, wo ich mit Freunden war. Und das Foto rechts wird sich sehen, dass ich anders angezogen bin als auf dem anderen Foto. Da habe ich auch wirklich den Jadar angehabt, weil da war ich in einer konservativeren Region unterwegs. Da bin ich auf einem Moscheenkomplex gewesen und der Mann, der neben mir auf dem Foto steht, der arbeitet bei diesen Moscheen. Und was dort so interessant ist, ist, dass direkt neben diesem Moscheenkomplex ist der jüdische Friedhof. Also es gibt jetzt dort in Herat keine Juden mehr, aber er hat eben erzählt, dass sie auch diesen jüdischen Friedhof mitbetreuen, falls die Juden wieder zurückkommen nach Afghanistan, dass sie ihn halt wieder zurückgeben können und dass er in der Zwischenzeit in Stand gehalten wird. Und er hat eben auch erzählt, wo er dort aufgewachsen ist, er hat jüdische Nachbarn gehabt und das war zu der Zeit auch völlig normal, dass die Nachbarskinder mal bei der Familie sind oder sie sind mal bei der muslimischen Familie, man passt gegenseitig auf die Kinder auf, man kocht für die anderen mit und so weiter und er hat erzählt, dass das völlig normal war. Und was an dem Foto, wo ich immer schmunzeln muss, was auch ganz nett ist, da war nur ein anderer, der bei dieser Moschee gearbeitet hat und eben der, mit dem ich das Foto, wo ich immer schmunzeln muss, was auch ganz nett ist, da war nur ein anderer, der bei dieser Moschee gearbeitet hat, und der, mit dem ich das Foto gemacht habe, hat so zu ihm gesagt, so scherzhaft, hey, du sagst immer, ich bin so hässlich, aber schau, die Dame will mit mir ein Foto machen, also so schlimm kann es gar nicht sein. Es war... Genau. Das ist auch Afghanistan, das Foto rechts ist von einer Verlobungsfeier, auf die ich eingeladen war. Man stellt sich die afghanischen Frauen ja immer irgendwie so gesichtslos vor und unter dieser Burka. Eigentlich werden sie ganz oft auf die Burka reduziert. Was die Damen darunter anhaben, fühle ich mich immer extrem schlecht anzogen im Vergleich zu dem, wie die alle gestylt sind. Das Foto daneben ist eine ganz, ganz gute Freundin von mir, die Afghanin ist, die ich mittlerweile, glaube ich, vor zehn Jahren im Internet kennengelernt habe, weil sie in irgendeiner Facebook-Gruppe auf Deutsch geschrieben hat mit einem afghanischen Namen. Das war so eine Kabul-Gruppe. Und dann habe ich ihr geschrieben, warum schreibst du Deutsch? Und zu dem Zeitpunkt habe ich nur geglaubt, das ist ein Mann. Und wir waren dann ziemlich lang befreundet, bis ich eine Sprachnachricht von ihr gekriegt habe, was ich dann voll süß gefunden habe, weil sie ist so eine unglaublich starke Frau und sie klingt halt wie so ein kleines Mäuschen. Und es war dann voll schön, wo wir uns das erste Mal getroffen haben, weil wir uns einfach so wahnsinnig gut verstanden haben und mittlerweile sind wir eh schon auf der halberten Welt gemeinsam unterwegs gewesen. Genau, dann links davon ist noch mehr ein Foto von dem Ausblick, wo wir auf diesem Getreidespeicher oben waren und noch ein Bild von so einer wunderschönen Moschee, bei der ich war und eben, wo wir gemeinsam zusammensitzen beim Frühstücken in einer bunt durchgemischten Gruppe. Das ist dann ein Foto von einem meiner Lieblingsausflüge. Da bin ich mit einem ganz guten Freund aus Kabul, sind wir die Straße Richtung Chalalabad mit dem Auto gefahren, haben einen Roadtrip gemacht und ich habe dann den Ausblick gesehen und habe dann gesagt, ich möchte unbedingt ein Foto machen, weil es war für mich einfach so schön dort. Das ist dann auch nur ein Foto, das ich gern herzeige, weil ich mir halt Afghanistan auch immer als nur Sand und nur Wüste vorgestellt habe und es gibt dann auch mehrere Täler, beziehungsweise mehrere Regionen, wo es eigentlich nicht anders, also nicht so viel anders ausschaut, als bei uns in den Bergen, eben mit Flüssen und Grün und Obstbäume und einfach fruchtbar, also eben nicht diese triste Wüstenlandschaft, die halt ich zumindest mir vorgestellt habe. fruchtbar, also eben nicht diese triste Wüstenlandschaft, die halt ich zumindest mir vorgestellt habe. Und das ist eines von meinen Lieblingsfotos von Afghanistan. Ich habe zu der Zeit noch in Innsbruck gewohnt, das heißt, das Panorama war ähnlich, also ich habe mich da dann heimisch gefühlt und was mir erst nachdem ich das Foto gemacht habe, aufgefallen ist, ist, dass rechts unten eine Gruppe Männer Volleyball spielt. Und wo ich das dann gesehen habe auf dem Foto gemacht habe, aufgefallen ist, dass rechts unten eine Gruppe Männer Volleyball spielt. Und wo ich das dann gesehen habe auf dem Foto, war ich positiv überrascht. Das hat sich irgendwie warm angefühlt und ich habe dann eben auch reflektiert, warum fühle ich mich so, wenn ich das sehe. Wenn ich ein Foto mache in Innsbruck und ich sehe Männer Volleyball spielen, dann macht das nichts mit mir. Das ist etwas, mit dem ich rechne. Ich habe mir dann auch gedacht, jetzt bin ich zum dritten Mal in Afghanistan und es überrascht mich immer noch, wenn ich Menschen sehe, die Menschen Sachen machen. Und das habe ich dann eigentlich doch auch schockierend und beschämend gefunden, weil zu dem Zeitpunkt habe ich es schon gewusst, dass es einen Alltag in diesen ganzen tragischen Sachen gibt und irgendwie überrascht das trotzdem noch und deswegen ist es mir auch immer so wichtig, das hervorzuheben, eben die Menschlichkeit und diese Gemeinsamkeiten auch. Natürlich sitzen die Leute nicht nur irgendwie traurig herum, sondern versuchen auch Spaß zu machen und haben Spaß und gehen mit Freunden ins Kaffeehaus und gehen mit Freunden lesen oder irgendwas oder machen Sport gemeinsam und ja, genau. Das Foto ist von meinem zweiten Besuch im kurdischen Irak. Die Hintergrundgeschichte ist, dass ich in Innsbruck über das Volontariat einen jungen Mann von Sterra-Gegend kennengelernt habe, haben uns gut befreundet. Und er hat dann mal zu mir gesagt, dass seine Familie in der Region sich freuen würde, wenn sie mich mal bei sich zu Gast hätten. Und das ist dann von einem Ausflug, den ich mit seinem Papa gemacht habe, also sein Papa, der auch darauf besteht, dass ich ihn als Papa bezeichne, also sie empfangen mich immer als meine Tochter, voll nett, und wo sie mir eben die Berge gezeigt haben, wo sie wohnen. Das Foto ist dann aus dem südlichen Irak, aus dem arabischen Raum, im Hintergrund ist Babylon, von einem Ausflug, den ich mit einem Freund gemeinsam gemacht habe, mit einem irakischen. Wie ihr seht, kurzes Leihwahl, Haar nicht verdeckt, eigentlich so angezogen, wie ich in Österreich unterwegs bin und das ist auch das, wie ich in Bagdad immer unterwegs bin, also nichts mit Schleier. unterwegs bin, also nichts mit Schleier. Natürlich, es gibt konservativere Regionen im Irak, wo ich dann schon, ich habe zumindest ein Kopftuch mit, falls ich mal allein unterwegs bin, einfach, also ich setze halt dann noch Gefühl auf, aber so generell, es gibt dort auch keine Kopftuchpflicht und eben in Bagdad habe ich auch schon einige Mädels mit Minirock gesehen, also genau. Das ist noch eines von meinen Highlights aus dem Irak. Die zwei Mädels, mit denen ich da in einem Gaming-Café bin, habe ich vor einigen Jahren über eine Gaming-Community im Internet kennengelernt, weil sie dasselbe Computerspiel spielen wie ich. Und wir waren eben dann längere Zeit online befreundet, bis ich das erste Mal dann nach Bagdad gefahren bin und wir uns dann in Bagdad getroffen haben, um gemeinsam zu zocken. Und eben das ist so ein Gaming-Café in Bagdad, wo, also komplett durchgemischt, das ist jetzt nicht nur für Frauen, sondern da spielt man halt einfach gemeinsam oder gegeneinander. Also dort werden auch Turniere veranstaltet, Counter-Strike, League of Legends, also genau dieselben Sachen, die wir halt auch spielen. Weil ich sage ja immer, junge Leute auf der ganzen Welt sind gleich und haben ähnliche Interessen und zocken ist halt eines von den Sachen, wo man auf der ganzen Welt Freunde gleich und haben ähnliche Interessen und zocken ist halt eines von den Sachen, wo man auf der ganzen Welt Freunde findet. Genau, was ich bei dem Café noch voll schön finde, ist, dass sie auch immer schauen, dass bei jeder Schicht eine weibliche Mitarbeiterin dabei ist, damit falls irgendwo was passiert, dass man sich vertrauensvoll auch wohin wenden kann. Also die legen da wahnsinnig viel Wert drauf und es sind aber auch die anderen Gäste, die dort sind, extrem angenehm, also nie ein Thema gewesen, wenn ich dort war. Genau, jetzt habe ich eh schon gesagt, das Zocken ist eine Art und Weise, wie man halt auf der ganzen Welt Freunde findet, für mich ist es auch das Reiten. Ich habe vor sieben Jahren in Jordanien ehrenamtlich einen Monat lang auf Pferde aufgepasst und habe da den Emad, der auf dem Bild rechts unten hinter mir ist, kennengelernt. Der ist Tierarzt in Petra, das heißt, er versorgt in Petra die Kamele und die Pferde und die Esel, die dort im Tourismus eingesetzt sind. Und der hat eben auch Pferde, die als Rennpferde tätig sind und ich habe ihn mehrmals besucht, seitdem wir uns dort kennengelernt haben und irgendwann hat er mal so scherzhaft gesagt, ob ich nicht mal beim Rennen mitreite. Und ich hab halt gesagt, ja, ja, machen wir. Weil ich mir eh gedacht hab, er hat das nicht ernst gemeint. Er hat's aber ernst gemeint. Und so bin ich letztes Jahr dann tatsächlich auf einem von seinen Pferden bei einem 40 Kilometer Langstreckenrennen und bei einem 80 Kilometer Langstreckenrennen gestartet. Und 80 Kilometer sitzt man 6,5 Stunden mit kurzen Pausen dazwischen am Pferd und dann sitzt man die nächsten Tage einmal nimmer. Genau. Das dritte neben Pferden und Socken, wie ich irgendwie Kontakte knüpfe auf der ganzen Welt, ist das Tätowieren und das hat sich bei mir so lustig ergeben, weil ich relativ viele Tattoos habe und zu mir die Leute dann immer gesagt haben, ja, wie reagieren die Menschen in den Ländern drauf und versteckst du das und wissen die, was das ist und ja, sie wissen, was das ist und es ist ihnen wurscht. Also nicht nur wurscht, es hat mehrere Situationen gegeben, wo Leute mit mir Foto machen wollten, weil sie unbedingt, also weil sie so Fans von den Tattoos waren und ich habe mir eben dann gedacht, ich setze noch einen drauf und suche mir über Social Media Tätowierer in diesen Ländern und habe eben dann, wie ihr seht, in Syrien, Irak und in Iran mich tätowieren lassen. In Irak und Syrien war das so, dass die offiziellen Tattoo-Studios gekennzeichnet waren. Das heißt, die gehen mir davor aus, das ist nicht verboten. Im Iran war es so, dass ich zu dem heimgegangen bin und das war eh ein bisschen so eine illegale Geschichte, aber war auch total nett und ich bin noch immer in Kontakt mit allen dreien, also sind wahnsinnig lieb. Genau, über das Tätowieren habe ich auch einen lustigen Kontakt in Afghanistan gehabt. Da war ich für ein Interview in einem Schönheitssalon. Die haben das auch nicht irgendwie publiziert gehabt, dass die Tattoos anbieten, aber es dürfte sich so über World of Mouth herumgesprochen haben und wo ich halt dort war für ein Interview, ist eine Kundin reingekommen, die unbedingt sich tätowieren lassen wollte und ich bin halt eben so wie sie kurzhermlich drinnen gesessen, nachdem diese Räume in Afghanistan, also Männer, die haben da keinen Zutritt in diese Schönheitssalons, das ist explizit nur für Frauen und deswegen war ich halt auch wirklich in einem kurzen Leiberl drinnen, und die haben mich dann in diesen Tattoo-Prozess mit eingebunden, das war ihr erstes Tattoo, sie hat nicht gewusst, was sie mit den Schmerzen anfangen soll, und habe ihr da ein bisschen seelischen Beistand geleistet, war total interessant, also ein bisschen weniger hygienisch, als ich es gewohnt bin, aber trotzdem, ja. Ich habe bisschen weniger hygienisch, als ich es gewohnt bin, aber trotzdem. Ich habe es einfach total cool gefunden, dass die das halt irgendwie so heimlich machen und fleißen und auch wenn man es nicht darf, das halt trotzdem durchziehen. Genau, jetzt habe ich eh schon gesagt, dass ich dort für ein Interview war. Bei meiner Forschung geht es darum, dass ich mir anschaue, was machen Unternehmerinnen in solchen unterdrückten Umfeldern. Und bei meiner Forschung geht es explizit nicht darum, dass ich mir Statistiken anschaue, dass ich anschaue, wie viel Umsatz machen die, was sind denn ihre Marketingstrategien oder so, sondern ich schaue mir an, was ist die soziale Auswirkung von dem, was diese Frauen machen. Also dass Frauen Unternehmen gründen, was bedeutet das für andere Menschen, was bedeutet das hinsichtlich gesellschaftlicher Wandel. Und ich habe dafür eben 20 Interviews in Afghanistan geführt und im Iran eine längere Online-Fallstudie gemacht, zu dem, was eine Unternehmerin während den Protesten nach der Ermordung von der China-Massa Amini mit ihrem Unternehmensnetzwerk in den sozialen Medien gemacht hat. Und auf dem Foto seht ihr mich mit einer Unternehmerin in Afghanistan. Ich habe die Gesichter von den Frauen ausblendet, weil ich bei den meisten nicht weiß, wo sie jetzt sind und davon ausgehe, dass das vielleicht nicht ganz sicher ist, wenn ich andere Fotos herzeige. So, jetzt wird es schwierig. Das sind die vier Forschungsarbeiten, die ich schreibe. Ich rede nie auf Deutsch darüber. Das heißt, es kann sein, dass ich mir ein bisschen schwa durch das auf Deutsch zu erklären. Und vor der Ermordung von der China Massa Amini hat sie 50.000 Follower gehabt in ihren sozialen Netzwerken, hat da ihren Business-Content hochgeladen, hat Werbung gemacht, hat Netzwerke geknüpft und so weiter. Und eben wo dann die junge Frau umgebracht worden ist, hat sie gesagt, okay, nichts mehrum schon gelernt hat, also diese ganzen Strategien, die Techniken, das Design, die ganzen Social Media Strategien eben in den politischen Aktivismus gesteckt und da schauen wir uns eben an, wie ist so diese Überschneidung zwischen Politisieren und Unternehmerin sein eigentlich. Das zweite Paper, an dem ich schreibe, ist eh das, was ich schon angesprochen habe, diese Räume in Afghanistan, die unter anderem in diesen Schönheitssalons entstehen, die nur von Frauen frequentiert werden dürfen. Schau ich mir an, was in diesen Räumen eigentlich passiert. Das Empowerment, der Austausch unter den Frauen, vor allem auch zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Klassen und was das bedeutet für die Frauen, die in den Raum reingehen. Also weniger um was passiert in dem Unternehmen, sondern was passiert in dem Raum, der durch dieses Unternehmen geschaffen wird. Dann ein Paper, an dem ich jetzt gerade schreibe, ist aus der Zivilgesellschaft eine Kampagne, wo ISIMs an Zivilisten in Gaza gespendet werden, wo wir uns anschauen, was eben durch diese neuen Technologien an Solidaritätsbild, Aufbau von Solidarität eben möglich ist und wie man da quasi aus der Ferne, ohne wirklich vor Ort zu sein, trotzdem für Zivilisten was leisten kann. dann, wo ich drüber schreibe, wie Frauen, die in solchen Umfeldunternehmen gründen, eigentlich Akteurinnen des gewaltfreien Widerstands sind oder gewaltfreien gesellschaftlichen Wandel vorantreiben. Genau, und da jetzt nur ein paar Einblicke eben in die Forschung, das sind ein paar von den Frauen, die ich interviewt habe. In der Mitte sitzt eine von meinen Übersetzerinnen, nachdem ich ja die Landessprache nicht kann, habe ich bei manchen Interviews wen mitgehabt, die dann für mich übersetzt haben. Eine Frage, die ich öfters gestellt habe, ist, was war so deine Motivation, ein Unternehmen zu gründen? Und was ganz oft gekommen ist, die Hauptmotivation war, irgendwas zu machen, um anderen Frauen zu helfen. Eben oben auch das Ziel war, eine große, starke Frau zu werden, die die Möglichkeit hat, anderen Frauen zu helfen. Eben aufgrund der ganzen Herausforderungen und Probleme im Land. Ein anderes Zitat war, und ich kann empower, keine Ahnung, was das auf Deutsch heißt, wenn man halt eine Frau empowert, dann kann diese Frau die nächste Frau empowern und die empowert dann die nächste und so, entsteht halt ein bisschen der Schneeball-Effekt. Wenn man anfängt, was zu machen, dann hat man auch die Möglichkeit, andere Frauen dabei zu unterstützen, was zu machen und so tröpfelt das Ganze halt dann voran und erreicht dann irgendwann auch einmal einen Wandel. Und da hat eben dann auch eine andere gesagt, jede Frau, die ein Unternehmen in Afghanistan gründet, ist eine Soldatin in unserer Armee des gesellschaftlichen Wandels, wo ich persönlich diese militärischen Metaphern nicht mag, aber ich habe trotzdem eine schöne Aussage gefunden. militärischen Metaphern nicht mag, aber ich habe es trotzdem eine schöne Aussage gefunden. Das ist dann so, wie man sich einen von diesen Schönheitssalons vorstellen kann, so schaut es da drinnen aus. Das Ampute rechts bin ich, wenn man es wahrscheinlich nicht glaubt, damals habe ich nur dunkle Haare gehabt, was für mich immer voll schön ist, wenn ich ein Interview mache und es ist nicht nur ein einseitiges, ich hole dort Wissen ab, sondern ich kann auch irgendwas beitragen für die Frauen dort und in dem kulturellen Kontext war es halt so, dass sie von ihren Kundinnen, wenn sie fertig geschminkt und fertig gestylt sind, keine Fotos machen können, die sie auf Social Media stellen, um Werbung zu machen, weil die Frauen ja dann hergerichtet sind und die Haare offen haben und so und das kann man halt dort nicht machen und die haben sich halt gedacht, okay, eine Ausländerin ist da, für die gehören die Regeln nicht, die schminkt man jetzt auch verbraut und verwenden das Foto dann, um Werbung zu machen und so ist das dann vonstatten gegangen, genau. Und was für mich auch voll schön war bei dem Interview, die Inhaberin hat gesagt, sie hat sich lange Zeit nicht getraut, alleine zu ihrer Mama in derselben Stadt zum Reisen und nachdem sie dann das Unternehmen geführt hat, war es dann für sie auch völlig normal, dass sie ganz allein in den Iran reist, um dort Fortbildungen zu machen. Und das ist halt irgendwie auch so ein Effekt, der durch dieses Unternehmerinnentum ist, dass halt einfach auch das eigene Selbstbewusstsein stärkt, zur Identitätsbildung beitragt und war eine völlig schöne Erkenntnis. Das ist in Afghanistan, genau. Genau, jetzt ist es so, dass diese Schönheitssalons im Sommer 2023 von den Taliban verboten worden sind, aus Gründen, die sie behaupten, die wahrscheinlich nicht stimmen. Und für viele Frauen ist es so, dass sie aber ihre Familien ernähren müssen. Das heißt, das ist jetzt zwar verboten, sie können aber nicht aufhören zu arbeiten. Und die haben das jetzt in den Untergrund verlegt. Das heißt, manche machen das von zu Hause aus, manche machen das von irgendeiner anderen Lokalität, haben halt nur Kontakt mit ihrem Kundenstamm. Und da habe ich halt dann eine gefragt, ob sie sich Sorgen macht, dass die Taliban das herausfinden, wo sie ist. Und sie hat gesagt, ja, sie hat große Sorge, weil viele von ihren Kolleginnen sind schon ausgepeitscht worden. Und hat eben auch gesagt, sie sind schwach gegenüber den Taliban, weil die Taliban quasi mit der Waffe, mit der Kugel sprechen und sie halt diese Möglichkeit nicht haben. Und sie hat eben auch erklärt, dass es unglaublich schwer ist dort zum Leben, dass auch ganz viele Männer keinen Job haben und dass es extrem schwierig ist, für ein Haus und für Kinder genug zu verdienen. Und was ich immer so berührend finde an diesen Interaktionen ist, dass das halt Menschen sind, die es wirklich wahnsinnig schwer haben und die legen immer noch so viel Wert drauf, sich zu erkundigen, wie es mir geht, was mit meiner Familie ist. Eben man sieht unten die Nachricht, die sie mir dann geschrieben hat, wo sie halt schreibt, sie hofft, dass wo auch immer ich bin, so mein Leben quasi es gut mit mir meint und eben die Kuss-Emojis und es ist also, wo ich dann immer das Gefühl habe, wir konnten, was die Wärme angeht und das Zwischenmenschliche angeht, konnten wir schon wahnsinnig viel lernen von Menschen, die es so hart haben und die trotzdem immer noch auf alle anderen schauen. Das ist dann auch noch ein Beispiel von einer Frau, die sich opfert für andere. Ich habe sie interviewt für meine Forschung. Das, was sie damals gemacht hat, kann sie jetzt nicht mehr machen, weil durch die Taliban das natürlich auch verboten worden ist, was sie damals gemacht hat. Sie hat dann gegründet ein Bildungszentrum, wo Frauen Basisbildung bekommen. Das heißt, sie können dort alphabetisiert werden, lesen, schreiben lernen. Sie lernen dort aber auch, wie sie Schmuck machen und wie sie Kleider machen können. um sich selbst und ihre Kinder zu ernähren, aber das Haus nicht verlassen dürfen, um einen Job nachzugehen. Also die meisten Berufe sind für Frauen jetzt nicht mehr erlaubt. Und durch dieses Projekt können sie halt von zu Hause aus Geld verdienen. Also es ist tragisch, dass sie das von zu Hause aus machen müssen, aber es ist wirklich eine der letzten Möglichkeiten, dass die Frauen dort ein Geld verdienen können. Und eben sie hat zu mir auch gesagt, in der aktuellen Situation sind sie komplett im Untergrund, weil die Taliban alles verbieten, was zu Frauen, also das den Frauen gehört. Und ich bin mit ihr auch, das ist jetzt ein bisschen unscharf, ich bin mit ihr auch nach wie vor im Kontakt und habe sie dann einmal gefragt, ob das okay ist, dass ich weiterhin von ihr erzähle oder ob ich sie dadurch einer Gefahr aussetze. Und sie hat dann einmal zu mir gesagt, klar setzt sie sich einer Gefahr aus, aber das ist Widerstand und sie ist bereit dafür, den Preis zu zahlen. stimmlosen, gesichtslosen Personen vorstellt, über deren Köpfe hinweg eigentlich seit Jahrzehnten entschieden wird, weil man einfach davon ausgeht, dass sie nichts zum Sagen haben. Und ich habe eben diese Frauen als so stark und so intelligent und so aufopfernd erlebt und deswegen finde ich es einfach so wahnsinnig schade, wie falsch das Bild ist. Zudem möchte ich jetzt auch noch sagen, ich habe in Afghanistan Magazine gefunden, das sind Wirtschaftsmagazine, die sind offen aufgelegt gewesen. Also ich habe es auch total nett gefunden, dass auf dem Cover Frauen unverschleiert drauf sind. Das war völlig normal zu der Zeit, wo ich dort gewesen bin, weil die halt auch zu dem Zeitpunkt schon richtig viel erreicht gehabt haben und erkämpft gehabt haben. Und das ist auch der Grund, warum es mich halt auch aufgrund meiner Kontakte, extrem viel schmerzt, wie jetzt die Situation ist. Genau, und abschließend möchte ich etwas sagen, das mir wahnsinnig wichtig ist, auch aufgrund der aktuellen Situation, wo es wieder so ist, dass explizit die arabischen, afghanischen, iranischen, muslimischen Männer pauschalisiert als Terroristen, als Frauenhasser, als gewaltverherrlichend, als gefährlich dämonisiert werden, teilweise auch entmenschlicht werden. Ich möchte explizit betonen, dass so viele von diesen Männern immer ohne irgendeine Gegenleistung zu erwarten, sich um meine Sicherheit gekümmert haben, mir geholfen haben, dass ich mehr Forschung machen kann, dass ich reisen kann, dass ich Spaß haben kann, dass ich ein Netzwerk aufbauen kann, die immer für mich da waren und die einfach helfen, weil sie helfen können und deswegen besonderer Dank explizit an die Männer. Und ich hoffe, dass ihr das im Hinterkopf behaltet für irgendwelche zukünftigen Situationen. Genau, weil wenn die Männer so wären, wie sie dargestellt wären, dann wäre ich nicht hier, um das zu erzählen. Danke. Danke. Danke. Ja, vielen Dank für dein Mitnehmen von uns auf deine Reisen. erste Mal gereist, da war ja die Intention, war ja nicht sofort da, ich möchte gerne meine Forschung machen über dieses Land oder jenes Land, sondern die hat ja was das Reisen ursprünglich dazu bewegt. Genau, also der Grund, weshalb ich überhaupt angefangen habe, in die Region zu reisen, ist ja, weil ich sehr viele Vorurteile gehabt habe und meine Entscheidung damals war dann, wo ich gesagt habe, ich möchte eigentlich Berührungspunkte mit diesen Menschen, vor denen ich auch Angst habe, die sich mir nicht rational erklären lassen haben und habe dann angefangen, im Flüchtlingsbereich in Innsbruck mich ehrenamtlich zu betätigen und habe dort ganz viele wahnsinnig liebe Leute kennengelernt, die halt immer erzählt haben, da ist es so und das Essen ist so super und die Häuser und die Stadt und dort war es so schön und die haben mich dann auch immer total geschwärmt und ich habe mir dann gedacht, ich möchte eigentlich das Ganze erleben, ich möchte nicht nur im Kopf das Bild haben, wie es halt ausschaut, während Krieg ist, sondern ich möchte dadurch auch die Menschen als was Ganzes erleben und habe mich eben dann entschlossen, dass ich in die Region reise und das erste Land, in das ich gereist bin, war halt der Iran. Eben, wie gesagt, ich habe die Meinung gehabt, im Iran unterdrücken alle Männer, alle Frauen und war ich dann dort und es war eigentlich alles anders, als ich es geglaubt habe. Und dann bin ich in der Situation gewesen, dass ich mir gedacht habe, oh mein Gott, ich habe absolut keine Ahnung von diesen Ländern. Also alles, was ich geglaubt habe, das war es und das Richtige, das stimmt halt einfach nicht. Und so hat mich dann eigentlich die Sucht gepackt und ich habe halt dadurch, dass ich nicht in Hotels reise und nicht mit Tourangeboten reise, sondern mir halt über die sozialen Medien Kontakte raussuche, mit denen ich dann befreundet bin, die ich dann besuche, meistens auch bei denen zu Hause dann schlafe, habe ich auch wahnsinnig viel Einblick gekriegt und wo ich mir dann gedacht habe, wow, da ist so viel da, dass man behandeln muss, das war eigentlich dann auch die Entscheidung, dass ich zur Forschung gekommen bin. Mit Couchsurfen eigentlich kann man sagen, oder? Kann man soeln muss, das war eigentlich dann auch die Entscheidung, dass ich zur Forschung gekommen bin. Mit Couchsurfing eigentlich, kann man sagen, oder? Kann man so begonnen, so war es ein gewisser Erkenntnisprozess, dass du vom Reisen über das Erkennen der Erfahrung dann zur Forschung gekommen bist. Genau. Darf ich ganz kurz zum Couchsurfing noch etwas sagen, weil eben eines der Ereignisse, die mich am meisten wachgerüttelt hat, war über Couchsurfing. Da war ich in Kuwait und oder ich habe eine Reise nach Kuwait geplant hat, war auch über Couchsurfing. Da war ich in Kuwait und, oder ich habe eine Reise nach Kuwait geplant gehabt und habe eben auf Couchsurfing ein Inserat gesehen, also auf dieser Couchsurfing-Plattform von einem jungen Mann, der geschrieben hat, er nimmt nur weibliche Gäste. Und da habe ich mir halt mit der europäischen Linse gedacht, aha, okay, das ist so einer, der will nur weibliche Gäste. Ehe klar, was der sich dort erwartet. Und da ist mir dann eigentlich bewusst worden, dass man halt Sachen aus einer gewissen Analysebrille sich anschaut und nicht mitdenkt, was ist vielleicht dem seine Intention dahinter. Und im Gespräch hat sich dann herausgestellt, also er wohnt zu Hause, das ist normal, dass man da nicht sofort auszieht, wenn man 18 ist. Und er hat einmal männliche Gäste über diese Couchsurfing-Plattform gehabt und seine Mutter ist grundsätzlich voll verschleiert. Und die hat dann, wo dieser Gast rausgegangen ist, hat sie den Schleier runtergenommen, weil sie dachte, jetzt ist er ewig, jetzt ist er in die Stadt gegangen. Und der ist dann aber wieder rein, überraschend, und hat sie halt ohne Schleier gesehen. Und das hat sie so verstört, dass sie zu ihrem Sohn gesagt hat, Couchsurfing ja, aber keine Männer mehr. Weil das war für sie so schockierend und dass sie sich so unwohl gefühlt, dass sie das deswegen nicht mehr wollte. Also eben das doch dann ganz anders, als wie ich es auch als erstes gedacht hätte. Und dich leitet ja die Forschungsfrage nach Unternehmerinnen und wie es möglich ist, in diesen Ländern, in dieser Kultur unter den politischen Situationen, ihr Business aufzubauen und fortzuführen. Wie kann man sich das methodisch jetzt vorstellen, diese Forschung? Wie arbeitest du da? Also ich habe es jetzt bei der Forschung ja eigentlich eh so gemacht wie davor, schon in den normalen Gesprächen, die ich gehabt habe, nur dass ich halt angefangen habe, dass ich mitschreibe und diese Daten dann halt auch zusammenfüge und auswerte. Ich habe einfach offene Gespräche gemacht, nicht wirklich ein Interview leitfaden gehabt, aber halt mal so ganz grob, was möchte ich wissen? Ich möchte wissen, was ist die Motivation? Was waren jetzt die größten Hürden? Wie hat sich die Familie verhalten, vor allem auch, wie waren Vater, Brüder, wie sind die zu dieser Idee gestanden, dass sie ein Unternehmen aufmachen wollen, haben sie Rollen, also Vorbilder gehabt, wie sind sie auf die Idee gekommen, das aufzumachen, einfach und von da, also das waren so irgendwie Grundpfeiler für die Interviews und habe dann aber, wenn ich gesehen habe, es geht in eine ganz andere Richtung, einfach weil die Leidenschaft von der Person woanders ist, dann habe ich mich auch auf das einlassen. Also ich habe den ganzen relativ freien Lauf gelassen. Und vom Ablauf her war es halt so, es gibt kein Register, wo drinnen stehen, das sind die Geschäftsfrauen in Afghanistan, das hat es damals auch nicht gegeben. Ich habe über mein Netzwerk zwei, drei Kontakte gekriegt, zu denen bin ich gefahren und habe die dann gefragt, hey, kennt ihr wen, mit dem ich reden kann? Die haben halt dann teilweise Kontakte hergestellt und ich bin aber auch einfach mal mit dem Fahrer von einem Freund von mir durch Kabul gefahren und habe halt dann immer gesagt, hey, lass mich da kurz aussteigen, ich gehe da mal schnell rein und frage, ob die zufällig eine Chefin haben, die mit mir reden möchte. Und so haben sich dann auch einige Interviews ergeben, einfach durch das Reinspazieren in die Salons und nachfragen, ob jemand mit mir reden möchte. Noch eine letzte Frage, Stichwort reden, bevor ich dann an unsere Gäste die Fragen weiterreiche. Du hast gesagt, das Reden, wie darf man sich das in der Kommunikation vorstellen? Wie viele Sprachen sprichst du? Wie kommunizierst du mit deinen, in doch sehr vielen, sehr unterschiedlichen Ländern mit deinen befragten Frauen? Genau, also in Dari, in Afghanistan reicht es für Bitte, Danke und Hallo. Das ist meistens mit Hände und Füßen oder eben mit Übersetzer oder über Google Translator. Das funktioniert wirklich super gut. Also was ich wahnsinnig geschätzt habe, ist, das funktioniert nämlich auch mit Menschen, die nicht lesen und schreiben können, weil die Technologie das auch ermöglicht, dass man rein spricht und es gibt dann eine Übersetzung und man kann die Übersetzung dann auch abspülen lassen. Und das war eine Möglichkeit, die ich auch bei den Interviews teilweise eingesetzt habe, um Sachen noch einmal konkreter festzuhalten. Beziehungsweise in arabischen Ländern, da geht das Smalltalk schon ein bisschen weiter, aber auch nur gerade so, dass es noch als maximal charmant irgendwie empfunden wird, aber richtige Unterhaltungen halt wirklich mit der Technologie oder halt auf Englisch. Und gleichzeitig kannst du halt diese Technologie auch nützen, um das dann wiederum zu transkribieren und diese Dinge auch zu dokumentieren. Dann darf ich das Wort und unseren bekannten Würfel an Sie geben. Ja, ich wollte eigentlich schon die ganze Zeit genau das fragen, in welcher Sprache ist das denn abgelaufen. Offensichtlich viel in Englisch, aber können die Menschen dort Englisch und wie viel Englisch können die? Aber jetzt hast du schon viel beantwortet in Dünn, du sagst, du hast mit Übersetzungsprogrammen am Handy gearbeitet. Genau, dazu möchte ich aber ergänzen, dass die in Kabul definitiv, was Englisch angeht, fortschrittlicher sind. Ich weiß nicht, wie es jetzt ist, aber zu dem Zeitpunkt jedenfalls waren es auf den Ministerien der meiste Papierverkehr auch alles auf Englisch. Also wir weit davon entfernt sind. Und viele Leute, mit denen ich im Alltag oder auch bei den Interviews Kontakt gehabt habe, haben auch Englisch können. Und das ist eben auch etwas, was glaube, auch ein bisschen ein Vorurteil ist. Man geht dann davon aus, dass die Leute in diesen Ländern auch Sprache können und das war es dann. Und Freunde von mir in Afghanistan sind fünfsprachig. Und die sozialen Netzwerke, hast du ja gesagt, die du vorher schon teilweise hattest, das läuft auch alles auf Englisch. Genau. hast du ja gesagt, wie du vorher schon teilweise hattest, das läuft auch alles auf Englisch. Genau, was ja auch total super ist, zum Beispiel meine Mama im Irak kann null Englisch und wir schreiben halt ganz normal auf Facebook, weil sie übersetzt sich das, was sie braucht, kopiert es dann auf Englisch rein, ich schreibe auf Englisch zurück und wir haben eine ganz normale Unterhaltung im Facebook, also Technologie ist schon genial. Bezüglich der Unternehmen im Afghanistan, die von Frauen geführt werden, sind es wirklich nur diese Schönheitssalons oder ganz viele verschiedene Sachen? Was kann man sich da vorstellen? Wie war das damals? Genau, also die von 20 Interviews waren sieben Schönheitssalons. Andere sind so zum Beispiel ganz normale Geschäfte, wo man alles Mögliche kaufen kann. Dann habe ich gehabt, eine, die hat ein Logistikunternehmen gegründet. Andere, die haben eine Reinigungsfirma gegründet. Restaurants, Catering-Service, andere haben einen Obstgarten und die machen aus dem getrocknete Früchte, die sie exportieren, also es war bunt durch. Genau, das sind die, die mir jetzt eingefallen sind. Hast du dir davon an einer Klinik einmal erzählt? Genau, eine, die eben jetzt diese Schmucksachen macht, die hat früher eine Klinik betrieben, die ist eher so NGO-mäßig betrieben und eben nebenbei nur ein anderes Business gehabt, das sie genutzt hat, um diese Klinik mit zu finanzieren. gemacht, das Projekt mit dieser Schule im Untergrund, wo Frauen diese Fähigkeiten lernen können, Schmuck zu machen, die sind eben auf Spenden angewiesen. Falls irgendjemand da was spenden möchte, ich habe Karten mit, wo meine E-Mail-Adresse draufsteht, schreibt es mir und ich schicke euch den Link. Genau. Eine Frage zu interarabischen Unterschieden. Sie sind von Marokko bis Afghanistan. Das sind ganz verschiedene Kulturen, ganz verschiedene Länder. Sie haben auch Ägypten, die Emirate, wieder anders. Magnet für alle diese Länder. In Marokko gibt es sicher viele Unternehmerinnen, falls das ein Ziel sein sollte. In Dubai gibt es viele Frauen, die im Geschäft sind. Also ich habe jetzt keine so, ich meine, es gibt ein paar Studien darüber, die sich das anschauen, was sind so die Unterschiede in der Unternehmensgründung für Frauen in der gesamten arabischen, beziehungsweise Südwestasien und Nordafrika-Region. Aber das habe ich nicht gemacht, da kann ich jetzt auch keine großartige Auskunft dazu geben. Aber haben Sie kulturelle Unterschiede, wie wenn Sie in Marokko fortgehen oder in Kabul oder in Bagdad und in Kairo? Oder wie ist dort das Leben im Vergleich? in Kairo oder wie ist dort das Leben im Vergleich? Fühlt man sich da westlicher oder ist man da sicherer oder haben Sie sich unsicher gefühlt in Kabul? Also in Kabul bin ich nicht fortgegangen. Da waren damals meistens Homepartys. Das ist so wie da härter als wie da. Auch in Saudi-Arabien also die die Homeparty ist schon nochmal ein anderes. Unsicher gefühlt, ich überlege jetzt gerade, ich war im Nordirak, bin ich fort gewesen, also das waren halt so Hotelbars, eigentlich habe ich mir eigentlich nicht, also was wahnsinnig einfach funktioniert und was auch extrem billig ist, es gibt überall solche Apps, die so sind wie Uber, das heißt, ich weiß dann, wo ich hin muss und bestelle mir das und das hält mich bei der Tür ab, wo ich rausgehe und also, wenn ich dann in der Nacht irgendwie heimgefahren bin, bin ich meistens eben mit so einem Taxi gefahren, wo eh eingeben ist, wo ich hin muss und das auch meine Gastfamilie mitschauen kann, wobei ich das nie gemacht habe, weil ich mich auch, also in Bagdad bin ich oft im Dunkeln unterwegs gewesen und habe mich dort auch nie irgendwie so gefühlt, wie wenn ich das machen müsste. Aber ich war öffis genutzt in Bagdad allein und mit Händen und Füßen ist das auch gegangen. Die Dame. Wann waren Sie das letzte Mal dann in Kabul? 2020 Also jetzt durch die Taliban, also das ist jetzt schwierig Dann hätte ich noch eine zweite Frage Inwieweit sind Sie in Kontakt in Österreich mit geflüchteten Frauen zum Beispiel aus diesen Ländern? Haben Sie da auch Erfahrungswerte? Aus Afghanistan glaube ich gar nicht, also Frauen nicht. Beziehungsweise ich weiß den Hintergrund von vielen, sind es Geflüchtete oder nicht. Ich habe Kontakte aus Afghanistan in Österreich, aber ich weiß den genauen Hintergrund nicht. Weil ich habe Kontakt, ich habe einen Verein, wo afghanische Frauen sich immer treffen, wenn wir so einen Raum haben und da habe ich schon einige Geschichten gehört von dieser Flucht die zwei Jahre unterwegs waren katastrophal, ja vielleicht noch zum Forschungsaspekt, wenn du da die Feldforschung betreibst, inwieweit kann man da auf Literatur oder Forschungsarbeiten aus den einzelnen Ländern zurückgreifen, auf Universitäten, die das eigene Management-Business untersuchen? Gibt es das so, wie man es selber kennt, wenn man an eine Universität kommt? Ich bin selbst Soziologin. Ich habe in Mexiko mal kurz einen Aufenthalt gehabt und habe mich dann mit der Universität dort, habe dieses Thema dann verworfen, aber aufgrund von sprachlichen Barrieren. Aber wie greifst du da auf Literatur oder Forschungsergebnisse aus diesen Ländern, aus diesen Regionen zurück? Ist das möglich? Gibt es da was? Also viel gibt es nicht. Die Sachen, die ich gefunden habe, waren in erster Linie quantitative Sachen, beziehungsweise halt wirklich so angeschaut, was sind Hürden. Aber nicht, und das ist auch eine Kritik in diesem Forschungsfeld, dass es eben wenig zu dem gibt, dass sich wirklich das in die Tiefe geht, dass die Persönlichkeit der Frauen ausschaut, die sozialen Aspekte eben beleuchtet. Also zu dem, was ich jetzt gemacht habe, explizit für Afghanistan habe ich eigentlich nichts gefunden. Genau. Also die meisten Sachen, das ist wirklich eher oberflächlich quantifizierbare Sachen und genau. Also das heißt, es ist in erster Linie schon ein Blick von außen, ein fremder Blick sozusagen auf das Land dort, auf diese Businesskultur, auf das Leben, auf die Politik, auf die sozialen Umstände, weil es wenig aus dem Land, aus der Forschung des Landes selber herausgibt. Genau, also ich würde es jetzt trotzdem nicht ganz als einen fremden Blick sagen. Also ich versuche nicht nur, ich mache das auch, wenn ich würde es jetzt trotzdem nicht ganz als einen fremden Blick sagen. Ich habe, also ich versuche, beziehungsweise ich versuche nicht nur, ich mache das auch, wenn ich irgendwas interpretiere oder analysiere, schicke ich das auch meinem Freund und frage, hey, sagt ihr das auch so oder habe ich das komplett falsch interpretiert oder stülpe ich da eben meine Interpretation drüber und das ist aus der Perspektive, aus der Innenperspektive dann ganz anders. Betriffst du da eben auch bei deinen Reisen auf afghanische Studierende beispielsweise, die sich selbst aus dem Studium heraus mit dem Thema beschäftigen oder ist das weniger? Nein, habe ich jetzt so nicht gehabt. Studierende selber nicht. Ich habe eben, das freut mich jetzt, in Afghanistan auch mit der Gründerin der African Women's Chamber of Commerce and Industry, also die hat so eine Wirtschaftskammer für Frauen gegründet und geführt, mit der habe ich mich auch länger unterhalten und sie hat eben von den Sachen, die ich sie gefragt habe, hat sie dann ab und zu gesagt, hey, das wäre Wobei, also ich muss sagen, ich weiß jetzt auch nicht, wie viele Hürden es gibt, um so eine Forschung zu machen. Ich bin mit den Betreuern, die ich jetzt habe, habe ich ein ziemliches Glück, weil die sehr unterstützend sind. Ich habe aber auch, während ich Betreuer gesucht habe, eigenartige Situationen gehabt. Also die Uni Innsbruck wollte sich schriftlich davon distanzieren, dass sie diese Forschung macht, weil sie die Verantwortung, falls etwas passiert, wahrscheinlich nicht tragen wollten. Eine Situation, die mir ziemlich ungut im Magen liegt, ist eine feministische Professorin, die ich gefragt habe, ob sie mich unterstützen würde oder ob sie meine Betreuerin sein möchte, die dann gesagt hat, sie kann das mit ihren Werten nicht vertreten, weil sie sie durch meine Interviewtätigkeit die Sicherheit der Frauen gefährdet. Und da habe ich mir gedacht, okay, ist nicht gemeint, aber nur weil es afghanische Frauen sind, heißt das nicht, dass sie nicht selber entscheiden können, ob sie ein Interview machen wollen oder nicht. Und das ist für mich dann immer so, diese gut gemeint, eh lieb und man glaubt dann, man muss diese Frauen beschützen und indem man das macht, tragt man eigentlich zu dieser Unterdrückung bei, indem man einem nicht einmal die Wahlfreiheit lässt, ob sie an einem Interview teilnehmen wollen oder nicht. Und das war eigentlich etwas, was ich wahnsinnig schade gefunden habe, weil das ist eigentlich eine feministische Forscherin. Und wo ich mir dann frage, wird in der Forschung dann öfters so damit umgegangen, dann ist es eigentlich kein Wunder, dass es da so nicht so viel gibt. Zumal du ja sehr achtsam umgehst, weil als Speakerin bei einer TED-Konferenz ist man auf einer weltweiten Plattform, wo viele Tausende sich kostenlos diese Vorträge anschauen können und die wirklich in einem sehr hohen Niveau funktionieren und laufen. Und auch hier heute Abend, wie es streamen und ganz bewusst darauf Wert gelegt wurde von dir in der Vorbereitung der Präsentation, um auch die Identität dieser Frauen und der Geschichten zu schützen, weil man nie weiß, sobald das irgendwo online gestellt ist, ist es öffentlich zugänglich und von hier auch eben auch dieses Bewusstsein, sehr achtsam mit diesen Persönlichkeitsrechten auch umzugehen. Ich meine, die Geschichten, die ich erzähle, das sind auch Frauen, mit denen ich noch im Kontakt bin. Die Situation hat sich eben seit ich das letzte Mal in Afghanistan war geändert. Es hat eine Zeit gegeben, wo sie gesagt haben, ja, ze noch im Kontakt bin, die Situation hat sich eben seit ich das letzte Mal in Afghanistan war geändert, es hat eine Zeit gegeben, wo sie gesagt haben, ja, zeig das Foto her, gar kein Thema, und ich mache aber immer, bevor ich irgendwo eine Präsentation habe, wo ich etwas von ihnen erwähne, frage ich nach, also ich schicke ihnen auch ein Screenshot von der Folie, ob das so passt für sie, wenn ich das herzeige, wie ist die Situation, ist das okay, gefährde ich euch eh dadurch nicht und so, also mir ist das auch ganz wichtig und es macht mich auch immer nervös, weil wenn ich mir dann denke, jetzt kommen Fragen und dann denke ich mir, ich weiß so viel, ich weiß so viele Details, dass ich halt nicht irgendwie versehentlich das Falsche sage, aber genau. Also das ist etwas, was mich sehr beschäftigt. Bitte. Wie ist es vom Bildungsstand her bei den Frauen im Vergleich zu den Männern? Also im Iran war es ja zum Beispiel, dass mehr Frauen einen Uniabschluss haben als Männer. Wie schaut es in den anderen Ländern aus? Ich muss ehrlich sagen, solche Statistiken, ich schaue es mir dann an, dann denke ich mir, wow, und dann vergisse ich es. Ich merke mir einfach solche Zahlen nicht so gut. In Afghanistan ist es halt wahnsinnig schwierig, weil unter den Taliban in der ersten Regierung die Bildung für Frauen auch schon verboten war. wenn in der ersten Regierung die Bildung für Frauen auch schon verboten war. Deswegen gibt es, ich glaube, sie haben die höchste Rate an Alphabetinnen, die halt nicht lesen und schreiben können. Ich glaube, aufs Land verteilt, also nicht gut, die Antwort, die ich geben muss. Also im Iran war es jetzt, also vor ein paar Jahren war es zumindest einmal so. Weil ich Technik angesprochen habe, was voll interessant ist, es gibt jetzt zumindest ein Projekt, wo über Online-Plattformen Bildungsabschlüsse ermöglicht werden und natürlich ist der Ansturm wahnsinnig groß von den Mädchen und Frauen in Afghanistan, weil sie eben über die Technologie dann trotzdem Bildung erfahren können, was ja nicht mehr erlaubt ist. In Saudi-Arabien ist es zwar wieder ein bisschen ein anderer Bereich, aber da gibt es jetzt mittlerweile Frauenquoten für Jobs. Da wird jetzt auch forciert, dass mehr Frauen einfach zu etwas kommen. Du brauchst ja für deine Interviews dann auch Laptop und Aufnahmegeräte und so Zeugs. Du brauchst ja für deine Interviews dann auch Laptop und Aufnahmegeräte und so Zeugs. Wie reist du dann ein? Einfach als Touristin? Oder musst du das irgendwie deklarieren? Oder brauchst du das alles nicht, weil das eben verborgen in deinen Interviews passieren? Also zu dem Zeitpunkt, wo ich das in Afghanistan gemacht habe, habe ich Kontakte bei der Regierung gehabt und habe gefragt, hey, glaubst du, ich muss ja ein anderes Visum machen? Und die haben gesagt, das interessiert niemand. Also es war zu dem Zeitpunkt, die Regierung, so viel Kritik man an der Regierung üben darf und sollte, die damals war, die Regierung hat zumindest nach außen hin das schon unterstützt, dass Frauen emanzipiert werden und dass Frauen gefördert werden. Und auch die First Lady damals war eben auch öfters mit dieser Chamber of Commerce and Industry, wo ich auch mit der Gründerin die Interviews gemacht habe, die waren regelmäßig im Austausch. Sie war auch bei Treffen von Absolventinnen oder Gründerinnen. Von der Zentralregierung Kabul aus war das damals kein Thema. Die haben das unterstützt. Aber das bedeutet, du hast ihnen dein Vorhaben schon bekannt gegeben? Nein. Ich habe das nicht offiziell gesagt. Ich bin als Touristin eingereist. Ich bin auch manchmal in so fernen Ländern und werde halt dann oft als Spionin kurz wahrgenommen, aber da muss man schon ziemlich aufpassen. Ja, da habe ich bei der letzten Einreise in den Iran eine interessante Situation gehabt, weil ich arbeite bei einer amerikanischen Firma, die irgendwas mit künstlicher Intelligenz macht, das ich nicht verstehe. Und die haben mich dann gefragt, wo ich arbeite. Ja, amerikanische Firma macht irgendwas mit so Schlagwörtern wie Observability, was nicht gut klingt. Und ich kann das aber nicht im Detail erklären, was das ist. Also ich bin lang gesessen. Aber sie haben mich dann rein gelassen. Hat wahrscheinlich auch nicht gut gewirkt. Du hast trotzdem so vertrauenswürdig gewirkt. Nein, die werden sich gedacht haben, jemand, der so planlos ist, kann kein Spion sein. Genau. Und es ist da auch relevant, Kontakte zu haben, dass man sagen kann, ich habe da eine Adresse, ich reise dorthin, ich treffe die oder denjenigen. Es gibt durchaus auch Länder, wo man schon angeben muss, ob man jemanden kennt, ob man jemanden besucht, von wo man kommt, ob man das Gepäck selbst verpackt hat, ob man zwischen Hotel und Flughafen wo stehen geblieben ist und derlei Fragen. Also bei der Einreise in den Iran schauen sie sich sehr genau an. Wenn ich mich richtig erinnere, war zu dem Zeitpunkt, wo ich Couchsurfing im Iran gemacht habe, das zumindest für Amerikaner und Engländer auch nicht erlaubt, dass sie per Couchsurfing reisen. Die fragen schon immer sehr genau, bei wem ist man, was arbeitet die Person, woher kennst du die Person, wie lange kennst du die Person schon. Und man muss das schriftlich angeben und dann wird man gefragt, das ist das, was mich dann immer nervös macht, weil ich mir dann dachte, ich habe am Papier auch nicht gelogen und jetzt bin ich nervös, was ist, wenn ich zufällig beim Reden lüge und dann habe ich ein maßmäßiges Problem. Aber genau, da haben sie schon immer sehr genau gefragt. Das ist etwas, was mir dann auch schon rückblickend beim Iran Kopfzerbrechen macht, weil ich natürlich in der Zeit, wo auch diese Proteste waren, nach dem tragischen Tod von dem jungen Mädel, habe ich halt auch in die sozialen Netzwerke viel dazu gepostet und viel Kritik an der iranischen Regierung gibt, wo ich mir dann auch gedacht habe, die überwachen sowieso alles, setze ich die Kontakte, die ich im Land habe, irgendwie dadurch eine Gefahr aus. Wir haben gemeinsame Fotos hochgeladen, die sind auf die Fotos markiert. Ich sage solche Sachen. Das ist was, das schon im Hinterkopf immer mit da. Es ist noch Fragen. Bitte. Eine Frage zu Israel. Sie haben den Pass wahrscheinlich. Bitte. Sie könnten ja einen zweiten Pass haben, also für Israel. Genau, das ist länger her, dass ich versucht habe, nach Israel einzureisen. Ich habe damals auch zwei Pässe gehabt, weil ich eben auch im Libanon war. Mit Libanonstempel braucht man es nicht versuchen, nach Israel einzureisen. Ich habe dann im Stempel drinnen gehabt, dass ich die Einreise nach Israel, dass es halt abgelehnt worden ist und habe dann halt für die restlichen Reisen den anderen Pass verwendet und jetzt habe ich einen anderen, genau. Und ist das ein Thema, Israel generell, bei den Frauen dort? Ich darf nicht. Wird das wahrgenommen oder gibt es da eine Meinung drüber? Ich darf nicht nach Israel einreisen. Nein, nein, in den Ländern, in Marokko, kann man positiv sein, in Dubai auch, aber in Saudi besser jetzt. Ich habe keine Gespräche in die Richtung gemacht und ich stehe auch keine Vermutungen an. Ja, ich habe noch einen Aspekt, nämlich generell des Fremden sozusagen, was ja ein sehr aufgeladener Begriff ist, leider oft sehr häufig negativ konnotiert. Das ist quasi die Bedrohung des Vertrauten, der eigenen Kultur, des eigenen sicheren Lebens. Und es ist ja doch auch, fremd heißt auch Neugier, Begegnungen, Lebenserfahrung, etwas, was ich entdecken kann. Wie ist das, du hast mir erzählt, wenn du an einem anderen Ort bist, also wenn du sagst, dass Fremde zum Eigenen wird. Ort bist, also wenn du sagst, dass Fremde zum eigenen wird. Genau, also ich habe das früher auch, wenn ich eben Nachrichten geschaut habe, bevor ich diese Reisen gemacht habe, dann die Menschen, die anders ausschauen als mein Freundeskreis, zu dem Zeitpunkt habe ich das auch immer mit viel mehr Distanz wahrgenommen und jetzt, wenn ich eben Bilder sehe, von solchen Kriegen, dann sehe ich halt irgendwie Leute, die so aussehen wie meine Freunde. Also eben wie du sagst, das Fremde ist zum Eigenen geworden. Das Fremde ist nicht mehr fremd. Das ist auch irgendwie, also ich finde, was ich auch voll schön finde, ist, dass eben durch diese Begegnungen das Fremde wird zwar zum Eigenen, aber ich lerne auch viel über meine eigene Kultur, über meine eigene Herkunft. Ich lerne ganz viel über den österreichischen Fußball, von dem ich keine Ahnung gehabt habe. meine eigene Herkunft. Ich lerne ganz viel über den österreichischen Fußball, von dem ich keine Ahnung gehabt habe. Mein Gastvater im Irak weiß, wer im österreichischen Nationalteam 1960 gespielt hat und wann wo ein Tor gemacht hat. Das sind immer ganz interessante Unterhaltungen, wo ich ihm dann auch beim letzten Besuch ein Lars-Glindz-T-Shirt geschenkt habe. Also es ist halt wirklich ein beidseitiges, ein total schöner Austausch. Und ich denke mir, es entsteht auch ein anderer Beidseitiges, total schöner Austausch. Und ich denke, mir entsteht auch ein anderer Bezug zu einem Ort. Wenn du jetzt von hier wegreist und deine Familie weiß, du bist jetzt an diesem und jenem Ort, dann entsteht ein persönlicher Bezug, weil man weiß, Daniela ist jetzt gerade auf Reisen und man hört von wo, dass dort gerade irgendein Ereignis ist und durch dich entsteht so ein Link, eine Verbindung zu einem Ort, der vielleicht lange Zeit einem als anonym oder nicht beschrieben erschien und man es gar nicht wahrgenommen hat auf der Landkarte, aber durch eine persönliche Reise oder weil man jemanden kennt, der jetzt dort ist, entsteht auf einmal ein Gefühl, ich kenne dort jemand, auch aufgrund deiner Erzählungen. Nicht nur dich, die jetzt dort gerade verweilt, sondern auch erzählt durch die Erlebnisse dort. Und so entsteht ein Moment des Vertrautseins, obwohl jemand fremd ist. Ja, ich merke das ganz intensiv bei meiner Mama, weil sie das dort auch alles nie so wahrgenommen hat und eben jetzt durch mich einfach auch viel mehr auf diese Regionen schaut. Was mir schon neu geht, ist, dass die Sorge um das, was dort passiert, dann recht groß ist, wenn ich dort bin und wenn ich wieder weg bin, dann ist es das Interesse an dem, was dort passiert, geringer. Das finde ich wahnsinnig schade, weil Menschen leben dort immer und die sind immer diesen Situationen ausgesetzt. Und ich bin persönlich der Meinung, mein Leben ist nicht mehr wert, als das Leben von Leuten, die dort sind. Und ich finde es dann schon immer ein bisschen traurig, wenn ich es auch verstehe, wenn man außer mir keinen Bezug dorthin hat, dass man sich halt nur dann Sorgen macht um das, was dort passiert, wenn jemand dort ist, den man kennt. Und ich fand es eigentlich schön, wenn jeder auf der ganzen Welt überall Freundheit hat, weil dann würde man genauer hinschauen, was an anderen Orten passiert und ich glaube, man würde sich auch durch die Sorge ein bisschen besser umeinander kümmern. Und eben, wie du sagst, die Orte, die vertraut sind, wenn man die dann in solchen Situationen sieht. Ich kann mich noch erinnern an eine Situation, wo die Taliban gerade Afghanistan quasi überrollt haben, 2021, wo man einer Freundin aus Herat ein Foto geschickt hat von so einem schönen Tor, wo ich davor 2019 ein Foto mit afghanischen Soldaten gemacht habe, der unbedingt ein Foto machen wollte, und hat mir halt dann geschickt, wo genau an diesem Checkpoint die Taliban dann quasi die Flagge gehisst haben und das war total unwirklich und auch schmerzvoll. Also man nimmt diese Geschehnisse dann natürlich schon ganz anders vor. Vielleicht noch eine Frage. Bitte. Fällt es dir manchmal schwer von der Objektivforschenden, dass du vielleicht ins Aktivistische kippst oder kannst du das immer gut trennen? schon immer mehr in die Richtung, dass die Erkenntnis, dass der Forschende nicht ein teilnahmsloses Objekt an der Forschung ist, sondern dass der Forschende durch den eigenen Blickwinkel natürlich was mit einbringt und an der Forschung teilhat und dass das sowieso was Gemeinsames ist und dass auch diese Objektivitätszwang ist absolut nicht da bei dem, was ich mache. Das Wichtige ist, dass man reflektiert und dass man auch den, die dann die Artikel lesen, bewusst macht, was ist vielleicht, also von welchem Stand geht man selber in die Forschung rein, damit die halt nachvollziehen können, aus welchem Blickwinkel analysiere ich das, dass ich komplett neutral und objektiv sein muss, das ist eh nicht. Und was du ansprichst, der Aktivismusaspekt, das ist etwas, das ich auch viel reflektiert habe, weil eigentlich allein das über diese Sachen schreiben ist auch schon eine Form von Aktivismus. Und das ist aber etwas, mit dem sich die Sozialforschung mittlerweile auch befasst, dass die Teilhabe des Forschenden an der Forschung auch eine Form von Aktivismus ist. Also das sind keine Probleme, sondern das ist was, das ich immer, also das mittlerweile immer mehr Behandlung findet. Also ich habe in meinen Interviews viel aufs Bauchgefühl gehorcht und habe dokumentiert, was sind Entscheidungen, die ich aus dem Bauchgefühl getroffen habe und erkläre dann, das Bauchgefühl setzt sich ja aus meinen vorherigen Erfahrungen zusammen. Also, genau. Ich frage mich jetzt, ob Sie reisen natürlich und bauen so Vorurteile ab, aber eigentlich haben wir das täglich in Linz genauso. Wir kennen da die Menschen, wir treffen Menschen und trotzdem sind so viele Vorurteile den anderen Kulturen gegenüber da und eigentlich müsste man wirklich bei uns selber anfangen dort zu lernen und einmal hinzuschauen und den Menschen einfach wahrnehmen und auch seinen Hintergrund. Genau. Habe ich nichts hinzuzufügen, ja. Ich würde sagen, ich finde es immer ganz spannend und interessant, andere Länder zu bereisen, wenn man die Möglichkeit hat, bei Familien zu wohnen. Also das ist immer, wenn ich die Chance habe und ich habe Kontakte, dann ist es für mich sehr bereichernd, wirklich nicht im Hotel zu wohnen, wie Sie es ja angesprochen haben, sondern einfach wirklich die Leute zu besuchen, die Leute so kennenzulernen. wie Sie es ja angesprochen haben, sondern einfach wirklich Leute zu besuchen, die Leute so kennenzulernen. Es ist ja eine spezielle Frage zu Syrien. Können Sie da Syrien als Reiseland empfehlen? Gibt es da Möglichkeit, Privatunterkünfte dort kennenzulernen? Ich habe keine Kontakte zu Syrien, aber kann ich als Reisender einfach irgendwie, habe ich die Möglichkeit, dort Kontakte zu knüpfen und zu schauen, dass ich dort erst einmal privat bei Familien wohnen kann. Das ist ein total gutes Stichwort, weil Syrien ist nämlich die Ausnahme, wo ich das nicht gemacht habe, weil man es nicht dürfen hat zu dem Zeitpunkt, wo ich dort war. Ich war 2019, da hat sich die Regierung sehr genau angeschaut, wer kommt und was sagen die, die kommen. Also das war, ich weiß nicht, ob es jetzt auch noch genauso ist, damals war es definitiv nicht erlaubt, dass man privat wohnt. Also wir haben durchdokumentiert gehabt, in welchen Hotels wir sind und wann wir dort sind. Darf ich Sie fragen, wie Sie eingereist sind nach Syrien, über Beirut wahrscheinlich, oder? Genau, wir sind in Beirut gelandet und dann mit einem Fahrer nach Damaskus gefahren. Und Grenzübergang, ich kann mich noch nicht umverinnern, weil ich habe davor lange nicht geschlafen. Das Visum war ein Gruppenvisum, also die Reiseagentur, mit der ich das gemacht habe, man hat das zu dem Zeitpunkt mit einer Reiseagentur machen müssen, die halt von der Regierung die Erlaubnis gehabt hat, diese Reisen anzubieten bzw. Touristen ins Land zu holen. Die haben dann so gesammelt und die haben das halt so organisiert, wie wenn da jetzt eine ganze Gruppe kommt und wir sind aber, also ich die Namen von den anderen Reisenden auf meinem Visum draufstelle, was, ja, Datenschutz, naja, genau. Und wir sind halt dann so eingereist, aber es war dann, also wir waren dann im Land schon auch ein bisschen allein unterwegs. Man kann sich frei bewegen, das ist schon möglich. Genau, wobei sie haben schon Sorge gehabt, also wir haben auch eine Situation gehabt, wo wir dann, wo waren, also wir haben einen Fahrer gehabt, der mit uns gefahren ist, hat nicht so gut auf uns aufgerast, wie er sollen hätte und wir sind halt dann in so, da gibt es diese Beehive Villages, diese kann ich es gar nicht übersetzen, aber halt so Lehmhäuser und wir wollten uns das halt anschauen und sind dort hingegangen und dann ist halt auch so dort vom Checkpoint gekommen und hat ziemlich zusammengeschissen, weil die diese Region noch nicht von Landminen befreit gehabt haben. Also das war was, wo wir uns halt gedacht haben, war voll schön und das ist dann, bis dahin war alles einfach so nett und so friedlich unter Anführungszeichen und da sind wir halt dann irgendwie auch mit dem konfrontiert worden, dass wir das halt nicht am Schirm gehabt haben und unser Fahrer hat halt gerade nicht gerechnet gemacht. Also es macht manchmal schon auch Sinn, wenn man mit irgendwie auch mit dem konfrontiert worden, dass wir das halt nicht am Schirm gehabt haben und unser Fahrer hat es gerade nicht gekannt gemacht. Also es macht manchmal schon auch Sinn, wenn man mit ortskundigen Reiseanbietern unterwegs ist. Weil ich war jetzt im Oktober 2023 nur in Aleppo, aber man kann, also die Menschen in Aleppo, die leben wirklich im Elend. Da gibt es kaum Strom, Essen ist unleistbar, es gibt keine Arbeit. Also es ist schwierig, dort in Familien jetzt mitzuleben, weil die selber kaum über die Runden kommen. Aber man kann über so christliche Organisationen oder in Malula, in das Kloster, man arbeitet halt dann mit bei der Essensausgabe und bei solchen Sachen und das wäre, wenn es Sie interessiert, eine Chance, weil ich habe mich in Aleppo total frei bewegen können. Es ist unfassbar, wie gastfreundlich die Menschen nur immer sind. Es ist unfassbar, wie zerstört die Stadt ist, aber es ist ein unfassbares Erlebnis. Also wenn sie sich trauen, und man kann sich das trauen, dann würde ich es machen. Aber nicht so in diese ländlichen Gebiete und so. Und im Norden, im Nordwesten von Aleppo wird ja noch immer heftig gekämpft. Dann waren eben auch die Israel, die Hamas-Attacke war, wie ich gerade dort war, und dann haben sie schon auch wieder begonnen mit Drohnen zu schießen und so. Das syrische Regime schießt die dann in der Nacht runter. Es ist schon noch Krieg. Aber in Aleppo selber kann man sich super bewegen. Darf ich fragen, sind Sie noch Aleppo eingereist? Aleppo Flughafen? Perut und dann mit dem Taxi. 15 Stunden oder wie lange unterwegs gewesen? Nein, das waren nur 9 Stunden. Aber 18 Checkpoints mit dem Taxi. 15 Stunden oder wie lange unterwegs wir sind? Nein, das waren nur 9 Stunden. Aber 18 Checkpoints mit Schmieren. Vielleicht an der Stelle die Frage, was bedeutet für dich Mut? Oh mein Gott. Die hast du mir aber nicht vorbereitet auf die Frage. Das kann ich auf die Frage. Das hast du selber schon beantwortet. Im Vorgespräch hast du gesagt, dass für dich eigentlich der Ted-Talk-Film. Ja, genau. Ich empfinde mich nicht als übermäßig mutig, dorthin zu reisen und deswegen mag ich das irgendwie auch nicht, wenn man das so behandelt, weil es leben dort Menschen und wenn die dort leben, dann ist das nicht mutig, dass ich dorthin fahre, sondern dann ja, man kommt halt aus der Komfortzone heraus, aber ich würde mich deswegen jetzt nicht irgendwie als heldin oder als mutig bezeichnen. Für mich war eben der Tech Talk das Mutigste, das ich gemacht habe. Die persönlich mehr Mut abverlangt als die Leute. Ich meine, ich habe natürlich Angst. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, bevor ich in diese Länder fahre. Ich habe natürlich immer Sorge, oh mein Gott, was ist, wenn was ist? Und meine Eltern bereuen es den Rest ihres Lebens, dass sie mir das erlaubt haben oder keine Ahnung. Aber ich sehe mich nicht als wertvoller, als die Leute dort leben. Und wenn ich dann dort bin, dann fühlt es sich eh anders an. Gibt es noch eine Frage aus dem Publikum von unseren Gästen? Bitte. Bitte. Sind Sie immer alleine unterwegs oder teilweise mit einer zweiten Person vor Ort? Meistens alleine. Syrien mit einer Freundin, die hat damals im Kulturbereich gearbeitet, fürs Visum. Genau das ist das, was wir zu zweit gemacht haben und die meisten anderen Sachen reise ich allein ein. Es ist wahrscheinlich auch leichter, wenn man alleine ist, dass man Kontakt mit anderen macht. Für mich, das ist eh generell, wo immer man alleine hinreist, man hat eben viel mehr Anknüpfungspunkte und lernt Leute kennen, als wenn man zu zweit ist und dann macht man halt die Sachen alle zu zweit und den einen interessieren dann andere Sachen und dann hat man gar nicht die Möglichkeit, in ein tiefes Gespräch zu kommen, weil die andere Person das jetzt gar nicht möchte oder gar nicht braucht und so. Jetzt ist es halt so, dass ich schon Freunde hätte, die sich interessieren, aber ich mag ehrlich gesagt nicht, also das ist was, wo ich dann mein Problem, ich würde dann nicht in dieser Babysitter-Funktion sein, also ich würde einfach mein Ding machen, die Sachen, die mich interessieren, anschauen und nicht die ganze Zeit erklären, warum jetzt so und warum machen wir jetzt... Da bin ich vielleicht ein bisschen zu bossy, aber das tue ich mir jetzt einfach total schwer. Bitte, da noch eine Frage. Ich schon wieder. Hast du auch das Gefühl, weil da hat man jetzt eben mal einen Vorteil, als Frau oder Mädel alleine zu fahren, weil man eh konstant unterschätzt wird, eben auch mit der Spionage, das ist eher dann witzig gemeint, weil jemand, der so ausschaut und so lieb lachen kann, der kann nicht klärlich sein. Und eben, man kriegt ja auch wahnsinnig viel Eintritte in die Familien, in die Frauenbereiche und auch zu den Männern oft, obwohl das eigentlich den einheimischen Frauen total verwehrt wird. Genau, voll guter Punkt. Das ist auch ein Privileg, dessen ich mir extrem bewusst bin. Als ausländische Frau hat man es wahnsinnig leicht. Man wird eben von allen Seiten beschützt. Die Leute machen sich Sorgen um einen, die Leute helfen einem. Man wird gleichzeitig nicht als betrogen wahrgenommen. Historisch gesehen sind es ja eher die weißen Männer gewesen, die dort viele Probleme gesorgt haben und nicht die weißen Frauen. Man hat Zutritt zu beiden Sphären eigentlich, man kann das sehen, was nur Frauen sehen, man sieht aber gleichzeitig auch Einblicke, die die einheimischen Frauen selber gar nicht mitkriegen, weil man eben durch dieses Privileg der Außenstehenden Einblicke in alles kriegt und die Leute haben alles anvertrauen. Und das ist auch etwas, wo ich, wenn die Leute dann immer sagen, ist das nicht total schwierig als Frau und so weiter. Ich kenne einige Journalistinnen in der Region und auch ein paar andere Frauen, die in der Region auch reisen. Wir sind uns alle einig, dass Frau dort zu sein und vor allem weiße Frau dort zu sein, macht es einfacher. Und das ist natürlich auch ein Privileg, das man reflektieren muss und dessen man sich auch bewusst sein muss. Und vor allem Menschen, die jetzt nach Afghanistan reisen, wo es objektiv betrachtet sicherer ist als vor der Taliban-Übernahme. Die Taliban wollen natürlich als Staatsmenschen wahrgenommen werden. Die wollen, dass Touristen kommen und dass Touristinnen kommen, die das Land zeigen und da reisen sie herum und dann machen sie TikTok-Videos und Instagram-Reels und keine Ahnung und dann die dann vielleicht daheim erzählen, hey, es ist eh gar nicht so schlimm für Frauen dort. Man muss sich dessen halt auch bewusst sein, dass das auch ein bisschen ein Schauspiel ist und dass das auch ein Image ist, das diese Regimes teilweise über die Touristinnen platzieren wollen und wichtig ist halt wirklich, dass man sich anschaut, wie geht es den Einheimischen und nicht, wie geht es mir. Bitte. Ich habe einmal einen ganz tollen Film gesehen in Afghanistan, wie die Pilotinnen ausgebildet worden sind und auch dann eben gelebt haben und dann kam eben dieser Bruch. Aber ich habe immer so den Eindruck, es ist so ein starkes Gefälle zwischen Stadtmenschen und Landmenschen. Und die waren auch jetzt in dieser Phase irgendwie, ich will Ihnen nicht Unrecht tun, aber das Bildungshungrige, ich weiß nicht, wie Sie das sehen, ich war ja noch gar nicht dort. Sondern das Bildungshungrige, ich weiß nicht, wie Sie das sehen, ich war ja noch gar nicht dort in der Kirche, aber das Bildungshungrige, kommt mir vor, ist eher in den Stadtmenschen drinnen. Und die Landmenschen, also die Frauen, rede ich jetzt einmal, die haben vielleicht nicht so den Druck nach Bildung. Und jetzt kommt meine Frage an Sie. Es schaut jetzt momentan ganz traurig aus, und dass die Männer vollkommen die Macht da über die Frauen haben. Aber sehen Sie irgendwo einen, oder können Sie sich das vorstellen, irgendwie den Druck, den jede Revolution kulminiert einmal, dass doch von den Frauen her diese Dinge sich wieder drehen könnten? Und wie viele Jahrzehnte wird das dauern? Kann ich nicht beantworten. Also traue ich mir auch nicht, irgendeine Erschätzung zu machen. Ich glaube, dass die Bildungshungrigkeit sich durchzirkt, dass das auch am Land so ist. Nur am Land halt noch einmal ein Vielfaches schwieriger. Gerade in Kabul-Herat, in diesen Metropolen, hat man ja doch die Möglichkeit, auf eine Universität zu gehen. Wenn man jetzt am Land wohnt, in Afghanistan und keine wohlhabende Familie hat, dann kann man auch nicht auf die Universität gehen. Also damals und jetzt sowieso nicht, weil Frauen nicht mehr auf die Universität dürfen, aber die Familie kann es sich nicht leisten, die Tochter dorthin zu schicken und die Möglichkeiten, virtuell diese Abschlüsse zu machen, gibt es glaube ich noch nicht in dem Ausmaß. Aber ich kann keine konkrete Antwort geben, leider. Aber ich stelle mir das schrecklich vor, wenn ich jetzt an diese Pilotinnen denke, das waren ja ganz tolle Frauen, was die jetzt durchmachen müssen, wenn sie plötzlich jetzt von jedem Bildung und die Männer ihnen wahrscheinlich eh unterlegen, sind geistig, aber natürlich sie wollen die großen Herren spülen. Wie können die das überhaupt aushalten? Und da meine ich eben, da könnte doch von daher ein Druck kommen. Oder momentan glaube ich, ist es ja, weil sie es ja sofort einsperren, wenn sie es erwischen. Ich weiß nicht, ich bin extrem pessimistisch, was das angeht. Ich bilde mir aber ein, dass ich gelesen habe, und bitte irgendjemand, der es anders gelesen hat, korrigiert mich, dass natürlich die Suizidrate bzw. die Suizidversuche unter den jungen Frauen ansteigen, aufgrund der Hoffnungslosigkeit der Situation. Der nächste. Da haben wir noch zwei Fragen. Würden Sie nach Ihrer Einschätzung die Taliban sich mit dem Gebiet, das Sie jetzt schon okkupiert haben, begnügen? Oder glauben Sie, dass sie weiterhin expandieren wollen? Keine Ahnung. Ich schätze auch nicht. Also wenn ich es nicht weiß, dann kann ich es nicht beantworten. Ja, weiter. Haben Sie über Saudi-Arabien Informationen? Weil am meisten hat sich die Lage der Frauen in Saudi-Arabien geändert, zumindest nach außen hin. Autofahren, Frauen sind viel mehr in der Öffentlichkeit. Man kann ja mit Frauen auf der Straße reden, was vor 20 Jahren, glaube ich, noch ganz gefährlich gewesen wäre. Wie hebt sich Saudi da ab? Oder sind das Äußerlichkeiten und es ist alles beim Alten geblieben? Saudi-Arabien, ich war nur in der Hauptstadt in Riyadh. Geht es? Ja. Ich war nur in Riyadh, also ich ich das sowieso schon mal nicht generalisieren. In Riyadh war ich selber unverschleiert unterwegs, habe auch viele unverschleierte Fragen gesehen, die Auto gefahren sind. Was wir damals, also ich habe bei einem Freund gewohnt, den ich aus dem Sudan gekannt habe, der auf der Botschaft arbeitet und da war es so, dass wenn ich zu ihm ins Haus gegangen bin, habe ich immer ein Kopftuch und die Beine angezogen, weil er halt nicht wollte, dass seine Nachbarn da etwas mitkriegen. Also das ist die Antwort, die ich geben kann. Ich kann es selber nicht interpretieren, wo die Problematik wäre. Ansonsten war es für mich, jetzt in meinem Erleben, ich habe aber auch keine intensiven Gespräche mit einheimischen Frauen geführt, in den paar Doktorten war. Aber strahlt Saudi-Arabien aus auf die umliegenden Länder? Gerne. Also ich habe einige Jahre in Saudi-Arabien gelebt, weil mein Vater dort gearbeitet hat, bin dort in die Schule gegangen, war zwar Expertschule, aber wir haben trotzdem sehr viele Freunde gehabt aus Saudi-Arabien gelebt, weil mein Vater dort gearbeitet hat, bin dort in die Schule gegangen, war zwar Expertschule, aber wir haben trotzdem sehr viele Freunde gehabt aus Saudi-Arabien, dadurch, dass mein Vater Ägypter ist und Arabisch kann und ökologischerweise, ja. Und ich war im letzten Jahr zweimal jetzt in Saudi-Arabien, einmal zum Tauchen, ganz normal, und einmal, da waren wir jetzt vier oder fünf Wochen unterwegs im ganzen Land und ich kenne einfach den Unterschied von früher, wie ich so Teenager war so ungefähr und jetzt und ich war total überrascht, welche Sprünge dieses Land gesellschaftlich macht. Also wie du wahrscheinlich in Riyadh auch so gesehen hast, von Vollverschleierung bis offen getragene Haare, aber vor allem diese Motauhaare sind ja jetzt verboten. Das heißt, die, die früher auf die Wadeln gelobt haben, weil man zu viel haut sich oder sonst was, die gibt es einfach nicht mehr, die sind total verboten und es ist glaube ich auch eher so, wenn ich im Land unterwegs war, dann war das eher so, Gefühlssache, trage ich jetzt ein Bayer oder nicht. Und dann gibt es aber wieder Shisha-Lokale. Also es gibt ein Fortgehen dort bis um irgendwann nach Mitternacht, aber man trinkt halt Kaffee und raucht Shisha, weil Alkohol gibt es ja nach wie vor nicht offiziell. Genau. Also das ist so mein Eindruck. Also es sind definitiv Sprünge in der Gesellschaft. Voll interessant. Danke für die Ergän definitiv Sprünge in der Gesellschaft. Voll interessant. Danke für die Ergänzung und die bessere Beantwortung der Frage. In die Goldstaaten kenne ich mich wirklich nicht aus, weil da bin ich ganz weniger. Strahlen die Frauen nicht aus, also dieses Frauenbild, das die Saat ist, das ist eine der schlechtesten in der Region? Nein. Auf umliegenden Ländern? Da kann ich auch leider nicht, das weiß ich jetzt auch nicht. In Ägypten weiß ich von früher, war es so, dass Ägypten eher freizügiger war. Und das war dann oft ein Symbol, so ein Statussymbol. Wenn ich in Saudi-Arabien war, dann bekomme ich noch wieder Zeit und verschleiere mich. Das war fast ein bisschen ein Statussymbol und hat nicht so viel mit Religion oder sonst was zu tun gehabt. Oder wenn man gerade in Mekka war, das war kurz mal heilig. oder sonst was zu tun gehabt. Oder wenn man gerade in Mekka war, es war kurz mal heilig. Genau. Zu dem, wie Frauen nach außen hin auftreten, eine ganz lustige Situation, die mir gerade einfällt. Wir waren bei Völkgeschäftl und da war eine Frau mit Nikab, wo ich war mit meinem Mann unterwegs und irgendwie habe ich mit ihr gesprochen, weil er hat sich da jetzt nicht wahnsinnig wohl gefühlt dabei. Wobei sie ist gleich auf ihm zugegangen, war relativ offen, man hat nur die Augen gesehen. Sie machen wahnsinnig viel mit ihren Augen, das finde ich auch immer ganz spannend. Dann waren wir aber ein paar Tage später wieder dort und man weiß halt nicht, das ist für meinen Mann halt dann das Schwierige, ich weiß jetzt aber nicht, ob das jetzt eine Kollegin ist oder ob das die gleiche ist, mit der ich schon geredet habe. So hat er die Heimschwelle schon ein bisschen verloren, dass er so diese, also wenn die auf mich zugeht, dann wird das schon okay sein, aber ich glaube, da eben tut man sich als Frau dann wieder leichter. Ja, so. Ich denke mir so abschließend als Aspekt, man sieht auch an den Fragen und an den Überlegungen und auch an deinen Schilderungen, wie vielfältig das Thema ist und wie spezifisch, länderspezifisch, auch landesspezifisch ist es aus dem urbanen Bereich oder aus dem ländlichen Bereich, wie die Dame eben vorher angesprochen hat. Und dass schwierig ist, etwas zu vergleichen oder zu sagen, wie kann ich da reinwirken und wie wirkt das raus und wie strahlt das aus, weil es einfach auch so differenziert zu betrachten ist. Und ich darf dir an dieser Stelle danken, das zu teilen, auch aus unterschiedlichen Welten in unsere Welt das zu teilen, auch aus unterschiedlichen Welten in unsere Welt, das zu bringen. Und darf dir für deine Forschung alles Gute weiterhin wünschen. Und meine letzte abschließende Frage, wohin geht die nächste Reise und wann? Ich fliege in fünf Tagen wieder nach Jordanien zum Reiten. Dann alles Gute und vielen Dank und danke für Ihren Besuch. you