Vielen Dank für das Interesse und vielen Dank fürs Kommen im Namen der Volkshochschule Linz und des Wissensturms. Es war vor nicht ganz einem Jahr, da bin ich mit der PINNA damals zusammengesessen, damals Frauenbeauftragte der Stadt Linz, jetzt in Bibikarins, und wir haben überlegt, dass wir gerne etwas gemeinsam machen möchten. Und es ist eigentlich recht schnell gegangen, da haben wir ein Herzensthema gefunden, nämlich das Thema der feministischen oder die Idee der feministischen Solidarität, das ist der Hutz. Wir leben ja in einer Zeit, wo man das Gefühl hat, dass sich frauenpolitisch nicht wirklich viel nach vorne bewegt, eher dass es sich nach hinten bewegt, zumindest wir beide hatten in unserer Diskussion das Gefühl, und dass man trotz aller Unterschiedlichkeiten, unterschiedlichen Lebenserfahrungen, Lebensrealitäten, Identitäten doch etwas Gemeinsames finden müsste, um Allianzen zu schmieden und dem etwas entgegenzusetzen. Dass es auch an der Zeit wäre, vielleicht wieder für die eigenen Interessen oder für gemeinsame Interessen, die man dann findet, auf die Straße zu gehen. Und so haben wir beschlossen, das Thema Sisterhood zu thematisieren. Und da wir die unterschiedlichen Lebensrealitäten verschiedener Frauen mit einbeziehen wollten, haben wir gesagt, wir machen das in einem Format, wo wir zuerst in kleinen Workshop-Gruppen das Thema diskutieren und dann im Abschluss das Ganze in einer Podiumsdiskussion zusammenführen. Wir hatten drei Workshop-Gruppen, die vom Frauenbüro organisiert worden sind. Da waren unsere Gastgeberinnen, die Alice Mo, es war die Ayaan Rezaei, die heute auch am Podium sitzt, und es war die René Tosako. Die Themen waren das Thema Solidarität im Globalen, aber auch das Thema feministische Solidarität. Das zweite Thema war der Aktionismus, Aktivwerden. Und das dritte Thema war dann Aktivwerden in Vielfalt, also Schwesterlichkeit in Vielfalt. Das war der Workshop heute. Und es sind ja einige Teilnehmerinnen aus dem Workshop heute auch da. Heute sind wir bei der Podiumsdiskussion und ich darf nun recht herzlich unsere drei Gästinnen, wir haben drei Gästinnen dazu eingeladen, die darf ich recht herzlich im Namen des Hauses begrüßen. Es sind dies Lea Suse-Michel und Ayan Rezay am Podium und Natascha Akeli, die uns aus Berlin zugeschaltet wird. Herzlich willkommen im Wissensturm. Herzlich willkommen, Frau Kelly, noch einmal von unserer Seite. Begrüßen darf ich auch vom Frauenbüro Anne Brack. Sie wird die Veranstaltung heute Abend moderieren. Es ist wie gesagt, Anne Brack ist aktuell Frauenbeauftragte der Stadt Linz und es ist wie gesagt eine gemeinsame Veranstaltung von uns beiden und ich darf recht herzlichen Dank an dich, liebe Anne, und auch an dein Team für die wirklich gute Zusammenarbeit aussprechen. Bedanken darf ich mich an dieser Stelle bei DorfTV. Sie werden den Vortrag oder die Diskussion für uns heute aufzeichnen und er wird im Nachhinein auf DorfTV zu sehen sein. Bedanken darf ich mich auch bei BuchPlus, die dafür sorgen, dass es die Publikationen unserer Podiumsdiskussionsteilnehmerin kräftig zu erwerben gibt. Vielen Dank. Und begrüßen darf ich auch noch unsere Personaldirektorin, Frau Mag. Brigitte Schmidsberger, dafür, dass sie gekommen ist und bei uns heute ist und mit uns mitdiskutiert. Herzlich willkommen. Das wäre es von meiner Seite. Ich darf mich nun nochmals für Interesse bedanken und fürs Kommen und das Wort an Anne Brack übergeben. Vielen Dank, Katja, für diese sehr schöne und sehr herzliche und warme Begrüßung. Ich begrüße Sie auch sehr herzlich zu dieser Podiumsdiskussion heute Abend und wir haben uns viel Mühe gegeben, hier was auf die Füße zu stellen, weil das Wort Sisterhood, der Begriff Sisterhood oder das Prinzip Sisterhood, das ist ja etwas, das wirklich etwas ganz Individuelles in uns immer zum Schwingen bringt. Also das, finde ich, ist jetzt nicht irgendetwas so definitiv so, sondern es ist wirklich ganz individuell. Um das auch ein bisschen vielleicht aufzuzeigen, haben wir hier eine Wortwolke, die hier sich laufend verändert. Das heißt, es gibt Personen, die sich aus dem Internet zugeschaltet haben, die vielleicht ihre Definition von Sisterhood noch einbringen. Wir haben sie auch gefragt, was ist so ihre Definition oder Synonym für Sisterhood. Und es wird hier laufend eingetragen. Das heißt, es verändert sich dann auch immer dieser Schwerpunkt. Was ist überhaupt Sistohut? Es ist irgendwie laufend so, dass wenn man Sistohut hört, man verbindet es mit dem Begriff Solidarität. Also es geht einfach darum, wie kann Solidarität entstehen? Auch grundlegender mal die Frage Solidarität mit Frauen, mit denen wir nicht dieselben Lebensrealitäten, dieselbe Ansicht, dieselben Erfahrungen haben oder Solidarität mit Frauen, mit denen wir dieselben Erfahrungen teilen können oder dieselben Lebensrealitäten. Braucht es die Gemeinsamkeit oder braucht es die Pluralität? Braucht es die Differenzen oder braucht es das Miteinander? Also das ist immer dieses Spannungsfeld, in dem wir uns bewegen. Wie und wo starten wir den Prozess? Und wie können wir Sisterhood leben? Also es ist ein ganz spannendes Thema und es gibt dazu wirklich sehr, sehr wenige Expertinnen dazu. Und umso mehr freue ich mich, dass ich heute drei ausgesprochene Expertinnen hier am Podium habe. Und beginne mit Lea Suse-Michel. Herzlich willkommen in Linz, herzlich willkommen bei uns zu diesem Thema. Ich darf Sie kurz vorstellen. Sie studierten Philosophie und Gender Studies an der Universität Wien. Ich muss das ablesen, es ist wirklich viel, was Sie an Kompetenz und Erfahrung mitbringen. Sie arbeiten als Autorin, Journalistin, Lehrbeauftragte und Vortragende, unter anderem zu den Themen feministische Theorie und Bewegung, feministische Kunst und Ästhetik sowie emanzipatorische Medienpolitik. Seit 2006 sind Sie leitende Redakteurin des feministischen Magazins Anschläge. Norman, ein herzliches Willkommen hier am Podium. Dankeschön, danke für die Einladung. Sie haben ja 2021 gemeinsam mit Jens Kastner das Buch herausgegeben Unbedingte Solidarität. Was hat jetzt eigentlich Sisterhood mit Solidarität zu tun oder ist überhaupt Sisterhood solidarisch? Ja, auf jeden Fall. Also ich würde sagen, im Kern geht es beim Begriff und beim Konzept Sisterhood um Solidarität. Aber genau wie beim Konzept Solidarität bringt auch der Begriff Sisterhood alle möglichen Schwierigkeiten mit sich. Also wir haben dieses Buch Unbedingte Solidarität genannt, um mit diesem Unbedingt darauf hinzuweisen, dass es ein Solidaritätskonzept ist, das eben bedingungslos ist in der Hinsicht, dass es keiner gemeinsamen Grundlage bedarf. Also es braucht nicht geteilte Erfahrungen, den gleichen Erfahrungshorizont, die gleiche ethnifizierende Zuschreibung, um miteinander solidarisch zu sein. Im Gegenteil. Also unsere These ist letztlich, dass Solidarität, unbedingte Solidarität, gerade bedeutet, dass wir mit denjenigen solidarisch sind, mit denen uns das nicht verbindet. Und dieses Bedingungslos ist auch noch bedingungslos in dem Sinne, dass es nicht um ein Tauschgeschäft geht, also nicht um, du hast Rechte und dafür hast du auch Pflichten, ich gebe dir was und dafür bekomme ich etwas. und dafür hast du auch Pflichten, ich gebe dir was und dafür bekomme ich etwas. Das ist so die zweite Grundlage von Solidarität unserer Ansicht nach. Und die dritte ist unbedingt im Sinne eines emphatischen Aufrufes, also es braucht unbedingt Solidarität und eben auch Sisterhood. Und im Begriff Sisterhood ist ja diese Schwesterlichkeit oder ist dieses Verwandtschaftskonzept drin enthalten. Und auch da war es uns wichtig, klarzustellen, dass es eben gerade diese Verwandtschaftsbeziehungen im weitesten Sinne eben nicht braucht. radikal andere, die Differenz geht und oft auch tatsächlich Solidaritäten zwischen ganz ungleichen AkteurInnen stattfinden und oft auch konfliktiv ausgehandelt werden. Also das ist ja auch so eine Vorstellung, dass Solidarität immer so etwas Harmonisches ist und nur mit positiven Gefühlen zu tun hat. Und wir haben versucht zu zeigen, dass es im Gegenteil oft sehr sehr harte Kämpfe sind, also dass es mit Wut im Sinne von Audre Lorde zu tun hat, also dass man über Ungerechtigkeit auch innerhalb des eigenen solidarischen Zusammenhangs sich empört, um für noch mehr Gerechtigkeit, für noch mehr Solidarität einzustehen und zu kämpfen. Also dieses Sisterhood ist kein, also es gibt da viele Referenzen. Eine ist Bell Hooks, die quasi von der politischen Solidarität spricht und die gerade sagt, Solidarität ist zum Beispiel für schwarze Frauen, aber auch für andere marginalisierte Personen oft sogar eher eine Drohung, weil es heißt, schließ dich uns an und bitte jetzt hör auf, deine individuellen Leidensgeschichte, deine Forderungen, deine Diskriminierungserfahrungen zum Thema zu machen, sondern jetzt müssen wir solidarisch sein und irgendwie das große gemeinsame Ziel in den Vordergrund stellen. Und das ist ja etwas, was wir momentan ganz stark erleben der diskussion um identitätspolitik also gesagt wird im grunde verhindert dass den gemeinsamen kampf das ist spalterisch wir müssen uns gemeinsam für soziale gleichheit für das große gemeinsame ziel einsetzen und das müssen wir zweifelsohne also es gibt genug dinge die solidarität unbedingt nötig machen aber wir erreichen sie nicht indem wir sagen wir kehren alle internen Differenzen und alle Ungleichheiten und Machtgefälle unter den Teppich, sondern wir erreichen sie, indem wir denjenigen, die Solidarität einfordern, aus einer marginalisierten Position heraus, diese Solidarität zubilligen und nicht umgekehrt sagen, jetzt seid ihr mal solidarisch mit dem größeren Ganzen. Also wirklich eine konstruktive Auseinandersetzung, darum geht es eben auch und dass man auch miteinander eigentlich daran arbeitet. Also das ist vielleicht die Arbeit und das Weiterentwickeln, dass das im Vordergrund steht und nicht so sehr die Harmonie oder Konflikt. Also das ist jetzt nicht unbedingt der Punkt, ich verstehe Sie richtig. Genau, weil es wird ja so, als ob das Antagonismus, auf der einen Seite gibt es Solidarität und dann gibt es Konflikte um interne Differenzen, um Machtgefälle. Und der Ansatz ist, zu versuchen zu zeigen, das ist kein Gegensatz. Und Solidarität konstituiert sich immer konfliktiv. Also es ist im Grunde immer ein gemeinsamer Kampf um mehr Gerechtigkeit, um das gute Leben für alle Menschen und eben nicht zu sagen, wir haben den Hauptwiderspruch und alles andere sind Nebenwidersprüche. Das kennen wir aus der Geschichte auch, gerade als Feministin, zur Genüge zu sagen, ja, wenn der Sozialismus erst mal da ist, dann erledigt sich auch die Geschlechterfrage von selbst oder was auch immer. Die Geschichte hat gezeigt, dass das selten der Fall war. Also dass es wirklich wichtig ist, auch diese anderen Differenzen wahrzunehmen. Warum Feminismus mehr als Geschlechtergerechtigkeit fordern muss. Das war jetzt ein Zitat, nämlich das Statement von Natascha Akelli. Auch an Sie ein sehr herzliches Willkommen hier in Linz, auch wenn Sie jetzt am Bildschirm hier sind, aber wir freuen uns, dass wir die Techniken mittlerweile haben, dass wir Sie auch so zuschalten können. Herzlich willkommen, Frau Kelly, hier in Linz. Ja, vielen Dank. Ich freue mich dabei, dass Sie hier sind. Hört ihr mich gut? Auch Sie. Brauche ich ein wenig Zeit und muss ein wenig ablesen, weil Sie so umtriebig sind, so vieles machen. Sie arbeiten als Gastprofessorin an der Universität der Künste in Berlin. Sie sind Autorin und Herausgeberin sowie Kuratorin und bildende Künstlerin. Sie sind generell Autorin, Soziologin und Kommunikationswissenschaftlerin. Sie sind Gründerin des Instituts für Schwarze Deutsche Kunst, Kultur und ihre Wissenschaften. Und besonders fokussieren Sie sich in Ihrer Arbeit auf die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Kunst und hinterfragen, das ist wirklich was ganz Besonderes, und hinterfragen aus einer schwarzen, feministischen, dekolonialen Perspektive eurozentrische Konzepte von Wissen, Macht und Körper. Also das ist wirklich geballtes Wissen hier und da freue ich mich auch sehr, dass es möglich ist, dass Sie hier sind. Dankeschön. 2023, jetzt im August, kam ja ein aktuelles Buch heraus, es heißt Schwarz, Deutsch, Weiblich. Und ich wiederhole noch einmal dieses Zitat, warum Feminismus mehr als Geschlechtergerechtigkeit fordern muss. Frau Kelly, was hat jetzt eigentlich Sisterhood mit Feminismus zu tun? Und ist Sisterhood feministisch oder ist Feminismus Sisterhood? Vielleicht könnten Sie uns einen kleinen Einblick geben, bitte. Ja, vielen Dank. Also ich würde tatsächlich sagen, dass Sisterhood ein Konzept des schwarzen Feminismus ist, das vielleicht auch tatsächlich synonym verwendet werden kann zum schwarzen Feminismus. Wie meine Vorrednerin schon gesagt hat, ist es weitaus mehr als ein Verwandtschaftsverhältnis, als ein Verwandtschaftsverhältnis, sondern vielmehr, glaube ich, besteht diese Verwandtschaft oder Konnektivität im Widerstandskampf. Es hat auch eine lange Historie im schwarzen feministischen Kontext, nämlich tatsächlich, dass während der Versklavung und Kolonialisierung schwarze Menschen, aber insbesondere schwarzen Frauen, ihren Wurzeln und Familien tatsächlich entrissen wurden und im Laufe der Zeit auch Wahlfamilien sich gebildet haben. was irgendwie eine ganz andere Grundvoraussetzung für eine Familie wäre. Oder ich würde eher es vorziehen, dies dann eben halt Community zu nennen, wie wir es ja eben tatsächlich im deutschsprachigen Raum auch tun, auch das englische Wort verwenden für Community. Und von daher glaube ich, sind wir Schwestern im Geiste und Schwestern im Kampf. Wir starten an derselben Intersektion. Also Intersektionalität ist der Ausgangspunkt des schwarzen Feminismus und nicht das Ziel. Das finde ich auch immer sehr wichtig zu betonen, dass es ja die Gesellschaftsstrukturen sind, die uns letzten Endes eint oder in dieselbe Position bringen, von wo aus wir dann, von wo aus wir starten und von wo aus wir auf die Welt blicken und sie auch definieren sozusagen. Von daher würde ich das absolut als Synonyme verstehen, Sisterhood und schwarzen Feminismus. Ja, vielen Dank. Das, wie Sie das gesagt haben, dieser gleiche Ausgangspunkt, von dem wir alle ausstarten, das ist für mich ein ganz guter Bogen eigentlich zum Thema Politik, weil das die Gesellschaft oder die Gesellschaftspolitik und generell die Politik oder das politische Vorgehen, Das ist auch eine ganz wichtige Komponente, die ich dann ganz gut, womit ich ganz gut Ayan Rezai, unsere dritte Person hier am Podium einleiten kann. Ayan, du bist eine in Linz tätige Künstlerin und Aktivistin. Du nimmst aktiv teil an politischen und feministischen Diskursen und beteiligt sich in aktivistischen kollektiven Performances zu Menschenrechtsfragen im Iran. Und dein künstlerischer Ansatz konzentriert sich auf konzeptionelle und forschungsbasierte Projekte, sowie auf künstlerische Interventionen im urbanen Raum. Kann ich auch nur wieder sagen, wow. Herzlich willkommen, Aya. Danke. Dieser gemeinsame Ausgangspunkt, den Frau Kelly gerade gesagt hat, von den Auswirkstaaten, da habe ich auch den Eindruck, dass es dein Thema ist, als Aktivistin und Künstlerin. Du agierst da sehr politisch, aber jetzt die Frage ist, als Aktivistin und Künstlerin. Du agierst da sehr politisch. Aber jetzt die Frage, ist Sistow jetzt wirklich politisch? Und wenn ja, inwiefern? Ja, als ich aktiv bin, ich finde mich politisch. Das für mich selber hat keinen Unterschied. Aber Besonderes bei diesem Thema kann man nicht, ich denke, über Sisterhood sprechen und nicht über politische Bewegungen sprechen. Kann man nicht auch umgekehrt. Weil wenn das Sisterhood das ist der hut dass die das ist diese thema das bringt das ist über das thema das bringt bringen wir zusammen die leute wird ihr verbinden die leute wir verbinden die frauen zusammen und wenn die zusammenkommen so passiert das kommt die solidarität wie noch immer dass wir bekommen beim diese tausch und beim dieser tausch finden die dies wie man sagt dass die leute finden sich verbunden und das wird politisch. Das wird, dass die Leute sich die Agency eigentlich teilen. Sisterhood ist politisch, weil ich wähle, dich zu meiner Sister zu sein. Und das bedeutet, dass ich meine Agency bei dir und dass das diese gegen diese vorher von dieser hand zu anderer hand zu anderer hand zu bringen dass das bringt das alles zusammen und noch andere punkt für mich hier ist das etwas Ja, Sisterhood, ich finde, ist eine Veranstaltung, um ein was passiert jetzt, was die Medien sagen, was passiert. Sisterhood ist eine ständige Situation und dann bauen wir zusammen etwas, dass wenn diese Bedürfnisse kommen, dann kann Kreativität passieren, weil sich verschiedene Meinungen in diese neue Identität teilen. Diese Identität bringt so viele Möglichkeiten. Die Identität, dass ich mich als eine Sister bedeute, wie man sagt, nicht bedeutet, identifiziert. Das heißt, dass ich neue Agents in dieser Gesellschaft bekomme und es öffnet dann wieder verschiedene Natur, das kann uns, kann jeder von uns inspiriert werden. Ich denke, dass Bewegungen irgendwie immer etwas bringen, das weiter, das kreativ zu sein. Immer wie was anderes, was wir brauchen ist immer noch, leider selber, dass wir das Schritt für Schritt besser bekommen. Aber das Ziel hat sich nicht geändert. Aber wieder, dass wir nicht so frustriert werden. Wir werden nicht immer denken, okay, ich sage das immer, aber nichts bewegt. Das brauchen wir neue Stimmungen, neue Creativity. Und ich denke, Sisterhood baut diese Plattform, dass diese Creativity irgendwie wächst. Also das Sisterhood, das wirkt ja einerseits dann auch nach innen, sagst du, und genauso wirkt es eben dann auch nach außen. Und es bewirkt auch immer etwas. Es bewirkt etwas bei einem individuell, aber es bewirkt auch etwas nach außen und ermöglicht dann auch die Kreativität. Ja, genau. Ja, dann. Okay. Ja, dann ist es politisch. Das stimmt. Ja. Ja. Ich habe bei Google das Stichwort Sisterhood einmal eingegeben und habe tatsächlich 48.100.000 Ergebnisse gekriegt. Und einfach mal so der Reihe nach. Was das erste war, war pinkfarbener Schmuck. Mode, eifrige missionarische Christi, die nennen ganz viel. Frauen helfen Frauen,and ich auch interessant. Dann der Film Smoke, Sauna Sisterhood ist jetzt neu in die Kinos gekommen. Und dann bin ich auf eine Internetplattform gestoßen, die heißt Document Women. Und die haben wirklich eine Riesenschlagzeile gehabt. Und die Schlagzeile hieß Greta Gerwigs Barbie redefines Sisterhood, Feminism and Authentic Womanhood. Also mal so übersetzt ungefähr, also Greta Gerwigs Barbie, der Film Barbie, definiert Sisterhood, Feminismus und das Frausein neu. Das war mal so die These. Frau Kelly, angesichts von Diversität, individueller Erfahrung, unterschiedlicher Lebensrealitäten, Intersektionalität, die Sie ja auch jetzt gerade zu Beginn gut argumentiert haben. Wie können jetzt aber genau Gemeinsamkeiten gefunden werden oder Allianzen geschmiedet werden? Oder sagen Sie da noch mehr, es braucht diese Pluralität und den Diskurs? Und vor allen Dingen in dem Zusammenhang, was mir da auch ganz wichtig ist, wie kann da eine Kultur des Respekts geschaffen werden? Wie kann da eine Kultur der Unterstützung geschaffen werden? Wie ich vorhin gesagt habe, sind schwarze Feministinnen und schwarze Frauen generell, ob sie sich als Feministin bezeichnen oder nicht, und schwarze Frauen generell, ob sie sich als Feministin bezeichnen oder nicht. Und damit schließe ich alle Frauen ein, ob sie non-binär sind oder nicht, ob sie eine Behinderung haben oder nicht. Ich glaube, dass es wichtig ist zu verstehen, dass die Kategorie Frau keine homogene Kategorie ist. Und dass es auch innerhalb der Frauenbewegung oder der feministischen bewegungen diskriminierungen gibt daher finde ich überhaupt nicht dass wir alle am selben punkt starten wenn ich sage wir starten am selben punkt meine ich wirklich schwarze frauen starten am selben punkt vor allem wenn mit blick auf die deutsche oder auch deutschsprachige Gesellschaften, glaube ich, stehen wir wirklich woanders als andere. Und ich glaube, dass diese Unterscheidungen, wenn wir Differenzen als Quelle der Kraft sehen und nicht als etwas Negatives, absolut stehen gelassen werden müssen und Akzeptanz finden müssen, auch innerhalb der Frauenbewegung. Das ist ja das, woraus wir Kraft schöpfen können und weniger, indem wir versuchen, jetzt alle sozusagen unter einem Hut zu kriegen. Ich glaube, dass es wichtig ist, in feministischen Kämpfen anzuerkennen, dass andere Frauen, die eben nicht an derselben Intersektion oder an derselben Kreuzung stehen wie ich, um die Intersektionalitätstheorie wieder mit reinzubringen, dass ich mich genauso für sie einsetzen kann wie für andere auch. Das ist aber nicht unbedingt zwingend, wo Schwesternschaft beginnt, sondern Schwesternschaft ist wirklich ein schwarzes Konzept. Und ich würde es wirklich auch gut finden, es im schwarzen Kontext zu lassen. Wir machen tatsächlich immer die Erfahrung und immer wieder die Erfahrung, dass Konzepte, die aus der schwarzen Wissenskultur stbewegung in den usa entstanden ist von marginalisierten gruppen als es an dann aber seinen weg nach deutschland wand wurde es als nicht mehr als bottom-up ansatz verwendet sondern als top down ansatz und wird dadurch schnell zu einer Marketingstrategie. Dafür würde ich wirklich Sisterhood gerne bewahren wollen, dass es das nicht wird, dass es nicht zu einem Top-Down-Ansatz wird, dass es wirklich an der Basis bleibt, wo es wirklich seine Entstehung und seine Entstehungsgeschichte hat. wo es wirklich seine Entstehung und seine Entstehungsgeschichte hat. Und dass es wirklich als Widerstandstool auch gesehen und verstanden wird. Wenn ihr dem folgen könnt, was ich versuche zu sagen, dann glaube ich, dass feministische Bündnisse ganz stark werden können. Aber nur dann, wenn wir tatsächlich anerkennen, dass in dieser großen Machtmatrix, wo sich eben viele Strukturen überschneiden und viele Intersektionen bilden, dass wir alle, wie wir sind als Feministinnen an unterschiedlichen Positionen in dieser Machtmatrix stehen. Wenn wir das anerkennen, dann glaube ich ganz stark, dass feministische Allianzen funktionieren können. Wenn wir alle unsere eigenen Privilegien, die wir alle haben, in unterschiedlicher Hinsicht, ich mag als schwarze Frau von der Intersektion Rassismus und Sexismus als Mehrfachdiskriminierung betroffen sein, aber dennoch besitze ich zwei europäische Pässe. Ich kann mich frei bewegen. Es ist ein Privileg, dem anderen Menschen heute nicht zu teil kommen, den anderen Frauen nicht zu teil kommen. Und das sind halt Dinge, wo wenn wir beispielsweise den Ausgangspunkt einzelner Personen betrachten, wirklich wie durch eine intersektionale Linse, wenn wir diese Differenzen lernen zu sehen und zu verstehen, dann erst funktioniert tatsächlich Solidarität, feministische Solidarität. Also es ist meine wirklich feste Überzeugung. Frau Susebichl, wenn es um Feminismus geht und um Veränderung von Feminismus in diesem Zusammenhang, auch da sind Sie, glaube ich, eine ganz gute Expertin. Wie ist da Ihr Zugang jetzt dazu? Ja, ich kann mich der Vorrednerin nur anschließen. Das ist ja etwas, was die Geschichte des Feminismus, beziehungsweise von Feminismen und feministischen Bewegungen durchzieht, wie ein roter Faden. Also angefangen mit so Jonah Truth, berühmter Rede, Ain't I a Woman, mit so Jonah Truths berühmter Rede, Ain't I a Woman, also bin ich keine Frau, weil sie quasi die Frauen, schwarze Frauen, die Forderungen nicht inkludiert haben, obwohl sie inspiriert waren vom Kampf. Also das ist ja quasi das Erste, beim Beginn des Feminismus ging das schon los und zieht sich dann wirklich in unterschiedlichen Konstellationen fort. Also es ging nicht nur um Rassismus, sondern es ging auch um Klassenegoismus der bürgerlichen Feministin, es ging um Antisemitismus, es ging dann später in der zweiten Frauenbewegung darum, dass sich lesbische Frauen von den Heteras diskriminiert und nicht entsprechend inkludiert gefühlt haben. Also es gab ganz Kämpfe, die auch wenig thematisiert sind zwischen Feministinnen und Frauen, die in der Behindertenrechtsorganisation aktiv waren. Also diese Konflikte gab es immer und die werden aber oft unter den Teppich gekehrt oder als etwas erzählt, was Solidarität abträglich ist. Und ich glaube, es ist ganz wichtig, den Fokus eben zu ändern und zu sehen, dass sie im Gegenteil konstitutiv für Solidarität waren. Also dass sie die Gelingensbedingungen, die Möglichkeitsbedingungen von Solidarität sind. Nämlich nur dann, wenn Einzelne sagen, wir sind aber in diesem kollektiven Wir gar nicht mitgemeint und unsere Perspektive, unsere Lebensrealität, unsere Art von Unterdrückungserfahrung ist einfach nicht repräsentiert, kann es gelingen, Solidarität auszuweiten und solidarische Kämpfe zu führen, die auch innerhalb dieses vermeintlichen solidarischen Kollektivs dann für mehr Gerechtigkeit sorgen. Und deswegen ist es so wichtig, das eben nicht als störend und als etwas auch historisch aufzuarbeiten, da ist etwas quasi dann in die Hose gegangen, der gemeinsame Kampf, sondern im Gegenteil, da wurde der Grundstein gelegt für die nächsten Kämpfe. Also wir haben in unserem Buch vorangestellt, dieses berühmte Beispiel von den LGSM, die den Bergarbeiterstreik, also die Lesben und Schwulen, die den Bergarbeiterstreik in die lesben und schwulen die den bergarbeiterstreik in london und das unterstützt haben da gibt es auch diesen diesen ganz rührselig kitschigen film breit diese geschichte erzählt wie die eben den die bergarbeiter unterstützen und im gegenzug marschieren die dann bei der breit mit und unterstützen die Forderung der Queers. Und der Film lässt aber aus, was das tatsächlich nach dieser berührenden Szene, die lesbischen Frauen aus der Allianz raus sind, weil sie den Paternalismus der Schwulen leid waren und sich gesagt haben, also wir möchten hier mehr Feminismus machen und die haben sich dann abgespalten und es wird dann nicht erzählt, weil es scheinbar so ein Scheitern markiert, also das ist dann, die haben sich dann aufgelöst, ein Schicksal, was viele linke Organisationen ereilt, aber es ist, man muss es nicht als Scheitern lesen und de facto ist es quasi die Geburtsstunde von einer feministischen Organisation, die dann auch versucht hat quasi bei den Bergarbeitern, Familien quasi feministische Propaganda zu machen. Und deswegen ist es letztlich eine Geschichte, ist diese Kritik von marginalisierten Gruppen ein ganz wichtiges Korrektiv, ein demokratiepolitisches Korrektiv, um für mehr Gerechtigkeit zu sorgen. Und es ist auch das, was es quasi von, also unbedingte Solidarität von diesem Konzept der Brüderlichkeit abhebt. Also das ist mir auch wichtig zu betonen. Es gab ja immer diese Triade Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit. Und die Brüderlichkeit ist da auch ein wichtiges Gegenmoment, weil Freiheit und Gleichheit ja auch sehr konkurrenzbasiert ausgelegt werden kann. Und die Brüderlichkeit mahnt eben den Zusammenhalt und das solidarische Miteinander ein, war aber immer ein sehr männliches Konzept. Also so ein maskulinistisches Fahnenwort, nennt das die Politikwissenschaftlerin Eva Greisky. Also es hatte auch oft was von so soldatischer Solidarität, der Disziplin und der männlich heroisierende Akt, ich bin solidarisch und das fließt auch in Solidaritätskonzepte ein, wenn es so um Hilfeleistung oder Barmherzigkeit, das hat selbst christliche Nächstenliebe, das ist immer ein Akt von oben herab, etwas Paternalistisches und unbedingte Solidarität ist immer reziprok und auf Augenhöhe. Es ist auch etwas, was immer transformativ ist. Also es ist nicht, ich helfe dir aus einer überlegenen Positionhe, es ist auch etwas, was immer transformativ ist. Es ist nicht, ich helfe dir aus einer überlegenen Position, sondern es ist etwas, wo sich beide in diesem Prozess verändern. In der Wolke war auch das Unlearning, also die eigene Position verlernen und anders werden durch eine solidarische Beziehung. Ich denke auch so in der Auseinandersetzung, dass man sich da auch öffnen kann, neugierig sein, offen sein kann und dadurch was lernen kann. Und jetzt bin ich wirklich bei dir. Das war in dem Vorgespräch, hat mich das sehr beeindruckt mit dir, Ajan, weil du gesagt hast, dass du auch immer den Kampf der anderen kämpfst. Das heißt, wenn du deine Aktivitäten machst, wenn du deine Aktionen machst, du kämpfst den Kampf der afghanischen Frauen. Du kämpfst auch immer den Kampf der anderen. Vielleicht kannst du das noch einmal von deiner Position ein bisschen verdeutlichen. Gerne. So, so essen soll ich sagen alles was ich habe gesagt ich habe gestohlen von der ugandische frau permin ist muss so das ist der gelernt. Und bei einem Akt, für mich war klar, dass zum Beispiel, wenn wir hier sprechen über Frau, Leben, Freiheit, das war in diesem Punkt, das war letztes Jahr, das war in diesem der ukrainische Krieg war schon alte, old news. Der ukrainische Krieg war, letztes Jahr war der hoch bei den Medien. Afghanistan, die Frauen waren die old news. Und heute, ich sitze hier, wir sind old news. Ein Jahr. Und jetzt ist Palästina in Israel. Das ist das, wenn wir waren irgendwie am Top und alle haben zu uns geschaut und so, dann war für mich wichtig, dass nichts in Afghanistan zum Beispiel geendet war, bis Taliban ist da und so. Und jetzt sollen wir diese Wunde, diese Aufmerksamkeit zusammen teilen. Und das Besondere ist, dass ich nicht helfe dem Afghanistan. Ich wusste, dass das auch so genau passiert zu uns. Das wird wieder passieren zu anderen. Der Druck ist so hoch, nicht nur von den Medien, sondern auch von uns selber zu organisieren. Diese Gruppe zu organisieren. Der Druck ist so hoch, dass sie uns schieben uns zu einzelne kämpfe und ich denke okay weil wenn ich eine verein beim diese immigrationen basis bauen so wurde ich muss mit migrantinnen arbeiten ich muss mich so wenden, dann ich gehe so lang, ich gehe so und so und so und dann am Ende, ich komme zu einer Person, die sagt mir, na, wir unterstützen dich, nur wenn du hilfst den Leuten, zu arbeiten zu gehen. Das ist so. Das ist das Gegenteil von der Bedingungslosigkeit, von der wir vorhin gesprochen haben. Das ist so. Kann man wirklich von diesem Aspekt und dieser Perspektive wunderschön, wahnsinnig Aspekt länger sprechen. Aber ich würde nur sagen, dass vielleicht du gehst in eine andere Richtung, aber in einen anderen Kampf und du bekommst die gleiche Person mit anderen Kommen. Aber wer sitzt da, der hat eigene eigene Meinungen. Es kommt von der eigenen Partei, es kommt von eigenen Meinungen und Perspektiven und so. Und wer zu uns spricht, eigentlich wir kennen die gleiche Sache. Aber wir sehen uns nicht bei diesem Weg, weil wir sind ein bisschen fern, wir denken nicht so. Aber wenn wir sitzen zusammen und wir sprechen und dann wir verstehen, wie eng ist das. Und wir schaffen viel mehr, wenn ich über meinen Kampf mit dir spreche und dann du siehst dich selber in meinem Kampf oder umgekehrt. Und das macht wirklich wirklich Unterschied, wenn wir kommen zusammen und wir kommen zu eins da. Und was wir bekommen, auch wir teilen wie ein Körper irgendwie. Weil wenn ich werde stärker, dann kann ich bei dir auch besser kämpfen. Und wirklich, wirklich, ich weiß, sonst diese druck hat diese es ist strategisch dass ich zu überleben ich muss konzentrieren auf meine sache nicht deine und das ist wieder macht das noch schlimmer. Aber trotzdem, es geht ja darum, dass man eigentlich neugierig auf den anderen ist und quasi auch auf den anderen so sehen kann. Das ist ganz wichtig. Bei diesem Workshop, was ich hatte hier, wir haben eine Übung gemacht, dass jeder hat eine echte Geschichte, eigene oder etwas, das sie hat geholt, eine kleine Geschichte geschrieben und ich habe alles in einem Paket, in einem Paket, aber ähnlich gemacht. Und dann haben wir das geschaffen und dann wieder geteilt. Und jeder wusste nicht, von wem ist dieser Brief gekommen. Und dann jeder sollte eine Strategie finden. Zuerst, wie kann ich dieses Problem beschreiben? Zuerst, das war der erste Punkt. Und dann, wo soll ich über dieses Problem recherchieren? Was kann ich finden, dass meine Meinung, das besser verstehen? Und dann, wie kann ich eine Strategie finden, dass bis hier ist Journalismus. Und dann habe ich gesagt, okay, um zu Aktivismus zu steigen, muss man Forderungen bauen. Was Forderungen kann man bauen, das entspricht diesem Problem. Und danach, wir haben getauscht, was ich hier gemacht habe, was sollte ich verbessern, was sollte ich und das Tausch plötzlich hat andere Bedeutung bekommen und mich selber viel gelernt, bei diesem Tausch, bei dieser Möglichkeit, die zusammen, wir haben alle zusammen gearbeitet und ich habe das so, plötzlich ich war auch ein bisschen raus von meinem eigenen Bubble. Das immer über Iran, aber irgendwie konzeptuell das machen und auch von anderen hören. Und ich denke, wenn es ständig ist, bringt es viel. Es erinnert mich sehr an Frau Kelly. Sie haben einen Satz in Ihrem Buch geschrieben, der lautet, was einer Frau angetan wird, wird allen Frauen angetan. Das hat mich sehr bewegt, dieser Satz. Aber es ist genau dieses, was Aya vielleicht jetzt auch ein bisschen beschrieben hat, aber auch dahingehend, was einer Frau angetan wird, allen Frauen angetan, da stelle ich mir die Frage, wie kann ich ins Handeln kommen, wie kann ich ins Tun kommen? Was sind diese Dinge, wo Sie sagen, das ist Voraussetzung, damit überhaupt etwas passiert? Können Sie die Frage nochmal wiederholen, bitte? Sie haben in Ihrem Buch geschrieben, hören Sie mich oder ist es schwierig, mich zu hören? Es war ein bisschen schwierig, Sie waren gerade weggebrochen. Okay, ich fange nochmal an. Sie haben ja in Ihrem Buch geschrieben, diesen Satz, was einer Frau angetan wird, wird allen Frauen angetan. Ein Satz, der mich sehr berührt hat, und was mich aber dann auch dahingehend zu dem bringt, was Aya gerade eben gesagt hat, wie kann ich da aber ins Handeln kommen? Was einer anderen Frau angetan wird, ich kann vielleicht mit ihr gemeinsam sein, aber wie kann ich da ins Handeln kommen? Das ist so meine Frage dazu. Ich fand das ganz interessant, den Unterschied zwischen dem, was im Inneren passiert und was im Äußeren passiert. Und Feminismus wird ja sehr häufig im Außen vermutet, in einer vermeintlichen Außenwelt jenseits eigentlich der Inneren, der Seele, das, was ich fühle, was ich spüre, da, wo wirklich das Innenleben, das Seelenleben betrifft. Das ist für mich der Punkt, wo Aktivismus, jeder Form des Aktivismus beginnt. Egal, ob es Feminismus ist, ob wir gegen Ungerechtigkeiten welcher Art auch immer ankämpfen, ist es immer eine innere Suche, die einem antreibt und nicht die äußere Suche. Und ich glaube, das ist für mich der erste Schritt, tatsächlich Selbstreflexion. Sich auch vor allem aus einer oft zugeschriebenen Opferrolle zu befreien. Das ist ja das, was wir, glaube ich, alle Frauen gemeinsam haben, aber alle Frauen auch gleichzeitig unterscheidet, weil wir ja unterschied Differenzen vereinen und daher, dass ein Zusammenkommen dieser Differenzen gar nicht so unmöglich scheint, wie wenn wir nach außen suchen, diese Dinge zu vereinen sozusagen. Und um Ihre Frage zu beantworten, würde ich dann wirklich sagen, dass der erste Schritt bei einem selbst anfängt, sich selbst zu reflektieren, sich selbst zu verstehen, wo stehe ich eigentlich in dieser Welt? Wie bin ich konditioniert worden? Wie bin ich überhaupt groß geworden? Was hat mich geprägt, was ich eigentlich an systemischen Machtstrukturen eigentlich ablehne, weil davon sind wir alle geprägt worden. Ich würde sagen, die ganze Welt, da kann sich ja keiner von freitun. Es gibt kein Außen in diesem Machtsystem. Es gibt nur unterschiedliche Machtpositionen. Und wenn wir dann sozusagen aus innen heraus handeln, dann wird es so eine Selbstverständlichkeit, sich für andere Menschen einzusetzen, für andere Frauen einzusetzen. Nicht nur an vorderster Front zu stehen, wenn es um meine eigenen Privilegien geht. Ich glaube, unsere Community, die schwarze Community, gerade im deutschsprachigen Raum, ist so heterogen wie kaum irgendwo anders auf der Welt tatsächlich. Wir sind ja von Differenzen und Diversität geprägt, dass so etwas ist, was für uns eine gewisse Selbstverständlichkeit auch mit sich bringt. Selbstverständlichkeit auch mit sich bringt. Dass meine Schwester, die neben mir steht, um diesen Begriff nochmal zu benutzen, um auf Sisterhood zurückzukommen, nicht notwendigerweise dasselbe fühlen, dasselbe denken, dasselbe mögen muss wie ich, aber ich mich genau, dass wir lernen müssen zu verstehen, dass insgesamt feministische Arbeit ist eine jahrhundertlange Arbeit, egal von welcher Position wir starten. Es ist ja ein Trugschluss zu glauben, dass wir in einem Jahr oder in zwei Jahren die Strukturen abgebaut haben werden. Ich finde es aber auch gleichzeitig wirklich fehlerhaft zu glauben, dass ich meinem Feminismus und selbst zu positionieren in diesem ganzen Machtsystem, in dieser ganzen Machtmatrix. Weil automatisch werde ich dann erkennen, dass neben mir die Nächste steht, sozusagen. Also ich weiß nicht, ob diese Metapher ein bisschen klar geworden ist, wie ich das meine. Ich finde es sehr, sehr spannend, dass Sie sagen, der Ausgangspunkt ist eigentlich die eigene Reflexionsfähigkeit, die eigene Reflexionsfähigkeit, dass ich das mir selber aufbaue, dass ich überhaupt reflektieren kann und dass von dem aus eigentlich alles startet und dass das so um und auf ist. Und da kommen wir dann auch bei dieser, wenn man hingeht zu der Reflexionsfähigkeit, dass man auch wegkommt von diesem Ungleichgewicht, ich helfe dir. Frauen helfen Frauen. Dieses Machtgepräge, das finde ich ganz genau. Ganz genau. Weil ich glaube auch, dass in der Arbeit, die ich mache, finde ich es wirklich immer super wichtig zu verstehen, zu verstehen, dass es ja nicht um mein persönliches Vorankommen geht, aber gleichzeitig ist es wichtig, mein persönliches Vorankommen nicht aus den Augen zu lassen. Also genauso wenig ist Selbstlosigkeit, bringt uns ja auch nicht weiter. Und ich glaube, das ist auch eine Falle, in die wir ganz schnell tappen können. Es heißt ja auch, self-care is warfare. Rest in resistance. Es gibt so viele Sprüche, feministische Sprüche, die wirklich genau aus dieser schwarzen feministischen Praxis kommen, wo es nicht darum geht zu sagen, nur mein Ego ist wichtig, das will ich nicht damit sagen, aber gleichzeitig diese Balance zu finden, das ist, glaube ich, wichtig, worum es geht. Also mich da jetzt nicht drin zu verlieren und zu sagen, ich werde jetzt selbstlos sein und ich will jetzt nur noch die anderen armen, marginalisierten Menschen helfen, sondern auch sich selbst wirklich auch in Kraft zu sehen und in Kraft zu geben und diese Kraft auch weitergeben zu können. Also das finde ich auch extrem wichtig. Und vor allen Dingen daraus erklärt sich dann auch eigentlich das, was ich vorhin gefragt habe, habe die Frage, wie entsteht da Respekt untereinander? Also genau aus dieser Selbstreflexion heraus und aus dem Respekt vor dem anderen, auch dessen Selbstreflexion, vielleicht wenn ich das so ein bisschen flapsig zusammenstellen darf. Frau Suse-Michel, ich möchte noch einmal zum Ausgangspunkt zurückkommen, zu diesem Thema, dieser unbedingten Solidarität. Und welches konkrete Bild haben Sie da, wenn Sie eben jetzt Frau Kelly hören, mit ihren sehr, sehr klaren Forderungen und im Zusammenhang mit Ihrer unbedingten Solidarität entsteht da bei Ihnen ein konkretes Bild. Eine Vision, meinen Sie, wie wie also mehrere Aspekte fallen mir da an. Also einmal finde ich ganz wichtig, dass wir noch über Essentialismus sprechen, weil Solidarität, also meine Beschäftigung mit Solidarität ist ja erwachsen aus der Beschäftigung mit Identitätspolitik, also wie das eigentlich geht, dass ich quasi Identität zur Grundlage nehme für einen Kampf und trotzdem solidarisch bin mit anderen, also wie dieser Spagat zu schaffen ist. Und da ist ganz wichtig, dass dieser Identitätsbegriff nie essenzialistisch aufgefasst wird, also etwas, das ist ein Wesen, das ist eine Notwendigkeit, angeboren, wie auch immer, und das habe ich jetzt, sondern das ist eine Hilfsfiktion, Identität ist etwas, was mir von außen zugeschrieben, verliehen wird, das ist nichts Selbstbestimmtes, sondern etwas, wo es immer diese Ambivalenz zwischen Ablehnung gibt, weil es immer mit Gewaltverhältnissen verbunden ist. Ich bin auf eine bestimmte Identität, die ich nicht selbst gewählt habe, ob als Frau, als Schwarze, als Mensch mit Behinderung, was auch immer. Ich bin auf die festgeschrieben worden und gleichzeitig affirmier ich, bejahe ich diese Identität, um sie zur Grundlage eines gemeinsamen kollektiven Kampfes zu machen. Aber wenn dieses Kollektiv anfängt, das zu idealisieren und quasi die Kollektividentität Frau zu essentialisieren und zu vereinheitlichen und diese Vorstellung zu entwickeln, das ist etwas, was tatsächlich real ist und uns alle vereint, wird es immer gefährlich. Und das führt dann dazu, dass man eben abschließend ist und aggressiv abschließend nach außen. Zum Beispiel im Feminismus gibt es die Aggression gegen Transfrauen, wo es dann heißt, es braucht eben ein bestimmtes Organ, um wirklich Frau sein zu können, also eine biologistische Form von Identität oder die Begründung von Identität. Kritik und für Impulse, die quasi dieses Wir herausfordern, immer, immer wieder herausfordern und davor bewahren, sich aggressiv abzuschließen gegen andere und selbst Unrecht zu begehen. Und das andere ist wirklich diese Form von Enterroisierung von Solidarität. Das passt irgendwie zu diesen Gefühlen und dem Innerlichen und bei sich selbst anfangen. Also das Solidarität wurde ja auch soziologisch oft ganz unterschiedlich gedacht. Also oft war das so Imid Dürkheim oder Kropotkin und so, da ging es oft darum, dass man gesagt hat, ja, Gesellschaften funktionieren so arbeitsteilig und durch diesen arbeitsteiligen Prozess entsteht automatisch Solidarität. Sind wir automatisch irgendwie solidarisch miteinander? Das erklärt überhaupt nicht, warum wir so oft so brutal unsolidarisch miteinander sind. Und deswegen glaube ich, ist es wichtig zu fragen, wie denn Solidarität eigentlich entsteht, wie es denn konkret dazu kommt, dass Menschen sich dafür entscheiden, nicht egoistisch zu handeln, sondern solidarisch zu sein. Und trotzdem aber klar in der eigenen Position. Genau, also das heißt zum Beispiel, als Feministin, die ein feministisches magazin macht im kollektiv heißt es manchmal vermeintlich unsolidarisch mit zu sein wenn man die position einfach nicht mittragen kann weil sie um ein beispiel zu bleiben trans feindlich ist oder so also das könnte man ja auch sagen das ist dann unsolidarisch gegenüber bestimmten feministischen position aber das ist ja nicht beliebig vielleicht gibt es einen unterschied wenn ich da ein bisschen einhaken der vielleicht gibt es ja einen unterschied einfach auch zu sagen okay das ist auch meine abgrenzung die brauche ich ja auch also wenn ich selbst reflektiv bin dann kann ich ja nur bis zum gewissen grad also ich bin ja nicht immer super selbst reflektieren und und da habe ich ja meine eigenen grenzen aber dass sich das auch kommunizieren kann und dass ich da nicht immer von vornherein sagt ich bin für alle total offen und sondern auch sagen kann okay hier ist meine grenze weiter kann ich einfach an hat mit grenzen ist halt immer schwierig also jetzt gerade so politik wissenschaft wird ja auch dann gesagt, solidarisch ist man erstmal im nationalstaatlichen Rahmen und das bietet quasi die Basis und ich weite das dann immer weiter aus. Und das ist immer gefährlich, weil Grenzen immer, wenn sie nicht herausgefordert werden, wenn man nicht offen bleibt dafür, leicht dazu neigen zu verkrusten und ausschließend zu sein, ganz einfach. Aber noch ein Gedanken zu diesem Absoluten, also da gibt es ja auch die verschiedensten Modelle, es gibt so dieses Modell der Gastfreundschaft von Derrida, also dieses Absolut, ich bin einfach offen und dann kann ich auch nicht mehr eine bestimmte Position verteidigen und pragmatischeren Formen von institutionalisierter Solidarität, also sozusagen Solidarsysteme, unser Krankens, also Sozialstaat ist ein Solidarsystem, das sich institutionalisiert und neben diesem aktivistischen Solidaritätskonzept ist es, glaube ich, auch ganz wichtig, dass wir für diese institutionalisierten Formen von Solidarität kämpfen und sagen, das ist etwas, was es leichter macht, Solidarität zu verstetigen. Und das schließt sich nicht aus. Also auf diesen verschiedenen Ebenen für Solidarität zu streiten. für Solidarität zu streiten. Ajan, für dich ist der Begriff, deswegen muss ich jetzt gleich überleiten, der Begriff Raum und Grenze, das ist für dich etwas ganz Wichtiges, weil du sagst ja in unserem Vorgespräch, es wird alles immer enger. Der Druck wird immer größer und es wird alles enger. Die Inseln werden immer kleiner. Und durch Sisterhood und durch Solidarität verschaffst du dir wieder Raum. Genau. Bitte, vielleicht kannst du das ein bisschen uns erläutern. Wenn ich es würde sagen, dass Sisterhood Raum braucht. Raum und Raum. Ein Raum ist, wenn man denkt, diesen Raum, den schafft man draußen, den bekommt man zusätzlich, dass sich äußern, dass sie sich sichtbar machen und zusammenkommen und so. Aber der zweite Raum ist invisible. Der zweite Raum, ich denke, das ist was Sisterhood empfiehlt. Das ist was wir können zusammenbauen. Das braucht nicht immer so laut sein, das braucht nicht einmal in der Achtermeld sein, das braucht nicht immer veranstaltungsfähig sein. Das ist auch, ich denke, diese verschiedenen Aspekte vom Raum, das ist so wichtig, weil das irgendwie wir auch orientieren uns, aber wie die uns fordern. Und das machen wir immer, dass, okay, zusammenkommen brauchen diese Veranstaltung, Veranstaltung, Veranstaltung. Aber sisterhood ist eine ständige position es braucht zeit es braucht ständig zusammenkommen treffen auch ohne agenda zusammentauschen das sollte das braucht einen raum das braucht einen Raum, das braucht einen Platz, der sicher und beschützt ist und brav ist. Dass alle zusammen einfach unterhalten können. sharing, schreien oder weinen oder lachen und das bildet diese Sisterhood. Diese Sisterhood, dann es wird etwas in unserem Paket, es wird etwas in unserem Herz und wenn wir Wochen zusammenkommen für diese 8. Messe, dann sehen wir das ganze Jahr, was wir da geschafft haben, mit dieser Zeit und Raum zusammenzubringen. Und ich denke, wir können diesen zweiten Raum zusammenbauen. Also Raum nicht nur im Sinne von tatsächlich haptisch anfassbarem Raum, sondern wirklich Raum im Sinne von Gemeinschaft. Gemeinschaft, genau. Wir sind jetzt so ziemlich zum Schluss schon wieder angekommen. Es ist schon wieder eine Stunde, sogar ein bisschen drüber. Frau Kelly, ich darf Sie zitieren, bitte. Sie haben in Ihrem Buch Schwarz-Deutsch-Weiblich für mich Sisterhood wahnsinnig toll definiert und ich darf das vorlesen, bitte. Sisterhood ist die tiefe und dauerhafte sozialpolitische Bindung zwischen schwarzen Frauen, die nicht zur Erstfamilie gehören müssen. In guten Zeiten wird das Glück bedingungslos miteinander geteilt. In schweren Zeiten finden wir in Schwesternschaft emotionale Unterstützung und Trost. Sie erlaubt uns, jenseits der diskriminierenden Strukturen handlungsfähig zu bleiben und das Beste in uns durch die Augen unserer Schwester zu erkennen. In diesem Sinn ist Schwesternschaft ein politischer Raum, in dem schwarze Frauen mehr Sichtbarkeit erlangen. Dies setzt Ehrlichkeit, Loyalität und Vertrauen voraus. Also für mich ist es sensationell, wie Sie das geschrieben haben, wenn ich das so euphorisch sagen darf. sagen darf. Mit diesem Satz möchte ich jetzt Ihnen, Euch das Wort geben. Ich denke, es sind wirklich wahnsinnig spannende Ansätze heute aufs Tablett gekommen. Haben Sie vielleicht Fragen hier an unsere Gäste, die da sind. Oder sind wir jetzt alle ganz platt? Oder was ist so rausgekommen? Oder was ist für Sie, haben Sie eine neue Erkenntnis gewinnen können Jetzt haben wir wieder ein technisches Problemchen, haben wir gleich gelöst. Kennen Sie das mit? Ich muss das direkt so halten. Wie schaut dann in der Praxis nicht diskriminierender Aktionismus aus im Feminismus? Weil wir haben jetzt immer nur über die Theorie gesprochen, aber wie sieht das in der Praxis aus? An alle. Die Frage geht an alle. Wer mag? Ich denke, Frau... Frau Kelly, ist das vielleicht eine Frage für Sie? Wie sieht das in der Praxis dann tatsächlich aus, war die Frage? Sisterhood? War das jetzt bezogen auf Sisterhood? Sisterhood, Feminismus, wie sieht das in der Praxis aus? Wie inkludiere ich alle quasi in meinem Aktionismus? Also alle Frauen? Ich glaube, dass das tatsächlich der falsche Ansatz ist. Und deswegen habe ich versucht zu sagen, dass der ja im Inneren anfängt. Und wir meinen, wir starten ja, also diese Frage zeigt ja, dass sich im Außen etwas erreichen will. Ich glaube aber, dass wenn wir in unseren feministischen Bewusstseinsprozesse, was es ja sind, es sind ja politische oder psychologische innere Prozesse, die ablaufen, dann muss ich ja nicht im Außen suchen nach einer Lösung, wie ich mit der nächsten Schwester, mit der nächsten Frau, mit der nächsten Feministin solidarisch sein kann. Sondern das wird etwas, was dann organisch in einem wächst. Und das ist das, wie wir, wie ich finde, das Patriarchat am schnellsten abbauen können. Nämlich indem wir selbst nicht das Patriarchat stärken und indem wir nämlich unsere Lösungen im Patriarchat suchen, stärken wir es ja auch. Also von daher glaube ich, dass der Ansatz, den ich ja versuche zu sagen, geht ja in dieser Richtung auf Bell Hooks zurück. Und vorab vielleicht auch einfach die Tatsache, dass Politik und Theorie oder Theorie und Praxis überhaupt nicht voneinander zu trennen sind, nach meiner Vorstellung, ist es ja eine ganzheitliche Praxis, Feminismus. Also es ist ja nichts, was wie können die jetzt zu mir kommen und wie können sie diese anderen Frauen, diese marginalisierten Frauen in meiner Veranstaltung teilnehmen. Ich glaube, das ist ja, ich suche ja im Außen etwas. Aber ich glaube, wenn wir uns öffnen für die Vielfalt in uns, wird auch Vielfalt um uns sein. Und das ist ja das, wo ich versuche zu sagen, wir müssen ja den Blick umkehren und den Blick nach innen richten und sich eigentlich die Frage stellen, ja, es ist ein bisschen wie ein kosmisches Gesetz, glaube ich einfach auch, dass wir ja das anziehen, was wir sind. Wenn wir also offen sind für Menschen, für andere Frauen, für andere Erfahrungen, dann werden diese Dinge auch in unser Leben treten. Und das ist, Feminismus ist für mich ein ganzheitliches Prinzip. Also, und das ist wirklich eine praktische Anweisung und nicht eine Theorie. Natürlich kann es durch Theorie verstärkt werden. Lesen Sie Bell Hooks, sie sagt genau das. Sie sagt genau das, dass es ein gesamtheitliches Phänomen ist, dass wir uns eigentlich öffnen müssen und in der Öffnung werden wir uns ja auch begegnen. Das ist die Praxis der Freiheit und da bin ich fest von überzeugt, dass das auch funktioniert. Nicht nur in der Theorie. Das ist eine innere Haltung. So stelle ich mir das vor. Verstehe Sie da richtig? Das ist eine innere Haltung, wenn ich selbstreflexiv bin. Wenn ich mir Gedanken über meine eigenen Werte und meinen eigenen Standpunkt, meinem eigenen Sein mache, dann entsteht automatisch Sisterhood. Weil dann komme ich mit meinen Fragen und mit meiner Offenheit genau dahin zu anderen. Und dadurch entsteht Sisterhood. Kann man das vielleicht so ein bisschen plump sagen? Ich würde sogar noch mehr sagen als das. ein bisschen plump sagen. Ich würde sogar noch mehr sagen als das. Also es ist nicht nur eine offene, eine innere Haltung, sondern eine innere Handlung. Ja, also das ist ja das, den Unterschied versuche ich ja zu machen. Indem ich aufräume, ich mich selbst dekolonialisiere, das ist ja ein Stück weit das, was so ein bisschen in meiner Biografie vorliegt. Wenn wir versuchen, feministische Arbeit zu machen, dann schauen wir uns immer nur gesondert einzelne der Ausgangspunkt seines jeden Wesens ist, ist ja, was sich verändern muss. Dann stelle ich auch andere Fragen und dann kommen auch andere Antworten. Das ist das ganzheitliche Prinzip. Bell Hook sagt auch, wenn es um Sisterhood geht, do the dirty work. Also sie beschreibt weißen Feminismus als sehr harmoniebedürftig. Und das, was ich eingangs gesagt habe, also immer furchtbar besorgt, irgendwas könnte auseinanderbrechen, Konflikte könnten auftauchen. Und die These ist, geh genau in diese Konflikte rein. Also vermeid sie nicht und versuch sie nicht zuzudecken, sondern es auszuhalten. Die eigene Verstricktheit, die eigene Korrumpiertheit in Machtstrukturen, die mich schuldig macht, aufgrund meiner Biografie auszuhalten und mich zu konfrontieren mit anderen Positionen. Und das, finde ich, muss durchaus auch im Außen, in Allianzen mit anderen Feministinnen, mit anderen Menschen generell stattfinden. Aber natürlich erfordert es immer die Selbstreflexion als ersten Schritt. Ja, die Auseinandersetzung auch, also nicht nur auch, sondern wirklich als ganz wichtiges Mittel, das eigentlich einen verbindet und nicht auseinandertrennt. Also das ist ja diese Harmoniesucht, wo man dann sagt, okay, das kehren wir unter den Teppich, weil Hauptsache wir haben uns alle lieb. Sondern wirklich das gemeinsame Kämpfen auch drum. Ja, auch ganz pragmatisch. Also gar nicht so, wir kehren das unterm Teppich, damit die gemeinsame Sache gelingen kann. Im Gegenteil. Ich glaube wirklich felsenfest, sie kann nur gelingen, wenn wir erst zulassen, dass es unangenehm wird und dass wir diese Konflikte führen. Weil auf lange Sicht, wenn wir uns die großen sozialen Bewegungen, die wichtigen emanzipatorischen Kämpfe des letzten Jahrhunderts vor allem anschauen, ist immer nur dadurch was weitergegangen, dass Menschen gesagt haben, so nicht. Und wir fühlen uns nicht mehr in diesem Wir aufgehoben und wir möchten nicht mehr Teil dieses Wirs sein und einfach so tun, als würden wir alle die gleichen Erfahrungen teilen oder auch nur die gleichen Dinge fordern, weil es wirklich andere Ausgangspositionen sind. Und ich glaube, das muss man erst mal anerkennen, um dann gemeinsam tatsächlich weiterzukommen und besser weiterzumachen vielleicht ist hier noch eine frage aufgetaucht haben sie oder du habt ihr Frage ans Publikum? Ich drehe es mal umgekehrt um. Bitte sehr. Ich habe den Eindruck, dass wir in den Anfang der 1980er Jahre schon ein bisschen weiter waren, was Solidarität betroffen hat und auch was die Auseinandersetzung in der feministischen Frauenbewegung, die ja damals in Linz zum Beispiel noch relativ jung war, aber diese Auseinandersetzung hat damals stattgefunden. Diese Auseinandersetzung hat damals stattgefunden. Und es wäre undenkbar gewesen, dass zum Beispiel zu einer solchen Diskussion, wie wir sie heute Abend hier haben, das Saal nicht einmal halb gefüllt ist. Also damals war einfach mehr in Bewegung. Und wir haben mittlerweile mindestens 30 Jahre Neoliberalismus. Und dieser Neoliberalismus hat in den Köpfen und auch in den Herzen etwas Furchtbares bewegt und zu Wege gebracht, nämlich diese völlige Individualisierung, diese Konzentration nur auf ich und weil ich es mir wert bin und ich muss auf mich schauen. Und damit also eigentlich, denke ich mal, das ist auch mit ein Grund, warum die feministische Bewegung in Österreich so dermaßen da niederliegt. Also ich habe vor 45 Jahren damals mehr erlebt und es war einfach besser, habe ich den Eindruck. Und heute geht es nur mehr um Individualismus und Identität und das Kollektive ist nichts mehr wert. das Kollektive ist nichts mehr wert. Also ich denke mir auch, dass da die feministische Frauenbewegung auch eine Politisierung, eine neue Politisierung wieder braucht. Also das fehlt mir heute. Ich würde da gerne vehement widersprechen, wenn ich darf. Also ich gebe Ihnen völlig recht, dass der Neoliberalismus Schreckliches angerichtet hat und dass er für ganz viel Entsolidarisierungstendenzen verantwortlich ist und wir da unbedingt dagegenhalten müssen. Und ich glaube auch, dass Solidarität auf dieser gesellschaftlichen, politischen und ganz konkreten Ebene ansetzen muss und eben Solidarsysteme retten, die abgebaut werden. Aber ich glaube nicht, dass die Niedergangsgeschichte des Feminismus, dass das wahr ist. Im Gegenteil. Also, wie gesagt, die Anschläge haben jetzt 40-jähriges Jubiläum gefeiert. Ich bin seit 20 Jahren dabei. Wir haben zehnmal mehr Abonnenten als vor 20 Jahren. Also wir haben unsere Auflage wirklich explodiert. Ich kann das von unterschiedlichen Zusammenhängen sagen. Und es gibt, glaube ich, diese Gleichzeitigkeit von Autokraten, von Rechtspopulismus, von Neoliberalismus, von ganz schlimmen Entwicklungen und auch dieser Individualismus und dieser Entsolidarisierung. Aber es gibt auf der anderen Seite feministische Bewegungen, die so gewaltig und groß und erfolgreich sind, wie sie es nie zuvor waren. Also wir haben in Lateinamerika Ni Una Menos, das sind Phänomene, da gab es nichts Vergleichbares. In der zweiten, ja, ja, okay, aber MeToo, die Proteste in Polen gegen die Abtreibungsgesetze, es gibt die Streikbewegung der Feministin in Spanien, aber nicht nur in Spanien. Also das sind wirklich Zahlen, die man sich auch finde ich immer wieder vergegenwärtigen muss, um zu sehen, es gibt eben auch das andere. Aber natürlich ist erschreckend, was global passiert und wie viel diese Errungenschaften wieder bedroht sind. Aber ich glaube, es ist gerade wichtig, dass wir als Feministinnen auch sehen, was an Solidarität ganz konkret stattfindet und am 8. März stattfindet. Und auch in Wien, auch da kann ich sagen, also die 8. März-Demos vor 20 Jahren in Wien und die in Wien jetzt, das hat sich verhundertfacht. Also das ist schön und natürlich gibt es Feminismen, die nicht meine sind, Natürlich gibt es Feminismen, die nicht meine sind, aber es gibt auch ganz viele, die sehr solidarisch und sehr kämpferisch sind. Ja, ich denke auch, es verändert sich. Der Feminismus verändert sich auch und darf sich verändern. Man kann auch widersprechen. Ich will auch keinen Feminismus, der uns Barbie als emanzipatorische Figur verkaufte. Widerspreche ich auch. Aber ich streite gern mit Feministinnen, die das anders sehen. Das ist in Ordnung. Genau. Gut. Wenn ich für dich etwas dazu sagen darf. Gut. Wenn ich was dazu sagen darf. Ja, bitte. Ja, Frau Kelly unbedingt. Ich glaube tatsächlich, dass sich viele Forderungen der weißen feministischen Bewegung normalisiert haben. Und dadurch es einem so vorkommt, als hätten wir einen Stillstand erreicht. Und ich glaube, was ich kritisieren würde aus meiner schwarzen feministischen Perspektive ist da, dass tatsächlich eher ein Streben danach ist, genauso hoch und genauso weit zu kommen wie der weiße Mann, anstatt das Patriarchat abzubauen. Und durch diese Normalisierung hat ja dann der feministische Kampf nachgelassen, ist weniger geworden. Ja, also es wurde ja dann, also zumindest in Deutschland, ich weiß nicht, wie es in Österreich aussieht, gab es ja eine Gesetzesänderung 1992, wo Artikel 3 Absatz 2 des Grundgesetzes erweitert wurde und Gleichberechtigung tatsächlich zur Chefinnensache ist. Und wir sehen es halt dann bei uns, dass ja dann in der Folge dessen auch Angela Merkel überhaupt Bundeskanzlerin werden konnte. Also das für mich sind klare Errungenschaften des Feminismus, auch wenn es nie so artikuliert wurde. Und Angela Merkel auch damals tatsächlich erst zu Ende ihrer Laufzeit sich das erste Mal überhaupt feministisch geäußert hat. Ich glaube aber nichtsdestotrotz, dass es genau das war, dass es in Deutschland zumindest zu einer gewissen Normalität erwachsen ist, feministisch zu sein, wo wir im Vergleich zu den 80er-Jahren, ich auch sagen würde, dass heute auch viele Männer feministisch sind und feministisch handeln. feministisch sind und feministisch handeln. Aber nichtsdestotrotz würde ich die Meinung der Zuschauerinnen teilen oder anwesende Besucherinnen teilen, damit es allen Frauen gut geht, sondern diese egoistische Ranschreiten einzelner Frauen plötzlich in den Vordergrund gerückt wurde, was ich auch als neoliberal beschreiben würde. Nichtsdestotrotz, und da bin ich mit Ihnen dann wiederum, finde ich, dass wir auch viel erreicht haben. Vor allem, wenn wir zurückschauen, wie so zäh das Ganze auch ist. Wenn ich an die 80er Jahre in Deutschland denke, als Audre Lorde hier war und überhaupt zum allerersten Mal das Thema Rassismus in die Frauenbewegung hineingetragen hat, hat sich viel verändert. Intersektionalität ist ein Begriff, ein Tool, den wir heute verwenden können. Das haben wir in den 80er Jahren alles nicht gehabt. Und so sehe ich schon, dass wir in Bewegung sind. Allerdings finde ich es wichtig, dass wir in Bewegung bleiben, tatsächlich. Also so würde ich das aus meiner Perspektive ein wenig beschreiben. Hier war noch eine Frage, bitte. ich möchte mir eher die Wortmeldung jetzt anhängen. Also ich glaube auch, dass früher, also in den 90er-Jahren, war doch die feministische Bewegung sozusagen auch eine Bewegung mit dem Anspruch, gesellschaftsverändernd zu wirken hinsichtlich der Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen. Und das würde ich auch so erleben, das hat sozusagen stagniert und das ist nicht gelungen. Und im Gegenteil, es ist sogar wieder sozusagen oder wird manchmal rückschrittlich wieder empfunden. Und da wäre für mich schon einmal so die Frage, wie weit ist da Feminismus oder diese Frauenrechtsbewegung, haben wir halt damals gesagt, da und feministische Bewegung trotzdem nicht wieder sozusagen diese Bewegung, die da wieder ein anderes Denken Richtung patriarchaler Gesellschaft oder sagen wir liberale gesellschaftliche Strömungen entgegenwirken könnte mit kritischen Theorien. Und das Zweite, das geht mir ein bisschen ab in der ganzen feministischen Diskussion, ist die Mutterschaft. Letztendlich, wenn wir sagen, Frauen, was verbindet uns noch? Frauen sind einfach sozusagen, diese Gruppe uns eint, dass wir Mutter werden können. Und was sagt da eigentlich der Feminismus dazu? Oder welche feministischen Theorien gibt es dazu, dass man da nochmal feministisch Mutterschaft denken kann? Ich weiß, ich höre da relativ wenig und ich weiß einfach von der jüngeren Generation und der älteren Generation, wenn Feministinnen zusammenkommen, dann sind wir uns da irgendwie ganz uneinig, weil es eben da ganz viele verschiedene Blickpunkte auf das gibt. Schließen sich jetzt Mutterschaft und Feminismus ein? Ich kann das nicht. Ich habe den Eindruck, dass da, also um mit der zweiten Frage zu starten, ich habe das Gefühl, es gibt viel Auseinandersetzung mit Mutterschaft in den letzten Jahren, literarisch viel, also quasi wirklich, um es jetzt mal ganz plakativ zu sagen, der Schrecken, die Isolation von Mutterschaft, also wirklich die Agonie, diese alltägliche Agonie, dass man da eingesperrt ist, da habe ich das Gefühl, das ist eher so ein Revival wieder aus der zweiten Frauenbewegung, dass das so ganz stark verarbeitet wird, vor allem literarisch, aber auch in der feministischen Theoriebildung. Eine gequierte Mutterschaft oder auch nicht Mutterschaft, gewollte Nichtmutterschaft, also um das zurückzuweisen, dass Weiblichkeit mit Muttersein gleichgeschaltet wird. Ich habe das Gefühl, da gibt es viel auf der politischen Ebene, was einfach mehr Bewegung bei der Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit anbelangt. wenig. Das hat einfach mit unserer Regierung zu tun und damit, dass es einfach frauenpolitisch, dass es da tatsächlich einen Stillstand gibt auf dieser Ebene. Aber ich habe das Gefühl, im Feminismus selbst gab es gerade in den letzten fünf bis zehn Jahren ziemlich viel Auseinandersetzung mit dem Konzept Mutterschaft. Und die Frage davor, also dass es so einen Stillstand gibt und das würde ich auch auf der gewissen Ebene auf jeden Fall unterschreiben. Es gibt wirklich diese Gleichzeitigkeit von eigentlich widersprüchlichen Entwicklungen. ganz, ganz vielen jungen Frauen, die sich feministisch nennen, wobei man dann natürlich ausverhandeln muss, was das dann bedeutet und ob Feminismus immer auch darauf abzielen muss, wirklich das Patriarchat und damit das ganze System irgendwie zu attackieren. Und meiner Meinung nach muss er das schon. Also er muss wirklich an die Wurzeln gehen und versuchen, Unterdrückungsverhältnisse für alle menschen in den blick zu nehmen und da finde ich auch dass es die aufgabe von feministinnen ist zu skandalisieren wie sehr so eine vereinnahmung von feminismus gerade stattfindet ja in der popkultur alles ist feministisch und jede serie wird wird wird so vermarktet und bei H&M gibt es Statement-Shirts von der Stange und diese Kapitalisierung und diese Vermarktung, dieser Ausverkauf von Feminismus, das ist etwas, worüber wir glaube ich schon reden müssen und in der Form reden müssen, dass wir sagen, dass wir sagen, Feminismus bedeutet eben auch eine Kritik an Verhältnissen, die Menschen knechtet, sei es jetzt durch kapitalistische Ausbeutung oder was auch immer. Und deswegen ist es mit bestimmten Formen auch nicht vereinbar. Aber ich würde deswegen nicht sagen, da ist nichts mehr zu holen, weil ich glaube, da ist schon viel zu holen, auch bei den ganz jungen Frauen und FeministInnen, die auch nochmal ganz andere Perspektiven einbringen. als unseren Maßstab nehmen, sondern dass wir da wirklich eigenes angehen, eigene Wege gehen und nicht irgendwie so, ich sage es erstmal bewusst überspitzt, vielleicht nicht unbedingt das bessere Patriarchat dann letztendlich werden wollen. Ich weiß nicht, ob ich die Zuschauerin ganz gehört habe, weil das ein bisschen abgebrochen war. Aber zu zwei Punkten würde ich schon ganz gerne etwas sagen. Also einmal zum Pop-Feminismus. Das ist wirklich eins dieser Beispiele, wie sich Feminismus organisch normalisiert hat. Und ich glaube, wenn ich so an meine Jugend vor 30 Jahren oder sogar 40 Jahren zurückdenke, wie ich dann in diese Pubertät komme und mir gar nicht getraut habe, gewisse Fragen zu stellen, finde ich den Popfeminismus extrem wichtig, als extrem wichtige Bewegung auch, gerade für junge Frauen und junge Erwachsene. und junge Erwachsene. Und das Thema Mutterschaft, da bin ich mir auch nicht sicher, ob ich den Punkt richtig verstanden habe, aber ich glaube, dass Mutterschaft etwas ist, was uns auf jeden Fall von Männern zugeschrieben wurde. Dass das eine Frauenrolle sei, ist ja genau das, was das Patriarchat uns ja glauben lassen will. Und ich glaube, nicht alle Frauen wollen Mütter sein oder können Mütter sein. Und dazu braucht es ja auch immer noch irgendwie das Gegenpart, warum ich tatsächlich Eltern von Elternschaft ausgehen würde, was wirklich eine absolut geteilte Aufgabe sein muss und keine Frauenaufgabe. Also und ich finde auch so diese Debatte, die wird uns ja leider dann tatsächlich in den Schoß gelegt. Wollen wir jetzt Kinder oder wollen wir Karriere? Ja, das ist so auch eine dieser sehr hoch gebauschten feministischen Fragestellungen, wie ich finde, was uns absolut oder dem Feminismus an sich auch nicht gerecht wird. und auch die Wahlfamilie einschließen würde und auch andere Familienkonstellationen gutheißen würde, dass es ja nicht zwingend ausschließlich die Aufgabe einer Frau ist. Ich möchte eben sagen, das habe ich auch nicht gemeint, sondern mir fehlt eben auch genau dieses Positive, also dieses Bestärkende. Also ich bin zum Beispiel gern Feministin, Frauenrechtlerin und auch gern Mutter. Und da merke ich einfach, ich glaube auch, dass es da eine große Auseinandersetzung gibt, einfach, ich glaube auch, dass es da eine große Auseinandersetzung gibt, aber eher sozusagen dieses Abgrenzende, sage ich jetzt einmal, was ich mitkriege von der modernen Literatur und das finde ich schade. Also das ist jetzt einfach ein persönlicher Zugang von mir selber, persönliche Meinung. Ich wollte Sie auch nicht zu nah treten, weil, wie gesagt, ich habe Sie nur abgebrochen gehört. Deswegen habe ich das wirklich vorweggeschickt, dass ich nicht weiß, ob ich sie richtig verstanden habe. Vielleicht dazu auch ein ganz kurzer Nachtrag. Also einerseits gibt es diese kritischen Auseinandersetzungen mit Mutterschaft. Aber ich würde auch sagen, dass sich viel tut, schlägt sich überhaupt noch nicht nieder. Wenn wir zum Beispiel die aktuelle Zeitverwendungsstudie anschauen, wie sich die Arbeit mit Kindern gestaltet in Hetero-Beziehungen, ist das immer noch, also hat sich quasi nichts verändert, aber es gibt feministische Auseinandersetzungen mit Elternschaft, wie Elternschaft anders gelebt werden kann, vielleicht auch ausgeweitet werden kann, Familie anders als jetzt die biologische Kernfamilie gedacht werden kann, dass Sorgebeziehungen vielfältiger werden und so. Da habe ich aus meiner Perspektive den Eindruck, dass es da schon sehr viel Auseinandersetzung damit gibt. Und auch positiv. Also wie kann Familie ganz anders gedacht werden als eben heterosexuelle Paarbeziehungen mit Kind oder Kindern. Ich glaube, da hinten war noch eine Frage. Ja, ich wollte an Frau Kelly noch eine Frage stellen, nämlich ob in afrikanischen Kulturen die Mutterschaft auch dazu führt, amerikanischen Kulturen die Mutterschaft auch dazu führt, dass die Frau isoliert ist, dass sie irgendwie ausgegrenzt wird aus der Gesellschaft, nicht mehr teilnehmen kann oder ist in diesen Kulturen das insofern leichter, weil sich mehr Menschen um die Kinder kümmern, weil vielleicht eine größere Gemeinschaft da ist, weil die Mutter mehr Unterstützung bekommt. Ich hoffe, ich habe Sie richtig verstanden. Das Mikro ist ganz schlecht, kommt der Sound leider bei mir an. Wenn ich die Frage mal kurz wiederhole, ob in Mutterschaft in afrikanischen Kulturen anders ist. Hab ich das richtig verstanden? Ob Mütter weniger isoliert sind. Im deutschen Kulturkreis ist es gelegentlich so, dass sie wirklich zu Hause bleiben müssen, mehr oder weniger, und wenig Unterstützung bekommen. Ich muss sagen, aus meiner Praxis kann ich da nicht sprechen, weil ich bin nicht in einer afrikanischen Kultur groß geworden, sondern tatsächlich in Deutschland. Und ich glaube, dass afrikanische Frauen in Deutschland durchaus auch, oder afrikanische Mütter in Deutschland, durchaus auch sehr isoliert sind. Auch nochmal auf einer ganz anderen Weise vielleicht als weiße Frauen, die zu Hause bleiben mit ihren Kindern. Ich glaube, da kommen ganz viele andere Komponente hinzu, wie auch in anderen Communities, beispielsweise hier in Deutschland marginalisierte Communities, wo dann die afrikanischen migrantischen Frauen dann überhaupt gar keinen Kontakt mehr bekommen zur Mehrheitsgesellschaft, weil sie ja zu Hause sitzt. Es gibt viel Literatur, also da muss ich dann aus der Theorie sprechen, wenn es dann um afrikanische Gesellschaften geht, wie heißt es so schön, du brauchst ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen. Und was da tatsächlich mit gemeint ist, ist das ja, dass ich glaube, dort Kinder einfach viel mehr Bezugspersonen auch haben, also aus der Perspektive eines Kindes. Also es gibt diese Kernfamilie in dieser ganz strikten Form, wie wir es jetzt hier so in Mitteleuropa finden, Mutter, Vater, Kind, hätte ich fast gesagt, was auch langsam zerbricht, gibt es in dieser Form halt nicht. Menschen insgesamt, größere Familien und so weiter und so fort. Und dann werden Kinder ja auch mit einer anderen Vielfalt, würde ich so schon sagen, auch groß. Also nicht in dieser strukturierten Isolierung. Ich wollte auch was sagen über die mutterschaft und feminismus ich habe selber keine erfahrung dazu aber nur beispielweise ich so sagen dass im iran wir haben eine mutter für freiheit die die die Wochen vor der Justice und die eigentlich wirklich die sind in vor vorne von der ganzen Bewegungen und die haben die Trust von alle, von ganzen verschiedenen Leuten und ich denke in diesem Fall die Mutterschaft ist für mich es ist nicht etwas anderes als Sisterhood. Das ist eine noch andere starke Gelegenheit, zusammenzukommen und das zusammen zu teilen. Wenn es da ist, dann kann man etwas wieder bauen, umher und sich bewegen. Ja, danke. Konnten wir damit Ihre Frage ein bisschen, konnten wir uns dem Annähern ein bisschen? Ja. Ich glaube, wir haben jetzt ganz viele Anregungen. Ich freue mich sehr, dass Sie auch so mitgemacht haben. Und ich glaube, wir haben jetzt wieder ganz viele Ideen bekommen. Ich möchte mich wahnsinnig herzlich bei Ihnen bedanken und habe ein kleines Mitbringsel noch. Mit einem kleinen Wortspiel. Wir haben hier so Sackerl und auf dem Sackerl steht, Frauen können nicht schwer heben. Wir haben die Stefanie Sacknagel dazu gewinnen können, dass sie das für uns hier macht und können können wir ja drüber nachdenken, ob Frauen nicht schwer heben können oder nicht. Vielen Dank, Frau Susi Michel-Eiern, auch dir ein recht herzliches Dankeschön fürs Mitmachen hier. Auch für dich ein Sackerl. Dankeschön. Und Frau Kelly, Ihr Sackerl ist schon per Post unterwegs zu Ihnen. Ihr Sackerl von uns als kleines Dankeschön, dass sie eben hier teilgenommen ist, unterwegs zu Ihnen. Ihr Sackerl von uns als kleines Dankeschön, das Sie eben hier teilgenommen haben, ist unterwegs zu Ihnen. Vielen Dank. In diesem Sinne noch einmal ein herzliches Dankeschön auch an Sie, dass Sie gekommen sind und auch an DorfTV, die das alles hier noch aufgezeichnet hat. Und ja, wünsche Ihnen noch ein gutes Nachhausekommen und ein Wiedersehen. Thank you.