Was ist die Möglichkeit, die Frauen zu erhelfen? Frauen sind Multiplikatorinnen. Das heißt, die Bildungsmöglichkeiten, die Frauen erhalten, die Integrationschancen, die sie erhalten, die fragen quasi die doppelte Rendite, weil Frauen die Bildung, die sie erhalten, viel, viel stärker an die Kinder, an die gesamte Community weitergeben, als das Männer tun. Also auch Verantwortliche hier in Österreich und in anderen europäischen Ländern wären gut beraten, in Frauen, in geflüchtete Frauen zu investieren, weil unterm Strich ist einfach der Mehrwert ein viel, viel größerer. Auch das liegt es zu betonen in den Blick zu nehmen. Ich möchte ganz kurz noch eingehen auf die unterschiedlichen Herausforderungen beim Thema Flucht, die sich zeigen. Aus der Flucht gibt es natürlich auch gesetzspezifische Formen von Gewalt. Ich habe es schon erwähnt, denen besonders geflüchtete Frauen ausgesetzt sind durch andere Geflüchtete, durch Schlepper, durch Grenzkontrollen, durch Polizei und so weiter. Auch die Sicherheit in den Flüchtlingslagern ist ein großes Thema. Und auch in Flüchtlingslagern auf europäischem Boden ist es nicht gesagt, dass es zum Beispiel getrennte geschlechtliche Sanitäranlagen gibt. Und wir kennen leider alle erschreckende Berichte, wo geflüchtete Frauen, weil sie nicht die gemeinsamen Duschen, nicht die gemeinsamen Toiletten verwenden wollten, dann tagelang oder stundenlang nichts gegessen, nichts getrunken haben beziehungsweise Windeln getragen haben, um nicht die Toiletten aufsuchen zu müssen. Das ist bitte einer europäischen Union unwürdig, aber das ist gerade auch im Zuge 2015, 2016 sehr, sehr häufig passiert. Und auch das ist ein feministisches Thema. Die Frage von Hygiene und so weiter. Familienmigration, die Flucht mit der gesamten Familie ist natürlich eine unglaubliche Strapate, die man auf sich nimmt. Auch das spielt zu wenig im Blick. Und leider muss man aber auch konstatieren, mit der Ankunft im vermeintlich sicheren Aufnahmeland ist es sehr, sehr häufig noch nicht getan, sondern für viele, gerade geflüchtete Frauen, setzen sich hier auch die Herausforderungen fort. Ich kann mir nur einige nennen, wie zum Beispiel die Trennung von der Familie, das Leben in ständiger Sorge um die Familie im Herkunftsland oder in Transitländern, in anderen Ländern verstreut, auf der ganzen Welt. Wirtschaftliche Not ist ein großes Thema. 90 Prozent aller geflüchteten Frauen in Österreich leben in armutsgefährdenden Haushalten. Also ein ganz, ganz wichtiger Faktor, auf den man genauer hinschauen müsste. Und dadurch ergeben sich nämlich in Beziehungen, in Ehen Abhängigkeitsverhältnisse. Wenn ich finanziell ganz stark abhängig bin von meinem Ehemann, werde ich mir sehr schwer tun, ihn zu verlassen, sollte es zum Beispiel zu gewaltvollen Beziehungen kommen. Auch das ist wichtig in den Blick zu nehmen. Und ein ganz wichtiges Thema durch Migration generell, vor allem aber durch Zwangsmigration, durch Flucht, kommt es häufig zur Veränderung innerfamiliärer Rollen. Unter anderem auch zu einem teilweise sehr starken Statusverlust von Männern. Und das ist wiederum ein Thema, das negativ in die Familie, in die Ehe hineinwirken kann. Diese neue Rollenverteilung, dass es Frauen gelingt, hier stärker auch selbstermächtigtätig zu sein, erwerbstätig zu sein und so weiter, das gleichzeitig aber auch eine Veränderung der Rollen der beiden Ehepartner bedeutet. Und das ist ein Thema, was unter anderem zu Gewalt in der Familie führen kann, es kann aber auch zu Scheidungen führen, es kann aber auch natürlich zu anderen Themen führen, die eine Herausforderung für die Integration darstellen. Auch das geht in diesem Umblick zu. Ich möchte ganz kurz auf die rechtlichen Grundlagen kommen beim Thema Aufnahme. Ich glaube, es ist allgemein bekannt, dass die Grundlage für die Aufnahme als geflüchtete Frau, die GEMF-Verflüchtungskonvention darstellt, wo der Flüchtlingsstatus, und so ist es definiert nach dem Wortlaut, einer Person zu gewähren ist. Ich petiere jetzt, die aus Gründen der Rasse, der Religion, der Nationalität oder der Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung verfolgt wird. Und ich habe deshalb die Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe im Fett markiert, weil das tatsächlich häufig der Grund ist, unter dem auch die Geschlechterzugehörigkeit subsumiert wird. Das heißt, und das stellen auch die UNHCR-Richtlinien klar, die festlegen oder auch interpretieren, wie der internationale Schutz zu gewähren ist, dass soziale Diskriminierung und Verfolgung aufgrund des Geschlechts, und genau das passiert ja in ganz Afghanistan, muss man sagen, dass das ein Grund für Asylgewährung ist. Und deshalb freut es mich ganz besonders, dass ich einen Punkt heute hier ankündigen kann oder verlauten kann, der sehr frisch und sehr neu ist, auch in der Rechtsprechung, dass sich nämlich erste europäische Länder, nämlich Schweden, Finnland und Dänemark, dazu entschlossen haben, allen afghanischen Frauen diesen Konventionsstatus zuzuerkennen, das heißt sie als Flüchtlinge nach der Gänzer Flüchtlingskonvention anzuerkennen, pauschal, ohne Einzelfallprüfung, sondern pauschal. Und das ist aus meiner Sicht eine sehr, sehr sinnvolle Lösung, weil wir wissen, wie es jeder einzigen Frau in Afghanistan geht. Man muss sich natürlich wünschen an der Stelle, beziehungsweise auch entsprechend einwirken, dass andere europäische Länder diesem Beispiel folgen werden, weil auch das ist ein wichtiger Teil. Ich möchte dann noch ganz kurz auf geschlechtsspezifische Aspekte von Integration eingehen. Ich habe schon gesagt, Investitionen in die Integration von Frauen lohnen sich doppelt. Also das ist auch ein wichtiges Take-away von heute. Wir sehen aber gleichzeitig, dass das leider nicht passiert und dass ähnlich wie Frauen insgesamt weniger sichtbar sind und schlechter am Arbeitsmarkt integriert sind, so betrifft das Geflüchtete Frauen leider ganz besonders. Die Erwerbsquote Geflüchteter Frauen ist in der gesamten EU besonders niedrig. Sie ist niedriger als die der einheimischen Frauen, der regulären Migrantinnen, aber auch niedriger als die der geflüchteten Männer. Ich habe schon erwähnt, ökonomische Absicherung ist ein großes Thema, gerade für Frauen, die auf Alleine geflüchtet sind. Und wenn Frauen in Beschäftigung sind, dann ist es sehr, sehr häufig in haushaltsnahen Tätigkeiten, in prekärer Beschäftigung, die Friste der Anstellung. Geflüchtete Frauen sind auch ganz besonders von Dekvalifikation betroffen. Wir sehen häufig, dass Frauen, die als Flüchtlinge gekommen sind, gute Qualifikationen mitbringen, teilweise auch universitäre Abschlüsse mitbringen, aber diese nicht hier in Österreich einsetzen können. Sie arbeiten sehr häufig in Positionen, für die sie überqualifiziert sind, massiv überqualifiziert. Und das ist nicht nur ein Schaden für die einzelne Frau, das ist ein volkswirtschaftlicher Schaden, weil da entgeht auch der Republik Österreich sehr viel Humankapital und sehr viel Potenzial. Ich glaube, das verdeutlicht ja die Veranstaltung heute hier. Das heißt, wenn man genau in den Blick nehmen möchte, in welchem Spannungsfeld sich geflüchtete Frauen bewegen, dann kann man es mit der Formel Sichtbarheit und gleichzeitige Supersichtbarkeit zusammenfassen. Einerseits sind sie unsichtbar und kommen in der politmedialen Debatte gar nicht vor. Andererseits sind sie unsichtbar und kommen in der politmedialen Debatte gar nicht vor. Wenn sie aber vorkommen, dann ist es häufig in einer fast hysterischen Art und Weise, dass Themen wie Kopftuch oder ähnliches thematisiert werden. Und da sieht man einfach, es geht selten um Inhalte, dann wirkliche Unterstützung für ökonomische Absicherung, Erwerbsintegration, Bildung und so weiter, ökonomische Absicherung, Erwerbsintegration, Bildung und so weiter, sondern es bewegt sich auch an einer stark oberflächlichen Ebene mit auch teils widersprüchlichen Erwartungen, denen Frauen nicht gerecht werden können. Das ist einfach auf der diskursiven Ebene festzustellen. Wir nehmen Mehrfachbelastungen wahr, multiple Diskriminierung natürlich, da kommt der Status als Frau mit dem Status als Flüchtling, mit dem Status als Migrantin zusammen und die psychosoziale Gesundheit, die ist ein ganz wichtiges Thema und auch die möchte ich jetzt im zweiten Teil des Vortrags noch kurz eingehen, einige Schlaglichter auf den wichtigen Aspekt der psychischen Gesundheit werfen. Beginnen darf ich mit der reproduktiven Gesundheit, weil das auch wirklich ein Faktor ist, der die psychische Gesundheit sehr stark betrifft. Was wir hier sehen ist der Verlauf der Geburtenrate von in Afghanistan geborenen Frauen, die in Österreich leben. Und Sie sehen hier deutlich, diese Kurve zeigt die Geburtenrate, dass mitten im Jahr 2015, aber spitze im Jahr 2016, ein starker Anstieg der Geburtenrate zu verzeichnen ist. Das heißt, wir haben eine hohe Fertilität, wir haben teilweise auch viele geflüchtete afghanische Frauen, die schon schwanger nach Österreich gekommen sind. Und der Anstieg der Geburtenrate bedeutet natürlich auch eine Herausforderung für die reproduktive Gesundheit. Also da geht es auch um das Thema Flucht und Fertilität. Das ist tatsächlich ein Effekt, der in der Forschung gut belegt ist, der sogenannte Arrival-Effekt. Wir nehmen auch in anderen historischen und geografischen Fluchtkontexten wahr, dass nach der erfolgten Migration es mit einem Anstieg der Geburtenrate damit zu rechnen ist. Das hängt damit zusammen, dass aus sehr verständlichen Gründen der Kinderwunsch während der Flucht häufig aufgeschoben wird und dann aber nach Ankunft im sicheren Aufnahmeland häufig auch rasch hintereinander realisiert wird. Das ist dieser sogenannte Arrival-Effekt. Und das hat sich auch in Österreich im Jahr 2015, 2016 deutlich gezeigt, unter syrischen, aber auch unter afghanischen Frauen. Wir haben gleichzeitig auch wahrgenommen, ein Trend zu außerehelichen Geburten, aber auch zu Scheidungen, weil Scheidungen hier natürlich auch rechtlich möglich und weniger gesellschaftlich stigmatisiert sind. Gleichzeitig deutet es auch darauf hin, dass gerade auch die Fluchterfahrung einen massiven Druck ausübt und eine starke Belastung für eine Ehe und eine Beziehung ist. Was wir auch wahrnehmen ist, wenn wir jetzt die Situation afghanischer Frauen und Männer in Österreich vergleichen, ist, dass tendenziell die geflüchteten Frauen aus Afghanistan häufiger als die Männer verheiratet und mit Kindern und sehr häufig mit kleinen Kindern nach Österreich gekommen sind. Das heißt, sie haben meistens Betreuungspflichten und diese Betreuungspflichten sind auch ein wesentlicher Faktor, der einerseits ein Hemmnis sein kann für Integrationsbemühungen. Es ist einfach zeitlich bindend, eine zeitliche Ressource, die stark in die Sorgearbeit, die Familienarbeit geht. Aber auf der anderen Seite, und das ist sehr spannend, zeigt auch die Forschung, dass vor allem Frauen die Familienarbeit, die Sorgearbeit übernehmen, haben sie anfangs über die Kinder sehr viel mehr Kontakte zur einheimischen Bevölkerung, als das Männer haben. Also es sind die Frauen, die in den Schulen zum Elternsprechtag gehen, die die Kinder vom Kindergarten abholen, die mit ihnen Arztbesuche machen und das kann sich positiv auf die Integration, auf den Kontakt mit der Mehrheitsgesellschaft auswirken. Bei der psychischen Gesundheit muss man wahrscheinlich gar nicht viel betonen, dass natürlich Flucht, Krieg und dauerhafte chronische Krisensituationen in einem Land etwas mit der Psyche, mit der Seele eines Menschen machen. Ich würde sagen, mit der Seele eines ganzen Landes. Und das zeigt auch die empirische Sozialforschung leider sehr eindringlich. Mittlerweile gibt es viele Studien dazu, die einfach zeigen, dass Geflüchtete generell stärker von Depressionen, stärker von Angststörungen und von posttraumatischen Belastungsstörungen betroffen sind, als die Durchschnittsbevölkerung im Aufnahmeland. Und das trifft besonders auch Geflüchtete zu, die aus Gebieten kommen, wo eine chronische Krisensituation herrscht. Also nicht ein akuter Krieg, den ich vielleicht schnell verlasse, sondern eine chronische, über Jahre und Jahrzehnte sich nutzende Krisensituation. Ich glaube, das trifft natürlich auch besonders an Afghanistan zu. Was ich hinweisen möchte, ist vor allem der Punkt hier, nämlich dass eine Nichtbehandlung psychischer Symptome, die sich zeigen unter Geflüchteten, hohe Langzeitfolgen bringt und hohe Kosten mit sich bringt, weil dann irgendwann einmal die Depression, die Angststörung nicht mehr ambulant behandelt werden kann, sondern das geht in den TCR-Sektor hinein, dazu mehrere Aufnahmen und so weiter. Und gleichzeitig, demen wir aber stark war, dass gerade bei der Gruppe von Geflüchteten, das macht es schwierig bei der Behandlung und bei der Diagnose, sehr starke Somatisierung herrscht. Das heißt, dass häufig Symptome von Depressionen oder Angststörungen sich als körperliche Symptome äußern. Zum Beispiel anhaltende Kopfschmerzen, anhaltende Rückenschmerzen. Und wenn Ärzte dann nicht dazu geschult sind, auch konkret Menschen aus anderen Ländern zu behandeln und auch gut in den Blick zu nehmen, dann kann das dazu führen, dass die konkrete betroffene Sohn eine Odyssee hinter sich legen muss, von einem Arzt zum anderen geschickt wird, aufgrund der körperlichen Symptome behandelt wird, die aber eigentlich seelischen Ursprungs haben. Das heißt psychosomatisch, wäre noch einmal anders, aber das ist die Somatisierung, das heißt die körperliche Ausprägung von eigentlich seelischen Problematiken. Das ist ganz besonders häufig auch unter geflüchteten Menschen, so drückt sich das aus. Und ein wichtiger Punkt, das haben Sie jetzt sehr gut angesprochen, ist auch die Frage von, wie sich Somatisierung, psychosomatische Folgen auf Integration auswirken. Und da kann ich aus der Praxis berichten, ich werde immer wieder gefragt, wir haben da dieses Problem, wir bieten Deutschkurse an und da gibt es so ein, zwei Leute, die kommen und die machen einen Deutschkurs nach dem anderen und die können es eigentlich, aber bei der Prüfung fallen sie immer durch. Und dann schaut man genau hin und dann erkennt man, ja der Grund, warum das alles passiert ist, weil die Person eine unbehandelte Depression beispielsweise hat, die sich unter anderem äußert, Leitsymptomatik, durch Konzentrationsschwäche und durch Schlafstörungen. Jetzt schaue ich mir an, wie jemand von uns, der maximal drei Stunden pro Nacht schläft, einen Deutschkurs absolvieren kann, wenn er davor die Sprache noch nie gehört hat. Und das ist aber zu kurz gedacht, um die Person einfach in mehr und mehr Kurse zu stecken. Man muss zuerst das grundlegende Problem behandeln und das ist einfach die Gesundheit. Gesundheit ist das Fundament, körperliche und seelische Gesundheit ist das Fundament für Integration auf allen Ebenen, ganz wesentlich. Frauen, geflüchtete Frauen sind etwa doppelt so häufig von beiden symptomatischen Betroffenen als Geflüchtete nennen. Und das Gleiche gilt auch für die Herkunftsländer. Die Gruppe an Personen, die am stärksten betroffen ist unter allen Nationalitäten von Geflüchteten in Österreich, sind afghanische Staatsangehörige. Und auch leider ist das nicht wunderlich. Das heißt, afghanische Frauen sind sowohl aufgrund des Herkunftslands als auch aufgrund des Geschlechts sehr, sehr häufig von Angststörungen, von Depressionen, von posttraumatischen Belastungsstörungen betroffen, aber gleichzeitig nehmen sie sehr, sehr selten Behandlung in Anspruch. Auch das hier, ein Ergebnis aus einer Erhebung, an der ich beteiligt war, da wurde gefragt, haben sie ungedeckte Gesundheitsbedürfnisse, haben sie gesundheitliche Probleme, die nicht behandelt werden. Sie sehen hier, die Männer zum Großteil sagen nein, keine ungedeckten Gesundheitsbedürfnisse. Bei den Frauen sagen aber tatsächlich etwa 40 Prozent, fast doppelt so viele wie die Männer, 40 Prozent sagen ja, ich habe ein gesundheitliches Thema, aber ich bin nicht in Behandlung, ich bekomme keine Hilfe. Zeigt sich auch hier, da wurde gefragt, wie gut fühlen sie sich in Österreich gesundheitlich versorgt, das war auch eine Erhebung unter knapp 1000 geflüchteten Frauen und Männern und man sieht hier wieder deutlich den Geschlechterunterschied auf einer Skala von 1 für sehr schlecht versorgt bis 10, sehr gut versorgt, das wäre in grün, wählen die Männer sehr viel häufiger als die Frauen, dass sie sich sehr gut versorgt fühlen. Die Frauen fühlen sich weniger gut versorgt. Und das ist natürlich ein wichtiges Thema. Letzter Punkt, den ich noch anführen möchte, weil auch das hat Auswirkungen auf die psychosoziale Gesundheit und das ist eigentlich jetzt eine Grafik, die sich an die österreichischen Freunde, Österreicherinnen und Österreicher im Publikum wendet, nämlich die Frage, wie geht eigentlich die Mehrheitsgesellschaft, wie geht die österreichische Gesellschaft mit Geflüchteten um. Wir haben auch in dieser Erhebung unter Geflüchteten gefragt, ob es schon einmal zu Diskriminierungs- und Marginalisierungserfahrungen kam. ob es schon einmal zu Diskriminierungs- und Marginalisierungserfahrungen kam. Die Frage lautete konkret, wurden sie seit ihrer Ankunft in Österreich in der Öffentlichkeit schon einmal angeschrien, angespuckt oder haben körperliche Gewalterfahren? Also das ist eine sehr hochgegriffene Diskriminierungserfahrung, muss man sagen. Auch mit zu bedenken, bitte, die Personen, die hier befragt wurden, die befanden sich nicht schon seit Jahrzehnten in Österreich und hatten einen langen Zeitraum, wo sie diese Erfahrungen ansammeln konnten. Die waren meistens einige wenige Jahre erst im Land. Und auch hier sehen Sie deutlich, das sind die Ergebnisse für afghanische Frauen und Männer und die Ergebnisse für syrische Frauen und Männer. Und es sticht wieder deutlich ins Auge und da sehr oft oder oft ist mir das passiert, gibt es wieder eine Gruppe, die voranliegt und das sind afghanische Frauen, denen das sehr, sehr oft passiert ist. Insgesamt jede vierte geflüchtete afghanische Frau hat gesagt, ja, das ist mir schon einmal passiert. Und was auch interessant ist, wenn man dann weiterfragt, was glauben Sie war der Grund dafür? Also was war sozusagen das, was die Person, die Ihnen das angetan hat, gereizt hat? Unter Anführungszeichen sagen Männer so Sachen wie meine Herkunft, mein Aussehen, meine Sprache. Bei Frauen ist es aber nur ein einziger Grund, der genannt wird, nämlich die Kleidung aufgrund des Kopftuchs. aufgrund des Kopftuchs. Und das ist, glaube ich, auch eine politische Ableitung, nämlich dass diese sehr hinsichtgeführte, emotionalisierte Kopftuchdebatte hierzulande echten nachweisbaren Schaden anrichtet bei geflüchteten Frauen. Auch das ist, glaube ich, sehr, sehr wichtig zu betonen, weil unmittelbar haben natürlich solche Diskriminierungs-Ablehnungserfahrungen eine Auswirkung auf jeden Einzelnen und sie behindern einfach Integration auf allen Ebenen. Dann möchte ich aber trotzdem etwas Positives abschließen, weil auch hier liegen afghanische Frauen weit vorne, aber jetzt im Positiven, nämlich bei der Frage, wie zufrieden sind sie alles in allem mit ihrem Leben in Österreich und obwohl es so viele Schwierigkeiten gibt, obwohl es so viele Herausforderungen gibt, obwohl sie so stark Diskriminierung erleben, sehen wir gleichzeitig, dass die Gruppe, die sagt, ich fühle mich in Österreich sehr, sehr wohl, auf einer zehnteiligen Skala, neun oder zehn, sind wieder die afghanischen Frauen. Also es ist eine Widersprüchlichkeit, eine Gleichzeitigkeit. Die Chancen, die Möglichkeiten, die es gibt, die wollen Frauen wahrnehmen, aber das muss man sie auch lassen. Das ist, glaube ich, die allerwichtigste Ableitung, gerade auch für die österreichische Gesellschaft. Deshalb möchte ich zum Schluss plädieren, einerseits für ganzheitliche, nachhaltige Integration auf allen Ebenen, Intersektionalität, nämlich Flucht und Geschlecht ist beides wichtig in den Blick zu nehmen und vor allem gilt es, für Sicherheit zu sorgen. Sicherheit ist gemeint natürlich auch aufenthaltsrechtlich, aber auch ökonomische Sicherheit und Sicherheit im Gesundheitszugang. Vielen herzlichen Dank. Und dann habe ich hier noch ein ganz wichtiges Zitat mitgebracht. Sie hätten vergessen, das ist das Allerwichtigste, gerade in diesem Raum. Ich glaube, Sie kennen das alle, aber das ist so wesentlich, weil ich betont habe, Investitionen in Frauen bringen die doppelte Rendite, das zeigt die Forschung. Aber da gibt es auch sehr viel Volksweisheit dazu. If you educate a man, you educate an individual, sagt ein afrikanisches Sprichwort. But if you educate a man, you educate an individual, sagt ein afrikanisches Sprichwort. But if you educate a woman, you educate a man. Ja, wie es ist, wenn Männer reinwurschteln, haben wir jetzt gesehen. Entschuldigung. Ja, ich will jetzt trotzdem, seid ihr alle gut sichtbar? Wir haben jetzt viel Input bekommen. Wir haben hier viele Praktikerinnen. Ich wage mit Asir Selbe, mit der Arbeiterkammer. Vielleicht magst du hier vorne, dann sieht man dich. Ich glaube, jetzt bist du ein bisschen versteckt. Asir, aus deiner Sicht hast du du viel Kontakt mit Frauen, mit migrantischen Frauen durch deine Arbeit in der Arbeiterkammer. Wie schaut es da aus? Wo siehst du die Hauptprobleme? Insbesondere, weil das für die Arbeiterkammer natürlich eine wichtige Frage ist, wenn es um Bildung und Arbeit geht. An und für sich hat Judith Kohnberger jetzt tatsächlich in den Ergebnissen ihrer Studien sehr schön dargestellt, dass die Benachteiligung der Frauen, auch wenn sie quasi schon aus Afghanistan geflüchtet sind, sich in der Migration schon weiter fortführen. Also das kann ich eigentlich auch bestätigen, auch mit unseren Studien. In der Arbeiterkammer ist es einfach so, dass es leider gegenüber der Gruppe der Menschen aus Afghanistan es größere Vorurteile gibt. Vorurteile, dass das Bildungssystem schlecht ist, Vorurteile, dass alle Männer unterdrücken, Vorurteile, dass die Männer Frauen unterdrücken, Vorurteile, dass die Frauen nicht arbeiten gehen wollen und so weiter. Also das ist jetzt ziemlich stark da und das zeigt sich auch in unseren Studien. Beispiel beispielsweise die letzte Studie, die große, die wir durchgeführt haben mit 2400 Befragungen. und auch im Gesundheitsbereich angeschaut und differenziert nach Herkunft, kann man schon sagen, dass eben je mehr Merkmale aufeinandertreffen, und das ist eben differenziert nach Herkunft noch einmal so, dass Frauen mit sichtbaren Merkmalen, das ist, wenn sie ein Kopftuch tragen, aber auch eine andere Hautfarbe haben oder nicht so gut Deutsch sprechen oder gut Deutsch sprechen, aber einen Akzent haben, dass sie stärker von Benachteiligung betroffen sind. Das heißt, dass der Arbeitsmarkteinstieg einfach oft erschwert ist. Was ich aber sagen möchte, das ist so, aber wir müssen uns von dem einfach nicht runterziehen lassen. Ich möchte einfach sagen, die Kornberger hat das Positiv ja auch schon herausgearbeitet. Ich glaube, ich kann das für mich persönlich sagen, ich bin mit fünf Jahren nach Österreich gekommen, aus Kurdistan. Ich kann auch sagen, dass die Migration gerade für Frauen eine große Chance bedeuten kann. Also auch wenn es die ganzen Nachteile gibt, ja, wir arbeiten alle daran, um das auch zu beheben, wir arbeiten alle gemeinsam solidarisch, aber die Vorteile sind da. Die Chance nämlich der Frauen, eine Bildung zu erwerben, einer Arbeit nachzugehen, einen eigenen Lohn oder Gehalt zu leben, um ihr Leben auch selbst zu bestimmen. Und das ist wesentlich. Aber wenn wir bei den Chancen sind, dann hat ja die Arbeiterkammer auch eine Rolle. Wie können die Arbeiterkammer die Frauen konkret unterstützen, dass sie besser ankommen oder dass sie es leichter in die Arbeitswelt finden? Was gibt es denn für Angebote? Wir haben ganz viele Angebote. Ich bin ja von der Frauenabteilung. Was wir machen, wir geben viele Studierenden Auftrag und schauen uns eben auch differenziert nach Herkunft, die Arbeitsmarktsituation, die Bildungssituation, wie auch immer, der Menschen oder der zugewanderten Menschen in Österreich an. Das heißt, wir können dann sehen, wie geht es den Menschen jetzt konkret beispielsweise am Arbeitsmarkt, wenn es ihnen nicht so gut geht, was kann man da machen? Das heißt, wir erarbeiten dann anhand der Studienergebnisse Forderungen, Konzepte und versuchen das dann auf politischer Ebene quasi auch umzusetzen. Das ist das eine. Was die Arbeiterkammer noch macht, wir haben eine riesengroße Arbeitsrechtsberatung. Das heißt, was die Arbeiterkammer noch macht, wir haben eine riesengroße Arbeitsrechtsberatung. Das heißt, leider ist es so, dass zugewanderte Menschen in Österreich oft auch in der Arbeit benachteiligt werden und dort auch in ihren Rechten vorher enthalten werden. Beispielsweise sie nur geringfügig angestellt werden und 40 Stunden arbeiten oder sie einfach schwere Arbeitsbedingungen haben etc. Und da ist wichtig zu wissen, jede Frau, jeder Mann kann zur Arbeiterkammer kommen, weil wenn er oder sie beschäftigt ist, ist er automatisch Arbeiterkammermitglied und die Arbeiterkammer berät diete person ist das in ordnung was der arbeitgeber gemacht hat ja und wenn nicht dann gewährt die arbeiterkammer rechtsschutz also das heißt man geht dann einfach vor gericht und tut die rechte auch einklagen und das glaube ich auch auch sehr sehr gut zu wissen für die Menschen, dass sie sich in jeder Weise an die Arbeiterkammer wenden können, auch wenn sie diskriminiert werden, auch im Wohnungsmarkt. Wenn sie zum Beispiel öfters keine Wohnung, also sie bewerben sich für eine Wohnung und werden immer wieder abgelehnt. Das heißt, ich glaube, ich kann sagen, die Arbeiterkammer ist eine sehr gute Anlaufstelle, nicht schüchtern sein, einfach hingehen. Darf ich nur kurz, dann höre ich schon auf. Diese psychosomatischen und informatischen Erkrankungen, die Judith Kohlberger angesprochen hat, das ist wahnsinnig wichtig, das ist bei vielen Gruppen, die gewandert sind, erleben das, ja, Frauen besonders und ich glaube an dieser Stelle ist wichtig zu sagen, das ist kein Perfumthema mehr, in Europa ist es ganz normal, dass man Psychotherapie in Anspruch nimmt, das ist vielleicht in vielen Ländern, wo man herkommt, noch so ein bisschen, oh Gott, dann wird man, dann spricht es sich herum, man ist ja ein bisschen verrückt geworden oder so. Nein, in Europa ist es ganz normal, dass man Psychotherapie in Anspruch nimmt. Und ich kann das einfach wirklich nur empfehlen, dieses Interviews hier. Ganz normal, dass die Familienangehörigen untereinander auch sagen, okay, jetzt leidest du schon so lange unter Rückenschmerzen, geh mal zu einem Psychologen oder zu einer Psychotherapeutin, weil das gibt es auch auf Krankenschein, sonst ist es sehr teuer. Und lass dich einmal beraten. Ich muss nur kurz ergänzen, dass in den letzten drei Jahren durch die Pandemie unsere Aktivitäten sehr eingeschränkt waren. Nichtsdestotrotz versuchen wir immer wieder neue Projekte, neue Programme für die Frauen zusammen zu erstellen, für die Frauen zusammen zu erstellen, um eine der größten Herausforderungen, die es überhaupt in Verbindung mit afghanischen Frauen gibt, zu bekämpfen, nämlich, dass die Frauen es erst schaffen, das Haus zu verlassen. Also wir entwickeln verschiedene Aktivitäten, verschiedene Programme, um die Frauen zuerst einmal auf dem Haus rauszulocken. Programm, um die Frauen zuerst einmal aus dem Haus rauszulocken und dann haben wir auch massgeschneiderte Projekte, also Aktivitäten für sie, wie zum Beispiel Deutschkurse, verschiedene Niveaus mit Trainerinnen in der Muttersprache oder in Verbindung mit den Deutschkursen auch Beratungen, sei es Bildungsberatung, sei es psychosoziale Beratung oder eigenen, auch nur ein offenes Ohr bieten für die, die es verbrauchen. Mariam Singh ist mit uns. Sie ist von der Beratungsstelle für Migrantinnen und Migranten aus Wien. Das kennen vielleicht nicht alle, deshalb wäre es ganz gut, wenn du mal ein Wort sagst, was ihr überhaupt macht und für was ihr zuständig seid und warum es gut ist, dass wir das kennenlernen sollten. Danke für die Einladung. Das Beratungszentrum für Migranten und Migrantinnen, die existiert seit 40 Jahren und seit 1990 haben wir eine Frauenberatungsstelle. Die ist im ersten Bezirk in der Marco-Aurel-Straße. Wir sind eine Beratungs- und Betreuungseinrichtung mit Schwerpunkt, also Migrationsschwerpunkt, Arbeitsmarkt, politisch und alles, was rechtlich dazu gehört. Das heißt im fremdenrechtlichen Bereich, im sozialrechtlichen Bereich und im arbeitsmarktpolitischen Bereich. Zu mir, wenn eine Frau kommt, ist nie falsch. Die Beratung ist kostenlos. Das Einzige, was man braucht, da ist auch wieder die Politik gefragt, man muss warten. Lange Wartezeiten, weil das Team ist nicht sehr groß, auf die Bedürfnisse aller Wiener und Wienerinnen so adäquat und schnell zu reagieren. Das heißt, Wartezeiten drei bis vier Wochen, bitte anrufen, zu dieser Einrichtung kommen. Für mich ist Empowerment dieser Frauen, also Frauen aus Afghanistan, ich bin selber ein Flüchtlingskind, ich habe das mit meinen Eltern erlebt, einfach der Zugang zu den Informationen. Die Frauen können sehr viel anfangen, wenn sie gut informiert sind, wenn sie wissen, wo kann ich Informationen holen bezüglich Deutschkurse, wo kann ich Informationen holen bezüglich beruflicher Anerkennungswesen? Wo kann ich, wenn ich Probleme mit Scheidung habe oder mich im Vortritt informieren? Wir decken alle diese Fender ab. Also bitte einfach zu uns kommen in die Beratungsstelle. Es gibt eine Homepage www.migrant.at und das Beratungszentrum für Migranten und Migrantinnen. migrant.at und das Beratungszentrum für Migranten und Migrantinnen. Mariam, hast du eigentlich jetzt durch diese Machtergreifung der Taliban und diesen veränderten Situationen, hast du da eine Veränderung gespürt bei den Frauen, die zu dir in die Beratung kommen? Ja, also ich muss sagen, seit 2011 bin ich in Beratungsstelle, seit 2014 arbeite ich noch intensiver mit Frauen aus Afghanistan. Diese Veränderung, die unstabile Lage, die die Frauen hatten, das war ja auch vor der Taliban-Übernahme. Natürlich, wenn man in den Hauptstädten Kabul gelebt hat, hat man gewisse Vorteile gehabt, aber im ländlichen Bereich hat man das schon lange nicht mehr gehabt. Das heißt, das hat natürlich, was die Enttäuschung war, dass die Politik da, also sagen wir mal, dass die internationale Welt einfach zugeschaut hat und da einfach nicht unterstützt hat. Das heißt, da hat auch eine Traumatisierung, eine Retraumatisierung stattgefunden für die Migranten, Migrantinnen, für die Frauen, die oder für die Familien aus Afghanistan, die in Wien leben oder in Österreich, weil man zugeschaut hat, dass einerseits ist man selber als eine Person aus Afghanistan oder wie eine Migrantin hier schon diskriminiert, viele Hürden zu, wie wir gesehen haben, viele Vorurteile, viele Hürden zu bekämpfen, aber andererseits ist das etwas im Land und die internationale Gemeinschaft macht das dann. Das heißt natürlich, es sind Unruhe, es sind aber auch Familien dort gewesen. Das heißt, wenn ich jetzt eine Frau beraten habe, damit sie eine Arbeit sucht, aber wenn ihre Schwester in Afghanistan, in Kabul, jetzt gerade auf der Flucht war oder am Leben gekommen ist, dann hat diese Frau jetzt nicht den Kopf für mich gehabt, dass sie jetzt irgendwo an einer Stelle geht und sich bewirbt. Das heißt, jeder, der von uns hier sitzt, hat einen Familienmitglied gehabt, einen Verwandten, dass in dieser prekären Lage in Kabul zu dieser Zeit der Taliban-Machtübernahme alle besorgt waren. Das heißt, ich kann dann auch nicht von den Menschen erwarten, dass sie zu mir kommen und sagen, jetzt vergesse ich alles und jetzt mache ich meine B1-Deutschprüfung. Also das hat schon etwas gewirkt, diesen Schockzustand. Österreich ist auch ein sehr junges Migrationsland für Menschen aus Afghanistan. etwas gewirkt, dieser Schockzustand. Österreich ist auch ein sehr junges Migrationsland für Menschen aus Afghanistan. Ich muss sagen, Favoriten waren Deutschland, Niederlande, da waren die Arbeitsmarkt- Integrationsprozesse auch schon bereits gegeben, was in Österreich jetzt mit der Zeit langsam, langsam peu à peu passiert. Wir haben eine sehr große Gruppe der sehr gut qualifizierten Afghaninnen in Österreich, die kommen, die haben ihre Diplomen auch mit. Das heißt, was man auch in den Medien gesprochen hat, dass die Afghanen kommen und sie haben keine gute Ausbildung, das stimmt auch nicht so. Das heißt, man hat einfach mal die Diplomen, aber mit Migration ist auch die Dequalifikation verbunden. Das heißt, eine junge Juristin, die nach Österreich kommt, arbeitet vielleicht hier als Bürokauffrau auch noch, weil sie zusätzlich die Ausbildung macht. Also da ist die Politik gefragt, einfach anders den Migrationsprozess zu beobachten und sich auch anzupassen. Ich glaube, das ist ganz, ganz wichtig. Das kann und muss die Politik vermitteln, ja. Ich glaube, das kann und muss auch die Community vermitteln. Das kann jeder Einzelne auch beitragen, nämlich die Sichtbarkeit von Frauen, die Sichtbarkeit ihrer Beiträge zu erhöhen, ganz wichtig, und auch überhaupt sie beitragen zu lassen, ganz zentral. Und der zweite wesentliche Faktor, und der geht manchmal ein bisschen unter, aber der ist so wichtig, weil auch das zeigt die Integrationsforschung ganz deutlich, Integration generell braucht Zeit, aber vor allem die Integration von Frauen braucht Zeit. Die braucht manchmal am Anfang ein bisschen mehr Zeit. Sie erinnern sich, ich habe Ihnen die Geburtenrate gezeigt, dass am Anfang häufig nach, unmittelbar nach Ankunft, geflüchtete Frauen ein, zwei, drei Kinder bekommen. Das bedeutet aber auch, dass sie in der Zeit nicht im Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, nicht eine weiterführende Schulung machen können und natürlich auch nicht Deutschkurse in dem Umfang besuchen können, wie jemand ohne Kinder. Was wir auch, wie es uns davor schon häufig treffen, dann geflüchtete Frauen erst zeitverzögert beim Arbeitsmarktservice aufkommen, überhaupt in die Erwerbstätigkeit. Da ist es wichtig, ihnen auch die Zeit zu geben, anzukommen, überhaupt einmal, wie gesagt, gesundes Fundament aufzubauen, die Zeit zu geben, aber auch zu wissen, anderen Seite, das wäre schon eigentlich ein sehr gutes Bündel an Maßnahmen, die man nämlich auf allen politischen Ebenen ganz hochgegriffen, aber auch im kleinsten, im regionalen, im kommunalen umsetzen könnte. Vielen herzlichen Dank. Danke Ihnen allen. Ich möchte noch mit dem Aufruf enden. Wir brauchen viel Zeit und wir brauchen auch viel Unterstützung für die Community-Organisationen. Danke.