Unsere zweite Slammerin, Julia Bastian, ist Psychologin, aber hat sich spezialisiert auf Medizinethik an der JKU, seit kurzem an der JKU. Und ihr Thema heute, und dafür braucht sie einen Sessel in der Mitte, weißt du, was richtig oder falsch ist? Applaus für Julia Bastian! Weißt du, was richtig oder falsch ist? Vielleicht kennen das einige von Ihnen Ethik, eigentlich ein klassisches Gebiet von der Philosophie. Vielleicht Kant, kategorischer Imperativ, so was. Oder was auch ganz klassisch ist in der Philosophie, so eine eher theoretische Fragestellung. Ja, ein Zugführer hat die Entscheidung zu treffen, fährt er den Gleis weiter und tötet drei Gleismitarbeiter oder biegt ab, da gibt es und tötet nur einen Gleismitarbeiter. Das ist so Spielereien, mehr Philosophie. Aber was macht eigentlich die Medizin? Was ist da wichtig in Bezug auf Ethik? Aber was macht eigentlich die Medizin? Was ist da wichtig in Bezug auf Ethik? In der Medizin sieht es so aus, da gibt es Ethikkommissionen. Auf der einen Seite eine Ethikkommission, wenn es darum geht, mit Patienten zu arbeiten, neue Arzneimittel zu entwickeln. Ein wichtiger Bereich. Auf der anderen Seite gibt es aber auch die Tierethik. Das bedeutet, da wird natürlich auch mit Arzneimitteln gearbeitet, aber die Tiere sind dafür da, dass die Menschen Heilmittel bekommen, aber nicht auf direkten Wege. Es ist natürlich keine so optimale Situation, weil besser es schon wäre, wenn wir keine Tiere brauchen würden, um tatsächlich sie auch hinterher zu töten dann bei solchen Studien. Und trotzdem sieht es so aus, dass das einfach ein ganz wichtiger Bereich ist, um Heilmittel zu finden, um neue Medikamente zu entwickeln und für die Medizin, für die Menschen etwas Gutes zu tun. Im Gegensatz zu sonstigen Bereichen, gerade im Bereich, wenn Sie an Tierwohl denken, sieht es so aus, dass oft die Tiere, die Sie essen, zum Beispiel die Schweine oder sowas, es steht zwar jetzt oft mittlerweile Tierwohl drauf, aber die werden zum Schluss in Schweinetransporten sehr eng zusammengefärscht. Und ihr Tod ist sehr unschön. Im Labor sieht es wirklich so aus, dass sie sehr angenehm getötet werden, dass sie wirklich darauf achten, dass sie ein angenehmes Leben haben, dass Bedingungen gut für die Tiere sind, dass sie leckere Reihen kriegen. Unsere Tierärztin sorgt dafür, dass sie auch was zum Knabbern haben, dass sie sich wohlfühlen. Und wir haben auch ganz viele Tierpfleger, oder ganz viele Tierpfleger kommen noch, Tierpflegerinnen. Und das ist auf jeden Fall eine ganz besondere Situation und ist auch sehr wichtig für uns. Ethik in der Medizin, ein wichtiger Bereich. Und ja, ich hoffe, ich konnte Ihnen etwas Neues zeigen. Und trotzdem bleibt die Frage, weißt du, ob es richtig oder falsch ist? Vielen, vielen Dank, Julia. Ein sehr, sehr wichtiges Thema. Es gibt eine Frage und die möchte ich gleich selbst beantworten. Die Frage ist nämlich, wann kommt der Joke? Es braucht, so wie es in der Grundlagenforschung nicht immer Anwendung braucht, es braucht auch beim Science-Lamb nicht immer Joke. Manchmal geht es darum, auch wirklich Denkanstöße zu liefern und natürlich auch die Gelegenheit zu bieten, Fragen zu stellen. Ich weiß nicht, ob du da was antworten kannst. Wie lange lebt denn so ein Schwein? Ein Schwein? Also ich glaube, das gebe ich mal weiter an unsere Tierpflegerin. Wir haben nämlich eine hier sitzen. Da kann ich die da eher was zu antworten geben. Liebe Tierpflegerin. Wir haben nämlich alle hier sitzen. Ich kann die da eher was zu antworten geben. Liebe Tierpflegerin, wie lange lebt ein Schwein? Leider keine Zeit. Also so 10 Jahre oder so was? 10 bis 15 oder so in der Richtung? Ja, würde ich so sagen. 15 Jahre durchaus. Hier in Linz, in der Tierethik, machen wir keine. Also da haben wir Mäuse und Ratten bekommen wir jetzt demnächst. Eine Frage ist, ist eine Tierethikkommission gleich wie bei den Menschen? Ist sozusagen die Ethikkommission bei Tierversuchen und menschenbezogen, ist das das Gleiche? Ist der Ansatz der Gleiche? Nein, also die sind wirklich anders zusammengesetzt. Wir haben die Ethikkommission für Patientinnen und Arzneimittel, die dann direkt an Menschen auch durchgeführt werden, also Arzneimittelstudien. Da sind meistens eben selber Experten, Ärzte drin, Juristen und Mediziner, Ethiker teilweise. teilweise und das ist eher die Kombination und gerade bei dem Tierethikkommissionen, beim Tierethikrat, wir nennen es hier in Linz auch Tierethikrat, da sieht es so aus, dass da Veterinärmediziner wichtig sind. Wir kommen auch ein Gutachten von Methoden, von Methodiker. Das ist ein wichtiger Punkt für Statistik. Es ist gerade in der Tierethik auch wichtig, man will das Tierwohl garantieren und deswegen will man auch so wenig wie möglich an Tiere töten. Das ist dann auch eine Planung, wie viele Tiere braucht man für die Versuche dann und dementsprechend sind da einige Gutachten auch nötig, die eingeholt werden, wenn ein, das sind oft dann Medizinprofessoren oder Fachgruppen, die dann einen Antrag stellen und da ist eben die Frage, wie sieht das aus? Kommt der durch oder sind da noch Auflagen? Muss der nochmal irgendwas verändern? Wenn das durch so eine Kommission durchgeht, das ist einfach dann die Frage. Es gibt noch eine spannende Frage. Bitte um kurze Antwort. Was wäre denn die ethische Alternative zu Tierversuchen? Also Versuche an Menschen oder einfach keine Menschen mehr heilen zu können? Wie siehst du das? Das ist die eine Seite. Man kann natürlich keine Menschen mehr heilen und sagt, das Tierwohl ist uns jetzt so wichtig, dass wir überhaupt keine, dass wir dann eben darauf verzichten oder dass Menschen dementsprechend sterben. Die andere Sache ist, die Forschung entwickelt sich schon weiter. Es gibt eben Computermodellierungen. Das bedeutet, dass da sich schon etwas entwickelt und das ist auf jeden Fall ein wichtiger Bereich. Aber es ist eben noch nicht so, dass wir komplett auf Tiere verzichten können. Ich glaube, es baut sich immer mehr ab. Und es sind jetzt meistens noch Mäuse und Ratten. Früher waren es auch stärker noch Hasen, Kaninchen, Schafe und alles Mögliche. Ich höre das öfter von unserer Tierärztin, dass die erzählt, mit was für Tieren sie alles noch gearbeitet hat. Und es wird immer kleiner und ökonomischer. Und man versucht eben, das Tierwohl wirklich hoch zu halten und darauf zu achten, dass das auf jeden Fall gewahrt wird. Eine Frage noch. Welche Menschen sitzen in der Tierethikkommission? Bewirbt es bisher so, dass das anders aussah. Und wir haben so ein schwedisches Modell, wo wir uns daran orientieren. Und da sieht es so aus, dass wir sechs Experten haben. Die sind eben teilweise auch aus dem Bereich Tierrecht. Die sind Ethiker teilweise. Dann sind sie auch Ärzte mit langer Erfahrung. Und auf der anderen Seite haben wir Laien. Und da hatten wir eben eine Organisation beauftragt, die in Linz und Umgebung, also in Österreich, dann einige ausgewählt hat. Und wir haben im Grunde sechs Experten, sechs Ersatz-Experten, und genauso mit den Laien. Sechs Laien und sechs Ersatz-Laien. Und diese wurden dann quasi zufällig nach gewissen Kriterien ausgewählt aus der Bevölkerung. Das heißt im Prinzip wie beim Schöffengericht, es werden also zufällige Leihen ausgewählt, die dann aber auch ein Mitspracherecht haben. Genau, die haben genau dasselbe Mitspracherecht wie die Experten, Expertinnen auch. Das heißt, wir wollen die Bevölkerung mit beteiligen. Also es soll nicht unter Ausschluss der Bevölkerung stattfinden. Liebe Julia, vielen, vielen Dank für diesen Einblick in die Arbeit der Tierethikkommission. Vielen Dank.